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Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Fr 17. Jun 2016, 21:47
von SirToby
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 80200.html

Langsam aber sicher rücken die regierunsgtreuen Milizen auf Sirte vor. Steht das Ende des IS in Libyen bevor?

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Di 14. Mär 2017, 14:45
von Summers
Befinden sich russische Truppen in Libyen?

http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 38678.html

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Di 14. Mär 2017, 19:11
von Summers

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Mo 20. Mär 2017, 15:25
von Summers
Weiterer Artikel zum wachsenden russischen Einfluss in Libyen:

Putins Wüstenfuchs

http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 39580.html

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Mo 20. Mär 2017, 15:37
von Alexyessin
Summers hat geschrieben:(20 Mar 2017, 15:25)

Weiterer Artikel zum wachsenden russischen Einfluss in Libyen:

Putins Wüstenfuchs

http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 39580.html
Der scheint mit aber eher das gleiche Spiel zu spielen wie Heykmatar in Afghanistan - immer laviieren, nicht festlegen.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Di 1. Aug 2017, 16:50
von Nero
Libyen ist nun ein gescheiterter Staat. Obama hat rückblickend gesagt, dass Lyben ein Fehler war.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 72815.html

Amerikanische Politik ist, was deren Interventionen angeht, wirklich kritisch überdenkenswert, auch wenn es gegen verkrachte Diktatoren geht. Aber das legitimiert doch nicht automatisch alles, was passiert.

Warum liebt Europa Schwäche?

Verfasst: Fr 4. Aug 2017, 20:53
von Tehemu
Es ist schwer zu verstehen. In Libya gibt es 2 Fraktionen. Den mächtigen General Haftar und den schwachen Sarraj...


Die EU erkennt nur Sarraj an, dabei regiert Haftar sein Gebiet mit harter Hand und wird von Russland unterstützt. Alle Deals der EU mit Sarraj sind absolut wertlos, weil er sich gar nicht durchsetzen kann.

Warum kommen so wenige Migrants aus der Küste von Morocco, Tunisia und Ägypten? Weil Libya ohne Regierung ist und Chaos hat. Muss EU nicht wollen, dass in Libya ein neuer Herscher steht, der das alels stoppt? Das kann nur Haftar.

Die ganze Sache kann so schnell beendet werden. Anerkennung und Geld und es ist in wenigen Tagen vorbei. Die Migranten verschwinden und die NGO werden von Haftar vertrieben. Ich denke in unseren Ländern können wir ganz anders reagieren.

Was würde denn sein, wenn unser Navy zum Beispiel in deutsches NGO Schiff angreift und zerstört? Wenn al-Sisi einen Attack-Helicopter schickt und das NGo Schiff zerstört?

Es gibt kurz Berichte und es war es. Saudi Arabia hat in Frühling einr efugee boot genau so vernichtet. Es gab böse Artikel aber 0 Konsequenzen.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Do 7. Dez 2017, 16:28
von John Galt
Libyens Sklavenmärkte Das Erbe des arabischen Rassismus

Das Bürgerkriegsland Libyen ist ein Eldorado für Menschenhändler. Auf nächtlichen Sklavenmärkten werden internierte afrikanische Migranten wie Vieh verkauft. Ein Grund: Hass auf Dunkelhäutige.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 81801.html

Danke Obama

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Mo 30. Apr 2018, 17:30
von SirToby
General Haftar, der starke Mann Libyens ist gesundheitlich angeschlagen, ist aber nun nach einem KH-Aufenthalt in Paris wieder in Libyen aktiv.


Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Mo 3. Sep 2018, 07:01
von Panarin
Libysche Regierung ruft Notstand aus

In der libyschen Hauptstadt sind Hunderte Häftlinge aus einem Gefängnis ausgebrochen. Nach tagelangen Kämpfen rivalisierender Milizen herrscht der Ausnahmezustand.
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... ge-milizen

Die Erfolgsgeschichte in Libyen geht weiter.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Fr 5. Apr 2019, 07:14
von Panarin
Der Bürgerkrieg in Libyen eskaliert: Die aufständische LNA-Miliz ist nur noch 30 Kilometer von Tripolis entfernt. Die Regierung versetzt das Militär in Bereitschaft.
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... -sarradsch

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 28. Apr 2019, 09:29
von Panarin
Die Libysch-Nationale Armee (LNA) des Rebellenkommandeurs Chalifa Haftar hat vor drei Wochen eine Offensive auf die Hauptstadt Tripolis gestartet, die von der international anerkannten Regierung des Landes kontrolliert wird. Die LNA hat seither mehrfach Luftangriffe geflogen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO wurden bei den Kämpfen bisher rund 280 Menschen getötet und mehr als 1.300 verletzt.
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... ftangriffe

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Mo 29. Apr 2019, 15:54
von imp
Selbst wenn der Haftar irgendwann besiegt wäre, die sogenannte Einheitsregierung ist im Arsch.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Mo 29. Apr 2019, 17:12
von DarkLightbringer
Haftars Vorstoß auf Tripolis verstärkt das Chaos in dem Bürgerkriegsland: Die Kämpfe drohen die Öllieferungen zu stören und die illegale Migration über das Mittelmeer nach Europa zu fördern. Sie könnten auch UN-Pläne für eine Wahl vereiteln, die den Streit zwischen den rivalisierenden Regierungen im Osten und Westen beenden soll.
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... ftangriffe

Die Idee ist die Errichtung einer Militärdiktatur nach ägyptischem Vorbild. Das könnte aber noch 10 Jahre oder länger dauern.

Wieder Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 18. Aug 2019, 14:25
von imp
Es gab 1 Waffenruhe, die ist nun vorbei. Immer noch sind Hauptstadt und Flughafen umkämpft, während im Osten des Landes relativ überschaubare Verhältnisse herrschen.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Fr 23. Aug 2019, 23:19
von harry52
Nero hat geschrieben: Libyen ist nun ein gescheiterter Staat. Obama hat rückblickend gesagt, dass Lyben ein Fehler war.
Ja, aber man sollte dazu sagen, dass Libyen schon vorher ein gescheiterter Staat war. Der Bürgerkrieg war ja schon voll im Gange als Gaddhafi seine "Regenschirm Rede" hielt, in der er ankündigte, die Aufständischen (=ein Drittel des Landes inkl. der zweitgrößten Stadt) wie Ratten zu zerquetschen. Erst danach griffen Frankreich, England, die USA... ein. Also keineswegs nur Obama und keineswegs fing da erst der Krieg an. Der Sozialist Hollande aus Frankreich wollte sogar noch früher eingreifen.

Heute kämpfen übrigens auch viele ehemalige Ghaddafi Günstlinge und Soldaten quasi um ihr Leben. Unter dem extrem kokainsüchtigen Ghaddafi wurden Tausende ermordet und es gab abertausenden Missbrauch an minderjährigen Mädchen. All die Mittäter würden die Todesstrafe bekommen und kämpfen somit um ihr Leben.

Es ist das Gift der Diktatur, das bis heute dieses Land scheitern lässt. Daran ist weder Hollande, noch Obama, noch die anderen Schuld.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 15. Dez 2019, 09:16
von Panarin
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... -regierung

Dieses Land kommt einfach nicht zur Ruhe.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Do 19. Dez 2019, 05:26
von unity in diversity
Tankist hat geschrieben:(15 Dec 2019, 09:16)

https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... -regierung

Dieses Land kommt einfach nicht zur Ruhe.
Für die Türkei geht es um die räuberische Definition von neuen Seegrenzen, um am Öl- und Gaspoker im östlichen Mittelmeer teilnehmen zu können.
Putin läßt seine Söldner für Haftar kämpfen.
Mal sehen, ob das die türkisch/russische Freundschaft ruiniert:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 2-amp.html
Im Kampf gegen den Islamismus, sollte man für Haftar Partei ergreifen.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Fr 20. Dez 2019, 10:15
von Everythingchanges
unity in diversity hat geschrieben:(19 Dec 2019, 05:26)

