Sachsen und Rechtsextremismus

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McKnee
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von McKnee »

Selina hat geschrieben:(07 Oct 2018, 16:05)

Dieser "gute und wichtige Teil" ist aber doch erwachsen und ist trotzdem sehenden Auges mitgelaufen mit den hysterisch brüllenden Pegidisten mit ihren selbstgebastelten Galgen für Politiker. Was das für Leute sind, konnte man gut sehen an diesem bewussten Einheitstag in Dresden, wo man sich schämen musste für diese "Landsleute". Hysterisch, aggressiv, fremdenfeindlich und braun bis zur Halskrause. Die Gestik und Mimik dieser Leute wirkte wie im Horrorfilm. Wer mit denen durch die Gegend läuft, ist kein "guter und wichtiger Teil". Und ich habs hier schon oft gesagt: Wenn man politische Kritik äußern will, die ja oft auch angebracht ist, dann gibt es dafür jede Menge andere Möglichkeiten, als mit diesen braunen Truppenteilen brüllend durch die Lande zu ziehen. Tut man es trotzdem, dann will man es so. Das ist eine bewusste Entscheidung.
Was du für selbstverständlich hältst, ist es nun mal nicht. Weil sie aber dem Anspruch nicht genügen, sind sie verloren? Gabriel hat das anders gesehen und ich stimme ihm da zu.
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Selina
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

McKnee hat geschrieben:(07 Oct 2018, 16:12)

Was du für selbstverständlich hältst, ist es nun mal nicht. Weil sie aber dem Anspruch nicht genügen, sind sie verloren? Gabriel hat das anders gesehen und ich stimme ihm da zu.
Welchem Anspruch? Kein einziger Mensch, der Kritik an der Politik äußert, ist "verloren". Im Gegenteil: Kritisch durchs Leben gehen, ist ein durchaus positiver Charakterzug. Wer sich dazu aber fremdenfeindlichen und rassistischen Leuten anschließt, der will doch gar nicht konstruktiv kritisieren, der will einen anderen Staat, eine andere Demokratie bzw. gar keine Demokratie. Konstruktive Kritik geht anders.
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Wolverine
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Wolverine »

Man hat den Rechtsradikalen die Deutungshoheit über bestimmte Bereiche überlassen und das lag an der vollkommen falschen Politik über Jahrzehnte. Das ist ein Ergebnis von großen Koalitionen. Das weiß man eigentlich. Fakt ist, dass eine Menge Leute die Schnauze voll von GroKos haben. Und was machen die Idioten nach der Wahl? Die nächste GroKo..... Mich wundert in Deutschland überhaupt nichts mehr.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Moses »

Hier ist erst mal Schluss mit Lustig, bis ich Zeit habe den Müll der letzten Seiten zu entsorgen.

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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Bleibtreu »

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Selina
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

Wolverine hat geschrieben:(08 Oct 2018, 13:57)

Die Rolle des Verfassungsschutzes bei den NSU-Morden ist immer noch nicht vollständig aufgeklärt. Das sagt einiges aus. Die Beseitigung von Beweismaterial noch viel mehr. Die Dienste haben schon immer ihr eigenes Süppchen gekocht. Solange die AfD sich auf dem Boden des GG bewegt ist ihnen auch nicht beizukommen.
In Chemnitz, als sie mit Rechtsextremisten Seite an Seite marschierte, befand sie sich meines Erachtens nicht mehr auf dem Boden des Grundgesetzes. Und das wird garantiert kein einmaliger Akt bleiben.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Wolverine »

Selina hat geschrieben:(08 Oct 2018, 14:03)

In Chemnitz, als sie mit Rechtsextremisten Seite an Seite marschierte, befand sie sich meines Erachtens nicht mehr auf dem Boden des Grundgesetzes. Und das wird garantiert kein einmaliger Akt bleiben.
Leider doch. Weder ist Rechtsextremismus verfassungsfeindlich noch sind es Märsche. Rechtsextremismus, der offen an der Abschaffung der FDGO arbeitet ist selbstverständlich verfassungswidrig und hatte in dem Fall ja die Verhaftungen bestimmter Nazis nach sich gezogen. Der Rechtsstaat funktioniert.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

Wolverine hat geschrieben:(08 Oct 2018, 14:07)

Leider doch. Weder ist Rechtsextremismus verfassungsfeindlich noch sind es Märsche. Rechtsextremismus, der offen an der Abschaffung der FDGO arbeitet ist selbstverständlich verfassungswidrig und hatte in dem Fall ja die Verhaftungen bestimmter Nazis nach sich gezogen. Der Rechtsstaat funktioniert.
Einige der verhafteten Leute von "Revolution Chemnitz" waren bei diesen Aufmärschen mit dabei... genau wie die AfD. Wenn man wirklich wollte, hätten zumindest einige Kreise der AfD gerade ein mächtiges Problem mit dem Verfassungsschutz. Und es wird ja im Moment auch danach geschaut und überlegt, ob sie nicht beobachtet werden sollten. Zieht sich aus oben genannten Gründen halt nur zu lange hin.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Wolverine hat geschrieben:(08 Oct 2018, 14:07)
Der Rechtsstaat funktioniert.
Zumindest was den Thüringer Landesverfassungsschutz in Bezug auf die NSU-Ermittlungen anbetrifft, gibts da erhebliche Zweifel. Dessen Chef in den 90ern, Helmut Roewer, hat bei den ganzen Vorgängen eine äußerst zwielichtige Rolle hespielt. Genaues wird man wohl kaum noch ermitteln können, da die entscheidenden Akten bezeichnenderweise von der Behörde selbst vernichtet wurden. Haarsträubend.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Wolverine »

Selina hat geschrieben:(08 Oct 2018, 14:16)

Einige der verhafteten Leute von "Revolution Chemnitz" waren bei diesen Aufmärschen mit dabei... genau wie die AfD. Wenn man wirklich wollte, hätten zumindest einige Kreise der AfD gerade ein mächtiges Problem mit dem Verfassungsschutz. Und es wird ja im Moment auch danach geschaut und überlegt, ob sie nicht beobachtet werden sollten. Zieht sich aus oben genannten Gründen halt nur zu lange hin.
Was lernen wir daraus? Die etablierten Parteien lassen die Rechten gewähren.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Wolverine »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Oct 2018, 14:19)

