Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

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Klopfer
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Klopfer »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(08 Jan 2019, 18:51)

"Arbeitsscheu"? [Mod: Beleidigungsversuch entfernt]

Du wirst lachen, ich bin selbständig. Zur herrschenden Klasse bzw. zum herrschenden Stand gehöre ich trotzdem nicht, da ich von meiner eigenen Arbeit lebe und nicht schmarotze. Das ist nicht immer leicht, und es führt schon gar nicht zu Reichtum. Aber ich bin zufrieden damit. Allerdings wurde ich auch einmal verHartzt und weiß, wie dieser Staat Menschen drangsalieren kann.

Ich hatte direkt nach dem Studium in einem kleinen Unternehmen gearbeitet, was ich dort erlebt habe, sprengte jegliche Vorstellungskraft, so z.B.
- unbezahlte Überstunden (Nulltarif)
- Urlaub nicht zur gewünschten Zeit, obwohl 6 Monate im Voraus beantragt
- Erwartung des Arbeitgebers, dass ich auch zu Hause arbeite, selbstverständlich ebenfalls zum Nulltarif.

Erzähle mir nicht, dass das die Ausnahme ist. Gerade in kleinen deutschen Klitschen ist Ausbeutung wohl eher die Regel als die Ausnahme. Die Mittelständler vergessen meist, wie wichtig Zufriedenheit ihrer Arbeitnehmer für deren Produktivität ist. In anderen Ländern (B, NL, F, ...) geht es da deutlich zivilisierter und menschlicher zu.
So, genau so läuft das in den hochgelobten deutschen familiengeführten Mittelstandsklitschen. Die Vereinigung deutscher Familienunternehmen bekennt sich sogar indirekt dazu. Stammklientel der FDP.
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jorikke
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von jorikke »

Klopfer hat geschrieben:(12 Jan 2019, 18:37)

So, genau so läuft das in den hochgelobten deutschen familiengeführten Mittelstandsklitschen. Die Vereinigung deutscher Familienunternehmen bekennt sich sogar indirekt dazu. Stammklientel der FDP.
Ein Freund hat gegenteilige Erfahrungen gemacht. Er ist 46 Jahre im selben Familienbetrieb geblieben. Hat dort eine Feinmechanikerlehre absolviert. Als er anfing beschäftigte die Fa. 120 Leute, heute sind es etwa 9000. Nach 20 Jahren hatte er erstmals ein Jahresgehalt von 100.000 erreicht. Natürlich nicht mehr als Feinmechaniker. Der Inhaber förderte die Mitarbeiter, wo immer er konnte. Wer sich engagierte, konnte etwas erreichen. Natürlich gab es auch die andere Richtung. Wer nicht mitzog, von dem trennte man sich.
Das waren dann die, die im Nachhinein den alten Ausbeuter beschimpften und sich ungerecht behandelt vorkamen.
Es waren Wenige und mit solchen Typen muss man halt leben.
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Klopfer
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Klopfer »

jorikke hat geschrieben:(13 Jan 2019, 08:11)

Ein Freund hat gegenteilige Erfahrungen gemacht. Er ist 46 Jahre im selben Familienbetrieb geblieben. Hat dort eine Feinmechanikerlehre absolviert. Als er anfing beschäftigte die Fa. 120 Leute, heute sind es etwa 9000. Nach 20 Jahren hatte er erstmals ein Jahresgehalt von 100.000 erreicht. Natürlich nicht mehr als Feinmechaniker. Der Inhaber förderte die Mitarbeiter, wo immer er konnte. Wer sich engagierte, konnte etwas erreichen. Natürlich gab es auch die andere Richtung. Wer nicht mitzog, von dem trennte man sich.
Das waren dann die, die im Nachhinein den alten Ausbeuter beschimpften und sich ungerecht behandelt vorkamen.
Es waren Wenige und mit solchen Typen muss man halt leben.
Mit 9000 Mitarbeitern kann man das Unternehmen kaum noch als Familienunternehmerklitsche bezeichnen. Ich habe seinerzeit eine Lehre bei einem renommierten Hersteller von Unterhaltungselektronik absolviert, war nach dessen Konkurs in den 80ern (damals traf es praktisch alle dieser Branche) im Handwerk (4 Leute), dann bei einer Branchenkette, Chef bei der FDP und bei der SED! Meister und Techniker, dann nach der Pleite seit nunmehr 15 Jahren in einer eigentümergeführten Familienklitsche, 120 Mitarbeiter, nicht mehr und nicht weniger, seit 15 Jahren, kein Wachstum, keine Entwicklung, 43-Stundenwoche, unbezahlte Überstunden, lauter Tonfall geht vor Sachwissen.
Während dieser Zeit 5 Geschäftsführerwechsel, jährliche Peronalfluktuation um die 35 Leute. Entwicklungspotential Richtung Industrie 4.0 gleich Null, eher werden wieder Tontafeln eingeführt damit der dümmste Abteilungsleiter das auch kapiert.
Letztere meinte ich mit meiner Aussage. Und glaub' mir ich kenne andere Betriebe dieser und ähnlicher Branchen, von 10 ist einer dabei der sich fortenwickelt, die anderen 9 stagnieren und gehen beim Vererben drauf oder werden verkauft.
Und ganz ehrlich, solche Klitschen braucht die Wirtschaft nicht. Sind aber FDP-Stammklientel.
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Skull
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

Klopfer hat geschrieben:(13 Jan 2019, 09:35)

Und glaub' mir ich kenne andere Betriebe dieser und ähnlicher Branchen,
von 10 ist einer dabei der sich fortenwickelt, die anderen 9 stagnieren und
gehen beim Vererben drauf oder werden verkauft.
Und ganz ehrlich, solche Klitschen braucht die Wirtschaft nicht.
Ich weiss nicht, ob ich Dir glauben soll. Ich kann es irgendwie nicht.
Das Du Du so unfassende Kenntnisse zur Bewertung von Branchen und Betrieben hast.
Deine Postings lassen mich da doch zweifeln.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
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Klopfer
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Klopfer »

Skull hat geschrieben:(13 Jan 2019, 10:32)

Ich weiss nicht, ob ich Dir glauben soll. Ich kann es irgendwie nicht.
Das Du Du so unfassende Kenntnisse zur Bewertung von Branchen und Betrieben hast.
Deine Postings lassen mich da doch zweifeln.

mfg
Ist mir eigentlich vollkommen wurscht ob du mir glaubst oder nicht. Ich habe nichts bewertet, lediglich meinen persönlichen Eindruck, meine persönliche Meinung dazu abgegeben. Für eine abschliessende, allgemeingültige Bewertung fehlen mir eventuell die Vorraussetzungen, die Qualifikationen, wie den meisten hier ausser den gottgleichen Moderatoren vielleicht.
Die Qualifizierung meiner Posts durch dich ist mir übrigens auch vollkommen wurscht.
scc
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von scc »

Letztlich ist und bleibt es immer so: Jemand der genügend Kapital hat, sich geschäftlich am Markt zu positionieren, stellt eine Anforderung und es wird das/derjenige genommen, der mit den geringsten Kosten das maximale Ergebnis bringt. Das war damals so und ist heute so.

Der Unterschied ist nur, dass durch den Krieg viel zu tun war (hohe Nachfrage) und wenig Angebot an Arbeitskräften (Männern). Übrigens der gleiche Grund warum Männer damals das sagen hatten bei Frauen, wäre heute immer noch so wenn es so wenig Männer gäbe, dass die Frauen froh sein könnten, wenn sie angesprochen werden.

Soziale Marktwirtschaft und lass mal den Dicken ran ist nur Propaganda.
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