26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Misterfritz »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(05 Apr 2018, 21:32)

Man kann von einem Fisch nicht verlangen auf einen Baum zu klettern. Schüler und Studenten brauchen Wissen und Abschlüsse aber der Weg dahin ist im derzeitigen Schulsystem völliger Quatsch.
Schule ist dazu da, Schüler Grundlagen zu vermitteln. Man kann in einer Schule, in der 30% Fische, 30% Vögel und 50% Gazellen sind, kaum alle zu Spezialisten ausbilden. Dafür sind die späteren Bildungsgänge da.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von frems »

Milady de Winter hat geschrieben:(05 Apr 2018, 20:51)

Das ist auch lobenswert in meinen Augen, denn bei manchen tut sich der eine oder andere Knoten noch auf. Nur bei einigen ist Hopfen und Malz verloren. Und wenn man das erkennt, dann sollte eigentlich Schicht sein. Das beziehe ich übrigens auf Mitarbeiter im allgemeinen, nicht speziell nur auf Auszubildende.
Aber es geht ja nicht um Azubis, die rausgeworfen werden, weil sie dauernd schwänzen oder zu spät kommen. Ebenso nicht um jene, die vielleicht fachlich überfordert sind und in der Berufsschule scheitern, weil sie schon vorher in der Schule nicht die... hellsten Kerzen auf der Torte waren. Sondern um jene, die eigenständig eine Kündigung einreichen. Und man darf nun gerne über mich herfallen: aber wenn vor allem "Securityfachmänner", "Restaurantfachkräfte" und "Friseure" kündigen, während es bei Kaufleuten, Elektrikern, Verwaltungsangestellten und medizinisch-technischer Assistenten die "Probleme" in dem Ausmaße nicht gibt, dann bezweifle ich, dass es an der schlimmen, faulen Jugend liegt, die in der Schule nichts mehr lernt und/oder einfach kein Bock auf Arbeit hat. Da dürften die Konditionen und Zukunftsaussichten eher im Vordergrund stehen.

Aus dem eigenen Bekanntenkreis kenne ich selbst welche, die in der Gastro eine Lehre mach(t)en. Da wurden sie häufig dazu gedrängt, sich in der Berufsschule krankzumelden, um an den Tagen im Betrieb zu erscheinen, weil viele Gäste erwartet wurden. Darunter litten dann die berufsschulischen Ergebnisse. Ganz zu schweigen davon, dass es illegal ist und die Versicherung wegfällt. Aber es kam eben der Druck von oben a la "Lehrjahre sind keine Herrenjahre", "Wollen Sie nach der Ausbildung nicht übernommen werden?", "Da mussten wir alle durch damals", blabla. Manch einer zieht's durch, aber andere sagen halt: Nö, es gibt Alternativen.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Milady de Winter »

frems hat geschrieben:(05 Apr 2018, 21:40)

Aber es geht ja nicht um Azubis, die rausgeworfen werden, weil sie dauernd schwänzen oder zu spät kommen. Ebenso nicht um jene, die vielleicht fachlich überfordert sind und in der Berufsschule scheitern, weil sie schon vorher in der Schule nicht die... hellsten Kerzen auf der Torte waren. Sondern um jene, die eigenständig eine Kündigung einreichen. Und man darf nun gerne über mich herfallen: aber wenn vor allem "Securityfachmänner", "Restaurantfachkräfte" und "Friseure" kündigen, während es bei Kaufleuten, Elektrikern, Verwaltungsangestellten und medizinisch-technischer Assistenten die "Probleme" in dem Ausmaße nicht gibt, dann bezweifle ich, dass es an der schlimmen, faulen Jugend liegt, die in der Schule nichts mehr lernt und/oder einfach kein Bock auf Arbeit hat. Da dürften die Konditionen und Zukunftsaussichten eher im Vordergrund stehen.

Aus dem eigenen Bekanntenkreis kenne ich selbst welche, die in der Gastro eine Lehre mach(t)en. Da wurden sie häufig dazu gedrängt, sich in der Berufsschule krankzumelden, um an den Tagen im Betrieb zu erscheinen, weil viele Gäste erwartet wurden. Darunter litten dann die berufsschulischen Ergebnisse. Ganz zu schweigen davon, dass es illegal ist und die Versicherung wegfällt. Aber es kam eben der Druck von oben a la "Lehrjahre sind keine Herrenjahre", "Wollen Sie nach der Ausbildung nicht übernommen werden?", "Da mussten wir alle durch damals", blabla. Manch einer zieht's durch, aber andere sagen halt: Nö, es gibt Alternativen.
Sicher, das hatte ich oben ja auch geschrieben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass gerade in den 3 Berufen ausschließlich am Zwischenmenschlichen scheitert - ich könnte mir aber sehr gut vorstellen, dass man sich gerade diese 3 eben in der Theorie reichlich anders vorstellt als die Praxis dann hergibt. Und das veranlasst dann nicht wenige Auszubildende, hinzuschmeißen und das Feld zu wechseln.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Rote_Galaxie »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Apr 2018, 21:39)

Schule ist dazu da, Schüler Grundlagen zu vermitteln. Man kann in einer Schule, in der 30% Fische, 30% Vögel und 50% Gazellen sind, kaum alle zu Spezialisten ausbilden. Dafür sind die späteren Bildungsgänge da.
Man könnte theoretisch aber die Menschen individuell fördern, das heißt verschiedene Lerntempos z. B für leistungsschwächere Schüler/Studenten.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben:(05 Apr 2018, 21:38)

