Zinsen

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Realist2014
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Loki hat geschrieben:(25 Sep 2017, 19:03)

Wie gemein, wo Du doch sicherlich mitbekommen hast, daß ich derzeit einen "Verwarnstatus" habe und noch nicht mal mein Avatarbild geschweige denn meine Signatur ändern darf...

Aber danke für die weiterführenden Argumente der vorherigen 3 - 4 Beiträge.

Und inwiefern "hindert" dich dein Verwarnstatus daran, endlich mal klar darzulegen, was nun DEINE "Probleme" mit Zinsen sind?

Und zwar getrennt nach "Sparzinsen" und "Kreditzinsen"
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Loki
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Sep 2017, 19:16)
endlich mal
Hö ? Geht´s noch ??
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Realist2014
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Loki hat geschrieben:(25 Sep 2017, 19:20)

Hö ? Geht´s noch ??

sicher

ich warte...

was ist das "angebliche" Problem mit Sparzinsen?

Und was ist das angebliche Problem mit Kreditzinsen

und zwar mit tatsächlichen Fakten- und keinen realitätsfernen Szenarien...
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BlueMonday
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von BlueMonday »

Dieses "der Zins fehlt, weil er nicht mitgeschöpft wird" wurde doch schon x-mal hier diskutiert.

Das alte Problem bei manchem "Zinskritiker" ist immer noch die isolierte Betrachtung von einzelnen Krediten, statt sich klar zu machen, dass in Wirklichkeit unzählige Kredite nebeneinander und überlappend laufen, mit unterschiedlichen Fälligkeiten und auch immer wieder neue Kredite dazukommen und damit auch frisches Geld. Dazu die Geldmenge, die längfristiger im System verbleibt, weil sie nicht per Kredit geschöpft wurde (Münzgeld/Münzregal der Regierungen oder Goldkauf durch die Zentralbanken). Allein dieses Geld kann doch für ein Vielfaches seines Nennwertes im Zeitverlauf als Zahlungsmittel herhalten. Wieder und wieder. Eine einzige Geldeinheit kann schon in Laufe ihrer langjährigen Existenz an 1000en und 10000en... Zahlvorgängen beteiligt sein und entsprechende Zinsen oder Schuldbeträge begleichen. Und der eingenommene Zins wird durch die Banken in der Regel auch wieder ausgegeben, bspw. bei den Gehaltszahlungen und kommt so wieder in den Kreislauf und stützt sogar das Kreditgeldsystem. Aber wie gesagt, alles schon x-mal hier erklärt worden...

Und dazu noch eine hübsche illustrierende Grafik: https://wiki.piratenpartei.de/wiki/imag ... fehlt5.jpg

Das Rote ist der vermeintlich fehlende Zins, der aber wieder ausgegeben wird.
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Loki
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

BlueMonday hat geschrieben:(25 Sep 2017, 20:25)

[...] in Wirklichkeit unzählige Kredite nebeneinander und überlappend laufen, mit unterschiedlichen Fälligkeiten und auch immer wieder neue Kredite dazukommen [...]
Und bei wie vielen dieser (Neu-)Kredite wird der hierfür zu zahlende Zins gleich mitgeschöpft, so daß die Rechnung (Kredit + Zins = bezahlbarer Rückzahlungsbetrag) wieder stimmt ?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Loki hat geschrieben:(25 Sep 2017, 21:00)

Und bei wie vielen dieser (Neu-)Kredite wird der hierfür zu zahlende Zins gleich mitgeschöpft, so daß die Rechnung (Kredit + Zins = bezahlbarer Rückzahlungsbetrag) wieder stimmt ?
der muss nicht "mitgeschöpft" werden...

wie oft willst du dieses alberne Karussell eigentlich noch fahren?
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Loki
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Sep 2017, 21:08)

der muss nicht "mitgeschöpft" werden...
Dann muss er auch nicht "bezahlt" werden :?:
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Loki hat geschrieben:(25 Sep 2017, 22:14)

