Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

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Selina
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Oct 2018, 21:30)

Ich zitiere mal aus dem von Dir verlinkten Artikel:

Naturwissenschaftler als „altbekannte Snobisten“!

Und dann noch dieses widerliche Anbiedern, dass viele Wissenschaften es in der Anfangszeit schwer hatten. Ja, richtig, aber es ist eben die Methodik, welche den Zweig da heraus führt. Genau diese Methodik ist bei Genderwissenschaften aber hochproblematisch weil oft erkennbar Interessen- und nicht faktengeleitet.

Genderwissenschaften müssen sich naturwissenschaftlichen Standards nähern, oder man muss sie als das bezeichnen was sie sind: Ein Zweig der Geisteswissenschaften, der von einer zeitgeistlichen Ideologie mE nicht zu unterscheiden ist.
Weil wir gerade beim Zitieren sind, ich finde diesen Passus aus dem von mir verlinkten Blog sehr interessant:

Das also ist die Quintessenz: viel Kritik an den Gender Studies ist in Wirklichkeit Kritik am Feminismus und an einem Gesellschaftsbild, das man selbst nicht teilt. Wer der Überzeugung ist, dass die Gleichheit und in einem gewissen Rahmen Austauschbarkeit der Geschlechterrollen und die Aufhebung traditioneller Familienbilder eine schlechte und zu bekämpfende Entwicklung sind, wird sich von den Gender Studies zwangsläufig bedroht fühlen, ob diese nun wissenschaftlichen Ansprüchen genügen oder nicht. Sie dienen als eine weitere Folie für einen Kampf, der auf vielen Ebenen ausgetragen wird. Dass die Prämissen der Gender Studies nicht unbedingt intuitiv sind, hilft den Kritikern dabei, sich vielerlei Kopfschütteln zu versichern, spricht aber nicht grundsätzlich gegen das Feld. Schließlich sind die Prämissen der theoretischen Physik auch nicht jedermann einsichtig, nur berühren diese das Selbstverständnis der Menschen nur eingeschränkt und werden daher meist in Ruhe gelassen¹. Vielleicht sollte man diese Ruhe auch den Gender Studies gönnen, denn die können durchaus wertvolle neue Denkansätze in Wissenschaftsfelder einbringen, die sich vorher keine Gedanken dazu gemacht haben. Das gilt auch für die Biologie.

¹ Wobei Einstein für seine Relativitätstheorie auch viel mit dem Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit zu kämpfen hatte. Viele der Angriffe gegen seine Person waren auch untrennbar damit verknüpft, dass er Jude war und die „natürliche“ deutsche Physik in Frage stellte.


http://www.deliberationdaily.de/2018/03 ... r-studies/
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Selina
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

In diesem Deutschlandfunk-Beitrag werden mal diverse Kritiken an den Gender Studies genauer unter die Lupe genommen. Auch sehr empfehlenswert:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/de ... _id=397216
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Kritikaster
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Kritikaster »

Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 08:09)

Weil wir gerade beim Zitieren sind, ich finde diesen Passus aus dem von mir verlinkten Blog sehr interessant:

Das also ist die Quintessenz: viel Kritik an den Gender Studies ist in Wirklichkeit Kritik am Feminismus und an einem Gesellschaftsbild, das man selbst nicht teilt. Wer der Überzeugung ist, dass die Gleichheit und in einem gewissen Rahmen Austauschbarkeit der Geschlechterrollen und die Aufhebung traditioneller Familienbilder eine schlechte und zu bekämpfende Entwicklung sind, wird sich von den Gender Studies zwangsläufig bedroht fühlen, ob diese nun wissenschaftlichen Ansprüchen genügen oder nicht. Sie dienen als eine weitere Folie für einen Kampf, der auf vielen Ebenen ausgetragen wird. Dass die Prämissen der Gender Studies nicht unbedingt intuitiv sind, hilft den Kritikern dabei, sich vielerlei Kopfschütteln zu versichern, spricht aber nicht grundsätzlich gegen das Feld. Schließlich sind die Prämissen der theoretischen Physik auch nicht jedermann einsichtig, nur berühren diese das Selbstverständnis der Menschen nur eingeschränkt und werden daher meist in Ruhe gelassen¹. Vielleicht sollte man diese Ruhe auch den Gender Studies gönnen, denn die können durchaus wertvolle neue Denkansätze in Wissenschaftsfelder einbringen, die sich vorher keine Gedanken dazu gemacht haben. Das gilt auch für die Biologie.

¹ Wobei Einstein für seine Relativitätstheorie auch viel mit dem Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit zu kämpfen hatte. Viele der Angriffe gegen seine Person waren auch untrennbar damit verknüpft, dass er Jude war und die „natürliche“ deutsche Physik in Frage stellte.


http://www.deliberationdaily.de/2018/03 ... r-studies/
Zwar gibt es in den Gender Studies durchaus einige Aussagen, die in diese Richtung gehen, aber die Mehrheit der Forscher postuliert etwas anderes: dass sich das Geschlecht nicht ausschließlich biologisch, sondern eben auch sozial konstruiere. Die Frage, welchen Anteil beide Faktoren jeweils haben, ist dabei umstritten und Gegenstand vieler Forschungen – wie es in einem wissenschaftlichen Prozess wohl auch sein sollte.
Ja, natürlich ist das "Gegenstand vieler Forschungen". Die bieten schließlich - einem sich ständig wandelnden Zeitgeist geschuldet - gute Einkommensmöglichkeiten bei äußerst fragwürdigem Nutzen.

Die objektiv überprüfbaren Aussagen beispielsweise eines Einstein zur Physik oder anderer Naturwissenschaftler mit Gender bezogener Sozial"wissenschaft" auf eine Stufe zu stellen, ist ein höchst kritisch zu betrachtender Ansatz, der allein einer vollkommen ungerechtfertigten Aufwertung dieses "Forschungs"feldes dienen soll.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von schokoschendrezki »

Watchful_Eye hat geschrieben:(11 Oct 2018, 15:44)

Ich hab die Berichterstattung dazu auch von Anfang an mitverfolgt, aber da hier eh kaum Feministinnen aktiv sind, dachte ich, ich könnte mir einen Thread dazu auch sparen. ;) Ist eine ungewöhnliche Situation hier.

Ich würde Gender Studies per se gar nicht abwürgen wollen. Aber was mich stört, ist, dass Modelle der Gender Studies im öffentlichen Diskurs immer wieder als vermeintlich modern, moralisch und richtig dargestellt werden ....
Sie werden vor allem von der finanziellen Förderung her, von der Anzahl ausgeschriebener Professorenstellen her als vermutlich relevant, dominierend und völlig überzogen dargestellt. Sind aber tatsächlich eher eine unbedeutende Nebenangelegenheit.

Wollen wir mal darüber nachdenken und diskutieren, woher dieser Hang zur Aufblasung dieses Nischenphänomens zu einem schwarzen Riesenmonster rührt?
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von schokoschendrezki »

Skeptiker hat geschrieben:(11 Oct 2018, 21:30)

Ich zitiere mal aus dem von Dir verlinkten Artikel:

Naturwissenschaftler als „altbekannte Snobisten“!

Und dann noch dieses widerliche Anbiedern, dass viele Wissenschaften es in der Anfangszeit schwer hatten. Ja, richtig, aber es ist eben die Methodik, welche den Zweig da heraus führt. Genau diese Methodik ist bei Genderwissenschaften aber hochproblematisch weil oft erkennbar Interessen- und nicht faktengeleitet.

Genderwissenschaften müssen sich naturwissenschaftlichen Standards nähern, oder man muss sie als das bezeichnen was sie sind: Ein Zweig der Geisteswissenschaften, der von einer zeitgeistlichen Ideologie mE nicht zu unterscheiden ist.
Wir alle sind von einem ganz grundsätzlichem Scheitern einer WIssenschaft betroffen. Nicht irgendwie abstrakt, geisteswissenschaftlich, methodisch sondern ganz konkret bis hin zu den Sozial- und Wirtschaftsverhältnissen. So gut wie nix ist in den Wirtschattswissenschaften aus der Banken- und Finanzkrise vor zehn Jahren gelernt worden. Man macht einfach weiter. Man kann heute Sätze von Wissenschaftlern hören wie "Banken erschaffen Geld aus dem Nichts" und sind als Wirtschaftsunternehmen aufzufassen. Und andere Wissenschaftler verfolgen beharrlich klassische ökonomische VW-Modelle, in denen "Geld" einfach nur Teil einer Finanzinfrastruktur ist und "zur Verfügung steht". So. Bitte. Was betrifft uns nun eigentlich eher? Die wissenschaftliche Methodik von Gender Studies oder die Frage, wie unsere Geld- und Finanzsysteme eigentlich wirklich funktionieren.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 08:09)

Weil wir gerade beim Zitieren sind, ich finde diesen Passus aus dem von mir verlinkten Blog sehr interessant:

Das also ist die Quintessenz: viel Kritik an den Gender Studies ist in Wirklichkeit Kritik am Feminismus und an einem Gesellschaftsbild, das man selbst nicht teilt. Wer der Überzeugung ist, dass die Gleichheit und in einem gewissen Rahmen Austauschbarkeit der Geschlechterrollen und die Aufhebung traditioneller Familienbilder eine schlechte und zu bekämpfende Entwicklung sind, wird sich von den Gender Studies zwangsläufig bedroht fühlen, ob diese nun wissenschaftlichen Ansprüchen genügen oder nicht. Sie dienen als eine weitere Folie für einen Kampf, der auf vielen Ebenen ausgetragen wird. Dass die Prämissen der Gender Studies nicht unbedingt intuitiv sind, hilft den Kritikern dabei, sich vielerlei Kopfschütteln zu versichern, spricht aber nicht grundsätzlich gegen das Feld. Schließlich sind die Prämissen der theoretischen Physik auch nicht jedermann einsichtig, nur berühren diese das Selbstverständnis der Menschen nur eingeschränkt und werden daher meist in Ruhe gelassen¹. Vielleicht sollte man diese Ruhe auch den Gender Studies gönnen, denn die können durchaus wertvolle neue Denkansätze in Wissenschaftsfelder einbringen, die sich vorher keine Gedanken dazu gemacht haben. Das gilt auch für die Biologie.

¹ Wobei Einstein für seine Relativitätstheorie auch viel mit dem Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit zu kämpfen hatte. Viele der Angriffe gegen seine Person waren auch untrennbar damit verknüpft, dass er Jude war und die „natürliche“ deutsche Physik in Frage stellte.


http://www.deliberationdaily.de/2018/03 ... r-studies/
Du verstehst nicht, dass du wieder nur eine Meinung eines Ideologen verteidigst, der seinen Berufszweig verteidigt.

In die Sprache des Mittelalters übersetzt hiesse der Satz:
Viel Kritik an der Scholastik kommt in Wahrheit von Ketzern die den rechten Glauben bekämpfen.
Und nein, die Relativitätstheorie wurde anfangs angegriffen, weil es eben ein vollkommen normaler Vorgang ist Theorien zu falsifizieren. Diese wissenschaftliche Methode als antisemitisch zu diffamieren ist der selbe Unfug wie Kritik an Genderismus pauschal als anti-feministische zu bezeichnen.

Es ist schlicht ein Merkmal unwissenschaftlich denkender Menschen auf diese Methoden hereinzufallen. Die werden leider offenbar immer mehr, wodurch wir zunehmend eine ideologiegetriebene Gesellschaft werden.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(12 Oct 2018, 10:31)

Du verstehst nicht, dass du wieder nur eine Meinung eines Ideologen verteidigst, der seinen Berufszweig verteidigt.

In die Sprache des Mittelalters übersetzt hiesse der Satz:

Und nein, die Relativitätstheorie wurde anfangs angegriffen, weil es eben ein vollkommen normaler Vorgang ist Theorien zu falsifizieren. Diese wissenschaftliche Methode als antisemitisch zu diffamieren ist der selbe Unfug wie Kritik an Genderismus pauschal als anti-feministische zu bezeichnen.

Es ist schlicht ein Merkmal unwissenschaftlich denkender Menschen auf diese Methoden hereinzufallen. Die werden leider offenbar immer mehr, wodurch wir zunehmend eine ideologiegetriebene Gesellschaft werden.
Aha. Und anhand welcher Beispiele kannst du erläutern, wo "wir zunehmend eine ideologiegetriebene Gesellschaft werden"? Würde mich echt interessieren. Und eine zweite Frage: Woher kommt dein Interesse ausgerechnet für so eine marginale Erscheinung im Wissenschaftsbetrieb wie die Gender Studies? Und drittens: Was ist für dich so bedrohlich daran, Geschlechterfragen genauer zu erforschen?
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von schokoschendrezki »

Skeptiker hat geschrieben:(12 Oct 2018, 10:31)

Du verstehst nicht, dass du wieder nur eine Meinung eines Ideologen verteidigst, der seinen Berufszweig verteidigt.

