Re: Grundsatzdiskussion Islam
Verfasst: So 4. Nov 2018, 00:49
Ich glaube, ihr beide seid einer Meinung, wonach der Islam eine Religion ist, die man sich besser nicht zuzieht, niemandem empfehlen kann und auch sonst besser meidet.
Ich muss wohl mal einen jüngeren Avatar wählen, sonst werde ich hier weiter gesiezt …Vongole hat geschrieben:(04 Nov 2018, 00:26)
Wäre es so, wie Sie es wahrhaben wollen, gäbe es in islamischen Ländern nicht immer mehr Frauen, die sich sowohl gegen das theologische als auch männliche Diktat wehren.
Das, was Sie beschreiben, ist exakt die Darstellung, die von muslimischen Frauen, die dem Islam und seinen Einschränkungen das Wort reden, uns hier verkaufen wollen, wenn es um Integration geht.
Schade, dass Sie in diese Falle tappen.
Korrekt. Als Atheist stehe ich zum Islam genauso wie zum Christentum und anderen Religionen - die Dosis macht das Gift. Wie ich zum konservativen Islam stehe, dazu hatte ich mich ja oben klar geäußert.Fliege hat geschrieben:(04 Nov 2018, 00:49)
Ich glaube, ihr beide seid einer Meinung, wonach der Islam eine Religion ist, die man sich besser nicht zuzieht, niemandem empfehlen kann und auch sonst besser meidet.
Tue das, gute Nacht, du VongoleVongole hat geschrieben:(04 Nov 2018, 01:10)
Mir scheint, wir beide reden aneinander vorbei, du Skeptiker.
Ich werde morgen mal versuchen, dir zu erklären, was ich meine, jetzt ist es einfach zu spät.
Moin.
Es kommt noch eine andere Angst hinzu, die sich mit der von dir beschriebenen vermengt, wobei das bei jedem Individuum anders ist und unterschiedlich gewichtet sein dürfte. Das ist die Angst vor der Strafe Gottes. Und die ist eine Milliarde hoch unendlich mal schlimmer als selbst gesteinigt oder bei lebendigem Leibe verbrannt zu werden.Vongole hat geschrieben:(04 Nov 2018, 15:25)
Moin.
Stimmt, Frauen sind der soziale Kitt jeder Gesellschaft, aber Du unterschätzt den Machtfaktor Angst.
In den meisten muslimischen Staaten sind autoritäre, männergeführte Regierungen am Werk, die den Islam nutzen, um durch religiös fundamentierte Gesetzgebung Menschen- und Frauenrechte zu unterdrücken.
Selbst die wenigen selbstbewussten Frauen, die in diesen Staaten Unternehmen führen, oft Mode und Lifestyle in streng muslimischer Ausprägung, sind abhängig, entweder von ihrem Mann, (und damit nur beschränkt geschäftsfähig),
oder als Single vom Wohlwollen der Machthaber.
Sobald eine Regierung, wie letzt in Saudi-Arabien, die Gesetze für Frauen ein wenig lockert, kann man beobachten, wie befreit und selbstbewusst die Frauen reagieren, und wie schnell dann eine Gegenreaktion einsetzt.
In fast allen muslimischen Staaten werden Frauenrechtsaktivistinnen verfolgt, eingesperrt, hingerichtet, werden Frauenrechte nur insoweit akzeptiert, dass sie der Männergesellschaft dienen.
Der Status einer verheirateten Frau hängt auch davon ab, ob sie Söhne gebärt, die Mutter von Töchtern wird als wertlos angesehen.
Das alles wiederum führt oft dazu, dass sich Frauen entweder mit dem Islam arrangieren bis hin zur völligen Identifikation, und/oder sich zusätzlich eigene Machtfaktoren schaffen, wie die weiblichen Mitglieder
der iranischen Sittenpolizei.
Ich möchte gar nicht bestreiten, dass viele, viel zuviele Frauen die isl. Gesetze nicht nur hinnehmen, sondern freiwillig danach leben, man muss nur einigen Vetreterinnnen der DITIB in Deutschland zuhören.
Die, die das nicht möchten, können hier Auswege finden, es gibt jede Menge Beratungs- und viele Schutzeinrichtungen für abtrünnige Frauen, die von der Familie verfolgt werden.