Dann muss er auch nicht "bezahlt" werden :?:

dieser Zusammenhang besteht nicht
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Alter Stubentiger
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Alter Stubentiger »

Dampflok94 hat geschrieben:(24 Sep 2017, 20:19)

Eben. Genau das. Den Dispo also in Bausch und Bogen zu verdmmen ist also nicht angesagt.
Aber mit ihm kann man nicht "beweisen" wie sehr die Bürger durch Zinsen zum Leiden verdammt werden. Und genau dies wurde getan.
Wer unter Dispo Zinsen wirklich wahrnehmbar leidet macht einfach etwas falsch. Er sollte einfach mal darüber nachdenken ob er diese Form des Kredits exzessiv nutzen soll.

Ich finde wer das tut hat einen Knall und es nicht besser verdient.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Alter Stubentiger »

Loki hat geschrieben:(25 Sep 2017, 14:50)

"Erwirtschaftet" werden kann Geld nur dann, wenn es zuvor erschaffen wurde. Weder Landwirt noch Mechatroniker erschaffen direkt und alleine Geld; auch kein Giralgeld.
"Erwirtschaftet" kann somit nur der Kreditbetrag. Der hierfür ans Bankensystem zu zahlende Zinsbetrag muß extra, unter Beteiligung eben dieses Bankensystems, erschaffen (geschöpft) werden. Eine Zwangsabhängigkeit.
Völliger Bullshit. Um Zinsen zurückzahlen zu können würde zuvor irgendwo im Wirtschaftkreislauf ein Mehrwert erzeugt.
Dieser Mehrwert hat Einfluss auf die Wirtschaftsleistung. Und diese Wirtschaftsleistung hat Einfluss auf die Geldmenge. Und dadurch das die Geldmenge gestiegen ist können unter anderem Zinsen bezahlt werden. Da wird nichts geschöpft.

Das Privileg der Geldschöpfung ist durchaus fragwürdig. Deshalb gibt es Gedanken zum Vollgeld. Das ist aber ein ganz anderes Thema. Trenne dich von dem Gedanken das die Geldschöpfung etwas mit dem Zins zu tun hätte.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Dampflok94 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(27 Sep 2017, 19:13)

Aber mit ihm kann man nicht "beweisen" wie sehr die Bürger durch Zinsen zum Leiden verdammt werden. Und genau dies wurde getan.
Wer unter Dispo Zinsen wirklich wahrnehmbar leidet macht einfach etwas falsch. Er sollte einfach mal darüber nachdenken ob er diese Form des Kredits exzessiv nutzen soll.
Da wird dir kaum jemand widersprechen. Der Dispo ist was für den kurzfristigen Engpaß und nicht auf Dauer angelegt. Aber er verlockt halt viele.Und beim Geldausgeben ist nun mal nicht nur die Ratio am Zug. Gelegenheit macht nicht nur Diebe, es macht auch Käufer.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Alter Stubentiger »

Dampflok94 hat geschrieben:(29 Sep 2017, 10:55)

Da wird dir kaum jemand widersprechen. Der Dispo ist was für den kurzfristigen Engpaß und nicht auf Dauer angelegt. Aber er verlockt halt viele.Und beim Geldausgeben ist nun mal nicht nur die Ratio am Zug. Gelegenheit macht nicht nur Diebe, es macht auch Käufer.
Natürlich. Und es ist heute ja auch so einfach im bargeldlosen Zeitalter.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Dampflok94 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(29 Sep 2017, 15:54)
Natürlich. Und es ist heute ja auch so einfach im bargeldlosen Zeitalter.
Das auf alle Fälle. Unsere Altvorderen nahmen ihr Bargeld und bildeten Häufchen (Miete, Gas,Licht...). Und was übrig blieb konnte ausgegeben werden. Kredite gab es nur im kleinen Ramen, wenn der Kaufmann oder der Kneipier bereit war anzuschreiben. Heute wird überall mit 0%-Finanzierung gelockt und die Schufa bleibt selbstredend außen vor.
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Rote_Galaxie
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Rote_Galaxie »

