Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

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Antonius
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Antonius »

jellobiafra hat geschrieben:(04 Sep 2018, 01:00)
Der Katholizismus boomt. Weltweit ist die Zahl der Katholiken in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen - um 57 % in den letzten 30 Jahren, die Weltbevölkerung nur um ca. 46 % im gleichen Zeitraum. Scherbenhaufen sieht anders aus.
Dennoch, jeder einzelne Mißbrauchsfall ist einer zuviel...
Jeder Mißbrauchsfall ist auch eine schwere Verletzung der Lehre der Kirche.

Sicherlich auch aus diesem Grunde gibt es eine erhöhte Rate von Wiedereintritten in die Katholische Kirche - ein hoffnungsvolles Zeichen.
https://www.katholisch-werden.de/wiedereintritt/
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Quatschki
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Quatschki »

Antonius hat geschrieben:(09 Oct 2018, 11:10)

Dennoch, jeder einzelne Mißbrauchsfall ist einer zuviel...
Jeder Mißbrauchsfall ist auch eine schwere Verletzung der Lehre der Kirche./
Vor allem ist es eine Sünde. Und wird mit Hölle bestraft!
Wenn die Gläubigen das nicht ernst nehmen, sind sie am Ende garnicht gläubig?
In dem Fall könnte man der katholischen Kirche das Religionsprivileg entziehen und sie ins Vereinsrecht überführen!
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Wolverine
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Wolverine »

Antonius hat geschrieben:(09 Oct 2018, 11:10)

Dennoch, jeder einzelne Mißbrauchsfall ist einer zuviel...
Jeder Mißbrauchsfall ist auch eine schwere Verletzung der Lehre der Kirche.

Sicherlich auch aus diesem Grunde gibt es eine erhöhte Rate von Wiedereintritten in die Katholische Kirche - ein hoffnungsvolles Zeichen.


https://www.katholisch-werden.de/wiedereintritt/
Gibt es vergleichbare Fälle im evangelischen Bereich? Wo die Ehe erlaubt ist. Das Zölibat, welches aus grauer Kirchenzeit stammt ist wohl ein Teil des Problems, aber ich sträube mich dagegen, Verzicht auf körperlichen Sex und Kindesmissbrauch als Ursache und Wirkung zu betrachten.
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STUDIE: Verbrechen der Katholischen Kirche in Deutschland.

Beitrag von Martin MITCHELL »

.
Weil mein Beitrag vom Dienstag, 9. Oktober 2018, um 01:13 Uhr, möglicherweise, aufgrund des darauffolgenden Werbebeitrags ^^^ von Boardnutzer »Atonius« für seine Kirche – die Katholische Kirche ( die man in Deutschland, per Amtsgerichtssurteil, Berlin-Tiergarten, Az.: (263b Ds) 224 Js 3745/11 (228/11) vom 11.02.2012 auch „Kinderfickersekte“ nennen darf ! ) – übersehen worden ist, bzw. verdrängt worden ist, hole ich ihn jetzt hier noch einmal hoch :

ANFANG DES ZITATS MEINES VORHERIGEN BEITRAGS.

HABT IHR BEMERKT? : Die jetzige Bundesministerin für Justiz, Katarina Barley (SPD) spricht sich gegen die Kirche und für uneingeschränkte und unverwässerte Rechtsstaatlichkeit aus, was *die Verbrechen der Kirche* betrifft ( jegliche Verbrechen der Kirche betrifft ! ) !!
.
hpd - Humanistischer Pressedienst :

Katarina Barley zum Missbrauchsskandal

"Das Kirchenrecht steht nicht über dem Strafrecht"

Von: Florian Chefai

5. OKTOBER 2018

Schlagworte: Missbrauch, Katholische Kirche, Justiz


[
QUELLE:
https://hpd.de/artikel/kirchenrecht-ste ... echt-16029 ]

[ FOTO: „Dr. Katarina Barley - Foto: © Thomas Kohler / phototek“ ]


Bundesjustizministerin Katarina Barley kritisiert die katholische Kirche für den fehlenden Aufklärungswillen im Missbrauchsskandal. Gegenüber der ZEIT forderte sie die Öffnung der Kirchenarchive und Akten.

Katarina Barley kritisierte die katholische Kirche bereits Ende September für "jahrzehntelanges Verschweigen, Vertuschen und Verleugnen" im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal. So etwas wie ein Schweigekartell dürfe es nicht geben, erklärte die Justizministerin.

Im Gespräch mit der ZEIT [ Siehe »Was tut der Staat, wenn die Kirche Täter schützt?« (
3. Oktober 2018, 16:55 Uhr / Editiert am 7. Oktober 2018, 11:49 Uhr / DIE ZEIT Nr. 41/2018, 4. Oktober 2018 / 104 Kommentare) @ https://www.zeit.de/2018/41/katarina-ba ... ettansicht ] wiederholte sie nun die Forderung, bekannt gewordene Taten anzuzeigen, damit Staatsanwaltschaften diese verfolgen können: "Alles, was strafrechtlich relevant ist, muss und wird von Polizei, Staatsanwaltschaften und Strafgerichten verfolgt werden. Der Eindruck, das werde der Kirche überlassen, ist falsch. Das Kirchenrecht steht nicht über dem Strafrecht – es ist umgekehrt."

Barley wies ferner darauf hin, dass der Rechtsstaat keine Geheimarchive akzeptiere: "Alle Unterlagen in den kirchlichen Archiven können von den Strafverfolgungsbehörden beschlagnahmt und ausgewertet werden, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen." Zugleich kritisierte sie die Vertuschung von Missbrauchsfällen durch die Diözesen: "Akten zu manipulieren, um jemanden vor der Strafverfolgung zu schützen, kann eine strafbare Handlung sein!"

Es sei dringend notwendig, "dass die katholische Kirche ihre Haltung zu Zölibat, Homosexualität und Sexualmoral vor allem von Priestern hinterfragt", erklärte Barley. Vertrauen, dass es in der Kirche von selbst besser wird, habe sie keines.


MEHR ZUM THEMA:

Missbrauchsstudie: "Staatsanwaltschaften sollten jetzt die Kirchenarchive beschlagnahmen!" – Kommentar von ifw-Beiratsmitglied Rechtsanwalt Eberhard Reinecke [ Siehe @
https://hpd.de/artikel/staatsanwaltscha ... hmen-16001 (28.09.2018) ]

Keine Ausnahmen von der Strafverfolgung für die Kirche und ihre Priester – Kommentar von Prof. Dr. Dieter Rössner [ Siehe @
https://hpd.de/artikel/keine-ausnahmen- ... ster-16026 (05.10.2018) ]

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ÜBER DEN AUTOR

Florian Chefai Der Autor ist stellvertretender Chefredakteur des hpd. Er studiert Philosophie und Soziologie in Trier und ist aktiv bei der Giordano-Bruno-Stiftung.
Seine Interessenschwerpunkte liegen bei der Philosophie der Aufklärung, Ideengeschichte, Ethik sowie Religions- und Ideologiekritik.

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Mehr vom Autor auf hpd :


1. "Das Kirchenrecht steht nicht über dem Strafrecht"
[ Siehe @ https://hpd.de/artikel/kirchenrecht-ste ... echt-16029 ]

2. "Erzieherinnen haben einen Bildungsauftrag – keinen Verkündigungsauftrag!"
[ Siehe @ https://hpd.de/artikel/erzieherinnen-ha ... trag-16008 ]

3. Schüler protestieren gegen Diskriminierung an katholischem Gymnasium
[ Siehe @ https://hpd.de/artikel/katholisches-gym ... ngen-15999 ]

4. "Dialog darf kein Selbstzweck sein"
[ Siehe @ https://hpd.de/artikel/dialog-darf-kein ... sein-15993 ]

5. Katarina Barley: Die Kirche muss Verantwortung übernehmen
[ Siehe @ https://hpd.de/artikel/katarina-barley- ... hmen-15983 ]

.

Bisher 14 Leserkommentare zu dem in diesem Artikel angesprochenen Thema im hpd

ENDE DES ZITATS MEINES VORHERIGEN BEITRAGS.

