Was ist die beste Religionskritik?

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Die beste(n) Formen der Religionskritik ist/sind meiner Meinung nach...

Psychoanalyse
2
4%
Bertrand Russel
1
2%
Logischer Empirismus
7
13%
Kritischer Rationalismus
8
15%
Existenzialismus
1
2%
Neomarxismus
2
4%
Agnostizismus
7
13%
Relativismus
1
2%
Eklktizismus
1
2%
Naturwissenschaftliches Weltbild
22
42%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 52
Stoner

Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Stoner »

Ein Terraner hat geschrieben:(13 Aug 2018, 14:54)

Andauernd wieder die gleichen unsinnigen Argumentationen von religiösen Menschen zu wiederlegen kann auf dauer auch ermüdend sein.
Ich weiß nicht, wem Sie schreiben wollten, Sie haben auf den falschen Beitrag geantwortet.
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Ein Terraner
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Ein Terraner »

ThorsHamar hat geschrieben:(13 Aug 2018, 15:04)

Ein unglaublich tragischer, nahezu absurd grotesker Anlass, mit grundsätzlicher Religionskritik zu beginnen, also beginnen, selbst zu denken:
2 unschuldige Kinder, 5 und 6 Jahre ertrinken im Löschteich, während ihre Eltern beim Gottesdienst sind.
So passiert letzten Freitag in Glinde ....
Und was hat das jetzt mit Religionskritik zu tun? Oder möchtest du jetzt darauf anspielen das dieses Unglück nicht passiert wäre wenn die Kinder mit den Eltern brav zum Gottesdienst gegangen wären ?
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keinproblem
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von keinproblem »

Bleibtreu hat geschrieben:(13 Aug 2018, 14:55)
Auch das ist eine weitere FalschWiedergabe. Spar dir solche rabulistischen Tricksereien bitte. Ich habe nirgends geschrieben, dass sich das Spektrum der ReligionsKritik ausschliesslich auf diesen Film von MP reduziert. Ich habe geschrieben, dass der Film sehr wohl Teil des Themas ReligionsKritik ist! Du kennst doch sicherlich den Satz: Sprich die Wahrheit oder schweig! ;)

Dann solltest du meine Beitraege vollstaendig , nicht selektiv und entstellend lesen.
"Und der KultFilm das Leben des Brian von MP, ist sehr wohl Teil des Themas ReligionsKritik, wie du meinen Ausfuehrungen unschwer entnehmen kannst."
Tut mir ehrlich leid, dass "ein Teil des Themas" habe ich nicht wahrgenommen.
Meine bewusst überzeichnende Aussage (übrigens das Stilmittel, dass man die ganze Zeit zu verteidigen versucht) ist allerdings trotzdem insofern zutreffend, dass du mit deiner Antwort angedeutet hast ich würde behaupten, der Spielfilm hätte nichts mit Religionskritik am Hut. Da allerdings die ganze Zeit die Sachlichkeit von eben jener Kritik im Raum stand, habe ich lediglich darauf verwiesen, dass ich auch ohne explizite Erinnerungen an die Rahmenhandlung in der Lage bin, eine Komödie als unsachlich zu klassifizieren.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Ein Terraner hat geschrieben:(13 Aug 2018, 15:08)

Und was hat das jetzt mit Religionskritik zu tun? Oder möchtest du jetzt darauf anspielen das dieses Unglück nicht passiert wäre wenn die Kinder mit den Eltern brav zum Gottesdienst gegangen wären ?
Ich überlege eben, ob es nicht völlig sinnlos ist, jemandem eine Erklärung zu geben, dem das Absurde an dieser tragischen Situation nicht sofort bewusst wird ....
Die Eltern hören eben die Botschaft der Liebe von einem allmächtigen Gott, der seinen Sohn für die Sünden der Menschen geopfert hat und ihre beiden Jungs sterben draussen gerade ....
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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aleph
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von aleph »

