Für eine Frau, die sich der Haus- und Familienarbeit widmet und nicht erwerbstätig ist, werden auch die Begriffe Vollzeit-Hausfrau oder Vollzeit-Hausfrau und Mutter verwendet. Als weibliches Rollenmodell einer ausschließlichen Tätigkeit in Haushalt und Familie wird die Rolle auch als Nur-Hausfrau beziehungsweise Nur-Hausfrau und Mutter bezeichnet; der Ausdruck „nur“ wird vielfach als abwertend interpretiert und kritisiert.
Im amerikanischen Englisch ist für Hausfrau und Mutter der Ausdruck „stay-at-home-mom“ üblich, im Französischen sagt man „mère de famille“.
Zahlen
In Dänemark sind 26 % der Mütter von Kindern bis 6 Jahren Hausfrau, in Deutschland 47 % , in Frankreich 41 %, in den Vereinigten Staaten 37,2 %.
Hintergrund
Im traditionellen bürgerlichen Familienmodell (West), das zwischen einer „männlichen“ außerhäuslichen Welt und einer „weiblichen“ häuslichen Welt unterschied, bildete die Hausfrau und Mutter das notwendige weibliche Gegenstück zum männlichen „Versorger“. In dem Maße, in dem in den Industriestaaten der westlichen Welt dieses Familienmodell moderneren und egalitären Konzepten weicht und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor allem für Frauen zu einem Generations-prägenden Thema wird, verliert das Konzept der Hausfrau und Mutter einen Großteil seiner bisherigen Selbstverständlichkeit.
Bis in die 1960er galt in Deutschland (BRD) gemäß dem Leitbild der Familienpolitik die Rolle der Hausfrau und Mutter als der „natürliche Beruf der Frau“. So hieß es in der in der Einführung zum Gleichberechtigungsgesetz von 1957: „Es gehört zu den Funktionen des Mannes, dass er grundsätzlich der Erhalter und Ernährer der Familie ist, während die Frau es als ihre vornehmste Aufgabe ansehen muss, das Herz der Familie zu sein.“
Die wachsende Erwerbstätigkeit von Frauen ist ein Phänomen, das in allen reichen westlichen Ländern beobachtet werden kann. Die Rolle der Hausfrau und Mutter ist hier heute nur noch eine von vielen Optionen, zwischen denen Frauen wählen können. Zu den Besonderheiten des deutschen Sprachraums jedoch zählt die Tendenz, die Rolle der Hausfrau und Mutter nicht nur als eine im Einzelfall besonders unattraktive Option zu empfinden, sondern als grundsätzlich obsolet. Historisch belastet ist das Hausfrauenkonzept im Deutschland und Österreich durch die Frauenpolitik im Nationalsozialismus. Darüber hinaus muss das schlechte Image der nicht erwerbstätigen Mutter jedoch auch vor dem Hintergrund verstanden werden, dass die Bedingungen der weiblichen Erwerbstätigkeit in Deutschland und Österreich auch in der Gegenwart noch nicht den Standard mancher anderen Länder (wie in Skandinavien oder Frankreich) erreicht haben.
Heute, da sogar Mütter von Säuglingen mehrheitlich erwerbstätig sind, wird in den USA nicht das Image der stay-at-home-mom (engl. für „Mutter, die zu Hause bleibt“) als problematisch empfunden, sondern vor allem die Tatsache, dass mit der Berufstätigkeit der Frau auch ein Einkommen entfällt. Dieser Kulturunterschied findet Ausdruck u. a. darin, dass eine Ratgeberliteratur für stay-at-home-moms, wie sie in den USA in großer Fülle auf dem Markt ist, im deutschsprachigen Raum kaum existiert.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hausfrau)
In der DDR existierte die klassische Hausfrauenehe kaum, da fast alle Frauen genauso im Erwerbsleben standen wie die Männer. Darum waren die DDR-Männer auch fleißiger bei der Hausarbeit als ihre westdeutschen Geschlechtsgenossen. DDR-Frauen verrichteten 1965 gut viermal und 1991 „nur“ noch 1,8 Mal mehr Hausarbeit wie ihre Partner. Umso auffälliger ist es, dass sich die ostdeutschen Männer zehn Jahre nach der Vereinigung wieder weniger an der Hausarbeit beteiligen als 1991. Die Arbeitsteilung in Ostdeutschland ist also in den 90er Jahren wieder traditioneller geworden; in Ost und West leisten Frauen heute zweimal so viel Hausarbeit wie die Männer.
(...)
(Quelle: http://www.soziologie.uni-wuerzburg.de/presse.html)„Genau das, eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen, gilt heute als wünschenswert. Frauen sind häufig gut qualifiziert und würden als Arbeitnehmerinnen auch zur Sicherung der Renten beitragen. Doch im Moment profitieren Partnerschaften, in denen ein Partner Hauptverdiener ist, noch am meisten von Steuererleichterungen wie dem Ehegattensplitting. Für Familien mit Kindern fehlt ein vielseitiges und bedarfsdeckendes Angebot an öffentlicher Kinderbetreuung, damit auch Mütter arbeiten gehen können. Wenn dann die Frau mindestens genauso viel Geld nach Hause bringt wie der Mann, brechen schlechte Zeiten für Faulpelze an. Denn Geld ist Macht - auch in der Beziehung. Und wer mehr Macht hat, kann sich mehr Hausarbeit vom Leibe halten. Auch das hat die Würzburger Studie gezeigt.“
Die Hausfrauenehe als staatlich gefördertes Relikt aus Nazizeiten, mit all ihren Vegünstigungen zur Alimentierung der Frauen wie Ehegattensplitting, Familienversicherung und Einsparen von Betreuungsplätzen, scheint weltweit ausgedient zu haben. Der volkswirtschaftliche Schaden wird uns allerdings noch die nächsten Jahrzehnte begleiten, denn eine Hausfrau, die zumindest zeitlang keine sozialversicherungs- und steuerpflichtige Tätigkeiten ausübte, belastet dennoch nachhaltig das Sozialsystem, auch wenn sie mittlerweile arbeitet. Was nun aber die Vorstellungen unserer ideologischen Maskusaurier angeht, so bleibt wohl festzuhalten, dass eine Forderung nach Erwerbslosigkeit der Frauen und Mütter nur ein unfrommer Wunsch bleiben wird. Wäre es nicht langsam Zeit, das kleinbürgerliche Modell der "perfekten Familie" endgültig aus den endlosen Diskussionen zu verbannen?
Wer will das denn noch?