Was ist denn dagegen einzuwenden wenn Kredite ohne Zinsen vergeben werden und die Bank gesetzlich der Gesellschaft verpflichtet wird?
Und wer kontrolliert die Kontrolle?
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Skull
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Skull »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(01 Oct 2017, 17:38)

Was ist denn dagegen einzuwenden wenn Kredite ohne Zinsen vergeben werden
und die Bank gesetzlich der Gesellschaft verpflichtet wird?
Recht und Gesetz. Treu und Glauben. Sinn und Verstand.

mfg
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(01 Oct 2017, 17:38)

Was ist denn dagegen einzuwenden wenn Kredite ohne Zinsen vergeben werden und die Bank gesetzlich der Gesellschaft verpflichtet wird?
wer trägt denn den Verlust, wenn der Kredit nicht zurückbezahlt wird?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Teeernte »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(01 Oct 2017, 17:38)

Was ist denn dagegen einzuwenden wenn Kredite ohne Zinsen vergeben werden und die Bank gesetzlich der Gesellschaft verpflichtet wird?
Du MUSST keinen Kredit nehmen.

Du darfst einer Genossenschaftsbank beitreten.

.....wenn du keinen Kredit nimmst - nur mit Eigenmitteln baust ....musst Du lange sparen - das Geld "verfällt" .....(Inflation) - wer soll das ausgleichen ...ohne Zinsen ? Dein Sparstrumpf ??
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Rote_Galaxie »

Skull hat geschrieben:(01 Oct 2017, 18:30)

Recht und Gesetz. Treu und Glauben. Sinn und Verstand.

mfg
Rechte und Gesetze können auch Unrecht sein.
Treu und Glauben sind historisch definiert.
Sinn und Verstand entscheidet die Logik.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(01 Oct 2017, 20:37)

Rechte und Gesetze können auch Unrecht sein.
.

unsere deutsche Verfassung ist genau sicher kein Unrecht
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Skull
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Skull »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(01 Oct 2017, 20:37)

Rechte und Gesetze können auch Unrecht sein.
Treu und Glauben sind historisch definiert.
Sinn und Verstand entscheidet die Logik.
Guten Abend,
es liegt an Dir, ob dieser von Dir selbst eröffnete Thread am Leben bleibt.

Wenn Du Deine üblichen Floskeln loswerden möchtest, ist das ... dann Spam.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Dampflok94 »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(01 Oct 2017, 17:38)

Was ist denn dagegen einzuwenden wenn Kredite ohne Zinsen vergeben werden und die Bank gesetzlich der Gesellschaft verpflichtet wird?
Tolle Idee! Aber dann bitte auch konsequent sein. Händler haben ihre Ware kostenlos abzugeben. Und Friseure und andere Dienstleister selbstredend kostenlos zu arbeiten. :cool:
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Rote_Galaxie »

Dampflok94 hat geschrieben:(02 Oct 2017, 09:55)

Tolle Idee! Aber dann bitte auch konsequent sein. Händler haben ihre Ware kostenlos abzugeben. Und Friseure und andere Dienstleister selbstredend kostenlos zu arbeiten. :cool:
Was ist denn falsch daran dass jeder sein Bestes gibt und dafür alles bekommt was ihn glücklich macht?
Und wer kontrolliert die Kontrolle?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(02 Oct 2017, 17:32)

Was ist denn falsch daran dass jeder sein Bestes gibt und dafür alles bekommt was ihn glücklich macht?

weil es zu viele gibt , die viel zu wenig leisten in Relation was sie "glücklich macht"

deswegen gibt es die Wettbewerbs & Leistungsgesellschaft

da kann sich jeder das erarbeiten, was ihn "glücklich macht"
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Skull
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

die letzten drei Beiträge in die Ablage verschoben.