Für die Türkei geht es um die räuberische Definition von neuen Seegrenzen, um am Öl- und Gaspoker im östlichen Mittelmeer teilnehmen zu können.
Putin läßt seine Söldner für Haftar kämpfen.
Mal sehen, ob das die türkisch/russische Freundschaft ruiniert:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 2-amp.html
Im Kampf gegen den Islamismus, sollte man für Haftar Partei ergreifen.
Die großen Abstimmungen laufen doch schon und der Vermittler zwischen den Streithähnen ist Putin.

Vladimir Putin had a telephone conversation with President of the French Republic Emmanuel Macron at the French side’s initiative. December 17, 2019 22:55
http://en.kremlin.ru/events/president/news/62361

Vladimir Putin had a telephone conversation with President of Turkey Recep Tayyip Erdogan at the Turkish side’s initiative. December 17, 2019 18:05
http://en.kremlin.ru/events/president/news/62361
Meldung aus der Türkei: https://www.aa.com.tr/en/europe/turkish ... ia/1676393

Vladimir Putin had a telephone conversation with Federal Chancellor of Germany Angela Merkel at the initiative of the German side. December 16, 2019 15:50
http://en.kremlin.ru/events/president/news/62342

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Di 7. Jan 2020, 07:17
von Panarin
Jetzt schicken die Türken Soldaten nach Libyen:
Umstrittener Einsatz im Bürgerkriegsland

Türkei startet Truppenverlegung nach Libyen
"Sie sind schon auf dem Weg": Nach Angaben von Präsident Erdogan hat die Entsendung von türkischen Truppen nach Libyen bereits begonnen. Auch ein hoher General soll in den Bürgerkriegsstaat geschickt werden
.
https://m.spiegel.de/politik/ausland/tu ... 03723.html

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Di 7. Jan 2020, 09:18
von Audi
Tankist hat geschrieben:(07 Jan 2020, 07:17)

Jetzt schicken die Türken Soldaten nach Libyen:



https://m.spiegel.de/politik/ausland/tu ... 03723.html
Interessant. Hinter haftar sind Frankreich, Russland, USA, Ägypten, Saudi.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Di 7. Jan 2020, 19:49
von Pfandpirat
Weiß jemand genau warum Frankreich auf Seiten Haftars ist?

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Di 7. Jan 2020, 19:50
von gallerie
Audi hat geschrieben:(07 Jan 2020, 09:18)

Interessant. Hinter haftar sind Frankreich, Russland, USA, Ägypten, Saudi.
...Libyen gehörte zum Osmanischen Reich!

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Mi 8. Jan 2020, 13:39
von Audi
Pfandpirat hat geschrieben:(07 Jan 2020, 19:49)

Weiß jemand genau warum Frankreich auf Seiten Haftars ist?
Italien verständigt sich mit Tripolis um die Flüchtlingsströme niedrig zu halten, was in den letzten Jahren recht gut klappt. Da kommen fast mehr über Tunesien. Die Regierung wurde zwischen den beiden Seiten in Libyen von der UN vermittelt und macht einen ganz guten Job, wenn es auch an staatlicher Gewalt und Rechtsstaatlichkeit fehlt. Bei der Organisation der Infrastruktur ist sie sehr erfolgreich.

Frankreich hält sich an Haftar, weil der als säkular gilt und auch mit der ägyptischen Junta eng zusammenarbeitet. Ägypten, und auch SaudiArabien und andere Unterstützer sehen in den Muslim Brüdern die größte Gefahr, und die haben hin Tripolis großen Einfluß, nicht in Person der dortigen Regierung sondern der Milizen, die die militärische Gewalt dort haben. Dabei hat Haftar selbst auch Salafisten unter seinen Männern, die ideologisch näher am saudischen Wahabismus aber auch an der der IS Verbrecher stehen.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Mi 8. Jan 2020, 20:32
von Pfandpirat
Danke, sowas habe ich in der Richtung schon gedacht. Möglicherweise glaubt man auch, dass durch einen recht autoritär wirkenden Haftar die Regierung möglicherweise stabiler ist als die aktuelle.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Do 9. Jan 2020, 19:19
von Everythingchanges
http://www.hurriyetdailynews.com/opinio ... bya-150699
Turkey, Russia should work together and not compete in Libya