Weicheier ! Kein bischen Härte. ...keinen Biss. Sobald eine Hürde kommt ....kneifen. Verwöhnte Göhren.
In den 70ern und 90ern war die Abbrecherquote auf dem ähnlichen Niveau. Wenn sich ein Betrieb gar nicht um die Ausbildung schert, sondern nur billige Arbeitskräfte will, dann ist man nicht der harte Larry, wenn man es durchzieht, sondern dumm, weil man sich ausbeuten lässt. "Hürden" hat man in jeder Ausbildung bzw. Studium. In vielen Branchen klappt's relativ reibungslos, in einigen sieht's aber eben miserabel aus, wenn teilweise mehr als 50% der Azubis von sich aus kündigen. Nur auf der Jugend herumzuhacken und nicht mal reflektierend zu fragen, warum es bei einigen Bereichen läuft und anderen nicht, ist nun kein Zeichen von Leistung.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Misterfritz »

frems hat geschrieben:(05 Apr 2018, 21:40)
Aus dem eigenen Bekanntenkreis kenne ich selbst welche, die in der Gastro eine Lehre mach(t)en. Da wurden sie häufig dazu gedrängt, sich in der Berufsschule krankzumelden, um an den Tagen im Betrieb zu erscheinen, weil viele Gäste erwartet wurden. Darunter litten dann die berufsschulischen Ergebnisse. Ganz zu schweigen davon, dass es illegal ist und die Versicherung wegfällt. Aber es kam eben der Druck von oben a la "Lehrjahre sind keine Herrenjahre", "Wollen Sie nach der Ausbildung nicht übernommen werden?", "Da mussten wir alle durch damals", blabla. Manch einer zieht's durch, aber andere sagen halt: Nö, es gibt Alternativen.
Ausbildung in der Gastro (besonders Koch) ist oft sehr hart und dient kaum der Ausbildung. Bei dieser Ausbildung sollte man sicherlich umdenken, dahingehend, dass das handwerkliche im ersten Jahr an einer Kochschule beigebracht wird und erst dann in die Betriebe gegangen wird.
Bei Friseuren ist natürlich das Problem, dass kaum ein Kunde einen noch nicht so versierten Azubi an seinen Kopf lassen will.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von frems »

Milady de Winter hat geschrieben:(05 Apr 2018, 21:44)

Sicher, das hatte ich oben ja auch geschrieben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass gerade in den 3 Berufen ausschließlich am Zwischenmenschlichen scheitert - ich könnte mir aber sehr gut vorstellen, dass man sich gerade diese 3 eben in der Theorie reichlich anders vorstellt als die Praxis dann hergibt. Und das veranlasst dann nicht wenige Auszubildende, hinzuschmeißen und das Feld zu wechseln.
Naja, falsche Erwartungen vom Arbeitsleben kann man in allen Bereichen haben. Das ist an Universitäten nicht anders, wo manch einer feststellt, dass ein Biologiestudium mit dem Biologieunterricht nicht viel gemein hat. Meine persönliche, nicht belegbare Vermutung: manch Schulabsolvent macht eine Ausbildung in diesen Berufen, weil er erst einmal nichts anderes fand. Gerade Bereiche wie Gastro jammern ja ständig, dass sie nicht genug Auszubildende finden. Aber parallel zur Lehre sucht man eben nach Alternativen und sobald es irgendwo klappt, kündigt man und steigt woanders ein. Es ist ja nicht so, dass die Abbrecher nun alle Langzeitarbeitslose wurden. Und im Lebenslauf sieht ein gut begründeter Abbruch einer Lehre -- vor allem wenn es mit der folgenden Ausbildung/Studium ohne Probleme läuft -- dann doch besser aus als ein, zwei Jahre "ausbildungssuchend" stehen zu haben.
Zuletzt geändert von frems am Do 5. Apr 2018, 21:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Misterfritz »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(05 Apr 2018, 21:46)

Man könnte theoretisch aber die Menschen individuell fördern, das heißt verschiedene Lerntempos z. B für leistungsschwächere Schüler/Studenten.
Theoretisch ist viel möglich, wie gesagt, theoretisch. Theoretisch funktioniert ja auch Kommunismus :D
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von frems »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Apr 2018, 21:49)

Ausbildung in der Gastro (besonders Koch) ist oft sehr hart und dient kaum der Ausbildung. Bei dieser Ausbildung sollte man sicherlich umdenken, dahingehend, dass das handwerkliche im ersten Jahr an einer Kochschule beigebracht wird und erst dann in die Betriebe gegangen wird.
Bei Friseuren ist natürlich das Problem, dass kaum ein Kunde einen noch nicht so versierten Azubi an seinen Kopf lassen will.
Das wäre in der Gastro sicherlich eine gute Idee, aber ob das die Politik durchsetzen kann, weiß ich nicht. Vor einer Weile sollte auch die Pflegerausbildung -- gut, eine schulische und nicht duale Ausbildung, aber nur als Beispiel -- reformiert werden, sodass Kranken- und Altenpfleger weitestgehend die selben Grundlagen erhalten, da es heutzutage auch immer häufiger vorkommt, dass Patienten im Krankenhaus auch bspw. dement sind oder sich Pflegefälle verletzen und behandelt werden müssen, weil die Gesellschaft überaltert. Da liefen dann selbst die Gewerkschaften Sturm, weil es die Altenpflege verteuern würde, da die Altenpfleger sagen könnten: wenn Ihr mir nicht bessere Arbeitsbedingungen anbietet, gehe ich halt in die (besser bezahlende) Krankenpflege.
Das gelte sowohl für die Bewohner von Pflegeheimen als auch für Patienten in Krankenhäusern – weil die Menschen im Durchschnitt älter seien und damit oft eine Reihe von Vorerkrankungen mitbrächten, zum Beispiel eine Demenz. Da erscheine es sinnvoll, dass auch Krankenpfleger im Rahmen ihrer Ausbildung den Umgang mit Demenzkranken erlernten.

Die geplante Reform hat aber noch einen weiteren Vorteil. Sie macht die Pfleger flexibler und verschafft ihnen mehr Verhandlungsmacht am Arbeitsmarkt.

Da die künftigen Schulabgänger mit generalistischer Pflegeausbildung leichter zwischen Krankenhäusern und Pflegeheimen wechseln können, müssen sich die Personalmanager in Krankenhäusern und Heimen mehr als bisher einfallen lassen, um den begehrten Kräften als Arbeitgeber attraktiv zu erscheinen. Weniger unbezahlte Überstunden könnten dann als Entscheidungskriterium gelten, eine niedrigere Arbeitsbelastung oder mehr Geld.