Zumindest was den Thüringer Landesverfassungsschutz in Bezug auf die NSU-Ermittlungen anbetrifft, gibts da erhebliche Zweifel. Dessen Chef in den 90ern, Helmut Roewer, hat bei den ganzen Vorgängen eine äußerst zwielichtige Rolle hespielt. Genaues wird man wohl kaum noch ermitteln können, da die entscheidenden Akten bezeichnenderweise von der Behörde selbst vernichtet wurden. Haarsträubend.
Die Dienste würde ich davon ausnehmen. Der Rechtsstaat funktioniert, aber die Dienste sind ein Thema für sich.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

Wolverine hat geschrieben:(08 Oct 2018, 14:21)

Die Dienste würde ich davon ausnehmen. Der Rechtsstaat funktioniert, aber die Dienste sind ein Thema für sich.
Naja, das hängt eben schon alles fest zusammen.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Oct 2018, 03:25)

Es ist generell ein sehr rutschiges Gebiet. Frust- und Wutwähler reagieren auf Rambazamba, auf das, was im öffentlichen Raum zu sehen ist und was als Themen-Agenda angeboten wird. Als Gegenstrategie wäre es also wichtig, den Neuen Rechten weder die öffentlichen Räume zu überlassen, noch den öffentlichen Diskurs.
Genau. Schreib das mal der stets erschrocken schauenden Oberbürgermeisterin von Chemnitz. Wieso dort nicht mehr Gegenaktionen ins Leben gerufen werden, ist mir schleierhaft. Immer freitags laufen die Typen des Herrn Kohlmann (schon immer tiefdunkelbraun) und des Herrn Breede (vor seinem Wechsel zu den Rechtsradikalen lange Jahre treusorgener CDU-Stadtrat) nach wie vor in stattlicher Zahl am Marx-Nischel vorbei, aber Gegendemos sind weit und breit keine mehr zu sehen. Na gut, es gibt ja auch hier Vertreter der Meinung, man solle die Rechtsaußen-Leute einfach ohne jegliche Reaktion so vor sich hin marschieren lassen. Ich denke dagegen umgekehrt, man muss ihnen zeigen, dass ihnen die Stadt nicht gehört. Und da geht viel vom jeweiligen OB aus. Positives Gegenbeispiel: Der tolle (ohne Ironie) West-Import Jung (SPD), als OB im sächsischen Leipzig. Der ist bei Gegenaktionen aller Art immer in vorderster Reihe mit dabei, von Anfang an, seit es Legida gab. Mit seiner Vorbildwirkung hat er viel dafür getan, dass in Leipzig Legida und AfD nicht so stark werden konnten wie anderswo. Also sollte ihm seine Amtskollegin und SPD-Genossin aus Chemnitz mal ein wenig über die Schulter schauen.

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrg ... o_Chemnitz
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Bleibtreu »


Thema gereinigt - hier ist immer noch nicht der AFD Strang, hier ist auch immer noch nicht das Thema NichtWaehler - Kulanter Weise habe ich die AFD-Beitraege in den betreffenden Strang verschoben; der Rest ist in die Ablage gewandert - das werde ich nicht wiederholen. Wenn kein Interesse mehr am eigentlichen Thema besteht, wird es geschlossen!
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(10 Oct 2018, 07:36)

Genau. Schreib das mal der stets erschrocken schauenden Oberbürgermeisterin von Chemnitz. Wieso dort nicht mehr Gegenaktionen ins Leben gerufen werden, ist mir schleierhaft. Immer freitags laufen die Typen des Herrn Kohlmann (schon immer tiefdunkelbraun) und des Herrn Breede (vor seinem Wechsel zu den Rechtsradikalen lange Jahre treusorgener CDU-Stadtrat) nach wie vor in stattlicher Zahl am Marx-Nischel vorbei, aber Gegendemos sind weit und breit keine mehr zu sehen. Na gut, es gibt ja auch hier Vertreter der Meinung, man solle die Rechtsaußen-Leute einfach ohne jegliche Reaktion so vor sich hin marschieren lassen. Ich denke dagegen umgekehrt, man muss ihnen zeigen, dass ihnen die Stadt nicht gehört. Und da geht viel vom jeweiligen OB aus. Positives Gegenbeispiel: Der tolle (ohne Ironie) West-Import Jung (SPD), als OB im sächsischen Leipzig. Der ist bei Gegenaktionen aller Art immer in vorderster Reihe mit dabei, von Anfang an, seit es Legida gab. Mit seiner Vorbildwirkung hat er viel dafür getan, dass in Leipzig Legida und AfD nicht so stark werden konnten wie anderswo. Also sollte ihm seine Amtskollegin und SPD-Genossin aus Chemnitz mal ein wenig über die Schulter schauen.

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrg ... o_Chemnitz
Die sozialdemokratische Oberbürgermeisterin hat einen 7-Punkte-Plan im Gepäck, dazu gehört ein Sicherheitsprogramm wie auch ein Dialog mit den Bürgern.
Außerdem hat sie die Bundeskanzlerin nach Chemnitz eingeladen.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Oct 2018, 16:50)

Die sozialdemokratische Oberbürgermeisterin hat einen 7-Punkte-Plan im Gepäck, dazu gehört ein Sicherheitsprogramm wie auch ein Dialog mit den Bürgern.
Außerdem hat sie die Bundeskanzlerin nach Chemnitz eingeladen.
Na, das ist doch schon mal was. Und was steht da drin in diesem Sieben-Punkte-Plan?
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von KarlRanseier »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Oct 2018, 16:50)

Die sozialdemokratische Oberbürgermeisterin hat einen 7-Punkte-Plan im Gepäck, dazu gehört ein Sicherheitsprogramm wie auch ein Dialog mit den Bürgern.
Außerdem hat sie die Bundeskanzlerin nach Chemnitz eingeladen.