ThorsHamar hat geschrieben:(13 Aug 2018, 15:50)

Ich überlege eben, ob es nicht völlig sinnlos ist, jemandem eine Erklärung zu geben, dem das Absurde an dieser tragischen Situation nicht sofort bewusst wird ....
Die Eltern hören eben die Botschaft der Liebe von einem allmächtigen Gott, der seinen Sohn für die Sünden der Menschen geopfert hat und ihre beiden Jungs sterben draussen gerade ....
Gottes Wege sind unergründlich :D
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Ein Terraner »

ThorsHamar hat geschrieben:(13 Aug 2018, 15:50)

Ich überlege eben, ob es nicht völlig sinnlos ist, jemandem eine Erklärung zu geben, dem das Absurde an dieser tragischen Situation nicht sofort bewusst wird ....
Die Eltern hören eben die Botschaft der Liebe von einem allmächtigen Gott, der seinen Sohn für die Sünden der Menschen geopfert hat und ihre beiden Jungs sterben draussen gerade ....
So denken religiöse Menschen nicht.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Bleibtreu »

ThorsHamar hat geschrieben:(13 Aug 2018, 15:50)

Ich überlege eben, ob es nicht völlig sinnlos ist, jemandem eine Erklärung zu geben, dem das Absurde an dieser tragischen Situation nicht sofort bewusst wird ....
Die Eltern hören eben die Botschaft der Liebe von einem allmächtigen Gott, der seinen Sohn für die Sünden der Menschen geopfert hat und ihre beiden Jungs sterben draussen gerade ....
Einige Religioese haben es gerne mit dem unerbittlichen Strafen fuer G'ttlosigkeit oder Mangel an Demut vor G'tt oder die Ueberzeugung davon geprueft zu werden [Hiob] - G'tt begeht schliesslich keine Fehler. Wenn du darueber nachdenkst wird dir auch einfallen, was du in solch einem Fall von einigen Hardlinern zu hoeren bekommst. :|
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Ein Terraner hat geschrieben:(13 Aug 2018, 15:58)

So denken religiöse Menschen nicht.
Ja, und deshalb habe ich ja auch in meinem, von Dir irgendwie wohl reflexartig verbissenem, Beitrag geschrieben:
" Anlass, mit grundsätzlicher Religionskritik zu beginnen, also beginnen, selbst zu denken:
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Bleibtreu hat geschrieben:(13 Aug 2018, 16:03)

Einige Religioese haben es gerne mit dem unerbittlichen Strafen fuer G'ttlosigkeit oder Mangel an Demut vor G'tt oder die Ueberzeugung davon geprueft zu werden [Hiob] - G'tt begeht schliesslich keine Fehler. Wenn du darueber nachdenkst wird dir auch einfallen, was du in solch einem Fall von einigen Hardlinern zu hoeren bekommst. :|
Ich hatte schon vorher darüber nachgedacht, seit Jahren sogar, und kenne deshalb auch die Antworten, sowohl wörtliche also auch das Schweigen.
Deshalb ist und bleibt die beste Religionskritik einfach freies, selbstständiges Denken.
Und eine Situation, wie die von mir erwähnte, ist als Denkanstoss aus dem wirklichen Leben durch keinen Schriftsteller oder Filmemacher zu toppen.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Bleibtreu hat geschrieben:(13 Aug 2018, 16:03)

Einige Religioese haben es gerne mit dem unerbittlichen Strafen fuer G'ttlosigkeit oder Mangel an Demut vor G'tt oder die Ueberzeugung davon geprueft zu werden [Hiob] - G'tt begeht schliesslich keine Fehler. Wenn du darueber nachdenkst wird dir auch einfallen, was du in solch einem Fall von einigen Hardlinern zu hoeren bekommst. :|
Man muß dafür kein "hardliner" sein...
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Bleibtreu »

Fuerst_48 hat geschrieben:(13 Aug 2018, 18:48)

