Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

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Alter Stubentiger
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Re: Neue Gastarbeiter

Beitrag von Alter Stubentiger »

Kölner1302 hat geschrieben:(20 Nov 2018, 12:26)

Höre gerade aus den Nachrichten, dass CDU und SPD zugestimmt haben, Fachkräfte aus dem Ausland zuzulassen, weil es in Deutschland zu wenig Fachkräfte gibt.
Stimmt das? Kann man nicht hier Fachkräfte ausbilden? Haben wir nicht gerade knapp 1 Mio Flüchtlinge aufgenommen - von denen viele hierbleiben wollen - kann man die nicht ausbilden?
Dient das ganze nicht vielmehr der Lohndrückerei und der Wohnungsspekulation?
(Angebot und Nachfrage - ein hohes Angebot ein Fachkräften senkt deren Preis - den Lohn; eine starke Nachfrage nach Wohnungen treibt deren Preis hoch).
Wer meint, die ausländischen Fachkräfte sind am Ende gut für uns alle / unser aller Wohlstand - und warum?
Weil es zuwenig Fachkräfte gibt und es zu wenig Ausbildungsfähige und Ausbildungswillige gibt.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Neue Gastarbeiter

Beitrag von Skeptiker »

Kölner1302 hat geschrieben:(20 Nov 2018, 12:26)
Höre gerade aus den Nachrichten, dass CDU und SPD zugestimmt haben, Fachkräfte aus dem Ausland zuzulassen, weil es in Deutschland zu wenig Fachkräfte gibt.
Stimmt das? Kann man nicht hier Fachkräfte ausbilden? Haben wir nicht gerade knapp 1 Mio Flüchtlinge aufgenommen - von denen viele hierbleiben wollen - kann man die nicht ausbilden?
Dient das ganze nicht vielmehr der Lohndrückerei und der Wohnungsspekulation?
(Angebot und Nachfrage - ein hohes Angebot ein Fachkräften senkt deren Preis - den Lohn; eine starke Nachfrage nach Wohnungen treibt deren Preis hoch).
Wer meint, die ausländischen Fachkräfte sind am Ende gut für uns alle / unser aller Wohlstand - und warum?
Lt. Frau Nahles ist nicht einmal jeder zehnte Flüchtling für Arbeit oder Ausbildung qualifiziert. Da reden wir noch nicht von hochqualifizierten Fachkräften, sondern einfach von Facharbeitern. Erscheint mir also unrealistisch.
https://deutsche-wirtschafts-nachrichte ... lifiziert/
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Alter Stubentiger »

Kölner1302 hat geschrieben:(20 Nov 2018, 15:41)

Na hoffentlich reichen die weltweiten Flüchtlingswellen aus um unseren Bedarf zu decken, sonst haben wir ja viel zu wenig Bauarbeiter für die ganzen Wohnungen und sonstigen Infrastrukturmassnahmen, die 18 Millionen neue Familien erforderlich machen.
Mal im Ernst:
Es ist doch auch eine Gemeinheit gegenüber den Menschen in den ärmeren Ländern, die die Mittel für die Ausbildung der Fachkräfte aufgebracht haben, die wir jetzt abwerben. Die Abwanderung gut ausgebildeter junger Leute zieht doch gleich die nächsten Probleme in den Herkunftsländern hinterher: siehe z.B. Bulgarien
Dort sind sie arbeitslos bzw. können von ihrer Arbeit nicht leben.
Bei Bulgaren und Rumänen sind sowieso nicht die ein Problem die in den ersten Abeitsmarkt einwandern sondern die welche über Schlepper in das Sozialsystem geschleust werden.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Nov 2018, 17:27)

Komisch, du beschwerst dich über Offtopic, um dann selber noch mehr Offtopic ("schnelle Online Verbindungen") zu schreiben.

Der TE findet Zuwanderung in die Arbeit kritikwürdig, weil damit die Löhne gedrückt werden sollen, ob die Regierung das so will, dafür gibt es keine Beweise.
Natürlich will das die Regierung so.