In die Sprache des Mittelalters übersetzt hiesse der Satz:

Und nein, die Relativitätstheorie wurde anfangs angegriffen, weil es eben ein vollkommen normaler Vorgang ist Theorien zu falsifizieren. Diese wissenschaftliche Methode als antisemitisch zu diffamieren ist der selbe Unfug wie Kritik an Genderismus pauschal als anti-feministische zu bezeichnen.
Die Wirklichkeit ist wie immer komplizierter. Die spezielle Relativitätstheorie war anfangs, 1905 ein wissenschaftlicher Artikel unter derm Titel "Zur Elektrodynamik bewegter Körper", der zunächst nur einen kleinen Kreis von Fachleuten interessierte. Naturphilosophisch erwies sich das nur wenig später als Teil eines grundsätzlichen Weltsichtsumbruchs von der Newtonschen klassischen hin zur modernen Physik und keineswegs nur als "vollkommen normaler Vorgang" . Dann wurde das ganze populär und alle möglichen Leute schwatzten von der RT ohne auch nur irgendwie zu verstehen, worums eigentlich ging. Und dann gab es ab Anfang der 30er die "Deutsche Physik". Und man könnte dieses Phänomen unter Nazipropaganda abhaken, wenn nicht wirklich ganz große Leute dabei gewesen wären. Physiknobelpreisträger wie Philipp Lenau etwa. Es ist wirklich komplizierter. Die Kritik an der RT von dieser Seite war definitiv antisemtisch. Auch wenn sie natürlich als reine Projektion von Antisemiten nicht das geringste mit Menschen jüdischer Herkunft wie Einstein zu tun hat. Und es vermischten sich dabei populäre Strömungen mit (pseudo)wissenschaftlchen Argumenten. Die Kritik an den Gender Studies heute hat insofern etwas damit zu tun, als dass der dabei deutlich werdende Affekt weit weit über die tatsächliche reale Relevanz des Phänomens hinausreicht. Irgendetwas ärgert viele Menschen an diesen Genderstudies weit weit über alle rationalen Begründbarkeiten hinaus.

Und diese Frage ist für mich zumindest politisch interessanter als das, was Gender Studies eigentlich vorgeben, erforschen zu wollen.
Stoner

Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Stoner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Oct 2018, 10:27)

Wir alle sind von einem ganz grundsätzlichem Scheitern einer WIssenschaft betroffen. Nicht irgendwie abstrakt, geisteswissenschaftlich, methodisch sondern ganz konkret bis hin zu den Sozial- und Wirtschaftsverhältnissen. So gut wie nix ist in den Wirtschattswissenschaften aus der Banken- und Finanzkrise vor zehn Jahren gelernt worden. Man macht einfach weiter. Man kann heute Sätze von Wissenschaftlern hören wie "Banken erschaffen Geld aus dem Nichts" und sind als Wirtschaftsunternehmen aufzufassen. Und andere Wissenschaftler verfolgen beharrlich klassische ökonomische VW-Modelle, in denen "Geld" einfach nur Teil einer Finanzinfrastruktur ist und "zur Verfügung steht". So. Bitte. Was betrifft uns nun eigentlich eher? Die wissenschaftliche Methodik von Gender Studies oder die Frage, wie unsere Geld- und Finanzsysteme eigentlich wirklich funktionieren.
Menschen sterben an ganz unterschiedlichen Krankheiten. Der Umstand, dass Krankheit A dabei für ein Drittel aller Todesfälle ursächlich ist, Krankheit B dagegen nur für 1%, macht die Beschäftigung mit Krankheit B nicht zu einer marginalen Angelegenheit. Für fast alle Probleme der Welt lässt sich ein größeres finden. Dieses Finden des größeren Problems bzw. der Verweis darauf wird gerne als Diskurskorrektiv eingesetzt, wozu aller Inhalt ans größere Allgemeine drangegeben wird. Sinn und Zweck des Manövers ist es, sich nicht dem eigentlich Problem zu stellen, sondern denjenigen, der das Problem auf den Tisch legt, ins Abseits zu manövrieren. Eine simple diskurstheoretische oder rhetorische Strategie. Dabei zeigt sich, unabhängig von allen Größenproblemen, an dem vom Strangeröffner dargestellten Sachverhalt, dass bestimmte Zweige der Geisteswisenschaften die gesamte Zunft bis ins Karikaturhafte diskreditieren. Folgen Sie dem Link im Artikel von Spiegel-Online in dieser Sache zur Website der drei Wissenschaftler und lesen Sie den Artikel über kopulierende Hunde und über Hundebesitzer usw. Vielleicht ist das nicht das größte Problem der Menschheit, aber es ist zumindest indikativ für die Arbeitsweise einer ganzen Zunft, die jede wissenschaftliche Kritik an ihren wissenschaftlichen Standards unter Ideologieverdacht stellt.
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Selina
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Oct 2018, 11:33)

Die Wirklichkeit ist wie immer komplizierter. Die spezielle Relativitätstheorie war anfangs, 1905 ein wissenschaftlicher Artikel unter derm Titel "Zur Elektrodynamik bewegter Körper", der zunächst nur einen kleinen Kreis von Fachleuten interessierte. Naturphilosophisch erwies sich das nur wenig später als Teil eines grundsätzlichen Weltsichtsumbruchs von der Newtonschen klassischen hin zur modernen Physik und keineswegs nur als "vollkommen normaler Vorgang" . Dann wurde das ganze populär und alle möglichen Leute schwatzten von der RT ohne auch nur irgendwie zu verstehen, worums eigentlich ging. Und dann gab es ab Anfang der 30er die "Deutsche Physik". Und man könnte dieses Phänomen unter Nazipropaganda abhaken, wenn nicht wirklich ganz große Leute dabei gewesen wären. Physiknobelpreisträger wie Philipp Lenau etwa. Es ist wirklich komplizierter. Die Kritik an der RT von dieser Seite war definitiv antisemtisch. Auch wenn sie natürlich als reine Projektion von Antisemiten nicht das geringste mit Menschen jüdischer Herkunft wie Einstein zu tun hat. Und es vermischten sich dabei populäre Strömungen mit (pseudo)wissenschaftlchen Argumenten. Die Kritik an den Gender Studies heute hat insofern etwas damit zu tun, als dass der dabei deutlich werdende Affekt weit weit über die tatsächliche reale Relevanz des Phänomens hinausreicht. Irgendetwas ärgert viele Menschen an diesen Genderstudies weit weit über alle rationalen Begründbarkeiten hinaus.

Und diese Frage ist für mich zumindest politisch interessanter als das, was Gender Studies eigentlich vorgeben, erforschen zu wollen.
Genau. Und das ist es aber, was hier seit ewigen Zeiten keiner der immer wieder dieses Thema diskutieren Wollenden (sorry für die stilistisch dumme Formulierung) mal nachvollziehbar beantwortet. Was stört an diesen Forschungen so sehr, wo sie doch kaum öffentlich in Erscheinung treten? Ich meine, ich kann es mir in etwa vorstellen, was das ist. Aber ich fänds halt interessant, dass diejenigen, die das Thema Gender Studies immer wieder anschneiden, auch sagen würden, worin in ihren Augen nun die diskutierenswerte Brisanz liegen soll.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Fliege »

Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 12:45)
Aber ich fänds halt interessant, dass diejenigen, die das Thema Gender Studies immer wieder anschneiden, auch sagen würden, worin in ihren Augen nun die diskutierenswerte Brisanz liegen soll.
Wie "immer wieder"? Seit 2013 sind nun fünf Jahre vergangen. Brisant ist Genderologie, weil es sich bei Genderologie um eine wissenschaftsfeindliche Ideologie handeln dürfte.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Watchful_Eye »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Oct 2018, 10:18)
Wollen wir mal darüber nachdenken und diskutieren, woher dieser Hang zur Aufblasung dieses Nischenphänomens zu einem schwarzen Riesenmonster rührt?
Ich hab ja schon gesagt - ich bin nicht einer jener, denen es darum geht, dass "Gender Studies" alle Gelder entzogen werden sollen o.ä.

Mir geht es um folgendes. Ich gehe davon aus, dass sich in vielen Aspekten die jetzt noch verbleibenden unterschiedlichen Geschlechterrollen in westeuropäischen Staaten zu einem guten Teil durch genetische Unterschiede erklären lassen und ein 50:50 Verhältnis in vielen Branchen auch langfristig nicht realistisch ist.

Weite Teile der Gender Studies produzieren ein anderes Bild. Demnach seien z.B. die karriererelevanten Geschlechtsunterschiede zwischen Mann und Frau ausschließlich sozial konstruiert. Viele Feministinnen schließen daraus, dass wenn ja alles konstruiert sei, der zu einem 50:50 fehlende Anteil an Nobelpreisträgern/Spitzenpolitikern/.. dem Anteil entspricht, "den Männern den Frauen wegnehmen".

Wer die Existenz von biologischen Faktoren anerkennt und offensiv vertritt, kann schonmal den Job verlieren, wie James Damore bei Google. Auch er schrieb, dass ein 50:50 Verhältnis zwischen den Geschlechtern in der Tech-Branche unrealistisch sei, und erklärte dies teilweise mit biologischen Faktoren. Sein Papier - ich habe es selbst gelesen - wurde in den meisten Medien bis in die Unkenntlichkeit verzerrt dargestellt, so als habe er geschrieben "Frauen haben nun mal genetisch keine Ahnung von Software". So pauschal argumentiert quasi niemand, und Damore auch nicht. Sein Papier war - ob richtig oder nicht - in weiten Teilen wissenschaftlich und fair.

Insofern würde mich die Existenz von Gender Studies eigentlich überhaupt nicht stören, wenn sie sich nicht häufig in einer nahezu feindschaftlichen Konkurrenz mit der Evolutionspsychologie befände.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von unity in diversity »

@Selina
Als gelernte Bürgerin der deutschen, demokratischen Dabbel-Di-Ar, weisst du sicher, dass gegen Ende die Anzahl der gesellschaftlichen Mitesser ein exponentielles Wachstum aufgewiesen hat.
Alles Marxismus/Leninismus-Forscher.
Sie durften nie schnelle Ergebnisse abliefern, weil sie sonst ungründlich geforscht hätten.
Das wäre mehr als sanktionswürdig gewesen.
Nie fertig werden zu können, sicherte Reputation und garantierte die Steuerzuschüsse im nächsten Fiskaljahr und war völlig unverdächtig.
Alles soweit verstanden?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Fliege hat geschrieben:(12 Oct 2018, 13:23)

Wie "immer wieder"? Seit 2013 sind nun fünf Jahre vergangen. Brisant ist Genderologie, weil es sich bei Genderologie um eine wissenschaftsfeindliche Ideologie handeln dürfte.
Wir hatten die letzten Jahre schon an anderer Stelle im Forum massenhaft und ausgiebige Diskussionen dazu.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von unity in diversity »

Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 15:25)

Wir hatten die letzten Jahre schon an anderer Stelle im Forum massenhaft und ausgiebige Diskussionen dazu.
Genderologie ist eine Rechtfertigungslüge für herbeigeredete Unterschiede, fast wie eine Religion.
Unterschiede gibt es nur, die autogenen Zonen betreffend, oder die erogenen Szenen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Stoner

Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Stoner »

Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 15:25)

Wir hatten die letzten Jahre schon an anderer Stelle im Forum massenhaft und ausgiebige Diskussionen dazu.
Es findet sich hierzu wenig, außer den Diskussionen darüber, ob man das nun diskutieren müsse oder warum. Inhaltlich, wie auch hier, sieht es eher dürftig aus. Dabei müsste jedem, dem das Fach Geisteswissenschaften etwas bedeutet, daran gelegen sein, die beschriebenen Zustände zu kritisieren:

https://www.tagesanzeiger.ch/Dildos-Hun ... y/25949132

Daraus:
Das Trio schrieb ein Kapitel aus Adolf Hitlers «Mein Kampf» um und schickte es der feministischen Zeitschrift für Sozialarbeit «Affilia». «Unser Kampf ist mein Kampf. Solidaritätsfeminismus als intersektionale Antwort auf den neoliberalen Choice-Feminismus» wurde im August zur Publikation akzeptiert.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Fliege »

Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 15:25)
Wir hatten die letzten Jahre schon an anderer Stelle im Forum massenhaft und ausgiebige Diskussionen dazu.
Danke für deinen Hinweis. Magst du diese Diskussionen in ein paar Sätzen und mit einigen Zitaten aus den Diskussionen zusammenfassen?
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

MäckIntaier hat geschrieben:(12 Oct 2018, 15:49)

