Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

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Nomen Nescio
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Nomen Nescio »

Kardux hat geschrieben:(12 Feb 2018, 20:36)

Aber eine Minderheit kann nicht erwarten ganze Staaten bzw. fast eine ganze Region zu beherrschen.
erpressen reicht schon. das sieht man soo oft. was denkst du z.b. von GB versus EU. oder die walen und belgien. um nur zwei zu nennen.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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DerFlamingo
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von DerFlamingo »

Ich habe auch eine Frage an Kardux, du hast geschrieben der Iran lässt große Teile seiner eigenen Bevölkerung verhungern...
Hast du dafür evtl eine Quelle zur Hand?
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King Kong 2006
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Kardux hat geschrieben:(12 Feb 2018, 20:36)
Sie scheinen ja ein eingefleischter Khomeinist zu sein - der schiitischer Halbmond ist mehr als eine Ideologie...

Wenn der Iran in Zukunft wieder von ziviliserten säkularen Köpfen regiert wird, werden wir sehen wie schnell sich dieses Faß schliessen wird. Als Kenner des Irans müssten Sie doch wissen, dass große Teile der Bevölkerung nicht hinter der IRI stehen...

Ohne die Mullahs in Teheran könnte sich Israel entspannen, die Hizbollah würde sich auflösen, Hashd al-Shabi im Irak und Syrien ebenso, der Libanon könnte sich wieder anständig regieren lassen, usw. Das soll natürlich nicht bedeuten, dass ich den Schiiten im Nahen Osten wieder eine marginale Rolle zurück wünsche. Aber eine Minderheit kann nicht erwarten ganze Staaten bzw. fast eine ganze Region zu beherrschen.
Was ist ein eingefleischter Khomeinist? Ist das so etwas wie ein eingefleischter Terrorist, wenn man die Operationen der kurdischen YPG/PKK/PJAK gegen die Türkei, Irak, Syrien und Iran nicht aufs Schärfste verurteilt? :D

Sicher, es gab vor 1979 und der Revolution im Iran überhaupt keine Probleme in Nahost, weder ethnisch, konfessionell, religiös, (macht-)politisch, wirtschaftlich fundiert und keine Kriege... und wenn der Iran sich ändert, wird alles gut in Nahost. Palästinenser verschwinden bzw. die Zweistaatenlösung kommt, oder Israel wird endlich "friedlich", Kurdenproblematik, Al-Qaida, Taliban, Wahabismus, Salafismus, Hamas, Muslimbrüder, arabisch-israelischer Konflikt, Machtansprüche einzelner Staaten, Interessen der USA, Russlands, der Türkei, Saudi-Arabien, China usw.. Ich weiß nicht, wer sich das hier einfach (redet). Schon mal darüber nachgedacht, wie sich die Entwicklungen dort hochgeschaukelt haben?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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King Kong 2006
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Syrien soll wieder Grenzkontrolle in Afrin übernehmen

Beitrag von King Kong 2006 »

Offenbar ist zwischen dem "mächtigen Assad" und der YPG/PKK/PJAK eine Übereinkunft getroffen worden, das die syrische Armee wieder in Afrin stationiert werden soll. Somit übernimmt Syrien offenbar wieder die Kontrolle in dieser Region.
Syria to deploy troops to Afrin under deal with Kurdish militants: Reports

The Syrian government is reportedly set to deploy troops to the northern district of Afrin, which has been the target of a month-long Turkish offensive, as part of an agreement with the Kurdish militants operating there.
Das wird vermutlich die Operationen der Türkei in dieser Region stoppen.

Insgesamt wird es für Erdogan schwieriger seine Interessen durchzusetzen, da in den anderen Regionen, die von der YPG/PKK/PJAK erobert wurden, diese unter den SDF von den USA geschützt werden. Das wird vermutlich auch eine harte Nuss für "den mächtigen Assad" und seinen kleinen Verbündeten, Iran und Russland. Eben auch für die Türkei. Es könnte sein, daß Ankara jetzt an den Fronten auf Granit stösst. Bei Afrin auf den "mächtigen Assad", Iran und Russland und weiter im Osten auf die YPG/PKK/PJAK aka SDF + USA.
Angered by a Washington plan to set up a 30,000-strong Kurdish force at its doorstep, Turkey launched on January 19 the so-called Operation Olive Branch in northern Syria to cleanse those regions of the YPG, which forms the primary component of the so-called Syrian Democratic Forces (SDF).

http://www.presstv.com/Detail/2018/02/1 ... ent-Turkey
Zusammengefasst: Ankara, Teheran, Bagdad (und der mächtige Assad) haben kein Interesse an weitesgehender kurdischer Autonomie, sprich an der YPG/PKK/PJAK - SDF. Weil es ihre territoriale Existenz bedroht. Für die einen Terroristen, für die anderen Freiheitskämpfer. Russland und die USA nutzen die Kurden, je nach politischer Lage. Z.T. Ankara, Teheran, Bagdad und "der mächtige Assad" natürlich auch. Die YPG/PKK/PJAK - SDF lavieren nach politischer Lage zwischen den Lagern. Mal sind die einen Tyrannen, dann mal wieder Allierte.
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Kardux
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Kardux »

King Kong 2006 hat geschrieben:Was ist ein eingefleischter Khomeinist? Ist das so etwas wie ein eingefleischter Terrorist, wenn man die Operationen der kurdischen YPG/PKK/PJAK gegen die Türkei, Irak, Syrien und Iran nicht aufs Schärfste verurteilt?
Ein eingefleischter Khomeinist denkt, dass überall wo Schiiten leben, auch eine schiitische Theokratie etabliert werden muss. Ein eingefleischter Khomeinist denkt, dass die iranische Bevölkerung tief verwurzelt ist mit der Shia bzw. dem Islam an sich. Das die Perser "einst" den größten Widerstand gegen die Zwangsislamisierung leisteten, wird ausgeblendet. Gegen die Liebe der Perser zu ihrem vorislamischen und deshalb heidnischen Neujahrsfest können nicht einmal die Mullahs (die sich sonst in alles einmischen) etwas tun. Das die Perser bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts noch mehrheitlich Sunniten waren, wird ausgeblendet. Das die Interessen der Perser kaum mit denen der Araber vereinbar sind (siehe Streit um die Namensgebung des Persischen Golfs), wird ausgeblendet. Das innerhalb der persischen Gesellschaft große Ressentiments gegenüber Arabern existieren, wird ausgeblendet. Das Antijudaismus nicht vereinbar ist mit der persischen Gesellschaft und die Frage um Jeruslem für den normalen Perser keinerlei Bedeutung hat, wird natürlich auch ausgeblendet. Eingefleischte Khomeinisten sehen das anders. Für sie ist die Khomeini-Doktrin (Ausweitung der Shia) mehr als nur eine Ideologie - ein naturgegebenes Recht vielleicht? Auf jedenfall, ist diese Doktrin tief verankert in der Gesellschaft. Komisch. Das hörte sich bei den Massenprotesten im Iran aber anders an.
King Kong 2006 hat geschrieben:Sicher, es gab vor 1979 und der Revolution im Iran überhaupt keine Probleme in Nahost, weder ethnisch, konfessionell, religiös, (macht-)politisch, wirtschaftlich fundiert und keine Kriege... und wenn der Iran sich ändert, wird alles gut in Nahost. Palästinenser verschwinden bzw. die Zweistaatenlösung kommt, oder Israel wird endlich "friedlich", Kurdenproblematik, Al-Qaida, Taliban, Wahabismus, Salafismus, Hamas, Muslimbrüder, arabisch-israelischer Konflikt, Machtansprüche einzelner Staaten, Interessen der USA, Russlands, der Türkei, Saudi-Arabien, China usw.. Ich weiß nicht, wer sich das hier einfach (redet). Schon mal darüber nachgedacht, wie sich die Entwicklungen dort hochgeschaukelt haben?
Ich habe in Diskussionen mit iranophoben (vielleicht auch nur Gegner der Shia) Usern schon klargestellt, dass die Zerschlagung des schiitischen Halbmonds keinen anhaltenden Frieden mit sich bringt. Es gibt noch reichlich Baustellen im Nahen Osten. Aber der Shia-Bogen ist derzeit nunmal das Problem mit dem größten Konfliktpotential. Dieser Halbmond hat die Balance auf den Kopf gestellt, dadurch schreitet die Radikalisierung der Sunniten nur weiter voran. Dies gilt es zu beenden.