Vermutlich ist dies auch der Grund, warum sich die Lobbyvertreter von Pflegeheimen derzeit im politischen Berlin gegen die Ausbildungsreform wehren. Mehr als 30 Verbände haben Anfang Juli an die Fraktionschefs der Koalition appelliert, das Gesetzesvorhaben zu stoppen.

Zu den Unterzeichnern gehört neben der Gewerkschaft Ver.di das Bündnis für Altenpflege, das nach eigenen Angaben 70 Prozent aller Pflegeheime im Land vertritt. Ihre Befürchtung ist, dass sie künftig noch schwieriger als bisher Fachkräfte finden werden – weil jeder, der kann, möglichst einen besser bezahlten Krankenhausjob antritt. Mit anderen Worten: Bei den Pflegeheimen befürchtet man, in Zukunft selbst besser bezahlen zu müssen, um im Wettbewerb um Arbeitskräfte noch zum Zug zu kommen.
http://www.welt.de/wirtschaft/karriere/ ... flege.html

Von daher glaube ich nicht, dass die Politik im Gastrobereich groß eingreifen wird. Freuen würde es mich natürlich aufgrund der Bekannten, die sowohl in Pflegeberufen als auch in der Gastro tätig sind. Ich selbst habe ja auch mal eine Lehre aus ähnlichen Gründen damals gekündigt. Voraussetzung war die Mittlere Reife, aber die Unternehmen konnten es sich aufgrund der Arbeitsmarktsituation erlauben, nur (Fach-)Abiturienten einzustellen. Aus den wöchentlichen 60 Stunden (laut Arbeitsschutzgesetz im Ausnahmefall bis zu 72 Stunden) wurden im Schnitt ca. 90 Stunden, in der extremsten Woche auch 120. Gleichzeitig bekam man das Ausbildungsbuch nicht mit notwendigen Tätigkeiten voll, weil man nur in einem Bereich eingesetzt wurde. Interessiert hat es keinen. Man sollte seine vier bis sechs Monate schuften und wenn etwas fehlt, wird man sich schon später irgendwie darum kümmern. Die Sprüche der Ausbilder waren die gleichen, gepaart mit primitivsten Beleidigungen und Unterstellungen. In der Berufsschule langweilt man sich und kriegt nur 1en. Gleichzeitig brachen die Zukunftsperspektiven, die es anfangs gab, komplett weg und aus einem heißbegehrten Beruf, wo zweistellige Wachstumsraten die Regel wurden, wurde ein Job, für den Deutsche bzw. Europäer viel zu teuer sind. Ich bereue es da keine Sekunde, dass ich damals abgesprungen bin und die Abfindung (inkl. Geld für ein zugesichertes Studium auf Betriebskosten) mitgenommen habe. Einige Mitazubis hofften auf Besserung, blieben im Betrieb, studierten auf dessen Kosten und schauten wenige Jahre später blöd in die Röhre.

Deshalb fand ich den Fall vom Provokateur auch interessant. Ich fuhr ja u.a. mit der Marine zur See und nahm auch an Auslandseinsätzen teil, was -- inkl. der intensiven Vorbereitung -- wirklich kein Ponyhof ist. Aber da wurde auf die Gesundheit der Leute geachtet und es gab klare Regeln. In der anschließenden Lehre war es allen scheißegal. Hauptsache der Kahn fällt in ihrer Arbeitszeit nicht auseinander und das muss reichen. Klar, wenn man keine Alternativen hat, ist das besser als nichts zu tun bzw. sich arbeitslos zu melden. Aber wenn einem die Welt mit anderen Optionen offensteht? Ich kann's keinem verdenken.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Misterfritz »

frems hat geschrieben:(05 Apr 2018, 22:06)

Das wäre in der Gastro sicherlich eine gute Idee, aber ob das die Politik durchsetzen kann, weiß ich nicht.
Jedenfalls nicht, wenn die FDP mitreden darf, die ist zu Hotel-freundlich ;)
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von frems »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Apr 2018, 22:08)

Jedenfalls nicht, wenn die FDP mitreden darf, die ist zu Hotel-freundlich ;)
Gut möglich, aber die FDP hat ja erstmal nichts zu melden. Und auch die Liberalen wissen, dass Demokratie von Kompromissen bis zum Konsens lebt. ;)
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Rote_Galaxie »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Apr 2018, 21:50)

Theoretisch ist viel möglich, wie gesagt, theoretisch. Theoretisch funktioniert ja auch Kommunismus :D
Mal vom Kommunismus abgesehen halte ich die Idee der gleichen Erziehung mit gleichem Lerntempo für sofortig umsetzbar...
Und wer kontrolliert die Kontrolle?
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Misterfritz »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(05 Apr 2018, 22:28)

Mal vom Kommunismus abgesehen halte ich die Idee der gleichen Erziehung mit gleichem Lerntempo für sofortig umsetzbar...
Wolltest Du nicht unterschiedliches Lerntempo?
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von firlefanz11 »

frems hat geschrieben:(05 Apr 2018, 09:57)
Besonders betroffene Berufsgruppen sind Köche, Restaurantfachkräfte oder Friseure - in diesen Jobs schmeißt sogar etwa jeder zweite Azubi hin.
Ist das n Wunder?! Miserabel bezahlt, scheiße behandelt und eintöniger Job. Wenn sich nicht zufällig ein Koch als Mieter für meine Eigentumswohnung beworben hätte, würd ich nicht glauben wie schlecht die bezahlt werden...
und dass wir möglicherweise zu viele Studenten in Deutschland haben
Allerdings...! Gerade gestern wurde ja berichtet dass sich allein die Zahl der Studenten OHNE Abi seit 2010 verdoppelt hat... :rolleyes:
Und aus meiner eigenen Studienzeit weiss ich wieviele Studenten nur pro-forma studieren...
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von frems »

