http://www.allgemeine-zeitung.de/lokale ... 861806.htmMAINZ - Immer öfter werden Ärzte Opfer von aggressiven Patienten. Das geht aus einer bundesweiten Studie hervor. Auch Ärzte in Mainz sind betroffen, besonders in Kliniken. Beleidigungen, Drohungen, manchmal auch massive Gewalt gehören mittlerweile zum Alltag von Ärzten. Das erklärt der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery. Er beruft sich dabei auf eine bundesweite Studie.
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Besonders betroffen seien nach ihrer Kenntnis die Notaufnahmen in den Kliniken, „gerade, wenn die Wartezeiten lang sind“. Dann steige die Aggression, würden Ärzte und Pflegepersonal beschimpft, teils auch bedroht. Körperliche Gewalt sei aber die Ausnahme, so Engelmohr. Eigene Sicherheitsdienste, wie teilweise in Bayern, gebe es an Kliniken noch nicht.
Auch in der Verbandsarbeit beginne man, sich mit dem Thema zu beschäftigen, so habe die Bezirksärztekammer Trier eine Fortbildung zum Thema Aggression in Praxen angeboten. „Wir sind da am Anfang“, so Engelmohr, die aber keinen Zweifel hat, dass es noch ein größeres Thema wird.
Polizei-Einsätze in Kliniken keine Ausnahme
Von Krankenhausärzten hört man immer wieder, dass es nicht nur in den Notfallambulanzen zu Aggressivität kommt, sondern auch in den Kliniken. Und oft spiele dabei auch die Herkunft der Patienten und ihrer Angehörigen eine Rolle, sagt ein Mainzer Klinikarzt, der namentlich nicht genannt werden will. „Es gibt Männer, die wollen sich weder von einer Ärztin noch von einer Schwester etwas sagen lassen, bestehen auf einen Arzt oder Pfleger.“ Dieser „Wunsch“ werde dann bisweilen lautstark vorgetragen, auch mal eine Ärztin weggeschubst. „Im Zweifelsfall müssen wir die Polizei rufen“, so der Mediziner.
Für die Mainzer Polizei sind Einsätze an Kliniken keine Ausnahme, aber auch hier gibt es keine Statistiken: „Wenn es bei der Aggression bleibt und nicht zu einer Straftat kommt, wird der Fall unter Sonstiges erfasst“, sagt der Mainzer Polizeisprecher.
Ein weiterer Auslöser für Konflikte sind die ärztlichen Behandlungsmethoden, die nicht jeder akzeptiert. Diskussionen über die Therapie, berichtet ein anderer Arzt, würden nicht selten aggressiv geführt. Auch und gerade von Angehörigen, die auf die Ärzte einwirken wollten, und ganz unverhohlen drohten. Da müsse man sich schon mal Sätze anhören wie: „Wenn Du meine Mutter nicht gesund machst, mach ich Dich kaputt.“
Problem an Kliniken: Keine festen Besuchszeiten
Überhaupt die Angehörigen: Gerade, wenn sie in großer Zahl auftreten, ganze Eingangsbereiche oder Stationen mit Beschlag belegen, könnten sie schnell zum Problem werden: „Die lassen sich nicht vertreiben, belagern alles. Das ist auch nicht schön für die anderen Patienten,“ berichtet der Mediziner. Besonders problematisch werde es, wenn es zu Auseinandersetzungen in verfeindeten Clans komme. Vor Jahren gab es aufgrund eines solchen Konflikts an der Uni-Kinderklinik eine Messerstecherei.
Ich habe mal ein Bericht über ein Bürgerkriegsland in Afrika gesehen. Dort wurde auch ein Krankenhaus vorgestellt, welches sogar Insassen jeweils der verfeindeteten Gruppierungen hatte. Trotzdem war dieses Krankenhaus ein Hort des Friedens, weil die wussten wenn dass kaputt ist, dann hat man kein Krankenhaus mehr.
Soviel Verstand haben selbst die aber in Deutschland ist sowas schon schwieriger ein Krankenhaus auch entsprechend mit Respekt gegenüber zu treten.
Sollte es übergreifend Security und Waffenkontrollen an den Eingängen von Krankenhäusern geben? Was können weitere Methoden sein um die Krankenhäuser wieder sicherer zu machen und die Ärzte und das weitere Personal vor Übergriffen zu schützen?