Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

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Cat with a whip
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Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Cat with a whip »

Angesichts des Spenderorgan-Mangels hat sich die Widerspruchslösung als die belegbar bessere Strategie erwiesen um die Versorgung zu verbessern.

Für jeden Bürger mit einer abweichenden Meinung besteht grundsätzlich die Möglichkeit sich ausdrücklich dagegen auszusprechen, dass nach seinem Tod dessen Körperteile kranken Mitbürgern ein besseres Leben ermöglichen. Ich würde dann auch vorschlagen dass jeder der seinen Widerspruch einlegt und sich gegen gegen diese Solidarität entscheidet auch umgekehrt sein Recht als Empfänger von Spenderorganen verwirkt.

Wäre eine nicht eine ehrliche Sache, was meint das Forum?
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JJazzGold
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

Auf alle Fälle pro Spahn, das hätte den Vorteil, dass sich die Bequemen mit besserem Gewissen weiterhin bequemen können und Diejenigen, die auf gar keinen Fall ihre Organe spenden wollen, dies rechtzeitig bekannt geben können und nicht nachträglich auf die Entscheidung ihrer Angehörigen angewiesen sind und zehntausend (?) Wartende bessere Aussichten auf ein verlängertes Leben haben.
Strafe für Verweigerung finde ich unangemessen.

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Cat with a whip
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Cat with a whip »

Von Strafe würde ich da nicht reden, eher von freiwilligen Verzicht auf die Solidargemeinschft. Das ist ziemlich fair.
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denkmal
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von denkmal »

Da scheint mir der Zweck die Mittel zu heiligen.
Grundsätzlich sollte mein Körper mir gehören und ich bestimme dezidiert darüber, was damit geschieht. Für mich hat die Widerspruchslösung den Geschmack der stillschweigenden Vereinnahmung der Körper der Bürger durch den Staat. Dieses scheint immer mehr um sich zu greifen. Unterstellt wird: Du gehörst dem Staat.
In meinen Augen eine besorgniserregende Entwicklung.
Dan könnte man ja auch die Unschuldsvermutung abschaffen und der Bürger soll sich dann im Einzelfall kümmern, einen Nachweis seiner Unschuld zu führen.
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von NMA »

denkmal hat geschrieben:(03 Sep 2018, 15:28)


(...)Grundsätzlich sollte mein Körper mir gehören (...)

Aber wer bist du nach deinem Tod; oder besser gefragt: Bist du? Wenn du nicht existierst, kann dir auch nichts gehören.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Liegestuhl »

denkmal hat geschrieben:(03 Sep 2018, 15:28)
Für mich hat die Widerspruchslösung den Geschmack der stillschweigenden Vereinnahmung der Körper der Bürger durch den Staat. Dieses scheint immer mehr um sich zu greifen. Unterstellt wird: Du gehörst dem Staat.
In meinen Augen eine besorgniserregende Entwicklung.
Sehe ich genauso. In eine solche Entscheidung sollte jeder Mensch bewusst einwilligen.

Ein Kompromiss wäre eine Bevorzugung von Organspendern/Blutspender im Falle einer benötigten Organspende.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Vongole »

Pro Vorschlag Spahn, allerdings ohne seine Option der doppelten Widerspruchsregelung.
Das Argument: "Mein Körper gehört mir" zieht in meinen Augen nicht, denn es wäre ja jedem Bürger möglich, der Spende ausdrücklich zu widersprechen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Billie Holiday »

JJazzGold hat geschrieben:(03 Sep 2018, 14:48)

Auf alle Fälle pro Spahn, das hätte den Vorteil, dass sich die Bequemen mit besserem Gewissen weiterhin bequemen können und Diejenigen, die auf gar keinen Fall ihre Organe spenden wollen, dies rechtzeitig bekannt geben können und nicht nachträglich auf die Entscheidung ihrer Angehörigen angewiesen sind und zehntausend (?) Wartende bessere Aussichten auf ein verlängertes Leben haben.
Strafe für Verweigerung finde ich unangemessen.