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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Vongole »

Wolverine hat geschrieben:(09 Oct 2018, 12:11)

Gibt es vergleichbare Fälle im evangelischen Bereich? Wo die Ehe erlaubt ist. Das Zölibat, welches aus grauer Kirchenzeit stammt ist wohl ein Teil des Problems, aber ich sträube mich dagegen, Verzicht auf körperlichen Sex und Kindesmissbrauch als Ursache und Wirkung zu betrachten.
Gibt es.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitge ... ettansicht

Pädophile kann man wohl kaum stoppen, indem man den Zölibat aufhebt, so überflüssig er auch ist.
Am Yisrael Chai

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STUDIE: Verbrechen der Katholischen Kirche in Deutschland.

Beitrag von Martin MITCHELL »

.
Weiterführend zu meinem noch einmal wiederholten Beitrag – vorletzt in der Reihenfolge der Beiträge hier in diesem Thread (oben) – vom Mittwoch, 10. Oktober 2018, um 01:03 Uhr


Schon alles gelesen und so richtig verdaut ?? :
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DIE ZEIT im Interview mit Katarina Barley

[ FOTO: Katarina Barley, 49, ist Bundesjustizministerin. Zuvor leitete die SPD-Politikerin bereits das Familienministerium. Die gebürtige Kölnerin war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht und Richterin. © Hans Christian Plambeck/laif ]

[ Siehe auch unbedingt WIKIPEDIA @ https://en.wikipedia.org/wiki/Katarina_Barley ]

INTERVIEW

*Katarina Barley* :

Was tut der Staat, wenn die Kirche Täter schützt?

Ein Gespräch mit Bundesjustizministerin Katarina Barley über Geheimarchive, bischöfliches Schweigen und ungeahndete Verbrechen.

Interview:
Heinrich Wefing [ Profil: https://www.zeit.de/autoren/W/Heinrich_Wefing/index.xml ]
und

Marc Widmann [ Profil: https://www.zeit.de/autoren/W/Marc_Widmann/index.xml ]


3. Oktober 2018, 16:55 Uhr Editiert am 7. Oktober 2018, 11:49 Uhr, DIE ZEIT Nr. 41/2018, 4. Oktober 2018, 105 Kommentare

Erste Seite: »Was tut der Staat, wenn die Kirche Täter schützt?« @ https://www.zeit.de/2018/41/katarina-ba ... -interview

Zweite Seite: »"Wir wollen die Position von Whistleblowern stärken"« @ https://www.zeit.de/2018/41/katarina-ba ... ew/seite-2

Dritte Seite: »"Die Kirche muss transparenter werden"« @ https://www.zeit.de/2018/41/katarina-ba ... ew/seite-3
.

.
Zuletzt geändert von Martin MITCHELL am Do 11. Okt 2018, 00:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von schokoschendrezki »

Wolverine hat geschrieben:(09 Oct 2018, 12:11)

Gibt es vergleichbare Fälle im evangelischen Bereich? Wo die Ehe erlaubt ist.
Das vielleicht extremste in jüngerer Geschichte in dieser Hinsicht war die von dem Deutschen Paul Schäfer in Chile gegründete Colonia Dignidad. In der Kinder und Jugendliche systematisch sexuell missbruacht wurden. (Und in der auch noch andere Formen von Menschenrechtsverletzungen wie Folter betrieben wurden). Schäfer kam urspünglich aus dem CVJM-Bereich, der als "in der Praxis evangelikal-protestantisch orientiert" bezeichnet wird.

Das politisch Hochproblematische am Fall Colonia Dignidad besteht in den Beziehungen zu deutschen Regierungskreisen und namentlich zu CSU und FJS.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Wolverine »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Oct 2018, 09:55)

Das vielleicht extremste in jüngerer Geschichte in dieser Hinsicht war die von dem Deutschen Paul Schäfer in Chile gegründete Colonia Dignidad. In der Kinder und Jugendliche systematisch sexuell missbruacht wurden. (Und in der auch noch andere Formen von Menschenrechtsverletzungen wie Folter betrieben wurden). Schäfer kam urspünglich aus dem CVJM-Bereich, der als "in der Praxis evangelikal-protestantisch orientiert" bezeichnet wird.

Das politisch Hochproblematische am Fall Colonia Dignidad besteht in den Beziehungen zu deutschen Regierungskreisen und namentlich zu CSU und FJS.
Strauß hat die Kameraden doch mal besucht und alles abgestritten.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Wolverine »

Vongole hat geschrieben:(10 Oct 2018, 01:10)

Gibt es.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitge ... ettansicht

Pädophile kann man wohl kaum stoppen, indem man den Zölibat aufhebt, so überflüssig er auch ist.
Danke für die Info. Das wusste ich nämlich nicht. Nun gut, bei der Wucht der katholischen Kirche....
P.S. Man sollte wirklich nicht den Zölibat und Pädophilie in einen Topf werfen.
Zuletzt geändert von Wolverine am Mi 10. Okt 2018, 14:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Vongole hat geschrieben:(10 Oct 2018, 01:10)

Gibt es.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitge ... ettansicht

Pädophile kann man wohl kaum stoppen, indem man den Zölibat aufhebt, so überflüssig er auch ist.
Vielleicht sollte man noch ergänzen:

Es gibt hinsichtlich wissenschaftlicher und seriöser Untersuchungen keinen signifikanten Unterschied oder Zusammenhang hinsichtlich der Häufigkeit und
des Vorkommens von sexuellem Missbrauch von Kindern oder Schutzbefohlenen zwischen sog. kirchlichen Einflussbereichen, weltlichen wie Schulen etc. und sogenannten
zivilen, privaten Umfeldern, wie Familien und deren engerem Umkreis.

Sexueller Kindsmissbrauch und sexuelle Gewalt ist eine gleichmäßig, in allen Gesellschaftsschichten und -bereichen verbreitete, furchtbare Heimsuchung.

Vorgestern kam in BR3 der Fernsehfilm "Operation Zucker - Jagdgesellschaft". Ein erschütternder Film. Nur schwer zu ertragen, aber leider auch sehr nahe
an der Realität zum Thema sexueller Gewalt und Missbrauch, besonders von Kindern und Jugendlichen.

---
Selbstverständlich kann es nicht angehen, dass Kirchen Täter schützen oder eine Verfolgung solcher Straftaten durch die Nichtpreisgabe oder Vertuschung von
Informationen behindern oder verhindern.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Martin MITCHELL »

.
Bitte nicht verpassen:

Fernsehprogramm im Ersten/ARD :

Heute: Montag, 15.10.2018, 23:30-00:15 Uhr

Wiederholung: Dienstag Nacht, 16.10.2018, 3:40 Uhr

oder Mediathek :

Die Story im Ersten: Meine Täter, die Priester


QUELLE: https://www.daserste.de/information/rep ... r-100.html :
.
Textauszug Fernsehprogramm :

Es ist der gängige Vorwurf: Die katholische Kirche deckt sexuellen Missbrauch in den eigenen Reihen, versetzt den Täter geräuschlos auf eine andere Stelle, unterstützt die Opfer nicht oder kaum. Spätestens seit dem Missbrauchsskandal 2010 sollte sich das hierzulande geändert haben: Die Kirche versprach damals Offenheit und Wiedergutmachung.

Dieser Film zeigt, wie es zwei befreundeten Priestern über fünf Jahrzehnte gelingt, unbehelligt davon zu kommen. Ihre Opfer warten bis heute auf Unterstützung. Weil die Kirchenoberen ihren Fall nur unzureichend aufklären, macht sich einer der Betroffenen selbst auf die Suche.

Ein Film von Eva Müller

.


DasErste informiert auch ( weiter unten auf der dortigen Webseite – in Antwort auf einen Leserkommentar ) mit folgendem Hinweis :

Bezüglich dieser Filmdokumentation: »Meine Täter, die Priester« :

QUELLE: https://www.daserste.de/information/rep ... r-100.html :
.
Neben folgenden Wiederholungen finden Sie den Beitrag ab Ausstrahlung auch zu jeder Uhrzeit in unseren Mediatheken.

DasErste, 15./16. Oktober 2018, 03:40 Uhr

tagesschau24, Freitag, 19. Oktober 2018, 21:17 Uhr (VPS 21.16)
tagesschau24, Samstag, 20. Oktober 2018, 13:15 Uhr (VPS 13.14)
tagesschau24, Donnerstag, 25. Oktober 2018, 19:15 Uhr (VPS 19.14)
tagesschau24, Sonntag, 28. Oktober 2018, 09:15 Uhr (VPS 09.14)

.