Und auch wenn sich eingefleischte Khomeinisten einen Iran ohne die Mullahs nicht vorstellen können, wird es diesen irgendwann wieder geben. Und der natürlich wird wieder ein Gegengewicht zu den anderen playern vorort stellen. Es gäbe aber eine Entspannung der konfessionellen Spannungen. Im Libanon könnte man wieder gerechter regieren - nach der tatsächlichen Population und nicht der militärischen Stärke. Vielleicht wäre auch eine Teilung möglich? Und in Syrien und im Irak würden sich für die Sunniten wieder neue Perspektiven ermöglichen. Und aus einem mächtigen Staat wie dem Iran, kämen dann auch keine Drohungen mehr Israel auszulöschen. Wäre alles geklärt? Gewiss nicht. Aber es wäre mal ein Anfang. Die Wahabiten wären das nächste große Problem und stehen nur deshalb nicht über dem Shia-Bogen, weil sie schlichtweg zu viele Defizite aufzeigen. Saudi Arabiens Macht ist abhängig, das macht sie kontrollierbarer.
King Kong 2006 hat geschrieben:Offenbar ist zwischen dem "mächtigen Assad" und der YPG/PKK/PJAK eine Übereinkunft getroffen worden, das die syrische Armee wieder in Afrin stationiert werden soll. Somit übernimmt Syrien offenbar wieder die Kontrolle in dieser Region.
Der gestrige Tag war ein Knackpunkt. Da wurde der YPG wohl zum ersten mal in den letzten drei Wochen wirklich bewusst, dass man die Enklave langfristig nicht halten kann. Man wartet bis jetzt noch auf ein Zeichen aus Washington, aber das wird wohl nicht kommen. Nur Russland kann den Vormarsch der Türken in Efrîn stoppen.
King Kong 2006 hat geschrieben:Es könnte sein, daß Ankara jetzt an den Fronten auf Granit stösst.
Ohne Lufthoheit wird es keine weiteren territorialen Gewinne in dieser hügeligen Region geben. Die Türkei wird wohl in den wenigen Tagen, die sie noch haben, so viel wie möglich okkupieren. Ja, da hat die YPG wohl falsch gepokert, auch wenn der Widerstand stark war. Aus den strategisch wichtigen Dörfern, welche die Türkei in den letzten drei Wochen eingenommen hat, kann wohl auch Assad sie nicht mehr verdrängen. Es sei denn, die Türkei wagt den Bruch mit Russland.

Ansonsten kann man keine selbstzerstörerische Tat der Türkei erwarten, von wegen sie würden einen Krieg mit den USA erwägen.
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Kardux
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Kardux »

DerFlamingo hat geschrieben:(13 Feb 2018, 00:51)

Ich habe auch eine Frage an Kardux, du hast geschrieben der Iran lässt große Teile seiner eigenen Bevölkerung verhungern...
Hast du dafür evtl eine Quelle zur Hand?
http://www.borgenmagazine.com/poverty-iran-rise/

Der ultimative Beweis für die schlechten wirtschaftlichen Zustände im Iran waren jedoch die Massenproteste im Iran zwischen Dezember 2017 und Jänner 2018.
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King Kong 2006
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Das der Iran "große Teile" seiner Bevölkerung "hungern" lässt ist an den Haaren herbeigezogen.

Armut? Ja, die gibt es nicht nur in Deutschland. Auch im Iran. Um in der Region zu bleiben, 1.8 Millionen Israelis, ca. 22 % von der Bevölkerung leben in Armut (Stand 2017 https://www.timesofisrael.com/1-8-milli ... ne-report/). Und das ist kein sanktioniertes Land, sondern mit besten Kontakten zum Westen und hohen Bildungsstand. Es gibt auch viel Armut im Iran und es ist nicht einfach selbst für Akademiker. Aber in "großen Teilen" "verhungert" nicht die Bevölkerung.

Was das Thema "Khomeinist" betrifft, werde ich später darauf antworten. Man sollte dabei den Fokus nicht nur auf den Iran lenken. Gerde die tribalistischen Gesellschaften Iraks, Syriens oder Libanons sollte man beachten. Mit starken Clan- und Familienstrukturen haben sie als einen Träger die Schia. Dazu muß man nicht nur den Iran bemühen. Natürlich gibt es viele Identifiktationsmöglichkeiten für Gesellschaften. Aber so, wie für Israelis das Judentum als Identifikationsmittel sicher nicht unerheblich ist, oder viele Millionen das Sunnitentum, so ist es für viele Iraker, Libanesen oder die Alawiten in Syrien (genauso, die Sunniten andersherum) ein verbindendes Element. Das sieht man als Symptom an den vielen Milizen und Parteien. Dies ist nicht zu ignorieren. Und die heiligsten Stätten der Schia wie auch der höchste Würdenträger sind auch nicht im Iran. Wenn auch die politische Macht den Iran im nationalstaatlichen Rahmen zur Zeit dominierend macht.
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King Kong 2006
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Race for energy?

Beitrag von King Kong 2006 »

Ob vor den Küsten des Libanons und Israels...
Nasrallah said explicitly on Friday, Feb. 16: The region has entered “the battle of oil and gas. No one should look at this as a separate dispute,” he said.

https://www.debka.com/israel-lebanese-o ... gy-battle/
... oder in Syrien.
US, PYD/PKK, Iran jockey for Syria's energy resources

Iranian forces advance on Deir ez-Zour's energy fields; US reportedly responds with airstrikes

http://aa.com.tr/en/middle-east/us-pyd- ... es/1058233
Die USA, Russland und hintendrein Iran, Türkei, Irak, Syrien, Saudi-Arabien die KRG, diverse Gruppen, direkt, wie indirekt beteiligt - Kämpfen ist kein Selbstzweck, oder Zeitvertreib aus Langeweile. Gerade in dieser Region der Welt. Neben dem Kampf für die Gerechtigkeit, versteht sich.
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DerFlamingo
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von DerFlamingo »

Kardux hat geschrieben:(17 Feb 2018, 18:33)

http://www.borgenmagazine.com/poverty-iran-rise/

Der ultimative Beweis für die schlechten wirtschaftlichen Zustände im Iran waren jedoch die Massenproteste im Iran zwischen Dezember 2017 und Jänner 2018.
Sorry, "große Teile der Bevölkerung verhungern lassen" lese ich dort wirklich nicht raus.

Was allerdings in dem Artikel steht, und was mir auch aus anderen Quellen bekannt war, ist eine steigende Unzufriedenheit der Bevölkerung durch die ungerechte Verteilung der Einnahmen.
Speziell die hohen Ausgaben für die Unterstützung Assad, der Houthis und der Hisbollah kommen wohl im Volk nicht wirklich gut an.

Meine bei bescheidene Meinung dazu: Gebt diesem Regime noch 5-10 Jahre ohne ständig eine Drohkulisse von aussen aufzubauen und das Problem wird sich von selbst lösen. Leider sind die Kollegen Donald und Bibi da ganz anderer Ansicht und liefern den Mullahs ständig Steilvorlagen um ihren radikalen Kurs vor dem eigenen Volk zu legitimieren. :mad:
tabernakel
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von tabernakel »

DerFlamingo hat geschrieben:(19 Feb 2018, 13:15)
Meine bei bescheidene Meinung dazu: Gebt diesem Regime noch 5-10 Jahre ohne ständig eine Drohkulisse von aussen aufzubauen und das Problem wird sich von selbst lösen. Leider sind die Kollegen Donald und Bibi da ganz anderer Ansicht und liefern den Mullahs ständig Steilvorlagen um ihren radikalen Kurs vor dem eigenen Volk zu legitimieren. :mad:
Deine bescheidene Hoffnung in allen Ehren, aber Nordkorea ist seit über 60 Jahren größtenteils frei von "ständiger westlicher Drohkulisse", und geändert hat sich nix. Was bringt Dich auf die Idee dass das im Iran anders wäre? Die Taktik ist doch letztlich äußerst simpel:
- droht ein übermächtiger Gegner, wird Resistance beschwört
- droht ein gleichstarker Gegner wird auf dicke Hose gemacht
- droht niemand wird schlicht ein neues Konfliktfeld künstlich erzeugt, und zugleich der Untergang des Abendlandes prophezeit

Am Ende kannst Du machen was Du willst, die Mullahs werden genauso immer einen Weg finden den eigenen Kurs vor der eigenen Bevölkerung zu legitimieren, so wie Erdogan diesen in der Türkei stets finden wird. Ganz einfach. Auch ein Göbbels ist hierzulande nicht sonderlich ins Schwitzen geraten alle möglichen Gräuel wohlklingend im Volk zu verteilen, sobald die Presse (und heutzutage das Internet) unter Kontrolle gebracht und damit abweichende Meinungen unter Kontrolle sind, ist das ziemlich einfach. Den Rest besorgen dann Massenverhaftungen bei Protesten.
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DerFlamingo
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von DerFlamingo »

Nordkorea frei von Drohkulisse? Das meinst du nicht ernst oder?
Nordkorea ist umzingelt von amerikanischen Basen. Konventionell wäre man bereits gegen die südkoreanische Armee zwar nicht nach Mannstärke, jedoch technisch hoffnungslos unterlegen.
1994 standen die USA bereits kurz vor einer intervention, später dann die berüchtigte Axis of evil. Ich denke man hat in Nordkorea sehr genau beobachtet was im Irak passiert ist, und seine Schlüsse gezogen.
Damit möchte ich nicht die Handlungen des Regimes in Nordkorea verteidigen, sondern aufzeigen, dass Nordkorea gradezu ein Paradebeispiel für einen Staat unter Dauerdruck ist.
Was spricht zB dagegen, eine Entwicklung wie etwa in China oder Vietnam ernsthaft in Betracht zu ziehen?

Zum Iran, was mich hier an einen Wandel von innen glauben lässt ist ganz einfach das iranische Volk.
Man ist im Iran keinesfalls so abgeschottet wie in Korea, denen ist bekannt wie nett wir es im Westen haben. Das wollen die auch.
Die Bevölkerung hat die Nase voll Embargos und Militarismus.
Natürlich werden die Mullahs versuchen sich an der Macht zu halten.
Gegen ein Volk was ihren Kurs absolut nicht unterstützt werden sie mittelfristig aber den kürzeren ziehen.

