Antisemitismus

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Vongole
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Fuerst_48 hat geschrieben:(10 Dec 2018, 19:25)

Alles Andere wäre eine Überraschung, wie ??
Mich hätte eine andere Reaktion überrascht.
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Chajm
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Chajm »

Vongole hat geschrieben:(10 Dec 2018, 18:39)

@Fliege:

Schön, dass du dich dieser längst bekannten Ansicht anschließt, mich würde aber deine Schlussfolgerung interessieren.
Keine Muslime, kein Antisemitismus mehr?
Oder, deutscher Judenhass ist demnach vernachlässigbar?
Ob nun ein Jude ins Feld gefuehrt wird, um die antisemitischen Aussagen eines Users nach dem Motto zu untermauern "Wenn schon ein Jude das sagt ..."
oder ob Wolffsohn verkuerzt zitiert, als vermeintlicher Persilschein-Aussteller missbraucht wird - fuer eines eignet sich die Studie eben grade nicht und das ist das Muslim/Islambashing.
Denn Michael Wolffsohn sagte in dem Interview als Kommentar zu diesem Umfrage-Resultat
"72 Prozent der europäischen und 89 Prozent der deutschen Juden gaben an, dass die Intoleranz gegenüber Muslimen in den vergangenen fünf Jahren gestiegen ist. 57 Prozent der europäischen und 54 Prozent der deutschen Juden sehen diese Intoleranz als großes gesellschaftliches Problem."

auch:
ZITAT:
„Geradezu vorbildlich ist die Toleranz der jüdischen Opfergruppe, ihr Mitgefühl und die Sorge gegenüber denjenigen, von denen sie die meiste Intoleranz erfahren, den Muslimen“, sagt Michael Wolffsohn zu BILD. Und meint: „Das ist, im Klischee gesprochen, regelrecht christliche Nächstenliebe.“
https://www.bz-berlin.de/deutschland/no ... eutschland
"Where no counsel is, the people fall, but in the multitude of counselors there is safety."
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BingoBurner
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Re: Antisemitismus

Beitrag von BingoBurner »

Chajm hat geschrieben:(10 Dec 2018, 19:47)

Ob nun ein Jude ins Feld gefuehrt wird, um die antisemitischen Aussagen eines Users nach dem Motto zu untermauern "Wenn schon ein Jude das sagt ..."
oder ob Wolffsohn verkuerzt zitiert, als vermeintlicher Persilschein-Aussteller missbraucht wird - fuer eines eignet sich die Studie eben grade nicht und das ist das Muslim/Islambashing.
Denn Michael Wolffsohn sagte in dem Interview als Kommentar zu diesem Umfrage-Resultat
"72 Prozent der europäischen und 89 Prozent der deutschen Juden gaben an, dass die Intoleranz gegenüber Muslimen in den vergangenen fünf Jahren gestiegen ist. 57 Prozent der europäischen und 54 Prozent der deutschen Juden sehen diese Intoleranz als großes gesellschaftliches Problem."

auch:
ZITAT:
„Geradezu vorbildlich ist die Toleranz der jüdischen Opfergruppe, ihr Mitgefühl und die Sorge gegenüber denjenigen, von denen sie die meiste Intoleranz erfahren, den Muslimen“, sagt Michael Wolffsohn zu BILD. Und meint: „Das ist, im Klischee gesprochen, regelrecht christliche Nächstenliebe.“
https://www.bz-berlin.de/deutschland/no ... eutschland
Was möchtest damit sagen ?
Das es keinen muslimisch/arabisch geprägten Antisemitismus gibt ?
Das ist doch Unsinn.

Schau dir die Gelbwesten-Bewegung an...und was für ein Antisemitismus darin steckt. Macron der Banker, Macron der im Hause XYZ gelernt hat...
Weißt bescheid. Nebenbei den Wolffsohn mag ich nicht

DOCH DAS FÜHRT ALLES ZU NIX !

Hört sie dir doch an, die Kelek, den Mansour, Tipi, Samad, Ates...
Alles Vollidioten oder wie ?

Der Antisemitismus steckt im Islam. Wenn du willst können wir zurückgehen zu Shakespeare zu dem Kaufmann von Venedig...
Wenn ich schon dies Geschwafel vom christlich, jüdischen Abendland höre...

Juden wurden immer verfolgt. Das macht sie nicht heilig oder unfehlbar.
Ändert aber nix daran das man mit Flüchtlingen die aus so einen arabischen Kulturkreis stammen eben auch Antisemitismus importiert hat.

Diese humanitäre Geste ist großartig aber man kann sich nicht einfach umdrehen und sagen....das verwächst sich schon irgendwie.
Es geht doch um die Lösung nicht um die Thematisierung des Problems.

Und da kann ich dir einige Schritte nennen, die schlicht von der AFD bei den Grünen abgeschrieben worden sind.

Ich gebe dir mal ein persönliches Beispiel. Ich bin mal gut ein Jahr in den USA zur Schule gegangen. Gott sei dank, lange vor Trump.
Wenn da Einwanderer, Flüchtlinge what ever ankommen mit ihren Kinder....hätten die schon lange eine neue Klasse aufgemacht.

Dort kommt jeder rein, der nicht genug Englisch sprechen bzw. verstehen kann bis er bereit ist für den regulären Unterricht.

ENDE.

Bei uns werden alle einfach zusammen in eine Klasse geschmissen.

Schwimmunterricht...religiöse Gründe ....kannst nach Hause fahren.
Jüdischer Unterricht, islamischer Unterricht, christlicher Unterricht. etc.........kannst nach Hause fahren.