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Zum einen habe ich miterlebt, wie ein Bekannter mit Spenderniere wieder neu aufgelebt ist und eine deutliche Verbesserung seiner Lebensqualität erlangte....und zum anderen lebe ich selbst auch sehr gern und würde mich sehr freuen, wenn ich im Notfall ein Spenderorgan bekäme.
Deshalb kann nach meinem Ableben alles rausgenommen werden, was anderen helfen könnte, ich lasse mich da nicht lumpen. Im Verbrennungsofen benötige ich keine Organe mehr, aber bestimmt jemand anderes. :cool:
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Skull »

Cat with a whip hat geschrieben:(03 Sep 2018, 14:41)

was meint das Forum?
Ich bin in jedem Fall für die französische Lösung. :)

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Cat with a whip
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Cat with a whip »

denkmal hat geschrieben:(03 Sep 2018, 15:28)

Für mich hat die Widerspruchslösung den Geschmack der stillschweigenden Vereinnahmung der Körper der Bürger durch den Staat. Dieses scheint immer mehr um sich zu greifen. Unterstellt wird: Du gehörst dem Staat.
In meinen Augen eine besorgniserregende Entwicklung.
Unterstellt wird eher dass jeder gerne in Not ein verfügbares Spenderorgan erhalten kann. Wer das nicht will kann ja widerrufen. Ich fänds dann fair wenn diese Egoisten dann auch verbindlich auf Spenderorgane verzichteten.

Bestimmt denken sie anders wenn sie in Not sind und kein Spenderorgan da ist das ihnen das Leiden veringert.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Wähler »

Bei den derzeitigen Organspende-Ausweisen der Techniker-Krankenkasse kann man übrigens jetzt schon widersprechen. Mit der neuen gesetzlichen Lösung müsste sich jeder mit dem Thema beschäftigen und für sich persönlich eine Entscheidung treffen.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von jack000 »

Cat with a whip hat geschrieben:(03 Sep 2018, 14:41)

Angesichts des Spenderorgan-Mangels hat sich die Widerspruchslösung als die belegbar bessere Strategie erwiesen um die Versorgung zu verbessern.

Für jeden Bürger mit einer abweichenden Meinung besteht grundsätzlich die Möglichkeit sich ausdrücklich dagegen auszusprechen, dass nach seinem Tod dessen Körperteile kranken Mitbürgern ein besseres Leben ermöglichen. Ich würde dann auch vorschlagen dass jeder der seinen Widerspruch einlegt und sich gegen gegen diese Solidarität entscheidet auch umgekehrt sein Recht als Empfänger von Spenderorganen verwirkt.

Wäre eine nicht eine ehrliche Sache, was meint das Forum?
Bin ich 100% dafür! Es ist mir ein Rätsel was ich als Toter noch mit funktionierenden Organen sollte die jemand anderes das Leben retten können noch anfangen sollte, ... würde aber auch niemanden pauschal verurteilen der das ablehnt (Das muss ein jeder mit seinem Gewissen entscheiden).
=> Das Ganze abrunden tut die hier bereits genannte Idee, das diejenigen die noch keine Ablehnung durchgeführt haben bei eigenem Bedarf bevorzugt werden!

Ein Thema für eine Ablehnung könnte allerdings sein, das die Gefahr besteht schneller als tot erklärt wird als wie das wirklich der Fall ist.

PS: Es hätte durchaus einen Sinn gemacht zu dem Thema eine Umfrage zu machen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von imp »

Spahn tut der Organmafia einen Gefallen und liefert Kliniken betriebswirtschaftlich gute Gründe, aus einer Notfall-OP mit ungewissem Ausgang im Zweifel eine gute Verwertungskette zu bauen. Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Liberty »

Vongole hat geschrieben:(03 Sep 2018, 16:07)
Das Argument: "Mein Körper gehört mir" zieht in meinen Augen nicht, denn es wäre ja jedem Bürger möglich, der Spende ausdrücklich zu widersprechen.
Es ist ein grosser Unterschied, ob sich ein Mensch sich selbst aktiv zum Spender erklärt oder ob der Staat alle Menschen zwangsweise zu Spendern erklärt und der einzelne Mensch sich dagegen dann wehren muss.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

Cat with a whip hat geschrieben:(03 Sep 2018, 15:07)

Von Strafe würde ich da nicht reden, eher von freiwilligen Verzicht auf die Solidargemeinschft. Das ist ziemlich fair.
Nein, damit bin ich nicht einverstanden. Menschen haben ihre Gründe, von religiös bis psychisch bedingt, weshalb sie ihre Organe nicht spenden wollen und diese Freiheit muss ihnen unter allen Umständen gewährt bleiben, ohne sie deshalb zu benachteiligen.