Edit: nachfolgend weitere Fünf.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Dampflok94 »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(02 Oct 2017, 17:32)Was ist denn falsch daran dass jeder sein Bestes gibt und dafür alles bekommt was ihn glücklich macht?
Weil leider nicht alles in beliebiger Menge vorhanden ist. Vielen würde eine Villa mit Seeblick glücklich machen. Die Anzahl dieser Villen ist beschränkt. Wer bekommt sie? Manch einen machen Kunstwerke glücklich. Die meisten davon sind Unikate. Und nun?

Irgendwie muß all das verteilt werden, was Menschen erarbeiten. Und das System der (Sozialen) Marktwirtschaft, ist da momentan am effizientesten. Ob das in der Zukunft auch so sein wird, steht wie alles in den Sternen.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Rote_Galaxie »

Dampflok94 hat geschrieben:(03 Oct 2017, 13:08)

Weil leider nicht alles in beliebiger Menge vorhanden ist. Vielen würde eine Villa mit Seeblick glücklich machen. Die Anzahl dieser Villen ist beschränkt. Wer bekommt sie? Manch einen machen Kunstwerke glücklich. Die meisten davon sind Unikate. Und nun?

Irgendwie muß all das verteilt werden, was Menschen erarbeiten. Und das System der (Sozialen) Marktwirtschaft, ist da momentan am effizientesten. Ob das in der Zukunft auch so sein wird, steht wie alles in den Sternen.
Wie gesagt, ich glaube die Computertechnologie wird dieses Problem lösen.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(03 Oct 2017, 21:09)

Wie gesagt, ich glaube die Computertechnologie wird dieses Problem lösen.

Die Computertechnologie gibt es seit mehr als 40 Jahren

hat keinerlei Einfluss auf "Zinsen"
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Rote_Galaxie »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Oct 2017, 21:16)

Die Computertechnologie gibt es seit mehr als 40 Jahren

hat keinerlei Einfluss auf "Zinsen"
Ich denke es hat keinen Sinn dich zu ignorieren.
Die Computertechnologie hat eine elektronische Währung erschaffen die das Bargeld ersetzen wird und somit auch den Zins verändern wird.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Watchful_Eye »

So wie ich das sehe, ist der Zins ein Ergebnis des Kapitalismus, ein "Symptom". Eine Entfernung dessen würde meines Erachtens nichts bringen. Wenn man sein Geld anlegt und verzinsen lässt, überlässt man im Grunde nur jemand anderem die Investition, die man sonst selbst gemacht hätte.

Es liegt in der Logik des Kapitalismus: Wer bereits Geld hat, kann um so leichter noch mehr Geld bekommen. Wer bereits ein größeres Geschäft hat, kann billiger produzieren usw. Deshalb gibt es ja auch diese Tendenz zur Monopolisierung. Wenn du irgendwas kaufst, gibst du einem Unternehmen damit Geld, womit es wiederum die Basis ihres Umsatzes vergrößern kann (mehr Produktionshallen, Filialen etc.), wodurch sie wiederum noch mehr Güter verkaufen kann usw. Das ist im Prinzip dasselbe. Natürlich ist das nur eine Tendenz. Wenn sie schlecht geführt werden, kann auch ein großes Unternehmen pleite gehen.

Wenn du Geld auf eine Bank bringst, ist sie ja nur deshalb bereit, dir einen Zins zu geben, weil sie selbst mit großer Gewissheit sagen kann, aus dieser Menge Geld in dieser Zeit einen noch höheren prozentualen Gewinn herausholen zu können. Diese Kosten ist der Anleger wiederum deshalb bereit, zu tragen, weil er weiß, dass die Bank noch viel viel mehr Geld hat als er und daher gewagter investieren kann als er.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Dampflok94 »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(03 Oct 2017, 21:09)

Wie gesagt, ich glaube die Computertechnologie wird dieses Problem lösen.
In der ZEIT gab es neulich einen Artikel, der leider nicht online ist. Der Autor legt dar, daß mit modernster Computertechnik Planwirtschaft machbar wäre. Aber er spricht sich trotzdem massiv dagegen aus. Weil es die Freiheit einschränken würde.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Gruwe »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(04 Oct 2017, 00:07)

Ich denke es hat keinen Sinn dich zu ignorieren.
Die Computertechnologie hat eine elektronische Währung erschaffen die das Bargeld ersetzen wird und somit auch den Zins verändern wird.
Was hat der Zins mit Bargeld zu tun?