"Dialog mit den Bürgern"? In Chemnitz? Die ist wohl lebensmüde? :rolleyes:
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

KarlRanseier hat geschrieben:(10 Oct 2018, 21:58)

"Dialog mit den Bürgern"? In Chemnitz? Die ist wohl lebensmüde? :rolleyes:
Ja, da gehört schon fast Mut dazu. Stimmt. Aber das erste Gespräch dieser Art unmittelbar nach den schlimmen rechtsradikalen Chemnitzer Ereignissen hat sie mit Bravour durchgestanden. War sicher nicht einfach. Mich würde aber mal der oben erwähnte Sieben-Punkte-Plan näher interessieren. Weißt du was darüber?
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von KarlRanseier »

Selina hat geschrieben:(10 Oct 2018, 22:20)

Ja, da gehört schon fast Mut dazu. Stimmt. Aber das erste Gespräch dieser Art unmittelbar nach den schlimmen rechtsradikalen Chemnitzer Ereignissen hat sie mit Bravour durchgestanden. War sicher nicht einfach. Mich würde aber mal der oben erwähnte Sieben-Punkte-Plan näher interessieren. Weißt du was darüber?

Keine Ahnung, klingt allerdings, besonders da es aus Sachsen kommt, wie hohles Geschwätz. Wir werden sehen.

Die PARTEI hat übrigens von der AfD geklaut und behauptet nun auch, das Brot sei voll und seine Salamisierung sei zu stoppen! Sehe ich ähnlich.
https://www.google.de/search?hl=de&tbm= ... 6QJ7BYdNBM:
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Fliege »

Die Chemnitzer SPD-Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig möchte "die Einhaltung unserer Regeln in der gesamten Stadt durchzusetzen". "Mit 31 hochauflösenden Kameras werden die als Kriminalitätsschwerpunkte bekannten Areale des Zentrums beobachtet" (Focus online, 1. Oktober 2018), wobei es um die Gewalt einschlägiger Migrantengruppen geht. Das macht Hoffnung, dass bei der SPD noch nicht alles verloren ist.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von KarlRanseier »

Fliege hat geschrieben:(10 Oct 2018, 22:32)

Die Chemnitzer SPD-Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig möchte "die Einhaltung unserer Regeln in der gesamten Stadt durchzusetzen". "Mit 31 hochauflösenden Kameras werden die als Kriminalitätsschwerpunkte bekannten Areale des Zentrums beobachtet" (Focus online, 1. Oktober 2018), wobei es um die Gewalt einschlägiger Migrantengruppen geht. Das macht Hoffnung, dass bei der SPD noch nicht alles verloren ist.

Besonders witzig finde ich die Punkte 3 und 4. Chemnitz als "weltoffene Stadt"? Naja, vielleicht verglichen mit Pjöngjang, wobei in Nordkorea der Ausländerhass sicherlich nicht so weit verbreitet ist, man sich als Ausländer dort allerdings auch nicht frei bewegen kann.

"Internationale Universität"? Freilich, die Menschen aus aller Herren Länder wünschen sich nichts sehnlicher, als in Sachsen, besonders in Chemnitz, studieren zu können. :rolleyes:

So ein Käse, dieser "7-Punkte-Plan" ist doch Satire, aber wer könnte sich so einen offensichtlichen Mumpitz ausdenken? Völliger Realitätsverlust bei den Sozen? :?: Oder doch FakeNews?
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Fliege »

KarlRanseier hat geschrieben:(10 Oct 2018, 22:44)
So ein Käse, dieser "7-Punkte-Plan" ist doch Satire, aber wer könnte sich so einen offensichtlichen Mumpitz ausdenken? Völliger Realitätsverlust bei den Sozen? :?:
Ich denke eher, dass Ludwig versucht, die letzte Chance der SPD in Sachsen, auf die Bürgerinnen und Bürger zu hören, nicht zu verpassen.
Ein wichtiger Punkt für die SPD ist dabei der sechste: "Weiter konstatiert Ludwig, dass bislang zu wenig Migranten in Arbeit kommen. 'Mit dem Recht auf Asyl verbinden wir die Pflicht, einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten', so die Oberbürgermeisterin. Wer die Chance habe, sich auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren und sie nicht nutze, müsse mit Sanktionen rechnen" (ebenda).
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

KarlRanseier hat geschrieben:(10 Oct 2018, 22:27)

Keine Ahnung, klingt allerdings, besonders da es aus Sachsen kommt, wie hohles Geschwätz. Wir werden sehen.

Die PARTEI hat übrigens von der AfD geklaut und behauptet nun auch, das Brot sei voll und seine Salamisierung sei zu stoppen! Sehe ich ähnlich.
https://www.google.de/search?hl=de&tbm= ... 6QJ7BYdNBM:
Sehr schön die Sache mit dem Brot :D
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

KarlRanseier hat geschrieben:(10 Oct 2018, 22:44)

Besonders witzig finde ich die Punkte 3 und 4. Chemnitz als "weltoffene Stadt"? Naja, vielleicht verglichen mit Pjöngjang, wobei in Nordkorea der Ausländerhass sicherlich nicht so weit verbreitet ist, man sich als Ausländer dort allerdings auch nicht frei bewegen kann.

"Internationale Universität"? Freilich, die Menschen aus aller Herren Länder wünschen sich nichts sehnlicher, als in Sachsen, besonders in Chemnitz, studieren zu können. :rolleyes:

So ein Käse, dieser "7-Punkte-Plan" ist doch Satire, aber wer könnte sich so einen offensichtlichen Mumpitz ausdenken? Völliger Realitätsverlust bei den Sozen? :?: Oder doch FakeNews?
Naja, die Chemnitzer TU ist wirklich beliebt bei ausländischen Studenten. Es werden auch immer mehr. Hängt mit der guten studentischen Infrastruktur, mit den Mietpreisen und der guten Ausstattung der Uni zusammen. Die TU belegt bei entsprechenden Rankings immer gute Plätze.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von KarlRanseier »

Fliege hat geschrieben:(10 Oct 2018, 22:57)

Ich denke eher, dass Ludwig versucht, die letzte Chance der SPD in Sachsen, auf die Bürgerinnen und Bürger zu hören, nicht zu verpassen.
Ein wichtiger Punkt für die SPD ist dabei der sechste: "Weiter konstatiert Ludwig, dass bislang zu wenig Migranten in Arbeit kommen. 'Mit dem Recht auf Asyl verbinden wir die Pflicht, einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten', so die Oberbürgermeisterin. Wer die Chance habe, sich auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren und sie nicht nutze, müsse mit Sanktionen rechnen" (ebenda).