In der VWL lernt man, dass die Ausweitung des Arbeitskräfteangebots Druck auf die Löhne ausübt. Umgekehrt zwingt eine Verknappung des Arbeitskräfteangebots die Unternehmen dazu, höhere Löhne zu zahlen.

Genau das Letzte soll verhindert und das Erstgnannte erreicht werden.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Kölner1302 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(20 Nov 2018, 18:03)

Dort sind sie arbeitslos bzw. können von ihrer Arbeit nicht leben.
Bei Bulgaren und Rumänen sind sowieso nicht die ein Problem die in den ersten Abeitsmarkt einwandern sondern die welche über Schlepper in das Sozialsystem geschleust werden.
Nein, das ist zu kurz geacht:
Es sollen ja Facharbeiter angesogen werden. D.h. dann geht es zuerst einmal um die Facharbeiter, also gut ausgebildete Leute, die z.B. von einem Land mit niedrigerem Lohnnivieau wie Bulgarien in den ersten Arbeitsmarkt nach Deutschland migrieren sollen. Das wären dann also z.B. Maschinenbauingenieure aus Bulgarien.
Diese haben in Bulgarien eine Hochschulausbildung genossen, die ihnen der dortige Staat aus Steuergeldern bezahlt hat. Fertig ausgebildet, wandern sie also nach Deutschland und fehlen fortan in Bulgarien.
Sind es viele, kommt es in Bulgarien zu einem Facharbeitermangel.
Dies führt wie schon von unseren deutschen Politikern für Deutschland befürchtet auch in Bulgarien zu einer Begrenzung des Wachstums, oder sogar zu Produktionsreduzierungen, d.h. zu Arbeitsplatzverlusten bei gering qualifizierten Arbeitern. Wenn z.B. eine Fa. dort mangels bezahlbaren Ingenieuren nicht erweitern kann oder Firmenteile ruhen lassen muss, emigrieren die von Arbeitslosigkeit betroffenen ungelernten Arbeiter danach ebenfalls (nach Deutschland).
Da sie nicht eingeladen wurden, benötigen sie Schleuser.

Das reiche Land Deutschland kommt kostenlos an die Fachkräfte, die in ärmeren Staaten teuer ausgebildet wurden und die auch dort knapp sind.
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Re: Neue Gastarbeiter

Beitrag von Kölner1302 »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Nov 2018, 17:59)

Lt. Frau Nahles ist nicht einmal jeder zehnte Flüchtling für Arbeit oder Ausbildung qualifiziert. Da reden wir noch nicht von hochqualifizierten Fachkräften, sondern einfach von Facharbeitern. Erscheint mir also unrealistisch.
https://deutsche-wirtschafts-nachrichte ... lifiziert/
Passend ausgebildete Flüchtlinge werden wohl eher eine Rarität sein.
Aber das Bildungsniveau in Syrien war vor dem Krieg gut.
Evtl ist wenigstens das Abitur vorhanden. Da könnte man drauf aufbauen und sie studieren lassen..
Einen Facharbeiter könnte man incl. Sprachausbildung innerhalb von 5 Jahren ausbilden.
Macht man nix und lässt sie an der Seite liegen, werden die Flüchtlinge in Zukunft zu einer weiteren Problemgruppe und das kostet...
Könnte sich also lohnen sie zu Facharbeitern auszubilden.
Außerdem gibt es auch immer noch eine ganze Menge Deutsche, die sich in den JobCentern tummeln...
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Kölner1302 »

Skull hat geschrieben:(20 Nov 2018, 09:22)

Wie kommt man auf solche völlig cruden und unsinnigen Gedankenfolge ? :?:

mfg
Ja, da muss ich Skull recht geben.
Die Aufnahme von Flüchtlingen ist wirklich ein ganz anderes Thema.
Da geht s darum, humanitäre Notlagen abzumildern.
Das ist etwas ganz anderes als Fachkräfte abzuwerben.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Tom Bombadil »

Senexx hat geschrieben:(20 Nov 2018, 18:03)

Natürlich will das die Regierung so.
Belastbare Quelle?
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Kölner1302 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Nov 2018, 21:24)

Belastbare Quelle?
Wie wär s damit:
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... uecke.html
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Moses »

In dem gesamten Artikel nicht ein Wort darüber, dass die Regierung mit ihrem Gesetzentwurf die Löhne drücken will. DAS war die Aussage und Dein "Beweis" ist also nicht stichhaltig.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Gruwe »

Senexx hat geschrieben:(20 Nov 2018, 18:03)
In der VWL lernt man, dass die Ausweitung des Arbeitskräfteangebots Druck auf die Löhne ausübt. Umgekehrt zwingt eine Verknappung des Arbeitskräfteangebots die Unternehmen dazu, höhere Löhne zu zahlen.
Ja, aber nur wenn man es in der VWL nicht über das 2. Semester bzw. Einstiegsliteratur hinausgeschafft und daher nur Partialanalysen mit massenweise c.p. aufm Kasten hat! :rolleyes:

[Mod: ad hominam entfernt]
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Kölner1302 »

Moses hat geschrieben:(20 Nov 2018, 21:54)

In dem gesamten Artikel nicht ein Wort darüber, dass die Regierung mit ihrem Gesetzentwurf die Löhne drücken will. DAS war die Aussage und Dein "Beweis" ist also nicht stichhaltig.
Vielleicht weiß das Handelsblatt mehr?
https://www.handelsblatt.com/politik/de ... 11558.html
Jedenfalls wird hier erklärt, wovor die Unternehmen Angst haben:
eine Lohn-Preis - Lohn Spirale, d.h. Inflation
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Moses »

Kölner1302 hat geschrieben:(20 Nov 2018, 22:18)

Vielleicht weiß das Handelsblatt mehr?
https://www.handelsblatt.com/politik/de ... 11558.html
Jedenfalls wird hier erklärt, wovor die Unternehmen Angst haben:
eine Lohn-Preis - Lohn Spirale, d.h. Inflation
Auch hier kein Hinweis darauf, dass die Regierung ein Lohn-Dumping plant.
Mir ist klar, dass Du für diese Behauptung keinen Beweis finden wirst, aber such gerne weiter.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Gruwe »

Kölner1302 hat geschrieben:(20 Nov 2018, 22:18)

Vielleicht weiß das Handelsblatt mehr?
https://www.handelsblatt.com/politik/de ... 11558.html
Jedenfalls wird hier erklärt, wovor die Unternehmen Angst haben:
eine Lohn-Preis - Lohn Spirale, d.h. Inflation
Und?
Das ist ein allseits bekanntes und gut beschriebenes ökonomisches Problem, das die Wirtschaftspolitik antizipieren muss.

Nur weil sich durch Marktkräfte irgendwelche besonderen Situationen bilden (können), ist das noch lange nicht (bewusst) von der Politik herbeigeführt.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Tom Bombadil »

Gegen Inflation betreibt der Staat bzw. mittlerweile die EU Geldpolitik, für von der Regierung gewolltes Lohndumping gibt es also bisher... nichts.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Nov 2018, 22:51)

Gegen Inflation betreibt der Staat bzw. mittlerweile die EU Geldpolitik, für von der Regierung gewolltes Lohndumping gibt es also bisher... nichts.
Die Geldpolitik wird nicht vom Staat oder der EU betrieben. Und die Niedrigzinspolitik dient nicht der Inflationsbekämpfung., sondern der Staatsfinanzierung und Entwertung der Geldvermögen der Sparer. Das klassische geldpolitische Instrument der Inflationsbekämpfung ist die Hochzinspolitik.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Kölner1302 »

Ich glaube aber nicht an den Erfolg der Fachkräfteabwerbung.
Vor ein paar Jahren wurde schonmal versucht, Fachkräfte, damals im IT-Sektor v. a. aus Indien anzuwerben - allerdings mit sehr mässigem Erfolg.