Zudem, was ist die Alternative zur einer friedlichen Annäherung?
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von tabernakel »

DerFlamingo hat geschrieben:(20 Feb 2018, 12:20)Nordkorea frei von Drohkulisse? Das meinst du nicht ernst oder?
Nordkorea ist umzingelt von amerikanischen Basen. Konventionell wäre man bereits gegen die südkoreanische Armee zwar nicht nach Mannstärke, jedoch technisch hoffnungslos unterlegen.
1994 standen die USA bereits kurz vor einer intervention, später dann die berüchtigte Axis of evil. Ich denke man hat in Nordkorea sehr genau beobachtet was im Irak passiert ist, und seine Schlüsse gezogen.
Damit möchte ich nicht die Handlungen des Regimes in Nordkorea verteidigen, sondern aufzeigen, dass Nordkorea gradezu ein Paradebeispiel für einen Staat unter Dauerdruck ist.
Nordkorea weiss im Norden mit China eine Supermacht im Rücken, ist also mitnichten "umzingelt". Und Nordkorea weiss vor allem anderen dass es nicht angegriffen werden wird solange es nicht selbst den Grund dafür liefert. Diese rein defensive Ausrichtung Südkoreas und damit auch der USA hält die Lage für das Regime absolut berechenbar. Man konnte es sich sogar leisten eine Korvette der Südkoreaner zu versenken und ne Insel zu beschießen ohne dass das allzu martialische Auswirkungen hatte. Und falls das nicht reichte: Der Besitz von Atomwaffen hat die Lage für die Kims nochmal berechenbarer gemacht.
DerFlamingo hat geschrieben:Was spricht zB dagegen, eine Entwicklung wie etwa in China oder Vietnam ernsthaft in Betracht zu ziehen?
Da sehe ich für Nordkorea noch die größte Bedrohung, denn China hat sich so weit von Pyongyang weg entwickelt dass die inzwischen auch keinen großen Bock mehr auf einen Nachbarn haben der vor allem anderen als potentielle Quelle von Millionen Flüchtlingen gesehen wird. Wenn sich Nordkorea in Chinas Richtung entwickeln wöllte, dann hätten sie dazu in den vergangenen 20 Jahren mehr als ausreichend Gelegenheit gehabt.
DerFlamingo hat geschrieben:Zum Iran, was mich hier an einen Wandel von innen glauben lässt ist ganz einfach das iranische Volk. Man ist im Iran keinesfalls so abgeschottet wie in Korea, denen ist bekannt wie nett wir es im Westen haben. Das wollen die auch. Die Bevölkerung hat die Nase voll Embargos und Militarismus. Natürlich werden die Mullahs versuchen sich an der Macht zu halten. Gegen ein Volk was ihren Kurs absolut nicht unterstützt werden sie mittelfristig aber den kürzeren ziehen.
Yo, wie sehr die da den kürzeren ziehen konnte man 2009 schön sehen.
DerFlamingo hat geschrieben:Zudem, was ist die Alternative zur einer friedlichen Annäherung?
Was war 1938 die Alternative zum Einknicken? Wenn man schon nachvollziehbarerweise keine militärische Ablösung der Mullahs sucht weil in der Tat der Iran genauso wie der Irak dabei zerbrechen könnte, dann ist die Alternative wie immer friedliche Sanktion und Isolation. Gründe wieder welche Einzuführen hat der Iran seit Abschluss des Atom-Deals nun wahrlich genug geliefert, sowohl mittels der Finanzierung des Chaos in Libanon, Syrien, und Jemen, bis zu den fortwährenden Raketentests. Die Lösung ist mit Sicherheit nicht uns den islamischen Revolutionsexport des Iran als alternativlos schönzureden.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von DerFlamingo »

Ganz kurz noch zu NK, das ist hier ja eigentlich nicht Thema ;) Die Bombe zu entwickeln war für NK essentiell wichtig eben weil man sich nicht mehr zu 100% auf Peking verlassen konnte. Diese Entwicklung dauert ja Dekaden, wie hättest du am Steuer von NK reagiert wenn GdabbelU
Dich auf die „Liste“ setzt, in den Irak einfällt und den Iran schon als nächstes Ziel anpeilt?
So ist es zum Glück nicht gekommen, aber die Möglichkeit war auf jeden Fall gegeben.

2009 war ein Anfang. So etwas ist eine Langfrisitge Entwicklung, man kann nicht gleich den kompletten Umsturz erwarten. Es ist ja nicht so, dass sich seit 2009 nichts verändert hat. (Zb Wechsel von Mahmut A. zu Ruhani, Atomabkommen)

Willst du wirklich die aktuelle Situation in Nahost mit Europa 1938 vergleichen? Ich finde da gibt es zu viele Unterschiede, das würde hier ausufern :s

Was das Chaos in Syrien, Jemen, dem Irak und dem Libanon angeht... dieser Wust wird von so unglaublich vielen Stellen befeuert das es schwierig ist jetzt einzelnen Alteuren Schuld zuzusprechen. Da müsste man jeden Konflikt einzeln betrachten.
Generell finde ich jedoch Sanktionen nicht unbedingt ein Friedliches Mittel. Sanktionen treffen immer zuerst das Volk. Millionen leiden wegen Entwicklungen die sie nicht oder nur sehr eingeschränkt beeinflussen können. Zudem haben Sanktionen als Instrument eine jämmerliche Erfolgsbilanz.
Selbst das unter den strengsten Sanktionen weltweit stehende Regime in NK kann sich selbst ausreichend bewaffnen. Unter den Sanktionen leider zu 99% nur das Volk.
Ich halte es in solch einer Situation eher mit Egon Bahr, Wandel durch Annäherung also.
Sobald beispielsweise der Iran engere wirtschaftliche Beziehungen zu großen Teilen der Welt entwickelt hätte würde es für die Regierung sehr sehr schwer (teuer) werden neue Konfliktfelder zu öffnen. Sanktionen und Isolation bewirken eher eine radikalisierung der eigenen Position.

Ganz kurz noch zum Islamischen Export. Ich bin generell der Meinung, jegliche Religion hat in der politischen Führung eines Landes nichts zu suchen. Ich denke wir in Europäer haben dieses Thema größtenteils im Mittelalter hinter uns gelassen. Bei entsprechender Entwicklung werden uns die anderen Kulturen da nachfolgen. Hoffen wir mal... :cool:
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Während die Türkei ankündigt Afrin einzukesseln und die kurdische YPG/PKK/PJAK deswegen sogar pro-Assad Kräfte um Unterstützung bittet, die syrische Armee bei der Hauptstadt Damaskus versucht die von Islamisten gehaltenen Stadtteile zurückzuerobern (Ghouta), hört man von den USA nichts. Offenbar billigt man die Entwicklungen, inwieweit die USA dort an den Planungen involviert sind twittert Trump diesmal nicht. Alleine das ist verdächtig. Sonst hat der Mann stets eine Meinung dazu, egal wie unqualifiziert. Das jetzt nichts kommt ist bereits eine Aussage.
Syrien: USA schweigen zu Kämpfen zwischen ihren Koalitionspartnern in Afrin

https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/6 ... ern-afrin/
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von DarkLightbringer »

Bundeskanzlerin verurteilt "Massaker"
"Was wir im Augenblick sehen, die schrecklichen Ereignisse in Syrien, der Kampf eines Regimes nicht gegen Terroristen, sondern gegen seine eigene Bevölkerung, die Tötung von Kindern, das Zerstören von Krankenhäusern, all das ist ein Massaker, das es zu verurteilen gilt", sagte Merkel in ihrer Regierungserklärung im Bundestag.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 94820.html

Die Bundestagsdebatte zum Thema müsste man sich näher ansehen, das ist sicher interessant.

verschoben,
NN, mod
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Die USA und Russland.

Russische Söldner wollen Rache für den US-Angriff bei dem viele Russen ums Leben gekommen sind.
Russian mercenaries reportedly want revenge after getting whooped by US forces in Syria

http://www.businessinsider.de/russia-me ... ?r=US&IR=T
Leaked audio recordings said to be of Russian mercenaries in Syria capture expressions of lament and humiliation over a battle in early February involving U.S. forces and Russian nationals.

Published by Polygraph.info — a fact-checking website produced by Voice of America and Radio Free Europe/Radio Liberty, news organizations that receive funding from the United States government —the audio recordings paint a picture of Russian mercenaries essentially sent to die in an ill-conceived advance on a U.S.-held position in Syria. Polygraph says the audio recordings are from a source close to the Kremlin.

https://taskandpurpose.com/russian-merc ... ked-audio/
Putin ist jemand der seine Stärke durch Stärke erhält, die er demonstrieren kann. Die toten Russen wurden nie großartig thematisiert. Wenn sie mehr in die Öffentlichkeit kommen, wird es Putin unter Druck setzen. Wie kann ein Staatsführer seine Leuten so von US-Streitkräften zusammenschiessen lassen? Ähnlich erging es Erdogan, als der IS in einem Video dargestellt türkische Militärangehörige massakriert hat, kam praktisch nichts aus Ankara. Als ob nichts gewesen wäre. Sonst hätte Erdogan reagieren müssen. Als starker Mann. Lange Zeit wurden tote iranische Militärangehörige in Syrien ebenfalls nicht groß im Iran thematisiert. Erst als man die Beerdigungen nicht totschweigen konnte, nahm Teheran eine Haltung dazu ein. Was ist jetzt mit Russland?
Russia, US could be headed for collision in Syria

Recent escalations in Syria, including the US strike on pro-regime forces in Deir ez-Zor — which killed Russian combatants — is raising speculation about potential fallout from Moscow’s strategy in Syria and possible escalation between the Russian and American militaries.