Man muß dafür kein "hardliner" sein...
Ich habe mit sehr vielen Glaeubigen Umgang und noch keinen gemaessigt temperierten Glaeubigen erlebt, der derart krass drauf ist. :| :|
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Mo 13. Aug 2018, 19:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Bleibtreu hat geschrieben:(13 Aug 2018, 19:07)

Ich habe noch keinen gemaessigt temperierten Glaeubigen erlebt, der derart krass drauf ist. :|
Du hast meine PN gelesen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Bleibtreu »

Fuerst_48 hat geschrieben:(13 Aug 2018, 19:12)

Du hast meine PN gelesen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Das hat nichts mit Hoffnung, sondern mit Differenzierung zu tun. ;)

ThorsHamar hat geschrieben:(13 Aug 2018, 16:59)

Ich hatte schon vorher darüber nachgedacht, seit Jahren sogar, und kenne deshalb auch die Antworten, sowohl wörtliche also auch das Schweigen.
Deshalb ist und bleibt die beste Religionskritik einfach freies, selbstständiges Denken.
Das eigentlich Erschreckende ist, dass viele dieser Glaeubigen davon ueberzeugt sind, frei und selbststaendig zu denken. :|
Und eine Situation, wie die von mir erwähnte, ist als Denkanstoss aus dem wirklichen Leben durch keinen Schriftsteller oder Filmemacher zu toppen.
Das ist wahr, die Realitaet ist kaum zu toppen.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Bleibtreu hat geschrieben:(13 Aug 2018, 19:31)

Das hat nichts mit Hoffnung, sondern mit Differenzierung zu tun. ;)*)



Das eigentlich Erschreckende ist, dass viele dieser Glaeubigen davon ueberzeugt sind, frei und selbststaendig zu denken. :|


Das ist wahr, die Realitaet ist kaum zu toppen.
*) :thumbup: :thumbup:
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ThorsHamar
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Bleibtreu hat geschrieben:(13 Aug 2018, 19:31)

Das eigentlich Erschreckende ist, dass viele dieser Glaeubigen davon ueberzeugt sind, frei und selbststaendig zu denken. :|
Ja, schon. Aber erstmal spricht dieser Fakt ja für die Professionalität der Vermittler und des Lehrkörpers. Dass Die selbst natürlich wissen, wie der Hase läuft, ist ja schon seit "Wasser und Wein" bekannt .... :cool:

Das ist wahr, die Realitaet ist kaum zu toppen.
Deshalb wird sie ja so oft verbogen ....falls sie nicht ganz passt ...
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von jorikke »

Teeernte hat geschrieben:(06 Jul 2018, 00:56)

Atheismus. Agnostiker....Atheisten ohne EIER.
Bleibt nicht aus, wenn man sich zwischen die Stühle setzt.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Negator »

Zum Buddhismus ist zu sagen, dass er nicht immer friedlich ist.
Es ist aber seine ABSICHT, friedlich zu sein.

In Deutschland besteht der Unfrieden aber mehr aus verbalen Fehden zwischen dem meinungsfreudigen Ole Nydahl und Verteidigern des Islam als aus blutigen Auseinandersetzungen.

Bislang jedenfalls.
Maat & Mate :thumbup:
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Polibu »

Bleibtreu hat geschrieben:(13 Aug 2018, 19:31)





Das eigentlich Erschreckende ist, dass viele dieser Glaeubigen davon ueberzeugt sind, frei und selbststaendig zu denken. :|
Das denken Athheisten ja auch von sich. Muss mit der Realität längst nicht immer was zu tun haben. Wenn es keine Religion ist, dann ist der Humanismus oder was Anderes, was einem manchmal unfrei und unselbstständig sein lässt. ;)
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von jellobiafra »

Gläubige nehmen sich ein Recht auf Irrationalität bewusst heraus, deshalb ist es wenig erfolgversprechend Glaubensinhalte überhaupt zu kritisieren. Da Gläubige es sogar häufig akzeptieren, dass ihre Glaubensinhalte der Logik widersprechen oder in sich widersprüchlich sind, können sie sogar einerseits allen religionskritischen Argumenten zustimmen, und andererseits trotzdem weiter glauben.