Gleichmacherei ? Deswegen verlernen Kinder nicht ihren kulturellen Hintergrund.
Aber sie lernen das wir alle Menschen sind,

So wird ein Kreis draus.

Wir können gerne weiter machen...
Zuletzt geändert von BingoBurner am Di 11. Dez 2018, 00:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Ich fürchte, Bingo, du hast Chajm gründlich missverstanden, er weiß genau, wovon er spricht.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Fuerst_48 »

Vongole hat geschrieben:(11 Dec 2018, 00:11)

Ich fürchte, Bingo, du hast Chajm gründlich missverstanden, er weiß genau, wovon er spricht.
Wenn einer (ver)brennt, kann er schwerlich an der Erleuchtung teilhaben. :D :D
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schokoschendrezki
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Re: Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Vongole hat geschrieben:(10 Dec 2018, 16:10)

Die EU-Innenminister verabschiedeten letzte Woche eine Erklärung zum Kampf gegen den Antisemitismus.

Vorausgegangen war eine Umfrage der Agentur für Grundrechte mit erschreckenden Ergebnissen:

Das Ergebnis der Studie ist bedrückend: Die Feindseligkeit gegenüber Juden wächst. 89 Prozent geben an, dass Antisemitismus in ihrem jeweiligen Land in den vergangenen fünf Jahren zugenommen habe. 85 Prozent nennen Antisemitismus das größte soziale oder politische Problem, mit dem sie sich konfrontiert sehen.
Vorsicht mit jüngeren statistischen (online-)Umfragen. Das eine Problem ist der sogenannte "Selbstrekrutierungseffekt". Ob nun pro oder kontra: Teilnehmer an online-Umfragen sind die, die meinen, daran teilnehmen zu sollen. Und dann das Problem der Konkurrenz der privat und kommerziell betriebenen Meinungsforschungsunternehmen. Eine wichtige Ursache für die Problematik ist eine ganz schnöde Tatsache: Dass das "Telefonbuch" keine irgendwie mehr objektivierbare Quelle für die Ermittlung von zufälligen Personengruppen ist. Mir war das bislang so auch nicht ganz klar gewesen.

Bezogen auf Antisemitismus würde ich vermuten, dass die Zahl der Menschen in Deutschland mit jüdischen Wurzeln, die darüber denken "Lasst mich damit zufireden" ganz erheblich unterschätzt wird. Denn natürlich werden die sich nicht an solchen Umfragen beteiligen. Mit gutem Grund. Was haben sie damit zu tun? (Wenn sie nicht ganz konkret Betfroffene sind). Die Gesellschaft muss Antisemitismus als ihr Problem erkennen und nicht als Problem der Juden. Und diese nicht für irgendwas ganz anderes instrumentalisieren. Der Schutz vor Gewalt und Übergriffen läuft über Rechtsstaatlchkeit. Um nichts in der Welt wollte ich mehr rechtsstaatlichen Schutz wegen irgendeines Herkunftsmerkmals einfordern wollen, als es hierzulande jedem Menschen zukommt.

"Antisemitismus ist euer Problem, nicht meines" ... könnte man den Standpunkt verkürzt auf eine Formel bringen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Dec 2018, 14:55)

Vorsicht mit jüngeren statistischen (online-)Umfragen. Das eine Problem ist der sogenannte "Selbstrekrutierungseffekt". Ob nun pro oder kontra: Teilnehmer an online-Umfragen sind die, die meinen, daran teilnehmen zu sollen. Und dann das Problem der Konkurrenz der privat und kommerziell betriebenen Meinungsforschungsunternehmen. Eine wichtige Ursache für die Problematik ist eine ganz schnöde Tatsache: Dass das "Telefonbuch" keine irgendwie mehr objektivierbare Quelle für die Ermittlung von zufälligen Personengruppen ist. Mir war das bislang so auch nicht ganz klar gewesen.

Bezogen auf Antisemitismus würde ich vermuten, dass die Zahl der Menschen in Deutschland mit jüdischen Wurzeln, die darüber denken "Lasst mich damit zufireden" ganz erheblich unterschätzt wird. Denn natürlich werden die sich nicht an solchen Umfragen beteiligen. Mit gutem Grund. Was haben sie damit zu tun? (Wenn sie nicht ganz konkret Betfroffene sind). Die Gesellschaft muss Antisemitismus als ihr Problem erkennen und nicht als Problem der Juden. Und diese nicht für irgendwas ganz anderes instrumentalisieren. Der Schutz vor Gewalt und Übergriffen läuft über Rechtsstaatlchkeit. Um nichts in der Welt wollte ich mehr rechtsstaatlichen Schutz wegen irgendeines Herkunftsmerkmals einfordern wollen, als es hierzulande jedem Menschen zukommt.

"Antisemitismus ist euer Problem, nicht meines" ... könnte man den Standpunkt verkürzt auf eine Formel bringen.
Dir ist bei diesem Thema schon immer nicht viel klar gewesen.

Es haben sich aus gutem Grund sehr viele der hier lebenden Juden an der Umfrage beteiligt, mit dem erschreckenden Ergebnis, dass Juden in Deutschland am häufigsten angefeindet werden.
Keine Ahnung, wie viele Juden du kennst, um zu der Annahme zu gelangen, dass es welche gäbe, die meinen, von Antisemitismus nicht betroffen zu sein, aber als bequeme Ausrede kann man ja mal spekulieren.