The strike occurred Feb. 7, yet the exact number of Russians killed in the fight with the US-backed Syrian Democratic Forces has ranged in various news sources from 10 to 200 soldiers and mercenaries in Russia’s employ. The number of US airstrikes also has remained as a matter of speculation.

Moscow denied that any Russian servicemen were even in the area, but it has been quiet about whether Russian citizens ultimately got hurt in the attack. Reports of Russian mercenaries, particularly from the well-known private military company Wagner Group, also emerged shortly after the incident and were backed up by personal stories of relatives and friends of alleged Wagner contractors, some of whom supposedly ended up in hospitals in Moscow and St. Petersburg.

Two weeks after the battle in Deir ez-Zor, the Russian Defense Ministry recognized that “several dozen” citizens of Russia and other former Soviet states had been killed or wounded, but the ministry said the fighters had traveled to Syria “of their own accord and for a variety of reasons.”

The fallout for Russia has been remarkable. Given the fast-approaching presidential election March 18, the potential costs of the incident for Putin’s reputation are high; thus, public discussion of the incident has mostly evolved in the framework of “American aggression on the pro-government forces.”

Read more: http://www.al-monitor.com/pulse/origina ... z58LFQCIqX
Russland soll seine neuen Tarnkappenbomber nach Syrien verlegt haben. Normales Testen unter Gefechtsbedingungen oder etwas anderes?
Russia’s Su-57 stealth fighter is about to meet the US F-22 over Syria

Putin has sent his most secret stealth fighter to square-off against the best the United States has to offer.

http://www.news.com.au/technology/innov ... 6fVLADIMIR
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Kardux »

Trump ernennt "Falken" John Bolton zum neuen Nationalen Sicherheitsberater
US-Präsident Donald Trump holt einen weiteren außenpolitischen Hardliner ins Weiße Haus: Er hat am Donnerstag John Bolton zum Nachfolger des Nationalen Sicherheitsberaters H.R. McMaster ernannt. Der frühere US-Botschafter bei den Vereinten Nationen trete sein Amt am 9. April an, teilte Trump im Kurzmitteilungsdienst Twitter mit. Zugleich dankte Trump dem scheidenden McMaster für dessen Dienste und dessen "herausragende" Leistung.

Die Absetzung McMasters war bereits erwartet worden, doch die Ernennung des 69-jährigen Bolton löste in Washington Schockwellen aus. Bolton war einer der Wortführer der Falken in der Amtszeit von US-Präsident George W. Bush. Er hatte für den Irakkrieg geworben und sich auch für Präventivangriffe gegen Nordkorea und für einen Krieg gegen den Iran ausgesprochen. Im engeren Umfeld Trumps war seine Ernennung zum Nationalen Sicherheitsberater umstritten, vor allem unter kriegserfahrenen Militärangehörigen.
https://www.welt.de/newsticker/news1/ar ... rater.html

Wird mit dieser Personalie ein "schärferer" Kurs eingeleitet? Möglich wäre es. Auf den ersten Blick scheint es so, speziell wenn man noch die Ernennung von Pompeo als Außenminister bedenkt.
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Mehmet
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Mehmet »

Kardux,

die Frage sollte wohl eher lauten, wie lange sich die Neuen im Amt halten werden. :D
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King Kong 2006
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Trump will die US-Boys heimholen

Beitrag von King Kong 2006 »

Donald T. will die US-Truppen raus aus Syrien, wieder in die Heimat holen. Das Pentagon weiß davon noch nichts. Meist interessiert das aber den US-Präsidenten nicht (mit den zweitmeisten Stimmen nach H. Clinton), was andere meinen. Wird er sich hier auch wieder durchsetzen können? Was bedeutet das?
Who stands to gain if Trump pulls the US out of Syria?

https://edition.cnn.com/2018/03/31/poli ... index.html
Es ist sicher kein Zufall, daß die Region östlich des Euphrats für die USA von Interesse sind. Zum einen ist dort das meiste Öl, zum anderen war das ein Versuch die Grenze zwischen Syrien und Irak besser kontrollieren zu können.
In Syria, we ‘took the oil.’ Now Trump wants to give it to Iran.

https://www.washingtonpost.com/news/jos ... 66641e55c6
Wenn Trump die US-Truppen abzieht, wird der Osten vermutlich wieder unter syrische Kontrolle fallen. Die TSK wird von Norden kommen und Assad (mit seinen kleinen Verbündeten Iran, Russland, Irak + Hezbollah oder RSII bzw. 4+1) vom Westen, Süden und Osten. Die YPG/PKK/PJAK/SDF wird ohne US-Protektion keine Chance haben große Räume zu halten. Was ist der Plan von Trump?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Die Ententen der Region.

Russland-Iran-Türkei und Türkei-Iran-Qatar. Die Gegner dieser Ententen könnten ihnen sicher andere Namen geben z.B. "Vertikale Achse des Verderbens" oder "Die Triangel des Bösen". :D
Ob solche blödsinnigen Definitionen zielführend sind, bleibt abzuwarten.
Turkish-Russian-Iranian Summit: Limits to a Tripartite Entente

https://www.theglobalist.com/turkey-ira ... ani-syria/
Turkey-Iran-Qatar entente mocks Saudi-led ‘Arab NATO’

http://www.atimes.com/turkey-iran-qatar ... arab-nato/
Die absolute Monarchie der Familie der al-Sauds, aktuell mit Prinz Charming, der einen verherrenden Krieg im Jemen und eine Unterdrückung in seinen Erdölgebieten führt, wollte immer so eine Art arabischen Golfkooperationsrat führen. Nachdem sich herausstellte, daß nicht alle von den al-Sauds geführt werden wollen, z.B. Qatar oder Oman, wurde dieser Golfkooperationsrat immer stiefmütterlicher. Praktisch ist er von keinem Nutzen. Die Bündnisse der Türkei, Russlands, Irans und Qatars (oder Omans gute sicherheitspolitischen Beziehungen zum Iran) in der Region mögen auch nicht kompromisslos und zeitlos sein, aber die al-Sauds haben dagegen keine Strategie.

Eine Strategie ist sicher sich als viel offener und moderner als die Türkei, Russland, Iran, Qatar usw. darzustellen. Wenn man mich fragt, ob ein Land der arabischen Halbinsel dahinsichtlich besser aufgestellt ist, ist es der Oman. Und der sucht die Nähe zum Iran...
Oman FM to visit Iran shortly after meeting U.S. defense chief

http://www.tehrantimes.com/news/422111/ ... ense-chief
Ein Bericht der UN nennt den Oman als das Land, welches innerhalb der letzten 40 Jahre seine soziale und wirtschaftliche Lage am meisten verbessern konnte.[6]

https://de.wikipedia.org/wiki/Oman
Iran, Oman vow to boost military cooperation

http://www.xinhuanet.com/english/2017-1 ... 667753.htm
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Russland, Iran und die Türkei wollen "Ruhe am Boden" und Deeskalationszonen einrichten. Saudi-Arabien muß Businessmann Trump für eine US-Präsenz bezahlen. :thumbup:
„Ruhe am Boden“

In einer gemeinsamen Erklärung nach dem Treffen am Mittwoch in Ankara bekannten sich die Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Wladimir Putin und Hassan Ruhani dazu, ihre Bemühungen für ein Ende der Gewalt in den sogenannten Deeskalationszonen zu verstärken. Dasselbe gelte für den Schutz von Zivilisten dort. Die drei Länder wollten stärker darauf hinwirken, dass humanitäre Hilfe Notleidende in diesen Zonen erreiche. Ziel sei es, „Ruhe am Boden“ zu schaffen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die am Mittwoch auf der Webseite von Ruhani veröffentlicht wurde.

https://www.welt.de/print/welt_kompakt/ ... Boden.html
Nächster Dreiergipfel Russlands, Iran und der Türkei findet in Teheran statt.

Saudi-Arabien muß mehr Geld abdrücken. Wäre ja auch dumm das nicht zu fordern, solange sie noch können.
Saudi Arabia have to pay to keep US troops in Syria – Trump

US President, Donald Trump, has said that Saudi Arabia will have to pay if it wants US troops to remain in Syria.

http://dailypost.ng/2018/04/04/saudi-ar ... ria-trump/
Wie gesagt, Saudi-Arabien ist eine Melkkuh. Wollen sie (Haus al-Saud) "Schutz", müssen sie bezahlen. So ist das auf der Straße. Warum sagt Trump das so offen? Gut, ihm fehlt es an Feingefühl. Und er muß seiner Fanbase zeigen, daß man ihm Tribut zollen muß. Die al-Sauds zahlen schon. Solange sie können. Jetzt kaufen sie Kanonen im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar... :dead:
US approves $1.3 billion sale of artillery to Saudi Arabia

http://www.financialexpress.com/world-n ... a/1123252/
Völlig klar, braucht man da auch... Für, ähm den Schutz. Kanonen - für den Preis - in der Wüste. Könnte ja sein, daß da plötzlich aus heiterem Himmel mechanisierte Divisionen aufkreuzen.