firlefanz11 hat geschrieben:(06 Apr 2018, 10:33)
Ist das n Wunder?! Miserabel bezahlt, scheiße behandelt und eintöniger Job. Wenn sich nicht zufällig ein Koch als Mieter für meine Eigentumswohnung beworben hätte, würd ich nicht glauben wie schlecht die bezahlt werden...
Mich wundert es nicht. Wer die Möglichkeit hat, in bessere Arbeitsverhältnisse
Allerdings...! Gerade gestern wurde ja berichtet dass sich allein die Zahl der Studenten OHNE Abi seit 2010 verdoppelt hat... :rolleyes:
Und aus meiner eigenen Studienzeit weiss ich wieviele Studenten nur pro-forma studieren...
Wo ist da nun das Problem? Wir reden ja von gerade mal 2% aller Studenten. Und die müssen die selben Prüfungen bestehen wie alle anderen auch. Fragt sich eher, warum man früher willkürlich den Zugang eingeschränkt hat. :?
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von firlefanz11 »

frems hat geschrieben:(06 Apr 2018, 11:01)
Wo ist da nun das Problem? Wir reden ja von gerade mal 2% aller Studenten. Und die müssen die selben Prüfungen bestehen wie alle anderen auch. Fragt sich eher, warum man früher willkürlich den Zugang eingeschränkt hat. :?
Da IST kein Problem. Ich habe das nur als Indiz für die steigende Anzahl an Studenten angeführt...
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von frems »

firlefanz11 hat geschrieben:(06 Apr 2018, 11:04)

Da IST kein Problem. Ich habe das nur als Indiz für die steigende Anzahl an Studenten angeführt...
Die Zahl der Erstsemester ist zuletzt, wenn auch nur geringfügig, gesunken: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f ... 0#p4069515
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von zollagent »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(05 Apr 2018, 21:32)

Man kann von einem Fisch nicht verlangen auf einen Baum zu klettern. Schüler und Studenten brauchen Wissen und Abschlüsse aber der Weg dahin ist im derzeitigen Schulsystem völliger Quatsch.
Grundlagen sind keine Spezialisierungen. Eine Spezialisierung muß auf vergleichbarem Grundwissen aufbauen. Und es darf durchaus ein Anspruch an dieses Grundwissen gestellt werden.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von zollagent »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(05 Apr 2018, 21:46)

Man könnte theoretisch aber die Menschen individuell fördern, das heißt verschiedene Lerntempos z. B für leistungsschwächere Schüler/Studenten.
Individuelle Förderung für Leistungsschwächere in begrenztem Maß durchaus. Es darf aber nicht auf Kosten des zu erreichenden Wissenslevels gehen. Und, wie an anderer User hier schon so richtig bemerkte, es geht weniger um die Lernschwächeren, sondern eher um die, die vorzeitig das Handtuch werfen. Das kann nicht ausschließlich an Überforderung liegen, der man begegnen müßte. Denn außer den fachlichen Kenntnissen müssen auch mal Grundlagen wie Durchhaltevermögen und Sorgfalt z.B. vermittelt werden. Von daher hat auch das alte Sprichwort "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" seine Berechtigung her. Das wird gern vermittelt, um so was wie ein sklavenähnliches Verhältnis zu schaffen. Das ist natürlich Quatsch, aber ein bißchen Berechtigung hat's schon.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo firlefanz11.
firlefanz11 hat geschrieben:... Studenten OHNE Abi seit 2010 verdoppelt hat.
Unabhängig davon, daß wenig dafür spricht, daß man einen Zusammenhang zwischen Ausbildungsabbrechern und Studenten herstellt ... und wenn doch, dann ist dieses geistige Band doch sehr dünn, aber diese "Studenten OHNE Abi" sind Studenten, die dies auf dem "dritten Bildungsweg" tun.

Soll heißen:
  • diese Möglichkeit, daß Menschen ohne allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife, aber mit einer schon gemachten Ausbildung - also: mit Berufspraxis, daß die sich für ein Studium zu qualifizieren, gibt es seit fast zehn Jahren.
Also diese Studenten fallen noch weniger in's Gewicht - wie frems schon betont hat: es sind darüberhinaus gerade mal zwei Prozent der Studenten insgesamt.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

der User Rote_Galaxie wird davor gewarnt, weitere Threads mit seinen speziellen Betrachtungen zu fluten.
Es sind somit diverse Beiträge in seinen Sammelstrang...oder in die Ablage gewandert.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Positiv Denkender »

Provokateur hat geschrieben:(05 Apr 2018, 17:17)

Es kommt auch darauf an, wie Lehrlinge behandelt werden.

Mein Bruder ist gelernter Koch. Seit bald 11 Jahren ist er als Mannschaftssoldat bei der Bundeswehr. Er hat als Fallschirmjäger angefangen...richtig, verrückte Leute, die aus Flugzeugen fallen und nichts als Tod und Verderben im Gepäck haben.
Wenn er mir sagt, dass er in seiner Grundausbildung bei der verrücktesten und krankesten Truppengattung, die unsere Armee hat, besser behandelt wurde als in seiner Ausbildung zum Koch, dann will das schon etwas bedeuten.