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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Quatschki hat geschrieben:(09 Oct 2018, 12:03)

Vor allem ist es eine Sünde. Und wird mit Hölle bestraft!
Wenn die Gläubigen das nicht ernst nehmen, sind sie am Ende garnicht gläubig?
In dem Fall könnte man der katholischen Kirche das Religionsprivileg entziehen und sie ins Vereinsrecht überführen!
Es gibt Freikirchen, die auf Grundlage des Vereinsrechts funktionieren. Wie gläubig diejenigen sind, die in einer solchen Gemeinde allerdings missbrauchen, frägt man sich. Es sind dann auch wieder typische Machtmuster, die man dort auffindet, speziell, dass man einen Gemeindeleiter praktisch kaum oder nicht infrage stellen kann. Interessant ist aber auch, dass einerseits sexuelle Strenge gepredigt wird (gegen Homosexualität, gegen Selbstbefriedigung), dann aber doch immer wieder sexueller Missbrauch vorzufinden ist. Scheinbar ist der Drang nach Kontrolle dann sehr groß. Und es gibt keinen Bibelvers, der sexuellen Kindesmissbrauch explizit verurteilt. Das ist irgendwie ein blinder Fleck in diesen gesammelten Schriften.
Ich frage mich aber auch, inwieweit in den kirchlichen oder gemeindlichen Institutionen nicht nur Einzeltäter, sondern auch Netzwerke vorzufinden sind.
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Martin MITCHELL »

.
Die Sendung »Die Story im Ersten: Meine Täter, die Priester« begann am Spätabend Montag, 16. Oktober 2018, um 11:45 Uhr (15 Minuten später als zuvor angesagt) !!

Auf der ARD / DasErste-Webseite @ https://www.daserste.de/information/rep ... r-100.html ist jetzt zu lesen :
.
"Allzu lange ist in der Kirche Missbrauch geleugnet, weggeschaut und vertuscht worden. Die Opfer haben Anspruch auf Gerechtigkeit." – Es ist erst vier Wochen her, dass Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, diese Sätze gesagt und alle Opfer von Missbrauch durch katholische Amtsträger in Deutschland um Entschuldigung gebeten hat.

Dass der Umgang der Kirche mit Missbrauch auch aktuell noch problematisch
ist, zeigt nun einer der prominentesten Opfervertreter in DeutschlandMatthias Katsch – in einer exklusiven ARD/WDR Recherche auf. Der ehemalige Canisius-Schüler und Sprecher der Betroffeneninitiative "Eckiger Tisch" hat 2010 den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche in Deutschland ausgelöst. Über dreißig Jahre blieben die Verbrechen seiner Täter, der Jesuitenpriester Peter R. und Wolfgang S. im Verborgenen. Erst 2010 werden ihre Taten am Canisius-Kolleg durch Matthias Katsch und seine Mitschüler öffentlich. Und dann? Nur so viel ist bislang bekannt: Beide Täter wurden nach 2010 in Chile gesehen.


Der Missbrauch geht weiter

Weil die Aufklärung nicht voran geht, hat Matthias Katsch die Dinge nun selbst in die Hand genommen. Er ist nach Chile gereist und hat dort nach den Spuren seiner Täter und weiteren Opfern gesucht – und sie gefunden. Story-Autorin Eva Müller hat ihn dabei mit der Kamera begleitet. Die Recherche zeigt: Der zweite Haupttäter am Canisius-Kolleg, Wolfgang S., wohnt bis heute in Chile und hat dort einen Sportverein für Jugendliche gegründet. Er hat seinem ehemaligen Kollegen Peter R. von dort aus Jugendliche zum "Stipendium" nach Deutschland vermittelt. Während dieser Aufenthalte werden die Jugendlichen von Peter R. missbraucht.

Eine Rolle spielt auch das größte Sozialwerk Südamerikas:
Christo Vive. Auch von hier aus brachen Jugendliche zu Priester Peter R. nach Deutschland auf, um bis zu einem Jahr bei ihm zu leben.Die Betroffenen sprechen in der ARD zum ersten Mal über Ihren Missbrauch durch Peter R. in Hildesheim, Berlin und Hannover.


Ein Film von Eva Müller
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Ein Terraner
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Ein Terraner »

Oh nein, der Papst hat endlich den Schuldigen für die ganzen Missbrauchsfälle gefunden, der Teufel war es und wir sollen alle für die kath. Kirche beten.

https://www.tag24.de/nachrichten/vatika ... rom-812429
Martin MITCHELL
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Beitrag von Martin MITCHELL »

.
Sputnik Deutschland (kurze Zusammenfassung):
IMPRESSUM @ https://de.sputniknews.com/docs/about/impressum.html
Verantwortlicher Diensteanbieter gemäß § 5 TMG
Internationale Nachrichtenagentur Rossiya Segodnya
(Federal State Unitary Enterprise)
vertreten durch den Generaldirektor Dmitry Kiselev
Zubovsky Boulevard 4
119021 Moskau
Russland


Und siehe auch ÜBER UNS: https://de.sputniknews.com/docs/about/ueber_uns.html

HÖCHST AUFSCHLUßREICHER GANZ, GANZ LANGER ARTIKEL !!

Sputnik Deutschland @
https://de.sputniknews.com/religion/201 ... rVy72KSgi0 ( a Russian media-internetplatform of the highest international calibre ! )

.
*Täterschutz mit System – Sexueller Missbrauch in Katholischer Kirche Deutschland*

RELIGION - 14:30 28.09.2018 (aktualisiert 16:17 28.09.2018)

Kurzlink für diesen Artikel: https://sptnkne.ws/jDcU

Andreas Peter [ Profil: https://de.sputniknews.com/authors/andreas_peter/ ]


Die Römisch-Katholische Kirche in Deutschland befindet sich in der wohl größten Krise ihrer Geschichte. Die Deutsche Bischofskonferenz hat in Fulda eine Studie vorgelegt, die jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch durch tausende kirchliche Würdenträger sowie systematische Vertuschung und weitgehende strafrechtliche Nichtverfolgung belegt.
.

BITTE IM ORIGINAL WEITERLESEN: https://de.sputniknews.com/religion/201 ... rVy72KSgi0

Martin MITCHELL: „Einer der besten und objektivsten Artikel zu diesem Thema !!

Heidi DETTINGER, 1. Vorsitzende im »Verein ehemaliger Heimkinder e.V.« (»VEH e.V.«): „Unbedingt lesenswert! Der wohl gründlichste und deutlichste Artikel zur Studie "Missbrauch" !!

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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Ein Terraner hat geschrieben:(16 Oct 2018, 14:35)

Oh nein, der Papst hat endlich den Schuldigen für die ganzen Missbrauchsfälle gefunden, der Teufel war es und wir sollen alle für die kath. Kirche beten.

https://www.tag24.de/nachrichten/vatika ... rom-812429
Sollte er das wirklich gesagt haben? Naja, es gehört zum Konstrukt. Es wird gerne auf den Ankläger abgeschoben (nun hätte Satan mal wieder Grund anzuklagen...). So wird gerne schnell mal abgewälzt, und die eigentlich Schuld doch wieder kleingehalten, und natürlich versucht, Gott in der Konstruktion unversehrt davonkommen zu lassen. Dieses System ist so etabliert, dass es quer durch die unterschiedlichsten Gemeinden einfach mal zwischendrin als Floskel formuliert wird, dass der Teufel dahintersteckt.
Allerdings: Gott selbst hatte sich noch nie bemüht, die Kinder zu schützen, und das sind seine zerstrittenen Kirchen, in denen erstens sein System etabliert ist (denn jede Kirche hat ja das richtige System und das richtige Glaubenskonstrukt) und seine Leute, die Kinder missbrauchen. Außerdem sind es seine Leute, die alle möglichen Strategien anwenden, um die Taten zu vertuschen. Das Abschieben auf den Teufel ist also dem Vertuschungssystem inheränt. Gott ließe sich da aus der Verantwortung nicht herausziehen.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Ein Terraner »

streicher hat geschrieben:(17 Oct 2018, 11:40)

