BlueMonday hat geschrieben:(13 Jan 2018, 23:27)
Nur ist das derzeitige "System" eben nicht "der Kapitalismus", sondern praktisch überall auf der Welt eine "mixed economy", also irgendein dritter Weg mit zunehmend interventionistischer Schlagseite.
Die Interventionen haben die Kapitalismusgläubigen selbst eingeführt, um die Verwerfungen des Systems abzumildern. Ein ungebremster Kapitalismus führt zwangsläufig zum „Manchersterkapitalismus“.
BlueMonday hat geschrieben:
Bevor man überhaupt darüber nachdenkt, eine (weitere) Medizin für irgendwelche vermeintlichen Probleme zu brauen, müsste man sich erst einmal über die Krankheit und deren Ursache klar sein.
Meine Reden. Eine Krankheit „indeed“ und die Ursachen wurden ja bereits angesprochen.
BlueMonday hat geschrieben:
„Und es ist ja nicht so, dass nicht bereits alle naselang interveniert wird.“
Was ja einem kritischen Menschen irgendwie verdächtig vorkommen sollte.
BlueMonday hat geschrieben:
„Die Intervention, also das marktförmige Ergebnis zu überstimmen oder zu korrigieren ist ein uralter Trieb.“
Sehe ich eher als modern. Kann mir kaum vorstellen, dass jemand den Tausch 10 Hühner gegen ein Schwein korrigieren wollte.
BlueMonday hat geschrieben:
Dazu gehört es auch, irgendwelche Steuern zu verlangen, Tibute, Wegzölle, "Demokratieabgaben"...
Keiner zahlt freiwillige Steuern, hatte ich glaube ich schon erwähnt.
BlueMonday hat geschrieben:
aber wer ist der Bösewicht? Der Kapitalismus.
Bösewicht ist ein großes Wort. Der Kapitalismus ist ein primitives Wirtschaftssystem welches zu einer bestimmten Zeit seine Daseinsberechtigung gehabt hat und welches aufgrund von Trägheit recht lange überdauert hat und mittlerweile große Problem bereitet.
BlueMonday hat geschrieben:
Vielleicht sollte man das Problem auch einmal von der anderen Seite angehen: sprich an seiner eigenen Attitüde arbeiten, und irgendwann kein zu lösendes Problem darin zu sehen, dass es materielle Unterschiede gibt, dass es überhaupt Unterschiede gibt, dass es glücklichere Menschen und Schicksale gibt, und weniger erfolgreiche Lebensgeschichten und dass das alles kein Grund ist immer wieder verschlimmbessernd einzugreifen und umzusteuern und neuzuverteilen...
Vielleicht sollte sich der Inder damit zufrieden geben in einer niederen Kaste geboren zu sein oder der Leibeigene im Mittelalter einem Grundherren zu gehören oder der Grieche an Deutschland Zahlungen für die Verfehlungen seiner Führung zu leisten.
BlueMonday hat geschrieben:
Man stelle sich vor, in die Evolution hätte ständig ein "wohlmeinender" Geist ständig von außen herumkorrigierend eingegriffen
Dann müssten wir diese Diskussion vermutlich nicht führen.
BlueMonday hat geschrieben:
Ich meine, die Natur ist wohlgeordnet, aber müsste im Chaos längst untergegangen sein, wenn man deiner Argumentation folgt.
Es ist gerade der Mensch der die „Wohlordnung“ der Natur durchbrochen hat. Das Gleichgewicht zwischen Predatoren und Beutetieren ist durch die moedrne Zuchttierhaltung völlig ausgehebelt worden. Mittlerweile beherrscht der Mensch die Evolution und der Kapitalismus den Menschen.
BlueMonday hat geschrieben:
Oder nehmen wir die menschliche Sprache, die ist ja auch nicht zentral geplant entworfen worden. Trotzdem funktioniert sie ja ganz vorzüglich.
Von der Syntax ja, von den Inhalten „na ja“.
BlueMonday hat geschrieben:
Das Ergebnis des Interventionismus fand hingegen seinen Gipfelpunkt in den riesigen Schutthaufen und Leichenbergen der Weltkriege.
Ich fürchte, selbst die engsten Mitstreiter werden sich nach dieser Aussage von dir distanzieren.
Es ist so wie es ist und wenn's anders wäre, wäre es auch so wie es ist.