Aber wohin wenden sich diese Frauen in islamischen Staaten? Da gibt es nichts.
Das ist eine andere Welt, nicht für uns Westler, sondern auch für diejenigen, deren Köpfe sich der Westler zerbricht und auf der Basis seiner eigenen Werte nur als unterdrückte Wesen vorstellen kann. Würde der Westler dort ohne Rückflugticket hingehen, würde er von diesem Gedanken Abstand nehmen oder aber versuchen müssen, in einer Parallelwelt zu leben.Ammianus hat geschrieben:(04 Nov 2018, 15:41)
Für uns Westliche, die sich von vielen dieser Vorstellungen befreit haben ist das eine andere Welt
Userin Vongole hat die Probleme schon ziemlich exakt beschrieben.Ammianus hat geschrieben:(04 Nov 2018, 15:41)
Es kommt noch eine andere Angst hinzu, die sich mit der von dir beschriebenen vermengt, wobei das bei jedem Individuum anders ist und unterschiedlich gewichtet sein dürfte. Das ist die Angst vor der Strafe Gottes. Und die ist eine Milliarde hoch unendlich mal schlimmer als selbst gesteinigt oder bei lebendigem Leibe verbrannt zu werden.
Ein typisches Bild der Indoktrination ist es, dass Frauen, die den Hijab nicht wahren für immer und ewig an ihren Haaren aufgehängt werden. Bekommt man derartiges von Kindheit an eingeimpft, dann hat das eben die Folgen, wie sie jeden Tag zu beobachten sind.
Aber die Sache ist noch viel komplizierter und differenzierter. Gott hat den Menschen ja quasi befohlen ihm zu dienen, zu gehorchen und dann auch noch zu lieben. Und nun muss man sich vorstellen, was im Kopf eines Menschen vorgeht, bei dem Zweifel aufkommen. Denn man darf eines nicht vergessen: Das Leben hier ist nur eine Prüfung, die Dunja. Und danach gibt es im Großen und Ganzen nur zwei Möglichkeiten, die Hölle oder das Paradies. Und wer Gottes Liebe nicht gefunden hat der kommt, natürlich völlig zu recht, in die Hölle. Und jetzt sind da Zweifel, ob das alles überhaupt stimmt, ob es diesen Gott überhaupt gibt und ob er tatsächlich so grausam ist. Aber er ist doch der Allerbarmer ...
Für uns Westliche, die sich von vielen dieser Vorstellungen befreit haben ist das eine andere Welt
Nein, Magie braucht es nicht, aber was braucht es, dass Muslime dieses Komplott gegen sie Selbstbestimmung der Frau hier nicht weiter ausleben, und außerdem noch von der Mehrheitsgesellschaft verlangen,JFK hat geschrieben:(04 Nov 2018, 16:43)
Userin Vongole hat die Probleme schon ziemlich exakt beschrieben.
Auch muslimische Frauen haben die Kapazität zu erkennen, dass die Religion ein Komplott gegen die Selbstbestimmung der Frau darstellt, in das Paradies von diesem Macho will dann sowieso keine mehr von denen, wenn Sie hier auf der Erde vorweg die Hölle durchmachen müssen.
Hauptgrund warum Väter bzw das Familienoberhaupt ihre Töchter nach der Vorschule rausnehmen oder erst gar nicht hinschicken, wenn die Tochter sich irgendwann genug Intellekt angeeignet hat, könnte sie gegen diese patriarchale Unterdrückung im Deckmantel der Religion rebellieren, was dann letztendlich auf die gesamte Familie zurückfallen würde, neben dem Schutzreflex der Väter, kommt dann noch die Angst dieser vernunftbegabten Frau dazu, erst gar nicht die Familie in so eine präkere Situation zu bringen, wo sie womöglich noch verstoßen, evtl sogar ermordet werden könnte, das sind alles Soziokulturelle Verwerfungen, Magie braucht es dafür nicht um es zu verstehen.
Vongole hat geschrieben:(04 Nov 2018, 17:01)
Nein, Magie braucht es nicht, aber was braucht es, dass Muslime dieses Komplott gegen sie Selbstbestimmung der Frau hier nicht weiter ausleben, und außerdem noch von der Mehrheitsgesellschaft verlangen,
das zu akzeptieren? Mir kann doch kein muslimischer Mann erzählen, dass die Freiheiten der westlichen Welt ihre Frauen und Töchter in Gefahr bringen, noch kann er mir erzählen, dass er selbst von diesen Freiheiten
in seiner Religionsausübung beschränkt wird.
