Was ist links ...

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Uffhausen
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Uffhausen »

Selina hat geschrieben:(28 Nov 2018, 17:02)

Mir ist nicht Protest zuwider, sondern faschistoides menschenfeindliches Gerede. Echten und vernünftigen Protest gegen Missstände kann es gar nicht genug geben. Was sich die AfD allerdings regelmäßig leistet, hat mit Protest im besten Wortsinne nix zu tun. Und wer die wählt, weiß das auch ganz genau. Das ist eine bewusste Entscheidung, braun zu wählen und hinterher zu sagen "na, so wars ja gar nicht gemeint, wir wollten doch nur den Etablierten zeigen, dass es so nicht weitergeht". Ja ja. Wers glaubt...
Gilt diese deine Denke eigentlich auch für den umgekehrten Fall? Also, wer Links aus Protest gegen Rechts wählt, will bewusst die DDR zurück? Oder die Stasi? Oder den Eisernen Vorhang? Oder den kalten Krieg? Wie bitte - nein? Ach was! Soll man dir dann auch kommen mit "Ja ja" und "Wer's glaubt"? Na? :?:
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JJazzGold
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Re: Was ist links ...

Beitrag von JJazzGold »

MäckIntaier hat geschrieben:(28 Nov 2018, 09:22)

Richtig, und "links" will sich eben mit dem Erbeuten nicht so richtig abfinden, und manches "konservativ" steht manchem modernen "links" im Verteilen nicht unbedingt nach.

Ich persönlich würde die Begriffe eher ans Verständnis der gesellschaftlichen Rolle des Staates knüpfen, weil sie da etwas leichter zu fassen sind und die Gemengelage im Sozialen etwas weniger gewichtet wird. Linke und Rechte sind immer beide stark paternalistisch begabt aus meiner Sicht (und leider Liberale auch immer stärker).
Unsere Betrachtungsweise ist deckungsgleich, sowohl was das Verteilen des Fells des erst noch zu erjagenden Bären betrifft, als auch den ausgeprägten Paternalismus der linken und konservativen Seite betreffend, dem sich der liberale Geist heutzutage nur noch begrenzt entgegen stemmen kann. Einen Versuch ist es nichts desto trotz immer wieder wert.

Wobei links nach meiner Beobachtung bedingt durch die Fokussierung auf Verteilungsmechanismen generell auf “alle gleich arm“ hinaus läuft.

Wobei ich mich gerade frage, ob “alle gleich reich“ nicht auch das Gefühl paternalistisch gesteuert zu werden hervorrufen würde?

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JJazzGold
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Re: Was ist links ...

Beitrag von JJazzGold »

imp hat geschrieben:(28 Nov 2018, 09:44)

Gern bei einem anderen Thema wieder oder wenn es konkreter wird. Einen erfolgreichen Tag.
Gerne und danke. :)
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Re: Was ist links ...

Beitrag von imp »

Uffhausen hat geschrieben:(28 Nov 2018, 20:05)

Gilt diese deine Denke eigentlich auch für den umgekehrten Fall? Also, wer Links aus Protest gegen Rechts wählt, will bewusst die DDR zurück?
Zu Zeiten der DDR wollte kaum wer außerhalb der DDR-gesponserten Szene die DDR. Nicht die Jusos, nicht die Neue Linke, nicht die Studentenvereinigungen, die Gewerkschaften gleich nicht. Alles, was so allgemein als links gilt, wollte die DDR nicht. Das ist ein Problem für solche Theorien.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Stoner »

imp hat geschrieben:(29 Nov 2018, 07:45)

Zu Zeiten der DDR wollte kaum wer außerhalb der DDR-gesponserten Szene die DDR. Nicht die Jusos, nicht die Neue Linke, nicht die Studentenvereinigungen, die Gewerkschaften gleich nicht. Alles, was so allgemein als links gilt, wollte die DDR nicht. Das ist ein Problem für solche Theorien.
Richtig, die DDR war den meisten zu spießig, da lief man lieber mit Mao-Bibeln, Stadtguerilla-Schriften, Gaddaffis Grünem Buch und vielem anderen herum. Was sich aber wie ein roter Faden durch alle Theorien und Grüppchen zog, war erstens der Glaube an Fortschritt und ein Endziel der Geschichte sowie die große (Um)Erziehung des Menschen. Darin unterschied man sich nicht von der DDR, an deren Ende ja auch der Sozialismus stehen sollte, zu dem hin man unterwegs war. Der wirkliche Unterschied lag wohl im Anti-Militarismus, aber sonst setzte man auch auf den Erziehungsgedanken. Und das ist bis heute so geblieben, Erziehung ist das wesentliche Merkmal aller linken Ideen. Negative Freiheit, Abwehrrechte waren immer zu wenig, man wollte ans Bewusstsein der Menschen. Das würde ich heute als den einzig verlässlichen Markenkern linken Denkens bezeichnen.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von imp »

MäckIntaier hat geschrieben:(29 Nov 2018, 09:26)
Erziehung ist das wesentliche Merkmal aller linken Ideen. Negative Freiheit, Abwehrrechte waren immer zu wenig, man wollte ans Bewusstsein der Menschen. Das würde ich heute als den einzig verlässlichen Markenkern linken Denkens bezeichnen.
Erziehung ist die Voraussetzung für das Funktionieren in einem Gemeinwesen. Das ist unabhängig davon, ob man liberal ist, rechtsextrem, umweltbewusst oder sozialdemokratisch. Ohne eine innere Zustimmung zu Grundlagen funktioniert keine moderne Gesellschaft. Was wäre auch die Alternative?
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Stoner »

imp hat geschrieben:(29 Nov 2018, 09:34)

