Die Baha'i

Moderator: Moderatoren Forum 8

Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Die Baha'i

Beitrag von Platon »

Die Entstehung der Baha'i-Religion im Iran:

Die Ursprünge der Baha'i liegen im 12er schiitischen Iran des 19ten Jahrhunderts. Sie ist also aus dem Islam entstanden. Der schiitische Geistliche Ahmad al-Ahsa'i entwickelte eine theosophische Lehre, welche von anderen Geistlichen abgelehnt wurde, so dass unter seinen Anhängern mit dem Schaykhis eine eigene theologische Schule entstand. Dies geschah unter seinem Nachfolger Kazim Rashti, nach dessen Tod sich seine Anhänger nach der Suche nach seinem Nachfolger machten.
Einen Kandidaten dafür fand man 1844 in Schiraz mit Ali Mohammed Schirazi „Bab“, welcher einen Teil der Schule in eine messianistische Bewegung überführte. Diese glaubte an die baldige Wiederkunft des verborgenen Imams/des Mahdi. Nach einiger Zeit wurde der Bab inhaftiert bis er sich Anfang 1848 schließlich selber zum Qa'im, zum Mahdi, zum Messias erklärte. Er erklärte konsequenterweise die Abrogation der Scharia, da diese im neuen messianischen Zeitalter nicht mehr notwendig/zeitgemäß sei. In der Konferenz von Bedasht wurde dies durch das Ablegen des Schleiers durch Qurrat al Ayn dramatisch ausgerdrückt. Es folgten Babi-Aufstände im ganzen Land, welche in messianischer Begeisterung neue Babi-Theokratien errichten wollten und ihre Unterdrückung durch den Qajarenstaat. Nach einem missglückten Attentat auf den neuen Schah Nasir ad Din Schah, welcher den Bab hatte hinrichten lassen, wurde die Bewegung im ganzen Land massiv verfolgt und de facto zerschlagen.
Doch der designierte Nachfolger des Bab Sobh-e Azal und sein jüngerer Bruder Baha'ullah konnten in den vom damals Osmanischen Reich 1853 beherrschten Irak flüchten und während Sobh e Azal zurückgezogen lebte sammelte Baha'ullah wieder Anhänger um sich und machte Bagdad erneut zum Pilgerzentrum. Auf außenpolitischen Druck hin wurden beide 1863 zunächst nach Istanbul und schließlich nach Edirne deportiert. Vor der Abreise aus Bagdad verbrachte Baha'ullah 12 Tage in einem Garten in Bagdad, woraufhin er Vertrauten gegenüber seine eigene Sendung als Prophet bekanntgab. Er behauptete die Manifestation Gottes und Verkünder eines neuen Zeitalters zu sein, den schon der Bab für die Zukunft angekündigt hatte und überführte die messianistische Bewegung schließlich in eine neue, vom Islam getrennte, monotheistische Religion. Von der Türkei aus ging es weiter nach Akko - immer in Gefangenschaft/Hausarrest, mit mal mehr mal weniger Kontakt zu seinen Anhängern. Nachdem er schließlich freigelassen wurde lebte er noch lange Zeit in der Nähe von Akkon, nördlich des heutigen Haifa, wo sich heute in Bahji sein Grab befindet.
Er hat zahlreiche Schriften hinterlassen, als religiöses Hauptwerk gilt das Kitab-i Aqdas.

Unter den Nachfolgern von Baha'ullah: Abdul Baha und Soghi Efendi wurde die Religion weiter institutionalisiert und schließlich 1963 demokratisiert. Das so genannte House of Justice, eine Art Baha'i-Parlament, gilt heute als die höchste Instanz der weltweiten Baha'i-Gemeinde.



Die Baha'i wurden im Iran schon immer verfolgt, von Islamistischen wie Säkularen, da man ihnen Verschwörungen mit ausländischen Mächten unterstellte und ihre Situation hat sich mit der Revolution 1979 und der Errichtung der Islamischen Republik weiter dramatisch verschlechtert. Diese verfolgt das Ziel die nach wie vor im Iran ansässigen Baha'i-Gemeinden durch Diskriminierung und Verfolgung zur Ausreise zu bewegen um so ihre schiere Anwesenheit im Lande zu beenden. Nach der Revolution wurden auch viele Pilgerstätten der Bahai, welche in der obigen Geschichte der Entstehung der Religion eine Rolle spielten zerstört worden. Wie das Haus des Bab in Schiraz an deren Stelle eine Moschee gebaut wurde. Erst vor einigen Wochen wurde das Haus von Baha'ullah in Bagdad zerstört.


Es gibt noch sehr viele Sachen die ich zur Geschichte und Lehre dieser drei Bewegungen und ihr jeweils relevantes Umfeld schreiben könnte. Aber dieser kurze Überblick soll zur Einführung erstmal genügen.


Gute Internetquellen zu finden ist recht schwierig, weil gerade die Wikipedia-Artikel zu den entsprechenden Themen sehr Bahai-lastig sind. Es gibt allerdings einige Orientalisten/Iranisten, welche selbst Bahai sind und deren auf einschlägigen Seiten ins Internet gestellte wissenschaftlichen Aufsätze recht brauchbar sind.
Ebenso die Artikel der EIr deren Gründer/Herausgeber Ehsan Yarshater ebenfalls ein Baha'i ist.

Zwei Bilder von Mirza Husainali Nuri/Baha'ullah:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... miller.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... %C3%A1.jpg

Sehenswert sind auch immer die Baha'i-Tempel und Schreine.
[youtube][/youtube]
[youtube][/youtube]
Zuletzt geändert von Platon am Di 30. Jul 2013, 17:51, insgesamt 3-mal geändert.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Kavenzmann

Re: Die Baha'i

Beitrag von Kavenzmann »

Platon » Dienstag 30. Juli 2013, 17:47 hat geschrieben:Es gibt noch sehr viele Sachen die ich zur Geschichte und Lehre dieser drei Bewegungen und ihr jeweils relevantes Umfeld schreiben könnte. Aber dieser kurze Überblick soll zur Einführung erstmal genügen.
Eine sehr gelungene übersichtliche Zusammenfassung. :thumbup:
Dann freue ich mich mal auf die noch folgenden Beiträge zu diesem Thema.
Benutzeravatar
Joker
Beiträge: 11944
Registriert: Mo 18. Mai 2009, 19:40

Re: Die Baha'i

Beitrag von Joker »

Ich bin der Prophet .
Vor Nachahmungen wird gewarnt.
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Mo 9. Jun 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

Danke, Platon, für dieses Thema über die Bahai-Religion.