Dass Judenhass ein gesellschaftliches Problem darstellt, ist wie dein ganzer Beitrag eine Binse.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von PeterK »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Dec 2018, 14:55)
Bezogen auf Antisemitismus würde ich vermuten, dass die Zahl der Menschen in Deutschland mit jüdischen Wurzeln, die darüber denken "Lasst mich damit zufireden" ganz erheblich unterschätzt wird. Denn natürlich werden die sich nicht an solchen Umfragen beteiligen. Mit gutem Grund. Was haben sie damit zu tun? (Wenn sie nicht ganz konkret Betfroffene sind).
Wen/was genau meinst Du mit "ganz konkret Betroffene"?
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

Vongole hat geschrieben:(10 Dec 2018, 18:39)
Keine Muslime, kein Antisemitismus mehr?
So kann man, im großen und ganzen, natürlich nicht pauschal, sagen. Sehr viele Deutsche kommen den jüdischen Mitbürgern sogar entgegen.
Oder, deutscher Judenhass ist demnach vernachlässigbar?
Richtig. Bei Deutschen mit bestimmtem Migrationshintergrund bin ich da aber skeptischer
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jack000
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Re: Antisemitismus

Beitrag von jack000 »

Raul71 hat geschrieben:(11 Dec 2018, 20:43)
Richtig. Bei Deutschen mit bestimmtem Migrationshintergrund bin ich da aber skeptischer
Auch unsere neuen Mitbürger haben sich da z.T. als "israelkritisch" gezeigt (Das Video verlinke ich jetzt mal nicht hier, kennt ja jeder ...)
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

jack000 hat geschrieben:(11 Dec 2018, 20:47)

Auch unsere neuen Mitbürger haben sich da z.T. als "israelkritisch" gezeigt (Das Video verlinke ich jetzt mal nicht hier, kennt ja jeder ...)
Das ist klar. Deshalb ist ja der Judenhass in Deutschland signifikant angestiegen. Das hat auch der ZRdJ logischerweise erkannt.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 00329.html
https://www.welt.de/politik/deutschland ... -wird.html
und ganz neu
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/ze ... t-100.html
Interessant, die Regierung warnt vor Antisemitismus, importiert ihn aber mit Nachdruck. :rolleyes:
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Raul71 hat geschrieben:(11 Dec 2018, 20:43)

So kann man, im großen und ganzen, natürlich nicht pauschal, sagen. Sehr viele Deutsche kommen den jüdischen Mitbürgern sogar entgegen.

Richtig. Bei Deutschen mit bestimmtem Migrationshintergrund bin ich da aber skeptischer
Sie kommen ihnen sogar entgegen? Wie überaus großzügig, da fühlt sich der jüdische "Mitbürger" doch gleich besser.
Ich jedenfalls bin ich mir durchaus meiner Meinung über deutschen Antisemitismus sicher, solange ich derartigen Schmonzes lesen muss.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

Vongole hat geschrieben:(11 Dec 2018, 22:02)

Sie kommen ihnen sogar entgegen? Wie überaus großzügig, da fühlt sich der jüdische "Mitbürger" doch gleich besser.
Was wollen sie eigentlich? Ein Entgegenkommen ist von Antisemtismus aber meilenweit entfernt. :rolleyes: Die Realität scheint sowieso nicht so ihr Ding zu sein. :(
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Schnitter »

Raul71 hat geschrieben:(11 Dec 2018, 23:17)

Was wollen sie eigentlich? Ein Entgegenkommen ist von Antisemtismus aber meilenweit entfernt.
Über 45 % der AfD Wähler sagen "Juden haben zu viel Macht".

Soviel dazu dass Deutschland kein Problem mit Antisemitismus hat.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

Schnitter hat geschrieben:(11 Dec 2018, 23:55)

Über 45 % der AfD Wähler sagen "Juden haben zu viel Macht".

Soviel dazu dass Deutschland kein Problem mit Antisemitismus hat.
Wenn sie unbedingt über ihre Lieblingspartei sprechen wollen, dann gehen sie in den AfD-Thread. Die AfD interessiert mich nicht, ich spreche von Deutschland. Solche fadenscheinigen Umfragen mit diffusen Aussagen interessieren mich auch nicht.
Die deutsche Bevölkerung ist den jüdischen Mitbürgern und den jüdischen Menschen im Allgemeinen ganz überwiegend sehr wohlgesonnen. Aus gutem Grund.
Der Antisemitismus wird überwiegend von außen importiert, Das hat, wie sie gesehen haben, inzwischen auch der ZRdJ bestätigt.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Schnitter hat geschrieben:(11 Dec 2018, 23:55)

Über 45 % der AfD Wähler sagen "Juden haben zu viel Macht".

Soviel dazu dass Deutschland kein Problem mit Antisemitismus hat.
Hat keinen Sinn bei dem User, der kommt aus der "aber die da" Fraktion. :cool:
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Schnitter »

Raul71 hat geschrieben:(12 Dec 2018, 00:42)

Wenn sie unbedingt über ihre Lieblingspartei sprechen wollen, dann gehen sie in den AfD-Thread. Die AfD interessiert mich nicht, ich spreche von Deutschland.
Wenn du der Mathematik mächtig wärest wüsstest du dass wir von ca. 50 % antisemitischen AfD Aluhüten auf ca. 8 % der Gesamt-Wähler schließen können.

Wenn 40 Millionen Menschen wählen gehen entspricht das also ca. 3,5 Millionen Deutschen.