Erziehung ist die Voraussetzung für das Funktionieren in einem Gemeinwesen. Das ist unabhängig davon, ob man liberal ist, rechtsextrem, umweltbewusst oder sozialdemokratisch. Ohne eine innere Zustimmung zu Grundlagen funktioniert keine moderne Gesellschaft. Was wäre auch die Alternative?
Es kommt darauf an, wer mit welcher Vollmacht erzieht. Das Eingreifen in die moralische Lebensführung der Menschen durch staatliche Institutionen, um ein bestimmtes Bewusstsein zu schaffen, ist keine freiheitliche Idee. Der Staat greift inzwischen direkt oder indirekt weit in das Leben der Menschen ein, weil er sich überall über die wie Staatsparteien auftretenden Parteien und deren Vertreter, mit denen er die Institutionen besetzt, Einfluss verschafft hat und sich im Namen des Fortschritts des geschichtlichen Subjekts zum Standardsetter der moralischen Lebensführung aufgeschwungen hat. Letztendlich kommt dabei nichts anderes heraus als ein umfassender säkularer Puritanismus.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von imp »

MäckIntaier hat geschrieben:(29 Nov 2018, 09:54)

Es kommt darauf an, wer mit welcher Vollmacht erzieht. Das Eingreifen in die moralische Lebensführung der Menschen durch staatliche Institutionen, um ein bestimmtes Bewusstsein zu schaffen, ist keine freiheitliche Idee. Der Staat greift inzwischen direkt oder indirekt weit in das Leben der Menschen ein.
Das ist der übliche Quatsch aus der blauen Narzisse. Tatsächlich war das sittliche Leben der Menschen noch nie so dereguliert wie in den letzten beiden Jahrzehnten. Kein Vergleich zur Blüte des Konservativen in den 50ern oder etwa zu Zeiten davor. Sogar sind tragische Figuren wie Jens Spahn oder Alexander Gauland heute nur möglich, weil es die von ihnen immer angeführte Enge gar nicht gibt. Übrigens auch ein Problem der sogenannten Autonomen: Auch sie verkennen diese Gesellschaft, in der es anstelle staatlicher Sanktion für abweichendes Verhalten lediglich die Möglichkeit gibt, es nicht zu mögen und danach zu handeln. Das ist es, was konservative und progressive Minderheiten nicht sehr gut vertragen: Dass sie zwar dürfen, aber die anderen auch. Es ist ganz natürlich. Diese larmoyante Unzufriedenheit mit dem Mainstream steht jugendlichen Schwärmern vielleicht noch ganz gut, Berufspolitiker im mittleren Alter sollten davon ablassen. Schauen wir nach USA um zu sehen, was für eine Art linksliberales oder konservatives Milieu uns sonst vor der Tür steht und anklopft.

Diese Welt von Affirmative Action und Underdog-Klientelismus einerseits, einer entkernten Freiheitsdefinition andererseits ist eine sehr ermüdende Spielart des Gegensatzes von rechts und links. Jedoch sieht man sehr gut, dass im Namen und Rahmen einer Rede von Freiheit ein ganzes Gebäude von Normen, Erwartungen und Forderungen an die Individuen mitläuft, den politischen Diskurs prägt, ohne in Gesetzesform wirksam zu werden. Umgekehrt ist die Schaffung immer neuer Stützräder für die Emanzipation dieser oder jener anders als oft behauptet keine Absage an die Freiheit des Einzelnen. Eine schreckliche Kakophonie und doch - oder gerade deswegen - hier und heute, dort und hier, so frei wie noch nie zuvor. Der laute und harte gesellschaftliche Streit um gute und schlechte Handlungen der Nachbarn mündet hier wie dort nur noch selten in Verbote, in verbindliche Vorschriften. Die Meinung der Nachbarn mag schwer zu ertragen sein, jedoch endet ihre Reichweite vor der Haustür wie es der staatliche Ordnungssinn nie tat. Das sollte bei all dem Gejammer um Erziehung nicht vergessen werden.

Es geht einer Gesellschaft gut, wenn sie möglichst weite Teile des Lebenswandels dem Einzelnen überlassen kann und doch funktioniert. Der Streitgegenstand zwischen links und rechts ist meist nur die kleine Frage, was funktionieren eigentlich bedeutet.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Alpha Centauri »

Man braucht ja nur schauen wie lange z.b. Homosexualität oder Ehebruch hierzulande strafbar waren und einige aus dem erzkonservativen Spektrum ,wollen ja genau dahin wieder zurück , so eine Haltung sagt viel aus
Stoner

Re: Was ist links ...

Beitrag von Stoner »

imp hat geschrieben:(29 Nov 2018, 10:25)

Das ist der übliche Quatsch aus der blauen Narzisse. Tatsächlich war das sittliche Leben der Menschen noch nie so dereguliert wie in den letzten beiden Jahrzehnten. Kein Vergleich zur Blüte des Konservativen in den 50ern oder etwa zu Zeiten davor. Sogar sind tragische Figuren wie Jens Spahn oder Alexander Gauland heute nur möglich, weil es die von ihnen immer angeführte Enge gar nicht gibt. Übrigens auch ein Problem der sogenannten Autonomen: Auch sie verkennen diese Gesellschaft, in der es anstelle staatlicher Sanktion für abweichendes Verhalten lediglich die Möglichkeit gibt, es nicht zu mögen und danach zu handeln. Das ist es, was konservative und progressive Minderheiten nicht sehr gut vertragen: Dass sie zwar dürfen, aber die anderen auch. Es ist ganz natürlich. Diese larmoyante Unzufriedenheit mit dem Mainstream steht jugendlichen Schwärmern vielleicht noch ganz gut, Berufspolitiker im mittleren Alter sollten davon ablassen. Schauen wir nach USA um zu sehen, was für eine Art linksliberales oder konservatives Milieu uns sonst vor der Tür steht und anklopft.

Diese Welt von Affirmative Action und Underdog-Klientelismus einerseits, einer entkernten Freiheitsdefinition andererseits ist eine sehr ermüdende Spielart des Gegensatzes von rechts und links. Jedoch sieht man sehr gut, dass im Namen und Rahmen einer Rede von Freiheit ein ganzes Gebäude von Normen, Erwartungen und Forderungen an die Individuen mitläuft, den politischen Diskurs prägt, ohne in Gesetzesform wirksam zu werden. Umgekehrt ist die Schaffung immer neuer Stützräder für die Emanzipation dieser oder jener anders als oft behauptet keine Absage an die Freiheit des Einzelnen. Eine schreckliche Kakophonie und doch - oder gerade deswegen - hier und heute, dort und hier, so frei wie noch nie zuvor. Der laute und harte gesellschaftliche Streit um gute und schlechte Handlungen der Nachbarn mündet hier wie dort nur noch selten in Verbote, in verbindliche Vorschriften. Die Meinung der Nachbarn mag schwer zu ertragen sein, jedoch endet ihre Reichweite vor der Haustür wie es der staatliche Ordnungssinn nie tat. Das sollte bei all dem Gejammer um Erziehung nicht vergessen werden.

Es geht einer Gesellschaft gut, wenn sie möglichst weite Teile des Lebenswandels dem Einzelnen überlassen kann und doch funktioniert. Der Streitgegenstand zwischen links und rechts ist meist nur die kleine Frage, was funktionieren eigentlich bedeutet.
Sittennormen sind ihres relativen Gültigkeitsanspruches wegen etwas ganz anderes als die mit universellem Anspruch auftretenden Moralnormen, von daher mag das sittliche Leben heute so dereguliert sein, wie es will und ist. Zwar haben die Sitten eines Landes sicher auch etwas mit der vorherrschenden Moral zu tun, aber Moral erschöpft sich nicht in den vorherrschenden Sitten.

Die (sehr deutsche) Ausgangsfrage "Was ist links" kann man meiner Ansicht nach nur noch halbwegs klar beantworten, wenn man auf das Staatsverständnis bzw. die Rolle des Staates und seiner Institutionen bei der Verbesserung des Menschen schaut. Hier ticken links und rechts ähnlich, allerdings mit ein paar deutlich unterschiedlichen Schwerpunkten. Und da behaupte ich eben, dass die aus den Strömungen der letzten 50 Jahre hervorgegangenen heutigen "Linken" mit der traditionellen Linken nur noch den (Um)Erziehungsauftrag gemeinsam hat. Die Quotenregelungen sind dabei das immer das sichtbarste Beispiel dieses Erziehungsauftrages, denn regulierte Gleichstellungen sind ja nichts anderes als der Versuch, die Maximen der Moral seiner Weltanschauung und des ihm zugrunde liegenden Menschenbildes durch staatliche Eingriffe durchzusetzen. Ob nun eine Ministerin eine Änderung des Wahlrechts durchsetzen will, um mehr Frauen ins Parlament zu bekommen, eine Staatsministerin (aus der CDU, was für eine Kapriole) vorschlägt, künftig nur noch mit Islamverbänden Gespräche zu führen, die eine bestimmte Frauenquote erfüllen, oder ob eine Ministerin die Gesellschaft für deutsche Sprache auffordert, das * offiziell zu machen, sind eben nichts anderes als erziehungspolitische Eingriffe, die eine Rolle des Staates voraussetzen, wie Liberale sie nur ungern vertreten. (Dass die Rechte der Staatsministerin Beifall klatscht ist dabei eher komisch, würde diese Rechte doch von Kulturverfall sprechen, wenn den Vertretern der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz eine Frauenquote zugemutet würde).

Kurzum: links zu sein bedeutet für mich immer, den einzelnen Menschen zur Durchsetzung einer Voraussetzung einer besseren Gesellschaft mit massiver staatlicher Nachhilfe verbessern zu wollen. Das war ja auch der Sinn des Gangs durch die Institutionen, selbst erziehen zu dürfen, den Menschen zum besseren Menschen zu machen, nicht ihn von staatlicher Bevormundung zu befreien. Vieles wirkt heute im Vergleich zur miefigen Zeit von vor 50 Jahren einfach wie ein Stabwechsel von rechts nach links.
Stoner

Re: Was ist links ...

Beitrag von Stoner »

Alpha Centauri hat geschrieben:(29 Nov 2018, 12:39)

Man braucht ja nur schauen wie lange z.b. Homosexualität oder Ehebruch hierzulande strafbar waren und einige aus dem erzkonservativen Spektrum ,wollen ja genau dahin wieder zurück , so eine Haltung sagt viel aus
Dazu bräuchten die aber die Macht, denn die gesellschaftliche Wirklichkeit stünde dem entgegen. Man sollte ja unterscheiden, ob der Staat einer Entwicklung Rechnung trägt, oder ob er sie institutionell herbeiführen will. Das ist doch der Punkt.
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Fuerst_48
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Fuerst_48 »

Links ist ds BÖSE, das CHAOS, die Sünde und das Verbrechen. Rechts ist Klarheit, Reinheit, Anstand und Würde.
Und 99% der Menschen sitzen in der sog. Mitte und können sich nicht entscheiden.
(IRONIE ENDE!!)
Mahmoud

Re: Was ist links ...

Beitrag von Mahmoud »

Narrative hat geschrieben:(25 Nov 2018, 18:52)

Mir sei erlaubt eine Frage in den öffentlichen Raum zu stellen.

Was sind die .... grundlegenden Prädikate einer linken "Haltung"?
Zu glauben, daß alle Menschen gleich sind und gleich viel wert sind.

Daraus folgend: Staatliche Umverteilung von Oben nach unten.

Straftäter als Opfer ihrer Umgebung anzusehen.

Straftaten als Folge von Verzweiflung anzusehen und ggf. Verständnis dafür aufbringen.

Jeder tue was er kann und deshalb ist Alles gleich viel wert, egal ob Putzfrau oder Gehirnchirurg. Ungleiche Bezahlung spiegelt nicht ungleiche Leistungen wieder sondern ist das Ergebnis eines Komplotts von "Denen da oben"

Wenn bestimnmte Gruppen besonders häufig in Gefängnissen sitzen bedeutet das nicht etwa, daß diese Gruppen tatsächlich krimineller sind ( z.B. Schwarze in den USA), sondern ist ein Zeichen für Ungleichbehandlung.
Sollten sie tatsächlich krimineller sein, so ist das eine Folge von eben dieser Ungleichbehandlung. Es kann nicht sein was nicht sein darf....

Wenn Jemand Reicher ist als ein Anderer, dann nicht weil er schlauer oder fleißiger war, sondern weil er ein raffgieriger Kapitalist ist, der ungerechtfertigter weise Glück in seinem Leben hatte....
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Alpha Centauri »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Nov 2018, 16:35)

Zu glauben, daß alle Menschen gleich sind und gleich viel wert sind.

Daraus folgend: Staatliche Umverteilung von Oben nach unten.

Straftäter als Opfer ihrer Umgebung anzusehen.

Straftaten als Folge von Verzweiflung anzusehen und ggf. Verständnis dafür aufbringen.

Jeder tue was er kann und deshalb ist Alles gleich viel wert, egal ob Putzfrau oder Gehirnchirurg. Ungleiche Bezahlung spiegelt nicht ungleiche Leistungen wieder sondern ist das Ergebnis eines Komplotts von "Denen da oben"

Wenn bestimnmte Gruppen besonders häufig in Gefängnissen sitzen bedeutet das nicht etwa, daß diese Gruppen tatsächlich krimineller sind ( z.B. Schwarze in den USA), sondern ist ein Zeichen für Ungleichbehandlung.
Sollten sie tatsächlich krimineller sein, so ist das eine Folge von eben dieser Ungleichbehandlung. Es kann nicht sein was nicht sein darf....

Wenn Jemand Reicher ist als ein Anderer, dann nicht weil er schlauer oder fleißiger war, sondern weil er ein raffgieriger Kapitalist ist, der ungerechtfertigter weise Glück in seinem Leben hatte....

Auch Rechte sind Gleichmacher und halten von Individualismus nicht viel ( z.b. Volksgemeinschaft) dass ist rechte Gleichmacherei ( war ja auch im Nationalsozialismus " Du bist nichts dein Volk/ Führer ist alles) Individualismus??? Gleich null , nur das Kollektiv ) die Masse,Gemeinschaft) zählt .
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Uffhausen »

imp hat geschrieben:(29 Nov 2018, 07:45)

Zu Zeiten der DDR wollte kaum wer außerhalb der DDR-gesponserten Szene die DDR. Nicht die Jusos, nicht die Neue Linke, nicht die Studentenvereinigungen, die Gewerkschaften gleich nicht. Alles, was so allgemein als links gilt, wollte die DDR nicht. Das ist ein Problem für solche Theorien.
Hätte man damals zu Zeiten des NS die Leute gefragt, was sie wollen, wäre bestimmt auch was ganz anderes bei rausgekommen, als dann tatsächlich eintrat. Und heute ist das garantiert nicht anders - trotzdem bekommt Rechts von Links in einer perfiden Selbstverständlichkeit das Gegenteil unterstellt. Die Anwendung des Umkehrschlusses bezogen auf die DDR ist dann nur fair. Da muss Links durch - und wenn sie es nicht wollen (oder können), müssen sie ihr Verhalten gegenüber Rechts entsprechend ändern. Dann hat sowas auch keine Grundlage mehr. Links ist im Ballbesitz - nicht Rechts!
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Re: Was ist links ...

Beitrag von imp »

Uffhausen hat geschrieben:(01 Dec 2018, 22:06)
Links ist im Ballbesitz - nicht Rechts!
Ganz egal ob du das glaubst - wäre es weit rechts von heute, wärest du vor mir tot. Gute Nacht.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Quatschki »

Leute mit Antifa-Fahne bei Protesten gegen eine Moschee? Zum Freitagsgebet in der Leipziger Roscherstraße protestierten Linke gegen islamischen Fanatismus.
http://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Linke ... in-Leipzig

https://gegen-islamismus.de/
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Re: Was ist links ...

Beitrag von unity in diversity »

Das können nur undogmatische, unorthodoxe Linke sein.
Die dogmatische Linke kennzeichnet völlige Empathielosigkeit gegenüber jedermann, außer gegen sich selber.
Dumme Trampeltiere halt. Trump könnte sie mögen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Quatschki »

Es gab wohl auch eine Gegenveranstaltung in Hör- und Rufweite

u.a. mit der Leipziger Volksvertreterin der Linken, Juliane Nagel
https://twitter.com/luna_le

k.A. ob dazwischen auch Polizei war
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Progressiver »

Im Idealfall ist links der gesellschaftliche Fortschritt. Rechts dagegen sind Monarchismus, Faschismus und die ganzen reaktionären Ansichten, die die diversen Religionen verbreiten. Als linker Atheist kann ich gar nicht anders, als mich gegen islamisches bzw. sonstiges religiöse Denken zu positionieren und die Werte von Humanismus und Aufklärung zu befürworten. Rassismus darf natürlich nicht sein. Aber falsche Toleranz gegenüber Leuten, die auf die Werte des Grundgesetzes und die Menschenrechte spucken, eben auch nicht. Ich bin antiklerikal, was das Christentum betrifft. Der Islam ist aber auch nicht gerade gesellschaftlich progressiv, sondern steht ideologisch betrachtet weit rechts.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Tom Bombadil »

Antifanten gegen die Islamisierung Europas? :D
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Progressiver »

Und wenn man nur das Linkssein betrachtet: Ich halte die Idee eines linken, progressiven Kommunitarismus nicht schlecht, der die Individualität des Einzelnen gleichzeitig anerkennt. Radikalindividualismus nützt letztendlich nur den neoliberalen Eliten, die aus der Vereinzelung und der Vereinsamung der Individuen Kapital schlagen können. Eine Masse von Einzelkämpfern ist besser zu beherrschen als eine solidarische Gemeinschaft, die sich im Ernstfall auch mal gemeinsam zur Wehr setzt beispielsweise gegen soziale Ungerechtigkeit und Ausbeutung. Von kollektivistischen Ansätzen, in denen sich der Einzelne völlig der Gruppe unterordnen muss, halte ich auch nichts.
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Selina
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Selina »

Ein spannendes Gespräch über das Linkssein, über "Revolutionen, rechte Vereinnahmungen, zaudernde Linke und das Verhältnis zum Staat". Vor allem denjenigen zu empfehlen, die sich für das Linkssein oder das Linkswerden und die damit zusammenhängenden Probleme und Fragen wirklich interessieren (was natürlich nicht vordergründig mit Partei-Eintritt zu tun hat. Links kann man auch ohne Parteizugehörigkeit sein. Wär ja auch noch schöner :D ):

https://www.neues-deutschland.de/artike ... hauen.html
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Re: Was ist links ...

Beitrag von nietoperz »

Progressiver hat geschrieben: Eine Masse von Einzelkämpfern ist besser zu beherrschen als eine solidarische Gemeinschaft, die sich im Ernstfall auch mal gemeinsam zur Wehr setzt beispielsweise gegen soziale Ungerechtigkeit und Ausbeutung. Von kollektivistischen Ansätzen, in denen sich der Einzelne völlig der Gruppe unterordnen muss, halte ich auch nichts.
Bloß wie bekommt man die Menschen dazu, eine Solidargemeinschaft zu bilden? Bisher wurde das doch nur mit Zwang versucht. Trotz allem angeborenen und erlerntem Sozialverhalten, wollen die meisten Menschen trotzdem Individualisten sein.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Selina »

nietoperz hat geschrieben:(12 Jan 2019, 09:53)

Bloß wie bekommt man die Menschen dazu, eine Solidargemeinschaft zu bilden? Bisher wurde das doch nur mit Zwang versucht. Trotz allem angeborenen und erlerntem Sozialverhalten, wollen die meisten Menschen trotzdem Individualisten sein.
Linkssein hat heute nichts mehr mit Kollektivismus und Zwang zur Unterordnung zu tun. Die Freiheit des Individuums geht selbstverständlich auch den Linken über alles. Der verflossene "real existierende Sozialismus" ist lange vorbei und wird von den allermeisten Linken nicht als erstrebenswert angesehen. Über diesen von dir genannten Spannungsbogen "Solidargemeinschaft und Individualismus" findest du auch vieles im oben von mir verlinkten Interview.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von nietoperz »

Selina hat geschrieben: Linkssein hat heute nichts mehr mit Kollektivismus und Zwang zur Unterordnung zu tun. Die Freiheit des Individuums geht selbstverständlich auch den Linken über alles.
Das sagen sie, aber ich traue dem Braten nicht. Viele halten, trotz des Scheiterns des Kommunismus', immer noch an den Ideen von Marx und Co. fest.

Es mag ganz schön sein, wenn die Menschen freiwillig danach leben. Aber sowas in Gesetze zu gießen, oder gar ein staatstragendes Konzept danach zu formen, würde wieder ein Griff ins Klo sein.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Tom Bombadil »

nietoperz hat geschrieben:(12 Jan 2019, 09:53)

Bloß wie bekommt man die Menschen dazu, eine Solidargemeinschaft zu bilden? Bisher wurde das doch nur mit Zwang versucht.
Die Solidargemeinschaft in westlichen Sozialstaaten ist erzwungen? Teilweise sicherlich, denn kaum jemand zahlt gerne Steuern und Abgaben, trotzdem überwiegt der Nutzen die Kosten, das ist einfaches Kalkül. Zudem steht es jedem frei, die Solidargemeinschaft zu verlassen und sein Glück in einem anderen, weniger solidarischen Staat zu versuchen.
Trotz allem angeborenen und erlerntem Sozialverhalten, wollen die meisten Menschen trotzdem Individualisten sein.
Wollen die Menschen das wirklich oder ist das so eine Sache, die vor allen Dingen die 68er mit ihrem völlig übertriebenen Individualismusbild meinen? Bei den "Millenials" trifft das nur noch teilweise zu:
Sprechen Forscher über die Millennials oder die Generation Y, also die 1980 bis 2000 Geborenen, zeichnen sie genau dieses Bild: Diese Generation sei, entgegen vieler Vorurteile, durchaus leistungsorientiert und möchte auch erfolgreich sein - aber nicht auf Kosten der Familie, Freunde oder persönlicher Interessen.
http://www.spiegel.de/karriere/generati ... 95595.html

Da stehen Familie und Freunde wieder höher im Kurs.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Umetarek »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Jan 2019, 10:43)
Sprechen Forscher über die Millennials oder die Generation Y, also die 1980 bis 2000 Geborenen, zeichnen sie genau dieses Bild: Diese Generation sei, entgegen vieler Vorurteile, durchaus leistungsorientiert und möchte auch erfolgreich sein - aber nicht auf Kosten der Familie, Freunde oder persönlicher Interessen.
http://www.spiegel.de/karriere/generati ... 95595.html

Da stehen Familie und Freunde wieder höher im Kurs.
Das ist ja kein Widerspruch, aber ich glaube kaum, dass sich jemand in seine persönlichen Dinge von den Eltern wieder reinreden lassen will. arrangierte Hochzeiten usw sind vom Tisch. Das Familienkonzept hat sich, nicht zuletzt wegen der 68er doch ziemlich verändert, in meinen Augen zum Besseren.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Tom Bombadil »

Umetarek hat geschrieben:(12 Jan 2019, 11:19)

Das Familienkonzept hat sich, nicht zuletzt wegen der 68er doch ziemlich verändert, in meinen Augen zum Besseren.
Schon, alleine dass die Erziehung jetzt gewaltfreier abläuft als früher ist ein Fortschritt, aber der übersteigerte Individualismus, der auch in den Medien viel gepredigt wird, scheint so nicht stattzufinden, Familie und Freunde bleiben beliebt. Und das ist auch gut so, denn die sind quasi die Atome der Solidargemeinschaft. Für Herrschende sind das eher schlechte Nachrichten, denn einzelne Individuen sind einfacher zu beherrschen.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Alpha Centauri »

Progressiver hat geschrieben:(24 Dec 2018, 12:36)

Und wenn man nur das Linkssein betrachtet: Ich halte die Idee eines linken, progressiven Kommunitarismus nicht schlecht, der die Individualität des Einzelnen gleichzeitig anerkennt. Radikalindividualismus nützt letztendlich nur den neoliberalen Eliten, die aus der Vereinzelung und der Vereinsamung der Individuen Kapital schlagen können. Eine Masse von Einzelkämpfern ist besser zu beherrschen als eine solidarische Gemeinschaft, die sich im Ernstfall auch mal gemeinsam zur Wehr setzt beispielsweise gegen soziale Ungerechtigkeit und Ausbeutung. Von kollektivistischen Ansätzen, in denen sich der Einzelne völlig der Gruppe unterordnen muss, halte ich auch nichts.

Von Beispielen ist das letzt Jahrhundert ja voll von von ideologisierter Zwangskollektivierung ob radikal links oder rechts ( DDR, Nazi Herrschaft usw) und dass waren stets völlig abschreckende Beispiele die gänzlich gescheitert sind.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Quatschki »

Marx hat gesagt: Religion ist Opium fürs Volk.
Linke sind für die Freigabe von Drogen. Also für Religionen.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Selina
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Selina »

nietoperz hat geschrieben:(12 Jan 2019, 10:42)

Das sagen sie, aber ich traue dem Braten nicht. Viele halten, trotz des Scheiterns des Kommunismus', immer noch an den Ideen von Marx und Co. fest.

Es mag ganz schön sein, wenn die Menschen freiwillig danach leben. Aber sowas in Gesetze zu gießen, oder gar ein staatstragendes Konzept danach zu formen, würde wieder ein Griff ins Klo sein.
Die Marxsche Analyse des Kapitals, zum Beispiel die Mehrwert-Theorie, finden wirklich heute wieder viele Leute in zunehmenden Maße interessant. Das aber hat nichts mit real-sozialistischen Verwerfungen der Vergangenheit zu tun. Der Kollektivismus, der in diesem "real existierenden Sozialismus" herrschte, war eine merkwürdig-verquaste Ableitung marxistisch-leninistischer Theorien, die nicht von Bestand und nicht glaubhaft war. Allerdings sollte man auch da genauer hinschauen, weil nicht alles, was da gemacht wurde im komplizierten Wechselverhältnis "Gesellschaft - Individuum" nun völlig falsch war. Das ist ein äußerst schwieriger Prozess gewesen, mit dem man sich befassen kann, falls es einen - frei von Klischees - wirklich interessiert. Und ich kann ältere Menschen verstehen, die heute durch ihre Fabrikhallen-Ruinen laufen und anfangen zu weinen, weil sie hier im "Kollektiv" ihre besten Jahre verbracht haben, wie sie sagen. Im Kollektiv zu arbeiten, hieß damals auch, einen Teil der Freizeit miteinander zu verbringen, es gab Betriebsärzte, Betriebssportgruppen, Betriebskindergärten, Betriebsfeste, Foto- und Literaturzirkel, eine besondere Frauen- und Alleinerziehenden-Förderung an den Betrieben. Und all das war selbstverständlich nicht vordergründig mit Zwang und Unterwanderung gleichzusetzen. Diese Leute, die heute weinen, wenn sie durch die Betriebsruinen laufen, haben all das gerne getan und vermissen es. Heute noch. Dort, wo es ihnen mal zu "ideologisch" und zu "propagandistisch" wurde, entzogen sie sich sehr schnell. Das wollte keiner, und das sagten sie dann auch. Schon damals.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von DarkLightbringer »

es geht schon lange nicht mehr um das traditionelle links-rechts-Schema, welches im 18. jh. erfunden wurde.
heute geht es um den Wettstreit liberaler und autoritärer Kräfte.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Selina »

Quatschki hat geschrieben:(12 Jan 2019, 12:21)

Marx hat gesagt: Religion ist Opium fürs Volk.
Linke sind für die Freigabe von Drogen. Also für Religionen.
:D

Stammt der Kalauer aus deiner eigenen Feder (Tastatur)?
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Selina »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Jan 2019, 17:10)

es geht schon lange nicht mehr um das traditionelle links-rechts-Schema, welches im 18. jh. erfunden wurde.
heute geht es um den Wettstreit liberaler und autoritärer Kräfte.
Davon ist ja auch keine Rede im Moment. Es geht eher um solche Geschichten wie Kollektivismus vs Individualismus. Und mal davon abgesehen: Auch hinter gegenwärtigen autoritäten Bestrebungen steckt zurzeit mehr Rechtes als Linkes. Siehe Rechtsruck in ganz Europa.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(12 Jan 2019, 17:18)

Davon ist ja auch keine Rede im Moment. Es geht eher um solche Geschichten wie Kollektivismus vs Individualismus. Und mal davon abgesehen: Auch hinter gegenwärtigen autoritäten Bestrebungen steckt zurzeit mehr Rechtes als Linkes. Siehe Rechtsruck in ganz Europa.
ich darfs mal ganz kritisch sagen - wenn sich linke und rechte auf Putin einigen, dann ist der nenner das autoritäre. der Gegensatz ist das liberaldemokratische, ebenfalls links und rechts aufzufinden.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Quatschki »

Selina hat geschrieben:(12 Jan 2019, 17:13)

:D

Stammt der Kalauer aus deiner eigenen Feder (Tastatur)?
Ich versuche nur krampfhaft eine Erklärung dafür zu finden, warum die Linken dem Islam so in den Arsch kriechen.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von DarkLightbringer »

Quatschki hat geschrieben:(12 Jan 2019, 19:25)

Ich versuche nur krampfhaft eine Erklärung dafür zu finden, warum die Linken dem Islam so in den Arsch kriechen.
tun die linken ja nicht, wenn es um pro-westliche Staaten geht und tun die rechten genauso, wenn es etwa um den Iran geht.
das ganze Schema funktioniert nicht mehr wirklich, jedenfalls nicht in den zentralen fragen der zeit.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Echt »

Quatschki hat geschrieben:(12 Jan 2019, 19:25)

Ich versuche nur krampfhaft eine Erklärung dafür zu finden, warum die Linken dem Islam so in den Arsch kriechen.
Ein Großteil der Linken ist antiamerikanisch und antijüdisch eingestellt. Genauso wie ein Großteil der Moslems. Die Linken gehen davon aus, dass die Araber von Amerikanern und Juden unterdrückt werden und die Gewalt, die von Arabern, die zum größten Teil muslimisch sind, ausgeübt wird, nur berechtigter Widerstand ist. Aus derselben Geisteshaltung ist ja die RAF entstanden.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von DarkLightbringer »

ein Großteil der extremen rechten ist ebenfalls antiamerikanisch eingestellt.
im grunde wären italienische Verhältnisse sehr naheliegend - die waren ja auch schon mehrfach in der geschichte Vorreiter.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Quatschki »

Echt hat geschrieben:(12 Jan 2019, 19:47)

Ein Großteil der Linken ist antiamerikanisch und antijüdisch eingestellt. Genauso wie ein Großteil der Moslems. Die Linken gehen davon aus, dass die Araber von Amerikanern und Juden unterdrückt werden und die Gewalt, die von Arabern, die zum größten Teil muslimisch sind, ausgeübt wird, nur berechtigter Widerstand ist. Aus derselben Geisteshaltung ist ja die RAF entstanden.
Aber Kommunisten werden nicht in Israel verfolgt und hingerichtet, sondern beispielweise im Iran?!
Alles, wofür Linke seit 200 Jahren kämpfen: Gleichberechtigung, freie Wahlen, Gewerkschaften, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, freier Zugang zu Bildung, freie Berufswahl, Abschaffung der Standesprivilegien von Adel und Klerus, Abschaffung der Vererbbarkeit von Titeln und Ämtern.
usw. Oder der in jüngerer Zeit hinzu gekommene Genderquatsch -
was davon bitte lässt sich denn mit dem Islam oder, anders gesagt, in einer Gesellschaft mit einem starken oder erstarkenden Islam umsetzen?
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Re: Was ist links ...