Naja, mit der alten Leier von den "faulen Arbeitslosen" werden die ollen Sozen auch jetzt nicht punkten können. Die SPD ist schon jetzt in Sachsen eine Kleinpartei, und sollte es Ludwig & Co gelingen, dass sie endlich ganz aus dem Landtag fliegen, so brauchen sie sich nichts darauf einzubilden, der Ruhm, die SPD versenkt zu haben, gebührt Schröder und Clement.

Abgesehen davon zeugt es ja von völligem Realitätsverlust, wenn jemand ausgerechnet Chemnitz als "weltoffen" bezeichnet. Dümmer geht es doch nun wirklich nicht mehr, vielleicht gelingt es ja den Sozen, noch schwachsinnigere Parolen in den Raum zu kotzen als die AfD! :thumbup:
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

KarlRanseier hat geschrieben:(10 Oct 2018, 23:16)

Naja, mit der alten Leier von den "faulen Arbeitslosen" werden die ollen Sozen auch jetzt nicht punkten können. Die SPD ist schon jetzt in Sachsen eine Kleinpartei, und sollte es Ludwig & Co gelingen, dass sie endlich ganz aus dem Landtag fliegen, so brauchen sie sich nichts darauf einzubilden, der Ruhm, die SPD versenkt zu haben, gebührt Schröder und Clement.

Abgesehen davon zeugt es ja von völligem Realitätsverlust, wenn jemand ausgerechnet Chemnitz als "weltoffen" bezeichnet. Dümmer geht es doch nun wirklich nicht mehr, vielleicht gelingt es ja den Sozen, noch schwachsinnigere Parolen in den Raum zu kotzen als die AfD! :thumbup:
Sich aber zu ducken und klein beizugeben, wenn die Braunen marschieren, ist ja nun auch keine Lösung. Da muss man schon gegenhalten und mit den paar Pfunden wuchern, die man hat. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist, in so einer Stadt Oberbürgermeister zu sein, egal, mit welcher Parteizugehörigkeit.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von KarlRanseier »

Selina hat geschrieben:(10 Oct 2018, 23:12)

Naja, die Chemnitzer TU ist wirklich beliebt bei ausländischen Studenten. Es werden auch immer mehr. Hängt mit der guten studentischen Infrastruktur, mit den Mietpreisen und der guten Ausstattung der Uni zusammen. Die TU belegt bei entsprechenden Rankings immer gute Plätze.

Man heult herum, dass auch Studierende in Chemnitz sicher seien. Klar, an einer Hochschule oder Uni findet man nur äußerst selten Rassisten und Nazis. Allerdings befinden sich Studenten nur selten rund um die Uhr auf dem Campus...

https://www.tagesspiegel.de/wissen/auss ... 72862.html
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von KarlRanseier »

Selina hat geschrieben:(10 Oct 2018, 23:19)

Sich aber zu ducken und klein beizugeben, wenn die Braunen marschieren, ist ja nun auch keine Lösung. Da muss man schon gegenhalten und mit den paar Pfunden wuchern, die man hat. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist, in so einer Stadt Oberbürgermeister zu sein, egal, mit welcher Parteizugehörigkeit.

Was für die AfD "der Moslem" ist, ist für die SPD "der Arbeitslose". Die Sozen sind extrem tief gesunken, und da auch sie offensichtlich Sündenböcke suchen, stehen sie moralisch heute fast auf einer Stufe mit der AfD. Allerdings haben sie noch andere Themen, aber an Erbärmlichkeit gleichen sie fast den Braunen. :(

Ich hatte früher mal SPD gewählt. Wie dumm muss man sein, um sich von solchen Gestalten verarschen zu lassen? Das ist sehr deprimierend. :(
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

KarlRanseier hat geschrieben:(10 Oct 2018, 23:32)

Was für die AfD "der Moslem" ist, ist für die SPD "der Arbeitslose". Die Sozen sind extrem tief gesunken, und da auch sie offensichtlich Sündenböcke suchen, stehen sie moralisch heute fast auf einer Stufe mit der AfD. Allerdings haben sie noch andere Themen, aber an Erbärmlichkeit gleichen sie fast den Braunen. :(
Ganz so krass negativ sehe ich die SPD (zu der die sächsische OB ja gehört) nun auch wieder nicht. Zumal die "kleinen" Regionalpolitiker der SPD ja das ausbaden müssen, was die "Großen" verzapfen. Eins steht allerdings fest, schafft die SPD nicht bald eine Kehrtwende, verschwindet sie in der Bedeutungslosigkeit. Aber jetzt hat die Nahles ja was völlig Neues vor in der Sozialpolitik, wie man heute Abend hören konnte. Damit, falls sie es wirklich umsetzt, könnte sie auch der Chemnitzer OB den Rücken stärken. Denn eine gute Sozialpolitik dürfte auch ein Baustein sein, den Rechtsextremismus und den Rechtspopulismus in der Region zu schwächen.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von KarlRanseier »

Selina hat geschrieben:(10 Oct 2018, 23:37)

Ganz so krass negativ sehe ich die SPD (zu der die sächsische OB ja gehört) nun auch wieder nicht. Zumal die "kleinen" Regionalpolitiker der SPD ja das ausbaden müssen, was die "Großen" verzapfen. Eins steht allerdings fest, schafft die SPD nicht bald eine Kehrtwende, verschwindet sie in der Bedeutungslosigkeit. Aber jetzt hat die Nahles ja was völlig Neues vor in der Sozialpolitik, wie man heute Abend hören konnte. Damit, falls sie es wirklich umsetzt, könnte sie auch der Chemnitzer OB den Rücken stärken. Denn eine gute Sozialpolitik dürfte auch ein Baustein sein, den Rechtsextremismus und den Rechtspopulismus in der Region zu schwächen.