Es findet sich hierzu wenig, außer den Diskussionen darüber, ob man das nun diskutieren müsse oder warum. Inhaltlich, wie auch hier, sieht es eher dürftig aus. Dabei müsste jedem, dem das Fach Geisteswissenschaften etwas bedeutet, daran gelegen sein, die beschriebenen Zustände zu kritisieren:

https://www.tagesanzeiger.ch/Dildos-Hun ... y/25949132

Daraus:
Geisteswissenschaften sind kein Fach, sondern der Überbegriff für eine Vielzahl von Einzelwissenschaften. Und was dieser gefakte Hunde-Sex-Test nun wirklich soll, keine Ahnung. Das sind alles solche extremen Randgebiete. Sorry, geht nicht gegen Sie, aber wen interessiert das? Warum muss man sich überhaupt damit beschäftigen? Ich finde einfach, dass in der Geschlechterfrage relativ bedeutsam ist, immer beide Seiten zu beleuchten: Die biologische und die soziale. Und ich sehe nicht, dass die zurecht kritisierte Theorie der Anfangsjahre der Genderforschung vom "Geschlecht als ausschließlich sozialem Konstrukt", das die Biologie völlig außen vor lässt, heute noch Bestand hätte. Das wird immer unterstellt. Aber seriöse Wissenschaftler betrachten natürlich immer beide Seiten. Ich finde übrigens die scheinbare Alternative, alles ausschließlich evolutionär und biologisch zu erklären, ebenfalls sehr einseitig und dem Forschungsgegenstand Gender absolut nicht angemessen.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von unity in diversity »

Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 16:13)

Geisteswissenschaften sind kein Fach, sondern der Überbegriff für eine Vielzahl von Einzelwissenschaften. Und was dieser gefakte Hunde-Sex-Test nun wirklich soll, keine Ahnung. Das sind alles solche extremen Randgebiete. Sorry, geht nicht gegen Sie, aber wen interessiert das? Warum muss man sich überhaupt damit beschäftigen? Ich finde einfach, dass in der Geschlechterfrage relativ bedeutsam ist, immer beide Seiten zu beleuchten: Die biologische und die soziale. Und ich sehe nicht, dass die zurecht kritisierte Theorie der Anfangsjahre der Genderforschung vom "Geschlecht als ausschließlich sozialem Konstrukt", das die Biologie völlig außen vor lässt, heute noch Bestand hätte. Das wird immer unterstellt. Aber seriöse Wissenschaftler betrachten natürlich immer beide Seiten. Ich finde übrigens die scheinbare Alternative, alles ausschließlich evolutionär und biologisch zu erklären, ebenfalls sehr einseitig und dem Forschungsgegenstand Gender absolut nicht angemessen.
Wer vom harten Kern des Politikgeschäfts ablenken will, ist bei den Genderfaschisten willkommen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Fliege hat geschrieben:(12 Oct 2018, 16:02)

Danke für deinen Hinweis. Magst du diese Diskussionen in ein paar Sätzen und mit einigen Zitaten aus den Diskussionen zusammenfassen?
Hmm, das ist schon ein mächtig großer Themenkomplex gewesen und eine zum Teil mit recht harten Bandagen geführte Diskussion. Nicht uninteressant, aber halt sehr kontrovers. Ich könnte höchstens mal schauen, ob ich den betreffenden Thread hier noch finde, den ich dann hier als Link reinstellen könnte.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Ammianus »

MäckIntaier hat geschrieben:(12 Oct 2018, 15:49)

Es findet sich hierzu wenig, außer den Diskussionen darüber, ob man das nun diskutieren müsse oder warum. Inhaltlich, wie auch hier, sieht es eher dürftig aus. Dabei müsste jedem, dem das Fach Geisteswissenschaften etwas bedeutet, daran gelegen sein, die beschriebenen Zustände zu kritisieren:

https://www.tagesanzeiger.ch/Dildos-Hun ... y/25949132

Daraus:
Ich empfehle unbedingt den Artikel zu lesen. Als das von den Schülern mit Ketten am Boden kam musste ich erst mal Pause machen um den Lachkrampf abklingen zu lassen. Leider steht nicht da, welches Kapitel von "Mein Kampf" umgeschrieben wurde. Irgendwie ist das South-Park Live.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von unity in diversity »

Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 16:18)

Hmm, das ist schon ein mächtig großer Themenkomplex gewesen und eine zum Teil mit recht harten Bandagen geführte Diskussion. Nicht uninteressant, aber halt sehr kontrovers. Ich könnte höchstens mal schauen, ob ich den betreffenden Thread hier noch finde, den ich dann hier als Link reinstellen könnte.
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Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Selina
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Hmm, schwierig, Fliege, etwas aus den letzten Jahren zu finden. Da gibts sehr viele verschiedene Threads dazu. Am besten, du schaust mal hier in diesem Haupt-Thread "Gender" ein paar Monate und Jahre zurück, da findest du massenhaft Diskussionen dazu. Ich bin 2016 eingestiegen.
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unity in diversity
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von unity in diversity »

Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 16:25)

Hmm, schwierig, Fliege, etwas aus den letzten Jahren zu finden. Da gibts sehr viele verschiedene Threads dazu. Am besten, du schaust mal hier in diesem Haupt-Thread "Gender" ein paar Monate und Jahre zurück, da findest du massenhaft Diskussionen dazu. Ich bin 2016 eingestiegen.
Die Klassenkämpfer, von unten warnen:
"Genderschwachsinn von oben, vermüllt den Charakter".
Zuletzt geändert von unity in diversity am Fr 12. Okt 2018, 16:35, insgesamt 2-mal geändert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Stoner »

Ammianus hat geschrieben:(12 Oct 2018, 16:19)

Ich empfehle unbedingt den Artikel zu lesen. Als das von den Schülern mit Ketten am Boden kam musste ich erst mal Pause machen um den Lachkrampf abklingen zu lassen. Leider steht nicht da, welches Kapitel von "Mein Kampf" umgeschrieben wurde. Irgendwie ist das South-Park Live.
Das sollte sich ermitteln lassen aus dem entsprechenden Papier:

https://drive.google.com/drive/folders/ ... 7Ue_i-tkCw

Aus neutraler Sicht darf hier sicher herzlich geschmunzelt werden, ob die vielen seriös arbeitenden Sozialwissenschaftler begeistert sind über ihre "genderesierenden" Kollegen, darf angezweifelt werden.
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Selina
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

unity in diversity hat geschrieben:(12 Oct 2018, 16:20)

Steigert sich dadurch dein Einkommen?
Könntest du bitte kurz und knapp (oder auch ausführlicher) erklären, was du eigentlich sagen möchtest mit deinen Repliken auf Beiträge von mir? Danke.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von unity in diversity »

Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 16:18)

Hmm, das ist schon ein mächtig großer Themenkomplex gewesen und eine zum Teil mit recht harten Bandagen geführte Diskussion. Nicht uninteressant, aber halt sehr kontrovers. Ich könnte höchstens mal schauen, ob ich den betreffenden Thread hier noch finde, den ich dann hier als Link reinstellen könnte.
Should I hm anything else?
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Fliege »

Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 16:18)
Ich könnte höchstens mal schauen, ob ich den betreffenden Thread hier noch finde, den ich dann hier als Link reinstellen könnte.
Ja, ein solcher Link wäre genau das Richtige. :-)
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Fliege hat geschrieben:(12 Oct 2018, 20:35)

Ja, ein solcher Link wäre genau das Richtige. :-)
Hier bitte. Da scrollst du dich einfach durch, bis dann die intensive Diskussion beginnt:

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=22&t=63168

Wobei das nur einer der zahlreichen Stränge ist, wo das Thema angesprochen worden ist. Und wie ich weiter oben schon sagte: Du kannst dich auch selbst durch das ganze Teil-Forum "Gender" klicken (siehe Link unten), da findest du jede Menge Diskussionen. Viel Spaß ;)

http://www.politik-forum.eu/viewforum.php?f=22
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 11:14)
Aha. Und anhand welcher Beispiele kannst du erläutern, wo "wir zunehmend eine ideologiegetriebene Gesellschaft werden"? Würde mich echt interessieren. Und eine zweite Frage: Woher kommt dein Interesse ausgerechnet für so eine marginale Erscheinung im Wissenschaftsbetrieb wie die Gender Studie
Schonmal was von "postfaktisch" gehört?
https://neueswort.de/postfaktisch/

Das bezieht sich durchaus nicht nur auf die Politik. Hier ein weiterer lesenswerter Artikel im Cicero zu dem Thema:
https://www.cicero.de/kultur/politik-un ... schen-welt

Es ist ein Merkmal unserer Zeit, dass Wissenschaft z.B. von religiösen Kräften angegriffen wird. Dabei werden regelmäßig faktenfundierte wissenschaftliche Modelle auf die selbe Ebene wie reine Meinungsäußerungen von religiösen Gruppen heruntergezogen, ganz nach dem Motto jeder darf alles wollen und alles ist gleich viel Wert. NEIN, jeder darf alles behaupten, aber in der Wissenschaft gibt es klare Regeln was als "gutes Modell" gilt - alles andere ist einfach nur eine Theorie, aber im Prinzip nichts wert.

Um auf die Genderologen zurückzukommen, Du hast hier ja eindrucksvoll die Leidenschaft beschrieben, mit der Genderologen ihre naturwissenschaftlichen Kollegen in ein schlechtes Licht rücken, weil diese sich mit der Arbeit vieler Genderstudien nicht anfreunden können. Immer wieder wird dabei das Unverständnis geäußert, warum den Genderologen solcher Gegenwind ins Gesicht weht. Die Erklärung ist dann ganz einfach: Das sind Anti-Feministen und snobistische Wissenschaftler. :rolleyes:
NEIN, es gibt sehr gute Gründe warum Naturwissenschaftler hier auf die Barrikaden gehen, denn es gibt ja schon diverse wissenschaftliche Disziplinen, die sich mit den Geschlechtern befassten. Da wären die Biologie, die Psychologie, die Soziologie und auch die Anthropologie (ich mag noch was vergessen haben …). Allen diesen Wissenschaftszweigen arbeiten faktenbasiert nach wissenschaftlichen Methoden.
Diese Wissenschaftszweige sind, mit Ausnahme ggf. der Soziologie, aber als wenig politisch gefärbt bekannt. Mit Einführung der Genderwissenschaften, und insbesondere durch die feministische (also parteiische) Ausrichtung dieses Zweiges, haben sich die Genderwissenschaften als "Wissenschaften" aber komplett diskreditiert. Zitat Wikipedia:
Die verschiedenen Forschungsrichtungen der Gender Studies sind auf einen feministischen Ansatz der neuen Frauenbewegung zurückzuführen und haben somit einen politischen Ursprung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gender_Studies

Naturwissenschaftler führen hier also einen Kampf gegen das selbe Phänomen, gegen das auch schon ein Galilei angetreten ist, nämlich einen Kampf gegen mittelalterliche Vorstellungen von Wissenschaft und Wissenschaftsmanipulation durch Interessengruppen. Der ist umso verbissener, wenn absurde Theorien als "wissenschaftlich" aufgewertet werden um Pseudofakten für Interessengruppen zu liefern.

Um es kurz zu machen: Naturwissenschaftler wehren sich gegen die missbräuchliche Etikettierung unwissenschaftlicher Theorien und deren bewusst manipulativer Nutzung in bekannt postfaktischer Zeit.
Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 11:14)
Und drittens: Was ist für dich so bedrohlich daran, Geschlechterfragen genauer zu erforschen?
Ich finde NICHTS, aber auch absolut GARNICHTS, bedrohlich daran Geschlechterfragen wissenschaftlich (!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) zu erforschen. GERNE MEHR DAVON!
Ich finde es hochgradig bedrohlich, von einer Gruppe interessengeleiteter Pseudowissenschaftler als politischem Arm der Frauenbewegung, als wissenschaftliche Fakten getarnte Propaganda untergeschoben zu bekommen, und damit 1. falsche Schlüsse zur Grundlage falscher Entscheidungen werden zu lassen und 2. Wissenschaft als Ganzes in einer wissenschaftsfeindlichen Zeit weiter unfair zu diskreditieren.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(12 Oct 2018, 22:33)

Schonmal was von "postfaktisch" gehört?
https://neueswort.de/postfaktisch/

Das bezieht sich durchaus nicht nur auf die Politik. Hier ein weiterer lesenswerter Artikel im Cicero zu dem Thema:
https://www.cicero.de/kultur/politik-un ... schen-welt

Es ist ein Merkmal unserer Zeit, dass Wissenschaft z.B. von religiösen Kräften angegriffen wird. Dabei werden regelmäßig faktenfundierte wissenschaftliche Modelle auf die selbe Ebene wie reine Meinungsäußerungen von religiösen Gruppen heruntergezogen, ganz nach dem Motto jeder darf alles wollen und alles ist gleich viel Wert. NEIN, jeder darf alles behaupten, aber in der Wissenschaft gibt es klare Regeln was als "gutes Modell" gilt - alles andere ist einfach nur eine Theorie, aber im Prinzip nichts wert.