Es gibt etliche Währungen auf diesem Planeten und der Zins wird über den Markt determiniert.

Warum sollte das nun anders sein, nur weil die Währung digital wird?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Watchful_Eye hat geschrieben:(04 Oct 2017, 05:23)

So wie ich das sehe, ist der Zins ein Ergebnis des Kapitalismus, ein "Symptom".
Ich würde sagen, der Zins ist älter als der Kapitalismus.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von franktoast »

Dampflok94 hat geschrieben:(04 Oct 2017, 08:16)

In der ZEIT gab es neulich einen Artikel, der leider nicht online ist. Der Autor legt dar, daß mit modernster Computertechnik Planwirtschaft machbar wäre. Aber er spricht sich trotzdem massiv dagegen aus. Weil es die Freiheit einschränken würde.
Ja müsste man auch. Letztlich hängt alles, was produziert wird, von zwei Dimensionen ab:
1. Wie hoch ist der Aufwand, etwas herzustellen
2. Was will der Konsument (abhängig vom Aufwand, also Preis)

Und wenn IT-lastige Produkte mehr nachgefragt werden, benötigt man mehr Studenten, die sich für IT entscheiden. Also werden dort die Löhne bzw. Arbeitsbedingungen steigen, da die hersteller mehr für die Produkte nehmen können und somit auch mehr bezahlen können.
Wie soll das durch Computertechnik realisiert werden? Gibt dann der Computer die optimalen Preise vor, also quasi das, was der Markt eh hervorbringen würde?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von franktoast »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(02 Oct 2017, 17:32)

Was ist denn falsch daran dass jeder sein Bestes gibt und dafür alles bekommt was ihn glücklich macht?
Wie willst du sicher stellen, dass jemand wie ich das nicht ausnutze?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von BlueMonday »

Der Zins ist sogar älter als das Geld.
Der Grund des Zinses ist der Diskont oder Abschlag der weiter in der Zukunft liegenden Bedürfnisbefriedigung im Vergleich zu einer Bedürfnisbefriedigung näher an der Gegenwart. Der Fisch, den man heute verzehren kann, ist handlungslogisch wertvoller als der Fisch in einer Woche, in einem Monat, in einem Jahr... Wäre es nicht so, würde man nie konsumieren, sondern den Konsum immer wieder aufschieben.

Um seine Produktivmittel zu entwickeln, braucht man also etwas, das diesen Abschlag mindestens ausgleicht bzw. sogar übertrifft. Und dieses Motiv ist der Zins, das Mehr, wenn bspw. Robinson auf seiner einsamen Insel ein Fischnetz knüpft statt weiter mit bloßen Händen weiter Fisch fängt und damit zeitnah seine Nahrungsbedürfnis befriedigt. Solange Robinson an dem Fischnetz knüpft, kann er nicht/weniger essen, also keine Fische kurzfristig fangen etc. Oder er muss im Voraus einen Nahrungsvorrat anlegen, noch mit seiner alten, schlechteren Produktivität. Er muss also an seinem Konsum im Hier und Jetzt sparen, sich einschränken und das Gesparte investieren (die gewonnene Zeit durch die Vorräte in den Bau des Netzes), um in der Zukunft mehr zu haben. Und ohne dieses Mehr(=Zins, interest) würde er das Ganze gar nicht auf sich nehmen. Die durch die bessere Fangtechnik zusätzlich gefangenen Fische gleichen nämlich den Abschlag zw. dem Fisch, der in der Zukunft mit dem Netz gefangen wird und dem Fisch, der mit der bloßen Hand heute gefangen wird, aus.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(04 Oct 2017, 00:07)