Sollte er das wirklich gesagt haben? Naja, es gehört zum Konstrukt. Es wird gerne auf den Ankläger abgeschoben (nun hätte Satan mal wieder Grund anzuklagen...). So wird gerne schnell mal abgewälzt, und die eigentlich Schuld doch wieder kleingehalten, und natürlich versucht, Gott in der Konstruktion unversehrt davonkommen zu lassen. Dieses System ist so etabliert, dass es quer durch die unterschiedlichsten Gemeinden einfach mal zwischendrin als Floskel formuliert wird, dass der Teufel dahintersteckt.
Allerdings: Gott selbst hatte sich noch nie bemüht, die Kinder zu schützen, und das sind seine zerstrittenen Kirchen, in denen erstens sein System etabliert ist (denn jede Kirche hat ja das richtige System und das richtige Glaubenskonstrukt) und seine Leute, die Kinder missbrauchen. Außerdem sind es seine Leute, die alle möglichen Strategien anwenden, um die Taten zu vertuschen. Das Abschieben auf den Teufel ist also dem Vertuschungssystem inheränt. Gott ließe sich da aus der Verantwortung nicht herausziehen.
Hier ist eine Original Quelle dazu, https://www.dailymail.co.uk/news/articl ... mailonline

In einem entsprechenden religiösen Weltbild mag das vielleicht einen Sinn ergeben alles dem Teufel anzuhängen, aber nach außen in die reale Welt wirkt das einfach nur unglaublich lächerlich. Wie ein Kleinkind das seinen imaginären bösen Freund beschuldigt das dieser das Geschirr zerdeppert hat.
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Marmelada
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Marmelada »

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/mi ... k-100.html
...
USA

Zwischen 1950 und 2013 gab es in der katholischen Kirche der USA 17.000 Beschwerden wegen sexueller Gewalt. Die Vorwürfe reichten zurück auf die Zeit von 1950 bis 1980 und richteten sich gegen rund 6.400 Geistliche. Experten bezifferten im Jahr 2012 die Zahl der minderjährigen Opfer auf schätzungsweise 100.000.

Allein im Bundesstaat Pennsylvania missbrauchten mehr als 300 katholische Priester über Jahrzehnte hinweg mehr als tausend Kinder, wie ein im August veröffentlichter Bericht eines Geschworengerichts ans Licht brachte. Die Täter hätten Alkohol und Pornografie eingesetzt, Kinder seien begrapscht oder vergewaltigt worden, hieß es darin. ...

Chile

Die Aufarbeitung von Missbrauchsvorwürfen sorgt in der katholischen Kirche in Chile seit Monaten für Aufruhr. Die Zahl der Ermittlungsverfahren gegen katholische Geistliche und andere Kirchenvertreter verdreifachte sich binnen weniger Wochen bis Ende August auf 119. Ermittelt wird gegen 167 Verdächtige, darunter 96 Priester. ...

Australien

Auch die katholische Kirche in Australien wurde in den vergangenen Jahren von Enthüllungen über sexuellen Kindesmissbrauch und dessen systematische Verschleierung erschüttert. Auf massiven öffentlichen Druck hin wurde 2012 eine nationale Untersuchungskommission eingerichtet. Mehr als 15.000 Opfer wandten sich an das Gremium. ...


Frankreich

Der ranghöchste katholische Geistliche, der sich im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen in Frankreich vor Gericht verantworten muss, ist Kardinal Philippe Barbarin. Ihm wird vorgeworfen, in den 1980er Jahren sexuelle Übergriffe eines Priesters gegen Minderjährige gedeckt zu haben. Der Priester soll rund 70 Pfadfinder missbraucht haben - wurde aber erst Ende August 2015 seines Amtes enthoben. Die Affäre löste eine Debatte über den Umgang der Kirche mit pädophilen Priestern in Frankreich aus.

Irland

In Irland gibt es seit Jahrzehnten Vorwürfe des Kindesmissbrauchs in katholischen Einrichtungen. Die Zahl der minderjährigen Opfer wird auf rund 14.500 geschätzt. Mehrere Bischöfe und Priester wurden wegen sexueller Gewalt oder wegen Vertuschung solcher Taten bereits bestraft. Die Missbrauchsaffären bescherten der einstmals mächtigen katholischen Kirche in Irland einen dramatischen Vertrauensverlust.
Ja, die USA machten schwere religionspolitische Fehler mit Katholen aus dem Vatikan (die Chilenen und Australier mit Katholen aus dem Vatikan sowie wir Deutsche und einige andere mit Katholen aus dem Vatikan). Hoffentlich lassen sich diese Fehler noch rückholen.

Dies ist ein Test.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Marmelada hat geschrieben:(20 Oct 2018, 10:42)

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/mi ... k-100.html
Ja, die USA machten schwere religionspolitische Fehler mit Katholen aus dem Vatikan (die Chilenen und Australier mit Katholen aus dem Vatikan sowie wir Deutsche und einige andere mit Katholen aus dem Vatikan). Hoffentlich lassen sich diese Fehler noch rückholen.

Dies ist ein Test.
Warum lediglich Katholen aus dem Vatikan? Sicherlich: die höchste Stelle ist bei den Vertuschungen und mit ihrer Politik mit ihm Spiel, aber vor Ort wurde doch ebenso verdeckt und auch weiter missbraucht. Oder Amtsträger wurden versetzt.


Bezeichnende ist, wie der erzkonservative Viganò in seinem "Brandbrief" probiert, die Missbrauchsskandale zu drehen.
Mitte August 2018 veröffentlichte der konservative Erzbischof Carlo Maria Viganò, ehemals der Topdiplomat des Vatikans in den USA, einen umfassenden Brandbrief, der die unzähligen, derzeit ans Licht kommt Pädophilen- und Sexskandale mit dem liberalen kirchenpolitischen Kurs des derzeitigen Pontifex in Zusammenhang brachte. In dem öffentlichen Brief beschuldigte Viganò eine "homosexuelle Strömung" in der Kirche, die für die unzähligen Missbrauchsfälle Minderjähriger durch den katholischen Klerus verantwortlich sei.
Damit machte der Kardinal die Sichtweise der erzkonservativen, rechten Opposition in der Kirche evident: Nicht das Zölibat mit seinem Zwang zur Triebunterdrückung, sondern die Homosexualität sei die Ursache von Kindesmissbrauch durch Priester.
Papst vs. Bannon. Das ist nämlich eine starke Irreführung, wenn der Erzbischof den Zusammenhang "Homosexualität führt zu Kindesmissbrauch" aufstellt, um laufende Machtkämpfe für die "konservative Fraktion" zu entscheiden. (Es handelt sich ja um Gottes heiliger Kirche: Welche Rolle spielt Gott eigentlich in solchen Machtkämpfen? Ist er aufmerksamer Zuschauer?)
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

In Brasilien, in welcher der rechtsextreme Präsidentschaftskandidat Bolsonario im Wahlkampf wild um sich schießt zeigt sich ebenfalls, wie Begriffe der Sexualität kunterbunt zusammengeworfen werden und damit auch irregeführt wird. Dort bahnt sich eine Hexenjagd von konservativen Katholiken und Freikirchlern auf Andersdenkende und Andersorientierte an.
Es ist nicht das erste Mal, dass in Brasilien gegen Gegenwartskunst gewettert wird. Zwei Wochen vor dem Shitstorm in São Paulo hatte in Porto Alegre die Ausstellung „Queermuseum – Kartografien der Differenz in der Kunst Brasiliens“ vorzeitig schließen müssen, nach Protesten im Internet. Von Pädophilie, Sodomie und Blasphemie war die Rede. Die Erzdiözese von Porto Alegre sah den katholischen Glauben diffamiert „und die menschliche Sexualität, die ein Geschenk Gottes ist“.
[Gegen Homosexualität]
Eine wichtige Rolle spielen dabei reaktionäre Kräfte wie die sogenannten Pfingstkirchen. Ihnen gehört in dem einst rein katholischen Land mittlerweile ein Viertel der Bevölkerung an. Die Bewegung verspricht Erlösung im Hier und Jetzt. Noch stärker als die Katholiken verquicken die Evangelikalen Religion und Politik, hetzen offen gegen Andersgläubige wie die Anhänger der afrobrasilianischen Religion Candomblé, gegen Homosexualität und alles, was ihrem Weltbild nicht entspricht. Gerade unter den Armen in den Favelas haben sie massiven Zulauf, aber auch Eliten bekennen sich zu ihnen.
Wie christliche Eiferer die Kunstfreiheit bedrohen
Wer Homosexualität verurteilen möchte, kann in der Bibel auf einschlägige Textstellen zugreifen. Deswegen ist der Versuch, den Kindesmissbrauch ursächlich auf Homosexualität zurückzuführen, besonders perfide. Ebenso aber auch, Darstellungen als Übergriffe darzustellen, um die Möglichkeit zu Hetzjagden zu eröffnen. Wie schon gesagt: die Bibel kennt keine Textstelle, in welcher Kindesmissbrauch explizit verurteilt wird. Scheinbar wird dieser blinde Fleck von christlichen Eiferern auch schamlos ausgenutzt anstatt tatsächlich an Vorbeugung und Aufklärung zu arbeiten und sauber zu differenzieren oder sich mal glaubwürdig mit diesem blinden Fleck zu beschäftigen.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von firlefanz11 »