Und es kann einen Hinweis darauf geben, warum so viele Kochazubis abbrechen.
In der Küche geht es nun mal rau zu . Ich habe einige Familienmitglieder die in der Gastronomie gearbeitet haben
u. a .mein Vater . Wer Koch werden will muss da durch .Lehrjahre sind keine Herrenjahre .
Weicheier sind fehl am Platz . Wer getätschelt werden will soll in den Kindergarten zurückgehen .
Schon mal etwas von Durchsetzungsvermögen gehört ? Heute genießen Azubis Rechte von denen wir in der Ausbildung
nur träumen konnten .Hinzu kommt heute das gute Azubi Einkommen .
In der Fankurve lässt sich leichter einen auf dicke Hose zu machen aber jammern wenn der Ton am Arbeitsplatz etwas rauer ist -
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Provokateur »

Positiv Denkender hat geschrieben:(08 Apr 2018, 15:19)

In der Küche geht es nun mal rau zu . Ich habe einige Familienmitglieder die in der Gastronomie gearbeitet haben
u. a .mein Vater . Wer Koch werden will muss da durch .Lehrjahre sind keine Herrenjahre .
Weicheier sind fehl am Platz . Wer getätschelt werden will soll in den Kindergarten zurückgehen .
Schon mal etwas von Durchsetzungsvermögen gehört ? Heute genießen Azubis Rechte von denen wir in der Ausbildung
nur träumen konnten .Hinzu kommt heute das gute Azubi Einkommen .
In der Fankurve lässt sich leichter einen auf dicke Hose zu machen aber jammern wenn der Ton am Arbeitsplatz etwas rauer ist -
Es gibt einen Unterschied zwischen einem Weichei und einem Azubi, der mit einem Schlüsselbund beworfen wird, weil er die Sauce versaut hat. Das ist meinem Bruder nicht passiert, aber jemandem in seiner Berufsschule.

Es gibt auch einen Unterschied zwischen Härte und Robustheit - und Schinderei. Manche sagen dazu auch Dummfick.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
twitter.com/Provokateur_Tom
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Positiv Denkender »

Provokateur hat geschrieben:(08 Apr 2018, 16:22)

Es gibt einen Unterschied zwischen einem Weichei und einem Azubi, der mit einem Schlüsselbund beworfen wird, weil er die Sauce versaut hat. Das ist meinem Bruder nicht passiert, aber jemandem in seiner Berufsschule.

Es gibt auch einen Unterschied zwischen Härte und Robustheit - und Schinderei. Manche sagen dazu auch Dummfick.
Es wird immer Unterschiede geben . Wie du das benennst ist deine Sache . Sei froh das deine Ausbildungszeit nicht in den ersten
30 Jahren nach Gründung der BRD lag . Da wussten Azubis allerdings das Lehrjahre keine Herrenjahre sind .
Heute wird nur gejammert , geplärrt . Am liebsten gleich als Chef anfangen .
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von immernoch_ratlos »

Nachdem sich einige u.a. frems diesem Thema schon sehr deutlich angenommen haben, kann etwas Information sicher nicht schaden :
Quelle : Ausbildung.net "Der Ausbildungsabbruch und seine Gründe"

Quelle : AZUBI.DE "Ausbildung abbrechen – so geht's weiter"

Quelle : AHS Kanzlei.de "Angemessene Ausbildungsvergütung – wann muss nachgezahlt werden?"

Der Hinweis auf "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" mit Ideen die in eine Bootcamp sicher gut aufgehoben sind, durfte ja nicht fehlen. Erstaunliches ist geschehen - die Welt hat sich weitergedreht und "Lehrlinge" aka "Auszubildende" erhalten - je nach Branche und Standort - inzwischen eine "angemessene Ausbildungsvergütung" - es sei denn, sie entschließen sich zu Berufen, deren Abbruchrate deutlich höher ist, als die von anderen. Ein sehr deutlicher Hinweis auf die späteren Aussichten sich seine Arbeit "auskömmlich" bezahlen zu lassen. Sozusagen ein erster "Warnhinweis" außer den wenigen Häuptlingen, wirst du lebtaglang und auch später "unten" zu finden sein. Dafür eine der hier schon geschilderten "rauen" Verhältnisse hinzunehmen, wenn man Aussicht auf günstigere Verhältnisse hat, ist schon etwas irre - nun offensichtlich merken das deutlich mehr Auszubildende und wagen den Sprung in günstiger Gefilde. Das Gejammere der betroffenen Betriebe ist typisch, statt sich um eine gute Ausbildung und vernünftige Bezahlung ("vorher" UND erst recht "nachher"), setzen sie in der Hoffnung auf Bewerber die sich (noch) nicht mehr zutrauen ihre Politik fort. Sicher nicht alle, aber immer noch zu viele.

Wer in "seine" Auszubildende nichts investieren möchte, hat eigentlich an echten Fachleuten "danach" meist auch kein Interesse - der billige Helfer geht eben aus den Köpfen genauso langsam heraus, wie die Vorstellung, die Ausbildung sein eben nur eine andere Art von quasi militärischem Drill mit Gelegenheit sein "Lehrlinge" zum Abreagieren von allerlei Frust missbrauchen zu dürfen. Das man da "gelegentlich starke Nerven braucht" und einige (früher wo das wirklich noch besser war) "kulturelle Gepflogenheiten" bei Auszubildenden leider keine Allgemeingut mehr sind, muss mancher Betrieb nun selbst als "Zusatzausbildung" mit übernehmen. Kommt noch hinzu - die meisten Auszubildenden sind um einiges älter und erwarten (mit Recht) als Zweiwegideal, dass dies Ausbilder das stärker respektieren.

Doch das alles ist etwas, was man von guten Ausbildern auch erwarten können muss....
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Positiv Denkender »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(08 Apr 2018, 18:47)

Nachdem sich einige u.a. frems diesem Thema schon sehr deutlich angenommen haben, kann etwas Information sicher nicht schaden :
Quelle : Ausbildung.net "Der Ausbildungsabbruch und seine Gründe"

Quelle : AZUBI.DE "Ausbildung abbrechen – so geht's weiter"

Quelle : AHS Kanzlei.de "Angemessene Ausbildungsvergütung – wann muss nachgezahlt werden?"