Hier wurde also nichts "importiert". Es war schon da.
odiug

Re: Antisemitismus

Beitrag von odiug »

Raul71 hat geschrieben:(12 Dec 2018, 00:42)

[...]
Die AfD interessiert mich nicht, ich spreche von Deutschland.
[...]
Zu Deutschland gibt es auch keine Alternative :x
Wer will schon nach Österreich :p
Raul71
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

odiug hat geschrieben:(12 Dec 2018, 01:18)

Zu Deutschland gibt es auch keine Alternative :x
Wer will schon nach Österreich :p
Wenn sie schon ein bisschen spammen, in Österreich ist vor kurzem eine 16jährige von einem Afghanen erstochen worden. Grund, sie wollte sich trennen. Da wird es aber die gleichen Probleme mit importierten Antisemitismus geben. Beide Regierungen sagten ja damals in inniger Eintracht "wir schaffen das".
odiug

Re: Antisemitismus

Beitrag von odiug »

Raul71 hat geschrieben:(12 Dec 2018, 01:31)

Wenn sie schon ein bisschen spammen, in Österreich ist vor kurzem eine 16jährige von einem Afghanen erstochen worden. Grund, sie wollte sich trennen. Da wird es aber die gleichen Probleme mit importierten Antisemitismus geben. Beide Regierungen sagten ja damals in inniger Eintracht "wir schaffen das".
Ich muss dir gestehen, ich habe als Piefke in Wien studiert ...Österreich war damals noch nicht einmal in der EU.
Und der österreichische Antisemitismus sitzt tief.
Der österreichische Antisemitismus und der preußische Militarismus ...erst beide ergeben einen Hitler.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Vongole hat geschrieben:(11 Dec 2018, 15:11)

Dir ist bei diesem Thema schon immer nicht viel klar gewesen.

Es haben sich aus gutem Grund sehr viele der hier lebenden Juden an der Umfrage beteiligt, mit dem erschreckenden Ergebnis, dass Juden in Deutschland am häufigsten angefeindet werden.
Keine Ahnung, wie viele Juden du kennst, um zu der Annahme zu gelangen, dass es welche gäbe, die meinen, von Antisemitismus nicht betroffen zu sein, aber als bequeme Ausrede kann man ja mal spekulieren.

Dass Judenhass ein gesellschaftliches Problem darstellt, ist wie dein ganzer Beitrag eine Binse.
Ich empfehle noch einmal Max Czollek: "Desintegriert Euch!". Hanser-Verlag 2018. Und Czollek steht nicht nur für einen einzelnen Menschen mit jüdischen Wurzeln sondern für eine ganze Kulturszene. In dem Buch wird das ganze übliche "Integrationstheater" aufs Korn genommen. Was dieses Eintreten gegen Antisemitismus in Deutschland im Kern zumeist ist: Die Funktionalisierung der Juden für die Wiedergewinnung einer sogenannten Normalität. Die Funktion der Juden für die Anti-Antisemiten in Deutschland besteht darin, nun endlich wieder "normal" sein zu können. Ein Sommermärchen feiern zu dürfen. Mit Flaggen am Auto. Und da machen zumindest die aus dieser Szene nicht mit.


Und schon gar nicht lassen sie sich für einen Antimuslimismus einspannen und funktionalisieren. Czollek schreibt es geradeheraus und unmissverständlich: Wenn heute in Deutschland Moscheen brennen, dann brennen morgen auch wieder Synagogen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

odiug hat geschrieben:(12 Dec 2018, 08:16)

Ich muss dir gestehen, ich habe als Piefke in Wien studiert ...Österreich war damals noch nicht einmal in der EU.
Und der österreichische Antisemitismus sitzt tief.
Der österreichische Antisemitismus und der preußische Militarismus ...erst beide ergeben einen Hitler.
Und bedauerlicherweise sitzt dieser "österreichische Antisemitismus" nicht nur auf dem Gebiet der nach-1918-er Republik Österreich tief sondern im ganzen großen k.u.k.-Raum.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

PeterK hat geschrieben:(11 Dec 2018, 20:04)

Wen/was genau meinst Du mit "ganz konkret Betroffene"?
Na, wenn sie konkret von einem tätlichen Gewaltübegriff, einer verbalen Entgleisung, einer Schmiererei usw. betroffen sind. Also von einer Handlung, die in irgendeiner Art mit Rechtsstaatlichkeit, Strafrecht usw. zu tun hat. Mit der Funktion des Staates, die Unversehrhtheit seiner Bürger zu schützen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Man muss sich doch mal überlegen: Jemand macht etwas. Gründet ein Unternehmen. Schreibt ein Buch. Was auch immer. Und es ist völlig egal ob als Person, Individuum oder ganz bewussst als Mensch mit jüdischen Wurzeln oder als Bürger des Staats Israels. Er hat ein Recht darauf, dies so wie jeder andere Mensch zu tun. Auch mit allen RIsiken. Und dass dies völlig unvoreingenommen reflektiert wird. Es gibt auch ein Recht darauf, Kritik einstecken zu müssen. Ich denke mal, dieses grundlegende Menschenrecht auf Menschseindürfen wiegt mehr als ein besonderes Schutzbedürfnis. Zumindest solange wir hier in Deutschland von der Gewährleistung von Rechtsstaatlichkeit ausgehen können.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Dec 2018, 09:19)

Ich empfehle noch einmal Max Czollek: "Desintegriert Euch!". Hanser-Verlag 2018. Und Czollek steht nicht nur für einen einzelnen Menschen mit jüdischen Wurzeln sondern für eine ganze Kulturszene. In dem Buch wird das ganze übliche "Integrationstheater" aufs Korn genommen. Was dieses Eintreten gegen Antisemitismus in Deutschland im Kern zumeist ist: Die Funktionalisierung der Juden für die Wiedergewinnung einer sogenannten Normalität. Die Funktion der Juden für die Anti-Antisemiten in Deutschland besteht darin, nun endlich wieder "normal" sein zu können. Ein Sommermärchen feiern zu dürfen. Mit Flaggen am Auto. Und da machen zumindest die aus dieser Szene nicht mit.