Ist der Islam eine so ängstliche Religion, dass sich Muslime nur sicher fühlen, wenn alle denken wie sie, oder ist er so gewaltbereit, dass alle denken müssen wie sie?
Wie lange sollen wir und die Frauen denn auf diese Sozialisierung warten? Wie stellen sich Muslime Integration vor?JFK hat geschrieben:(04 Nov 2018, 17:22)
Sozialisierung und Urbanisierung
Das es immer Männer geben wird die sich gegen die Selbstbestimmung der Frau ausprechen mMn aus Minderwertigleitskomplexen ist klar, eine erhöhte gefahr besteht dann, wenn diese Männer bzw die Eltern im konservativen sozialisiert wurden.
Ein Mann wird dir das erzählen können, nur ist es eben nicht Glaubwürdig, auch kannst du diesen leuten nicht mit Argumenten entgegen treten, wenn die sorgen nur vorgeschoben sind.
Ehrlich gesagt wäre ich da lieber ohne Rückkehralgorithmus in einer Zeitmaschine unterwegs in die DDR. Die konnte man sich wenigstens schönaufen. Im Iran z.B. würde man mich, nach dem ich ein 3. Mal erwischt wurde, feige erdrosseln. Trotzdem saufen da Viele hemmungslos. Kein Wunder, man muss sich nur mal die Ergüsse des obersten Revolutionsführers, der Heilgkeit unserer Zeit, durchlesen. Nach drei Seiten von so einem Stoff würde ich soviel saufen, dass ich in meiner eigenen Kotze aufwache.MäckIntaier hat geschrieben:(04 Nov 2018, 16:32)
Das ist eine andere Welt, nicht für uns Westler, sondern auch für diejenigen, deren Köpfe sich der Westler zerbricht und auf der Basis seiner eigenen Werte nur als unterdrückte Wesen vorstellen kann. Würde der Westler dort ohne Rückflugticket hingehen, würde er von diesem Gedanken Abstand nehmen oder aber versuchen müssen, in einer Parallelwelt zu leben.
Was die Frage der Islamkritikerinnen angeht, so nimmt man deren Stimmen für mehr, als sie sind. Das ist so, als würde man sich irgendwo in Amerika ein Bild von der deutschen Wirklichkeit auf Basis eines queeren Genderprofessx oder eines Pegida-Vertreters machen. Da ist der Wunsch dessen, was sein soll, und nicht das, was ist, der Vater des Gedankens.
Wer ist denn "wir und die Frauen"? Sozialisiert ist übrigens jeder Mensch, nur eben nicht alle gleich. Und warum sollen sich Muslime Integration vorstellen? Es gibt im liberalen Rechtsstaat kein Integrationsgesetz, und der liberale Rechtsstaat kann Integration nicht erzwingen. Einmal davon abgesehen, dass es gar keine verbindliche Definition von Integration gibt.Vongole hat geschrieben:(04 Nov 2018, 17:37)
Wie lange sollen wir und die Frauen denn auf diese Sozialisierung warten? Wie stellen sich Muslime Integration vor?
Es scheint eher eine Frage des Müssens als des Sollens.Vongole hat geschrieben:(04 Nov 2018, 17:37)
Oder sollen wir Parallelgesellschaften akzeptieren, die die Gesamtgesellschaft spalten?
Vermutlich ist das denjenigen, die das tun, gleichgültig.Vongole hat geschrieben:(04 Nov 2018, 17:37)
Solange Muslime hier nicht akzeptieren, dass das GG und die Menschenrechte über dem Koran stehen, dass die westliche Bevölkerung nicht bereit ist, patriarchale Familienstrukturen, Kopftuch- oder Burkazwang, Zwangsheiraten
hinzunehmen, wird das nichts.
Das können die Länder verkraften, solange das dem Handel keinen Abbruch tut.Vongole hat geschrieben:(04 Nov 2018, 17:37)
Und solange Muslime nicht bereit sind, die Menschenrechte für ihre eigenen Länder anzunehmen, wird der Islam eine Relgion bleiben, die außer Furcht und Abscheu nichts erzeugt.