Der Wikipedia-Artikel zum Thema mag zwar "Bahai-lastig" sein, ergibt dennoch aus meiner Sicht einen ersten guten Überblick.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahai
Zuletzt geändert von Antonius am Di 30. Jul 2013, 19:08, insgesamt 1-mal geändert.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 40978
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Die Baha'i

Beitrag von Liegestuhl »

Platon und ich sind am Schrein der Bahai in Haifa fast über den Haufen gefahren worden.

Ich fühle mich daher immer noch mit dieser Religion verbunden.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Joker
Beiträge: 11944
Registriert: Mo 18. Mai 2009, 19:40

Re: Die Baha'i

Beitrag von Joker »

Ich kapiers net ,echt nicht.
Was stimmt mit euch Typen nicht ?
Irgendein Typ der behauptet er wäre der Prophet oder von Propheten entsandt .
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Mo 9. Jun 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

Die Weltreligion des Baha'i ist als Reformbewegung aus dem Islam hervorgegangen, als dort die großen Defizite, vor allem in ethischer Hinsicht, sichtbar wurden.
Es ist eine monotheistische Religion, in deren Mittelpunkt eine transzendente Gottheit steht.
Aus Sicht des Bahai steht der Mensch von allen Schöpfungswerken Gott am nächsten, da er mit einem freien Willen, mit Vernunft, einer unsterblichen Seele
und der Fähigkeit ausgestattet wurde, Gott zu erkennen und einen Bund mit ihm einzugehen.
Ein zentraler Grundsatz der Bahai ist, daß Religion nicht der Vernunft und der Wissenschaft widersprechen dürfe.
Als wichtigstes Element der Religion bezeichnete Abdul-Baha die Nächstenliebe.
Religion, die zu Zwietracht führt, verfehle ihren Zweck, und es sei besser, ohne sie zu leben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bahai

Übrigens, die Bahai-Gemeinde ist in Deutschland eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts.
Zuletzt geändert von Antonius am Do 1. Aug 2013, 19:34, insgesamt 1-mal geändert.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Die Baha'i

Beitrag von Tantris »

Joker » Di 30. Jul 2013, 19:23 hat geschrieben:Ich kapiers net ,echt nicht.
Was stimmt mit euch Typen nicht ?
Irgendein Typ der behauptet er wäre der Prophet oder von Propheten entsandt .
Warum erkennt man den ossi immer wieder an der religionsverachtung?
Benutzeravatar
Joker
Beiträge: 11944
Registriert: Mo 18. Mai 2009, 19:40

Re: Die Baha'i

Beitrag von Joker »

Tantris » Do 1. Aug 2013, 19:44 hat geschrieben:
Warum erkennt man den ossi immer wieder an der religionsverachtung?
Gibt auch Wessis die einen Typen der so etwas behauptet eher kritisch gegenüberstehen.
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Die Baha'i

Beitrag von Tantris »

Joker » Do 1. Aug 2013, 20:47 hat geschrieben: Gibt auch Wessis die einen Typen der so etwas behauptet eher kritisch gegenüberstehen.
Natürlich. Jede menge. Im westen wird nicht viel mehr geglaubt, als im osten. Der osten ist heidnisch, der westen scheinheilig. Also, da glauben viele nicht, und sind trotzdem mitglied einer kirche. Mehr so aus tradition oder schlimmer noch, wegen der schwiegermutter oder der erbtante oder den nachbarn im dorf.

Es gibt im westen auch rein atheistische parallelgesellschaften, manche davon auch mit dieser religionsverachtung. Die haben dann aber auch oft was mit der dkp zu tun oder ähnlichem.

Also, im westen wird kein lehrer mit der klasse über die dummen gläubigen lachen. Niemand wird ihnen erzählen, die gläubigen hielten gott für einen alten mann mit bart der im weltraum wohnt. Der glauben und der gläubige wird nicht diskriminiert und es wird auch keine herablassende haltung vorgelebt oder gelehrt.

Es ist auch keinesfalls notwendig, religion zu verachten, wenn der eigene atheistische glaube gefestigt genug ist.
Benutzeravatar
Joker
Beiträge: 11944
Registriert: Mo 18. Mai 2009, 19:40

Re: Die Baha'i

Beitrag von Joker »

Tantris » Do 1. Aug 2013, 20:59 hat geschrieben:
Natürlich. Jede menge. Im westen wird nicht viel mehr geglaubt, als im osten. Der osten ist heidnisch, der westen scheinheilig. Also, da glauben viele nicht, und sind trotzdem mitglied einer kirche. Mehr so aus tradition oder schlimmer noch, wegen der schwiegermutter oder der erbtante oder den nachbarn im dorf.

Es gibt im westen auch rein atheistische parallelgesellschaften, manche davon auch mit dieser religionsverachtung. Die haben dann aber auch oft was mit der dkp zu tun oder ähnlichem.

Also, im westen wird kein lehrer mit der klasse über die dummen gläubigen lachen. Niemand wird ihnen erzählen, die gläubigen hielten gott für einen alten mann mit bart der im weltraum wohnt. Der glauben und der gläubige wird nicht diskriminiert und es wird auch keine herablassende haltung vorgelebt oder gelehrt.