Und schon gar nicht lassen sie sich für einen Antimuslimismus einspannen und funktionalisieren. Czollek schreibt es geradeheraus und unmissverständlich: Wenn heute in Deutschland Moscheen brennen, dann brennen morgen auch wieder Synagogen.
Wie Userin Vongole bereits schrieb:
"Dir ist bei diesem Thema schon immer nicht viel klar gewesen." und ich ergänze dir ist erschreckend wenig klar - nicht nur zu diesem Thema, sondern ganz allgemein.
Dein "hochgelobter" Max Czollek mit seinem "Desintegriert Euch!" steht weder für "eine ganze Kulturszene" und noch viel weniger steht er für die Gesamtgesellschaft.
Und obwohl du dich immer wieder gerne auf das Buch beziehst, hast du nicht einmal ansatzweise kapiert, worum es geht und was Czollek mit "Integrationstheater" überhaupt meint, was er da überhaupt schreibt.
Dass es sich bei diesem "Werk" um eine wütende Polemik handeln könnte, kommt dir gar nicht erst in den Sinn. Wie auch - da du dich ja selbst gegen jegliche Art von Gemeinschaft, von Zusammengehörigkeit wendest, diese ablehnst.

Vielleicht solltest du dich mal mit den Rezensionen zu Czolleks Buch beschäftigen - die sind nämlich alles, vor allem kritisch, nur eins sind sie nicht - positiv.
Das Buch "Desintegriert Euch!" kann nichts weniger, als als Anleitung zum Umgang mit dem grassierenden Antisemitismus - dem bereits vorhandenen und dem "importierten" - dienen.
Antisemitismus in Deutschland als gesamtgesellschaftliches Problem hat nichts, aber auch gar nichts mit der, von dir postulierten, "Funktionalisierung der Juden für die Wiedergewinnung einer sogenannten Normalität. Die Funktion der Juden für die Anti-Antisemiten in Deutschland besteht darin, nun endlich wieder "normal" sein zu können."
zu tun.
Antisemitismus in Deutschland ist genau DAS, was er schon immer war und er speist sich immer noch aus den gleichen Quellen und bedient die gleichen Klischees!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Dec 2018, 11:44)

Wie Userin Vongole bereits schrieb:
"Dir ist bei diesem Thema schon immer nicht viel klar gewesen." und ich ergänze dir ist erschreckend wenig klar - nicht nur zu diesem Thema, sondern ganz allgemein.
Dein "hochgelobter" Max Czollek mit seinem "Desintegriert Euch!" steht weder für "eine ganze Kulturszene" und noch viel weniger steht er für die Gesamtgesellschaft.
Und obwohl du dich immer wieder gerne auf das Buch beziehst, hast du nicht einmal ansatzweise kapiert, worum es geht und was Czollek mit "Integrationstheater" überhaupt meint, was er da überhaupt schreibt.
Dass es sich bei diesem "Werk" um eine wütende Polemik handeln könnte, kommt dir gar nicht erst in den Sinn. Wie auch - da du dich ja selbst gegen jegliche Art von Gemeinschaft, von Zusammengehörigkeit wendest, diese ablehnst.

Vielleicht solltest du dich mal mit den Rezensionen zu Czolleks Buch beschäftigen - die sind nämlich alles, vor allem kritisch, nur eins sind sie nicht - positiv.
Das ist mir offen gestanden gleichgültig. Czollek ist vor allem auch Lyriker, Künstler. Und als solcher spricht er keineswegs "für die Gesellschaft" sondern für sich selbst. Und sein Buch ist auch nicht an eine "Gesellschaft" gerichtet sondern an einen Leser. Das heißt eine Person.

Und "wütende Polemiken" sind gut. Er schreibt in einem Kapitel, dass es Rapper etwa auf Polemiken anlegen. Sie wollen provozieren. Und haben ein Recht darauf, als Reaktion auf ihre Provokationen volles Rohr angegangen zu werden. Verbal natürlich. Und Czollek erlaubt es sich, den bekenntnishaften Anti-Antisemitismus in Deutschland zu hinterfragen. Ob da nicht auch - wenn auch meist unbewusste - Verlogenheit dahinter steckt. Und kommt zu dem Schluss, dass Juden in Deutschland in diesem Zusammenhang vor allem die Rolle zu spielen haben, dass Deutsche wieder das gute Gefühl haben dürfen, Nationalflaggen zu schwenken und Nationalhymnen zu singen. Und er verweigert ihnen diesen Dienst. JFD nennt er das. "Juden für Deutsche". Das ist (für mich) nicht nur absolut nachvollziehbar sondern eignet sich auch sozusagen als politische Parabel über das Thema hinaus. Da gibts auch nicht alllzuviel nicht zu verstehen. Denn die Sprache in diesem Buch ist klar und unmissverständlich.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Dec 2018, 12:36)

Das ist mir offen gestanden gleichgültig. Czollek ist vor allem auch Lyriker, Künstler. Und als solcher spricht er keineswegs "für die Gesellschaft" sondern für sich selbst. Und sein Buch ist auch nicht an eine "Gesellschaft" gerichtet sondern an einen Leser. Das heißt eine Person.

