Ich habe mir mal den Link mit der Beschlussfassung der Jusos durchgelesen. Anders als im verlinkten Video ist da KEINE Rede von "Schwangerschaftsabbruch/Abtreibung bis zur Geburt", sondern von "Legalisierung statt Kriminalisierung" UND es werden tatsächlich Lösungsvorschläge unterbreitet.Skeptiker hat geschrieben:(10 Dec 2018, 19:43)
Du magst es als Verhandlungsmasse sehen. Ich beurteile die Menschen an ihren Taten. Beschlusslage ist die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Dass man vorgibt danach irgendeine Regelung finden zu wollen, ist ersteinmal ein Lippenbekenntnis, denn man kann dann ja wieder jeder konstruktiven Lösung im Wege stehen. Die Stimmungslage dazu, zumindest bei manchen Deligierten, zeigte sich doch sehr deutlich in dem Video.
Glaubwürdiger wäre es gewesen, wenn die Jusos einen Alternativvorschlag für den Ersatz des §218 gemacht hätten. Wer aber Extremisten in den eigenen Reihen nicht bändigen kann, von dem ist auch keine Mitarbeit an einer Lösung vorstellbar, die von dieser Maximallösung auch nur einen Deut abweicht.
Daher ganz klar: Die Jusos haben das SO entschieden und nicht anders. Dann müssen sie sich auch an der Entscheidung messen lassen.
U.a. den aus 1872(!) stammenden Abtreibungsparagraphen 218 StGB zu streichen und durch §218a StGB zu ersetzen - diesen allerdings aus den Mord- und Tötungsdelikten herauszulösen UND diesen Paragraphen ggf zu ergänzen. Auch dazu werden Vorschläge unterbreitet, desweiteren schlagen die Jusos vor statt von Schwangerschaftskonfliktgesetz von einem Schwangerschaftsgesetz zu sprechen, weil "Schwangerschaftskonfliktgesetz" impliziere, dass (eine) Schwangerschaft immer einen Konflikt darstellen würde.
Darüber sollte wirklich diskutiert werden (können).
Darüber hinaus fordern sie die Abschaffung des §219 StGB welcher aus der Nazizeit stammt. Auch hier ist es durchaus angebracht, darüber zu diskutieren, ob dieser tatsächlich noch zeitgemäß ist.
Interessant ist allerdings, welche Einstellung Jusos zu Frau und Schwangerschaft haben, wenn sie darauf hinweisen:
"Die Schreibweise Frauen* soll verdeutlichen, dass nicht nur Frauen schwangere Personen sein können. Menschen
mit Uterus sind nicht alle Frauen, und nicht alle Frauen können Kinder bekommen. Das * steht dabei für Personen,
die nicht in die zweigeschlechtliche Matrix von “Frauen” und “Männern” passen (wollen). Die Kategorie “Frau” wird
dennoch beibehalten, nicht als biologische, sondern als sozial hergestellte, um die ideologischen Projektionen und
Konstruktionen auch durch die “Lebensschützer” abbilden zu können. (Quelle: “Kulturkampf und Gewissen. Medizinethische Strategien der »Lebensschutz«-Bewegung” von Kirsten Achtelik / Eike Sanders / Ulli Jentsch"
Quelle
Soso - schwanger werden, können nicht nur Frauen und nicht nur Frauen haben einen Uterus. Das ist mal eine ganz neue Erkenntnis. Wer außer Frauen sonst noch schwanger werden könnte und einen Uterus hat, verraten die Jusos nicht.
Frausein halt also nix mit Biologie zu tun, sondern ist sozial und ideologisch hergestelltes Konstrukt.
Welch ein Schwachsinn!