Interessante Töne aus der Türkei
Wenn es schlecht läuft, nehmen die Türkei und Russland den EU-Staaten noch mehr Einfluß in Libyen.
Ein neues Astana für Libyen würde gerade die deutschen Bemühungen um einen "Berlinprozess" entwerten.
Wohl nicht umsonst kreisen derzeit auch so viele EUrop. Libyenbeteiligte um Putin...

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Fr 10. Jan 2020, 03:52
von unity in diversity
Haftar lehnt für das WE geplante Waffenruhe ab:
https://amp.n-tv.de/politik/General-Haf ... 00351.html
Dann muß er verhältnismäßig gute Karten in der Hand halten.
Erdogan, der schon in Syrien zu den Paten des islamistischen Terrors gehört hat, sieht seinen neoosmanischen Brückenkopf in Afrika gefährdet. Die Zeit ist reif, mal sehen, wann Tripolis fällt.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 01:48
von unity in diversity
Der vereinbarte Waffenstillstand hält nicht.
Jede Seite betont, sie werde Verstöße hart ahnden.
In Tripolis ist so gut wie nichts mehr umzugruppieren, die stehen mit dem Rücken zur Wand.
Die Belagerer, rund um Tripolis, haben mehr Möglichkeiten, was die korrupte "Einheitsregierung" nervös macht.
Berlin will eine Konferenz zur Beilegung der Krise ausrichten:
https://www.dw.com/de/putin-unterst%C3% ... a-51965195
Putin meint, Merkels Vorschlag käme zur rechten Zeit.
Übersetzt: Bis es soweit ist, hat Haftar unumkehrbare Tatsachen geschaffen.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 12:09
von Bobo
unity in diversity hat geschrieben:(10 Jan 2020, 03:52)

Haftar lehnt für das WE geplante Waffenruhe ab:
https://amp.n-tv.de/politik/General-Haf ... 00351.html
Dann muß er verhältnismäßig gute Karten in der Hand halten.
Erdogan, der schon in Syrien zu den Paten des islamistischen Terrors gehört hat, sieht seinen neoosmanischen Brückenkopf in Afrika gefährdet. Die Zeit ist reif, mal sehen, wann Tripolis fällt.
Die Vorgänge in Libyen könnten Erdogan rasch wieder auf dem Boden der Tatsachen zurückholen oder aber einen weiteren Schub Größenwahn verpassen. Dort heißt sein Gegenspieler Putin.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 12:51
von unity in diversity
Bobo hat geschrieben:(15 Jan 2020, 12:09)

Die Vorgänge in Libyen könnten Erdogan rasch wieder auf dem Boden der Tatsachen zurückholen oder aber einen weiteren Schub Größenwahn verpassen. Dort heißt sein Gegenspieler Putin.
Das kommende Wochenende könnte aber zeigen, wer noch sein Verfallsdatum überschritten hat:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 000bcc-amp
Das war's dann mit Europa als Global Player.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 14:29
von Cobra9
unity in diversity hat geschrieben:(15 Jan 2020, 12:51)

Das kommende Wochenende könnte aber zeigen, wer noch sein Verfallsdatum überschritten hat:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 000bcc-amp
Das war's dann mit Europa als Global Player.
Wann waren wir das bitte :?:

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 14:46
von Adam Smith
Cobra9 hat geschrieben:(15 Jan 2020, 14:29)

Wann waren wir das bitte :?:
Vor 1945 war Europa ein Global Player.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 14:48
von Cobra9
Adam Smith hat geschrieben:(15 Jan 2020, 14:46)

Vor 1945 war Europa ein Global Player.