Um auf die Genderologen zurückzukommen, Du hast hier ja eindrucksvoll die Leidenschaft beschrieben, mit der Genderologen ihre naturwissenschaftlichen Kollegen in ein schlechtes Licht rücken, weil diese sich mit der Arbeit vieler Genderstudien nicht anfreunden können. Immer wieder wird dabei das Unverständnis geäußert, warum den Genderologen solcher Gegenwind ins Gesicht weht. Die Erklärung ist dann ganz einfach: Das sind Anti-Feministen und snobistische Wissenschaftler. :rolleyes:
NEIN, es gibt sehr gute Gründe warum Naturwissenschaftler hier auf die Barrikaden gehen, denn es gibt ja schon diverse wissenschaftliche Disziplinen, die sich mit den Geschlechtern befassten. Da wären die Biologie, die Psychologie, die Soziologie und auch die Anthropologie (ich mag noch was vergessen haben …). Allen diesen Wissenschaftszweigen arbeiten faktenbasiert nach wissenschaftlichen Methoden.
Diese Wissenschaftszweige sind, mit Ausnahme ggf. der Soziologie, aber als wenig politisch gefärbt bekannt. Mit Einführung der Genderwissenschaften, und insbesondere durch die feministische (also parteiische) Ausrichtung dieses Zweiges, haben sich die Genderwissenschaften als "Wissenschaften" aber komplett diskreditiert. Zitat Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gender_Studies

Naturwissenschaftler führen hier also einen Kampf gegen das selbe Phänomen, gegen das auch schon ein Galilei angetreten ist, nämlich einen Kampf gegen mittelalterliche Vorstellungen von Wissenschaft und Wissenschaftsmanipulation durch Interessengruppen. Der ist umso verbissener, wenn absurde Theorien als "wissenschaftlich" aufgewertet werden um Pseudofakten für Interessengruppen zu liefern.

Um es kurz zu machen: Naturwissenschaftler wehren sich gegen die missbräuchliche Etikettierung unwissenschaftlicher Theorien und deren bewusst manipulativer Nutzung in bekannt postfaktischer Zeit.


Ich finde NICHTS, aber auch absolut GARNICHTS, bedrohlich daran Geschlechterfragen wissenschaftlich (!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) zu erforschen. GERNE MEHR DAVON!
Ich finde es hochgradig bedrohlich, von einer Gruppe interessengeleiteter Pseudowissenschaftler als politischem Arm der Frauenbewegung, als wissenschaftliche Fakten getarnte Propaganda untergeschoben zu bekommen, und damit 1. falsche Schlüsse zur Grundlage falscher Entscheidungen werden zu lassen und 2. Wissenschaft als Ganzes in einer wissenschaftsfeindlichen Zeit weiter unfair zu diskreditieren.
Welche "falschen Schlüsse", die angeblich zur "Grundlage falscher Entscheidungen" werden, meinst du? Welche Schlüsse? Welche Entscheidungen? Mit der Beantwortung dieser Fragen würden wir uns nämlich dem Kern dieser Panik vor Gender Studies nähern.
Zuletzt geändert von Selina am Fr 12. Okt 2018, 22:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Skeptiker »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Oct 2018, 10:27)
Wir alle sind von einem ganz grundsätzlichem Scheitern einer WIssenschaft betroffen. Nicht irgendwie abstrakt, geisteswissenschaftlich, methodisch sondern ganz konkret bis hin zu den Sozial- und Wirtschaftsverhältnissen. So gut wie nix ist in den Wirtschattswissenschaften aus der Banken- und Finanzkrise vor zehn Jahren gelernt worden. Man macht einfach weiter. Man kann heute Sätze von Wissenschaftlern hören wie "Banken erschaffen Geld aus dem Nichts" und sind als Wirtschaftsunternehmen aufzufassen. Und andere Wissenschaftler verfolgen beharrlich klassische ökonomische VW-Modelle, in denen "Geld" einfach nur Teil einer Finanzinfrastruktur ist und "zur Verfügung steht". So. Bitte. Was betrifft uns nun eigentlich eher? Die wissenschaftliche Methodik von Gender Studies oder die Frage, wie unsere Geld- und Finanzsysteme eigentlich wirklich funktionieren.
Ich werde den Teufel tun, hier auch nur mit einem Wort Wirtschaftswissenschaftler zu verteidigen. Wenn ich von Wissenschaft rede, dann habe ich dabei allerdings so ziemlich als letztes das Bild eines Wirtschaftswissenschaftlers vor Augen.

Die Krise in der Wissenschaft sehe ich viel eher in einer gesellschaftlichen Krise. Die Naturwissenschaften vollbringen hervorragende Leistungen. Demgegenüber scheint die Gesellschaft drum herum zu verblöden. Wer steckt hier also in der Krise?
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 22:50)
Welche "falschen Schlüsse", die angeblich zur "Grundlage falscher Entscheidungen" werden, meinst du? Mit der Beantwortung dieser Frage würden wir uns nämlich dem Kern dieser Panik vor Gender Studies nähern.
Nein Selina, wir nähern uns hier garnichts. Alles, ausnahmslos alles, was zu diesem Thema geschrieben wird - und ich habe Deine Diskussion mit Dark Angel im Demokratieforum verfolgt - scheinst Du durch die einseitige Brille zu sehen, dass alle Kritik an Genderstudies grundsätzlich durch Feinde der Gleichberechtigung kommt. Gegner des Feminismus scheinen für dich 100% identisch zu Gegnern der Gleichberechtigung zu sein. Anstatt also auf meinen sehr langen Post einzugehen, kommst Du mit einem Einzeiler, der wieder nur die stereotype Denkweise unterstreicht, weil es Dir offensichtlich nur darum geht "frauenfeindliche" Umtriebe aufzudecken. :rolleyes:

Ich möchte nun von DIR wissen, warum Du es offenbar nicht für notwendig hältst, dass Genderwissenschaften nach wissenschaftlichen Standards arbeiten? Warum hast Du Angst vor der Wahrheit?

Ich bin mir übrigens sehr sicher, dass nach einer (fiktiven) Machtübernahme der AfD, insbesondere DU es wärest, die für wissenschaftliche Standards in Genderwissenschaften demonstrieren würde, nachdem alle diese Posten durch politisch angepasste Figuren ersetzt worden wären. Denk mal drüber nach ...
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Skeptiker »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Oct 2018, 11:33)
Die Wirklichkeit ist wie immer komplizierter. Die spezielle Relativitätstheorie war anfangs, 1905 ein wissenschaftlicher Artikel unter derm Titel "Zur Elektrodynamik bewegter Körper", der zunächst nur einen kleinen Kreis von Fachleuten interessierte. Naturphilosophisch erwies sich das nur wenig später als Teil eines grundsätzlichen Weltsichtsumbruchs von der Newtonschen klassischen hin zur modernen Physik und keineswegs nur als "vollkommen normaler Vorgang" . Dann wurde das ganze populär und alle möglichen Leute schwatzten von der RT ohne auch nur irgendwie zu verstehen, worums eigentlich ging. Und dann gab es ab Anfang der 30er die "Deutsche Physik". Und man könnte dieses Phänomen unter Nazipropaganda abhaken, wenn nicht wirklich ganz große Leute dabei gewesen wären. Physiknobelpreisträger wie Philipp Lenau etwa. Es ist wirklich komplizierter. Die Kritik an der RT von dieser Seite war definitiv antisemtisch. Auch wenn sie natürlich als reine Projektion von Antisemiten nicht das geringste mit Menschen jüdischer Herkunft wie Einstein zu tun hat. Und es vermischten sich dabei populäre Strömungen mit (pseudo)wissenschaftlchen Argumenten. Die Kritik an den Gender Studies heute hat insofern etwas damit zu tun, als dass der dabei deutlich werdende Affekt weit weit über die tatsächliche reale Relevanz des Phänomens hinausreicht. Irgendetwas ärgert viele Menschen an diesen Genderstudies weit weit über alle rationalen Begründbarkeiten hinaus.

Und diese Frage ist für mich zumindest politisch interessanter als das, was Gender Studies eigentlich vorgeben, erforschen zu wollen.
Es hat ganz sicher antisemitische Kritik an der RT gegeben - da kann es keinen Zweifel geben. Es kann aber auch keinen Zweifel daran geben, dass es vollkommen normal ist eine Theorie wie die RT auch in wissenschaftlich hochkarätigen Kreisen zu kritisieren, und zwar ohne, dass dem Kritiker pauschalisiert Antisemitismus vorgeworfen werden sollte.

Wenn aber Genderologen hier die teils antisemitische Kritik an der RT nehmen und darauf basierend einen Vergleich aufbauen, mit dem sie Kritik an ihrer Arbeit als interessengeleitet diffamieren, dann ist die Hinterlistigkeit doch offensichtlich. Sachlichen Zweifeln wird halt sachlich entgegnet, ideologischen halt durch politischen Kampf.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(12 Oct 2018, 23:17)

Nein Selina, wir nähern uns hier garnichts. Alles, ausnahmslos alles, was zu diesem Thema geschrieben wird - und ich habe Deine Diskussion mit Dark Angel im Demokratieforum verfolgt - scheinst Du durch die einseitige Brille zu sehen, dass alle Kritik an Genderstudies grundsätzlich durch Feinde der Gleichberechtigung kommt. Gegner des Feminismus scheinen für dich 100% identisch zu Gegnern der Gleichberechtigung zu sein. Anstatt also auf meinen sehr langen Post einzugehen, kommst Du mit einem Einzeiler, der wieder nur die stereotype Denkweise unterstreicht, weil es Dir offensichtlich nur darum geht "frauenfeindliche" Umtriebe aufzudecken. :rolleyes:

Ich möchte nun von DIR wissen, warum Du es offenbar nicht für notwendig hältst, dass Genderwissenschaften nach wissenschaftlichen Standards arbeiten? Warum hast Du Angst vor der Wahrheit?

Ich bin mir übrigens sehr sicher, dass nach einer (fiktiven) Machtübernahme der AfD, insbesondere DU es wärest, die für wissenschaftliche Standards in Genderwissenschaften demonstrieren würde, nachdem alle diese Posten durch politisch angepasste Figuren ersetzt worden wären. Denk mal drüber nach ...
Ich sehe in diesen Diskussionen, die hier zum Thema geführt werden, bislang keinen Beleg für Unwissenschaftlichkeit der Gender Studies. Als "wirklich wissenschaftlich" bezeichnen die Kritiker eine ausschließlich naturwissenschaftliche Betrachtung der Geschlechter. Da werden scheinbar "unverrückbare Wahrheiten" über den Menschen und die Geschlechter verkündet, die rein biologischer und evolutionärer Natur sind. Und das ausschließlich. Soziale Bindungen, Erziehungsaspekte und Machtstrukturen spielen bei so einer Betrachtung keine Rolle. Die Genderforscher aber untersuchen ja gerade das Zusammenspiel beider Seiten, der biologischen und der sozialen. Sobald jedoch neben den biologischen Aspekten auch die sozialen Zusammenhänge und Faktoren genauer untersucht werden, dann bezeichnen das die Kritiker als "unwissenschaftlich" und "ideologisch". Im Grunde geht es um völlig unterschiedliche Auffassungen darüber, was Wissenschaften können und sollen. Kritische Geistes- und Sozialwissenschaften sind etwas, womit Leute, die in alten konservativen Denkmustern gefangen sind, nichts anfangen können. Warum können sie das nicht? Weil Ergebnisse solcher Forschungen unter Umständen das eigene Leben, die eigenen Anschauungen, das eigene Verhalten betreffen können. Und so etwas könnte natürlich wehtun.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 23:59)
Ich sehe in diesen Diskussionen, die hier zum Thema geführt werden, bislang keinen Beleg für Unwissenschaftlichkeit der Gender Studies. Als "wirklich wissenschaftlich" bezeichnen die Kritiker eine ausschließlich naturwissenschaftliche Betrachtung der Geschlechter. Da werden scheinbar "unverrückbare Wahrheiten" über den Menschen und die Geschlechter verkündet, die rein biologischer und evolutionärer Natur sind. Und das ausschließlich. Soziale Bindungen, Erziehungsaspekte und Machtstrukturen spielen bei so einer Betrachtung keine Rolle. Die Genderforscher aber untersuchen ja gerade das Zusammenspiel beider Seiten, der biologischen und der sozialen. Sobald jedoch neben den biologischen Aspekten auch die sozialen Zusammenhänge und Faktoren genauer untersucht werden, dann bezeichnen das die Kritiker als "unwissenschaftlich" und "ideologisch". Im Grunde geht es um völlig unterschiedliche Auffassungen darüber, was Wissenschaften können und sollen. Kritische Geistes- und Sozialwissenschaften sind etwas, womit Leute, die in alten konservativen Denkmustern gefangen sind, nichts anfangen können. Warum können sie das nicht? Weil Ergebnisse solcher Forschungen unter Umständen das eigene Leben, die eigenen Anschauungen, das eigene Verhalten betreffen können. Und so etwas könnte natürlich wehtun.
N E I N - Sorry, aber du versteht schlichtweg nicht was ich schreibe. :rolleyes:

Wissenschaftlichkeit macht sich nicht am Forschungsobjekt fest, sondern an den Forschungsmethoden!

Sehr wohl kann man eben auch soziale Verhaltensmuster usw. wissenschaftlich untersuchen. Du wirst z.B. keinen Sturmlauf der Naturwissenschaften gegen die Psychologie (als Ganzes) sehen. Warum wohl?