Außerdem deutet einiges darauf hin, dass eher ein Abschwung als ein Heißlaufen der deutschen Wirtschaft droht: Die Aktienkurse des DAX sinken seit einiger Zeit stetig und die nehmen doch sehr häufig die reale Wirtschaftentwicklung vorweg. Normalerweise läuft am Jahresende die sog. Jahresendrallye, d.h Aktienhöchststände, das liegt an Ausgabezyklen der Unternehmen.
https://www.sueddeutsche.de/news/wirtsc ... -99-635602
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Wähler »

Dass Zuwanderung von Fachkräften einem Wirtschaftsraum mit zu geringer Geburtenrate hilft, ist wissenschaftlich gut zu belegen. Die Lohnhöhe hängt übrigens auch vom gewerkschaftlichen Organisationsgrad der Beschäftgten ab:
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... derer.html
Welt 30. Januar 2018 Eine groß angelegte Untersuchung zeigt, in welchem Maße die europäische Wirtschaft von der Binnenwanderung profitiert, ja geradezu darauf angewiesen ist
siehe auch: Fachkräftemangel: Blaue Karte der EU wird begehrter
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 37164.html
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Senexx »

Wähler hat geschrieben:(21 Nov 2018, 07:29)

Dass Zuwanderung von Fachkräften einem Wirtschaftsraum mit zu geringer Geburtenrate hilft, ist wissenschaftlich gut zu belegen. Die Lohnhöhe hängt übrigens auch vom gewerkschaftlichen Organisationsgrad der Beschäftgten ab:
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... derer.html
Welt 30. Januar 2018 Eine groß angelegte Untersuchung zeigt, in welchem Maße die europäische Wirtschaft von der Binnenwanderung profitiert, ja geradezu darauf angewiesen ist
siehe auch: Fachkräftemangel: Blaue Karte der EU wird begehrter
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 37164.html
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Es geht um Lohndrücken.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Skull »

Senexx hat geschrieben:(21 Nov 2018, 07:55)

Es geht um Lohndrücken.
Was zu belegen wäre.

mfg
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Senexx »

Skull hat geschrieben:(21 Nov 2018, 07:57)

Was zu belegen wäre.

mfg
Sicher haben die Unternehmen nur die Lohnsteigerung der Abhängigenklassen im Auge. Weshalb sie der Politik die Türen einrennen und verlangen, dass es mehr von den Abhängigen geben sollen, weshalb man Immigration brauche, damit noch mehr Menschen von ihnen mit Lohnerhöhungen beglückt werden können...

Ich frage mich immer, was Gewerkschaften dazu sagen. Man hört nix.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Skull »

Senexx hat geschrieben:(21 Nov 2018, 08:04)

Sicher haben die Unternehmen nur die Lohnsteigerung der Abhängigenklassen im Auge.
Nö.

Unternehmen haben eine Menge Dinge im Auge. Lohnsteigerungen mögen ein Punkt sein.
Aber allenfalls EINER von vielen.

Das solltest sogar DU verstehen. :D

Und falls Du es nicht verstehst...
Punkte wie Auftragslage, Kapazitätsauslastung, Umsatz, Gewinn sind da nicht zu vernachlässigen.
Und ohne (ausgebildete) Mitarbeiter...keine oder nicht angemessene Geschäftstätigkeit.

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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Senexx »

Zum Thema Lohndrücken durch Immigration

Schon in den 60ern hat man industrieseitig gefordert Gastarbeiter mit staatlicher Unterstützung ins Land geholt. Damals hat man den Bürgern vorgemacht, diese blieben ja nur ein paar Jahre und würden dann wieder - nachdem sie viel gespart hatten - in ihre Länder zurückgehen. 1973 hat man dann einen Anwerbestopp verhängt, als die sich die Ölkrise-induzierte Rezession einstellte. Damals gab es z.B. etwa 500000 Türken. Trotz Anwerbestop und Zuzugsbeschränkungen sind daraus mehr als 3 Millionen geworden.