Und "wütende Polemiken" sind gut. Er schreibt in einem Kapitel, dass es Rapper etwa auf Polemiken anlegen. Sie wollen provozieren. Und haben ein Recht darauf, als Reaktion auf ihre Provokationen volles Rohr angegangen zu werden. Verbal natürlich. Und Czollek erlaubt es sich, den bekenntnishaften Anti-Antisemitismus in Deutschland zu hinterfragen. Ob da nicht auch - wenn auch meist unbewusste - Verlogenheit dahinter steckt. Und kommt zu dem Schluss, dass Juden in Deutschland in diesem Zusammenhang vor allem die Rolle zu spielen haben, dass Deutsche wieder das gute Gefühl haben dürfen, Nationalflaggen zu schwenken und Nationalhymnen zu singen. Und er verweigert ihnen diesen Dienst. JFD nennt er das. "Juden für Deutsche". Das ist (für mich) nicht nur absolut nachvollziehbar sondern eignet sich auch sozusagen als politische Parabel über das Thema hinaus. Da gibts auch nicht alllzuviel nicht zu verstehen. Denn die Sprache in diesem Buch ist klar und unmissverständlich.
Nein Polemik ist NICHT gut - schon gar keine wütende, weil sich Polemik keiner sachlichen Argumente bedient, sondern sich (oft) persönlicher Angriffe (argumentum ad hominem) und der Strohmann-Argumente bedient und damit der ganz persönlichen Sichtweise des Polemikers zum Durchbruch verhelfen will.
Czollek hinterfragt als nicht und nichts und er kritisiert auch nichts.
Genau diese Undifferenziertheit, diese Pauschalisierung UND die falschen Schlussfolgerungen, die er zieht, werden in allen Rezensionen kritisiert.
Für eine Kritik an gesellschaftlichen Verhältnissen bedarf es sachlicher und inhaltlicher Argumente, aber KEINER Polemik!
Und für die Kritik am Umgang mit Antisemitismus, mit Erinnerungs- und "Gedenkkultur" in Deutschland, die sich an den Opfern des Holocaust abarbeitet, aber die lebenden Juden aus dem Blick verliert, bedarf es es ebenfalls keines Czollek und seiner Polemik - ganz im Gegenteil. Sie dient lediglich dazu dieses (gesamtgesellschaftliche) Problem zu bagatellisieren bzw die Auseinandersetzung mit diesem Problem in eine völlig falsche Richtung zu lenken, wie deine Beiträge nur allzu deutlich zeigen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von PeterK »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Dec 2018, 09:38)
Na, wenn sie konkret von einem tätlichen Gewaltübegriff, einer verbalen Entgleisung, einer Schmiererei usw. betroffen sind. Also von einer Handlung, die in irgendeiner Art mit Rechtsstaatlichkeit, Strafrecht usw. zu tun hat. Mit der Funktion des Staates, die Unversehrhtheit seiner Bürger zu schützen.
Aha. Ist man demzufolge nicht "ganz konkret betroffen", wenn man berechtigte Sorge haben muss, z.B. seine Kinder zur Schule zu schicken, weil es sich um eine konfessionelle Schule handelt?
Zuletzt geändert von PeterK am Mi 12. Dez 2018, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
Stoner

Re: Antisemitismus

Beitrag von Stoner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Dec 2018, 12:36)

Czollek ist vor allem auch Lyriker, Künstler. Und als solcher spricht er keineswegs "für die Gesellschaft" sondern für sich selbst. Und sein Buch ist auch nicht an eine "Gesellschaft" gerichtet sondern an einen Leser. Das heißt eine Person.
Pardon, aber schon der Titel sagt klar, dass er sich nicht an eine Person, sondern an ein gesellschaftliches Abstraktum richtet: Desintegriert euch!
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Re: Antisemitismus

Beitrag von PeterK »

Vongole hat geschrieben:(11 Dec 2018, 22:02)
Sie kommen ihnen sogar entgegen? Wie überaus großzügig, da fühlt sich der jüdische "Mitbürger" doch gleich besser.
Besonders dann, wenn der Entgegenkommende den Unterschied "Deutscher" und "jüdischer Mitbürger" macht.

Viele Deutsche kommen übrigens auch den katholischen Mitbürgern entgegen. Manche sogar den weiblichen.

Liebermann!
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

odiug hat geschrieben:(12 Dec 2018, 08:16)

Ich muss dir gestehen, ich habe als Piefke in Wien studiert ...Österreich war damals noch nicht einmal in der EU.
Und der österreichische Antisemitismus sitzt tief.
Der österreichische Antisemitismus und der preußische Militarismus ...erst beide ergeben einen Hitler.
Ihre Analyse trifft durchaus zu. Sie beinhaltet nur zwei Fehler. Sie hätten jeweils nur die Vergangenheitsform verwenden müssen, also "saß tief" und "ergab einen Hitler".
Dass aber der Antisemismus auch dort wieder tief sitzt und bald noch tiefer sitzen könnte, will ich aufgrund des auch dort importierten Antisemitismus nicht verhehlen.
PeterK hat geschrieben: Besonders dann, wenn der Entgegenkommende den Unterschied "Deutscher" und "jüdischer Mitbürger" macht.

Viele Deutsche kommen übrigens auch den katholischen Mitbürgern entgegen. Manche sogar den weiblichen.

Liebermann!
Was für ein Gewäsch. Das Thema war Judenhass und damit waren explizit jüdische Mitbürger gemeint.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von PeterK »

Raul71 hat geschrieben:(12 Dec 2018, 13:27)
Das Thema war Judenhass und damit waren explizit jüdische Mitbürger gemeint.
... die häufig Deutsche sind.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

PeterK hat geschrieben:(12 Dec 2018, 13:31)

... die häufig Deutsche sind.
Wie kommen sie darauf, dass mit "jüdischen Mitbürgern" nicht auch "deutsche jüdische Mitbürger" gemeint waren? :rolleyes:
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Re: Antisemitismus

Beitrag von PeterK »

Raul71 hat geschrieben:(12 Dec 2018, 13:58)
Wie kommen sie darauf, dass mit "jüdischen Mitbürgern" nicht auch "deutsche jüdische Mitbürger" gemeint waren? :rolleyes:
Die Frage ist eher: Wer ist mit "Deutsche" (,die "jüdischen Mitbürgern" entgegenkommen,) gemeint?
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

PeterK hat geschrieben:(12 Dec 2018, 13:22)

Besonders dann, wenn der Entgegenkommende den Unterschied "Deutscher" und "jüdischer Mitbürger" macht.