Der Hinweis auf "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" mit Ideen die in eine Bootcamp sicher gut aufgehoben sind, durfte ja nicht fehlen. Erstaunliches ist geschehen - die Welt hat sich weitergedreht und "Lehrlinge" aka "Auszubildende" erhalten - je nach Branche und Standort - inzwischen eine "angemessene Ausbildungsvergütung" - es sei denn, sie entschließen sich zu Berufen, deren Abbruchrate deutlich höher ist, als die von anderen. Ein sehr deutlicher Hinweis auf die späteren Aussichten sich seine Arbeit "auskömmlich" bezahlen zu lassen. Sozusagen ein erster "Warnhinweis" außer den wenigen Häuptlingen, wirst du lebtaglang und auch später "unten" zu finden sein. Dafür eine der hier schon geschilderten "rauen" Verhältnisse hinzunehmen, wenn man Aussicht auf günstigere Verhältnisse hat, ist schon etwas irre - nun offensichtlich merken das deutlich mehr Auszubildende und wagen den Sprung in günstiger Gefilde. Das Gejammere der betroffenen Betriebe ist typisch, statt sich um eine gute Ausbildung und vernünftige Bezahlung ("vorher" UND erst recht "nachher"), setzen sie in der Hoffnung auf Bewerber die sich (noch) nicht mehr zutrauen ihre Politik fort. Sicher nicht alle, aber immer noch zu viele.

Wer in "seine" Auszubildende nichts investieren möchte, hat eigentlich an echten Fachleuten "danach" meist auch kein Interesse - der billige Helfer geht eben aus den Köpfen genauso langsam heraus, wie die Vorstellung, die Ausbildung sein eben nur eine andere Art von quasi militärischem Drill mit Gelegenheit sein "Lehrlinge" zum Abreagieren von allerlei Frust missbrauchen zu dürfen. Das man da "gelegentlich starke Nerven braucht" und einige (früher wo das wirklich noch besser war) "kulturelle Gepflogenheiten" bei Auszubildenden leider keine Allgemeingut mehr sind, muss mancher Betrieb nun selbst als "Zusatzausbildung" mit übernehmen. Kommt noch hinzu - die meisten Auszubildenden sind um einiges älter und erwarten (mit Recht) als Zweiwegideal, dass dies Ausbilder das stärker respektieren.

Doch das alles ist etwas, was man von guten Ausbildern auch erwarten können muss....
Es wird gut ausgebildet . Mag einige Ausnahmen geben . Jammern tun nicht Betriebe sondern einige wenige verpäppelte Azubis .
Unser Wirtschaftsstandort Deutschland wäre sicher nicht so erfolgreich würde in diesem Land nicht gut ausgebildet .
Übrigens mein Bruder bekam im 1. Jahr damals 5.- DM Ausbildungsvergütung im 1. ,10 .- im 2. 15 .im 3 .Lehrjahr .
Es gab auch Betriebe wo Eltern für die Ausbildung zuzahlen mussten . Mit dem Zeugnis aus dem Lehrbetrieb waren für ihn ,trotz
harter 3 Lehrjahre, später die Türen der besten Hotels und Restaurants geöffnet . Seine erfolgreiche berufliche Laufbahn
bis zur Selbstständigkeit basierte auf diese harte aber erfolgreiche Ausbildung .
Wir haben früher in unserer Berufsausbildung leider nur Ausbildung im eigenen Betrieb und Berufsschulen erfahren .-
Heute werden Azubis zu Seminaren geschickt um dort mit zubekommen was nicht jeder Betrieb vermitteln kann .
Ich weiß wovon ich spreche. .Es muss für einige besonders schwer sein nicht gleich Chef zu sein oder ?
Übrigens gibt es für alle Azubis Beschwerde Möglichkeiten bei Handelskammern ,Handwerkskammern usw.
Natürlich gibt es auch Zustände die wenig akzeptabel sind .Nur deshalb muss man die Lehre nicht abrechen sondern
lediglich mit Hilfe von Gewerkschaft , Interessenverbände den Betrieb wechseln .
Erstaunlich ist lediglich dass Azubis die heute zumindest 3 Jahre oder später als frühere Generationen mit 18 20 oder älter
nicht einmal wissen was sie werden wollen . Kommt davon wenn man die technischen Möglichkeiten nur zum Volldröhnen der
Ohren nutzt .
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von frems »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(08 Apr 2018, 18:47)
Doch das alles ist etwas, was man von guten Ausbildern auch erwarten können muss....
Schikanen gehören in einigen Betrieben eben noch dazu, was sich dann gerne mit Verstößen gegen das Arbeitsschutzgesetz überschneidet. "Interessant" finde ich, dass die Abbrecherquoten vor allem in den Bereichen hoch sind, wo die Konditionen bekanntlich sehr schlecht sind (auch nach der Ausbildung) und wo die Lobbyverbände jedes Jahr jammern, dass sie nicht genug Bewerber haben.

Als mir ein Bekannter sagte, was seine Tochter in ihrer Ausbildung (Friseurin) an Gehalt bekam, wie viele Stunden sie täglich arbeitet und was für Kosten sie hat, war ich echt überrascht. Vor allem bei letzterem ging ich davon aus, dass sowas der Betrieb übernimmt und nicht jeder sein eigenes "Set" an Scheren, Kämmen und sonstigen Mitteln hat. Und da kosten professionelle Mittel richtig Asche. Anfangs hieß es noch, wer gut sei, müsse sich über eine Übernahme keine Gedanken machen. Als dann aber ältere Azubis nach und nach fertig wurden und trotz sehr guter Noten und Leistung im Betrieb nicht übernommen wurden, wusste man, was man davon zu halten hat: nichts. Sie will aber die Lehre beenden und ihren Meister dranhängen, um sich selbstständig zu machen. Das sei zwar auch kein Zuckerschlecken, aber eine andere Perspektive sieht sie erstmal nicht in ihrer Kleinstadt. Und dann liest man sowas:
Berliner Friseur-Azubis gehen im ersten Lehrjahr mit 265 Euro monatlich nach Hause. Ein prekärer Einstieg in ein prekäres Arbeitsleben. An dessen Ende steht oft die staatliche Unterstützung, weil die Rente nicht zum Leben reicht.
https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag ... erlin.html
Lisa wollte unbedingt Friseurin werden. Aber schon nach ein paar Monaten als Azubi kam der Frust: Statt Haare schneiden zu lernen, musste sie den Salon putzen. Am Ende zog sie die Notbremse.
https://www.br.de/puls/themen/azubi-bay ... t-100.html
Vollzeit arbeiten für 153 Euro im Monat
Friseurlehrlinge werden so mies bezahlt, dass Eltern oder der Staat helfen müssen. Viele Azubis brechen die Ausbildung deshalb ab - oder leiden jahrelang. [...]