Bitte lese Dich einfach mal in das Thema "Wissenschaft" ein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wissensch ... ssenschaft
Mein Eindruck ist, dass Du leider nicht verstehst, was der Kritikpunkt ist. Bislang gehst Du leider einer gesellschaftlichen Interessengruppe und deren strategisch installierten Faktenbeschaffern voll auf den Leim.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(13 Oct 2018, 00:25)

N E I N - Sorry, aber du versteht schlichtweg nicht was ich schreibe. :rolleyes:

Wissenschaftlichkeit macht sich nicht am Forschungsobjekt fest, sondern an den Forschungsmethoden!

Sehr wohl kann man eben auch soziale Verhaltensmuster usw. wissenschaftlich untersuchen. Du wirst z.B. keinen Sturmlauf der Naturwissenschaften gegen die Psychologie (als Ganzes) sehen. Warum wohl?

Bitte lese Dich einfach mal in das Thema "Wissenschaft" ein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wissensch ... ssenschaft
Mein Eindruck ist, dass Du leider nicht verstehst, was der Kritikpunkt ist. Bislang gehst Du leider einer gesellschaftlichen Interessengruppe und deren strategisch installierten Faktenbeschaffern voll auf den Leim.
Du bist mit keinem Wort auf meinen Beitrag eingegangen und verstehst schlichtweg nicht, was ich schreibe. Um mal in deiner Diktion zu bleiben. Lies (nicht, "lese") meinen Kommentar noch einmal, vielleicht klappt es dann. Ach so: Welcher "gesellschaftlichen Interessengruppe" und welchen "strategisch installierten Faktenbeschaffern" gehe ich auf den Leim? Wen und was meinst du damit? Werde konkret!
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(13 Oct 2018, 00:33)
Du bist mit keinem Wort auf meinen Beitrag eingegangen und verstehst schlichtweg nicht, was ich schreibe. Um mal in deiner Diktion zu bleiben. Lies (nicht, "lese") meinen Kommentar noch einmal, vielleicht klappt es dann. Ach so: Welcher "gesellschaftlichen Interessengruppe" und welchen "strategisch installierten Faktenbeschaffern" gehe ich auf den Leim? Wen und was meinst du damit? Werde konkret!
Liebe Selina, ich habe hier ganze Epiloge geschrieben, die Du z.T. mit Einzeilern beantwortest. Ich habe den Kernsatz Deines Postings markiert und in einem Satz Dein fundamentales Missverständnis zum Thema Wissenschaftlichkeit aufgedeckt. Deine Reaktion: Wieder Satzanalyse und Gegenfragen.

Nö, da ist mir jede weitere Mühe zu schade. Gute Nacht.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Zunder »

Skeptiker hat geschrieben:(12 Oct 2018, 23:45)

Es hat ganz sicher antisemitische Kritik an der RT gegeben - da kann es keinen Zweifel geben. Es kann aber auch keinen Zweifel daran geben, dass es vollkommen normal ist eine Theorie wie die RT auch in wissenschaftlich hochkarätigen Kreisen zu kritisieren, und zwar ohne, dass dem Kritiker pauschalisiert Antisemitismus vorgeworfen werden sollte.

Wenn aber Genderologen hier die teils antisemitische Kritik an der RT nehmen und darauf basierend einen Vergleich aufbauen, mit dem sie Kritik an ihrer Arbeit als interessengeleitet diffamieren, dann ist die Hinterlistigkeit doch offensichtlich. Sachlichen Zweifeln wird halt sachlich entgegnet, ideologischen halt durch politischen Kampf.
Es hat überhaupt keine antisemitische Kritik an der Relativitätstheorie gegeben. Es gab eine antisemitisch begründete Ablehnung. Mit Kritik hat das überhaupt nichts zu tun. Das war pure ressentimentgeladene Ideologie.
Wenn der Genderismus aus wissenschaftlichen Gründen abgelehnt wird, findet genau das Gegenteil statt.

Im Falle der RT wird eine wissenschaftliche Theorie aus ideologischen Gründen abgelehnt, im Falle des Genderismus wird eine Ideologie aus wissenschaftlichen Gründen abgelehnt. Das nicht auseinanderhalten zu können oder zu wollen, ist auch ideologisch bedingt.

Das heißt aber nicht, daß jede Ablehnung der Gender-Studies wissenschaftlich begründet ist. Es ist wohl häufig so, daß einem ideologischen Konstrukt ein anderes ideologisches Konstrukt als das eigentlich wahre gegenübergestellt wird und letztlich die Vernunft auf der Strecke bleibt.
Ein biologistisches Gesellschaftskonstrukt ist ja nicht nur mindestens genauso dämlich wie ein genderistisches - es ist vor allem deutlich menschenverachtender.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(13 Oct 2018, 00:51)

Liebe Selina, ich habe hier ganze Epiloge geschrieben, die Du z.T. mit Einzeilern beantwortest. Ich habe den Kernsatz Deines Postings markiert und in einem Satz Dein fundamentales Missverständnis zum Thema Wissenschaftlichkeit aufgedeckt. Deine Reaktion: Wieder Satzanalyse und Gegenfragen.

Nö, da ist mir jede weitere Mühe zu schade. Gute Nacht.
Der Kern deiner Erläuterungen und kritischen Einwände besteht darin zu sagen, dass Gender Studies unwissenschaftlich und ideologisch geprägt seien. So lässt sich das von dir Gesagte recht gut zusammenfassen. Und ich stellte die sich genau daran anknüpfende Frage, deren Beantwortung ja erst die Basis für ein weiteres Gespräch wäre: Nämlich, worin genau besteht in deinen Augen die Unwissenschaftlichkeit der Gender Studies? Und worin besteht die Ideologie? Und wenn du nun wieder sagst, die Forschungsmethoden seien es, die du als unwissenschaftlich einstufst, dann solltest du auch das präzisieren. Welche Methoden mit welchem Inhalt meinst du genau? Das hast du bis jetzt nicht beantwortet. Gute Nacht.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Fliege »

Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 23:59)
Ich sehe in diesen Diskussionen, die hier zum Thema geführt werden, bislang keinen Beleg für Unwissenschaftlichkeit der Gender Studies. Als "wirklich wissenschaftlich" bezeichnen die Kritiker eine ausschließlich naturwissenschaftliche Betrachtung der Geschlechter. Da werden scheinbar "unverrückbare Wahrheiten" über den Menschen und die Geschlechter verkündet, die rein biologischer und evolutionärer Natur sind. Und das ausschließlich. Soziale Bindungen, Erziehungsaspekte und Machtstrukturen spielen bei so einer Betrachtung keine Rolle. Die Genderforscher aber untersuchen ja gerade das Zusammenspiel beider Seiten, der biologischen und der sozialen. Sobald jedoch neben den biologischen Aspekten auch die sozialen Zusammenhänge und Faktoren genauer untersucht werden, dann bezeichnen das die Kritiker als "unwissenschaftlich" und "ideologisch".
Dazu möchte ich einige Erwägungen anstellen.

Geht es um das Geschlecht (Sex) von Lebewesen, gibt es kein "Zusammenspiel" von biologischen und sozialen Seiten, denn es liegt diesbezüglich ausschließlich eine biologische Seite vor. Deswegen arbeiten Soziologen mit dem Begriff "Gender", um sozial mehr oder weniger etablierte und wirksame Geschlechtervorstellungen zu erfassen. Spezifische Geschlechtervorstellungen (Gender) sind "Frauenbilder", "Männerbilder" und ähnliches. Gender-Studies sind demnach Studien zu Geschlechtervorstellungen. So betrachtet ergeben sich aus Gender-Studies als einer Spielwiese der Soziologie keine besonderen wissenschaftstheoretischen Probleme. Auch Biologie und Evolutionspsychologie können mit Studien zu Geschlechtervorstellungen prächtig auskommen und darüber hinaus solche Studien gut unterfüttern.
Watchful_Eye hat geschrieben:(11 Oct 2018, 15:44)
Ich würde Gender Studies per se gar nicht abwürgen wollen.
Watchful_Eye hat geschrieben:(12 Oct 2018, 13:28)
ich bin nicht einer jener, denen es darum geht, dass "Gender Studies" alle Gelder entzogen werden sollen o.ä.
Daher kann und möchte ich mich deiner Position anschließen.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von unity in diversity »

Die Genderologen kann man mit Ufologen gleichsetzen.
Sie schaffen keine Werte, sondern eine Ideologie, für die sie bezahlt werden wollen.
Das immerwährende, leistungslose Einkommen.
Man könnte diesen Unsinn ignorieren.
Da sie mit ihrem Fundamentalismus in alle Lebensbereiche vordringen wollen, um alles zu kontrollieren und zu reglementieren, muß man versuchen, Inseln zu bewahren, die denen verwehrt bleiben.
Religionsfreiheit ist kein Argument, diesen Unsinn zu tolerieren.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(12 Oct 2018, 23:59)

Ich sehe in diesen Diskussionen, die hier zum Thema geführt werden, bislang keinen Beleg für Unwissenschaftlichkeit der Gender Studies. Als "wirklich wissenschaftlich" bezeichnen die Kritiker eine ausschließlich naturwissenschaftliche Betrachtung der Geschlechter. Da werden scheinbar "unverrückbare Wahrheiten" über den Menschen und die Geschlechter verkündet, die rein biologischer und evolutionärer Natur sind. Und das ausschließlich. Soziale Bindungen, Erziehungsaspekte und Machtstrukturen spielen bei so einer Betrachtung keine Rolle. Die Genderforscher aber untersuchen ja gerade das Zusammenspiel beider Seiten, der biologischen und der sozialen. Sobald jedoch neben den biologischen Aspekten auch die sozialen Zusammenhänge und Faktoren genauer untersucht werden, dann bezeichnen das die Kritiker als "unwissenschaftlich" und "ideologisch". Im Grunde geht es um völlig unterschiedliche Auffassungen darüber, was Wissenschaften können und sollen. Kritische Geistes- und Sozialwissenschaften sind etwas, womit Leute, die in alten konservativen Denkmustern gefangen sind, nichts anfangen können. Warum können sie das nicht? Weil Ergebnisse solcher Forschungen unter Umständen das eigene Leben, die eigenen Anschauungen, das eigene Verhalten betreffen können. Und so etwas könnte natürlich wehtun.
Du fragst, wo "wir zunehmend eine ideologiegetriebene Gesellschaft werden"?, dabei bist du doch das beste Beispiel für zunehmende Ideologiegetriebenheit.
Das belegt schon deine Aussage, dass du keinen Beleg für die Unwissenschaftlichkeit der Gender Studies finden kannst. Wer Belege ignoriert - wie DU das tust - der findet natürlich auh keine.
Ich weiß nicht mehr, wie oft ich in diesem und anderen Unterforen darauf hingewiesen habe, dass Geschlecht ausschließlich biologisch determiniert ist und ausschließlich im Zusammenhang mit Fortpflanzung von Relevanz ist und ich weiß nicht mehr, wie oft ich darauf hingewiesen habe, dass "das Soziale" - das Sozialverhalten einer Art - sich biologisch bedingt evolutionär entwickelt hat und einen Überlebensvorteil darstellt.
Das Einzige, was du dem entgegen zu setzen hast, ist der ideolgische Kampfbegriff "Biologismus". Ganz konkret widerlegen konntest du meine Aussagen bisher nicht und hast du auch nicht.
Geschlecht bzw geschlechtsspezifisches Verhalten ist biologisch bedingt und hat weder etwas mit Erziehung und noch viel weniger mit Machtstrukturen zu tun. Soziale Bindungen resultieren aus dem artspezifischen Sozialverhalten, welches wiederum biologisch bedingt ist - heißt in der Biologie (der jeweiligen Art) seinen Ursprung hat, durch diese begründet ist.
Dabei handelt es sich um Fakten, die dir jeder Evolutionspsychologe belegen kann und zwar mittels wissenschaftlicher Methodik ==> nachvollziehbar, an und in der Realität überprüfbar und falsifizierbar!
Anerkennung (ZurKenntnisnahme) von (biologischen) Fakten wiederum haben nichts mit konsevativem Denken zu tun.