Trump will da raus. Aus Syrien. Obama wollte da nicht mal rein. Aber gegen Entgeld könnte Trump sich schon vorstellen US-Boys und Girls dort in den Kampfzonen zu belassen.
Saudi Arabia’s Dark Role in the Syria Conflict

https://www.huffingtonpost.com/daniel-w ... 02447.html
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Bei dem mutmaßlichen jüngsten Giftgasangriff, der immer dann erfolgt, wenn die syrische Armee Erfolge verbuchen kann, gehen die Emotionen hoch. Besonders zwischen Moskau und Washington. Der Trump-Truppe und der Putin-Truppe.
Russland spricht von "inszeniertem" Giftgasangriff

Ermittler hätten in Syrien keine Beweise gefunden: Im Uno-Sicherheitsrat hat Russland den mutmaßlichen Giftgasangriff auf Duma als Erfindung bezeichnet - und sich mit den USA einen verbalen Schlagabtausch geliefert.
Uno-Botschafterin Haley warf Moskau vor, "Blut syrischer Kinder an den Händen" zu haben. Ihr russischer Kollege Nebensja sagte: "Sie irren, wenn Sie glauben, dass Sie Freunde haben. Ihre angeblichen Freunde sind nur diejenigen, die nicht Nein zu Ihnen sagen können." Er drohte, künftige Ratssitzungen zu unterbrechen, wenn Haley Russland noch einmal als "Regime" bezeichne. Diese Formulierung hatte Haley mehrfach verwendet.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 02047.html
Wenn man bedenkt, daß die Opfer von chemischen Waffen in Syrien (eingesetzt von wem auch immer) nur einen Bruchteil der Opfer ausmachen, aber diese Situationen jedes mal gefühlt grenznah an einen Weltkonflikt führt, fragt man sich unwillkürlich, wozu das instrumentalisiert wird. Im Gegensatz zu dem viel verheerenderen Einsatz konventioneller Waffen (gerade auch Kleinwaffen wie Schusswaffen oder Mörsergranaten) in Syrien.

Bei dem massiven Einsatz von Massenvernichtungswaffen - nicht nur mutmaßlich, sondern klar zu zuordnen - im Irak-Iran Krieg durch Saddam (alleine auf iranischer Seite über 100 000 Opfer, bis heute) haben sich die USA überhaupt nicht aufgeregt. Im Gegenteil. Die Unterstützung, auch anderer Staaten im Westen, ist klar belegt. D.h. hier geht es wieder ganz klar um eine geostrategischer Interessenlage. Wenns passt, dann passts, wenn nicht, dann nicht. Deshalb glauben viele Menschen in der Region nicht an den Handlungen und Gerede der sogenannten Großmächte, die dort stets ihren Interessen entsprechend intervenieren (siehe das Fettgedruckte im Zitat - gilt natürlich aber auch für die Sowjetunion oder Russland...).
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Das Interesse an der Person Assad ist im Falle der geostrategischen Verwicklungen im besagten Raum eher marginal. Twitterkönig Trump sagt das ganz klar.
"Russland, mach dich bereit", twitterte Donald Trump am Mittwoch. "Schöne, neue, smarte" Raketen würden kommen.

derstandard.at/2000077737282/Trump-kuendigt-Raketenangriff-in-Syrien-an
Russland soll sich bereit machen. Für die Raketen. Nicht Assad.

Ok, vielleicht sind wieder leere Gebäude wie beim letzten Mal Ziele. Dazu kündigt man das ja an. Damit man vorher alles wegräumen kann. Aber das ist eine Richtung nach Moskau. Sagt ja Trump selbst. Trump könnte aber etwas in Gang setzen bei dem am Ende eine größere Intervention der USA vonnöten wird. Sicher ist den Trump-Beratern wieder ziemlich schlecht. Gerade den Militärs. Das war unter Bush schon so beim Irak. Jetzt ist es für Trump Syrien.

Bis jetzt ist trotz Ankündigung von Trump binnen 24-48 Stunden in Syrien anzugreifen, nichts passiert. Kann ja noch kommen. Vielleicht hofft Trump mit der Drohung Bambule zu machen wieder Zugeständnisse abzuringen. Seine Taktik. Auf der anderen Seite kann Trump, genauergesagt die USA sich nicht erlauben wieder stärker in der Region "einzusteigen". Das könnte aber ein Hebel sein, um die USA wieder unter Druck zu setzen. Auch Zugeständnisse abzuringen. Im Vorfeld, davon abzusehen, wie auch die USA wieder dort hineinzuziehen. Das wäre für die USA nicht tragbar. Zerstörte Gebäude machen den politischen, wirtschaftlichen oder geostrategischen Schaden für die USA in der Region nicht wett.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Nach Ghouta, nächstes Ziel Idlib.
Top Iranian official wants U.S. forces driven from east Syria

BEIRUT (Reuters) - The top adviser to Iran’s supreme leader said on Thursday he hoped Syria’s army and its allies would drive U.S. troops out of eastern Syria, and take Idlib in the northwest from insurgents.

“Idlib is an important Syrian city, and we hope it will be liberated very soon,” Ali Akbar Velayati told a news conference in Damascus. “East of the Euphrates is also a very important area. We hope big steps will be taken in order to liberate this area and expel the occupying Americans.”

https://www.reuters.com/article/us-mide ... SKBN1HJ1QA
In der Tat ist Idlib diplomatisch gesehen ein schwerer Brocken. Wohl weniger wegen den USA. Die Türkei hat sicher ein Interesse dieses Territorium "zu halten". Inwiefern die Absprachen zwischen Moskau, Teheran und Ankara diese Thema berührt, gar gelöst haben, bleibt abzuwarten.
Have Iran, Russia and Turkey reached agreement on future Syrian state?

Read more: http://www.al-monitor.com/pulse/origina ... z5CT9JXeQk
Die Drohung an Moskau man werde Raketen schicken mag da eine Rolle spielen diese Absprachen ins Rotieren zu bringen.
The United States may carry strikes against Syria in fear that its allies' strategic defeat by the Syrian army may persuade other countries in the region to join the newly emerged winning alliance of guarantor states - Russia, Turkey and Iran, experts told Sputnik.

https://sputniknews.com/analysis/201804 ... -iran-usa/
Es gibt auch die These, daß das alles an die mutmaßliche omnipotente Präsenz Irans gerichtet ist. Nach unbestätigten Angaben "iranischer Oppositioneller" sollen rund 250 000 Gehälter im Bürokraten- und Militärapparat Syriens vom Iran gezahlt werden. Was praktisch dann der Dienstherr ist. *
Ein Experter ist sich sicher: Donald Trump wird den Militärschlag nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien wagen. Dabei gehe es dem US-Präsidenten aber nicht um Russland.
Eine militärische Konfrontation zwischen den USA und Russland ist sicher nicht gewollt von Trump“, sagte Braml. „Der Iran soll getroffen werden.“
Je mehr Trump innenpolitisch unter Druck gerate, desto höher sei die Kriegsgefahr.

https://www.merkur.de/politik/usa-exper ... 71287.html
Wie dem auch sei. Andererseits thematisiert Trump Moskau, nicht Teheran. Das ist schon eine Festlegung. Einfacher wäre es einen Propagandakrieg gegen den Iran zu führen, denn gegen Russland. Andererseits sind die Begründungen in der Region oft eh völlig daneben. Siehe die ABC-Waffenprogramm Iraks anno 2003 und dann die Realität vor Ort.

Was wird Trump tun? Er will ja da raus. Schiesst er jetzt erstmal da rein, ist es aus mit raus. Und das wird auch Reaktionen - in der einen oder anderen Form - in der Region mit Russland und Iran geben. Im Kontext von US-Interessen. Trump, besser den USA (Donald weiß wohl nicht mal wo Syrien liegt) geht es nicht um die Syrer oder Assad. Es geht ihm um geostrategische Interessen dort. Im Kontext Russlands und Irans. Es geht ihm allenfalls um Wahlergebnisse, so wird er agieren. Sprich kämpfen oder nicht hängt davon ab, was er sich davon persönlich versprechen kann. Die USA haben Interessen darüber weit hinaus. Der Iran sieht Syrien als "first line of defence". Das wurde von Shamkhani, Ex-Admiral und iranischer Sicherheitsberater klar geäußert. Und Russland sieht Syrien als Kartenblatt an, mit dem man gegen die USA spielen kann.
The U.S. Has Troops in Syria. So Do the
Russians and Iranians. Here’s Where.


https://www.nytimes.com/interactive/201 ... -iran.html

*
While, according to reports by Iran's Islamic Revolutionary Guard Corps (IRGC), the Syrian military has fewer than 50,000 men, Iran has deployed more than 70,000 Iranian and non-Iranian forces in Syria, and pays monthly salaries to over 250,000 militiamen and agents. According to a report entitled, "How Iran Fuels Syria War," published by the National Council of Resistance of Iran (NCRI), non-Iranian mercenaries number around 55,000 men; Iraqi militias are around 20,000 men (from 10 groups), Afghan militias are approximately 15,000 to 20,000 men, Lebanese Hezbollah are around 7,000 to 10,000 men, and Pakistani, Palestinian and other militiamen number approximately 5,000 to 7,000.