Ob das im Sinne des Propheten war, wage ich zu bezweifeln.
Das sehe ich genauso. Natürlich ist es richtig darauf hinzuweisen, dass in muslimisch geprägten Gesellschaften männerdominante Machtstrukturen herrschen. Es wäre aber zu einfach in den Männern alleine die "Schuld" für etwas zu suchen, was seit Anbeginn der Menschheit die bevorzugte gesellschaftliche Rollenaufteilung gewesen ist. Haben Männer seit der Menschwerdung die Frau brutal unterdrückt? Das würde die Rolle der Frau doch sehr klein erscheinen lassen und wirkt klischeehaft aufgesetzt.MäckIntaier hat geschrieben:(04 Nov 2018, 16:32)
Das ist eine andere Welt, nicht für uns Westler, sondern auch für diejenigen, deren Köpfe sich der Westler zerbricht und auf der Basis seiner eigenen Werte nur als unterdrückte Wesen vorstellen kann. Würde der Westler dort ohne Rückflugticket hingehen, würde er von diesem Gedanken Abstand nehmen oder aber versuchen müssen, in einer Parallelwelt zu leben.
Was die Frage der Islamkritikerinnen angeht, so nimmt man deren Stimmen für mehr, als sie sind. Das ist so, als würde man sich irgendwo in Amerika ein Bild von der deutschen Wirklichkeit auf Basis eines queeren Genderprofessx oder eines Pegida-Vertreters machen. Da ist der Wunsch dessen, was sein soll, und nicht das, was ist, der Vater des Gedankens.
Das ist bei räumlicher Trennung überhaupt kein Problem. Wer bei den "Anderen" leben möchte, passt sich dort bewusst an und gut iss ....Skeptiker hat geschrieben:(04 Nov 2018, 22:30)
....Tatsache ist, dass da zwei grundsätzlich unterschiedliche Vorstellung vom Zusammenleben der Geschlechter aufeinandertreffen. Dabei haben beide Gesellschaften ähnlich wenig Verständnis für die Lebensart der jeweils anderen.....
Ich bezweifle garnicht, dass es in islamischen Ländern größer werdende Gruppen gibt, die für Frauenrechte eintreten. Das begrüße ich auch sehr. Das sind aber, so wie MäckIntaier richtig schreibt, eher progressive Minderheiten. Die Mentalität der breiten Masse der Frauen ist Lichtjahre von der Mentalität westlicher Frauen entfernt. Erst der Vergleich mit westlichen Lebensmodellen, wie die Informationsgesellschaft und die Globalisierung sie automatisch mit sich bringen, dürfte für manche Frauen Anlass sein sich diesen Vorstellungen anzunähern.Vongole hat geschrieben:(04 Nov 2018, 15:25)
Moin.
Stimmt, Frauen sind der soziale Kitt jeder Gesellschaft, aber Du unterschätzt den Machtfaktor Angst.
In den meisten muslimischen Staaten sind autoritäre, männergeführte Regierungen am Werk, die den Islam nutzen, um durch religiös fundamentierte Gesetzgebung Menschen- und Frauenrechte zu unterdrücken.
Selbst die wenigen selbstbewussten Frauen, die in diesen Staaten Unternehmen führen, oft Mode und Lifestyle in streng muslimischer Ausprägung, sind abhängig, entweder von ihrem Mann, (und damit nur beschränkt geschäftsfähig), oder als Single vom Wohlwollen der Machthaber.
Sobald eine Regierung, wie letzt in Saudi-Arabien, die Gesetze für Frauen ein wenig lockert, kann man beobachten, wie befreit und selbstbewusst die Frauen reagieren, und wie schnell dann eine Gegenreaktion einsetzt.
In fast allen muslimischen Staaten werden Frauenrechtsaktivistinnen verfolgt, eingesperrt, hingerichtet, werden Frauenrechte nur insoweit akzeptiert, dass sie der Männergesellschaft dienen.
Der Status einer verheirateten Frau hängt auch davon ab, ob sie Söhne gebärt, die Mutter von Töchtern wird als wertlos angesehen.
Das alles wiederum führt oft dazu, dass sich Frauen entweder mit dem Islam arrangieren bis hin zur völligen Identifikation, und/oder sich zusätzlich eigene Machtfaktoren schaffen, wie die weiblichen Mitglieder der iranischen Sittenpolizei.