Selbst die Girlies und Boys, die es vorziehen die Zeit, die es kostet, den von den Krankenkassen in regelmäßigen Abständen zugeschickten Ausweis, auszufüllen lieber in den Kauf eines Coffee to go oder die Weiterleitung eines Smartphonebildchens zu investieren müssen diese Freiheit haben, ohne spätere drastische Folgen befürchten zu müssen. Denn das wäre Erpressung.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von imp »

Liberty hat geschrieben:(03 Sep 2018, 19:06)

Es ist ein grosser Unterschied, ob sich ein Mensch sich selbst aktiv zum Spender erklärt oder ob der Staat alle Menschen zwangsweise zu Spendern erklärt und der einzelne Mensch sich dagegen dann wehren muss.
Zumal man nichts tun kann, wenn sie den Widerspruch "leider zu spät" gesehen haben.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2018, 18:55)

Spahn tut der Organmafia einen Gefallen und liefert Kliniken betriebswirtschaftlich gute Gründe, aus einer Notfall-OP mit ungewissem Ausgang im Zweifel eine gute Verwertungskette zu bauen. Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt.
Was, glaubst du, interessiert mich das, wenn ich tot bin? Würde ich dann wütend die Harfe von der Wolke schmeißen, trifft sie mit Sicherheit den Falschen und Derjenige ist froh, ein Spenderorgan zu bekommen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Sep 2018, 16:20)

:thumbup:
Sehe ich ähnlich. Ich habe seit etlichen Jahren einen Spenderausweis in der Handtasche.
Zum einen habe ich miterlebt, wie ein Bekannter mit Spenderniere wieder neu aufgelebt ist und eine deutliche Verbesserung seiner Lebensqualität erlangte....und zum anderen lebe ich selbst auch sehr gern und würde mich sehr freuen, wenn ich im Notfall ein Spenderorgan bekäme.
Deshalb kann nach meinem Ableben alles rausgenommen werden, was anderen helfen könnte, ich lasse mich da nicht lumpen. Im Verbrennungsofen benötige ich keine Organe mehr, aber bestimmt jemand anderes. :cool:

Bei mir gehen die Reste auch durchs Feuer und dann an die Baumwurzel. Dem Baum ist es egal, ob in der Asche auch Organe enthalten sind und mir zu diesem Zeitpunkt auch.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Skull »

jack000 hat geschrieben:(03 Sep 2018, 18:36)

Ein Thema für eine Ablehnung könnte allerdings sein,
das die Gefahr besteht schneller als tot erklärt wird als wie das wirklich der Fall ist.
Aufklärung tut Not. Vorurteile sind dagegen nicht auszurotten.

Stirbt jemand, erklärt "irgendEINER" ihn für tot.
Stirbt jemand, der Organe spenden würde/wollte/könnte müssen ihn ZWEI "unabhängig" voneinander für tot erklären.
Was mag da wohl "sicherer" sein ?

Das irgendjemand oder irgendwelche "zwei" jemanden vorschnell für tot erklärt,
ist genauso wahrscheinlich wie heute. Ärzte vor Ort beim "Betroffenen" habe ja nichts
mit der Organspende"kette , sowie den nachlaufenden Prozessen zu tun.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Skull »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2018, 18:55)

Spahn tut der Organmafia einen Gefallen und liefert Kliniken betriebswirtschaftlich gute Gründe, aus einer Notfall-OP mit ungewissem Ausgang im Zweifel eine gute Verwertungskette zu bauen. Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt.
Ich finde es bedauerlich, hinter jede Ecke ... irgendeinen Hintergedanken zu vermuten.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von imp »

Skull hat geschrieben:(03 Sep 2018, 19:49)

Ich finde es bedauerlich, hinter jede Ecke ... irgendeinen Hintergedanken zu vermuten.

mfg
Ich finde es bedauerlich, dass man sich das bei Spahn gar nicht anders denken kann.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(03 Sep 2018, 19:35)

Was, glaubst du, interessiert mich das, wenn ich tot bin?
Ich finde es eben wichtig, dass tot sein sich nicht rechnen soll bei diesen Leuten.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Skull »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2018, 19:50)

Ich finde es bedauerlich, dass man sich das bei Spahn gar nicht anders denken kann.
Was interessiert mich Herr Spahn...

Ich bin schon seit Jahrzehnt(en) für eine ander Gesetzeslage.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von jack000 »

Skull hat geschrieben:(03 Sep 2018, 19:46)

Aufklärung tut Not. Vorurteile sind dagegen nicht auszurotten.

Stirbt jemand, erklärt "irgendEINER" ihn für tot.
Stirbt jemand, der Organe spenden würde/wollte/könnte müssen ihn ZWEI "unabhängig" voneinander für tot erklären.
Was mag da wohl "sicherer" sein ?
Ok, das wusste ich nicht. Aber interessante Information die dem Bürger zumindest diesen Teil der Angst davor nehmen sollte.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2018, 19:51)

Ich finde es eben wichtig, dass tot sein sich nicht rechnen soll bei diesen Leuten.
Das rechnet sich durch die Erbschaftssteuer.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Skull »

jack000 hat geschrieben:(03 Sep 2018, 19:56)

Ok, das wusste ich nicht.