Was macht denn die Ludwig? Sie hat nichts besseres zu tun, als jene Flüchtlinge zu kritisieren, die nicht arbeiten wollen. Das ist AfD-Niveau in Reinkultur, nein, es ist sogar noch weniger, da sie es ganz offensichtlich von der AfD abgeschrieben hat.

An den Problemen wird vorbeidiskutiert, so können die Sozen keinen Blumentopf gewinnen, denn auf dem Gebiet ist die AfD nicht zu schlagen.

Die SPD warb mit einer höheren Rente, dabei hat sie die Rente für meine Generation weitgehend wegreformiert, wobei die Zwangsbeiträge freilich bleiben. Wollen die wieder glaubwürdig werden, dann müssten sie ihre eigenen Reformen zurücknehmen, was die Unternehmen gar nicht zulassen werden. Der Schröder war genial, er hat diese Partei nachhaltig zerstört. Aber kaum jemand hatte Rückgrat, man hätte ihm widersprechen können.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

KarlRanseier hat geschrieben:(10 Oct 2018, 23:52)

Was macht denn die Ludwig? Sie hat nichts besseres zu tun, als jene Flüchtlinge zu kritisieren, die nicht arbeiten wollen. Das ist AfD-Niveau in Reinkultur, nein, es ist sogar noch weniger, da sie es ganz offensichtlich von der AfD abgeschrieben hat.

An den Problemen wird vorbeidiskutiert, so können die Sozen keinen Blumentopf gewinnen, denn auf dem Gebiet ist die AfD nicht zu schlagen.

Die SPD warb mit einer höheren Rente, dabei hat sie die Rente für meine Generation weitgehend wegreformiert, wobei die Zwangsbeiträge freilich bleiben. Wollen die wieder glaubwürdig werden, dann müssten sie ihre eigenen Reformen zurücknehmen, was die Unternehmen gar nicht zulassen werden. Der Schröder war genial, er hat diese Partei nachhaltig zerstört. Aber kaum jemand hatte Rückgrat, man hätte ihm widersprechen können.
Mal ne ganz blöde Frage: Wo kann ich das denn nachlesen? Das versuche ich schon ne ganze Weile, hier rauszukriegen. Aber vergeblich. Haste mal nen seriösen Link mit diesem Sieben-Punkte-Plan der OB?
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von KarlRanseier »

Selina hat geschrieben:(10 Oct 2018, 23:55)

Mal ne ganz blöde Frage: Wo kann ich das denn nachlesen? Das versuche ich schon ne ganze Weile, hier rauszukriegen. Aber vergeblich. Haste mal nen seriösen Link mit diesem Sieben-Punkte-Plan der OB?

https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 87220.html

Was bekomme ich dafür? :?:

Übrigens: Asyl ist ein Menschenrecht. Da empfehle ich Frau Ludwig, das vielleicht mal gemeinsam mit den Herren Höcke und Gauland nachzulesen. Im "Informationszeitalter" sollte man meinen, dass auch gemeine Sozen und AfDisten lesen können...
Zuletzt geändert von KarlRanseier am Do 11. Okt 2018, 00:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

KarlRanseier hat geschrieben:(10 Oct 2018, 23:56)

https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 87220.html

Was bekomme ich dafür? :?:
Eine Nacht mit OB L :D

Nee, mal im Ernst: Der Plan ist richtig gut. Ja, der Punkt sechs ist schon ein wenig merkwürdig formuliert. Aber sonst total in Ordnung für Chemnitzer Verhältnisse.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von KarlRanseier »

Selina hat geschrieben:(11 Oct 2018, 00:03)

Eine Nacht mit OB L :D

Nee, mal im Ernst: Der Plan ist richtig gut. Ja, der Punkt sechs ist schon ein wenig merkwürdig formuliert. Aber sonst total in Ordnung für Chemnitzer Verhältnisse.

Wenn ich nun Alpträume bekomme, dann kündige ich Dir die Freundschaft! :mad2:
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

KarlRanseier hat geschrieben:(10 Oct 2018, 23:56)

https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 87220.html

Was bekomme ich dafür? :?:

Übrigens: Asyl ist ein Menschenrecht. Da empfehle ich Frau Ludwig, das vielleicht mal gemeinsam mit den Herren Höcke und Gauland nachzulesen. Im "Informationszeitalter" sollte man meinen, dass auch gemeine Sozen und AfDisten lesen können...
Genau das dachte ich beim Lesen des Punktes 6 auch. Sanktionen sind wirklich nicht die richtige Antwort auf Flucht und Asylsuche.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(10 Oct 2018, 21:49)

Na, das ist doch schon mal was. Und was steht da drin in diesem Sieben-Punkte-Plan?
https://chemnitz.de/chemnitz/media/aktu ... _abl39.pdf
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von DarkLightbringer »

Fliege hat geschrieben:(10 Oct 2018, 22:32)

Die Chemnitzer SPD-Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig möchte "die Einhaltung unserer Regeln in der gesamten Stadt durchzusetzen". "Mit 31 hochauflösenden Kameras werden die als Kriminalitätsschwerpunkte bekannten Areale des Zentrums beobachtet" (Focus online, 1. Oktober 2018), wobei es um die Gewalt einschlägiger Migrantengruppen geht. Das macht Hoffnung, dass bei der SPD noch nicht alles verloren ist.
Chemnitz zählt - anders als Leipzig und Dresden - zu den 15 sichersten Großstädten.
Das Stadtzentrum gilt jedoch als Brennpunkt, insbesondere spät abends und nachts. Der Anteil jugendlicher Straftäter bis 21 Jahre ist besonders hoch, ebenso die Anzahl der Opfer unter 30 Jahre sowie der Anteil ausländischer Straftäter.

https://www.freiepresse.de/chemnitz/kri ... el10324856
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von McKnee »

Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass manch einer sich gerade zu wünscht, dass sich in Sachsen nichts ändert.