Ich möchte gar nicht bestreiten, dass viele, viel zuviele Frauen die isl. Gesetze nicht nur hinnehmen, sondern freiwillig danach leben, man muss nur einigen Vetreterinnnen der DITIB in Deutschland zuhören.
Die, die das nicht möchten, können hier Auswege finden, es gibt jede Menge Beratungs- und viele Schutzeinrichtungen für abtrünnige Frauen, die von der Familie verfolgt werden.
Aber wohin wenden sich diese Frauen in islamischen Staaten? Da gibt es nichts.
Interessant, ja (ich hatte ihn am Morgen gelesen). Man ist schon mit der Wortwahl ganz tief in der Grundsatzdiskussion, die hier schon geführt wird. Nämlich: Ist das Islamismus oder Islam, und wer bestimmt, wann es das ist? In Bezug worauf? Reicht die vermutlich konsensfähige Annahme, dass dies nicht hiesigen Vorstellungen entspricht, aus, um hier von Islamismus zu sprechen? Ist das nicht der Versuch, die Definitionshoheit über den Islam an sich zu reißen? (So arbeiten im Offenen und im Verdeckten Medien. Es reicht ja, "Islamisten" hinzuschreiben, dann weiß der hiesige Leser sofort, dass ja nur die Bösen, aber nicht die Normalen auf die Straße gehen, bzw. man nimmt ihm die Arbeit ab, darüber nachzudenken)aleph hat geschrieben:(06 Nov 2018, 13:04)
ein interessanter artikel zum islamismus in pakistan
http://m.spiegel.de/politik/ausland/pak ... 36792.html
Islamisten sind Moslems, immer! Und Islamismus IST Islam, auch immer!MäckIntaier hat geschrieben:(06 Nov 2018, 13:15)
Interessant, ja (ich hatte ihn am Morgen gelesen). Man ist schon mit der Wortwahl ganz tief in der Grundsatzdiskussion, die hier schon geführt wird. Nämlich: Ist das Islamismus oder Islam, und wer bestimmt, wann es das ist? In Bezug worauf? Reicht die vermutlich konsensfähige Annahme, dass dies nicht hiesigen Vorstellungen entspricht, aus, um hier von Islamismus zu sprechen? Ist das nicht der Versuch, die Definitionshoheit über den Islam an sich zu reißen? (So arbeiten im Offenen und im Verdeckten Medien. Es reicht ja, "Islamisten" hinzuschreiben, dann weiß der hiesige Leser sofort, dass ja nur die Bösen, aber nicht die Normalen auf die Straße gehen, bzw. man nimmt ihm die Arbeit ab, darüber nachzudenken)
Das geht an dem, was ich schrieb, vorbei. Die Frage lautete, wer definiert eigentlich, was und wer Islamismus ist. Der Begriff wird ja von zwei ganz unterschiedlichen politischen Lagern inzwischen völlig unreflektiert benutzt.ThorsHamar hat geschrieben:(06 Nov 2018, 13:29)
Islamisten sind Moslems, immer! Und Islamismus IST Islam, auch immer!
Ja, das ist selbstredend und logisch. Es sind übrigens noch mehr Lager, politische und religiöse ( wenn man das trennen will ).MäckIntaier hat geschrieben:(06 Nov 2018, 13:38)
Das geht an dem, was ich schrieb, vorbei. Die Frage lautete, wer definiert eigentlich, was und wer Islamismus ist. Der Begriff wird ja von zwei ganz unterschiedlichen politischen Lagern inzwischen völlig unreflektiert benutzt.
Der funktioniert auch in reichen Ländern nicht. Es mag unbequem sein für viele Beteiligten an den "Islamdiskussionen", den zahlreichen Illusionisten aller Coleur zumal, aber es gibt Staaten, in denen zumindest auf der nicht zentralen Ebene der Islam der einzige, wenn auch nicht westlich-demokratische Ordnungsfaktor ist, während die staatlichen Institutionen allesamt von absoluter Willkür geprägt sind. Das macht ihn nicht sympathischer, als er ist, aber wer die Beiträge Skeptikers oben gelesen hat, wird vielleicht zwischendurch mal die eigenen Urteile etwas hinterfragen.