Ich denke es hat keinen Sinn dich zu ignorieren.
Die Computertechnologie hat eine elektronische Währung erschaffen die das Bargeld ersetzen wird und somit auch den Zins verändern wird.
diese "elektronische Währung" spielt keine große Rolle...

die meisten Zahlungsvorgänge laufen heute schon "unbar"

nur ändert das alles nichts daran, dass es keine Kredite ohne Zinsen gibt... ( speziell im Hinblick auf das Risiko des Kreditausfalls...)

und daher auch in Zukunft nicht geben wird
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Dampflok94 hat geschrieben:(04 Oct 2017, 08:16)

In der ZEIT gab es neulich einen Artikel, der leider nicht online ist. Der Autor legt dar, daß mit modernster Computertechnik Planwirtschaft machbar wäre. Aber er spricht sich trotzdem massiv dagegen aus. Weil es die Freiheit einschränken würde.
Planwirtschaft ist mit unserer Verfassung nicht vereinbar ( Artikel 14, Eigentum an den Produktionsmitteln...)
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(28 Sep 2017, 16:02)
Und diese Wirtschaftsleistung hat Einfluss auf die Geldmenge.
Nicht direkt.


Wir könnten uns beide als Unternehmer 10 Euro den ganzen langen lieben Tag hin und herschieben,legal und verknüpft mit Dienstleitungen oder sonstigen Gütern, ohne daß sich dabei auch nur um einen Cent etwas an der Geldmenge verändert.
Die Geldmenge wäre dann weiter unverändert 10 Euro und die Wirtschaftsleistung an dem Tag weit darüber.

:cool: Wie zahlst Du (oder ich) nun 11 Euro ans Bankensystem, insbesondere, wenn mit der ersten Zahlung von 10 Euro Kreditrückzahlung eben diese 10 Euro aus finanzsystemtechnischen Gründen unwiederbringlich weg sind ?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Loki hat geschrieben:(04 Oct 2017, 13:16)

N

:cool: Wie zahlst Du (oder ich) nun 11 Euro ans Bankensystem, insbesondere, wenn mit der ersten Zahlung von 10 Euro Kreditrückzahlung eben diese 10 Euro aus finanzsystemtechnischen Gründen unwiederbringlich weg sind ?
den einen Euro Zinsen bezahlt man aus der gleichen "Quelle" wie Miete , Pacht und alles andere

oder eben Kontoführungsgebühren oder sonstige Leistungen der Bank

diese seltsame "Phobie", das Nutzungsentgelt ( Zinsen) mit der Geldschöpfung/Geldvernichtung des zurückzuzahlenden Kredites zu "verquicken" um auf angeblich den "fehlenden Zins im System" hinzuweisen

wirkt mega-albern
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3x schwarzer Kater
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Loki hat geschrieben:(04 Oct 2017, 13:16)
und die Wirtschaftsleistung an dem Tag weit darüber.[/u]
nö ...
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Alter Stubentiger
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Alter Stubentiger »

Loki hat geschrieben:(04 Oct 2017, 13:16)

Nicht direkt.


Wir könnten uns beide als Unternehmer 10 Euro den ganzen langen lieben Tag hin und herschieben,legal und verknüpft mit Dienstleitungen oder sonstigen Gütern, ohne daß sich dabei auch nur um einen Cent etwas an der Geldmenge verändert.
Die Geldmenge wäre dann weiter unverändert 10 Euro und die Wirtschaftsleistung an dem Tag weit darüber.