Gut okay das stimmt. Aber nach 1960 haben europäische Staaten immer mehr Einfluss verloren.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Mi 15. Jan 2020, 16:27
von Bobo
unity in diversity hat geschrieben:(15 Jan 2020, 12:51)

Das kommende Wochenende könnte aber zeigen, wer noch sein Verfallsdatum überschritten hat:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 000bcc-amp
Das war's dann mit Europa als Global Player.

Europa ist schon länger kein Global Player mehr, Deutschland schon gar nicht. Nur traditioneller Zahlmeister.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: Do 16. Jan 2020, 09:34
von unity in diversity
"Die Konferenz am Sonntag ist ein Schritt auf einem langem Weg":
https://www.tagesschau.de/inland/maas-l ... e-101.html
Damit ist das voraussichtliche Scheitern fast sicher, weil zu oft gesagt.
Haftar hat keine Zeit zum Warten und für einen langen Weg.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 19. Jan 2020, 11:04
von Arcturus
Leider hat der Konflikt in Libyen das Potenzial, sich schlimmer als in Syrien zu entwickeln. Aber vielleicht kann ja der eine oder andere Drohnenangriff ein paar der Terroristen beseitigen und für Frieden sorgen.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 19. Jan 2020, 19:53
von Brainiac
Die in den Bürgerkrieg in Libyen verwickelten Staaten haben sich auf einen internationalen Mechanismus zur Beilegung des Konflikts geeinigt. Die Teilnehmer des Berliner Libyen-Gipfels verpflichteten sich am Sonntag zur Einhaltung eines UN-Waffenembargos und zu einem Ende der militärischen Unterstützung für die Konfliktparteien.

Zudem sollen internationale Anstrengungen zur Überwachung des Embargos verstärkt werden, heißt es in einer Erklärung von 16 Staaten und Organisationen. Gefordert wird eine umfassende Demobilisierung und Entwaffnung der Milizen. Verletzungen eines Waffenstillstandes sollen sanktioniert werden.
https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 90400.html

Hoffnung für Libyen? Immerhin waren in Berlin alle wichtigen Konfliktparteien und Stakeholder vertreten, inclusive Sarradsch und Haftar. (Außer Tunesien, angeblich zu spät eingeladen.)

Für Merkel ein großer Erfolg. Vielleicht sollte sie doch noch UN-Generalsekretärin werden. ;)

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 19. Jan 2020, 20:33
von Orbiter1
Brainiac hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:53)

https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 90400.html

Hoffnung für Libyen? Immerhin waren in Berlin alle wichtigen Konfliktparteien und Stakeholder vertreten, inclusive Sarradsch und Haftar. (Außer Tunesien, angeblich zu spät eingeladen.)

Für Merkel ein großer Erfolg. Vielleicht sollte sie doch noch UN-Generalsekretärin werden. ;)
Ich bin gespannt ob die Europäer mal wieder in ihrem Hinterhof komplett versagen und den beteiligten fremden Mächten das Feld überlassen oder mal Flagge zeigen und in Libyen mit robustem Mandat (und ohne US-Unterstützung) für Ruhe und Stabilität sorgen. Ok, so gespannt bin ich jetzt auch wieder nicht. Die Europäer werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit versagen. Aber träumen darf man ja mal. Genügend europäische Interessen gäbe es jedenfalls in Libyen.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 19. Jan 2020, 20:39
von Kollaborateur
Merkel versucht wohl ihren desaströsen Fehler von 2011 wieder gut zu machen, als sich Deutschland nicht einreihte, Oberst Ghaddafi und seine Söldnerarmee zu bombardieren :rolleyes: Danach hagelte es Kritik seitens der USA und Frankreich. Jetzt versucht wohl Merkel die damalige Enthaltung wieder glatt Bügeln zu wollen.. Deutschland wird "nicht mehr" am Hindukusch sondern in Tripolis verteidigt..