In addition, the composition of Iranian IRGC forces are around 8,000 to 10,000 men, and 5,000 to 6,000 from the regular Iranian Army.

https://www.gatestoneinstitute.org/9406 ... iers-syria
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Frankreich fordert u.a. eine Entwaffnung der Milizen in und um Idlib. Ob man so einer Rückeroberung den Wind aus den Segeln nehmen kann?
"Das Schicksal von Idlib muss in einem politischen Prozess geklärt werden, zu dem die Entwaffnung der Milizen gehört", sagte Le Drian der Wochenzeitung "Le Journal du Dimanche" vom Sonntag. Ein hochrangiger iranischer Regierungsvertreter hatte zuletzt angedeutet, dass Idlib nach dem Fall von Douma das nächste Ziel der syrischen Regierungstruppen sein könnte .

derstandard.at/2000077964228/Frankreich-warnt-vor-humanitaerer-Katastrophe-in-Idlib
Dort sammeln sich Hardcore-Kämpfer, wie die Al-Qaida nahe Ha’aty Tahrir al-Sham jihad oder die Rebellen des Jaysh al-Islam. Beide sind salafistisch, aber auch Konkurrenten. Die werden keine Waffen abgeben. ;)

Letztere haben in Ghouta kapituliert. Das wird das Hause al-Saud erzürnt haben. Sie flüchten nach Idlib. Dort treffen sie auf weitere salafistische Gruppen. Aus den dort jetzt schon ausbrechenden Kämpfen unten den Hähnen entwickelt sich wieder eine Notlage.
The group along with Ahrar ash-Sham are among the main rebel groups supported by Saudi Arabia.[42]

https://en.wikipedia.org/wiki/Jaysh_al-Islam
Sollten die salafistischen Gruppen sich gegenseitig schwächen, könnte es für die syrische Armee leichter sein die Kontrolle zurückzuerlangen. Interessant ist wie gesagt, was es für Absprachen mit der Türkei gibt. Sollte Paris versuchen Ankara "aus der Verantwortung" zu drängen, die sich in Konkurrenz zu Saudi-Arabien dort sehen, könnte es diplomatisch hoch hergehen.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

War die Art und Weise der Operation sogar die Bestätigung von Assads Würden? Interventionen haben immer eine Aussage.
Elefant im Raum

Ist der humanitäre Aspekt fragwürdig, so sieht eine Bilanz des politischen Nutzens noch düsterer aus. An den Machtverhältnissen in Syrien hat der Angriff nichts geändert. Manche Beobachter meinen sogar, Bashar al-Assad ginge aus dem Wochenende gestärkt hervor: Die Angriffe blieben im symbolischen Bereich, alle scheinen sich mit seinem Verbleib an der Macht abgefunden zu haben.
Man könnte meinen, das der Angriff die Bestätigung der Amtswürde von Assad ist. Wenn man militärisch dort agiert und es gezielt minimalistisch hält und nicht einmal symbolisch etwas bombardiert, das mit Assads Position direkt zu tun hat, dann ist das auch ein Zeichen.
Die Russen bleiben weiterhin die treibende Kraft bei der Entstehung eines Nachkriegssyriens. Auch die Türkei ist noch einmal davongekommen: Sie musste sich nicht zwischen ihren Nato-Partnern und Russland entscheiden, das die Türken in Nordsyrien und diplomatisch in Astana mitspielen lässt.
Der Elefant im Raum ist der Iran. Anders als erwartet – besonders nach dem israelischen Militärschlag auf eine iranische Einrichtung vor einer Woche – wurde die iranische Präsenz in Syrien nicht ins Visier genommen. Da dem Iran keine Beziehungen zu den syrischen C-Waffen nachgewiesen werden kann, wären Großbritannien und Frankreich für so einen Angriff nicht zur Verfügung gestanden. Trump hat mit ihnen Partner, die zudem stark auf die Beibehaltung des Atomdeals mit dem Iran, also auf eine andere Politik dem Iran gegenüber, setzen. Wie es damit weiter geht, ist völlig offen.

derstandard.at/2000077986523/In-Syrien-ist-gar-nichts-erledigt
In der Tat ist der Iran dort sehr ruhig. Teheran kann sehr ruhiges Blut zeigen und konzentriert an der Strategie festhalten. Es gibt für den Iran dort in Aufregung nichts zu gewinnen. Die USA lassen den Iran in Ruhe. Der Iran lässt die USA in Ruhe.

Wie schon einmal haben die USA, genauer gesagt, die Streitkräftet auf Trumps Befehl, ein paar Gebäude aufs Korn genommen. Nicht mehr und nicht weniger. Das eine ist so wichtig, wie das andere. Das eine so aussagekräftig, wie das andere.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump will weiterhin schnellstmöglich abziehen.
Trump will Truppen schnellstmöglich abziehen

Nach den Luftangriffen will der US-Präsident seine Soldaten zügig zurückholen. Frankreichs Präsident Macron sagte zuvor, er habe Trump überzeugt, in Syrien zu bleiben.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2018 ... frankreich
Damit führt Trump nur folgerichtig das fort, was bereits unter Bush - nach seinem Versuch das Projekt für das amerikanische Jahrhundert per Krieg dort durchzusetzen - eingeleitet wurde. Der Rückzug der USA aus der Region.

Der Sykes-Picot Raum wird dann vornehmlich wieder den Regionalmächten überlassen. Dem Iran und der Türkei und aufgeregten Prinzen aus dem Hause al-Saud. Diese müssen nach dem zu erwartenden Ende der Bedeutung der fossilen Energie und Modernisierung ihrer Gesellschaft (z.B. Kinos, dann kommen sie da an wo der Iran 1905 war) erstmal selbst ums Überleben kämpfen. ;)

Der Iran und die Türkei können sich das nicht aussuchen. Sie leben dort. Die USA nicht. Sie haben wirtschaftliche Interessen dort. Der Sykes-Picot Raum wird wohl noch einige Zeit und viele Konflikte brauchen, um sich auszubrennen, wie einst Europa. Durch Kolonisation und Osamanisches Reich konnten viele Prozesse nicht ausbrechen. Das wird jetzt nachgeholt. Ähnlich wie im 30jährigen Krieg. Eine Meinung dazu.
Der Berliner Politikwissenschaftler Herfried Münkler sieht Parallelen zwischen den Kriegen im Vorderen Orient und dem Dreißigjährigen Krieg, der vor 400 Jahren begann. Wer sich "mit diesem Krieg beschäftigt, kann eine Menge lernen zum Verständnis der eigenen Zeit", sagte Münkler im Dlf.

http://www.deutschlandfunk.de/herfried- ... _id=412221
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Bagdad und Teheran halten erste gemeinsame Verteidigungskommission ab. Früher undenkbar. Stabile Sicherheitsstruktur kann doch entstehen, auch mit dunkler Vergangenheit.
Iran, Iraq to hold 1st defense coop. commission

Upon arriving in Baghdad, Iranian Defense Minister Brigadier General Amir Hatami, told the media that Iran and Iraq will hold their first defense cooperation joint commission during the time of his stay in Iraq.
“There are many objectives in the agenda of this visit to negotiate with Iraqi officials,” said Brigadier General Amir Hatami, Iranian Minister of Defense and Armed Forces Logistical Support, on Wednesday.

https://en.mehrnews.com/news/133470/Ira ... commission
Der Krieg zwischen beiden Ländern fordert bis heute noch Tote. Z.B. durch den massiven Einsatz von Giftgas. Den es in dieser Form nur vorher nur im 1. Weltkrieg gab. Im Gegensatz zu z.B. Syrien zeigte sich die USA bei dem verherrenden Einsatz im Irak-Irak Krieg von einer anderen, interessensgeleiteten Seite. Von Gleichgültigkeit, bis hin zum Behindern und Unterstützung. Beim Einsatz durch den Irak.
Chemical attacks on Iran: When the US looked the other way

When Saddam Hussein used chemical weapons to kill thousands of Iranians during the war from 1980 to 1988, not only did the US look the other way, but also "aided and abetted" Iraq in committing "war crimes", Reza Nasri, an Iran-born international law expert at the Graduate Institute of International and Development Studies (GIIDS) in Geneva, told Al Jazeera.

"The claim that the recent US attack on Syria was motivated by humanitarian considerations is not consistent with Iran's own experience as a victim of chemical attacks," he said.
The report said about a million Iranians were "exposed" to chemical agents during the war. Today, about 75,000 victims still receive treatment for "chronic chemical weapons injuries".
It was notable not only that "there was no outrage" from the US and its allies when the chemical attacks took place in Iran, but the US also "used its influence" in the UN Security Council to block any condemnation of Iraq, despite evidence presented by inspectors, Azodi said.

https://www.aljazeera.com/news/2018/04/ ... 24733.html
According to documents at the National Archives Archeological Site (College Park, Maryland), the US supported Saddam Hussein’s regime in their use of chemical weapons in the Iran-Iraq war and the Iraqi–Kurdish conflict.[5] Reporter Michael Dobbs of the Washington Post stated that Reagan's administration was well aware that the chemicals sold to Iraq would employed in the war against Iran. He stated that Iraq's use of chemical weapons was "hardly a secret," with the Iraqi military issuing this warning in February 1984: "The invaders should know that for every harmful insect, there is an insecticide capable of annihilating it... and Iraq possesses this annihilation insecticide." According to Reagan's foreign policy, every attempt to save Iraq was necessary and legal.[4]

According to Iraqi documents, assistance in the development of chemical weapons was obtained from firms in many countries, including the United States, West Germany, the Netherlands, the United Kingdom, and France. A report stated that Dutch, Australian, Italian, French and both West and East German companies were involved in the export of raw materials to Iraqi chemical weapons factories.[7]

https://en.wikipedia.org/wiki/Iraqi_che ... ainst_Iran
Der industrielle Sektor im Irak soll wieder angekurbelt und entwickelt werden. Zivil, wie militärisch. Das der Irak und Iran jetzt nach diesem Krieg sicherheitspolitisch zusammen arbeiten wäre seinerzeit vermutlich undenkbar gewesen. Aber selbst "Erbfeinde" wie Frankreich und Deutschland haben nach den Kriegen von 1871 an heute ein sicherheitspolitisch wichtiges Nebeneinander. Auch für die Region.
Iraq to work with Iran on military industrial development

The National Iraqi News Agency stated that Iraq’s Acting Minister of Industry and Minerals, Mohammad Shiaa al-Sudani had signed a co-operation agreement with Iran’s Defence Minister, Amir Hatami.

