Betrachter hat geschrieben:(20 Sep 2018, 09:44)
Wer sagt dir denn, dass in einer Planwirtschaft von oben herab festgesetzt wird, was Menschen brauchen? Bedarfsermittlung ist keine Diktatur, sondern die nüchterne Feststellung der individuellen "Wunschzettel".
Das braucht man mir nicht zu sagen, weil das ein dezentralisiertes System wie die Marktwirtschaft eben besser und flexibel kann...alleine schon, weil für die Festlegung einer zentralen Stellen die Informationsverarbeitungskapazitäten viel zu knapp sind und das ganze ja iterativ erfolgen müsste. Zudem fehlt dabei der Maßstab!
Man müsste erstmal die Leute fragen, was sie so gebrauchen können. Dazu müssten diese aber wissen, wie der Ressourcenverbrauch (die Kosten) für die einzelnen Güter sind. Das weiß ich aber erst, wenn ich den Bedarf ermittelt habe, eine Planung erstellt habe und dann weiß, wie groß der Aufwand ist. Anschließend müsste ich den Leuten dann sagen, wie groß der jeweilige Aufwand (im Finanzsystem der Preis) ist um das Produkt herzustellen. Daraufhin würden diese mit den neuen Informationen wiederrum ihren Bedarf planen, was dann nochmals Änderungen an der Planung der Herstellung mit sich bringt. Damit müsste ich dann wieder zu den Leuten hingehen...usw.
Das alles läuft durch die dezentrale Informationsgewinnung und -Verarbeitung in einem marktwirtschaftlichen System ganz von alleine und relativ schnell ab!
Als ob z. B. in der Wasserwirtschaft eines modernen Staates nicht ermittelt würde, wieviel Wasser wann gebraucht wird. Da sitzen sogar Leute bei der Fußball- WM vor dem Fernseher, um genau den Zeitpunkt der Spielpause mitzukriegen und dann die Hähne des Wasserwerks ordentlich aufzudrehen. Geplant wird überall- jede Bank weiß auf den Cent, wo "ihr" Geld liegt. Fahrpläne funktionieren (meistens).
Sicher! Natürlich wissen die Planer in den jeweiligen Unternehmen, was sie planen. Und natürlich ist auch die Nutzung des Gutes Wasser daran gekoppelt, wie groß der Aufwand ist, dieses herzustellen. Das ist vielleicht ein
bisschen weniger elastisch, als bei anderen Gütern wie etwa Wein, etc., aber dennoch vorhanden.
Das Problem im Kapitalismus ist tatsächlich, dass oberstes Prinzip des Wirtschaftens der Gewinn ist.
Das ist in JEDEM Wirtschaftssystem der Fall. Jeder wirtschaftet, um seine Bedürfnisse zu erfüllen. Die Differenz des Wertes der hergestellten Güter sollte stets größer sein als der Wert der Ressourcen, die drin stecken. Anders entsteht kein Einkommen (nicht nur finanzielles, nein auch reales).
Und der muss in der Konkurrenz erkämpft werden.
Unsinn!
Durch Konkurrenz wird verhindert, dass der einzelne Marktteilnehmer (ja, das kann auch der Staat sein) zu viel Macht ausüben kann. Im Übrigen wird durch Marktmacht (z.B. Monopole) weniger Wertschöpfung geleistet, d.h. es werden weniger Güter hergestellt, oder: Die Produktion von Gütern wird bereits lange vor der Menge eingestellt, bei der sich Wert des Endproduktes der Wertsumme der Teile entspricht, abgebrochen...obwohl man die Bedürfnisse noch weiter befriedigen könnte.
Warum sollte das in einer Planwirtschaft, die nach Bedürfnissen und nicht nach Gewinn funktioniert, nicht wegfallen? Warum nicht Kooperation statt Konkurrenz?
Wie gesagt: Auch in der Marktwirtschaft wird nach Bedürfnissen gewirtschaftet. Wie gut das geschieht, drückt sich in einem Finanzsystem (Geldsystem) eben in monetären Gewinnen aus.
Was willst du eigentlich? Du erzählst uns hier von Dingen, die jeder halbwegs ökonomisch Gebildete auf dem Schirm hat und auch die Probleme kennt, die dabei auftreten und wie man diese beheben kann. Über diese Themen die du hier ansprichst machen sich seit Jahrzehnten überall auf der Welt etliche Ökonomen Gedanken, wie was am besten funktioniert, usw. Die Ergebnisse dazu sind in etlichen geschriebenen Werken der Mikroökonomik all umfassend nachzulesen.
Wie wäre es, wenn Du Dir davon mal ein Buch schnappst, durchliest und dann vielleicht verstehst, dass du uns hier stets erzählst, was wir alle schon wissen und dass man das alles angeblich besser machen kann und vielleicht mal begreifst, warum die Welt so wie sie ist und das alles durchaus mit deinen Vorstellungen kompatibel ist und sich in keinster Weise widerspricht?