Und ich stell mir die Frage, worin unterscheiden sich Vorurteile eigentlich? Welche sind schlecht und welche ein Segen?
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von DarkLightbringer »

KarlRanseier hat geschrieben:(10 Oct 2018, 23:52)

Was macht denn die Ludwig? Sie hat nichts besseres zu tun, als jene Flüchtlinge zu kritisieren, die nicht arbeiten wollen. Das ist AfD-Niveau in Reinkultur, nein, es ist sogar noch weniger, da sie es ganz offensichtlich von der AfD abgeschrieben hat.

An den Problemen wird vorbeidiskutiert, so können die Sozen keinen Blumentopf gewinnen, denn auf dem Gebiet ist die AfD nicht zu schlagen.

Die SPD warb mit einer höheren Rente, dabei hat sie die Rente für meine Generation weitgehend wegreformiert, wobei die Zwangsbeiträge freilich bleiben. Wollen die wieder glaubwürdig werden, dann müssten sie ihre eigenen Reformen zurücknehmen, was die Unternehmen gar nicht zulassen werden. Der Schröder war genial, er hat diese Partei nachhaltig zerstört. Aber kaum jemand hatte Rückgrat, man hätte ihm widersprechen können.
Ludwig ist sich mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Martin Dulig (SPD) darin einig, dass mit den Bürgern ein Dialog ohne Scheuklappen zu führen sei.

Küchentischtour: http://www.dulig.de/auf-ein-wort

Und Nahles will die SPD aus dem "gedanklichen Gefängnis der Agendapolitik" befreien.

Die Bekämpfung der Sozialdemokratie bringt im Kampf gegen Rechtsextremismus nichts, ganz im Gegenteil, das ist kontraproduktiv.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Tomaner »

KarlRanseier hat geschrieben:(10 Oct 2018, 23:16)

Naja, mit der alten Leier von den "faulen Arbeitslosen" werden die ollen Sozen auch jetzt nicht punkten können. Die SPD ist schon jetzt in Sachsen eine Kleinpartei, und sollte es Ludwig & Co gelingen, dass sie endlich ganz aus dem Landtag fliegen, so brauchen sie sich nichts darauf einzubilden, der Ruhm, die SPD versenkt zu haben, gebührt Schröder und Clement.

Abgesehen davon zeugt es ja von völligem Realitätsverlust, wenn jemand ausgerechnet Chemnitz als "weltoffen" bezeichnet. Dümmer geht es doch nun wirklich nicht mehr, vielleicht gelingt es ja den Sozen, noch schwachsinnigere Parolen in den Raum zu kotzen als die AfD! :thumbup:
Ist Chemnitz und Sachsen jetzt zu 100 Prozent braun und es gibt keinerlei Gruppe von Bürgern mehr, die ihre Interessen nicht mehr von SPD vertreten sehen? Mit anderen Worten, es gibt auch keinerlei Leute mehr in Chemnitz und Sachsen mehr, die davon profitieren was SPD in großer Koalition durchgesetzt hat und würden beispielsweise Mindeslohn lieber heute statt morgen in Tonne treten und auch gerne die Rente mit 70 oder gleich 75 einführen? Welche direkte Interessen von Arbeitnehmern werden in Sachsen von welchen anderen Parteien besser aktiv umgesetzt?
odiug

Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von odiug »

KarlRanseier hat geschrieben:(10 Oct 2018, 23:16)

Naja, mit der alten Leier von den "faulen Arbeitslosen" werden die ollen Sozen auch jetzt nicht punkten können. Die SPD ist schon jetzt in Sachsen eine Kleinpartei, und sollte es Ludwig & Co gelingen, dass sie endlich ganz aus dem Landtag fliegen, so brauchen sie sich nichts darauf einzubilden, der Ruhm, die SPD versenkt zu haben, gebührt Schröder und Clement.

Abgesehen davon zeugt es ja von völligem Realitätsverlust, wenn jemand ausgerechnet Chnemnitz als "weltoffen" bezeichnet. Dümmer geht es doch nun wirklich nicht mehr, vielleicht gelingt es ja den Sozen, noch schwachsinnigere Parolen in den Raum zu kotzen als die AfD! :thumbup:
Was Clement betrifft, da gebe ich dir sogar recht ... mit Einschränkungen,
Aber ich weiß nicht,ob du dich noch an die Sozialreformdebatte erinnern kannst :?:
Ich weiß noch, was CDU und FDP damals forderten :eek:
Zu deinem zweiten Punkt:
Das Problem in Sachsen ist, dass die Politik das Problem des organisierten Rechtsextremismus über Jahrzehnte vernachlässigte.
Und Ehre wem Ehre gebührt ... das war die CDU, die da komplett versagte.
Dadurch verfestigte sich dort eine Szene, der nun nur noch schwer beizukommen ist ... und diese Szene strahlt aus.
Es ist aber auch in Sachsen nicht so sehr ein Problem Sachsen gegen den Rest, sondern so wie auch im Westen, Land gegen Stadt, Abgehängt gegen Profiteure, Rand gegen Mitte.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

odiug hat geschrieben:(11 Oct 2018, 05:41)

Was Clement betrifft, da gebe ich dir sogar recht ... mit Einschränkungen,
Aber ich weiß nicht,ob du dich noch an die Sozialreformdebatte erinnern kannst :?:
Ich weiß noch, was CDU und FDP damals forderten :eek:
Zu deinem zweiten Punkt:
Das Problem in Sachsen ist, dass die Politik das Problem des organisierten Rechtsextremismus über Jahrzehnte vernachlässigte.
Und Ehre wem Ehre gebührt ... das war die CDU, die da komplett versagte.
Dadurch verfestigte sich dort eine Szene, der nun nur noch schwer beizukommen ist ... und diese Szene strahlt aus.
Es ist aber auch in Sachsen nicht so sehr ein Problem Sachsen gegen den Rest, sondern so wie auch im Westen, Land gegen Stadt, Abgehängt gegen Profiteure, Rand gegen Mitte.
Kann man nicht besser sagen :thumbup:
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Tomaner hat geschrieben:(11 Oct 2018, 05:24)

Ist Chemnitz und Sachsen jetzt zu 100 Prozent braun und es gibt keinerlei Gruppe von Bürgern mehr, die ihre Interessen nicht mehr von SPD vertreten sehen?
Nein. Natürlich nicht. Es gibt inzwischen zum Beispiel eine Unternehmervereinigung für ein weltoffenes Sachsen. Klare Argumentationslinie: Wohlstand und Prosperität erfordert die 3 T's (Technologie, Talente und eben: Toleranz). Vereinsgründer ist Martin Rustler, Vorstandschef einer traditionsreichen Dresdner Bonboneinwickelmaschinenfabrik ( ;) ). https://www.deutschlandfunk.de/wirtscha ... _id=428649
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von KarlRanseier »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Oct 2018, 04:40)

Ludwig ist sich mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Martin Dulig (SPD) darin einig, dass mit den Bürgern ein Dialog ohne Scheuklappen zu führen sei.