According to the outlet, the agreement covers the transfer of technology to Iraq and the localisation of military and civilian products, as well as efforts to “improve and expand future co-operation in military and civilian industrial projects.”

http://www.janes.com/article/79466/iraq ... evelopment
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Unglaublich, Paris verteilt seine Ehrenmedaillen für Verdienste gerne und schweigt darüber. So an Mussolini, Ceausecu, Franco oder Putin.

Assad ist wohl der Erste, der diesen tollen frz. Orden, mit denen die Verdienste geehrt werden jetzt zurückgeben wird. Offenbar fühlt er sich hintergangen.
Assad gibt französischen Ehrenorden zurück

https://mobil.derstandard.at/2000078344 ... en-zurueck
Wenn man zuerst für Verdienste ausgezeichnet wird und sobald sich der Wind dreht dann fallengelassen wird, ist sicher enttäuschend. Putin hat den ja auch bekommen.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von zollagent »

King Kong 2006 hat geschrieben:(22 Apr 2018, 13:44)

Unglaublich, Paris verteilt seine Ehrenmedaillen für Verdienste gerne und schweigt darüber. So an Mussolini, Ceausecu, Franco oder Putin.

Assad ist wohl der Erste, der diesen tollen frz. Orden, mit denen die Verdienste geehrt werden jetzt zurückgeben wird. Offenbar fühlt er sich hintergangen.



Wenn man zuerst für Verdienste ausgezeichnet wird und sobald sich der Wind dreht dann fallengelassen wird, ist sicher enttäuschend. Putin hat den ja auch bekommen.
DAS wiederum wertet den Orden auf. Und bei der Vergabe sollte kritischer vorgegangen werden.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Tom Bombadil »

"Mussolini, Ceausecu, Franco"

Da passen Putin und Assad bestens rein, Erdogan bekommt den Orden sicher auch noch :-D
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von van Kessel »

die Hamburger / Bremer wissen schon, warum man keine Orden und Ehrenzeichen als Hanseat annimmt. „Es gibt über dir keinen Herren und unter dir keinen Knecht.“
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Ist doch auch bemerkenswert, das Paris die Leistungen solcher Männer ehrte. Deshalb konnte wohl auch der Schah und Saddam die Welt nicht mehr verstehen, als auch die Interessensage mancher Industriestaaten sich änderte. Mal sehen wann die Prinzengarde des Hauses al- Saud der Bannstrahl trifft. Noch bemühen sie sich ja durch grosszügige finanzielle Zuwendungen um Streicheleinheiten. Dann gehen auch Krieg und Menschenrechtsverletztungen.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Offenbar führt die irakische Luftwaffe Luftschläge gegen IS-Stellungen in Syrien aus. Abgesprochen mit den USA und Damaskus.
Iraq Coordinated With Syrian Government on Anti-IS Air Strikes - Military Spokesman

https://www.nytimes.com/reuters/2018/04 ... tner=IFTTT
It seems the U.S. led coalition had at least something to do with the strikes, or at least it has tacitly agreed with them

http://www.thedrive.com/the-war-zone/20 ... -syria-too
Dabei setzt der Irak US F-16IQ mit GBU lasergesteuerten Bomben ein.
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Alpha Centauri
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Alpha Centauri »

Gerade in der Geopolitik stirbt die Wahrheit zuerst, wenn man Interventionen , Kriege und Regierungsstürze blutig beginnt mit der Begründung der Freiheit zu dienen der zur Verteidigung der Menschenrechte meint man damit freilich, Macht, Interessen und das klassisches Denken in Einflussspähren, es geht und dass wusste schon Macchiavelli.immer um Erhaltung von Macht und nicht um Verteidigung moralischer Werte.
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King Kong 2006
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Wie wird heute eigentlich militärisch interveniert?

Werden heutzutage politisch korrekt "die Gegner" vor Angriffen immer informiert? Trump informierte die Russen und somit Iraner vor dem Angriff auf einen syrischen Flugplatz. Mit dem zu erwartenden Ergebnis, daß keiner mehr da war. Oder wichtiges Gerät. Jetzt warnten Israelis Moskau vor den jüngsten Angriffen in Syrien. Erwartungsgemäß warnten diese in Teheran davor.
Report: Russia Warned Iran Ahead of Israel's Extensive Strikes in Syria

Russia's deputy foreign minister visited Iran and updated counterpart after Netanyahu met Putin in Moscow, London-based Asharq al-Aswat reports. Israel earlier told Russia in advance of its plans

Russia gave Iran advance warning about this week's Israeli attack in Syria, the Saudi-owned and London-based Asharq al-Awswat newspaper reported Friday. Israel told Russia about the imminent attack as part of the two countries' ongoing security coordination in Syria.

According to the report, Russian Deputy Foreign Minister Sergei Ryabkov visited Tehran a few hours before the Israeli attack. Ryabkov gave his Iranian counterpart, Abbas Araghchi, information that reached Syria during Prime Minister Benjamin Netanyahu's visit to Moscow on Wednesday.

https://www.haaretz.com/israel-news/rus ... -1.6076237
Gleichzeitig ließ Israel verlauten, daß man keine Eskalation wünsche. Der Iran hat auch - soweit bekannt - nicht aufgeregt reagiert. Sind das heutzutage die neuen Umgangsformen?
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Tom Bombadil
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Tom Bombadil »

Israel muss warnen, damit die Antisemiten dieser Welt, angeführt von der UN, nicht zu laut aufjaulen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Israel und Iran reden mal wieder indirekt miteinander. Das wurde mehrmals so praktiziert. Gerne auch mit Mediatoren dazwischen. Auch, wenn man sich nicht einig ist, wie beim Bezahlen von Schulden aus der Schah-Ära. Jetzt aktuell sind es als Vermittler die Jordanier.
REPORT: ISRAEL, IRAN ENGAGE IN INDIRECT NEGOTIATIONS OVER SYRIA FIGHTING

The report said a Jordanian mediator carried messages between the sides.
Elaph reported that the Iranians pledged not to participate in expected battles in southwestern Syria between President Bashar Assad’s forces and rebel groups, and Israel has made it clear that it will not intervene in the battles in the tri-border area, as long as Hezbollah and the Iranian-backed Shi’ite militias are not involved.
The unconfirmed report said the negotiations were conducted last weekend between Iran’s ambassador to Jordan, who was in one hotel room in Amman with Iranian security personnel, while in the next room there were senior Israeli security officials, including the deputy head of the Mossad. The report said a Jordanian mediator carried messages between the sides.

https://www.jpost.com/Arab-Israeli-Conf ... ing-558519
Solche Übereinkünfte zwischen Israel und dem Iran sind nicht so selten. Sie werden allerdings ungern von beiden Seiten thematisiert. Das würde den Iran als rationalen Gesprächspartner darstellen und den Iran ebenso als Doppelgesichtig darstellen. Israel wiederum könnte mit den Vernichtungszenarien schlecht arbeiten, wenn man andersherum mit dem Iran über Sicherheitsprobleme und den Lösungen diskutiert... Indirekt.

Neben Sicherheitsabsprachen geht es auch ums schnöde Geld. Israel ist mehrmals in Verhandlungen und Gerichtsbeschlüssen angewiesen worden dem Iran außenstehende Schulden zu bezahlen. Der Iran nimmt das gerne.
Israel told to pay Iran $1b for oil shipments

http://jewishnews.timesofisrael.com/israel-iran-oil/
Natürlich sieht Israel dieses Urteil anders und bezahlt nicht. Da ist das letzte Wort - auch indirekt - nicht gesprochen. Meist sitzen israelische und iranische Diplomaten, Nachrichtenoffiziere und Militärs praktisch in Zimmern nebeneinander. Europäer oder hier jetzt Jordanier rennen dann hin und her.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Hm, Abrüstung? Die USA wollen einen Stützpunkt an der syrisch-irakischen Grenze aufgeben, wenn der Iran sich im Südwesten Syriens zurückhält.

https://www.haaretz.com/middle-east-new ... -1.6138995

Für beide Seiten hart zu schlucken, aber verlockendes Angebot zugleich.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Da gehen die Meinungen auseinander. Syriens Außenminister stellt klar es gibt keine iranischen Truppen in Syrien. Nur Militärberater. Ein iranischer General stellt derweil klar, daß es keinen wie auch immer gearteten Abzug von was auch immer in Südsyrien geben wird.
Israel Is Lying About Iranian Presence in Syria, Assad's Foreign Minister Says

https://www.haaretz.com/middle-east-new ... -1.6138097
Iranian General Denies Reports of Withdrawal From Southern Syria: 'It's Not Going to Happen'

https://www.haaretz.com/middle-east-new ... -1.6140002
Was dagegen klar ist, 85 000 Iraner werden nach Saudi-Arabien gehen. Das lief vorher nicht mehr so gut.
85.000 Iraner sollen im Juli mit Pilgerreise beginnen

"Wir haben diesbezüglich mit den Saudis gute Verhandlungen geführt und bereits auch Vereinbarungen getroffen", sagte Kulturminister Abbas Salehi der Nachrichtenagentur Tasnim am Sonntag. -

derstandard.at/2000080890471/Saudi-Arabien-gestattet-Iranern-die-Wallfahrt-nach-Mekka
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Der Irak und Iran kommen wirtschaftlich in Sachen oil-swapping überein. Durchaus üblich. Das Öl kommt von Kirkuk.
Iraq and Iran swap Kirkuk oil in strategic boost for Tehran

https://www.reuters.com/article/us-oil- ... SKCN1IZ0QA
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Der Gewinner der irakischen Wahl, Sadr, wendet sich dem irakischen Politiker Hadi al-Amiri zu. Zusammen will man die neue Regierung bilden.
Shi'ite Leaders In Iraq Form Unexpected, Pro-Iran Political Alliance

Powerful Shi'ite cleric Muqtada al-Sadr has announced an unexpected political alliance with pro-Iranian militia chief Hadi al-Amiri in a bid to lead Iraq over the next four years.