Viele Deutsche kommen übrigens auch den katholischen Mitbürgern entgegen. Manche sogar den weiblichen.

Liebermann!
Eigentlich müsste man fragen, was der User mit dem "Entgegenkommen" überhaupt meint.
Vermutlich merkt er nicht einmal, wieviel antisemitische Überheblichkeit darin steckt. :rolleyes:
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Raul71 hat geschrieben:(12 Dec 2018, 13:27)

Ihre Analyse trifft durchaus zu. Sie beinhaltet nur zwei Fehler. Sie hätten jeweils nur die Vergangenheitsform verwenden müssen, also "saß tief" und "ergab einen Hitler".
Dass aber der Antisemismus auch dort wieder tief sitzt und bald noch tiefer sitzen könnte, will ich aufgrund des auch dort importierten Antisemitismus nicht verhehlen.
Was für ein Gewäsch. Das Thema war Judenhass und damit waren explizit jüdische Mitbürger gemeint.
Wäre von der Vergangenheitsform die Rede, müsste Josef Schuster kei Einschreiten in Fällen von Antisemitismus fordern.

Schuster sagte, er hoffe, dass mit der Veröffentlichung der Studie ein Ruck durch die europäischen Staaten gehe: "Antisemitismus ist kein Nischenproblem, es ist ein Problem, das sich in vielen europäischen Ländern festgesetzt hat." Antisemitismus gebe auch Auskunft über den Stand der demokratischen Verhältnisse.
Als die Hauptursache der steigenden Judenfeindlichkeit nannte Schuster den wachsenden Rechtspopulismus auch in Deutschland. Dazu zählt aus seiner Sicht auch der Einzug der AfD in den Bundestag.

https://www.evangelisch.de/inhalte/1537 ... semitismus

Und ja, er erwähnt auch den Antisemitismus der Zuwanderer.

Wer wie Sie allerdings nicht zwischen deutschjüdischen Bürgern und "jüdischen Mitbürgern" unterscheiden kann, wird Schusters Appell wahrscheinlich weder verstehen noch akzeptieren.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von PeterK »

Vongole hat geschrieben:(12 Dec 2018, 15:17)
Eigentlich müsste man fragen, was der User mit dem "Entgegenkommen" überhaupt meint.
Das wäre dann tatsächlich die nächste Frage (nachdem der Gute vielleicht erklärt haben wird, wer denn nun die "Deutschen" sind, die den "jüdischen Mitbürgern" "entgegenkommen").
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

Vongole hat geschrieben:(12 Dec 2018, 15:28)

Wäre von der Vergangenheitsform die Rede, müsste Josef Schuster kei Einschreiten in Fällen von Antisemitismus fordern.

Schuster sagte, er hoffe, dass mit der Veröffentlichung der Studie ein Ruck durch die europäischen Staaten gehe: "Antisemitismus ist kein Nischenproblem, es ist ein Problem, das sich in vielen europäischen Ländern festgesetzt hat." Antisemitismus gebe auch Auskunft über den Stand der demokratischen Verhältnisse.
Als die Hauptursache der steigenden Judenfeindlichkeit nannte Schuster den wachsenden Rechtspopulismus auch in Deutschland. Dazu zählt aus seiner Sicht auch der Einzug der AfD in den Bundestag.

https://www.evangelisch.de/inhalte/1537 ... semitismus

Und ja, er erwähnt auch den Antisemitismus der Zuwanderer.

Wer wie Sie allerdings nicht zwischen deutschjüdischen Bürgern und "jüdischen Mitbürgern" unterscheiden kann, wird Schusters Appell wahrscheinlich weder verstehen noch akzeptieren.
Das war ein allgemeines Statement von Herrn Schuster. Es ist richtig, dass er das immer wieder darstellt und die Faktoren aufzeigt. Die Gewichtung dieser einzelnen Faktoren darf aber jeder selbst vornehmen.
Im Gegensatz zu einem allgemeinen Statement spielt hier aber die Musik
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/ze ... t-100.html
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Re: Antisemitismus

Beitrag von PeterK »

Raul71 hat geschrieben:(12 Dec 2018, 16:08)
Im Gegensatz zu einem allgemeinen Statement spielt hier aber die Musik
Hier leider auch (wenn man überhaupt von "Musik" sprechen will):
Raul71 hat geschrieben:(11 Dec 2018, 20:43)
Sehr viele Deutsche kommen den jüdischen Mitbürgern sogar entgegen.
BTW: Wie ist - neben "Deutsche" - eigentlich "sogar" in dem Zusammenhang gemeint?
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

JunkerPhil hat geschrieben:(12 Dec 2018, 16:39)

Man riecht in vielen Beiträgen hier ebenfalls subtilen Antisemitismus. Viele reden über Juden, als seien es Außerirdische von einem fremden Planeten, die zwar schützenswert sind, aber einen Bierabend will dann doch niemand mit einem Juden verbringen.

