Hallo frems.
Letztens hatte ich eine Unterhaltung, in der ging es inetwa um dieses Thema. Mein Gegenüber war ebenfalls ein glühender Verfechter von Haushaltsdisziplin und vertrat aber auch die Meinung, daß es uns besser gehen würde, wenn wir jemandem am Ruder, der etwas von Haushalt versteht ... also: einen Wirtschaftsmanager - wie etwa Ackermann oder einen der sonstigen Topmanager. Auf meinen Einwand hin, daß man schwerlich ein Land wie einen Konzern führen könne, meinte er lapidar, daß wir uns dann daran gewöhnen müssten, daß Probleme eher politisch gelöst werden und weniger ökonomisch.
Um erstmal bei dem Posten der Investitionen zu bleiben:
- Realist2014, definiere erstmal, was eine Investition überhaupt ist?
Laut Duden ist eine Investition eine "langfristige Anlage von Kapital in Sachwerten ... eine Aufwendung ... eine Geldausgabe."
Ist also etwa die Killomererpauschale nicht auch ein Art Investition?
- ... eine Investition in Dich, damit Du kostengünstig zur Arbeit kommst.
Aber sei's drum - unabhängig der Interpretation .... ich nenn es der Einfachheithalber: Investition!
Ein Manager würde doch wohl in einem Konzern eine derartige Investition nur dann vornehmen, wenn diese auch in einer überschaubaren Zeitspanne Gewinn abwerfen würde - der zudem noch in Euro und Cent ablesbar ist ... dies also unmittelbar ersichtlich ist. Wo aber ist der ablesbare Gewinn (in Euro und Cent ablesbar) einer Investition in eine Bildungseinrichtung?
- ... einer Investition in Sozialausgaben? (etwa ALG-II ... in Arbeitlose allgemein?)
Ich war schon immer der Meinung, daß ein Vorhaben, welches eine
"schwarze Null" zur Grundlage hat, daß dies ein Fehlverhalten ist. Daß Haushaltskonsolidierung vonnöten ist und angestrebt weden soll (und muß), ... ist klar! Aber warum sollen nicht zukünftige Generationen, die ja auch erst zukünftig von Investitionen (etwa in eine Schule oder Kita) profitieren, warum sollen sie nicht auch einen Teil der Kosten tragen?
Unser Problem ist vergangenheitlich nur immer gewesen, daß Wahlgeschenke verteilt wurden. Diese werden seltsamerweise immer dann mehr, je weniger wir eine Neuverschuldungsbremse haben ... also: je weniger wir eine
"schwarze Null" anstreben. Aber wenn Städte (was ja vergangenheitlich geschehen ist) ihre Anteile an
"Grundversorgungsunternehmen" verkaufen (wie etwa Düsseldorf - RWE-Verkauf) oder wie Dresden beim Verkauf der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Woba, nur um schuldenfrei zu sein und somit der Schuldenbremse der jeweiligen Verfassung (vorzeitig) gerecht zu werden, kann zukünftig weniger Einfluß ausüben - etwa: wenn es um's Soziale geht (etwa Sozialwohnungen für Bedürftige, etc.) und muß später umso mehr in dierser Richtung investieren.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)