Ziel damals war es, die angebliche Arbeitskräfteknappheit zu lindern und Lohnsteigerungen zu begrenzen. Die Alternative - Produktivitätssteigerungen und Lohnerhöhungen - wurde bewusst nicht gewählt. Das wurde auch nicht breit gesellschaftlich diskutiert.

Selten wird das Ziel, die Begrenzung von Lohnerhöhungen, auch explizit genannt. Nur manchmal blitzt es durch, wenn die Schlussredakteure nicht richtig aufpassen. So in einer österreichischen Studie im Auftrag des österreichischen Innenministeriums im Rahmen eine EU-Projektes von 2003.
MigrantInnen strömen in exportorientierte Wirtschaftszweige, vor allem in solche mit arbeitsintensiver Produktionstechnologie, die einem starken Wettbewerb unterliegen. Sie tragen dazu bei, dass es zu keinen Arbeitskräfteengpässen und damit zu Produktionskostensteigerungen infolge von überproportionalen Lohnsteigerungen kommt
http://www.armutskonferenz.at/files/emn ... n-2004.pdf
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Skull »

Erkennt jemand den Unterschied zwischen der vollmundigen Threadaussage

Lohndrückerei

und

Dämpfender Einfluss auf überproportionale Lohnsteigerungen ?

Ich....schon. :p

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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Tom Bombadil »

Senexx hat geschrieben:(20 Nov 2018, 23:09)

Die Geldpolitik wird nicht vom Staat oder der EU betrieben.
OMG. Eine Zentralbank ist in der Regel eine staatliche Institution.
Und die Niedrigzinspolitik dient nicht der Inflationsbekämpfung.
Richtig.
sondern der Staatsfinanzierung und Entwertung der Geldvermögen der Sparer.
Falsch.
Das klassische geldpolitische Instrument der Inflationsbekämpfung ist die Hochzinspolitik.
Nicht ganz falsch.

Da wir seit Jahren kaum noch Inflation haben, muss natürlich auch keine Inflation mit restriktiver Geldmengenpolitik bekämpft werden.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Nov 2018, 09:24)

OMG. Eine Zentralbank ist in der Regel eine staatliche Institution.

Die Bundesbank früher und die EZB sind unabhängig von staatlichen Weisungen.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Skull »

Guten Morgen,

ich möchte auf das Threadthema hinweisen.

Das Einwanderungsgesetz in Bezug zum Arbeitsmarkt.


Nicht die EZB und/oder Geldpolitik.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(21 Nov 2018, 07:29)
Dass Zuwanderung von Fachkräften einem Wirtschaftsraum mit zu geringer Geburtenrate hilft, ist wissenschaftlich gut zu belegen. Die Lohnhöhe hängt übrigens auch vom gewerkschaftlichen Organisationsgrad der Beschäftgten ab:
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... derer.html
Welt 30. Januar 2018 Eine groß angelegte Untersuchung zeigt, in welchem Maße die europäische Wirtschaft von der Binnenwanderung profitiert, ja geradezu darauf angewiesen ist
siehe auch: Fachkräftemangel: Blaue Karte der EU wird begehrter
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 37164.html
Senexx hat geschrieben:(21 Nov 2018, 07:55)
Wer hätte auch etwas anderes erwartet?
Bruegel, eine neoliberale Denkfabrik, mit so illustren Sponsoren wie Blackrock, Morgan Stanley und anderen. Präsidiert von Jean-Claude Trichet.
Es geht um Lohndrücken.
Empirische Belege für den Zusammenhang von Fachkräfteanwerbung und Lohndrückerei, in welchen Branchen besonders?
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von unity in diversity »

Wähler hat geschrieben:(21 Nov 2018, 07:29)