:cool: Wie zahlst Du (oder ich) nun 11 Euro ans Bankensystem, insbesondere, wenn mit der ersten Zahlung von 10 Euro Kreditrückzahlung eben diese 10 Euro aus finanzsystemtechnischen Gründen unwiederbringlich weg sind ?
Das ist ein falsches Denken. Es ist ein Mehrwert entstanden der der Notenbank erlaubt die M0/M1 Geldmenge anzupassen. Es ist die Kunst die Geldmenge immer wieder dynamisch anzupassen das kein Mangel und kein Überfluss an Geld entsteht. Wir reden hier über Geld das der Realwirtschaft zur Verfügung steht. Daraus werden Zinsen bezahlt.

Problematisch sind nicht Zinsen solange keine Wucherzinsen erlaubt sind. Problematisch ist das große Geschäft mit Wertpapierderivaten, Immobilien-Assets und ähnliches. Denn für solche Geschäfte kann die Bank große Geldmengen schöpfen und verleihen. Bei nur geringer Eigenkapitalquote. Und wenn es zum Crash kommt hat man riesige Bestände an toxischen Papieren denen kein realer Wert gegenübersteht. Deshalb finde ich das das Problem beim Geldschöpfungsprivileg entsteht. Man sollte sich überlegen ob es für die Volkswirtschaften nicht besser wäre das Privileg einuzkassieren und nur der Zentralbank zuzugestehen oder es ganz abzuschaffen. Würde nur Reiche Leute treffen die mit diesem System immer reicher werden während es bei den Armen fehlt. An dieser Stelle entsteht Leid. Da muß man ansetzen.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(04 Oct 2017, 15:50)

Deshalb finde ich das das Problem beim Geldschöpfungsprivileg entsteht. Man sollte sich überlegen ob es für die Volkswirtschaften nicht besser wäre das Privileg einuzkassieren und nur der Zentralbank zuzugestehen oder es ganz abzuschaffen. Würde nur Reiche Leute treffen die mit diesem System immer reicher werden während es bei den Armen fehlt. An dieser Stelle entsteht Leid. Da muß man ansetzen.

wäre mir neu, dass nur "reiche Leute" Bankaktien oder Genossenschaftsanteil an Banken besitzen...

und was hat das mit den "armen" zu tun?
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Alter Stubentiger
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Alter Stubentiger »

Realist2014 hat geschrieben:(04 Oct 2017, 15:53)

wäre mir neu, dass nur "reiche Leute" Bankaktien oder Genossenschaftsanteil an Banken besitzen...

und was hat das mit den "armen" zu tun?
Es ist ein Umverteilungssystem von unten nach oben. Denn einer muß die Börsengewinne ja bezahlen die die Superreichen erzielen. Das Geld kann nur von anderen Leuten kommen.
Es ist klar daß du dich meldest denn ich greife ja dein parasitäres Geschäftsmodell an. Aber die Fakten sind eindeutig. Die Geldkonzentration steigt seit den 90ern dramatisch an. Anstatt beharrlich zu leugnen könntest du dir ja mal Gedanken darüber machen wieso dies so ist. Was ist die Lösung?
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(04 Oct 2017, 16:04)

Es ist ein Umverteilungssystem von unten nach oben. Denn einer muß die Börsengewinne ja bezahlen die die Superreichen erzielen. Das Geld kann nur von anderen Leuten kommen.
?
Börsengewinne erzielt man dadurch, das man Aktien kauft und nach einer Kursteigerung wieder verkauft ( als ein Beispiel)

WIE "zahlen" die "anderen Leute" diese Kursteigerung?

wenn "ein Superreicher" dieses Aktien an einen anderen "Superreichen" verkauft?
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franktoast
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von franktoast »

Loki hat geschrieben:(04 Oct 2017, 13:16)

Nicht direkt.


Wir könnten uns beide als Unternehmer 10 Euro den ganzen langen lieben Tag hin und herschieben,legal und verknüpft mit Dienstleitungen oder sonstigen Gütern, ohne daß sich dabei auch nur um einen Cent etwas an der Geldmenge verändert.
Die Geldmenge wäre dann weiter unverändert 10 Euro und die Wirtschaftsleistung an dem Tag weit darüber.

