Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 14:43)
Ich kenne deine Position zur Frage Gender Studies zur Genüge. Das musst du nun wahrlich nicht zum hundertsten Mal wiederholen. Und ich entgegne (auch zum hundertsten Mal
), du verabsolutierst das Biologische und vernachlässigst das Soziale.
Ich verabsolutiere bzw vernachlässige gar nichts! OHNE biologische Bedingtheit gibt es KEIN
"Soziales"!
"Das Soziale" = menschliches Sozialverhalten, soziale Interaktionen des Menschen SIND biologisch begründet - das existiert NICHT außerhalb der Biologie, sondern resultiert aus dieser.
"Das Soziale" resultiert aus der Tatsache, dass Mensch wie
alle Primaten ein Rudeltier ist.
Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 14:43)
Es spielen aber in allen Fragen des Geschlechts immer beide Aspekte eine Rolle, der biologische
und der soziale.
Genau DAS ist der ideologische Unsinn, den Du unreflektiert nachplapperst! Es gibt KEINE
"geschlechtliche Rolle"! Ees gibt nur zwei Geschlechter - männlich und weiblich - und diese unterscheiden sich in ihrem
biologisch bedingten geschlechtsspezifischen Verhalten entsprechend ihrer Funktion bei der Reproduktion und dazu zählen auch Unterschiede im Sozialverhalten.
Nochmal: OHNE Biologie, biologische Bedingtheit gibt es nichts "Soziales", kein artspezifisches Sozialverhalten und damit auch KEINE Fragen (des Geschlechts) die berücksichtigt werden müssen.
Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 14:43) Da wirst du mich auch nicht vom Gegenteil überzeugen können.
Nun - damit dokumentierst Du nur wieder sehr eindrucksvoll Deine Ignoranz naturwissenschaftlichen Erkenntnissen gegenüber und deine ideologische Verbohrtheit.
Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 14:43)
Das Ganze hat auch mit der berühmten und hier ebenfalls mehrfach erwähnten Ambiguitätstoleranz zu tun: Du solltest es einfach aushalten, auch mal mehrere (scheinbar und real) widersprüchliche Äußerungen von User x und User y nebeneinander stehen zu lassen.
Es gibt keine Doppeldeutigkeiten, Unsicherheiten und/oder widersprüchliche Äußerungen, die zu tolerieren wären!
Es gibt nachvollziehbare, an und in der Realität überprüfbare und falsifizierbare Erklärungen seitens der Naturwissenschaften (Evolutionsbiologie, Evolutionspsychologie) - nennt sich wissenschaftliche Methode und es gibt ideologisch begründete Behauptungen, welche NICHT nachvollziehbar sind, die jedoch durchweg keiner Überprüfung an und in der Realität standhalten, die im Gegenteil
falsifiziert sind.
Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 14:43)Welche "Ideologie" soll denn nun genau hinter der Genderforschung eurer Meinung nach stecken? Was besagt sie? Welche Ziele hat sie diese "Ideologie"?
Zunächst mal Ideologie = Ideenlehre (Weltanschauung) ist ein geschlossenes Sinn- und Ideensystem, das immer selbstreferierend ist und sich durch Distanzierung zu einem anderen definiert, den/das es ablehnt. (Karl Mannheim). Im weitesten Sinne ist Ideologie ein Glaubenssystem und genau das trifft auf Gender Studies zu. "Genderforscher"
glauben, die Methode des Konstruktivismus und Postrukturalismus bzw Dekonstruktivismus(nach Derida und Foucault), die insbesondere in den Literaturwissenschaften Anwendung findet, auf biologische und gesellschaftlich-kulturelle Systeme übertragen zu können.
Deshalb
glauben Genderforscher auch, dass Geschlecht nicht biologisch (genetisch) determiniert sei, sondern sozial kontruiert. Sie leugnen biologisch determinierte und bedingte Unterschiede. Und genau aus diesem Grund stehen sie mit den Naturwissenschaften auf "Kriegsfuß" und unterstellen diesen Snobismus.
Das liest sich dann bei "Genderforschern" so:
(Dr. Monika Setzwein) "Die Rigidität und Ausschließlichkeit, mit der Menschen in Männer und Frauen aufgeteilt werden, geht also keineswegs auf naturgegebene Zwänge zurück, sondern die Zwei-Klassen-Gesellschaft ist ein soziales Ordnungsmuster, das in sozialen Praxen immer wieder neu hergestellt und bestätigt werden muss.[...]Wir haben es hier demnach mit einer Geschlechtszuständigkeit zu tun, die sich gleichermaßen auf Darstellungs- und Interpretationsleistungen bezieht, und mittels derer die Geschlechtszugehörigkeit von Personen sozial konstruiert wird.
Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen werden im gegenseitigen Miteinander, in der sozialen Praxis, produziert und durch Prozesse der Institutionalisierung verfestigt und auf Dauer gestellt."
Quelle
Begründet wird die
"soziale Kontruiertheit" von Geschlecht dann damit, dass Faktoren, die einander bedingen bzw ineinandergreifen (Genetik) getrennt und losgelöst voneinander betrachtet werden.
Da werden biologische Bedingtheit und kulturelle Vorstellungen miteinander verschwurbelt, um eine
"soziale Kontruiertheit" beweisen zu können u.v.m.
Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 14:43)Was macht sie in deinen und Skeptikers Augen so gefährlich?
Die Gefahr besteht darin, dass Gender Studies sich anschicken, in andere, insbesondere Naturwissenschaftsbereiche vorzudringen und dort wissenschaftliche Methodik zu untergraben bzw durch ihre Herangehensweise (siehe oben genannte) zu ersetzen. Nicht (mehr) faktenbasiert, sondern spekulierend und auf Emotionen basierend. Beispiele aus meinem Fachbereich hatte ich in einem anderen Thread bereits genannt.
Im Endeffekt bedeutet dies wissenschaftliche Methode, die in den Naturwissenschaften und verwandten Fachgebieten auf dem Kritischen Rationalismus basiert, durch die Erkenntnistheorie des Relativismus zu ersetzen und damit jeglichen Erkenntnisgewinn ad absurdum zu führen.
Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 14:43)Welche "Schlüsse" der Genderforscher führen zu welchen "falschen Entscheidungen" (Formulierungen von Skeptiker)?
Siehe oben! Der falsche Schluss
"Geschlecht sei sozial kontruiert und nicht biologisch determiniert" führt zu falschen Entscheidungen, die nicht nur in das gesellschaftliche Leben eingreifen, sondern bis in die Privatsphäre
Selina hat geschrieben:(14 Oct 2018, 14:43)Und nun die Frage, die schokoschendrezki stellte und deren Beantwortung mich auch schon längere Zeit interessiert: "Woher rührt dieser Hang zur Aufblasung dieses Nischenphänomens zu einem schwarzen Riesenmonster"? (schoko)
Es ist kein Nischenproblem!
Das Problem besteht darin, dass eine Minderheit ihre Interessen gegenüber der Gesamtgesellschaft durchsetzt bzw diese der Gesamtgesellschaft diktiert, dass in politische Entscheidungen eingegriffen wird bzw eigene Interessen politisch durchgesetzt werden.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen