becksham hat geschrieben:(16 Jan 2019, 09:00)
Naja, Ich hab das gar nicht mitbekommen und wenn ich diesen Artikel lese, hat er ja seine Meinung gar nicht gesagt. Er wird jetzt wohl geshitstormt, weil er sagt, man dürfe seine Meinung nicht sagen.
Vielleicht hätte er seine Meinung sagen sollen und Rückgrat zeigen sollen. Vielleicht hätte es dann keinen Shitstorm gegeben.
Grundsätzlich gibt es einfach zu viele Möglichkeiten, um sich anonym so richtig auszukotzen. Ich lese auf Facebook Artikel zweier Zeitungen. Was da in den Kommentaren meistens abgeht, ist zum Kotzen. Und auch wenn das hier wieder keiner lesen will, zumeist sind es die Rechtsträger, die jede Contenance verlieren.
Ach so, wenn er also zeigt, dass er eigentlich mit der Meinung des Mainstream konform geht, dann hätte man ihm vielleicht die "Bestrafung" erlassen?
Wer definiert denn, für welche Meinung man geshitstormt werden sollte/darf, und für welche nicht? Für was ist man ein Risiko für die Company Compliance, und für was nicht?
Es geht ja hier nicht darum, dass irgendwer für seine Meinung strafrechtlich belangt würde. Es geht hier darum, wieviel unterschiedliche Meinung in der Gesellschaft sozial akzeptiert ist, bis man damit Repressalien der unterschiedlichesten Art auslöst. Es geht also nicht um die Meinung der sich sicher im Mainstream befindlichen, die natürlich äußerst frei ihre Meinung sagen können. Es geht um jeden der sich kritisch äußert. Ist unsere Gesellschaft kulturell demokratisch genug diese zu ertragen?
Kretzschmar hat diesen Punkt von Seiten eines abhängigen Leistungssportlers betrachtet, und er hat da vollkommen Recht. Er darf das auch sagen ohne ultimativ abgestraft zu werden, weil bekannt ist, dass er eher links steht. Was aber würde mit einem sächsischen Kugelstoßer passieren, der friedlich (!) auf einer Pegida-Kundgebung mitlaufen würde. Kretzschmar hat ja schon beschrieben wie von Seiten des Managements auf solche Aktionen regiert wird.
Für mich hat das Analogien zum Thema Berufsleben und Privatleben. In Deutschland gibt es eine starke Trennung zwischen Berufsleben und Privatangelegenheiten bei Politikern - vollkommen anders als in den USA. Abweichende Meinungen können dennoch sehr schnell zu existenziellen Problemen führen. Ist DAS tolerant?