Dass Zuwanderung von Fachkräften einem Wirtschaftsraum mit zu geringer Geburtenrate hilft, ist wissenschaftlich gut zu belegen. Die Lohnhöhe hängt übrigens auch vom gewerkschaftlichen Organisationsgrad der Beschäftgten ab:
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... derer.html
Welt 30. Januar 2018 Eine groß angelegte Untersuchung zeigt, in welchem Maße die europäische Wirtschaft von der Binnenwanderung profitiert, ja geradezu darauf angewiesen ist
siehe auch: Fachkräftemangel: Blaue Karte der EU wird begehrter
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 37164.html
Was ist eine zu geringe Geburtenrate in Bezug auf das Wachstum der Arbeitsproduktivität?
Jetzt bitte mal ohne die Demografielüge und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Zweckpropagandisten in Europa reihenweise abgewählt wurden und werden.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(21 Nov 2018, 07:29)
Dass Zuwanderung von Fachkräften einem Wirtschaftsraum mit zu geringer Geburtenrate hilft, ist wissenschaftlich gut zu belegen. Die Lohnhöhe hängt übrigens auch vom gewerkschaftlichen Organisationsgrad der Beschäftgten ab:
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... derer.html
Welt 30. Januar 2018 Eine groß angelegte Untersuchung zeigt, in welchem Maße die europäische Wirtschaft von der Binnenwanderung profitiert, ja geradezu darauf angewiesen ist
siehe auch: Fachkräftemangel: Blaue Karte der EU wird begehrter
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 37164.html
unity in diversity hat geschrieben:(21 Nov 2018, 11:20)
Was ist eine zu geringe Geburtenrate in Bezug auf das Wachstum der Arbeitsproduktivität?
Jetzt bitte mal ohne die Demografielüge und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Zweckpropagandisten in Europa reihenweise abgewählt wurden und werden.
Den Vorwurf der Demografielüge weise ich entschieden zurück. Sie haben sich noch nicht einmal die Mühe gemacht, den zitierten Welt-Artikel zu lesen. Dann hätten Sie nämlich am besten mit Zitat ein konkretes Gegenargument gebracht. Als Zweckpropagandist brauche ich mich auch nicht von Ihnen bezeichnen zu lassen. Entweder Sie bringen präzise Gegenargumente am besten mit empirischen Gegenstudien, oder Sie lassen diesen Spam hier einfach sein.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Klopfer »

Skull hat geschrieben:(21 Nov 2018, 08:50)

Erkennt jemand den Unterschied zwischen der vollmundigen Threadaussage

Lohndrückerei

und

Dämpfender Einfluss auf überproportionale Lohnsteigerungen ?

Ich....schon. :p

mfg
So ganz unrecht hat er allerdings nicht, der Effekt der Dämpfung der Lohnsteigerung wird von den Arbeitgebern gern mitgenommen, denen waren die Lohnsteigerungen der letzten 2-3 Jahre deutlich zu viel. So was schmälert den Gewinn! Dass diese Lohnsteigerung allerdings an einer nicht unerheblichen Menge von Arbeitnehmern auf Grund fehlender Tarifbindung der Arbeitgeber vorübergegangen ist brauche ich hoffentlich nicht zu erwähnen. Die triffts natürlich immer doppelt und 3-fach, Lohnsteigerungen gehen an ihnen vorbei oder betreffen sie nur zum Bruchteil, Dämpfungen derselben treffen sie jedoch als erstes und bei Konjunkturrückgang stehen sie bei Kündigungen in der ersten Reihe.
Eine Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge wird auf längere Sicht unumgänglich. Ich meine das dient beiden Seiten.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Skull »

Klopfer hat geschrieben:(21 Nov 2018, 12:18)

So ganz unrecht hat er allerdings nicht
Der Threaderöffner vertritt die These, dass das Einwanderungsgesetz In erster Linie der Lohndrückerei dient.

Dem kann ich weder folgen, noch ihm Recht geben. :D

Das Arbeitgeber grundsätzlich einer Dämpfung von Lohnsteigerungen positiv entgegen sehen, sei unbestritten.