Zur Abwechslung mal was über eine andere Form von Kindesmissbrauch in der RKK:
Der merkwürdige Fund einer Historikerin führt in Irland zu einer systematischen Ausgrabung auf einem Grundstück der katholischen Kirche: Denn über Jahrzehnte sollen dort Hunderte Kinder wie Sklaven gehalten worden und daran gestorben sein.
https://www.n-tv.de/panorama/Suche-nach ... 84896.html

Das Leben in der RKK scheint so belastend zu sein, dass die Pfaffen, Nonnen etc. so übel psychisch geschädigt o. zumindest deprimiert werden, dass sie es an wehrlosen Kindern auslassen müssen... :dead:
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

In der Einrichtung Tuam wurden unverheiratete Frauen mit Kindern eingeliefert, die, wie am Ende der Meldung vermerkt, als "gefallene Frauen" angesehen wurden (und somit die Kinder als "minderwärtig"). Man fragt sich ja, woher es rührt, dass die Frauenschaft einer Einrichtung zu solchen Taten fähig ist. Milgram lässt grüßen.
Einerseits war es eine "von Gott und Kirche abgesegnete" Institution, die man nicht in Frage zu stellen hat. Andererseits waren die eingelieferten Frauen durch ihr "Unverheiratetsein" per se degradiert: die Nonnen handelten aus einer Überlegenheit heraus, die sie als abgesegnet sahen. Mütter und Kinder mussten bestraft werden. Die Nonnen mussten sich durch Bibel und Kirche in ihrem psychopathischem Handeln bestätigt gesehen haben.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Wolverine »

firlefanz11 hat geschrieben:(24 Oct 2018, 11:17)

Zur Abwechslung mal was über eine andere Form von Kindesmissbrauch in der RKK:

https://www.n-tv.de/panorama/Suche-nach ... 84896.html

Das Leben in der RKK scheint so belastend zu sein, dass die Pfaffen, Nonnen etc. so übel psychisch geschädigt o. zumindest deprimiert werden, dass sie es an wehrlosen Kindern auslassen müssen... :dead:
Mich wundert, dass eine Gesellschaft, die massiv gegen Kindesmissbrauch vorgeht, hohe Strafen fordert und keine Gnade kennt, für Pfaffen ein dermaßen groteskes Verständnis aufbringt, dass sie sich mit ein paar Gulden abspeisen lassen und auf Strafverfolgung verzichten. Kindesmissbrauch ist Kindesmissbrauch, durch einen Pfaffen noch viel schlimmer, denn dem vertrauen die Eltern besonders.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass dem Staatsanwalt die Hände gebunden sind, wenn die Kirche die Informationen unter Verschluss hält. Was ist das für eine Gesellschaft?
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von firlefanz11 »

Wolverine hat geschrieben:(25 Oct 2018, 10:08)
Was ist das für eine Gesellschaft?
Leider eine mit Doppelstandards bei allem u. jedem...
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Wolverine »

firlefanz11 hat geschrieben:(25 Oct 2018, 11:00)

Leider eine mit Doppelstandards bei allem u. jedem...
Ich bin zum Glück niemals dazu gezwungen worden, irgendwelche Märchen zu glauben, die religiöser Herkunft waren. In der Beziehung bin ich absolut frei erzogen worden. Priester, die Kinder missbrauchen sind Straftäter wie alle anderen die das ebenfalls tun, auch.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von firlefanz11 »

Wolverine hat geschrieben:(25 Oct 2018, 12:30)
Ich bin zum Glück niemals dazu gezwungen worden, irgendwelche Märchen zu glauben, die religiöser Herkunft waren. In der Beziehung bin ich absolut frei erzogen worden.
Ich zum Glück auch...
Priester, die Kinder missbrauchen sind Straftäter wie alle anderen die das ebenfalls tun, auch.
Ja, nur sind sie für die lokale Justiz u. Exekutive nicht greifbar wie auch z. B. Diplomaten. Viele regen sich wenn auch in Teilen zurecht über Parallelgesellschaften u. -justiz bei den Moslems auf aber die eigentliche grosse Parallelgesellschaft mit eigener "Justiz" ist die RKK...
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Fliege »

Ein Terraner hat geschrieben:(06 Feb 2017, 20:59)
Die katholische Kirche hat sich in Deutschland ja schon von einem Gericht die Bezeichnung "Kinderficker Sekte" bestätigen lassen. Jetzt geht es in Australien weiter, Ich frag mich nur ab wann darf hier von einem System zum Kindesmissbrauch gesprochen werden?

Tausende Fälle von Kindesmissbrauch in Australien
Beim Gendern oder Gender-Mainstreamen kommt halt heraus, was heraus kommt. Die katholische Kirche sozial-konstruiert sich ihre Geschlechterrolle und füllt diese Rolle nach Kräften aus. Für Genderologen dürfte es da kein Problem geben - oder?
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Fliege »

Wolverine hat geschrieben:(09 Oct 2018, 12:11)
Gibt es vergleichbare Fälle im evangelischen Bereich? Wo die Ehe erlaubt ist. Das Zölibat, welches aus grauer Kirchenzeit stammt ist wohl ein Teil des Problems, aber ich sträube mich dagegen, Verzicht auf körperlichen Sex und Kindesmissbrauch als Ursache und Wirkung zu betrachten.
Ich kenne keine Fallhäufung von Pädophilie bei den Evangelischen.
Ich denke, dass Zölibat (Geilheit ohne P2P-Sex) ursächlich ist für Übergriffe auf Schwächere, was früher wohl auch Nonnen zu spüren bekamen und heute eben vorwiegend Kinder. Homo-Geistliche, die zueinander oder zu anderen Homos gefunden haben, sehe ich nicht als besondere Risikogruppe.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Fliege hat geschrieben:(25 Oct 2018, 23:02)

Ich kenne keine Fallhäufung von Pädophilie bei den Evangelischen.
Ich denke, dass Zölibat (Geilheit ohne P2P-Sex) ursächlich ist für Übergriffe auf Schwächere, was früher wohl auch Nonnen zu spüren bekamen und heute eben vorwiegend Kinder. Homo-Geistliche, die zueinander oder zu anderen Homos gefunden haben, sehe ich nicht als besondere Risikogruppe.
Solche großen Fallhäufungen scheinen wohl nicht zu existieren, aber vereinzelt doch, obwohl Pastoren in festen Beziehungen lebten. chrismon berichtet Anfang 2015:
Das hatte sich bis 2010 niemand vorstellen können: dass evangelische Pastoren Kinder und Jugend­liche missbrauchen. Undenkbar. Sexueller Missbrauch sei doch ein Problem der katholischen Kirche, wegen des Zölibats, aber evangelische Pastoren lebten meist in festen Beziehungen, könnten ihre Sexualität also leben. Und natürlich nahmen die evangelischen Kirchenmitglieder an, dass ihre Pastoren leben, was sie lehren.

Aber dann, 2010, als die Medien voll ­waren von Berichten über die Missbrauchs­skandale in Internaten, nahm eine Frau all ihren Mut zusammen und sagte öffentlich, dass ein Pastor der nordelbischen Kirche in den 70er und 80er Jahren sie und andere Jugendliche, die meisten im Konfirmandenalter, sexuell missbraucht habe.
Pastoren als Täter
Die evangelische Kirche zieht darauf Konsequenzen und schafft eine zentrale Anlaufstelle, um den Opfern Zugang zur Hilfe zu erleichtern: „Null Toleranz gegenüber Tätern und Mitwissern“.