Dazu haben sie jedes Recht. Sie sollen nur andere nicht damit belästigen. Ganz schlimm wird es, wenn man religiösen Unfug auf die Politik überträgt.
Stoner

Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Stoner »

jellobiafra hat geschrieben:(23 Aug 2018, 11:03)

Gläubige nehmen sich ein Recht auf Irrationalität bewusst heraus, deshalb ist es wenig erfolgversprechend Glaubensinhalte überhaupt zu kritisieren. Da Gläubige es sogar häufig akzeptieren, dass ihre Glaubensinhalte der Logik widersprechen oder in sich widersprüchlich sind, können sie sogar einerseits allen religionskritischen Argumenten zustimmen, und andererseits trotzdem weiter glauben.

Dazu haben sie jedes Recht. Sie sollen nur andere nicht damit belästigen. Ganz schlimm wird es, wenn man religiösen Unfug auf die Politik überträgt.
Jede Frage von Moral oder nach dem guten Leben wird jenseits des Feldes der Logik entschieden, und kein Mensch lebt ein vollständig rationales Leben. Keine Weltanschauung formuliert ihre Dogmen nach rein logischen oder vollständig widerspruchsfreien Gesichtspunkten.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Ein Terraner »

Für zwischendurch:

[youtube][/youtube]
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von jellobiafra »

MäckIntaier hat geschrieben:(23 Aug 2018, 11:21)

Jede Frage von Moral oder nach dem guten Leben wird jenseits des Feldes der Logik entschieden, und kein Mensch lebt ein vollständig rationales Leben. Keine Weltanschauung formuliert ihre Dogmen nach rein logischen oder vollständig widerspruchsfreien Gesichtspunkten.
Wenn ich auf den Thread-Titel zurückkommen, dann möchte ich formulieren: Die beste (weil einzig wirksame) Religionskritik ist diejenige, die die schädlichen praktischen und politischen Auswirkungen der Religion kritisiert. Um das zu tun, muss man aber auf der Faktenebene bleiben. Also z,B. sich Fragen zu stellen wie: Ist die katholische Position zu Kondomen menschenfreundlich oder nicht. Hat sie geschadet oder nicht? Ist die Position des Islam zur Stellung der Frau mit unserer Vorstellung der Gleichberechtigung vereinbar? usw. Eine missionarische Religionskritik, die das Ziel hat aus Gläubigen Ungläubige zu machen, kann man sich schenken. Gegen Menschen, die ihre Irrationalität auf Religion oder auch Kunst reduzieren und versuchen ihren Alltag und ihre politischen Entscheidungen rational und pragmatisch zu gestalten, habe ich gar nichts einzuwenden.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Dampflok94 »

jellobiafra hat geschrieben:(23 Aug 2018, 20:08)

Wenn ich auf den Thread-Titel zurückkommen, dann möchte ich formulieren: Die beste (weil einzig wirksame) Religionskritik ist diejenige, die die schädlichen praktischen und politischen Auswirkungen der Religion kritisiert. Um das zu tun, muss man aber auf der Faktenebene bleiben. Also z,B. sich Fragen zu stellen wie: Ist die katholische Position zu Kondomen menschenfreundlich oder nicht. Hat sie geschadet oder nicht? Ist die Position des Islam zur Stellung der Frau mit unserer Vorstellung der Gleichberechtigung vereinbar? usw.
Und was machst Du mit deiner Antwort auf diese Fragen? Und was machst Du mit denen, die diese Fragen anders beantworten? Denn Du redest von Fakten, landest aber speziell in der ersten Frage bei Meinungen.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Antonius »

MäckIntaier hat geschrieben:(23 Aug 2018, 11:21)