Bezüglich geschlechtsspezifischer Vehaltensmuster/geschlechtsspezifischer Unterschiede im Verhalten gibt es nichts, worauf nicht Evolutionsspychologen und Soziologen eine hinreichend genaue Erklärung liefern könnten. Dazu bedarf es keiner Genderforschung/Genderstudies.
Gleichberechtigung und Chancengleichheit betreffen jedes einzelne Individuum und NICHT das Geschlecht des Individuum. Dabei geht es um Individualrechte und NICHT um Rechte aufgrund Gruppenzugehörigkeit und diese wiederum basieren auf Erkennntnis der Aufklärung und den Ideen des Humanismus, demzufolge allen Menschen gleiche Rechte zukommen, allein aufgrund ihres Menschseins.
Aus gleichen Rechten aufgrund des Menschseins eine Gleichheit der Menschen zu konstruieren IST Ideologie, biologisch bedingte Verhaltensunterschiede zu leugnen IST Ideologie und es IST Ideologie anzunehmen, Verhaltensmuster, die sich über Jahrhunderttausende bzw Jahrmillionen als evolutionärer Überlebensvorteil entwickelt haben, könnten per Dekret beseitigt werden.
Und JA - manchen Menschen (DIR) tut die Erkenntnis, dass Mensch ein biologisches Wesen, und NUR ein biologisches Wesen ist, sehr weh. Genau darum verweigern sie sich dieser Erkenntnis!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Oct 2018, 13:47)

Du fragst, wo "wir zunehmend eine ideologiegetriebene Gesellschaft werden"?, dabei bist du doch das beste Beispiel für zunehmende Ideologiegetriebenheit.
Das belegt schon deine Aussage, dass du keinen Beleg für die Unwissenschaftlichkeit der Gender Studies finden kannst. Wer Belege ignoriert - wie DU das tust - der findet natürlich auh keine.
Ich weiß nicht mehr, wie oft ich in diesem und anderen Unterforen darauf hingewiesen habe, dass Geschlecht ausschließlich biologisch determiniert ist und ausschließlich im Zusammenhang mit Fortpflanzung von Relevanz ist und ich weiß nicht mehr, wie oft ich darauf hingewiesen habe, dass "das Soziale" - das Sozialverhalten einer Art - sich biologisch bedingt evolutionär entwickelt hat und einen Überlebensvorteil darstellt.
Das Einzige, was du dem entgegen zu setzen hast, ist der ideolgische Kampfbegriff "Biologismus". Ganz konkret widerlegen konntest du meine Aussagen bisher nicht und hast du auch nicht.
Geschlecht bzw geschlechtsspezifisches Verhalten ist biologisch bedingt und hat weder etwas mit Erziehung und noch viel weniger mit Machtstrukturen zu tun. Soziale Bindungen resultieren aus dem artspezifischen Sozialverhalten, welches wiederum biologisch bedingt ist - heißt in der Biologie (der jeweiligen Art) seinen Ursprung hat, durch diese begründet ist.
Dabei handelt es sich um Fakten, die dir jeder Evolutionspsychologe belegen kann und zwar mittels wissenschaftlicher Methodik ==> nachvollziehbar, an und in der Realität überprüfbar und falsifizierbar!
Anerkennung (ZurKenntnisnahme) von (biologischen) Fakten wiederum haben nichts mit konsevativem Denken zu tun.

Bezüglich geschlechtsspezifischer Vehaltensmuster/geschlechtsspezifischer Unterschiede im Verhalten gibt es nichts, worauf nicht Evolutionsspychologen und Soziologen eine hinreichend genaue Erklärung liefern könnten. Dazu bedarf es keiner Genderforschung/Genderstudies.
Gleichberechtigung und Chancengleichheit betreffen jedes einzelne Individuum und NICHT das Geschlecht des Individuum. Dabei geht es um Individualrechte und NICHT um Rechte aufgrund Gruppenzugehörigkeit und diese wiederum basieren auf Erkennntnis der Aufklärung und den Ideen des Humanismus, demzufolge allen Menschen gleiche Rechte zukommen, allein aufgrund ihres Menschseins.
Aus gleichen Rechten aufgrund des Menschseins eine Gleichheit der Menschen zu konstruieren IST Ideologie, biologisch bedingte Verhaltensunterschiede zu leugnen IST Ideologie und es IST Ideologie anzunehmen, Verhaltensmuster, die sich über Jahrhunderttausende bzw Jahrmillionen als evolutionärer Überlebensvorteil entwickelt haben, könnten per Dekret beseitigt werden.
Und JA - manchen Menschen (DIR) tut die Erkenntnis, dass Mensch ein biologisches Wesen, und NUR ein biologisches Wesen ist, sehr weh. Genau darum verweigern sie sich dieser Erkenntnis!
Ich kenne deine Position zur Frage Gender Studies zur Genüge. Das musst du nun wahrlich nicht zum hundertsten Mal wiederholen. Und ich entgegne (auch zum hundertsten Mal :D ), du verabsolutierst das Biologische und vernachlässigst das Soziale. Es spielen aber in allen Fragen des Geschlechts immer beide Aspekte eine Rolle, der biologische und der soziale. Da wirst du mich auch nicht vom Gegenteil überzeugen können. Das Ganze hat auch mit der berühmten und hier ebenfalls mehrfach erwähnten Ambiguitätstoleranz zu tun: Du solltest es einfach aushalten, auch mal mehrere (scheinbar und real) widersprüchliche Äußerungen von User x und User y nebeneinander stehen zu lassen. Du kannst mich nun mal nicht überzeugen und ich dich auch nicht. Ich finde das aber auch nicht weltbewegend oder schlimm. Man nimmt einfach die verschiedenen Ansichten zur Kenntnis und gut.

Was ich aber hier gerne einmal beantwortet haben wollte, sind folgende Fragen (siehe oben):

Welche "Ideologie" soll denn nun genau hinter der Genderforschung eurer Meinung nach stecken? Was besagt sie? Welche Ziele hat sie diese "Ideologie"?

Was macht sie in deinen und Skeptikers Augen so gefährlich?

Welche "Schlüsse" der Genderforscher führen zu welchen "falschen Entscheidungen" (Formulierungen von Skeptiker)?

Und nun die Frage, die schokoschendrezki stellte und deren Beantwortung mich auch schon längere Zeit interessiert: "Woher rührt dieser Hang zur Aufblasung dieses Nischenphänomens zu einem schwarzen Riesenmonster"? (schoko)
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 14:43)

Ich kenne deine Position zur Frage Gender Studies zur Genüge. Das musst du nun wahrlich nicht zum hundertsten Mal wiederholen. Und ich entgegne (auch zum hundertsten Mal :D ), du verabsolutierst das Biologische und vernachlässigst das Soziale.
Ich verabsolutiere bzw vernachlässige gar nichts! OHNE biologische Bedingtheit gibt es KEIN "Soziales"!
"Das Soziale" = menschliches Sozialverhalten, soziale Interaktionen des Menschen SIND biologisch begründet - das existiert NICHT außerhalb der Biologie, sondern resultiert aus dieser. "Das Soziale" resultiert aus der Tatsache, dass Mensch wie alle Primaten ein Rudeltier ist.
Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 14:43)
Es spielen aber in allen Fragen des Geschlechts immer beide Aspekte eine Rolle, der biologische und der soziale.
Genau DAS ist der ideologische Unsinn, den Du unreflektiert nachplapperst! Es gibt KEINE "geschlechtliche Rolle"! Ees gibt nur zwei Geschlechter - männlich und weiblich - und diese unterscheiden sich in ihrem biologisch bedingten geschlechtsspezifischen Verhalten entsprechend ihrer Funktion bei der Reproduktion und dazu zählen auch Unterschiede im Sozialverhalten.
Nochmal: OHNE Biologie, biologische Bedingtheit gibt es nichts "Soziales", kein artspezifisches Sozialverhalten und damit auch KEINE Fragen (des Geschlechts) die berücksichtigt werden müssen.

Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 14:43) Da wirst du mich auch nicht vom Gegenteil überzeugen können.
Nun - damit dokumentierst Du nur wieder sehr eindrucksvoll Deine Ignoranz naturwissenschaftlichen Erkenntnissen gegenüber und deine ideologische Verbohrtheit.
Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 14:43)
Das Ganze hat auch mit der berühmten und hier ebenfalls mehrfach erwähnten Ambiguitätstoleranz zu tun: Du solltest es einfach aushalten, auch mal mehrere (scheinbar und real) widersprüchliche Äußerungen von User x und User y nebeneinander stehen zu lassen.
Es gibt keine Doppeldeutigkeiten, Unsicherheiten und/oder widersprüchliche Äußerungen, die zu tolerieren wären!
Es gibt nachvollziehbare, an und in der Realität überprüfbare und falsifizierbare Erklärungen seitens der Naturwissenschaften (Evolutionsbiologie, Evolutionspsychologie) - nennt sich wissenschaftliche Methode und es gibt ideologisch begründete Behauptungen, welche NICHT nachvollziehbar sind, die jedoch durchweg keiner Überprüfung an und in der Realität standhalten, die im Gegenteil falsifiziert sind.
Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 14:43)Welche "Ideologie" soll denn nun genau hinter der Genderforschung eurer Meinung nach stecken? Was besagt sie? Welche Ziele hat sie diese "Ideologie"?
Zunächst mal Ideologie = Ideenlehre (Weltanschauung) ist ein geschlossenes Sinn- und Ideensystem, das immer selbstreferierend ist und sich durch Distanzierung zu einem anderen definiert, den/das es ablehnt. (Karl Mannheim). Im weitesten Sinne ist Ideologie ein Glaubenssystem und genau das trifft auf Gender Studies zu. "Genderforscher" glauben, die Methode des Konstruktivismus und Postrukturalismus bzw Dekonstruktivismus(nach Derida und Foucault), die insbesondere in den Literaturwissenschaften Anwendung findet, auf biologische und gesellschaftlich-kulturelle Systeme übertragen zu können.
Deshalb glauben Genderforscher auch, dass Geschlecht nicht biologisch (genetisch) determiniert sei, sondern sozial kontruiert. Sie leugnen biologisch determinierte und bedingte Unterschiede. Und genau aus diesem Grund stehen sie mit den Naturwissenschaften auf "Kriegsfuß" und unterstellen diesen Snobismus.
Das liest sich dann bei "Genderforschern" so:
(Dr. Monika Setzwein) "Die Rigidität und Ausschließlichkeit, mit der Menschen in Männer und Frauen aufgeteilt werden, geht also keineswegs auf naturgegebene Zwänge zurück, sondern die Zwei-Klassen-Gesellschaft ist ein soziales Ordnungsmuster, das in sozialen Praxen immer wieder neu hergestellt und bestätigt werden muss.[...]Wir haben es hier demnach mit einer Geschlechtszuständigkeit zu tun, die sich gleichermaßen auf Darstellungs- und Interpretationsleistungen bezieht, und mittels derer die Geschlechtszugehörigkeit von Personen sozial konstruiert wird.
Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen werden im gegenseitigen Miteinander, in der sozialen Praxis, produziert und durch Prozesse der Institutionalisierung verfestigt und auf Dauer gestellt."
Quelle

Begründet wird die "soziale Kontruiertheit" von Geschlecht dann damit, dass Faktoren, die einander bedingen bzw ineinandergreifen (Genetik) getrennt und losgelöst voneinander betrachtet werden.
Da werden biologische Bedingtheit und kulturelle Vorstellungen miteinander verschwurbelt, um eine "soziale Kontruiertheit" beweisen zu können u.v.m.
Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 14:43)Was macht sie in deinen und Skeptikers Augen so gefährlich?
Die Gefahr besteht darin, dass Gender Studies sich anschicken, in andere, insbesondere Naturwissenschaftsbereiche vorzudringen und dort wissenschaftliche Methodik zu untergraben bzw durch ihre Herangehensweise (siehe oben genannte) zu ersetzen. Nicht (mehr) faktenbasiert, sondern spekulierend und auf Emotionen basierend. Beispiele aus meinem Fachbereich hatte ich in einem anderen Thread bereits genannt.
Im Endeffekt bedeutet dies wissenschaftliche Methode, die in den Naturwissenschaften und verwandten Fachgebieten auf dem Kritischen Rationalismus basiert, durch die Erkenntnistheorie des Relativismus zu ersetzen und damit jeglichen Erkenntnisgewinn ad absurdum zu führen.
Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 14:43)Welche "Schlüsse" der Genderforscher führen zu welchen "falschen Entscheidungen" (Formulierungen von Skeptiker)?
Siehe oben! Der falsche Schluss "Geschlecht sei sozial kontruiert und nicht biologisch determiniert" führt zu falschen Entscheidungen, die nicht nur in das gesellschaftliche Leben eingreifen, sondern bis in die Privatsphäre
Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 14:43)Und nun die Frage, die schokoschendrezki stellte und deren Beantwortung mich auch schon längere Zeit interessiert: "Woher rührt dieser Hang zur Aufblasung dieses Nischenphänomens zu einem schwarzen Riesenmonster"? (schoko)
Es ist kein Nischenproblem!
Das Problem besteht darin, dass eine Minderheit ihre Interessen gegenüber der Gesamtgesellschaft durchsetzt bzw diese der Gesamtgesellschaft diktiert, dass in politische Entscheidungen eingegriffen wird bzw eigene Interessen politisch durchgesetzt werden.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Schnitter »

unity in diversity hat geschrieben:(13 Oct 2018, 03:20)

Die Genderologen kann man mit Ufologen gleichsetzen.
Es gibt Bereiche innerhalb der Genderforschung die heute längst anerkannter Stand der Wissenschaft sind.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Interessanter Text dazu in der taz, was die Hintergründe der angeblichen Unwissenschaftlichkeit der Gender Studies sind:

Zitat:

Streit um Gender Studies
„Hier wird Stimmung gemacht“

Als unwissenschaftlich und Unfug wird in der „SZ“ die Geschlechterforschung an den Universitäten bezeichnet. Zu Unrecht. Eine Replik.