The two blocs won first and second place in the country's May 12 parliamentary election. By forming a coalition with Amiri on June 12, Sadr moves a step closer to forming a coalition with enough seats to hold a majority in the 329-seat parliament.

The two Shi'ite figures said they would keep the door open for other winning blocs to join them in forming a new government.

https://www.rferl.org/a/shiite-leader-i ... 87791.html
Iraq's al-Sadr joins forces with Iran-backed coalition

http://www.tampabay.com/iraqs-al-sadr-j ... 2b92e36689
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

NATO-Mitglied Türkei führt Operationen im Nordirak aus. Informiert sind Bagdad, die USA und der Iran.
Turkey in contact with Iran over military op on PKK by Iran-Iraq border: FM Çavuşoğlu

“We are in contact with Iran,” Çavuşoğlu told private broadcaster Habertürk.

“PKK is a threat to them as well. Kandil is very close to the Iranian border ... We will improve cooperation with Iran.”

Turkish forces begin striking Kandil, Sinjar
‘Turkey in contact with US, Baghdad over operation’

In a recent interview, Çavuşoğlu also said Turkey was in talks with the United States, the central Iraqi government in Baghdad, and the Kurdistan Regional Government (KRG) in Arbil for a four-way coordination to finally put an end to the presence of the PKK in northern Iraq.

http://www.hurriyetdailynews.com/turkey ... glu-133214
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Kardux »

King Kong 2006 hat geschrieben:(13 Jun 2018, 16:27)

NATO-Mitglied Türkei führt Operationen im Nordirak aus. Informiert sind Bagdad, die USA und der Iran.
Erdogan kann Wahlen. Das hat er schon oft bewiesen. Seine derzeitigen Militäroperationen in Südkurdistan sind nichts weiter als Aktionismus. Dieser genügt anscheinend um die Mehrheit der Türken von weitaus wichtigeren Dingen (ihrer Wirtschaft) abzulenken. Er wollte auf genau dieser militaristisch-faschistischen Welle weiterreiten (die ja in Efrîn begonnen hatte) und verschob die Wahlen ja auch deshalb vor.

Eines ist aber klar, die PKK wird nicht militärisch besiegt - egal was die Türkei noch vor hat. Das Kurdenproblem kann nur politisch gelöst werden. Die Türkei muss seinen Kolonialismus aufgeben - dies ist die einzig nachhaltige Lösung.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Kardux »

King Kong 2006 hat geschrieben:(13 Jun 2018, 11:43)

Der Gewinner der irakischen Wahl, Sadr, wendet sich dem irakischen Politiker Hadi al-Amiri zu. Zusammen will man die neue Regierung bilden.
Darüberhinaus wollen die beiden korrupten kurdischen Parteien (die mitunter für den Fall von Kerkûk verantwortlich sind) sich an genau dieser Koalition beteiligen. Der Iran scheint derzeit am längeren Hebel zu sitzen. Das wird der Iran auch immer, solange die USA noch immer an einen geeinten Irak glauben.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Kardux hat geschrieben:(13 Jun 2018, 21:43)

Erdogan kann Wahlen. Das hat er schon oft bewiesen. Seine derzeitigen Militäroperationen in Südkurdistan sind nichts weiter als Aktionismus. Dieser genügt anscheinend um die Mehrheit der Türken von weitaus wichtigeren Dingen (ihrer Wirtschaft) abzulenken. Er wollte auf genau dieser militaristisch-faschistischen Welle weiterreiten (die ja in Efrîn begonnen hatte) und verschob die Wahlen ja auch deshalb vor.

Eines ist aber klar, die PKK wird nicht militärisch besiegt - egal was die Türkei noch vor hat. Das Kurdenproblem kann nur politisch gelöst werden. Die Türkei muss seinen Kolonialismus aufgeben - dies ist die einzig nachhaltige Lösung.
Ich glaube auch nicht, daß die PKK/YPG/PJAK militärisch besiegt werden können.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Assad hebt die Beziehungen zu Russland und Iran hervor. Es gäbe keine iranische Basen (entsprechen praktisch syrischer militärischer Infrastruktur), wäre aber dem nicht abgeneigt bei Anfrage.
Assad says he's open to establishing Iranian bases in Syria
Regarding reports about differences within the coalition of Syria, Iran and Russia, Assad first said that relations between Iran and Syria have been stable for 40 years. He added that Syria has had relations of varying degrees with Russia for seven decades. On the issue of differences, Assad said it is natural to have differences on “daily tactical” issues, but these differences are resolved through negotiations between the sides involved.
However, he indicated that what is meant by "advisers" is that there are no Iranian units fighting in Syria— meaning no battalions, brigades or divisions.

When asked why Russia has military bases in Syria but Iran does not, Assad said Iran has not requested a military base — but that if there was a need, he added, it would definitely be possible. He suggested the need for Russian military bases is due to the air support Russia is offering.

Read more: http://www.al-monitor.com/pulse/origina ... z5IRWov1o1
Late last year it was reported that Syrian army forces, backed by Iranian-backed militias, were pushing deeper into the last rebel-held enclave near a strategic border area with Israel.

http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/247431
US could close Syria base in exchange for Iran’s withdrawal from border: report
Die Problematik "iranischer Basen" ist praktisch, daß die syrischen Militäreinrichtungen - lt. diversen Berichte, auch vor dem syrischen Bürgerkrieg - praktisch auch bei Bedarf vom Iran genutzt werden. Somit ist die Forderung nach "Schliessung" der iranischen Basen praktisch die Schliessung syrischer Militäreinrichtungen...
However, much of the Iranian infrastructure is constructed upon Syrian bases and Israel has also frequently struck Syrian air defense during attacks on Tehran’s posts

https://www.i24news.tv/en/news/internat ... der-report
Auf den Iran will Assad logischerweise bei den Gegnern wie dem IS, Al-Qaida/Nusra, FSA, YPG/PKK/PJAK uvm. nicht verzichten. Oder auf Russland. Sonst wäre der IS nicht nur in Rakka, sondern auch in Damaskus gelandet. Teile von Damaskus wurden ja von ähnlichen Milizen bis vor kurzem noch gehalten.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Gehts jetzt ans Eingemachte? Verfassung am Horizont.
Russian, Iranian, Turkish officials to discuss Syrian Constitutional Committee

High representatives of the countries acting as guarantors of ceasefire in Syria - Russia, Iran and Turkey - meet in Geneva on Monday to discuss the setting up of the Syrian Constitutional Committee with the special envoy of the UN Secretary General for Syria, Staffan de Mistura, TASS reports.

https://en.trend.az/world/russia/2918429.html
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Das Weiße Haus betont, daß die Oppositionsgruppen bei der Rückeroberung der syrischen Armee keine Unterstützung erwarten dürfen.
US tells Syria rebels 'not to expect help against expected army assault' on provinces of Daraa and Sweida

A copy of a message sent by Washington to heads of Free Syrian Army (FSA) groups, which was seen by Reuters, said the US government wanted to make clear that "you should not base your decisions on the assumption or expectation of a military intervention by us".

https://www.telegraph.co.uk/news/2018/0 ... cted-army/
Gipfel von Trump und Putin

Auf eigene Gefahr

Das geplante Treffen mit Wladimir Putin soll für US-Präsident Trump der nächste PR-Erfolg werden. Doch was springt noch für die Amerikaner dabei heraus? Und welche Zugeständnisse machen sie den Russen?

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 15664.html
Das Regime von Machthaber Assad attackiert gemeinsam mit Russland Rebellen in Südsyrien. Nächstes Ziel: Daraa. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht. Die Uno warnt vor der größten Schlacht seit Kriegsbeginn.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 15456.html
Trump wird kaum coole Fotos mit Putin aufs Spiel setzen? Für "Rebellen"?
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Von Trump alleine gelassen haben die Oppositionsgruppen für Russland eine Anwort:
‘No surrender,’ say Syrian rebels as talks with Russia collapse

http://www.arabnews.com/node/1330806/middle-east
Widerstand:
The jihadist rebels in northern Syria have vowed to start a new battle against the Syrian Army in retaliation for the latter’s Daraa offensive.

https://www.almasdarnews.com/article/ji ... operation/
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