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 19. Jan 2020, 20:50
von Troh.Klaus
Kollaborateur hat geschrieben:(19 Jan 2020, 20:39)
Merkel versucht wohl ihren desaströsen Fehler von 2011 wieder gut zu machen, als sich Deutschland nicht einreihte, Oberst Ghaddafi und seine Söldnerarmee zu bombardieren :rolleyes: Danach hagelte es Kritik seitens der USA und Frankreich. Jetzt versucht wohl Merkel die damalige Enthaltung wieder glatt Bügeln zu wollen.. Deutschland wird "nicht mehr" am Hindukusch sondern in Tripolis verteidigt..
Desaströs - warum? Weil man nicht mitgebombt hat, sondern eine eigene Meinung hatte?

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 19. Jan 2020, 21:07
von Orbiter1
Troh.Klaus hat geschrieben:(19 Jan 2020, 20:50)

Desaströs - warum? Weil man nicht mitgebombt hat, sondern eine eigene Meinung hatte?
Merkel wurde damals sogar von den Grünen massiv angegriffen weil sie sich weigerte dass Deutschland bei der Beseitigung eines Tyrannen mitmacht. Ihre Begründung dafür war sie habe den Eindruck gewonnen die ganze Aktion sei nicht zu Ende gedacht. So ist es dann auch gekommen, niemand war bereit nach der Beseitigung von Ghadaffi für Ruhe, Stabilität und Nation Building zu sorgen. Am Ende ist Libyen im Chaos versunken und ca 800.000 Flüchtlinge sind über Libyen nach Europa gekommen. Merkel hat damals nicht desaströs sondern ausgesprochen klug gehandelt.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 19. Jan 2020, 21:14
von Kollaborateur
"Desaströs" in den Augen Frankreichs, Großbritanniens und der USA. Zumal das erste mal eine Intervenierung laut UN "erfolgreich" war und der Opposition half, Ghaddafi zu besiegen. Ob es den Libyern jetzt besser geht als zur Zeit Ghaddafis sei dahingestellt. Aber in den Augen der UN hatte Deutschland definitiv den kürzeren Gezogen. Zeit für Merkel diesen "Fehler" wieder zu beheben damit man wieder auf der Richtigen Seite Steht.. die Eigene Meinung hatte Deutschland meiner Meinung nach ins Falsche Licht gerückt..

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 19. Jan 2020, 21:20
von DarkLightbringer
Der Waffenstillstand soll erst überwacht werden, wenn er dauerhaft funktioniere.

Nun ja, das scheint mir wieder eine Formel zu sein, die vor allem eines garantiert - die Nichteinhaltung des Waffenstillstandes.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 19. Jan 2020, 21:21
von Brainiac
Kollaborateur hat geschrieben:(19 Jan 2020, 21:14)

"Desaströs" in den Augen Frankreichs, Großbritanniens und der USA. Zumal das erste mal eine Intervenierung laut UN "erfolgreich" war und der Opposition half, Ghaddafi zu besiegen. Ob es den Libyern jetzt besser geht als zur Zeit Ghaddafis sei dahingestellt. Aber in den Augen der UN hatte Deutschland definitiv den kürzeren Gezogen. Zeit für Merkel diesen "Fehler" wieder zu beheben damit man wieder auf der Richtigen Seite Steht.. die Eigene Meinung hatte Deutschland meiner Meinung nach ins Falsche Licht gerückt..
Es mag schon sein, dass die damalige sehr schlechte internationale Resonanz auf Merkels/Westerwelles Entscheidung für Merkel eine zusätzliche Motivation war, sich jetzt so zu engagieren. Man sollte aber nicht alles unter dem Blickwinkel von 2011 betrachten, damals war damals und heute ist heute.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 19. Jan 2020, 21:24
von Orbiter1
Kollaborateur hat geschrieben:(19 Jan 2020, 21:14)

"Desaströs" in den Augen Frankreichs, Großbritanniens und der USA.
Ist das so? Obamas größten Fehler seiner Amtszeit kennen sie offenbar nicht.