:cool: Wie zahlst Du (oder ich) nun 11 Euro ans Bankensystem, insbesondere, wenn mit der ersten Zahlung von 10 Euro Kreditrückzahlung eben diese 10 Euro aus finanzsystemtechnischen Gründen unwiederbringlich weg sind ?
Frage: Warum sollte jemand 10 Dinge verleihen, die nur er selber herstellen kann und 11 davon zurück verlangen?
Zweite Frage: Was passiert, wenn er 10 Dinge zinslos verleiht und jemand eines davon kaputt macht und somit nur 9 zurückbezahlbar sind? (Alter, mir ist neulich ne 2€ Münze in den Rhein gefallen. Spätestens da wäre auch das zinslose Geldsystem am Ende, wegen Schusseln wie mir :( )
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Realist2014 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(04 Oct 2017, 16:04)


Es ist klar daß du dich meldest denn ich greife ja dein parasitäres Geschäftsmodell an. Aber die Fakten sind eindeutig. Die Geldkonzentration steigt seit den 90ern dramatisch an. Anstatt beharrlich zu leugnen könntest du dir ja mal Gedanken darüber machen wieso dies so ist. Was ist die Lösung?

die Vermögensverteilung hat sich in kaum verändert - wenn man seriös vergleicht

was sich geändert hat ist natürlich die stärkere Vermögensbildung wegen der notwendigen zusätzlichen Altersvorsorge

und welche "Lösung" für ein nicht existierendes Problem?


und inwiefern habe ich als Freiberufler ein "parasitäres Geschäftsmodell"???
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franktoast
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von franktoast »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(04 Oct 2017, 16:04)
Es ist ein Umverteilungssystem von unten nach oben. Denn einer muß die Börsengewinne ja bezahlen die die Superreichen erzielen. Das Geld kann nur von anderen Leuten kommen.
Ja und wenn du ein Gehalt von 1000€ bekommst, machst du die Reichen(Arbeitgeber) damit ärmer. Irgendwo muss das Geld ja herkommen.

Sorry, so gesehen gäbe es bei jedem(!) Tauschgeschäft mindestens einen Verlierer und der Staat sollte jedes Unternehmen und jeden Tausch kontrollieren.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

ich möchte wieder einmal darauf hinweisen,
das ZINSEN das Thema sind.

Nicht Verschwörungstheorien über die Börse...
...und auch nicht Geschäftsmodelle von Freiberuflern.
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Loki
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(04 Oct 2017, 15:50)
Es ist ein Mehrwert entstanden der der Notenbank erlaubt die M0/M1 Geldmenge anzupassen.
Du meinst damit das Verändern des Leitzinssatzes ?
Es ist die Kunst die Geldmenge immer wieder dynamisch anzupassen
Auch hier: Leitzinsanpassung ?
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Loki
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Re: Warum Zinsen immer mit Leid verbunden sind.

Beitrag von Loki »

Dampflok94 hat geschrieben:(02 Oct 2017, 09:55)

Tolle Idee! Aber dann bitte auch konsequent sein. Händler haben ihre Ware kostenlos abzugeben. Und Friseure und andere Dienstleister selbstredend kostenlos zu arbeiten. :cool:
Das spielt wohl auf die "Zins ist der Preis des Geldes" These ab...
Noch so ein Leid durch Zinsen verursacht:
"Preise" und somit vorhandene Marktwirtschaft im Bankensektor
- alle versuchen durch Preisanpassung, niedrige Kreditzinsen, eine möglichst hohe Kundenbindung oder gar Kundenfang -
erschafft das, was im Industriebereich bzw. in der Restwirtschaft oft zu beobachten ist: Die Großen fressen die Kleinen oder sorgen dafür, daß die Kleinen kaputtgehen. Preiskampf.

Daß Mutti hier einspringen möchte, auch EU-weit, verleiht dem Treiben noch nur die entsprechende Würze, da verringertes Risiko.

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