Es ist auch keinesfalls notwendig, religion zu verachten, wenn der eigene atheistische glaube gefestigt genug ist.
Oh je ,der Atheistische wessi ist bei der DKP.
Tantris ,geh aus der Sonne und setz ab was du nimmst.
Kavenzmann

Re: Die Baha'i

Beitrag von Kavenzmann »

Joker » Dienstag 30. Juli 2013, 19:23 hat geschrieben:Ich kapiers net ,echt nicht.
Was stimmt mit euch Typen nicht ?
Irgendein Typ der behauptet er wäre der Prophet oder von Propheten entsandt .
Mir persönlich scheint folgendes Faktum besonders interessant:
OBWOHL(!) diese Religion dem Mohammedanismus entsprang, ist sie friedlich!
Allein das sollte zu einer konstruktiven Auseinandersetzung mit den Baha'i führen.
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 15079
Registriert: Mo 10. Sep 2012, 13:18

Re: Die Baha'i

Beitrag von firlefanz11 »

Dass du alles was Islam ist nicht leiden kannst, ist ja nun überdeutlich... :rolleyes:
Du solltest dich vieleicht mals an folgende Grundsätze halten, auch wenn du kein Bahai Anhänger bist.
"Vorurteile jeglicher Art müssen abgelegt werden. Damit sind sowohl rassistische wie religiöse Vorurteile gemeint."
" Weltfriede impliziert Religionsfriede und die Anerkennung der Gleichwertigkeit aller Menschen, gleich welcher Rasse ..."

Was der KK u. ähnlichen Institutionen wohl ein Dorn im Auge seein dürfte:
"Alle Menschen müssen die Wahrheit selbständig erforschen. Der Glaube eines Menschen hängt nur von ihm selbst ab. Es gibt daher keinen Klerus, der den Glauben vermittelt. Die Heiligen Schriften sollen von allen Gläubigen selbst gelesen und interpretiert werden. Das Menschenbild erzieht zu Mündigkeit und Selbstbestimmtheit. "
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Fr 2. Aug 2013, 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Kavenzmann

Re: Die Baha'i

Beitrag von Kavenzmann »

firlefanz11 » Freitag 2. August 2013, 11:09 hat geschrieben:Dass du alles was Islam ist nicht leiden kannst, ist ja nun überdeutlich... :rolleyes:
Du solltest dich vieleicht mals an folgende Grundsätze halten, auch wenn du kein Bahai Anhänger bist.
Nun, "nicht leiden können" ist ein unpassender Ausdruck. Und die folgenden Grundsätze sind mir aus ganz anderen Quellen selbstverständlich.
firlefanz11 » Freitag 2. August 2013, 11:09 hat geschrieben:"Vorurteile jeglicher Art müssen abgelegt werden. Damit sind sowohl rassistische wie religiöse Vorurteile gemeint."
Schön gesagt, nur habe ich keine VOR-Urteile, sondern ein Urteil.
Das Urteil bezieht sich auf eine IDEOLOGIE, die sich als "Religion" ausgibt.
Es bezieht sich eben NICHT auf einzelne Menschen.
Deren Verhalten beurteile ich, wenn ich das kann, im Einzelfall.
firlefanz11 » Freitag 2. August 2013, 11:09 hat geschrieben:" Weltfriede impliziert Religionsfriede und die Anerkennung der Gleichwertigkeit aller Menschen, gleich welcher Rasse ..."
Du wolltest mich jetzt doch wohl nicht hinterrücks als "Rassisten" verleumden, oder?
Übrigens: an das Gerede vom "Weltfrieden" habe ich noch nie geglaubt.
Dafür kenne ich mich zu gut in der Geschichte aus.
firlefanz11 » Freitag 2. August 2013, 11:09 hat geschrieben:Was der KK u. ähnlichen Institutionen wohl ein Dorn im Auge seein dürfte:
"Alle Menschen müssen die Wahrheit selbständig erforschen. Der Glaube eines Menschen hängt nur von ihm selbst ab. Es gibt daher keinen Klerus, der den Glauben vermittelt. Die Heiligen Schriften sollen von allen Gläubigen selbst gelesen und interpretiert werden. Das Menschenbild erzieht zu Mündigkeit und Selbstbestimmtheit. "
Ich habe mit der r-k Kirche nichts zu schaffen. Aber einige gute Freunde von mir sind sogar katholisch, ich kenne deren Problem also.
Allerdings ist das Modell ohne ausgebildete Fachleute (das gibt es bei den ev. Freikirchen) auch nicht das Gelbe vom Ei ist.
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Die Baha'i

Beitrag von Tantris »

Joker » Do 1. Aug 2013, 21:02 hat geschrieben: Oh je ,der Atheistische wessi ist bei der DKP.
Nein, der religionsverachtende. Möglicherweise gibts noch eine ähnliche gruppe ganz rechts. Aber... zumindest im westen gehören die rechtsknaller fast immer zu den scheinheiligen. Missionarischen, hohnlachenden atheismus gibts eigentlich nur bei ganz linken. So ein verhalten ist auch ein kennzeichen, dass man sich seines eigenen glaubens nicht sicher ist. Das müssen dann immer die andern büßen. Kennen wir ja.
Tantris ,geh aus der Sonne und setz ab was du nimmst.
Meinen panama-hut?

Tja, da bleibt der kopf kühl und mit dem lesen klappt es, mach mir das erstmal nach! :)
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 15079
Registriert: Mo 10. Sep 2012, 13:18

Re: Die Baha'i

Beitrag von firlefanz11 »

Nun, "nicht leiden können" ist ein unpassender Ausdruck.
Was wäre passender?
Schön gesagt, nur habe ich keine VOR-Urteile, sondern ein Urteil.
Gut. Wie in einem anderen Thread erwähnt, gehe ich jetzt zu Deinen Gunsten mal davon aus, dass Du Dein Urteil tatsächlich erst BEIM Studium gebildet hast, und nicht davor.
Du wolltest mich jetzt doch wohl nicht hinterrücks als "Rassisten" verleumden, oder?
Nicht direkt. Das mit dem "gleich welcher Rasse" gehört nur nun mal zu diesem Grundsatz. Allerdings impliziert Deine Signatur in meinen Augen eine gewisse Geisteshaltung die dem recht nahe kommt.
Und zugegebenermaßen halte ich Weltfrieden auch für relativ unwahrscheinlich. Vielleicht können die Menschen ihre Differenzen vergessen, wenn uns ne Alienrasse bedroht u. alle Menschen gemeinsam gegen sie kämpfen müssen um zu überleben. Aber danach...
Ich habe mit der r-k Kirche nichts zu schaffen.
Habe ich auch nicht impliziert. Ist vielleicht im Kontext falsch rüber gekommen...
Allerdings ist das Modell ohne ausgebildete Fachleute (das gibt es bei den ev. Freikirchen) auch nicht das Gelbe vom Ei.
Warum?
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Fr 2. Aug 2013, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mi 28. Jul 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Die Baha'i

Beitrag von Gutmensch »

firlefanz11 » Fr 2. Aug 2013, 11:09 hat geschrieben:Dass du alles was Islam ist nicht leiden kannst, ist ja nun überdeutlich... :rolleyes:
...