"Viele machen den Beruf aus Leidenschaft und lassen sich deshalb ausbeuten", sagt Ver.di-Sprecher Reschinsky. Sich zu wehren, sei gerade in kleinen Betrieben schwer. Die Azubis arbeiteten tagtäglich mit ihrem Arbeitgeber, einen Betriebsrat gebe es selten. Julia Müller erzählt, dass in ihrer Berufsschulklasse nur noch acht von ursprünglich 28 Friseur-Azubis sitzen - der Rest hat abgebrochen.

Neben der Gewerkschaft beklagen auch die Arbeitgeber den Nachwuchsmangel
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/jo ... 65131.html

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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Provokateur »

Positiv Denkender hat geschrieben:(08 Apr 2018, 18:42)

Es wird immer Unterschiede geben . Wie du das benennst ist deine Sache . Sei froh das deine Ausbildungszeit nicht in den ersten
30 Jahren nach Gründung der BRD lag . Da wussten Azubis allerdings das Lehrjahre keine Herrenjahre sind .
Heute wird nur gejammert , geplärrt . Am liebsten gleich als Chef anfangen .
Ich habe studiert. Eine Ausbildung wäre auch nichts für mich gewesen. Zwei linke Hände, alle Finger Daumen.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Positiv Denkender »

Provokateur hat geschrieben:(08 Apr 2018, 22:54)

Ich habe studiert. Eine Ausbildung wäre auch nichts für mich gewesen. Zwei linke Hände, alle Finger Daumen.
macht nichts :Führerschein hast du doch oder ? Fahrradfahren kannst du auch ? Wer ein abgeschlossenes Studium vorweisen
kann hat alle Möglichkeiten der Welt einen Job auszuüben .Wenn dir niemand einen Job als Vorstandsvorsitzender anbietet
musst du eben was anderes machen .Recht auf Arbeit bedeutet nicht Recht auf eine bestimmte Arbeit.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Provokateur »

Positiv Denkender hat geschrieben:(11 Apr 2018, 14:45)

macht nichts :Führerschein hast du doch oder ? Fahrradfahren kannst du auch ? Wer ein abgeschlossenes Studium vorweisen
kann hat alle Möglichkeiten der Welt einen Job auszuüben .Wenn dir niemand einen Job als Vorstandsvorsitzender anbietet
musst du eben was anderes machen .Recht auf Arbeit bedeutet nicht Recht auf eine bestimmte Arbeit.
Oh, ich bin auch berufstätig und mache genau das, was ich machen will.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Positiv Denkender »

Provokateur hat geschrieben:(11 Apr 2018, 14:47)

Oh, ich bin auch berufstätig und mache genau das, was ich machen will.
Dann ist ja alles ok,.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(08 Apr 2018, 20:00)


Da hilft "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" wenig. Ich kann es da wirklich niemandem verdenken, wenn er sich etwas Besseres sucht. Für mich ein Zeichen von Intelligenz, Weitsicht und Verantwortung. Andere sprechen dann trotzig-bockig von "Weicheiern".
Bekanntlich ist das Netto bei Friseur und Koch (Lohnsteuerklasse 1) ein WELTWEITES GEH-HEIM-NIS. Topf Siegfried....!

....wer erst mit Ende der Ausbildung merkt ...dass man da NICHT gebraucht wird....KEIN Geld verdient... ist ein äahhhmmmm >> BILDUNGSFERNES Weichei.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben:(11 Apr 2018, 18:31)

Bekanntlich ist das Netto bei Friseur und Koch (Lohnsteuerklasse 1) ein WELTWEITES GEH-HEIM-NIS. Topf Siegfried....!

....wer erst mit Ende der Ausbildung merkt ...dass man da NICHT gebraucht wird....KEIN Geld verdient... ist ein äahhhmmmm >> BILDUNGSFERNES Weichei.
Nichts zwangsläufig, wenn die Versprechen des Betriebs mit dem Arbeitsalltag nicht viel gemein haben. Und da geht's nicht ums Geld, das man nachlesen kann, sondern auch die Frage, wie viel Geld man (z.B. für eigenes Werkzeug) investieren muss und wie die Übernahmeperspektiven sind. Nun kann man gerne einem 16-jährigen Schüler vorwerfen, dass er noch nicht die Berufseinblicke eines 60-Jährigen hat. Aber das wäre ziemlich realitätsfern und anmaßend.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(11 Apr 2018, 18:38)

Nichts zwangsläufig, wenn die Versprechen des Betriebs mit dem Arbeitsalltag nicht viel gemein haben. Und da geht's nicht ums Geld, das man nachlesen kann, sondern auch die Frage, wie viel Geld man (z.B. für eigenes Werkzeug) investieren muss und wie die Übernahmeperspektiven sind. Nun kann man gerne einem 16-jährigen Schüler vorwerfen, dass er noch nicht die Berufseinblicke eines 60-Jährigen hat. Aber das wäre ziemlich realitätsfern und anmaßend.
Der kommt - wie ein Friseur ? Meine Güte.

Hat der Schüler den Collektor nie vom Fachmann abdrehen lassen - und ist deshalb "Friseurfremd" ?

....Hat der Dummy NIE im Fach "probegearbeitet" ....sich NIE mit einem aus dem Fach unterhalten ?

Das "WERKZEUG für JEDEN" ist immer eine Hippe.... Je nach GEWERK ist dies mitzubringen.... - oder die Firma benötigt FACHLEUTE - denen wird Werkzeug gestellt // GEkauft (Werkzeuggeld)

Ansonsten von der Steuer absetzen.....und das Geld vom Amt holen. Ab erstem Arbeitstag ist man "Versichert" ...


