H2O hat geschrieben:(04 Apr 2017, 16:00)
Von einer Kriegserklärung ist man noch sehr weit entfernt, wenn man verhandelt, um einen Akt der Notwehr zu vermeiden. Man sagt ja, was der Kriegsgrund wäre, oder richtiger, der Akt der verhinderten Notwehr. Diese Verhandlungen und Angebote gehen dem sehr ernsten Geschehen lange voraus! Das Land muß sich ja nicht wehren, nur weil ich ihm unerwünschte Eindringlinge zurück schicke. Aber es sollte gewarnt sein für den Fall, daß es da ein böses Spiel versucht.
Aber, liebe JJazzGold, bei aller Sympathie für Mitmenschlichkeit, die ich mir auch am liebsten an die Brust heften würde... ich habe die Sache zu Ende gedacht und dabei festgestellt, daß ich für dieses Ende nicht verantwortlich gemacht werden möchte.
Die eine oder andere ihrer kritischen Nachfragen führt nun wieder mich zu der Frage, ob es einem Ertrinkenden denn gestattet ist, ohne Zustimmung der untätigen Zuschauer mit geordneten Schwimmbewegungen seinem Schicksal entgegen zu wirken? Ja, ich frage niemanden danach, ob ich bitte noch überleben darf. Ich tue, was notwendig ist, damit meine Kinder und Enkel in meinem Lande in Würde leben und arbeiten können... und ich pfeife auf die Zuschauer, die mich oder meine Mitbürger ertrinken sehen möchten.
An anderer Stelle bin ich wegen dieser brutalen Offenheit schon heftig angegangen worden. Ich meine aber, daß ich das Nachdenken auf meiner Seite habe... und ertrage solche Vorhalte ohne schlechtes Gewissen.
Den größten Teil meines Berufslebens habe ich verhandelt, zumeist im Ausland. Daher weiß ich, dass eine in der Verhandlung beinhaltete Drohung ggfls umgesetzt werden muss, da man ansonsten wie der Depp per se dasteht und an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten ist. Man sollte ergo tunlichst vermeiden, Androhungen als Verhandlungsmasse zu nutzen, die entweder nicht umgesetzt werden, oder aufgrund existierender Verträge nicht umgesetzt werden dürfen.
Ich habe zwar nichts dagegen, jemanden der meint mich körperlich angehen zu müssen, kräftig eins auf die Nase zu hauen, oder auch eine Rippe zu brechen, halte mich aber aussenpolitische für eine Pazifistin. Insofern würde ich gegen jede Partei vehement opponieren, die ohne Not und entsprechende Abkommen laut darüber nachdenkt, einen militärischen Einsatz zur Rückführung unberechtigter Asylantragsteller anzustreben. Das löst keine Probleme, sondern schafft neue. Probleme, die sich als weitaus eklatanter erweisen werden, als es eine auf vertraglicher Basis geschlossene Rückführung und monetäre Unterstützung bestehender Lager oder situationsverändernde Maßnahmen vor Ort jemals sein könnten.
Mag sein, dass wir auf diesem Weg die eine oder andere Summe quasi in die Tonne kloppen, aber es ist nur Geld und Geld lässt sich immer erwirtschaften. Ich gehe davon aus, lässt man ihnen die Wahl, dass unsere Nachkommen lieber das Geld erwirtschaften, als an irgendwelchen ausländischen Gestaden ihr Leben für eine militärische Operation der gewaltsamen Rückführung ihr Leben zu lassen, nur weil unsere Generation der Meinung war, das wäre die Lösung.