Das Einwanderungsgesetz als Arbeitgeber lanciertes oder motiviertes Gesetz zur Lohndrückerei
zur stilisieren...halte ICH...für deplaziert.

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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Klopfer »

Skull hat geschrieben:(21 Nov 2018, 15:22)

Der Threaderöffner vertritt die These, dass das Einwanderungsgesetz In erster Linie der Lohndrückerei dient.

Dem kann ich weder folgen, noch ihm Recht geben. :D

Das Arbeitgeber grundsätzlich einer Dämpfung von Lohnsteigerungen positiv entgegen sehen, sei unbestritten.

Das Einwanderungsgesetz als Arbeitgeber lanciertes oder motiviertes Gesetz zur Lohndrückerei
zur stilisieren...halte ICH...für deplaziert.

mfg
Das ist korrekt, meine Feststellungen jedoch auch. Warten wir doch mal ab wie dieses Einwanderungsgesetz im Detail aussieht. Dann wird man schon sehen welcher Prägung alles ist.
Nach der Umsetzung weiss man dann noch mal mehr.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Alter Stubentiger »

Kölner1302 hat geschrieben:(20 Nov 2018, 20:28)

Nein, das ist zu kurz geacht:
Es sollen ja Facharbeiter angesogen werden. D.h. dann geht es zuerst einmal um die Facharbeiter, also gut ausgebildete Leute, die z.B. von einem Land mit niedrigerem Lohnnivieau wie Bulgarien in den ersten Arbeitsmarkt nach Deutschland migrieren sollen. Das wären dann also z.B. Maschinenbauingenieure aus Bulgarien.
Diese haben in Bulgarien eine Hochschulausbildung genossen, die ihnen der dortige Staat aus Steuergeldern bezahlt hat. Fertig ausgebildet, wandern sie also nach Deutschland und fehlen fortan in Bulgarien.
Sind es viele, kommt es in Bulgarien zu einem Facharbeitermangel.
Dies führt wie schon von unseren deutschen Politikern für Deutschland befürchtet auch in Bulgarien zu einer Begrenzung des Wachstums, oder sogar zu Produktionsreduzierungen, d.h. zu Arbeitsplatzverlusten bei gering qualifizierten Arbeitern. Wenn z.B. eine Fa. dort mangels bezahlbaren Ingenieuren nicht erweitern kann oder Firmenteile ruhen lassen muss, emigrieren die von Arbeitslosigkeit betroffenen ungelernten Arbeiter danach ebenfalls (nach Deutschland).
Da sie nicht eingeladen wurden, benötigen sie Schleuser.

Das reiche Land Deutschland kommt kostenlos an die Fachkräfte, die in ärmeren Staaten teuer ausgebildet wurden und die auch dort knapp sind.
Die Firmen dort leiden nicht an einem Mangel an Ingenieuren. Sie leiden an einem Mangel an Innovationen. Sie leiden an Korruption. An einer schlechten (digitalen) Infrastruktur und Energieversorgung.
Ohne eine gute Standortpolitik in diesen Ländern kann sich dort keine eigenständige Wirtschaft entwickeln. Also wandern die Leute ab. In der ostdeutschen Pampa sieht es genauso aus. Auch da wandern die Leute ab weil da einfach nichts ist.

Bulgaren und Rumänen können jederzeit nach Deutschland. Die brauchen keine Schleuser. Die werden gebraucht um hier Sozialleistungen abzugreifen die ihnen nicht zustehen. Dazu braucht man Leute die sich auskennen mit den deutschen Gesetzen und der Bürokratie.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Tom Bombadil »

Senexx hat geschrieben:(21 Nov 2018, 09:43)

Die Bundesbank früher und die EZB sind unabhängig von staatlichen Weisungen.
:rolleyes: Das ist ein Richter auch, trotzdem ist er eine Institution des Staates.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von Klopfer »

Kölner1302 hat geschrieben:(20 Nov 2018, 20:28)