Die Bahai werden von Muslimen bekämpft und unterdrückt, sie sind zu fortschrittlich und friedlich.


Zu fortschrittlich für den Mullah-Staat

Von der Zeit nach der Islamischen Revolution, als der schiitische Klerus an die Macht kam, sprechen viele Bahai heute nur als "Tage des Terrors": Heilige Orte der Bahai wurden zerstört, Gläubige, die nicht zum Islam konvertieren wollten, gehängt. Auf Kreuzungen in der Hauptstadt Teheran sollen die Särge gestapelt worden sein. Insgesamt wurden bis heute mehr als 200 Bahai hingerichtet.


http://www.sueddeutsche.de/politik/verf ... -1.1617577
the NSA is watching you! :D
Benutzeravatar
gallerie
Beiträge: 14295
Registriert: Sa 7. Jun 2008, 10:10

Re: Die Baha'i

Beitrag von gallerie »

Gutmensch » Fr 2. Aug 2013, 20:40 hat geschrieben:

Die Bahai werden von Muslimen bekämpft und unterdrückt, sie sind zu fortschrittlich und friedlich.


Zu fortschrittlich für den Mullah-Staat

Von der Zeit nach der Islamischen Revolution, als der schiitische Klerus an die Macht kam, sprechen viele Bahai heute nur als "Tage des Terrors": Heilige Orte der Bahai wurden zerstört, Gläubige, die nicht zum Islam konvertieren wollten, gehängt. Auf Kreuzungen in der Hauptstadt Teheran sollen die Särge gestapelt worden sein. Insgesamt wurden bis heute mehr als 200 Bahai hingerichtet.


http://www.sueddeutsche.de/politik/verf ... -1.1617577
…die Bahai'si sind die weltweit verbreiteste Religionsgemeinschaft, nur im Iran sind sie verboten und nicht aktiv.
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 15079
Registriert: Mo 10. Sep 2012, 13:18

Re: Die Baha'i

Beitrag von firlefanz11 »

die Bahai'si sind die weltweit verbreiteste Religionsgemeinschaft
Und anscheindend aus gutem Grund...
Nur was meinst Du mit am weitesten verbreitet? In den meisten Ländern?
Ich hätte gedacht, dass Christentum u. Islam zumindest in genausovielen Ländern vertreten ist.
Gibts da ne Statistik zu?
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Re: Die Baha'i

Beitrag von Platon »

gallerie » Fr 2. Aug 2013, 15:45 hat geschrieben: …die Bahai'si sind die weltweit verbreiteste Religionsgemeinschaft, nur im Iran sind sie verboten und nicht aktiv.
Selbstverständlich gibt es auch im Iran Bahai. Der Iran genießt aufgrund seiner Rolle in der Entstehungsgeschichte der Religion auch einen besonderen Status, eine Art heiliges Land. Deswegen wollen iranische Bahai nur ungern ihre gesamte Präsenz im Land aufgeben und auswandern. Für einen Asylantrag eines iranischen Staatsbürgers ist übrigens die Zugehörigkeit zur Bahai-Religion das Ticket für eine Genehmigung. Mittlerweile werden die entsprechenden Kandidaten zu den deutschen Bahai-Gemeinden geschickt, damit diese mit diesen sprechen und schauen ob es sich wirklich um Bahai handelt. Im Iran selbst können die Bahai sich zwar nicht mehr in der Öffentlichkeit organisieren, aber über das Internet z.B. kann schon noch kommunizieren.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Benutzeravatar
gallerie
Beiträge: 14295
Registriert: Sa 7. Jun 2008, 10:10

Re: Die Baha'i

Beitrag von gallerie »

firlefanz11 » Fr 2. Aug 2013, 21:24 hat geschrieben: Und anscheindend aus gutem Grund...
Nur was meinst Du mit am weitesten verbreitet? In den meisten Ländern?
Ich hätte gedacht, dass Christentum u. Islam zumindest in genausovielen Ländern vertreten ist.
Gibts da ne Statistik zu?
…damit meine ich die meisten Länder, auch wenn der Zuspruch bei unter 2% liegt.
Die Statistik habe ich vom Bertelsmann Verlag, wissenmedia.
Kavenzmann

Re: Die Baha'i

Beitrag von Kavenzmann »

Nun, "nicht leiden können" ist ein unpassender Ausdruck.
firlefanz11 » Freitag 2. August 2013, 15:14 hat geschrieben:Was wäre passender?
Das gehört eindeutig nicht in diesen thread.
Schön gesagt, nur habe ich keine VOR-Urteile, sondern ein Urteil.
firlefanz11 » Freitag 2. August 2013, 15:14 hat geschrieben: Gut. Wie in einem anderen Thread erwähnt, gehe ich jetzt zu Deinen Gunsten mal davon aus, dass Du Dein Urteil tatsächlich erst BEIM Studium gebildet hast, und nicht davor.
Das war der Sinn meiner Aussage. Ich schrieb ja, daß ich vorher - mangels Kenntnis - indifferent gegenüber dieser Religion war.
Gegenüber Baha'i dagegen hatte ich seit meiner Jugend eher positive Vorurteile (ohne die Religion inhaltlich zu kennen), da es einige familiäre Kontakte und Freundschaften zu Angehörigen dieser Gruppe gab.
Du wolltest mich jetzt doch wohl nicht hinterrücks als "Rassisten" verleumden, oder?
firlefanz11 » Freitag 2. August 2013, 15:14 hat geschrieben:Nicht direkt. Das mit dem "gleich welcher Rasse" gehört nur nun mal zu diesem Grundsatz. Allerdings impliziert Deine Signatur in meinen Augen eine gewisse Geisteshaltung die dem recht nahe kommt.
"Nicht direkt", aha; also indirekt schon. Du meinst also, die Aussage
"If Israel were to put down its arms there would be no more Israel
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war"
sei in der Nähe von Rassimus angesiedelt?
Komisch, dabei ist die Aussage eher eine psychologisch-politische, in der von "Rassen" überhaupt keine Rede ist.
Sie spiegelt einfach 65 Jahre israelische Erfahrung wieder und stammt nicht einmal von mir. Wurde nicht erst von Netanyahu zitiert.
Allerdings ist das Modell ohne ausgebildete Fachleute (das gibt es bei den ev. Freikirchen) auch nicht das Gelbe vom Ei.
Wegen der Professionalisierung; evangelische Pfarrer oder katholische Patres sind in der Regel Vollakademiker mit mindestens einem Studienabschluß. Sie können hebräisch, altgriechisch und lateinisch, haben also direkten Zugang zu den Schriften, die sie auslegen sollen. Die Prediger in den Freikirchen und Sekten gehen ein paar Wochen auf ein "Predigerseminar" und werden ansonsten direkt vom Heiligen Geist geküßt. Auf diesen Qualitätsunterschied wollte ich hingewiesen haben.
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Die Baha'i