Occham hat geschrieben:(06 Nov 2018, 14:19)
Ich bin ja immer noch der Meinung, das Religion eine Stütze für ärmere Gesellschaften ist. Wir brauchen also keine Religion. Andere (ärmere) Länder vielleicht schon? In ärmeren Ländern funktioniert hald kein Rechtsstaat.
Daraus ergibt sich:MäckIntaier hat geschrieben:(06 Nov 2018, 14:38)
Es mag unbequem sein für viele Beteiligten an den "Islamdiskussionen", den zahlreichen Illusionisten aller Coleur zumal, aber es gibt Staaten, in denen zumindest auf der nicht zentralen Ebene der Islam der einzige, wenn auch nicht westlich-demokratische Ordnungsfaktor ist, während die staatlichen Institutionen allesamt von absoluter Willkür geprägt sind. Das macht ihn nicht sympathischer, als er ist [...].
Das könnte man, "gehört nicht" in diesem Fall normativ verstanden, als Fazit ziehen. Da jedoch Art. 16 (1) GG die Entziehung der Staatsbürgerschaft verbietet bzw. an ein Gesetz und eine weitere Bedingung knüpft, wird man "gehören" im Sinne eines Faktums auf rechtlichem Wege nicht verhindern können. Denn auch der Weg über ein Einwanderungsgesetz wäre grundgesetzlich verwehrt. Es gibt also nur die Möglichkeit, mit dem Faktum umzugehen, jedoch keine, es rückgängig zu machen.Fliege hat geschrieben:(06 Nov 2018, 15:35)
Daraus ergibt sich:
Der Islam gehört nicht nach und nicht zu Deutschland.
Ich würde es gern nicht normativ (oder gar moralisch), sondern als Willensäußerung verstehen:MäckIntaier hat geschrieben:(06 Nov 2018, 15:52)
Das könnte man, "gehört nicht" in diesem Fall normativ verstanden, als Fazit ziehen.
Was du mit "Faktum" ansprichst, ist das Faktum, dass einige Deutsche sowie einige Gastarbeiter und Sonstige privat dem Islam anhängen. Man kann diesen Personenkreis auf die Privatheit ihres Glaubenbekenntnisses festlegen. Somit ist/wäre das Islam-Problem gelöst.MäckIntaier hat geschrieben:(06 Nov 2018, 15:52)
Da jedoch Art. 16 (1) GG die Entziehung der Staatsbürgerschaft verbietet bzw. an ein Gesetz und eine weitere Bedingung knüpft, wird man "gehören" im Sinne eines Faktums auf rechtlichem Wege nicht verhindern können. Denn auch der Weg über ein Einwanderungsgesetz wäre grundgesetzlich verwehrt. Es gibt also nur die Möglichkeit, mit dem Faktum umzugehen, jedoch keine, es rückgängig zu machen.
Die Sinnhaftigkeit von Willensäußerungen hängt wesentlich an den Mitteln, die zur Realisierung des Willens zur Verfügung stehen. Wo entsprechende verfassungsändernde Mehrheiten herkommen sollen, scheint derzeit unklar.Fliege hat geschrieben:(06 Nov 2018, 17:04)
Ich würde es gern nicht normativ (oder gar moralisch), sondern als Willensäußerung verstehen:
Ich/wir (hinreichend mehrheitlich) möchten nicht, dass sich der Islam in Deutschland (wie oben besprochen) betätigt.
Ob der Alkoholismus gelöst ist, wenn die Alkoholiker auf die Privatheit ihres Trinkens festgelegt würden?Fliege hat geschrieben:(06 Nov 2018, 17:04)
Was du mit "Faktum" ansprichst, ist das Faktum, dass einige Deutsche sowie einige Gastarbeiter und Sonstige privat dem Islam anhängen. Man kann diesen Personenkreis auf die Privatheit ihres Glaubenbekenntnisses festlegen. Somit ist/wäre das Islam-Problem gelöst.
Religionsfreiheit bezieht sich wesentlich auf die Privatheit von Glauben und Weltanschauung. Mit dieser Regelung bin ich zufrieden.MäckIntaier hat geschrieben:(06 Nov 2018, 18:01)
Jemanden auf die Privatheit seines Glaubens festlegen ist als Ansatz so konkret wie die unzähligen, auf besseren Bildungsangeboten fußenden "Lösungen".