Jede Frage von Moral oder nach dem guten Leben wird jenseits des Feldes der Logik entschieden, und kein Mensch lebt ein vollständig rationales Leben. Keine Weltanschauung formuliert ihre Dogmen nach rein logischen oder vollständig widerspruchsfreien Gesichtspunkten.
Das ist sicherlich richtig,
dennoch gibt es sehr große Unterschiede zwischen den diversen (Religions-)Ideologien.
Eine differenzierte Analyse ist angemessen.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von jellobiafra »

Dampflok94 hat geschrieben:(24 Aug 2018, 11:55)

Und was machst Du mit deiner Antwort auf diese Fragen? Und was machst Du mit denen, die diese Fragen anders beantworten? Denn Du redest von Fakten, landest aber speziell in der ersten Frage bei Meinungen.
Welche ist die erste Frage, von der Du sprichst?
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Dampflok94 »

jellobiafra hat geschrieben:(25 Aug 2018, 08:46)

Welche ist die erste Frage, von der Du sprichst?
Diese dort. Gut, sind theoretisch zwei, aber eigentlich nur eine. :)
jellobiafra hat geschrieben:(23 Aug 2018, 20:08)
...Also z,B. sich Fragen zu stellen wie: Ist die katholische Position zu Kondomen menschenfreundlich oder nicht. Hat sie geschadet oder nicht? ...
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Antonius »

Antonius hat geschrieben:(12 Aug 2018, 18:43)
Eine Ideologie, auch eine Religion, kann man nicht beleidigen.
Opfer einer Beleidigung können nur Ehrträger sein, d.h. nur lebende Personen können beleidigt werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Beleidigung
In diesem Strang wurde verschiedentlich behauptet, daß der Islam beleidigt worden sei.
Ich möchte nochmals darauf hinweisen, daß nach deutschen Recht nur lebende Personen beleidigt werden werden können.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von aleph »

Antonius hat geschrieben:(13 Aug 2020, 14:10)

In diesem Strang wurde verschiedentlich behauptet, daß der Islam beleidigt worden sei.
Ich möchte nochmals darauf hinweisen, daß nach deutschen Recht nur lebende Personen beleidigt werden werden können.
Der Islam kann genauso verunglimpft werden, wie die deutsche Fahne oder andere Symbole des Staates, was durchaus strafbewehrt ist. Siehe Debatte um Schwein am Kreuz. Da werden ja auch keine lebenden Personen direkt beschumpfen oder beleidigt
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Umetarek »

Ich sagt Vater, nicht Schreiner! :p
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Papaloooo »

Antonius hat geschrieben:(13 Aug 2020, 14:10)

In diesem Strang wurde verschiedentlich behauptet, daß der Islam beleidigt worden sei.
Ich möchte nochmals darauf hinweisen, daß nach deutschen Recht nur lebende Personen beleidigt werden werden können.
Problematisch wird es vor allem dann, wenn behauptet wird, Gott wäre beleidigt worden.

Denn indem etwas Übermenschliches zum Menschlichen gemacht wird, werden zugleich Menschen zu Untermenschen, indem sie es als ihre Aufgabe ansehen, den beleidigen Gott zu befrieden, indem sie sich an jenen Menschen rächen.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Keoma »

Papaloooo hat geschrieben:(13 Aug 2020, 15:56)

Problematisch wird es vor allem dann, wenn behauptet wird, Gott wäre beleidigt worden.