Beitrag von Ferit »

Die Bahai sind klar Ketzer. Sie sollten zum Glauben wieder zurückfinden.
Benutzeravatar
Kopernikus
Beiträge: 16597
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 14:22
user title: Bazinga!

Re: Die Baha'i

Beitrag von Kopernikus »

Ferit » So 4. Aug 2013, 01:35 hat geschrieben:Die Bahai sind klar Ketzer. Sie sollten zum Glauben wieder zurückfinden.
Bei Begriffen wie "Ketzer" fühl ich mich immer wieder imaginär ins Mittelalter zurück versetzt. Man kann echt nur hoffen, dass das Zeitalter, in dem Menschen noch an Götter glaubten, möglichst bald vorüber ist. In schā'a llāh
http://kartoffeln-im-netz.tumblr.com/
"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Die Baha'i

Beitrag von Ferit »

Kopernikus » So 4. Aug 2013, 03:06 hat geschrieben: Bei Begriffen wie "Ketzer" fühl ich mich immer wieder imaginär ins Mittelalter zurück versetzt. Man kann echt nur hoffen, dass das Zeitalter, in dem Menschen noch an Götter glaubten, möglichst bald vorüber ist. In schā'a llāh
Und ich kann nur hoffen, dass solche wie die Bahai oder wie du zum Glauben finden, inşallah.
gingerfox

Re: Die Baha'i

Beitrag von gingerfox »

Kopernikus » So 4. Aug 2013, 02:06 hat geschrieben: Bei Begriffen wie "Ketzer" fühl ich mich immer wieder imaginär ins Mittelalter zurück versetzt.
Den Begriff sollte man wirklich nicht verwenden, er ist aggressiv und herabwürdigend.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 40978
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Die Baha'i

Beitrag von Liegestuhl »

Heute sagt man Häretiker.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Kavenzmann

Re: Die Baha'i

Beitrag von Kavenzmann »

Liegestuhl » Sonntag 4. August 2013, 07:14 hat geschrieben:Heute sagt man Häretiker.
Menschen anderen Glaubens. :|
Kavenzmann

Re: Die Baha'i

Beitrag von Kavenzmann »

Ferit » Sonntag 4. August 2013, 01:35 hat geschrieben:Die Bahai sind klar Ketzer. Sie sollten zum Glauben wieder zurückfinden.
So "klar" ist das nicht. :p

Das sagen allenfalls Mohammedaner.
Wobei sich dort die Sunniten und die Schiiten ja auch innigst bekriegen.

Mir soll's recht sein... :D :cool: :thumbup:
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Die Baha'i

Beitrag von Ferit »

Kavenzmann » So 4. Aug 2013, 08:44 hat geschrieben: So "klar" ist das nicht. :p
Ah und warum ist das nicht so klar?
Kavenzmann

Re: Die Baha'i

Beitrag von Kavenzmann »

Ferit » Sonntag 4. August 2013, 10:49 hat geschrieben: Ah und warum ist das nicht so klar?

Ganz einfach: der Begriff "Ketzer" ist ein herabwürdigender aggressiver politischer Kampfbegriff.
Er wird stets innerhalb einer Religion verwendet gegenüber denen, die ANGEBLICH eine falsche Interpretation haben.
Und zwar ausschließlich von denen wird er verwendet, die selbst GLAUBEN, die verbindliche richtige Interpretation zu haben.

Dein Satz, um den es geht, ergibt aber nur nur dann Sinn, wenn Du Mohammedaner bist.

Und dann muß ich Dir sagen:
rede besser nicht von "Ketzern", denn Deine "Religion" ist eh nur ein Gebräu aus dem, was Mohammed vom Christentum und vom Judentum falsch verstanden hat.
Eine wilde Mischung aus Unverstandenem, Halbverdauten und ziemlich viel Haß auf Andersgläubige.

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: So 22. Jun 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Die Baha'i

Beitrag von Tantris »

Ferit » So 4. Aug 2013, 03:50 hat geschrieben: Und ich kann nur hoffen, dass solche wie die Bahai oder wie du zum Glauben finden, inşallah.
Ebent. Das ist ein bereich des wünschens und betens, aber nicht des diskutierens.
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Die Baha'i

Beitrag von Ferit »

Kavenzmann » So 4. Aug 2013, 11:48 hat geschrieben:
Ganz einfach: der Begriff "Ketzer" ist ein herabwürdigender aggressiver politischer Kampfbegriff.
Er wird stets innerhalb einer Religion verwendet gegenüber denen, die ANGEBLICH eine falsche Interpretation haben.
Und zwar ausschließlich von denen wird er verwendet, die selbst GLAUBEN, die verbindliche richtige Interpretation zu haben.


Quatsch. Ketzer bedeutet nichts anderes als "Irrgläubiger" und das sind die Bahai definitiv. Da haben welche im 19. Jahrhundert etwas mächtig missverstanden und nun hängen sie denen nach.
Kavenzmann » So 4. Aug 2013, 11:48 hat geschrieben:Dein Satz, um den es geht, ergibt aber nur nur dann Sinn, wenn Du Mohammedaner bist.