In evangelisch freikirchlichen Gemeinden engagiert sich der Bochumer Pastor Christian Rommert für Aufklärung und Aufarbeitung.
Dort gebe es Bedingungen, etwa Gehorsam und konservative Sexualmoral, die es Tätern leicht machten, sagt er.
Weiter:
Rommert: „Also gerade im freikirchlichen Kontext vertraut erst einmal jeder jedem. Keiner traut dem anderen etwas Böses zu. Das Thema Sexualität ist immer noch etwas, was im kirchlichen Kontext immer noch ein Stück tabuisiert wird. Weil man da Angst mit verbindet, darüber nicht offen sprechen kann. Es gibt diese Frage des Gehorchens. Liebe Kinder sind Kinder, die gehorchen. Da steckt oft auch noch eine alte Pädagogik dahinter. Und es gibt leider auch noch Kirchen, in denen das Machtgefälle zwischen Mann und Frau kultiviert wird. Und solche Machtgefälle sind immer Unsicherheitsfaktoren.“
In der Vergangenheit sei jedoch oft, selbst nach Aufdeckung von Taten, nicht viel passiert, kritisiert Rommert:
„Im Windschatten der Vergebung konnten viele Täterinnen und Täter einfach die Gemeinde wechseln und dort ganz neu beginnen, ohne dass auf die Eignung geachtet wurde von diesen Menschen. Und wenn wir jetzt wissen, dass Täterinnen und Täter gezielt Orte aussuchen, in denen sie übergriffig sein können, in denen sie Grenzen ausloten und Menschen verführen können: ‚Das ist doch alles gar nicht so schlimm, was unterstellt ihr mir da ...‘ Dann wird plötzlich verständlich, dass Kirche, wenn es eben nicht Sicherheitsmaßnahmen gibt, dass Kirche dann eben ein sehr gefährdeterer Ort ist.“
Aus: Im Windschatten der Vergebung
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Fliege »

streicher hat geschrieben:(29 Oct 2018, 10:30)
Solche großen Fallhäufungen scheinen wohl nicht zu existieren, aber vereinzelt doch, obwohl Pastoren in festen Beziehungen lebten.
[...]
Dank an dich für die interessanten Informationen.
An einer Stelle heißt es: "Es gibt diese Frage des Gehorchens. Liebe Kinder sind Kinder, die gehorchen." Da liegt wohl der Hund begraben.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Fliege hat geschrieben:(29 Oct 2018, 11:28)

Dank an dich für die interessanten Informationen.
An einer Stelle heißt es: "Es gibt diese Frage des Gehorchens. Liebe Kinder sind Kinder, die gehorchen." Da liegt wohl der Hund begraben.
Gerne.

An Kinderschutz wird in der Bibel nicht gedacht, an ihre "Züchtigung" schon.
Wer seine Rute schont, hasst seinen Sohn; aber wer ihn lieb hat, züchtigt ihn beizeiten.
Sprüche 13,24
Ehre Vater und Mutter.
Das vierte Gebot
Welches Kind wendet sich gegen seinen Vater oder seine Mutter, der oder die ihn schlägt oder anderweitig misshandelt, welche er jedoch ehren soll? Das engt die Kinder schon sehr ein. Wenn sie etwas sagen - wer schenkt ihnen dann Glauben?
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

Diesen Artikel halte ich für ziemlich lesenswert: Die Sünde der Homophobie
Daraus:
Der rechte Flügel der Hierarchie griff außerdem dreist auf seine alte - perfide - Strategie zurück, Homosexuelle angesichts der Abgründe an Klerikergewalt gegen Kinder und andere Schutzbefohlene zum Sündenbock zu machen. Zuletzt hat Erzbischof Carlo Maria Vigano, ehemaliger Nuntius in den USA, in seiner gegen Papst Franziskus gerichteten Briefkampagne vom August dieses Jahres pädosexuelle Verbrechen und Homosexualität wieder in einer Topf geworfen.
Nicht Homosexualität, sondern Homophobie begünstigt sexuelle Gewalt
Damit werden die Sachverhalte jedoch förmlich auf den Kopf gestellt. Nicht Homosexualität im Klerus, sondern kirchliche Homophobie begünstigt die sexuelle Gewalt.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von firlefanz11 »

Die lernen echt NICHTS dazu...! :mad:
Papst verbietet US-Bischöfen Abstimmung

Über Jahrzehnte vergehen sich Tausende US-Kirchenvertreter an Kindern und vertuschen ihre Taten. Nun planen Bischöfe eigentlich eine Abstimmung über einen Verhaltenskodex. Doch der Vatikan hat etwas dagegen.

... Die US-Bischöfe hatten im Herbst nach massiver Kritik an ihrem Umgang mit Missbrauchsfällen unter anderem einen neuen Verhaltenskodex für Priester und ein Meldesystem für Opfer angekündigt. Darüber sollte in Baltimore abgestimmt werden. Der Vatikan forderte nun, dass die US-Bischöfe die Abstimmung auf Februar 2019 verschieben und ein weltweites Bischofstreffen zu den Missbrauchsskandalen in Rom abwarten.
https://www.n-tv.de/panorama/Papst-verb ... 19343.html

Gut, Februar 19 ist ja nun nicht mehr allzu lange hin aber hier wird bereits eine Initiative abgewürgt, die zumindest mal den Eindruck erwecken könnte, dass die RKK was zu tun versucht... :rolleyes:
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

firlefanz11 hat geschrieben:(14 Nov 2018, 12:52)

Die lernen echt NICHTS dazu...! :mad:

https://www.n-tv.de/panorama/Papst-verb ... 19343.html

Gut, Februar 19 ist ja nun nicht mehr allzu lange hin aber hier wird bereits eine Initiative abgewürgt, die zumindest mal den Eindruck erwecken könnte, dass die RKK was zu tun versucht... :rolleyes:
Ja, stimmt: ist nicht allzu lange hin, allerdings, wie du auch andeutest, bei einer Angelegenheit, bei der Gestern alle Anstrengungen gemacht werden sollten, um glaubwürdig gegen anzukämpfen, schnelle Einigungen zu erzielen und effiziente und transparente Maßnahmen zu ergreifen und Täter wirklich haftbar zu machen. Bis dahin sind zum Beispiel die nächsten Missetäter gestorben, die dann nicht mehr befragt werden können, und sind die nächsten Übergriffe erfolgt.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von firlefanz11 »

In Bayern soll ein 65 Jahre alter katholischer Diakon eine 15-jährige Ministrantin vergewaltigt haben. Eine entsprechende Klage sei Anfang November beim Amtsgericht München eingereicht worden, teilte die Staatsanwaltschaft München I mit. Der Geistliche soll sich im Mai 2015 bei einer Fahrt nach Nürnberg an der damals 15-Jährigen vergangen haben, so der Vorwurf der Ermittler.
Meine Fresse, ich hoffe der kommt unter 5 Jahren nicht davon....
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von streicher »

firlefanz11 hat geschrieben:(30 Nov 2018, 12:27)

Meine Fresse, ich hoffe der kommt unter 5 Jahren nicht davon....
Wo war das gemeldet, firlefanz11?

Habe auch noch einen Artikel:
Die katholischen Laien in der Region München haben am Freitagabend mit einer Resolution "systemische Änderungen, wo immer es notwendig erscheint", gefordert.
(...)
Erst vor wenigen Tagen hatten Redner wie der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse die Missbrauchs-Krise eindeutig als eine Überlebenskrise der Kirche deklariert.
Ein Zitat zur Systematik:
Erschreckend auch: Nur 34 Prozent der untersuchten 1670 Missbrauchsfälle zwischen 1946 und 2014 hätten ein kirchenrechtliches Verfahren erhalten, "das heißt, mehr als 50 Prozent blieben ohne Konsequenzen!", kritisiert Keupp.
Nach Missbrauchsstudie
Entsetzen, Scham und Ruf nach Konsequenzen
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von firlefanz11 »

streicher hat geschrieben:(01 Dec 2018, 20:04)

Wo war das gemeldet, firlefanz11?
https://www.n-tv.de/panorama/Diakon-sol ... 47534.html

Was den von Dir verlinkten Artikel angeht ist festzuhalten, dass es einfach unfuckinfassbar ist, dass die Kirche sich über die staatliche Justiz hinwegsetzen kann.
Normalerweise wäre es angezeigt strafrechtlich in solchen Fällen zu ermitteln, und jeden, der versucht mit Berufung auf das Primat des Kirchenrechts die Ermittlung zu behindern, in Beugehaft genommen wird.
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