Jetzt mal Hand aufs Herz : Wer kennt denn wirklich Juden ? Man sieht keine, man hört keine und man kommt nicht in Konflikte mit Juden. Somit kann es oftmals gar keine echte Judenfeindlichkeit geben. Das Wort " Jude " gilt häufig nur als Innbegriff von etwas , was einen schlechten Ruf hat.
Es wäre mir völlig neu, dass man Juden persönlich kennen muss, um Antisemit zu sein.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Chajm »

Vongole hat geschrieben:(12 Dec 2018, 16:45)

Es wäre mir völlig neu, dass man Juden persönlich kennen muss, um Antisemit zu sein.
Zu der erwaehnten "echten Judenfeindschaft" - wie saehe denn dann eine "unechte Judenfeindschaft" aus? :?:
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

PeterK hat geschrieben:(12 Dec 2018, 16:34)

Hier leider auch (wenn man überhaupt von "Musik" sprechen will):

BTW: Wie ist - neben "Deutsche" - eigentlich "sogar" in dem Zusammenhang gemeint?
Das "sogar" bezieht sich auf die Verleumdungsbeiträge einiger bestimmter User, die Deutschen einen Antisemitismus anhängen wollen. Mit diesem "sogar" wird bekräftigt, dass es, im Gegenteil, nicht so ist.
Aber das hier ist der Antisemitismus-Thread und nicht der für verschwurbelte Frägchen und Nebenkriegsschauplätzchen. Also, was sagen sie endlich zum wichtigsten Problem, welches dafür gesorgt hat, dass der Antisemitismus wieder in aller Munde ist? https://www.zdf.de/nachrichten/heute/ze ... t-100.html
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Re: Antisemitismus

Beitrag von PeterK »

Raul71 hat geschrieben:(12 Dec 2018, 16:54)
... Verleumdungsbeiträge einiger bestimmter User ...
Ich bitte um Belege für den Vorwurf der "Verleumdung". Welcher User des PF hat wen verleumdet?
Also, was sagen sie endlich zum wichtigsten Problem, welches dafür gesorgt hat, dass der Antisemitismus wieder in aller Munde ist?
Deine Frage gehört IMO in die Kategorie "klassischer Whataboutism".
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

JunkerPhil hat geschrieben:(12 Dec 2018, 16:39)

Das Wort " Jude " gilt häufig nur als Innbegriff von etwas , was einen schlechten Ruf hat.
Viel schlimmer, das Wort gilt mittlerweile wieder als Schimpfwort.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Raul71 hat geschrieben:(12 Dec 2018, 16:54)

Das "sogar" bezieht sich auf die Verleumdungsbeiträge einiger bestimmter User, die Deutschen einen Antisemitismus anhängen wollen. Mit diesem "sogar" wird bekräftigt, dass es, im Gegenteil, nicht so ist.
Man muss schon ganz hart die Fakten und die Realität verleugnen, wenn man nicht sehen will, dass es ureigenen, "biodeutschen" Antisemitismus gibt und das nicht zu knapp.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Raul71 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Dec 2018, 18:42)

Man muss schon ganz hart die Fakten und die Realität verleugnen, wenn man nicht sehen will, dass es ureigenen, "biodeutschen" Antisemitismus gibt und das nicht zu knapp.
Ih sage "kaum" und "aufgebauscht", sie sagen "nicht zu knapp". Vielleicht meinen wir beide das Gleiche? Fakt ist, dass das Thema "Antisemitismus" erst ab 2015 wieder ins Blickfeld geriet.
Inzwischen kam es wieder hoch, als importierte Gefahr oder um diese zu relativieren.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Wutbürger »

Raul71 hat geschrieben:(12 Dec 2018, 00:42)

Wenn sie unbedingt über ihre Lieblingspartei sprechen wollen, dann gehen sie in den AfD-Thread. Die AfD interessiert mich nicht, ich spreche von Deutschland. Solche fadenscheinigen Umfragen mit diffusen Aussagen interessieren mich auch nicht.
Die deutsche Bevölkerung ist den jüdischen Mitbürgern und den jüdischen Menschen im Allgemeinen ganz überwiegend sehr wohlgesonnen. Aus gutem Grund.
Der Antisemitismus wird überwiegend von außen importiert, Das hat, wie sie gesehen haben, inzwischen auch der ZRdJ bestätigt.
Richtig.

Deutsche haben mit Juden meiner Meinung nach weniger Probleme.
Zum einen, weil Juden Deutsche sind, die eine Religion haben, die sie nicht so vehement nach außen kehren müssen, wie z.B. die Judenhasser par excellence- die Muslime.
Der in Deutschland lebende Jude ist Deutscher. Punkt. Wer da kritisiert: Der Jude, der Jude... der ist einfach nur bekloppt oder ein Altnazi. Fakt.
DIE Muslime aber, die haben traditionell etwas gegen ALLE Juden, egal wo auf der Welt...
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Re: Antisemitismus

Beitrag von PeterK »

Raul71 hat geschrieben:(12 Dec 2018, 19:11)
Inzwischen kam es wieder hoch, als importierte Gefahr oder um diese zu relativieren.
Der Schoß ist fruchtbar noch:
Raul71 hat geschrieben:(11 Dec 2018, 20:43)
Sehr viele Deutsche kommen den jüdischen Mitbürgern sogar entgegen.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von PeterK »

Wutbürger hat geschrieben:(12 Dec 2018, 19:22)
Der in Deutschland lebende Jude ist Deutscher. Punkt.
Das ist dumm Tüch.
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Re: Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Raul71 hat geschrieben:(12 Dec 2018, 19:11)

Vielleicht meinen wir beide das Gleiche?
Ich weiß nicht, was du meinst, ich meine das hier:
Bei etwa 20 Prozent der Bevölkerung gebe es diesen latenten Antisemitismus, konstatieren die Wissenschaftler und Fachleute.
https://www.bundestag.de/dokumente/text ... cht/207504
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