Küchentischtour: http://www.dulig.de/auf-ein-wort

Und Nahles will die SPD aus dem "gedanklichen Gefängnis der Agendapolitik" befreien.

Die Bekämpfung der Sozialdemokratie bringt im Kampf gegen Rechtsextremismus nichts, ganz im Gegenteil, das ist kontraproduktiv.

Oh, die Kleinpartei SPD lässt sich dazu herab, mit "den Bürgern" zu reden. Wie kommt denn das, hatten die nicht bislang nach jeder der ungezählten
"historischen" Wahlniederlagen verkündet, das sie nur ihre Politik "nicht richtig erklärt" hätten, die Wähler also, um es anders zu sagen, schlicht bescheuert
sind? Die neuerliche Bescheidenheit resultiert wohl daraus, dass man schlicht Angst hat. Aber lernfähig sin die SPD-Betonköpfe nicht. Söder und Seehofer
kopierten AfD-Parolen und werden dafür abgestraft. Lernunfähige Sozen allerdings kopieren auch AfD-Parolen. Der Unterschied ist allerdings, dass die SPD
in Sachsen ums politische Überleben kämpft.

Ohne Scheuklappen? Mag sein, mit Sicherheit aber mit massivem Polizeischutz.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von KarlRanseier »

Tomaner hat geschrieben:(11 Oct 2018, 05:24)

Ist Chemnitz und Sachsen jetzt zu 100 Prozent braun und es gibt keinerlei Gruppe von Bürgern mehr, die ihre Interessen nicht mehr von SPD vertreten sehen? Mit anderen Worten, es gibt auch keinerlei Leute mehr in Chemnitz und Sachsen mehr, die davon profitieren was SPD in großer Koalition durchgesetzt hat und würden beispielsweise Mindeslohn lieber heute statt morgen in Tonne treten und auch gerne die Rente mit 70 oder gleich 75 einführen? Welche direkte Interessen von Arbeitnehmern werden in Sachsen von welchen anderen Parteien besser aktiv umgesetzt?

Naja, nachdem die Sozen den Sozialstaat aktiv verkrüppelt haben, fällt ein Mindestlohn von 8,50 wohl nicht wirklich ins Gewicht, oder?

Wenn Du in Sachsen von einem besorgten Bürger ins Koma geprügelt wirst, weil Du vielleicht "ausländisch" aussiehst, bist Du dem dann
auch sehr dankbar, wenn er Dir ein paar Blumen ins Krankenzimmer schickt und verkündet, dass er fortan nicht mehr so besonders auf
Gewalt setzen wird? :?:
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von DarkLightbringer »

KarlRanseier hat geschrieben:(11 Oct 2018, 21:07)

Oh, die Kleinpartei SPD lässt sich dazu herab, mit "den Bürgern" zu reden. Wie kommt denn das, hatten die nicht bislang nach jeder der ungezählten
"historischen" Wahlniederlagen verkündet, das sie nur ihre Politik "nicht richtig erklärt" hätten, die Wähler also, um es anders zu sagen, schlicht bescheuert
sind? Die neuerliche Bescheidenheit resultiert wohl daraus, dass man schlicht Angst hat. Aber lernfähig sin die SPD-Betonköpfe nicht. Söder und Seehofer
kopierten AfD-Parolen und werden dafür abgestraft. Lernunfähige Sozen allerdings kopieren auch AfD-Parolen. Der Unterschied ist allerdings, dass die SPD
in Sachsen ums politische Überleben kämpft.

Ohne Scheuklappen? Mag sein, mit Sicherheit aber mit massivem Polizeischutz.
Die SPD Sachsen bekennt sich klar zum Konsens der Demokraten und sieht im Rechtsextremismus eine wesentliche Gefahr. Dulig und Kretschmer arbeiten entsprechend zusammen, nicht gegeneinander.
Die fliegenden Bürgerforen tragen Informationen aus der Bürgerschaft in die Parteien hinein und umgekehrt erklären die Regierungsparteien ihre Haltung dort, wo es um unverzichtbare Prinzipien geht.

Die Linke macht nicht nur Anti-SPD-Politik, sie hat mittlerweile selbst ein Spaltungsproblem.
Jüngstes Beispiel: Wagenknechts Konstrukt "Aufstehen" distanziert sich von der "Unteilbar"-Demo, die Parteilinke wiederum von Wagenknecht.
Dafür ist Gauland entzückt:
Lob für Wagenknecht gab es hingegen von AfD-Chef Alexander Gauland: Dieser bezeichnete die Fraktionschefin der Linken wegen ihrer Äußerungen als "mutige Stimme der Vernunft".
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 32811.html
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von KarlRanseier »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Oct 2018, 03:07)

Die SPD Sachsen bekennt sich klar zum Konsens der Demokraten und sieht im Rechtsextremismus eine wesentliche Gefahr. Dulig und Kretschmer arbeiten entsprechend zusammen, nicht gegeneinander.
Die fliegenden Bürgerforen tragen Informationen aus der Bürgerschaft in die Parteien hinein und umgekehrt erklären die Regierungsparteien ihre Haltung dort, wo es um unverzichtbare Prinzipien geht.