Nein, das ist zu kurz geacht:
Es sollen ja Facharbeiter angesogen werden. D.h. dann geht es zuerst einmal um die Facharbeiter, also gut ausgebildete Leute, die z.B. von einem Land mit niedrigerem Lohnnivieau wie Bulgarien in den ersten Arbeitsmarkt nach Deutschland migrieren sollen. Das wären dann also z.B. Maschinenbauingenieure aus Bulgarien.
Diese haben in Bulgarien eine Hochschulausbildung genossen, die ihnen der dortige Staat aus Steuergeldern bezahlt hat. Fertig ausgebildet, wandern sie also nach Deutschland und fehlen fortan in Bulgarien.
Sind es viele, kommt es in Bulgarien zu einem Facharbeitermangel.
Dies führt wie schon von unseren deutschen Politikern für Deutschland befürchtet auch in Bulgarien zu einer Begrenzung des Wachstums, oder sogar zu Produktionsreduzierungen, d.h. zu Arbeitsplatzverlusten bei gering qualifizierten Arbeitern. Wenn z.B. eine Fa. dort mangels bezahlbaren Ingenieuren nicht erweitern kann oder Firmenteile ruhen lassen muss, emigrieren die von Arbeitslosigkeit betroffenen ungelernten Arbeiter danach ebenfalls (nach Deutschland).
Da sie nicht eingeladen wurden, benötigen sie Schleuser.

Das reiche Land Deutschland kommt kostenlos an die Fachkräfte, die in ärmeren Staaten teuer ausgebildet wurden und die auch dort knapp sind.
Der bulgarische Ingenieur kommt gar nicht nach Deutschland, der will da gar nicht hin, den ziehts eher nach Skandinavien.
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Der Schuss ist, wann immer nur die einseitigen Belage der deutschen Unternehmer berücksichtigt wurden, bislang immer nach hinten losgegangen, zu Lasten der Bürger.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von franktoast »

Senexx hat geschrieben:(20 Nov 2018, 11:24)

Die Deutschen können sich doch auch ohne ausländische Hilfe einfacher ausruhen. In der kommenden digitalen Revolution werden Millionen von Arbeitsplätzen wegfallen. Mit Lohndrückern wird diese Revolution ja nur verlangsamt, weil der Anreiz fehlt, zu rationalisieren.

Wir werden ja auch so immer mehr zum Entwicklungsland. Z.B. im Mobilfunk.

In Italien kann ich mit Kreditkarten am Parkautomaten zahlen. Bei uns muss ich nach Kleingeld kramen.
Kannst du anhand von Statistiken mal belegen, wo Arbeitsplätze weggefallen sind? Also seit 1850 wird in allen Branchen automatisiert. Schon seit Erfindung des Webstuhls hat man befürchtet, dass es bald keine Arbeit mehr gäbe.

Ja, natürlich hat man heute mehr Freizeit und weniger Wochenstunden als früher. Aber eben weit weniger als die Automatisierung hergeben müsste. Ein Arbeiter heute schafft >10mal so viel wie vor 100 Jahren. Sind also deswegen heute 90% arbeitslos?

PS: Wie will eigentlich eine Wirtschaft wachsen, wenn Automatisierung bedeutet, dass jemand keine Arbeit mehr hat? *grübel* Das BIP liegt ja heute höher als vor 100 Jahren. Krass oder?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Lohndrückerei schaltet einen Gang höher

Beitrag von franktoast »

Senexx hat geschrieben:(21 Nov 2018, 08:04)

Sicher haben die Unternehmen nur die Lohnsteigerung der Abhängigenklassen im Auge. Weshalb sie der Politik die Türen einrennen und verlangen, dass es mehr von den Abhängigen geben sollen, weshalb man Immigration brauche, damit noch mehr Menschen von ihnen mit Lohnerhöhungen beglückt werden können...

Ich frage mich immer, was Gewerkschaften dazu sagen. Man hört nix.
Was sagt denn die Gewerkschaft, bei der du Mitglied bist? Welche ist das?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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