Beitrag von DarkLightbringer »

die linke sieht doch Saudi-arabien sehr kritisch, die türkei auch.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Echt »

Quatschki hat geschrieben:(12 Jan 2019, 20:08)

Aber Kommunisten werden nicht in Israel verfolgt und hingerichtet, sondern beispielweise im Iran?!
Alles, wofür Linke seit 200 Jahren kämpfen: Gleichberechtigung, freie Wahlen, Gewerkschaften, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, freier Zugang zu Bildung, freie Berufswahl, Abschaffung der Standesprivilegien von Adel und Klerus, Abschaffung der Vererbbarkeit von Titeln und Ämtern.
usw. Oder der in jüngerer Zeit hinzu gekommene Genderquatsch -
was davon bitte lässt sich denn mit dem Islam oder, anders gesagt, in einer Gesellschaft mit einem starken oder erstarkenden Islam umsetzen?
Nichts. Die Linken leiden an einer gewissen Schizophrenie. Damit meine ich die linke Bewegung und nicht einzelne Menschen mit linken politischen Einstellungen.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von BlueMonday »

Quatschki hat geschrieben:(12 Jan 2019, 12:21)

Marx hat gesagt: Religion ist Opium fürs Volk.
... Opium des Volkes. Wichtiger Unterschied.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Alpha Centauri »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Jan 2019, 20:01)

ein Großteil der extremen rechten ist ebenfalls antiamerikanisch eingestellt.
im grunde wären italienische Verhältnisse sehr naheliegend - die waren ja auch schon mehrfach in der geschichte Vorreiter.

Und vor allem "antijüdisch"dass sind und waren die Rechten ja nie????? So ein blanker Schwachsinn. Bei der Putin Arschkriecherei halten sich LINKE wie RECHTE " LINKSPARTEI und AFD in etwa die Waage.

Noch ein Beispiel Kollektivismus: sowohl LINKE wie RECHTE haben in ihren radikalsten ideologischsten Spielformen den " Zwangskolletivismus ( du bist nichts deine Sippe, Gruppe, Klasse, Nation ,Volksgemeinschaft usw., ist alles) zum Inhalt Paradebeispiele wie erwähnt DDR, und 3. Reich.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von DarkLightbringer »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Jan 2019, 12:53)

Und vor allem "antijüdisch"dass sind und waren die Rechten ja nie????? So ein blanker Schwachsinn. Bei der Putin Arschkriecherei halten sich LINKE wie RECHTE " LINKSPARTEI und AFD in etwa die Waage.

Noch ein Beispiel Kollektivismus: sowohl LINKE wie RECHTE haben in ihren radikalsten ideologischsten Spielformen den " Zwangskolletivismus ( du bist nichts deine Sippe, Gruppe, Klasse, Nation ,Volksgemeinschaft usw., ist alles) zum Inhalt Paradebeispiele wie erwähnt DDR, und 3. Reich.
ganz genau - extreme rechte und linke spiegeln sich wie eineiige Zwillinge.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Fuerst_48 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Jan 2019, 14:24)

ganz genau - extreme rechte und linke spiegeln sich wie eineiige Zwillinge.
Richtig! Und der gemeinsame Nenner ist : VOLLDEPPEN - beide extremen Lager!!
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Weltregierung »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Jan 2019, 12:53)

Und vor allem "antijüdisch"dass sind und waren die Rechten ja nie????? So ein blanker Schwachsinn. Bei der Putin Arschkriecherei halten sich LINKE wie RECHTE " LINKSPARTEI und AFD in etwa die Waage.

Noch ein Beispiel Kollektivismus: sowohl LINKE wie RECHTE haben in ihren radikalsten ideologischsten Spielformen den " Zwangskolletivismus ( du bist nichts deine Sippe, Gruppe, Klasse, Nation ,Volksgemeinschaft usw., ist alles) zum Inhalt Paradebeispiele wie erwähnt DDR, und 3. Reich.
Ich find Putin kacke und will niemanden "kollektivieren". Bin ich jetzt nicht mehr dingsextrem? Fände ich sehr schade! :(
ich sprenge eure demo und es regnet hackepeter
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Re: Was ist links ...

Beitrag von DarkLightbringer »

Weltregierung hat geschrieben:(13 Jan 2019, 15:22)

Ich find Putin kacke und will niemanden "kollektivieren". Bin ich jetzt nicht mehr dingsextrem? Fände ich sehr schade! :(
du rechnest dich ja auch dem ernsten flügel einer comedy-partei zu, nicht ? das wäre dann jedenfalls nicht traditionell links.
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Re: Was ist links ...

Beitrag von Weltregierung »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Jan 2019, 16:04)

du rechnest dich ja auch dem ernsten flügel einer comedy-partei zu, nicht ? das wäre dann jedenfalls nicht traditionell links.
Ich bin zwar kein Mitglied der FDP, aber aus Interesse: Die haben einen ernsten Flügel?

Und was ist "traditionell links"?
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