Vielleicht wäre es sinnvoller, das im Burka-Strang zu diskutieren, weil es hier auf Abwege führt, dort aber exakt zum Thema passen würde.Fliege hat geschrieben:(06 Nov 2018, 18:24)
Religionsfreiheit bezieht sich wesentlich auf die Privatheit von Glauben und Weltanschauung. Mit dieser Regelung bin ich zufrieden.
2014 zahlte Deutschland 5,1 Milliarden € an Pakistan für 'Entwicklungshilfe'. Können wir uns, angesichts der Unversöhnlichkeit des Islam, eigentlich sparen, der Nutzeffekt ist gleich Null, wenn dieses Geld 'die Denke' dieser Menschen verändern soll. Pakistan, als Atomstaat, hat seine Prioritäten gesetzt, welche nicht eine westliche Humanität zum Ziele hat.asia bibi ist inzwischen frei gekommen und außer landes. hier ein interview mit ihrem anwalt
http://m.spiegel.de/politik/ausland/pak ... 37276.html
Es ist natürlich falsch den Eindruck zu erwecken, als wenn nur der Islam versucht mit Entwicklungshilfe Schäfchen auf seine Seite zu ziehen. Christliche Kirchen haben etliche Projekte auf die genau das zutrifft, was du hier auch über den Islam geschrieben hast. Es ist kaum davon auszugehen, daß alle diese Projekte nur auf dem einen Grund, der Entwicklung, dienen sollen.van Kessel hat geschrieben:(08 Nov 2018, 23:38)
Was @MäckIntaier über die Ordnungsfunktion des Islam in 'unterentwickelten Ländern' schrieb, kann nur bestätigt werden. Man setzt - wenn man denn diskutieren will - die katholische Kirche auch nicht mit der Inquisition gleich. In vielen Ländern des Islam, sind öffentliche Schulen von den Eltern zu bezahlen (wenn sie ihre Sprösslinge denn nicht zur Feldarbeit o.ä. benötigen [Abstellung ihrer Kinder als Haussklaven z.B.). Die islamische Community informiert (auch wenn in jämmerlichen Blech- oder Grashütten), Jungen und Mädchen über die Grundlagen des Schreibens. Zwar von rechts nach links und in arabischen Zeichen, aber immerhin ist dies mehr, als überhaupt keine Unterrichtung über nonverbale Kommunikation.
In den lokalen Koranschulen ist auch keine Schuluniform Pflicht (wie in staatlichen Schulen) weil die Eltern häufig nicht die Mittel haben, diese Uniformen zu bezahlen (von Büchern ganz zu schweigen). Unser Bild wird beherrscht von den Eliten, wie sie sich in der UN langweilen und mit ihren Rolex spielen; es wird nicht gesehen, dass der gewöhnlich 'zu Entwickelte', die gleichen Interessen, Wünsche und Talente hat ein normal ausgebildetes, euro/amerikanisches Kind.
Der Islam als Verkündungsreligion hat ein vitales Interesse, durch Zuwendungen aus den Ölländern, in den anderen Ländern Fuß zu fassen. Der Verdrängungswettbewerb geht so weit, dass Zahlungen an Interessenten erfolgen, wenn sie z.B. dem Christentum abschwören und sich dem Islam zuwenden. Saudi-Arabien baut 'für umme' südlich der Sahara Moscheen und teuft Brunnen ab. Andere Religionen befinden sich auf dem Rückzug (Baptisten [Relikt aus der Kolonialzeit] und anderer christliche Kirchen). Einzig uralte Stammesreligionen führen ein stilles Leben, ohne politisch aufzufallen.
Europäische Entwicklungshilfe ist a-ideell und will nur die wirtschaftliche Kompetenz der Menschen verbessern. Sie - diese Politik - hat aber vergessen, dass 'der Mensch nicht allein vom Brote lebt'. Die Herzen der Menschen werden damit nicht erreicht und so kann der missionarische Islam, Land für Land abhaken.