Und dann muß ich Dir sagen:
rede besser nicht von "Ketzern", denn Deine "Religion" ist eh nur ein Gebräu aus dem, was Mohammed vom Christentum und vom Judentum falsch verstanden hat.
Eine wilde Mischung aus Unverstandenem, Halbverdauten und ziemlich viel Haß auf Andersgläubige.

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
Als Moslem interessiert mich deine Meinung überhaupt nicht, du kannst von uns halten, was du möchtest.
Benutzeravatar
Joker
Beiträge: 11944
Registriert: Mo 18. Mai 2009, 19:40

Re: Die Baha'i

Beitrag von Joker »

Ferit » So 4. Aug 2013, 12:28 hat geschrieben:

Quatsch. Ketzer bedeutet nichts anderes als "Irrgläubiger" und das sind die Bahai definitiv. Da haben welche im 19. Jahrhundert etwas mächtig missverstanden und nun hängen sie denen nach.



Als Moslem interessiert mich deine Meinung überhaupt nicht, du kannst von uns halten, was du möchtest.
Achje ,ist ja nicht mal so das man sich nicht einigen kann welcher Gott nun der wahre und einzige ist.
Selbst innerhalb der Religionen einigt man sich nicht wie man denn nun den Gott ehren soll ,wie man den ganzen Blödsinn denn nun interpretieren soll

Und dann streiten wir uns in einen anderen Thread ob Religion verblödet .
Kavenzmann

Re: Die Baha'i

Beitrag von Kavenzmann »

Kavenzmann » So 4. Aug 2013, 11:48 hat geschrieben: Ganz einfach: der Begriff "Ketzer" ist ein herabwürdigender aggressiver politischer Kampfbegriff.
Er wird stets innerhalb einer Religion verwendet gegenüber denen, die ANGEBLICH eine falsche Interpretation haben.
Und zwar ausschließlich von denen wird er verwendet, die selbst GLAUBEN, die verbindliche richtige Interpretation zu haben.
Ferit » Sonntag 4. August 2013, 12:28 hat geschrieben:Quatsch. Ketzer bedeutet nichts anderes als "Irrgläubiger" und das sind die Bahai definitiv.
Da haben welche im 19. Jahrhundert etwas mächtig missverstanden und nun hängen sie denen nach.
Na ja, vielleicht haben sie es richtig verstanden und Du falsch? Denkbar wäre das.

Übrigens: die "Ketzer" (aus Καθαροί - Katharó̄ī entstanden) waren eigentlich die echten Christen.
Aber leider hatten sie keine Macht, im Gegensatz zu Rom und Konstantinopel.
Kavenzmann » So 4. Aug 2013, 11:48 hat geschrieben:Dein Satz, um den es geht, ergibt aber nur nur dann Sinn, wenn Du Mohammedaner bist.
Und dann muß ich Dir sagen:
rede besser nicht von "Ketzern", denn Deine "Religion" ist eh nur ein Gebräu aus dem, was Mohammed vom Christentum und vom Judentum falsch verstanden hat.
Eine wilde Mischung aus Unverstandenem, Halbverdauten und ziemlich viel Haß auf Andersgläubige.

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
Ferit » Sonntag 4. August 2013, 12:28 hat geschrieben:Als Moslem interessiert mich deine Meinung überhaupt nicht, du kannst von uns halten, was du möchtest.
:D Das mache ich sowieso, keine Sorge.
Ich vermute mal, Du bist Sunnit? ;)
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Die Baha'i

Beitrag von Ferit »

Kavenzmann » So 4. Aug 2013, 12:44 hat geschrieben: Na ja, vielleicht haben sie es richtig verstanden und Du falsch? Denkbar wäre das.

Übrigens: die "Ketzer" (aus Καθαροί - Katharó̄ī entstanden) waren eigentlich die echten Christen.
Aber leider hatten sie keine Macht, im Gegensatz zu Rom und Konstantinopel.

:D Das mache ich sowieso, keine Sorge.
Ich vermute mal, Du bist Sunnit? ;)
Du redest weit hergeholtes Zeug. Ketzer bedeutet im heutigen Sprachgebrauch nichts anderes als "Irrgläubiger" und das waren die Gründer dieser Bahai-Sekte definitiv.
Ja, ich bin Sunnit.
Kavenzmann

Re: Die Baha'i

Beitrag von Kavenzmann »

Ferit » Sonntag 4. August 2013, 13:09 hat geschrieben:Du redest weit hergeholtes Zeug.
Nein, ich bin unter anderem vergleichender Religionswissenschaftler. Und da nimmt man es mit bestimmten Begrifflichkeiten genau.
Ferit » Sonntag 4. August 2013, 13:09 hat geschrieben:Ketzer bedeutet im heutigen Sprachgebrauch nichts anderes als "Irrgläubiger" und das waren die Gründer dieser Bahai-Sekte definitiv.
Nur aus Sicht derer, die behaupten, sie hätten das Monopol. Denn hier etwas "definieren" zu wollen ist doch ziemlich vermessen.
Mir sind die Baha'i sehr sympathisch. :p

Vor allem sind sie nicht so rechthaberisch wie die meisten Mohammedaner, die mir bisher über den Weg gelaufen sind.
Und - was noch viel wichtiger ist - sie sind um einiges friedlicher.
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Die Baha'i

Beitrag von Ferit »

Kavenzmann » So 4. Aug 2013, 13:20 hat geschrieben: Nein, ich bin unter anderem vergleichender Religionswissenschaftler. Und da nimmt man es mit bestimmten Begrifflichkeiten genau.