Die Linke macht nicht nur Anti-SPD-Politik, sie hat mittlerweile selbst ein Spaltungsproblem.
Jüngstes Beispiel: Wagenknechts Konstrukt "Aufstehen" distanziert sich von der "Unteilbar"-Demo, die Parteilinke wiederum von Wagenknecht.
Dafür ist Gauland entzückt:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 32811.html

Also ich würde mal behaupten, dass eine SPD, CSU oder Sachsen-CDU, die Parolen von der AfD übernimmt, genauso rechtsextrem ist wie das Original. Gauland und Höcke müssen gar nichts mehr sagen, die Geschichte ist bereits ein Selbstläufer. Leider gehen denen auch Teile der Linken auf den Leim, nur Grüne und FDP bleiben bisher standhaft.

Ich frage mich, ob Sozen und CSU-Figuren auf den Kopf gefallen sind. Ich meine, Menschen, deren neuer Lebensinhalt darin besteht, gegen "Ausländer" und Muslime zu hetzen, wählen AfD. Die bekommt man auch dann nicht zurück, wenn man, wie die Sozen, nicht nur das Grundgesetz, sondern sogar ein Menschenrecht (Asyl) relativieren will und "Ausländern" zumindest implizit unterstellt, hier einfach nur Sozialleistungen abgreifen zu wollen. Klar, schon der Müntefering, die intellektuelle Konifere der SPD, unterstellte Arbeitslosen Faulheit und wollte ihnen gar das Lebensrecht absprechen ("Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen"). Aber nun hat die AfD das Patent auf solche Hetze, zumindest dann, wenn sie sich gegen "Ausländer" richtet.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Wolverine »

KarlRanseier hat geschrieben:(10 Oct 2018, 23:56)

https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 87220.html

Was bekomme ich dafür? :?:

Übrigens: Asyl ist ein Menschenrecht. Da empfehle ich Frau Ludwig, das vielleicht mal gemeinsam mit den Herren Höcke und Gauland nachzulesen. Im "Informationszeitalter" sollte man meinen, dass auch gemeine Sozen und AfDisten lesen können...
Nein, ist es nicht. Vielmehr liegt es am Staat ob er Asyl gewährt oder nicht.
Artikel 14
(1) Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.

(2) Dieses Recht kann nicht in Anspruch genommen werden im Falle einer Strafverfolgung, die tatsächlich auf Grund von Verbrechen nichtpolitischer Art oder auf Grund von Handlungen erfolgt, die gegen die Ziele und Grundsätze der Vereinten Nationen verstoßen.
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von Cat with a whip »

KarlRanseier hat geschrieben:(12 Oct 2018, 10:54)

Also ich würde mal behaupten, dass eine SPD, CSU oder Sachsen-CDU, die Parolen von der AfD übernimmt, genauso rechtsextrem ist wie das Original. Gauland und Höcke müssen gar nichts mehr sagen, die Geschichte ist bereits ein Selbstläufer. Leider gehen denen auch Teile der Linken auf den Leim, nur Grüne und FDP bleiben bisher standhaft.
Die Sorgenkinder in der Linken sind ja eigentlich nur die Selbstdarsteller Wagenknecht und Lafontaine. Die gibts auch bei den Grünen mit dem Boris Palmer.

Sie irren wenn sie die FDP hiervon ausnehmen. Im Gegenteil, die FDP positioniert sich zwar vordergründig gegen die AfD, fährt jedoch in Punkto Rechtspopulismus eine durchsichtige Doppelstrategie. Wer nicht hinterm Mond wohnt hat mitbekommen, dass deren Führung mit Lindner immer wieder gegen Fremde polemisiert. Zuletzt warf er den Grünen scheinheilig vor "das Geschäft der AfD zu besorgen". Damit bediente Lindner das nur in der rechtsextremistischen Logik funktionierende Narrativ der selbsterfüllenden Prophezeiung, wenn rechte Positionen nicht erfüllt würden. Die FDP redet somit fremdenfeindlichen Forderungen indirekt das Wort, um ihrem demokratischen Mitbewerber zu schaden, die konsequent ihre Grundsätze nach Solidarität mit Schwachen vertreten. Dieses unsolidarische und verlogene Spiel der FDP ist so erbärmlich dass man kotzen könnte, aber das ist die hässliche Fratze der unaufrichtigen FDP wie man sie nicht anders kennt. Die FDP muß man verstehen, ihr sind Menschenrechte nicht primär wichtig. Priorität hat bei der FDP immer ihr Eigennutzen und der Gewinn ihrer Unternehmerklientel aus der Wirtschaft vor Recht und Freiheit. Wer etwas anders behauptet, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: Sachsen und Rechtsextremismus

Beitrag von DarkLightbringer »

KarlRanseier hat geschrieben:(12 Oct 2018, 10:54)

Also ich würde mal behaupten, dass eine SPD, CSU oder Sachsen-CDU, die Parolen von der AfD übernimmt, genauso rechtsextrem ist wie das Original. Gauland und Höcke müssen gar nichts mehr sagen, die Geschichte ist bereits ein Selbstläufer. Leider gehen denen auch Teile der Linken auf den Leim, nur Grüne und FDP bleiben bisher standhaft.

Ich frage mich, ob Sozen und CSU-Figuren auf den Kopf gefallen sind. Ich meine, Menschen, deren neuer Lebensinhalt darin besteht, gegen "Ausländer" und Muslime zu hetzen, wählen AfD. Die bekommt man auch dann nicht zurück, wenn man, wie die Sozen, nicht nur das Grundgesetz, sondern sogar ein Menschenrecht (Asyl) relativieren will und "Ausländern" zumindest implizit unterstellt, hier einfach nur Sozialleistungen abgreifen zu wollen. Klar, schon der Müntefering, die intellektuelle Konifere der SPD, unterstellte Arbeitslosen Faulheit und wollte ihnen gar das Lebensrecht absprechen ("Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen"). Aber nun hat die AfD das Patent auf solche Hetze, zumindest dann, wenn sie sich gegen "Ausländer" richtet.
Wenn man absolut jede Meinung außer die von Karl Ranseier für AfD-nah erklärt, dann plustert man just die AfD künstlich auf und verneint den Diskurs innerhalb des demokratischen Spektrums.
Das ist völlig kontraproduktiv. Konsens ist besser als Hysterie.
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