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firlefanz11 hat geschrieben:(03 Dec 2018, 11:24)

https://www.n-tv.de/panorama/Diakon-sol ... 47534.html

Was den von Dir verlinkten Artikel angeht ist festzuhalten, dass es einfach unfuckinfassbar ist, dass die Kirche sich über die staatliche Justiz hinwegsetzen kann.
Normalerweise wäre es angezeigt strafrechtlich in solchen Fällen zu ermitteln, und jeden, der versucht mit Berufung auf das Primat des Kirchenrechts die Ermittlung zu behindern, in Beugehaft genommen wird.
Ja, das ist unfassbar. Ich hoffe, dass das bald ein Ende hat. Allerdings frage ich mich auch, wie es überhaupt noch so lange aufrecht erhalten werden konnte. Einerseits spielt der christliche Glaube insgesamt eine immer kleinere Rolle, andererseits kann sich die katholische Kirche immer weniger Mitglieder erfreuen, keine Änderung des Trends auf lange Sicht zu erwarten. Hängt es vielleicht nicht auch mit den Parteien zusammen, die ein "C" vorne haben, zusammen, dass sich die Sonderstellung der Kirche in rechtlicher Hinsicht so halten konnte?
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von firlefanz11 »

streicher hat geschrieben:(03 Dec 2018, 17:38)

Ja, das ist unfassbar. Ich hoffe, dass das bald ein Ende hat. Allerdings frage ich mich auch, wie es überhaupt noch so lange aufrecht erhalten werden konnte. Einerseits spielt der christliche Glaube insgesamt eine immer kleinere Rolle, andererseits kann sich die katholische Kirche immer weniger Mitglieder erfreuen, keine Änderung des Trends auf lange Sicht zu erwarten. Hängt es vielleicht nicht auch mit den Parteien zusammen, die ein "C" vorne haben, zusammen, dass sich die Sonderstellung der Kirche in rechtlicher Hinsicht so halten konnte?
Kann ich mir ehrlich gesagt nicht mal ansatzweise vorstellen woran das liegt... Christen wählen allerdings nicht nur die Parteien mit dem C vorne. Von daher könnte es sein, dass man quer durch die Parteienlandschaft die (ja leider immer noch viel zu vielen) Anhänger der RKK nicht als Wähler vergnatzen- oder gar auf die Straße bringen will...
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

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firlefanz11 hat geschrieben:(03 Dec 2018, 18:15)

Kann ich mir ehrlich gesagt nicht mal ansatzweise vorstellen woran das liegt... Christen wählen allerdings nicht nur die Parteien mit dem C vorne. Von daher könnte es sein, dass man quer durch die Parteienlandschaft die (ja leider immer noch viel zu vielen) Anhänger der RKK nicht als Wähler vergnatzen- oder gar auf die Straße bringen will...
Mich wundert auf jeden Fall, wie die Kirche sich das immer noch leisten kann, sich über die Justiz hinwegzusetzen und "selbst zu ermitteln". Das zeugt nicht von Gleichheit vor dem Gesetz und ich finde, dass es dem Grundgesetz widerspricht, oder nicht?
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

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JunkerPhil hat geschrieben:(04 Dec 2018, 10:17)

Dies stimm so nicht ! Im Matthäus und Lukas Evangelium wird durchaus berichtet, welche Strafe Kinderschänder verdient hätten. Kennst du nicht die Mühlsteindrohung ( Math 18,6 ) für den der Kinder verführt ? Vielleicht ließe sich diese Textstelle auch anders interpretieren, aber manche Theologen deuten die Stelle als Drohung für potentiellen Kindesmissbrauch.

Aber es muss zugegeben werden, dass im Vergrleich zu den Strafen die sonst im NT angedroht werden diese Strafe ungewöhnlich milde erscheint. Also ist die Aussagekraft wohlmöglich wieder geschmälert. Im AT könnte Kindesmissbrauch als Unzucht definiert werden, welche nach damaligen Wertmaßstäben mit dem Tode zu bestrafen war. Pädophile die auf Jungs standen wären wahrscheinlich demgemäß wegen Homosexualität verurteilt worden.

Es kann aber sein, dass zur damaligen Zeit die Unzucht mit Mädchen als minderschweres Vergehen betrachtet wurde, was natürlich falsch und nicht gerade tugendhaft war . Zu behaupten die Bibel fördere durch einen blinden Fleck bei diesem Sachverhalt Missbrauch ist absurd. Eher das System in dem Priester und Nonnen leben sowie das Zöllibat können begünstigen, dass sündhafte, verlorene Seelen Missbrauch begehen. Ich denke nicht unbedingt , dass das fehlen des Androhens von jenseitigen Strafen dazu verführt, dass Möchtegern Eiferer dies schamlos ausnutzen. Aber es kann schon sein, dass die fehlende differenzierte Auseinandersetzung mit diesem Thema einfältige und verfluchte Seelen dazu bewegen kann so etwas zu tun.

Mt 18, 6: Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein um seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist.
Ist Sache der Interpretation bzw. der Intention desjenigen, der diese Stelle auslegt. Sie wird meist so ausgelegt, dass ein Jemand ein Kind vom Glauben abbringen möchte. Denn Kinder gelten als Anhaltspunkt für denjenigen der glaubt oder umkehrt: 2 Und er rief ein Kind zu sich und stellte es mitten unter sie 3 und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. 4 Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreich.

Was allerdings die Kinderschändung (Ehrverlust, Erniedrigung, wird als Begriff heute problematisch gesehen) betrifft: ist von "Kinderschändung" oder von "Knabenschändung" die Rede? Das würde das Vergehen gegen Mädchen unter den Tisch fallen lassen. Und so, wie ich es verstehe, ist dann die Rede bei "Unzucht" vom sexuellen Akt. Allerdings ist der Begriff des "sexuellen Kindesmissbrauchs" deutlich breiter.
Wie du schon sagst, die fehlende differenzierte Auseinandersetzung scheinen Täter dazu zu bewegen, dies als "Freiraum" auszunutzen. Deswegen ist die Thematisierung so wichtig. Die differenzierte Thematisierung ist jedoch ein relativ junges Phänomen.

(Am Rande: Und eigentlich wird sogar schon der "Missbrauchsbegriff" kritisiert: sexualisierte Gewalt wird als treffender gesehen)
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von firlefanz11 »

streicher hat geschrieben:(04 Dec 2018, 19:56)

Mich wundert auf jeden Fall, wie die Kirche sich das immer noch leisten kann, sich über die Justiz hinwegzusetzen und "selbst zu ermitteln". Das zeugt nicht von Gleichheit vor dem Gesetz und ich finde, dass es dem Grundgesetz widerspricht, oder nicht?
Absolut...!
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Re: Kindesmissbrauch in der katholischen kirche, ab wann wird es System?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dieses Thema ist so widerwärttig, ich kann dazu nichts schreiben, ohne hier jede Menge Regeln zu brechen. Ich hoffe, diese Drecksäue bekommen allesamt eine harte Strafe.
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Eiskalt
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Kardinal Brandmüller über den sexuellen Missbrauch in der Kirche

Beitrag von Eiskalt »

Weltweit reagieren Menschen mit Entsetzen auf die Häufung von Missbrauchsskandalen in der Kirche, auch in Deutschland. Speziell die katholische Kirche stand dabei immer wieder im Fokus und konnte zudem den Vorwurf nicht entkräften, sich einer lückenlosen Aufklärung zu verweigern. Nun sorgt der deutsche Kardinals Walter Brandmüller mit einer Aussage für Aufsehen, die die Wogen zweifellos nicht glätten wird.

Die Empörung über den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche ist aus Sicht des deutschen Kardinals Walter Brandmüller Heuchelei.

"Da benimmt sich die Gesellschaft ziemlich heuchlerisch", sagte Brandmüller der Deutschen Presse-Agentur kurz vor seinem 90. Geburtstag an diesem Samstag. "Was in der Kirche an Missbrauch passiert ist, ist nichts anderes, als was in der Gesellschaft überhaupt geschieht."

Sexueller Missbrauch sei alles andere als ein spezifisch katholisches Phänomen. Der eigentliche Skandal sei, dass sich die Kirchenvertreter in diesem Punkt nicht von der gesamten Gesellschaft unterschieden.

"Nicht weniger wirklichkeitsfremd ist es, zu vergessen beziehungsweise zu verschweigen, dass 80 Prozent der Missbrauchsfälle im kirchlichen Umfeld männliche Jugendliche, nicht Kinder, betrafen", kritisierte Brandmüller.

Es sei zudem "statistisch erwiesen", dass es einen Zusammenhang zwischen Missbrauch und Homosexualität gebe.

In den sozialen Medien sorgt der Geistliche mit seiner Aussage für einen Sturm der Empörung. Vor allem wird Brandmüller eine Relativierung untragbarer Zustände vorgeworfen, zumal es sich bei den Opfern um Schutzbefohlene handele.