"Neun Monate vor Ablauf seiner Präsidentschaft hat der amerikanische Präsident Barack Obama öffentlich Bilanz gezogen. Als größten Fehler bezeichnete Obama sein Vorgehen nach dem Sturz des libyschen Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi 2011. Auf eine entsprechende Frage nach seinem „schlimmsten Fehler“ antwortete Obama in einem Interview von „Fox News Sunday“: „Wahrscheinlich, dass ich nicht für den Tag nach der Intervention in Libyen geplant habe, die mir damals als richtige Entscheidung erschien.“

Libyen versank nach dem Sturz Gaddafis in Chaos und Bürgerkrieg. In dem Machtvakuum breitete sich die Terrormiliz Islamischer Staat aus. Auch Menschenschmuggler nutzen fehlende staatliche Strukturen aus." Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 72815.html

Desaströs war (wie von Merkel richtig erkannt) dass die Beseitigung von Ghaddafi nicht zu Ende gedacht war. Und sonst gar nichts.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 19. Jan 2020, 21:43
von Alpha Centauri
Orbiter1 hat geschrieben:(19 Jan 2020, 21:24)

Ist das so? Obamas größten Fehler seiner Amtszeit kennen sie offenbar nicht.

"Neun Monate vor Ablauf seiner Präsidentschaft hat der amerikanische Präsident Barack Obama öffentlich Bilanz gezogen. Als größten Fehler bezeichnete Obama sein Vorgehen nach dem Sturz des libyschen Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi 2011. Auf eine entsprechende Frage nach seinem „schlimmsten Fehler“ antwortete Obama in einem Interview von „Fox News Sunday“: „Wahrscheinlich, dass ich nicht für den Tag nach der Intervention in Libyen geplant habe, die mir damals als richtige Entscheidung erschien.“

Libyen versank nach dem Sturz Gaddafis in Chaos und Bürgerkrieg. In dem Machtvakuum breitete sich die Terrormiliz Islamischer Staat aus. Auch Menschenschmuggler nutzen fehlende staatliche Strukturen aus." Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 72815.html

Desaströs war (wie von Merkel richtig erkannt) dass die Beseitigung von Ghaddafi nicht zu Ende gedacht war. Und sonst gar nichts.
Aber genau dass ist ja letztendlich nichts neues, die außenpolitisch - militärischen "Abenteuer" der USA , in dieser Region in der letzten Dekade worden allesamt nie wirklich von den "STRATEGEN" im Weißen Haus konsequent zu Ende gedacht.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 19. Jan 2020, 22:26
von Kollaborateur
"Neun Monate vor Ablauf seiner Präsidentschaft hat der amerikanische Präsident Barack Obama öffentlich Bilanz gezogen. Als größten Fehler bezeichnete Obama sein Vorgehen nach dem Sturz des libyschen Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi 2011. Auf eine entsprechende Frage nach seinem „schlimmsten Fehler“ antwortete Obama in einem Interview von „Fox News Sunday“: „Wahrscheinlich, dass ich nicht für den Tag nach der Intervention in Libyen geplant habe, die mir damals als richtige Entscheidung erschien.“

Wann haben denn die Amerikaner mit einer Intervention etwas bewirken können ? Alleine Afghanistan und Irak zu nennen reicht denke ich aus. Die Entscheidung der Bundesregierung war für die Bündnispartner "Desaströs" (das ist nicht meine Meinung sondern die der Bündnispartner Deutschlands. Klar hat es sich am Ende als richtig erwiesen dass sich wieder einmal mehrere Parteien gegenüberstehen und versuchen dieses Machtvakuum zu füllen. Es liegt in Merkels Interesse diese Konferenz zu führen. Sie will weiter mitspielen ohne Entsendung von Truppen und durch Waffenembargos was ich als positiv Werte. Mal schauen wie sich die Lage in Libyen verändern wird.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 19. Jan 2020, 22:33
von imp
Kollaborateur hat geschrieben:(19 Jan 2020, 22:26)