Denn indem etwas Übermenschliches zum Menschlichen gemacht wird, werden zugleich Menschen zu Untermenschen, indem sie es als ihre Aufgabe ansehen, den beleidigen Gott zu befrieden, indem sie sich an jenen Menschen rächen.
Tja, die Ungläubigen haben leicht lachen, bei denen kann man ja nichts beleidigen.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von BlueMonday »

Shellsort hat geschrieben:(05 Jul 2018, 20:09)

Bitte primär auf Agnostizismus, Existenzialismus und kritischen Rationalismus konzentrieren, da ich diese am interessantesten finde :D
Was ist Religion? Früher hat sich "Kritik" nun weder affirmativ noch ablehnend mit einem Gegenstand auseinandergesetzt. Die Kritik war nichts anderes als die Auseinandersetzung selbst mit offenem Ende.
Der kritische Rationalismus ist der Kritizismus schlechthin. Worin besteht der? Im Münchhausentrilemma, in der Unmöglichkeit einer Letztbegründung. Ein Antijustifikationismus. "Gott" ist nichts anderes als der Begründunsgabbruch, das Dogma. Man bricht ab und gibt diesem Abbruch einen Namen, um doch irgendwie über das Unsagbare sprechen zu können. Als endliche Wesen haben wir auch keine andere Wahl. Wir haben nicht unendlich Zeit zu kreisen oder uns endlos zurückzuhangeln, ohne jemals an einen tatsächlichen Urgrund zu gelangen. Uns bleibt nur der Abbruch und damit der Glaube.

Wo beginnt Religion? Wenn man das Unsagbare, das jenseits der Erkenntnisgrenzen Liegende, das Mögliche, aber nicht Greifbare oder Beweisbare in irgendeine nützliche Form bringt. Ob man nun von einem "Gott" spricht, der irgendeinen Dekalog an einen bärtigen Mann ausgereicht hat oder ob von der "BRD" oder "Deutschland" spricht mit ihrer Verfassung und sonstigem Kultus - die Unterschiede sind nicht groß und auch nicht entscheidend. Religion platziert etwas Unereichbares im Bewusstsein, etwas Heiliges, ein Tabu, irgendeine eine politische Korrektheit, macht etwas zu einem Kult, zu einer Kultur, beendet die gefürchtete Beliebigkeit, also nach Belieben zu handeln, beendet dieses Egoismus. Religion ist der Antiegoismus. Religion ist die fremde Sache, der man dienen soll, der man die eigene Sache opfern soll. Wie beendet man die Religion? Nicht indem man sie vernichtet oder ablehnt oder bestreitet, sondern im Gegenteil, indem man sie verzehrt und die fremde Sache wieder zur eigenen Sache macht.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von imp »

Keoma hat geschrieben:(13 Aug 2020, 15:59)

Tja, die Ungläubigen haben leicht lachen, bei denen kann man ja nichts beleidigen.
Irgendwas findet man immer. Eine Vereinsfahne ist immer auch ein Hilfeschrei.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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Re: Was ist die beste Religionskritik?

Beitrag von Papaloooo »

Gut ausgedrückt, BlueMonday!

Als Agnostiker glaube ich nicht an das Dogma.
Jede religiöse Lehre basiert auf ihren Dogmen.
Diese sind im Extremfall sakrosankt,
und das kritisieren, oder persiflieren steht unter Strafen.
Sogar in Deutschland ist das nicht ausgeschlossen, siehe § 166 StGb.

Dogmatisch agierende Menschen stürzen sich gerne auf jede,
noch so kleine (vermeintliche) Lücke in den Erkenntnistheorien,
und posaunen: hier ein Gottesbeweis!
Sie tun das vor allem dann, wenn sie missionieren wollen,
was vor hunderten von Jahren noch einfach war,
denn die Erkenntnistheorien waren damals sehr schwammig.

Den wissenschaftlichen Fortschritt erleben Dogmatiker als die eigentliche Bedrohung der Menschheit.
Die Lücken in den Erkenntnistheorien werden zunehmend kleiner,
ihre Methode, anderen Menschen Gott beweisen zu wollen, wird quasi erdrückt.

Die Dogmatiker haben darauf vor allem zwei Reaktionen:

- die eine ist, in eine Art wissenschaftlichen Nihilismus zu verfallen (siehe der kürzliche User Murat)

- die andere ist die Behauptung, der Teufel selbst befeuere die Wissenschaft, um so Menschen vom Glauben an Gott abzubringen.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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