Seine Meinung zeige, dass die Kirche ihr ureigenes Problem immer noch nicht erkannt haben, wird kritisiert.

Eine im vergangenen Jahr vorgestellte Studie hatte ergeben, dass in Deutschland zwischen 1946 und 2014 insgesamt 1670 katholische Kleriker 3.677 meist männliche Minderjährige sexuell missbraucht haben sollen.

Zudem hatten die mit der Studie beauftragten Wissenschaftler problematische Strukturen in der katholischen Kirche benannt, die Missbrauch nach wie vor befördern könnten - etwa die umstrittene Verpflichtung der Priester zur Ehelosigkeit (Zölibat) und die ausgeprägte klerikale Macht einzelner Geistlicher.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, hatte darauf hingewiesen, dass der Zölibat und Homosexualität "für sich genommen" keinen Missbrauch hervorriefen.

https://web.de/magazine/panorama/kardin ... i-33495506

Was für ein Typ.....
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Arcturus
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Re: Kardinal Brandmüller über den sexuellen Missbrauch in der Kirche

Beitrag von Arcturus »

Eiskalt hat geschrieben:(04 Jan 2019, 09:37)

"Da benimmt sich die Gesellschaft ziemlich heuchlerisch", sagte Brandmüller der Deutschen Presse-Agentur kurz vor seinem 90. Geburtstag an diesem Samstag. "Was in der Kirche an Missbrauch passiert ist, ist nichts anderes, als was in der Gesellschaft überhaupt geschieht."

Sexueller Missbrauch sei alles andere als ein spezifisch katholisches Phänomen. Der eigentliche Skandal sei, dass sich die Kirchenvertreter in diesem Punkt nicht von der gesamten Gesellschaft unterschieden.
Das Herunterspielen des Problems ist unter aller Sau, keine Frage. Aber in diesem Punkt hat er ja nicht unrecht. Es ist kein spezifisch katholisches Problem.
"Nicht weniger wirklichkeitsfremd ist es, zu vergessen beziehungsweise zu verschweigen, dass 80 Prozent der Missbrauchsfälle im kirchlichen Umfeld männliche Jugendliche, nicht Kinder, betrafen", kritisierte Brandmüller.
Was die Sache nicht besser macht.

Seine Meinung zeige, dass die Kirche ihr ureigenes Problem immer noch nicht erkannt haben, wird kritisiert.
Leider sind die Strukturen nach wie vor eingerostet, das stimmt.
Zudem hatten die mit der Studie beauftragten Wissenschaftler problematische Strukturen in der katholischen Kirche benannt, die Missbrauch nach wie vor befördern könnten - etwa die umstrittene Verpflichtung der Priester zur Ehelosigkeit (Zölibat) und die ausgeprägte klerikale Macht einzelner Geistlicher.
Yap, irgendwann wird das Zölibat fallen, da bin ich mir sicher.

Vielleicht müsste man mal einen jungen und modernen Kirchenvertreter interviewen, da wird man sicherlich ganz anderes hören.
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Re: Kardinal Brandmüller über den sexuellen Missbrauch in der Kirche

Beitrag von Dr_Feingold »

Eiskalt hat geschrieben:(04 Jan 2019, 09:37)

Weltweit reagieren Menschen mit Entsetzen auf die Häufung von Missbrauchsskandalen in der Kirche, auch in Deutschland. Speziell die katholische Kirche stand dabei immer wieder im Fokus und konnte zudem den Vorwurf nicht entkräften, sich einer lückenlosen Aufklärung zu verweigern. Nun sorgt der deutsche Kardinals Walter Brandmüller mit einer Aussage für Aufsehen, die die Wogen zweifellos nicht glätten wird.

Die Empörung über den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche ist aus Sicht des deutschen Kardinals Walter Brandmüller Heuchelei.

"Da benimmt sich die Gesellschaft ziemlich heuchlerisch", sagte Brandmüller der Deutschen Presse-Agentur kurz vor seinem 90. Geburtstag an diesem Samstag. "Was in der Kirche an Missbrauch passiert ist, ist nichts anderes, als was in der Gesellschaft überhaupt geschieht."

Sexueller Missbrauch sei alles andere als ein spezifisch katholisches Phänomen. Der eigentliche Skandal sei, dass sich die Kirchenvertreter in diesem Punkt nicht von der gesamten Gesellschaft unterschieden.

"Nicht weniger wirklichkeitsfremd ist es, zu vergessen beziehungsweise zu verschweigen, dass 80 Prozent der Missbrauchsfälle im kirchlichen Umfeld männliche Jugendliche, nicht Kinder, betrafen", kritisierte Brandmüller.

Es sei zudem "statistisch erwiesen", dass es einen Zusammenhang zwischen Missbrauch und Homosexualität gebe.

In den sozialen Medien sorgt der Geistliche mit seiner Aussage für einen Sturm der Empörung. Vor allem wird Brandmüller eine Relativierung untragbarer Zustände vorgeworfen, zumal es sich bei den Opfern um Schutzbefohlene handele.

Seine Meinung zeige, dass die Kirche ihr ureigenes Problem immer noch nicht erkannt haben, wird kritisiert.

Eine im vergangenen Jahr vorgestellte Studie hatte ergeben, dass in Deutschland zwischen 1946 und 2014 insgesamt 1670 katholische Kleriker 3.677 meist männliche Minderjährige sexuell missbraucht haben sollen.

Zudem hatten die mit der Studie beauftragten Wissenschaftler problematische Strukturen in der katholischen Kirche benannt, die Missbrauch nach wie vor befördern könnten - etwa die umstrittene Verpflichtung der Priester zur Ehelosigkeit (Zölibat) und die ausgeprägte klerikale Macht einzelner Geistlicher.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, hatte darauf hingewiesen, dass der Zölibat und Homosexualität "für sich genommen" keinen Missbrauch hervorriefen.

https://web.de/magazine/panorama/kardin ... i-33495506

Was für ein Typ.....
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Em Brandmüller spuckt gift und Galle seit Papst Franziskus im Amt ist
er unterschlägt den wirklichen Skandal daß der Missbrauch von den Autoritäten vertuscht wurde und geistliche einfach versetzt wurden
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firlefanz11
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Re: Kardinal Brandmüller über den sexuellen Missbrauch in der Kirche

Beitrag von firlefanz11 »

Die lernen es NIE...! :mad2:
Bleibt zu hoffen, dass noch so viele Menschen wie möglich aus diesem Verein austreten... Leider gibts immer noch genug verblendete u. verzweifelte Menschen die diesem Relikt aus den dunklen Zeitaltern u. ihrem Obermacker (der virtuelle Typ mit dem Rauschebart) huldigen, so dass es sicher nie alle sein werden... :rolleyes:
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Wolverine
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Re: Kardinal Brandmüller über den sexuellen Missbrauch in der Kirche

Beitrag von Wolverine »

firlefanz11 hat geschrieben:(04 Jan 2019, 10:38)

Die lernen es NIE...! :mad2:
Bleibt zu hoffen, dass noch so viele Menschen wie möglich aus diesem Verein austreten... Leider gibts immer noch genug verblendete u. verzweifelte Menschen die diesem Relikt aus den dunklen Zeitaltern u. ihrem Obermacker (der virtuelle Typ mit dem Rauschebart) huldigen, so dass es sicher nie alle sein werden... :rolleyes:
Der Missbrauch von Schutzbefohlenen durch kirchliche Würdenträger ist ein spezielles Problem der katholischen Kirche. Der Missbrauch insgesamt ein gesellschaftliches.
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
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Re: Kardinal Brandmüller über den sexuellen Missbrauch in der Kirche

Beitrag von firlefanz11 »

Wolverine hat geschrieben:(04 Jan 2019, 10:45)

Der Missbrauch von Schutzbefohlenen durch kirchliche Würdenträger ist ein spezielles Problem der katholischen Kirche. Der Missbrauch insgesamt ein gesellschaftliches.
Korrekt. Nur so lange solche uneinsichtigen Hirnis wie dieser Kardinal da das Sagen haben wird es nicht besser werden...
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Re: Kardinal Brandmüller über den sexuellen Missbrauch in der Kirche

Beitrag von Wolverine »

firlefanz11 hat geschrieben:(04 Jan 2019, 15:37)

Korrekt. Nur so lange solche uneinsichtigen Hirnis wie dieser Kardinal da das Sagen haben wird es nicht besser werden...
Das ist vollkommen richtig. :thumbup:
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