Wenn in der deutschen Presselandschaft über „die Gender-Forschung“ geschrieben wird, geschieht dies zumeist in kritischer Absicht. Dagegen ist zunächst nichts einzuwenden, allerdings beruhen die meisten Artikel anscheinend auf einer völligen Unkenntnis des Faches. Zuletzt versuchte sich der SZ-Autor Christian Weber unter der Rubrik „Gesellschaft und Forschung“ an einem Rundumschlag gegen die Gender Studies, indem er sie als unwissenschaftlich, unsolide, kurz: als „Unfug“ bezeichnete. Die Gründe, die er anführte, sind banal: Es gebe nun mal einen Unterschied zwischen Männern und Frauen, der sei natürlich „natürlich“, und gerade dies wolle die Genderforschung „wegdiskutieren“ – obwohl die „empirische Forschung“ zu ganz anderen Ergebnissen komme.

Allerdings gehören die konstruktivistischen Theorien, gegen die der Autor wettert, zum Kanon aller Sozial- und Geisteswissenschaften und sind bestimmt kein Alleinstellungsmerkmal der Gender Studies. Der Mediziner und Serologe Ludwik Fleck begründete diese Erkenntniskritik in den 1930er Jahren, indem er anhand eines naturwissenschaftlichen Beispiels aufzeigte, wie selbst „wissenschaftliche Tatsachen“ kulturell, historisch und sozial verfasst sind.

„In der Naturwissenschaft gibt es gleich wie in der Kunst und im Leben keine andere Naturtreue als die Kulturtreue“, so der Fleck’sche Wortlaut. Das bedeutet, dass der wissenschaftliche Blick nicht vor dem vermeintlich Natürlichen Halt machen darf, sondern dass alle Phänomene – erscheinen sie uns auch noch so selbstverständlich – kulturell situiert sind.

Geschlecht und Geschlechterordnungen sind dafür ein gutes Beispiel. Oder, um es mit den Worten von Herrn Weber zu sagen: Vagina und Penis sind nicht einfach da und zeugen von Sprachvermögen und Rechenkompetenz. Vielmehr werden sie mit bestimmten Bedeutungen aufgeladen, die historisch zwar variabel, aber sozial wirksam sind. Geschlecht ist daher immer noch ein gesellschaftlicher Platzanweiser und entscheidet zum Beispiel darüber, wer die Sorgearbeit verrichtet, wer in Teilzeit geht und wer – um wieder Herrn Weber zu zitieren – ein ausschweifendes Sexleben haben darf und wer eben nicht.

Nun sind Erkenntnistheorien mindestens so voraussetzungsvoll wie Astrophysik. Dennoch stehen nur selten Himmelserscheinungen im Zentrum des feuilletonistischen Interesses. Dies führt zu der Annahme, dass die Angriffe gegen die Geschlechterforschung nicht inhaltlich motiviert sind. Vielleicht hat die politische Debatte über Geschlechtergerechtigkeit ausgedient – denn was ist dem Gender Pay Gap und der Altersarmut von Frauen schon an Polemik entgegenzusetzen? Also wird die Auseinandersetzung über Geschlechterfragen auf ein neues Terrain verschoben, dem der Wissenschaft.

Allerdings ist der Subtext ein ähnlicher: Der Kampf für Gleichberechtigung sei ebenso unnötig wie die Geschlechterforschung, Gender Mainstreaming und Gender Studies seien Verschwendung von Steuergeldern, alles ist eben natürlich, die Vagina genauso wie die Teilzeitbeschäftigung, warum sich also darüber aufregen oder dazu forschen?

Dabei bleibt aber eine grundsätzliche Frage offen: Wenn Gender-Forschung unwissenschaftlich ist, warum ist sie dann an deutschen Universitäten etabliert? Gibt es etwa ein Leck in der Qualitätskontrolle? Drückt die DFG bei der Gender-Forschung ein Auge zu? Sind die Berufungsstandards bei Professuren mit Gender-Denomination andere? Kurz: Ist das deutsche Wissenschaftssystem dem Untergang geweiht, da Gender Studies berücksichtigt werden?

In Deutschland gibt es nur einige wenige Lehrstühle, die über eine dezidierte Gender-Studies-Denomination verfügen. In der Regel finden Lehre und Forschung über Geschlecht innerhalb einer Kerndisziplin statt, die sich in der Denomination durch den Zusatz „unter Berücksichtigung von Geschlecht/Gender“ auszeichnet – zum Beispiel „Geschichte der frühen Neuzeit und Geschlechtergeschichte“ oder „Lehrstuhl für Soziologie/Soziale Ungleichheit und Geschlecht“. Hier zeigt sich, dass Geschlechterforschung ein interdisziplinäres Fach ist, welches Theorien und Methoden unterschiedlichster Disziplinen wie Soziologie, Geschichtswissenschaft, Biologie, Politologie, Ökonomie, Medizin, Rechtswissenschaft oder Psychologie vereint.

Das bedeutet aber auch, dass jede Berufung und jeder Forschungsantrag den Gepflogenheiten der jeweiligen Disziplin entsprechen müssen. Wenn also gegen „die Gender Studies“, die „zu einem Großteil den Stand der empirischen Wissenschaften ignorieren“, gewettert wird, betrifft diese Kritik den Kern eines jeden einzelnen Fachs. Geschlechterforschung ist immer mit den methodischen Verfahrensweisen einer Disziplin verstrickt – sei es die empirische Sozialforschung, die historische Quellenanalyse oder die rechtswissenschaftliche Auslegung eines Paragrafen.

Daher sind die Angriffe auf ein Fach, das wie jedes andere ständig evaluiert, akkreditiert, peer-reviewed und qualitätsgesichert wird, haltlos. Willentlich – und keinesfalls aufgrund von Unkenntnis und Informationsdefiziten – wird hier Stimmung gemacht, und dies auf Kosten des gesamten Wissenschaftssystems. Denn wer Gender Studies infrage stellt, kann sich gleich auch Germanistik, Biologie oder Ökonomie vornehmen. Zur Debatte steht nämlich nicht die Unwissenschaftlichkeit einer einzigen Disziplin, sondern die des gesamten Wissenschaftssystems. Geschlechterforschung ist ebenso esoterisch, langweilig, ideologisch, kontrovers und aufregend wie alle anderen Wissenschaften auch. Denn es gelten wie überall die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis: Lege artis arbeiten, Resultate dokumentieren, Ergebnisse konsequent selbst anzweifeln.

Was ist also die Zielscheibe der Angriffe? Sind es tatsächlich Gender Studies? Oder ist es nicht vielmehr die theoretisch und methodisch versierte Auseinandersetzung mit Geschlecht, Geschlechterordnungen und den damit einhergehenden Ungleichheiten, die Analyse von heteronormativen Zwängen und rigider Zweigeschlechtlichkeit eingeschlossen? Klar ist, dass Gender Studies mit der Infragestellung des vermeintlich Natürlichen die wissenschaftliche Komfortzone verlassen und zuweilen auch Befunde liefern, die für so manchen politisch unbequem sind. Und genau hier kommen die Feuilletonisten auf den Plan: Sie wehren sich mit dem Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit gegen eine empirische Forschung, die weiße, männliche, heterosexuelle und ableistische Privilegien sichtbar macht.


http://www.taz.de/!5298774/
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Und dieser taz-Text zeigt, was sich auch unsere Rechtspopulisten wünschen:

Zitat:

Ungarn verbietet Gender Studies
Aus Angst um den Mann

Die ungarische Regierung verbietet die Gender Studies – angeblich, weil deren Absolventen nicht gebraucht würden.
Sehr viele Männer und einige Frauen werden als Minister im neuen Kabinett von Ungarn nach der Parlamentswahl im April vereidigt

BUDAPEST taz | Das hier ist seine Bühne. Es ist Ende Juli, Mitten in Rumänien, und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán lässt sich feiern. Er steht auf einem Podium der Freien Universität in Tusványos, 400 Kilometer hinter der ungarischen Grenze. Tausende sind gekommen, die halbe ungarische Elite ist aus Budapest angereist. Die Regierungspartei Fidesz veranstaltet eine riesige politische Party für sich selbst.

Eine Stunde lang verkündet Orbán von hier oben seine Sicht auf die Welt. Er zeichnet ein Bild von sich als globalem Akteur zwischen Trump und Putin. Und am Ende kommt der Satz, der den Westen provozieren soll: „Wir könnten bei den Wahlen zum Europäischen Parlament im nächsten Mai nebst den liberalen Demokraten auch die 68er Generation für immer verjagen.“ Orbán lächelt wie ein Pubertierender nach einem gelungenen Streich.

Es dauert keine zwei Wochen, bis er Taten folgen lässt. Mitte August beauftragt er zwei seiner Minister, das Studienfach Gender Studies an den ungarischen Universitäten verbieten zu lassen.


http://www.taz.de/!5525898/
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Skeptiker

Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Skeptiker »

Schnitter hat geschrieben:(14 Oct 2018, 16:52)

Es gibt Bereiche innerhalb der Genderforschung die heute längst anerkannter Stand der Wissenschaft sind.
Bitte nenne mir Beispiele von Modellen welche die Genderforschung als erste entwickelt hat und die heute nach naturwissenschaftlichen Massstäben als Lehrmeinung gelten.

Es ist einfach sich an bekannte Erkenntnisse dranzuhängen oder Unsinn zu erfinden. Wissenschaftlicher Wert besteht in der Erzeugung valider neuer Modelle. Gibt es die in ausreichender Menge?
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 17:09)

Interessanter Text dazu in der taz, was die Hintergründe der angeblichen Unwissenschaftlichkeit der Gender Studies sind:

Zitat:

Streit um Gender Studies
„Hier wird Stimmung gemacht“

Als unwissenschaftlich und Unfug wird in der „SZ“ die Geschlechterforschung an den Universitäten bezeichnet. Zu Unrecht. Eine Replik.

Wenn in der deutschen Presselandschaft über „die Gender-Forschung“ geschrieben wird, geschieht dies zumeist in kritischer Absicht. Dagegen ist zunächst nichts einzuwenden, allerdings beruhen die meisten Artikel anscheinend auf einer völligen Unkenntnis des Faches. Zuletzt versuchte sich der SZ-Autor Christian Weber unter der Rubrik „Gesellschaft und Forschung“ an einem Rundumschlag gegen die Gender Studies, indem er sie als unwissenschaftlich, unsolide, kurz: als „Unfug“ bezeichnete. Die Gründe, die er anführte, sind banal: Es gebe nun mal einen Unterschied zwischen Männern und Frauen, der sei natürlich „natürlich“, und gerade dies wolle die Genderforschung „wegdiskutieren“ – obwohl die „empirische Forschung“ zu ganz anderen Ergebnissen komme.

Allerdings gehören die konstruktivistischen Theorien, gegen die der Autor wettert, zum Kanon aller Sozial- und Geisteswissenschaften und sind bestimmt kein Alleinstellungsmerkmal der Gender Studies. Der Mediziner und Serologe Ludwik Fleck begründete diese Erkenntniskritik in den 1930er Jahren, indem er anhand eines naturwissenschaftlichen Beispiels aufzeigte, wie selbst „wissenschaftliche Tatsachen“ kulturell, historisch und sozial verfasst sind.

„In der Naturwissenschaft gibt es gleich wie in der Kunst und im Leben keine andere Naturtreue als die Kulturtreue“, so der Fleck’sche Wortlaut. Das bedeutet, dass der wissenschaftliche Blick nicht vor dem vermeintlich Natürlichen Halt machen darf, sondern dass alle Phänomene – erscheinen sie uns auch noch so selbstverständlich – kulturell situiert sind.

Geschlecht und Geschlechterordnungen sind dafür ein gutes Beispiel. Oder, um es mit den Worten von Herrn Weber zu sagen: Vagina und Penis sind nicht einfach da und zeugen von Sprachvermögen und Rechenkompetenz. Vielmehr werden sie mit bestimmten Bedeutungen aufgeladen, die historisch zwar variabel, aber sozial wirksam sind. Geschlecht ist daher immer noch ein gesellschaftlicher Platzanweiser und entscheidet zum Beispiel darüber, wer die Sorgearbeit verrichtet, wer in Teilzeit geht und wer – um wieder Herrn Weber zu zitieren – ein ausschweifendes Sexleben haben darf und wer eben nicht.

Nun sind Erkenntnistheorien mindestens so voraussetzungsvoll wie Astrophysik. Dennoch stehen nur selten Himmelserscheinungen im Zentrum des feuilletonistischen Interesses. Dies führt zu der Annahme, dass die Angriffe gegen die Geschlechterforschung nicht inhaltlich motiviert sind. Vielleicht hat die politische Debatte über Geschlechtergerechtigkeit ausgedient – denn was ist dem Gender Pay Gap und der Altersarmut von Frauen schon an Polemik entgegenzusetzen? Also wird die Auseinandersetzung über Geschlechterfragen auf ein neues Terrain verschoben, dem der Wissenschaft.