Hat Dummy sich überall umgetan und um Hilfe gefragt ?
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben:(11 Apr 2018, 19:17)
Hat Dummy sich überall umgetan und um Hilfe gefragt ?
Was ist denn nun dein Problem, wenn junge Menschen Ausbeutung nicht hinnehmen, sich was Besseres suchen und die Betriebe dann rumjaulen, dass sie keinen Nachwuchs finden? Mag ja sein, dass manch anderer mehr Glück hatte oder mangels Alternativen den Dummfick über sich ergehen lassen musste. Aber das muss ja jeder selbst entscheiden. Miese Bezahlung weiß man natürlich vorher, aber mit guten Perspektiven für sie Zukunft oder mit einer ordentlichen Vergütung schaut man ggf mal über Verstöße gegen den Arbeitsschutz hinweg. Aber so? Offensichtlich sind diese angeblich dummen Leute weder am Stoff der Ausbildung gescheitert, noch werden sie nicht anderswo erfolgreich glücklich.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Misterfritz »

Teeernte hat geschrieben:(11 Apr 2018, 19:17)
Ansonsten von der Steuer absetzen.....und das Geld vom Amt holen. Ab erstem Arbeitstag ist man "Versichert" ...
Also ein Azubi bezahlt bestimmt keine Steuern, also kann der Friseur-Azubi auch nix absetzen.

Es ist sicherlich sinnvoll, ein Praktikum im erwünschten Beruf zu machen. Aber ich glaube nicht, dass der Betrieb dem Praktikanten erzählt, dass Azubis im 1. Ausbildungsjahr bestimmt nicht an Kunden rangelassen werden, ausser zum Haare waschen. Medizinstudenten dürfen ja auch ned im 1. Semester schon an den Patienten.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Teeernte »

Misterfritz hat geschrieben:(11 Apr 2018, 20:18)

Also ein Azubi bezahlt bestimmt keine Steuern, also kann der Friseur-Azubi auch nix absetzen.

Es ist sicherlich sinnvoll, ein Praktikum im erwünschten Beruf zu machen. Aber ich glaube nicht, dass der Betrieb dem Praktikanten erzählt, dass Azubis im 1. Ausbildungsjahr bestimmt nicht an Kunden rangelassen werden, ausser zum Haare waschen. Medizinstudenten dürfen ja auch ned im 1. Semester schon an den Patienten.
Die Eltern....!!!!

....bei welcher Lehre kommt der Lehrling an die "Hebel" ?? ...Haare....Kunden -----WAS AUCH IMMER ?

Der trägt immer die TASCHE. Glotzt drauf...
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(11 Apr 2018, 19:54)

Was ist denn nun dein Problem, wenn junge Menschen Ausbeutung nicht hinnehmen, sich was Besseres suchen und die Betriebe dann rumjaulen, dass sie keinen Nachwuchs finden? Mag ja sein, dass manch anderer mehr Glück hatte oder mangels Alternativen den Dummfick über sich ergehen lassen musste. Aber das muss ja jeder selbst entscheiden. Miese Bezahlung weiß man natürlich vorher, aber mit guten Perspektiven für sie Zukunft oder mit einer ordentlichen Vergütung schaut man ggf mal über Verstöße gegen den Arbeitsschutz hinweg. Aber so? Offensichtlich sind diese angeblich dummen Leute weder am Stoff der Ausbildung gescheitert, noch werden sie nicht anderswo erfolgreich glücklich.
Lehrling - das ist BELASTUNG .. Deppen das Arbeiten beizubringen, die zu Hause nicht mal den Müll runterbringen......

Jeden HANDSCHLAG debattieren wollen..... DAS ist eben NICHT. Feg den Hof.... ! und wenn er fragt ....dann schick ihn nochmal. ...solange bis er nicht mehr fragt...

Stoff der Ausbildung ? Niveau Zimmertemperatur. bei einigen Ausbildungsheften sind EXTRA Fehler drin.

Offensichtlich kann JEDER machen - was er will - NUR muss er das dann nicht auf ANDERE schieben...

Deppo-Dummy Haderloh ist derjenige der sich entscheidet... KEIN ANDERER.... JEDER ist seines Glückes Schmied !!
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben:(11 Apr 2018, 21:02)

Lehrling - das ist BELASTUNG .. Deppen das Arbeiten beizubringen, die zu Hause nicht mal den Müll runterbringen......
Tut mir leid, wenn Ihr aus Gründen nicht die Besten der Besten bekommt, sondern nur jene, die nichts Besseres fanden. Aber wenn man eine Einarbeitung günstiger Arbeitskräfte schon als "Belastung" ansieht, sollte man nicht später jammern, dass es an Nachwuchs mangelt. Dann gehen die "Deppen" halt studieren und werden später Vorgesetzter. Auch gut.
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Re: 26% der Azubis brechen ihre Lehre ab

Beitrag von jorikke »

Würde ein gutes Viertel der Azubis letztlich keinen Lehrabschluss erreichen, es wäre fatal.
Diese 26 % sagen aber nur aus, man hat aus den unterschiedlichsten Gründen einen falschen Ausbildungsberuf gewählt.
Jemand, der sich als Sänger ausbilden lassen will und feststellen muss, dass seine Stimme höchstens zum Rindfleischessen taugt, wäre ein Dummkopf, würde er seine Ausbildung fortsetzen.
Ein Großteil dieser Abbrecher wechselt aber nur in eine andere Ausbildung oder einen anderen Ausbildungsbetrieb.
2009 (neuere Zahlen habe ich nicht gefunden) begannen 560.000 Azubis eine Ausbildung, 2011 wurden dann 500.000 Prüfungen bestanden.
D.h. gut 88% erreichten ihr Ausbildungsziel, knapp 12% scheiterten.
Ins Auge fällt dabei der große Unterschied zwischen Azubis mit gutem Schulabschluss und den weniger Begabten. (1:3)
Ein Indiz dafür, dass nicht unbedingt der Ausbildungsbetrieb verantwortlich ist.
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