"Neun Monate vor Ablauf seiner Präsidentschaft hat der amerikanische Präsident Barack Obama öffentlich Bilanz gezogen. Als größten Fehler bezeichnete Obama sein Vorgehen nach dem Sturz des libyschen Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi 2011. Auf eine entsprechende Frage nach seinem „schlimmsten Fehler“ antwortete Obama in einem Interview von „Fox News Sunday“: „Wahrscheinlich, dass ich nicht für den Tag nach der Intervention in Libyen geplant habe, die mir damals als richtige Entscheidung erschien.“

Wann haben denn die Amerikaner mit einer Intervention etwas bewirken können ? Alleine Afghanistan und Irak zu nennen reicht denke ich aus. Die Entscheidung der Bundesregierung war für die Bündnispartner "Desaströs" (das ist nicht meine Meinung sondern die der Bündnispartner Deutschlands. Klar hat es sich am Ende als richtig erwiesen dass sich wieder einmal mehrere Parteien gegenüberstehen und versuchen dieses Machtvakuum zu füllen. Es liegt in Merkels Interesse diese Konferenz zu führen. Sie will weiter mitspielen ohne Entsendung von Truppen und durch Waffenembargos was ich als positiv Werte. Mal schauen wie sich die Lage in Libyen verändern wird.
Das muss man schon differenziert betrachten. Ohne die US-Intervention im Irak wäre der Aufstieg des Iran zur regionalen Großmacht kaum denkbar gewesen. Ohne US-Einmischung wäre es in den letzten Jahrzehnten auch um Israel nicht gut bestellt gewesen. Auch die Beseitigung Jugoslawiens wäre ohne US-Flugzeuge nicht zu haben gewesen. Die Aktionen in Libyen haben massiv dazu beigetragen, dass EU-Deutschland dringend auf die Türkei verwiesen ist. Alles in allem sind die US-Einsätze nicht wirkungslos. Insbesondere soll man nicht glauben, dass jede für uns negative Folge ein Betriebsunfall war.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 19. Jan 2020, 22:42
von Kollaborateur
imp hat geschrieben:(19 Jan 2020, 22:33)

Das muss man schon differenziert betrachten. Ohne die US-Intervention im Irak wäre der Aufstieg des Iran zur regionalen Großmacht kaum denkbar gewesen. Ohne US-Einmischung wäre es in den letzten Jahrzehnten auch um Israel nicht gut bestellt gewesen. Auch die Beseitigung Jugoslawiens wäre ohne US-Flugzeuge nicht zu haben gewesen. Die Aktionen in Libyen haben massiv dazu beigetragen, dass EU-Deutschland dringend auf die Türkei verwiesen ist. Alles in allem sind die US-Einsätze nicht wirkungslos. Insbesondere soll man nicht glauben, dass jede für uns negative Folge ein Betriebsunfall war.
Stimmt US-Interventionen sind nicht Wirkungslos. Al-Qaida, die Taliban, der "islamische Staat" sind auch einige dieser Betriebsunfälle und sie wüten heute noch.

Re: Weiter Kämpfe in Libyen

Verfasst: So 19. Jan 2020, 23:08
von Pfandpirat
Orbiter1 hat geschrieben:(19 Jan 2020, 21:07)

Merkel wurde damals sogar von den Grünen massiv angegriffen weil sie sich weigerte dass Deutschland bei der Beseitigung eines Tyrannen mitmacht. Ihre Begründung dafür war sie habe den Eindruck gewonnen die ganze Aktion sei nicht zu Ende gedacht. So ist es dann auch gekommen, niemand war bereit nach der Beseitigung von Ghadaffi für Ruhe, Stabilität und Nation Building zu sorgen. Am Ende ist Libyen im Chaos versunken und ca 800.000 Flüchtlinge sind über Libyen nach Europa gekommen. Merkel hat damals nicht desaströs sondern ausgesprochen klug gehandelt.
Was wäre denn die Alternative zu einer Intervention gewesen? Gaddafi die Bevölkerung zerbomben lassen?