Es ist immer nett, wenn man dieses Spiel "aber die anderen sind ja auch nicht besser" anfängt. Nur greift es zu kurz.relativ hat geschrieben:(09 Nov 2018, 08:20)
Es ist natürlich falsch den Eindruck zu erwecken, als wenn nur der Islam versucht mit Entwicklungshilfe Schäfchen auf seine Seite zu ziehen. Christliche Kirchen haben etliche Projekte auf die genau das zutrifft, was du hier auch über den Islam geschrieben hast. Es ist kaum davon auszugehen, daß alle diese Projekte nur auf dem einen Grund, der Entwicklung, dienen sollen.
der kleine - aber gravierende - Unterschied ist der, dass der Islam mit seinen Projekten klotzt, christliche Kirchen aber kleckern.Es ist natürlich falsch den Eindruck zu erwecken, als wenn nur der Islam versucht mit Entwicklungshilfe Schäfchen auf seine Seite zu ziehen. Christliche Kirchen haben etliche Projekte auf die genau das zutrifft, was du hier auch über den Islam geschrieben hast. Es ist kaum davon auszugehen, daß alle diese Projekte nur auf dem einen Grund, der Entwicklung, dienen sollen.
Das hilft nicht allein. Beispiel Ägypten, da ist die Bildung zwar säkular, kostenlos und zwingend (naja, wenn sich jemand drum kümmert), aber beispielsweise der Hijab, der offiziell in der Schule verboten ist, ist auf (ebenfalls staatlichen Schulen) im Hinterland zwingender Bestandteil der Schuluniform.Misterfritz hat geschrieben:(09 Nov 2018, 22:18)
Es ist immer nett, wenn man dieses Spiel "aber die anderen sind ja auch nicht besser" anfängt. Nur greift es zu kurz.
Was von Kessel beschreibt ist nun mal Realität in vielen islamischen (wie auch anderen armen) Staaten.
Säkulare Bildung, kostenlos und zwingend, nur das hilft gegen die Verdummung durch Religion resp. deren Führer.
Ägypten hat eine Analphabetenrate von fast 40% http://www.atanango.com/laendervergleic ... p--50--28/Umetarek hat geschrieben:(10 Nov 2018, 06:57)
Das hilft nicht allein. Beispiel Ägypten, da ist die Bildung zwar säkular, kostenlos und zwingend (naja, wenn sich jemand drum kümmert), aber beispielsweise der Hijab, der offiziell in der Schule verboten ist, ist auf (ebenfalls staatlichen Schulen) im Hinterland zwingender Bestandteil der Schuluniform.
Noch problematischer ist es, dass das "soziale Netz" in Händen der Religion ist.
Misterfritz hat geschrieben:(09 Nov 2018, 22:18)
Es ist immer nett, wenn man dieses Spiel "aber die anderen sind ja auch nicht besser" anfängt. Nur greift es zu kurz.
Was von Kessel beschreibt ist nun mal Realität in vielen islamischen (wie auch anderen armen) Staaten.
Säkulare Bildung, kostenlos und zwingend, nur das hilft gegen die Verdummung durch Religion resp. deren Führer.
Es gibt keine "säkulare" Bildung. Bildung ist Bildung.Misterfritz hat geschrieben:(09 Nov 2018, 22:18)
Es ist immer nett, wenn man dieses Spiel "aber die anderen sind ja auch nicht besser" anfängt. Nur greift es zu kurz.
Was von Kessel beschreibt ist nun mal Realität in vielen islamischen (wie auch anderen armen) Staaten.
Säkulare Bildung, kostenlos und zwingend, nur das hilft gegen die Verdummung durch Religion resp. deren Führer.
Wie das?Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Nov 2018, 22:34)
Nee, nix weiter so. Sowas ist einfach nur strunzdämlich.
Wäre dem so hätte die Aufklärung nie funktioniert.
Wenn man jemand einlädt, serviert man nicht etwas zu essen, wovor sich derjenige ekelt.
Ist es nicht vielmehr so, dass man dem Gast durch das Speisenangebot eine Integrationsperspektive eröffnet?Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Nov 2018, 23:13)
Wenn man jemand einlädt, serviert man nicht etwas zu essen, wovor sich derjenige ekelt.
Wenn man weiß, daß Muslime kein Schweinefleisch essen, ist das Angebot einer Blutwurst, schlicht eine Beleidigung.Fliege hat geschrieben:(30 Nov 2018, 23:19)
Ist es nicht vielmehr so, dass man dem Gast durch das Speisenangebot eine Integrationsperspektive eröffnet?