prime-pippo » Di 25. Aug 2015, 12:29 hat geschrieben: Die Bank verteilt ihre Schuldscheine......sie gibt letztlich "nichts". Dass das Bankgeschäft dennoch für einzelne Banken mit Risiken behaftet ist etc. ändert daran nichts.
Banken liefern nichts, Geldschöpfung kann man eigentlich nur als hoheitlichen Akt interpretieren. Schuldscheine ohne ernstzunehmende Einlöseverpflichtung sind ein blankes "Nichts".
Insofern ist es ok, dass eine öffentliche Institution diese Geldschöpfung wahrnimmt, dass aber private Konzerne dies mit Fokus auf ihre eigenen Interessen tun, das ist imho sehr schräg.
Für mich ist es ähnlich, als würden Gesetze von privaten Unternehmen entwickelt und erlassen werden.....
https://wiki.piratenpartei.de/AG_Finanz ... geldreformfranktoast » Di 25. Aug 2015, 15:18 hat geschrieben: Also bist du für eine 100% Reserve? Eine Bank müsste zu jeder Zeit fähig sein, alle aktuellen Schulden zu begleichen. Darunter fällt natürlich nicht M2, also Verbindlichkeiten an Sparkunden mit Laufzeit.
Ich persönlich habe kein Problem damit, dass Banken es ausnutzen, mehr zu verleihen als sie eigentlich haben (= können im Worstcase nicht alle Verbindlichkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt begleichen = Bankruns wären möglich). Das hat den großen Vorteil, dass nicht die Zentralbank alleine die Geldmenge steuert. Das wäre meiner Ansicht nach eine zu große Machtkonzentration, wenn da wenige Männer allein das Schicksal des gesamtes Geldes in der Hand hätten. Es gibt zwei Schichten. Versagt die eine Schicht, kann die andere aushelfen. Aber das Wichtigste ist, dass die Zentralbank einfach zu wenig weiß und Banken in der Masse viel mehr wissen. Solange die Anreize richtig gesetzt sind (und das sind sie, sofern die Zentralbank da nicht unendlich viel verleiht), passt das schon.
Wo genau siehst du aktuell das volkswirtschaftliche Problem? Erzielen Banken zu hohe Gewinne? Und wie würdest du das genannte Macht- und Wissensproblem lösen?
Die Piratenpartei hat ja einen Versuch gestartet, eine politische Debatte über ein Vollgeldsystem anzustossen. Das Thema ist aber fachwissenschaftlich wohl zu komplex, um eine soziale Bewegung auszulösen oder das Thema parteipolitisch zu nutzen.