Allerdings ist der Subtext ein ähnlicher: Der Kampf für Gleichberechtigung sei ebenso unnötig wie die Geschlechterforschung, Gender Mainstreaming und Gender Studies seien Verschwendung von Steuergeldern, alles ist eben natürlich, die Vagina genauso wie die Teilzeitbeschäftigung, warum sich also darüber aufregen oder dazu forschen?

Dabei bleibt aber eine grundsätzliche Frage offen: Wenn Gender-Forschung unwissenschaftlich ist, warum ist sie dann an deutschen Universitäten etabliert? Gibt es etwa ein Leck in der Qualitätskontrolle? Drückt die DFG bei der Gender-Forschung ein Auge zu? Sind die Berufungsstandards bei Professuren mit Gender-Denomination andere? Kurz: Ist das deutsche Wissenschaftssystem dem Untergang geweiht, da Gender Studies berücksichtigt werden?

In Deutschland gibt es nur einige wenige Lehrstühle, die über eine dezidierte Gender-Studies-Denomination verfügen. In der Regel finden Lehre und Forschung über Geschlecht innerhalb einer Kerndisziplin statt, die sich in der Denomination durch den Zusatz „unter Berücksichtigung von Geschlecht/Gender“ auszeichnet – zum Beispiel „Geschichte der frühen Neuzeit und Geschlechtergeschichte“ oder „Lehrstuhl für Soziologie/Soziale Ungleichheit und Geschlecht“. Hier zeigt sich, dass Geschlechterforschung ein interdisziplinäres Fach ist, welches Theorien und Methoden unterschiedlichster Disziplinen wie Soziologie, Geschichtswissenschaft, Biologie, Politologie, Ökonomie, Medizin, Rechtswissenschaft oder Psychologie vereint.

Das bedeutet aber auch, dass jede Berufung und jeder Forschungsantrag den Gepflogenheiten der jeweiligen Disziplin entsprechen müssen. Wenn also gegen „die Gender Studies“, die „zu einem Großteil den Stand der empirischen Wissenschaften ignorieren“, gewettert wird, betrifft diese Kritik den Kern eines jeden einzelnen Fachs. Geschlechterforschung ist immer mit den methodischen Verfahrensweisen einer Disziplin verstrickt – sei es die empirische Sozialforschung, die historische Quellenanalyse oder die rechtswissenschaftliche Auslegung eines Paragrafen.

Daher sind die Angriffe auf ein Fach, das wie jedes andere ständig evaluiert, akkreditiert, peer-reviewed und qualitätsgesichert wird, haltlos. Willentlich – und keinesfalls aufgrund von Unkenntnis und Informationsdefiziten – wird hier Stimmung gemacht, und dies auf Kosten des gesamten Wissenschaftssystems. Denn wer Gender Studies infrage stellt, kann sich gleich auch Germanistik, Biologie oder Ökonomie vornehmen. Zur Debatte steht nämlich nicht die Unwissenschaftlichkeit einer einzigen Disziplin, sondern die des gesamten Wissenschaftssystems. Geschlechterforschung ist ebenso esoterisch, langweilig, ideologisch, kontrovers und aufregend wie alle anderen Wissenschaften auch. Denn es gelten wie überall die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis: Lege artis arbeiten, Resultate dokumentieren, Ergebnisse konsequent selbst anzweifeln.

Was ist also die Zielscheibe der Angriffe? Sind es tatsächlich Gender Studies? Oder ist es nicht vielmehr die theoretisch und methodisch versierte Auseinandersetzung mit Geschlecht, Geschlechterordnungen und den damit einhergehenden Ungleichheiten, die Analyse von heteronormativen Zwängen und rigider Zweigeschlechtlichkeit eingeschlossen? Klar ist, dass Gender Studies mit der Infragestellung des vermeintlich Natürlichen die wissenschaftliche Komfortzone verlassen und zuweilen auch Befunde liefern, die für so manchen politisch unbequem sind. Und genau hier kommen die Feuilletonisten auf den Plan: Sie wehren sich mit dem Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit gegen eine empirische Forschung, die weiße, männliche, heterosexuelle und ableistische Privilegien sichtbar macht.


http://www.taz.de/!5298774/
Kannst du eigentlich auch was anderes als copy 'n' paste?
Vor allem kannst du selber denken?
Hast du eigentlich gelesen, was ich geschrieben habe und vor allem hast du dich auch damit auseinander gesetzt?
Dein vollzitierter Text trieft doch nur so von Ideologie.
Zweigeschlechtlichkeit beim Menschen IST eine biologische Tatsache und geschlechtsspezifische Unterschiede im Verhalten sind NICHT "sozial konstruiert", sondern stehen in direktem kausalen Zusammenhang mit der jeweiligen Funktion bei der Reproduktion!
Es gibt weder eine "Geschlechterordnung" - auch so ein ideologischer Schwachsinn - noch gibt es "heteronormative Zwänge". Es ist eine schlichte biologische Tatsache, dass etwa 95% der Individuen jeder(!) Art, die sich sexuell reproduziert, in ihrem Sexualtrieb/Fortpflanzungstrieb auf das jeweils andere Geschlecht ausgerichtet und somit heterosexuell sind.
Die restlichen 5% sind Ausnahmen/Abweichungen, die auf Gendefekte, Mutationen und/oder Umwelteinflüsse während der Embryogenese zurückzuführen sind.
Gender Studies SIND unwissenschaftlich, sind quasireligiös!

"Das ganze findet seinen Höhepunkt in einem Abschnitt, in dem die Autorinnen ihren Kritikern vorwerfen, Wissenschaft auf Naturwissenschaft zu reduzieren. Ein entlarvender Vorwurf, denn tatsächlich beruhen die Gender-Studies darauf, geisteswissenschaftliche Pseudo-Gegenstände zu konstruieren („Gender“) und diese so gegen jeder Form empirischer Überprüfbarkeit zu immunisieren. Mit „Freiheit der Forschung“ hat das wenig, mit Gaukelei aber umso mehr zu tun."

Wer von sich behauptet Wissenschaft zu betreiben, wissenschaftlich zu arbeiten immunisiert sich nicht gegen Überprüfung, sondern stellt sich dieser und lässt falsifizierte Theorien/Hypothesen fallen. Tut Gender Studies nicht, im Gegenteil - bereits falsifizierte Theorien werden wieder und wieder als Beleg heran gezogen.

"Zunächst: Auffällig ist, dass man im Gender-Milieu offensichtlich zunehmend Argumentationshilfen zur Verteidigung der eigenen Position braucht." [...]
"Schon der erste Satz – „Geschlechterforschung kritisiert gesellschaftliche Verhältnisse und Missstände mit dem Ziel, Ungerechtigkeiten und Hierarchien zu verändern“ – konterkariert sein Anliegen. Denn ein intellektuelles Unternehmen, das normative Ziele verfolgt, ist niemals Wissenschaft, sondern eben Ideologie. Und auch wenn immer wieder in der Geschichte das Gegenteil behauptet wurde: Es gibt keine wissenschaftliche Ideologie." [...]
"Wer jedoch mit den Begriffen „Wissenschaft“ und „Ideologie“ Schindluder betreibt, der verheddert sich schnell in seiner eigenen Terminologie. So kann man auf der schon zitierten Seite weiter lesen: „Geschlechterforschung betreibt Wissenschaftskritik, weil der Blick der Wissenschaften von einer männlichen und weißen Perspektive ausgeht und damit zumeist blind bleibt für Geschlecht und andere Perspektiven.“

Doch schon auf der nächsten Seite wird der verblüffte Leser mit Blick auf den hohen Frauenanteil in der Geschlechterforschung informiert: „Objektivität hängt nicht vom Geschlecht der Forschenden ab, sondern von deren Fähigkeit zur (Selbst-)Reflexion.“ Wir lernen: Von Frauen betriebene Gender-Studies sind objektiv, von Männern betriebene Wissenschaft hingegen nicht, da diese von der männlichen Perspektive eingetrübt wird. Aha."
[url=https://www.cicero.de/kultur/genderstud ... gt-zurueck]Quelle für alle drei Zitate[/url]


Schon mal darüber nachgedacht, warum bei Gender Studies der Frauen- (Lesben-) und Schwulenanteil so extrem hoch ist?
Offensichtlich nicht!
Allerdings ist dieser extrem hohe Anteil ein Indiz dafür, dass es sich bei Gender Studies NICHT um Wissenschaft handelt, sondern um Ideologie!

"Der populärste und wirkungsmächtigste Bereich des sozialen Konstruktivismus ist allerdings das Geschlecht. Stichwort: Gendertheorie. Die geht davon aus, dass Geschlechter keine natürlichen Arten sind, sondern soziale Konstruktionen.
Anders das Argument des sozialen Konstruktivismus: Er geht davon aus, dass Dinge oder Eigenarten sozial konstruiert werden. Soll heißen: in oder mittels der Gemeinschaft. Hier aber liegt das erste von vielen Problemen.
"Zunächst: Gemeinschaften sind keine Subjekte. Sie können nichts vereinbaren, verabreden oder konstruieren. Nur Individuen können untereinander Konventionen ausbilden." [...]
"Soziale Konstruktivisten machen häufig den Fehler, von „nicht eindeutig definierbar“ auf „sozial konstruiert“ zu schließen. Doch so funktioniert Sprache nicht. Viele alltägliche Begriffe sind an ihren Bedeutungsrändern äußerst unscharf." ...
" Hinzu kommt, dass nicht alle Begriffe unscharf sind. Es gibt eine Reihe von Dingen, die aufgrund eindeutiger Merkmale trennscharf zu bezeichnen sind. Eine Flüssigkeit etwa, deren Moleküle aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom besteht, ist Wasser. Eindeutig.

Ähnlich sieht es mit dem Geschlecht aus. Es mag unromantisch und reduktionistisch klingen, doch die Ausdrücke „Mann“ und „Frau“ verweisen auf eine spezifische Kombination von Makromolekularen Komplexen in den Zellkernen, den Chromosomen. Damit sind Menschen eindeutig einem der beiden Geschlechter zuordenbar, und auch jene, die eine Chromosomenanomalie haben, sind eindeutig identifizierbar."


Diese eindeutige Zuordenbarkeit gilt auch dann, wenn ein Individuum sich weder als Mann oder Frau, sondern als Gänseblümchen oder Ameise fühlt. Emotionen können zwar Gegenstand von Forschung sein, haben jedoch nichts mit der Forschungsmethode zu tun und genau das ist der Kasus Cnacus bei den "Genderforschungen" - da ist die angebliche "theoretisch und methodisch[e] Auseinandersetzung mit Geschlecht" rein emotional, individuell unterschiedlich.

"Geschlechter sind ebenso wenig eine soziale Konstruktion wie die Methode ihrer Bestimmung, auch wenn diese wissenschaftshistorisch gewachsen ist." [...]
"Ideologische Konstruktivisten sind genötigt, ihren Konstruktivismus-Vorwurf zu erweitern. Um etwa zu zeigen, dass das Geschlecht eine soziale Konstruktion ist, muss man wiederum die Wissenschaft als Konstruktion entlarven.
Typisch für den ideologischen Konstruktivismus ist daher auch sein Entlarvungsgestus. Wie die Psychoanalyse, unterscheidet er zwischen dem oberflächlichen Schein und dessen tieferen Ursachen, die es zu demaskieren gilt. Wer dem widerspricht, bestätigt die Theorie nur, da er zeigt, wie sehr er in ideologischen Mustern befangen ist.
Wenn es ein wissenschaftliches Konzept gibt, das offensichtlich sozial konstruiert ist, dann ist es der radikale soziale Konstruktivismus selbst. Er ist ein pseudowissenschaftlicher Taschenspielertrick zu Durchsetzung (wissenschafts-) politischer Interessen. "
[url=https://www.cicero.de/kultur/soziale-ko ... rtum/59168]Quelle[/url]


Mit deiner Verteidigung der Gender Studies als Wissenschaft und Leugnung als Ideologie bestätigst du ganz deutlich, wie sehr du in dieser Ideologie gefangen bist, wie weit du dieser Ideologie auf den Leim gekrochen bist!

Nunja - vielleicht schaffst du es ja irgendwann konkret auf Geschriebenes einzugehen, statt zusammenhanglos igendwelches sinnbefreites Zeugs zu posten.

Achja - aus deinem Copy 'n' paste:
"Dabei bleibt aber eine grundsätzliche Frage offen: Wenn Gender-Forschung unwissenschaftlich ist, warum ist sie dann an deutschen Universitäten etabliert?"

Nein - da bleibt keine grundsätzliche Frage offen - Genderforschung kann man locker durch Marxismus-Leninismus ersetzen und die Frage entsprechend formulieren:
Wenn Marxismus-Leninismus unwissenschaftlich war, warum ist sie dann an DDR-Universitäten Universitäten etabliert?

Beides das gleiche Kaliber, denn Gender Studies basieren auf dem Neomarxismus, insbesondere einigen Vertretern der Frankfurter Schule.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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