Nur aus Sicht derer, die behaupten, sie hätten das Monopol. Denn hier etwas "definieren" zu wollen ist doch ziemlich vermessen.
Mir sind die Baha'i sehr sympathisch. :p

Vor allem sind sie nicht so rechthaberisch wie die meisten Mohammedaner, die mir bisher über den Weg gelaufen sind.
Und - was noch viel wichtiger ist - sie sind um einiges friedlicher.
Du bist vergleichender Religionswissenschaftler und postest dann so etwas?
Und dann muß ich Dir sagen:
rede besser nicht von "Ketzern", denn Deine "Religion" ist eh nur ein Gebräu aus dem, was Mohammed vom Christentum und vom Judentum falsch verstanden hat.
Eine wilde Mischung aus Unverstandenem, Halbverdauten und ziemlich viel Haß auf Andersgläubige.
:D
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Mo 9. Jun 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

Ferit » So 4. Aug 2013, 12:09 hat geschrieben:
...Ketzer bedeutet im heutigen Sprachgebrauch nichts anderes als "Irrgläubiger" und das waren die Gründer dieser Bahai-Sekte definitiv.
Unsinn.
Die Irrgläubigen sind eher die Anhänger des Islam,
weil sie einer Mischung anhängen "aus dem, was Mohammed vom Christentum und vom Judentum falsch verstanden hat", wie Kavenzmann ausführte.

Nun, jeder kann das glauben, was er will, gefährlich wird es aber, wenn daraus eine totalitäre politische Ideologie gezimmert wird.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Die Baha'i

Beitrag von Ferit »

Antonius » So 4. Aug 2013, 14:31 hat geschrieben:Unsinn.
Die Irrgläubigen sind eher die Anhänger des Islam,
weil sie einer Mischung anhängen "aus dem, was Mohammed vom Christentum und vom Judentum falsch verstanden hat", wie Kavenzmann ausführte.
Und immer wieder bestätigt sich das, was Allah verkündet (die unten zitierte Verzeile ist nur eine vielen, die genau das bestätigen):

"Wir schicken die Gesandten nur als Verkünder froher Botschaft und als Warner. Und diejenigen, die ungläubig sind, streiten mit Lug und Trug, um damit die Wahrheit zu Fall zu bringen. Und sie treiben ihren Spott mit meinen Zeichen und den Warnungen, die an sie gerichtet sind." [18:56]
Antonius » So 4. Aug 2013, 14:31 hat geschrieben:Nun, jeder kann das glauben, was er will, gefährlich wird es aber, wenn daraus eine totalitäre politische Ideologie gezimmert wird.
:?:
Kavenzmann

Re: Die Baha'i

Beitrag von Kavenzmann »

Kavenzmann » So 4. Aug 2013, 13:20 hat geschrieben: Nein, ich bin unter anderem vergleichender Religionswissenschaftler. Und da nimmt man es mit bestimmten Begrifflichkeiten genau.

Nur aus Sicht derer, die behaupten, sie hätten das Monopol. Denn hier etwas "definieren" zu wollen ist doch ziemlich vermessen.
Mir sind die Baha'i sehr sympathisch. :p

Vor allem sind sie nicht so rechthaberisch wie die meisten Mohammedaner, die mir bisher über den Weg gelaufen sind.
Und - was noch viel wichtiger ist - sie sind um einiges friedlicher.
Ferit » Sonntag 4. August 2013, 13:28 hat geschrieben:Du bist vergleichender Religionswissenschaftler und postest dann so etwas?
Ja, genau deshalb. Meine Studienschwerpunkte waren "Interreligöser Dialog" und "Islam".
Auch mit dem Christentum und ohnehin mit dem Judentum kenne ich mich ganz gut aus.

Falls Du mich nun als "islamophob" bezeichnen möchtest, würde ich Dir nicht einmal widersprechen.
Wobei sich das auf die Ideologie und nicht auf den einzelnen Menschen bezieht.

Denn Religion ist m.M.n. Privatsache. Außerdem bin ich tolerant und friedlich, außer man greift mich an.
Mohammedaner greifen mich oft an, Christen seltener, Buddhisten und Baha'i nie.
Welche Schlüsse ziehe ich wohl daraus? Was bedeutet das für mein Verhalten gegenüber diesen Gruppen?
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Mo 9. Jun 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

Antonius » Di 30. Jul 2013, 18:07 hat geschrieben:Danke, Platon, für dieses Thema über die Bahai-Religion.

Der Wikipedia-Artikel zum Thema mag zwar "Bahai-lastig" sein, ergibt dennoch aus meiner Sicht einen ersten guten Überblick.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahai
Ich möchte nochmals zum Thema der Bahai-Religion zurückkehren.

Die Bahai-Religion ist m.W. die einzige Reformbewegung, die aus dem Islam hervorgegangen ist, sie könnte also als ein Beispiel für die notwendigen und überfälligen Reformen im Islam dienen.
Bemerkenswert sind die "Zwölf ethischen Grundsätze der Bahai", wie sie in der Erklärung von 1912 von Baha’u’llah herausgestellt wurden,
ein außerordentlicher Fortschritt auf dem Gebiet der Ethik, verglichen mit den Grundsätzen der Shia-Sekte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zw%C3%B6lf ... _der_Bahai

Vor allem der Grundsatz No.6 hat meine volle Sympathie: "Mann und Frau haben gleiche Rechte."
Es ist ein Schritt hin zu den Grundsätzen der universalen Menschenrechte von 1948.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Die Baha'i

Beitrag von Ferit »

Antonius » Mo 26. Aug 2013, 09:04 hat geschrieben:Ich möchte nochmals zum Thema der Bahai-Religion zurückkehren.

Die Bahai-Religion ist m.W. die einzige Reformbewegung, die aus dem Islam hervorgegangen ist, sie könnte also als ein Beispiel für die notwendigen und überfälligen Reformen im Islam dienen.
Bemerkenswert sind die "Zwölf ethischen Grundsätze der Bahai", wie sie in der Erklärung von 1912 von Baha’u’llah herausgestellt wurden,
ein außerordentlicher Fortschritt auf dem Gebiet der Ethik, verglichen mit den Grundsätzen der Shia-Sekte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zw%C3%B6lf ... _der_Bahai

Vor allem der Grundsatz No.6 hat meine volle Sympathie: "Mann und Frau haben gleiche Rechte."
Es ist ein Schritt hin zu den Grundsätzen der universalen Menschenrechte von 1948.
Quatsch. Die Bahai hängen einer Irrlehre nach. Das hat mit dem Islam nichts mehr zu tun.
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Die Baha'i

Beitrag von Ferit »

Kavenzmann » So 4. Aug 2013, 19:07 hat geschrieben: Ja, genau deshalb. Meine Studienschwerpunkte waren "Interreligöser Dialog" und "Islam".
Auch mit dem Christentum und ohnehin mit dem Judentum kenne ich mich ganz gut aus.

