Welche Märchen? Natürlich haben sich ALLE kurdischen Kriegsparteien anders verhalten. Gehen wir sie alle durch:Jekyll hat geschrieben:Sie sind nicht mehr ganz auf dem Laufenden. Ihre prokurdischen Märchen sind längst von der Realität eingeholt worden.
Sunnitische Araber in Syrien: haben noch, als die FSA existierte, alawitische und christliche Zivilisten getötet - waren aber trotzdem noch eher moderat. Über ihre Rolle innerhalb aller jihadistischen Gruppen brauche ich dann aber wohl nichts sagen - diese Taten sprechen für sich.
Sunnitische Araber im Irak: sind bis heute politisch und militärisch unorganisiert deshalb konnte der IS in ihren Siedlungsgebieten Fuß fassen. Das viele sunnitische Araber dort in den massiven Kriegsverbrechen bzw. dem Genozid an den Yeziden beteiligt waren spricht auch für sich.
Türkei: hat sich als Terrorpate des IS wieder einmal an einem Genozid beteiligt bzw. diesen orchestriert. Das man diesen Völkermord auch auf sunnitische Kurden im Irak und in Syrien ausweiten wollte, spricht Bände. Zudem tötet die Türkei seit drei Jahren wieder kurdische Zivilisten innerhalb der eigenen Grenzen - sie führen einen Bürgerkrieg. Wie u.a. die Frau von Erdo erwähnte, hat der Angriffskrieg in Efrîn auch nur ein Ziel - die Umsiedlung von sunnitischen Arabern (die nicht aus der Region sind) in Efrîn. Und wenn Sie schon von der Zerstörung von Dörfern reden möchten und sich da auch noch auf AI oder HRW beziehen, sollten Sie erst einmal die vielen Berichte lesen die über die Zerstörung von mehr als 3000 kurdischer Dörfer in den 90er Jahren handeln. Das sollten Sie erst einmal lesen, bevor Sie hier von Märchen sprechen. Die Verbrechen der Türkei sind alle dokumentiert und sprechen für sich - von Koexistenz hat diese menschenverachtende Politik Ankara nichts zu tun - hat sie auch nie. Immerhin hat man das Erbe der völkermordenden Jungtürken angetreten und bis heute verteidigt.
Alawiten in Syrien: Die Tatsache, dass diese kleine Volksgruppe ihrem Diktator blind folgt und weiterhin über viele Leichen geht damit man über ganz Syrien herrschen kann spricht für sich - so sieht keine friedliche Koexistenz aus.
Schiiten im Irak: sind für das Erstarken des IS im Irak verantwortlich, nachdem im Anschluss am Abzug der US-Truppen im Irak, ein Feldzug gegen die sunnitische Bevölkerung geführt wurde. Die Verbrechen der Maliki-Schergen sind dokumentiert, genauso aber auch die der Shia-Jihadisten nachdem der IS bekämpft wurde. So sieht keine Koexistenz aus.
Iran: orchestriert bedingt durch seinem Ziel (schiitischen Halbmond) die unversöhnliche Kriegsführung aller Shia-Jihadisten im Nahen Osten - unabhängig davon ob Schiiten in diesen Gebieten die Mehrheit stellen oder ob gar welche dort leben. Ähnlich wie die Türkei verfolgt man koloniale Interessen, die religiös begründet werden.
Wen sollen die YPG-Kurden denn von sich aus angegriffen haben? So wie die Giftgasanschläge der türkischen Armee bis heute nicht bewiesen sind, so ist es bis jetzt noch nicht bewiesen ob die YPG Ziele in der Türkei bzw. in Azaz angegriffen haben. Es wäre nicht der erste false-flag-Angriff der Türkei. Und selbst wenn man angegriffen hätte, so muss immer noch gesagt werden, dass nicht agiert sondern reagiert wurde. Die YPG hat niemals von sich aus irgendwen angegriffen.Jekyll hat geschrieben:Demnach hätten die YPG-Kurden keinerlei Interesse für eine Koexistenz mit der Gegenseite.
Genau, deshalb gilt die PKK als terroristisch - zu Recht! Das ändert aber nichts daran, dass die Tochterorganisation anders agiert. Töchter handeln nicht immer wie Mütter...Sie verstehen...Jekyll hat geschrieben:Immerhin hat deren Mutterorganisation, die PKK nämlich, schon immer auch Zivilisten getötet. Weswegen sie ja auch als terroristisch eingestuft wird.
Gut das Sie endlich zwischen Tod und Mordschlag, wie es Ihre Türkei handhabt, und den Präventivmaßnahmen der Peshmerge unterscheiden (mit dem Resultat, dass niemand starb). Nur eines noch: die Peshmerge haben niemanden vertrieben, sondern die Leute in diesen Dörfern an einer Rückkehr gehindert. Und wieso? Weil diese Menschen den Tod und Mordschlag des IS unterstützten. Ja, dagegen muss nunmal vorgegangen werden. Um seine eigene Existenz erst zu sichern. Und solange die Gegenseite am Leben ist, signalisiert man ja auch den Willen auf eine Koexistenz unter bestimmten Bedingungen.Jekyll hat geschrieben:Aber man muss ja nicht gleich mit Mord und Totschlag kommen, wie die kurdischen Peschmerger es so eindrucksvoll gezeigt haben. Vertreibungen tun es auch, um seinen Unwillen für eine Koexistenz zum Ausdruck zu bringen.