Falls Du mich nun als "islamophob" bezeichnen möchtest, würde ich Dir nicht einmal widersprechen.
Wobei sich das auf die Ideologie und nicht auf den einzelnen Menschen bezieht.

Denn Religion ist m.M.n. Privatsache. Außerdem bin ich tolerant und friedlich, außer man greift mich an.
Mohammedaner greifen mich oft an, Christen seltener, Buddhisten und Baha'i nie.
Welche Schlüsse ziehe ich wohl daraus? Was bedeutet das für mein Verhalten gegenüber diesen Gruppen?
***
Zuletzt geändert von aleph am So 1. Sep 2013, 17:19, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Beleidigung
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Die Baha'i

Beitrag von Bleibtreu »

Kavenzmann » So 4. Aug 2013, 19:07 hat geschrieben: Ja, genau deshalb. Meine Studienschwerpunkte waren "Interreligöser Dialog" und "Islam".
[...]
Interreligiöser Dialog - das ist Realsatire pur - You just made my day! :D
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Mo 26. Aug 2013, 12:38, insgesamt 1-mal geändert.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Re: Die Baha'i

Beitrag von Platon »

Ferit » Mo 26. Aug 2013, 12:14 hat geschrieben: Quatsch. Die Bahai hängen einer Irrlehre nach. Das hat mit dem Islam nichts mehr zu tun.
Tun das die Schiiten nicht ohnehin aus deiner Sicht?
Dieser Beitrag ist sehr gut.
cronos

Re: Die Baha'i

Beitrag von cronos »

Kavenzmann » So 4. Aug 2013, 18:07 hat geschrieben: Ja, genau deshalb. Meine Studienschwerpunkte waren "Interreligöser Dialog" und "Islam".
Auch mit dem Christentum und ohnehin mit dem Judentum kenne ich mich ganz gut aus.

Falls Du mich nun als "islamophob" bezeichnen möchtest, würde ich Dir nicht einmal widersprechen.
Wobei sich das auf die Ideologie und nicht auf den einzelnen Menschen bezieht.

Denn Religion ist m.M.n. Privatsache. Außerdem bin ich tolerant und friedlich, außer man greift mich an.
Mohammedaner greifen mich oft an, Christen seltener, Buddhisten und Baha'i nie.
Welche Schlüsse ziehe ich wohl daraus? Was bedeutet das für mein Verhalten gegenüber diesen Gruppen?
Du bist vergleichender Religionswissenschaftler ?
Dann aber nur von eigenen Gnaden, Als Wissenschaftlicher fehlt dir die die Balance, zwischen den einzelnen Religionen sachlich und kommentarlos zu unterscheiden.
Und genau das ist die Disziplin der Religionswissenschaft,

Du demaskierts dich ja selber, indem du zugibst, islamophob zu sein.
Ein Wissenschaftler geht wertfrei an einen Vergleich und kommentiert und wertet nicht
Ein Wissenschaftler vergleicht sachlich aber kommentarlos.

Du bist kein Wisseschaftler, dafür aber nach meiner Meinung ein Schwätzer.
Ein Wissenschaftler würde NIE so penetrant wie du darauf bestehen, daß Muslime als Mohammedaner zu bezeichnen sind.
Schon alleine DAS entlarvt dich als Nichtwissenschaftler.
Wie bleibtreu schon feststellte: interreligiöser Dialog, ein Brüller .....
Zuletzt geändert von cronos am Mo 26. Aug 2013, 13:47, insgesamt 3-mal geändert.
Benutzeravatar
aleph
Beiträge: 14070
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 18:25
Wohnort: ប្រទេសអាល្លឺម៉ង់

Re: Die Baha'i

Beitrag von aleph »

Ferit » So 4. Aug 2013, 13:28 hat geschrieben:
Du bist vergleichender Religionswissenschaftler und postest dann so etwas?



:D
Kann ich bestätigen, das wird Dir jeder Religionswissenschaftler bestätigen (wenn auch nicht so polemisch).

Die aussagen, die der Koran über das Christentum (und teilweise über das Christentum macht), kann man nachprüfen und als Ergebnis hat die Wissenschaft genau das geliefert.

Der Islam hat all die Eigenschaften, die auch viele christliche Sekten haben: es bezieht seinen Ursprung aus der Bibel (Schöpfungsgeschichte, Patriarchen, Eingottglaube); es hat zusätzlich noch eine Offenbarungsquelle, die es als maßgeblich ansieht; es wirft anderen Gruppierungen vor, den wahren Glauben aufgegeben zu haben. Es gibt noch mehr Gemeinsamkeiten.

Dass der Islam als eigene Religion definiert wird, hängt damit zusammen, dass es Jesus Christus nicht als maßgeblich für den Glauben ansieht, wie es christliche Gruppen tun, sonst aber gilt das und wenn der Islam eine Splittergruppe geblieben wäre, würde man es vielleicht als christliche Sekte ansehen.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
Benutzeravatar
Ferit
Beiträge: 2948
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:16
user title: Prolet
Wohnort: Pacific Northwest

Re: Die Baha'i

Beitrag von Ferit »

Platon » Mo 26. Aug 2013, 13:00 hat geschrieben: Tun das die Schiiten nicht ohnehin aus deiner Sicht?
Die Schiiten hängen nicht einer Irrlehre an. Sie missverstehen nur einiges, aber daraus können wir nicht folgern, dass sie keine Muslime sind (ganz im Gegensatz zu den Aleviten).
cronos

Re: Die Baha'i

Beitrag von cronos »

Ferit » Mo 26. Aug 2013, 11:16 hat geschrieben: Nachdem ich einige Beiträge von dir nun leider lesen musste, komme ich zu dem Urteil, dass du islamophob bist. :) Und klar bezieht man das auf die Menschen, verkauf' uns nicht für dumm.. Du warst derjenige, der muslimische Menschen ob ihrer Religion keinen Asyl in Deutschland gewähren möchte. Du bist islamophob, menschenverachtend und extrem faschistisch eingestellt.
Gut erkannt und beschrieben: Islamophoben sind generell Neo-Nazis
Antworten