Aber interessante Information die dem Bürger zumindest diesen Teil der Angst davor nehmen sollte.
Ich schrieb doch: Aufklärung tut not. :)

Ich habe seit Jahrzehnten einen Organspendeausweis...
...und vor 7 Jahren bekam ein Freund von mir in Frankreich eine neue Leber.
Dank deren anderer Gesetzeslage.

In Deutschland...wäre er heute...tot.
Eine Frau wäre Witwe, zwei Kinder Waisen und ein Kind wäre nicht geboren worden.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(03 Sep 2018, 19:58)

Das rechnet sich durch die Erbschaftssteuer.
Nicht tot - keine Steuer. Dafür teure Therapie. Win-Win für Krankenhaus und mich. Es verliert der populistische Halbglatzige.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2018, 20:00)

Nicht tot - keine Steuer. Dafür teure Therapie. Win-Win für Krankenhaus und mich. Es verliert der populistische Halbglatzige.
Nicht tot, Steuer- und Sozialabgabenzahler.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(03 Sep 2018, 20:06)

Nicht tot, Steuer- und Sozialabgabenzahler.
Und sogar gern. Nur nicht mehr als sein muss.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

JJazzGold hat geschrieben:(03 Sep 2018, 14:48)

Auf alle Fälle pro Spahn, das hätte den Vorteil, dass sich die Bequemen mit besserem Gewissen weiterhin bequemen können und Diejenigen, die auf gar keinen Fall ihre Organe spenden wollen, dies rechtzeitig bekannt geben können und nicht nachträglich auf die Entscheidung ihrer Angehörigen angewiesen sind und zehntausend (?) Wartende bessere Aussichten auf ein verlängertes Leben haben.
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Mich wundert zwar, dass sowas von Spahn kommt, ist aber im Grunde ist es egal - hauptsache, diese Regelung kommt.
Allerdings befürchte ich, dass das Ganze wieder zerredet wird und dann irgendwas bei rumkommt, was nichts hilft.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Liberty »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2018, 19:31)
Zumal man nichts tun kann, wenn sie den Widerspruch "leider zu spät" gesehen haben.
Selbst wenn kein Widerspruch existiert, aus welchen Gründen auch immer, kann das keine Rechtfertigung sein diesem Menschen einfach seine Organe zu entnehmen. Ein fehlender Widerspruch ist nicht gleichzusetzen mit einer ausdrücklichen Zustimmung der betroffenen Person.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von imp »

Liberty hat geschrieben:(03 Sep 2018, 20:32)

Selbst wenn kein Widerspruch existiert, aus welchen Gründen auch immer, kann das keine Rechtfertigung sein diesem Menschen einfach seine Organe zu entnehmen. Ein fehlender Widerspruch ist nicht gleichzusetzen mit einer ausdrücklichen Zustimmung der betroffenen Person.
Ja, da dreht die Lobby dran. Das ist sicher kein Gesetz zuliebe organkranker Opfer.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

Liberty hat geschrieben:(03 Sep 2018, 20:32)

Selbst wenn kein Widerspruch existiert, aus welchen Gründen auch immer, kann das keine Rechtfertigung sein diesem Menschen einfach seine Organe zu entnehmen. Ein fehlender Widerspruch ist nicht gleichzusetzen mit einer ausdrücklichen Zustimmung der betroffenen Person.
Sollte die gesetzliche Lage so sein, dass es einen Widerspruch braucht, dann muss man halt selbst in die Puschen kommen. Da das dann ja auch durch die Medien gehetzt wird, kann kaum Jemand behaupten, er hätte nix davon gewusst.

Mir ist zwar schleierhaft, was man als Toter mit Organen anfängt, aber gut ...
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Ein Terraner »

Wieviel Menschen werden wohl verfrüht aufgegeben um an die Organe zu kommen?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

Ein Terraner hat geschrieben:(03 Sep 2018, 20:48)

Wieviel Menschen werden wohl verfrüht aufgegeben um an die Organe zu kommen?
Wohl kaum einer,
die Ärzte und Krankenhäuser verdienen an Schwerstkranken mehr als an Organentnahme.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Liberty »

Misterfritz hat geschrieben:(03 Sep 2018, 20:44)
Sollte die gesetzliche Lage so sein, dass es einen Widerspruch braucht, dann muss man halt selbst in die Puschen kommen.
Und wenn man sich z.B. noch kein abschliessendes Urteil zu dem Thema gebildet hat, entscheidet dann der Staat einfach, dass man Organspender ist, obwohl man selbst sich nie dazu bereit erklärt hat.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

Liberty hat geschrieben:(03 Sep 2018, 20:53)

Und wenn man sich z.B. noch kein abschliessendes Urteil zu dem Thema gebildet hat, entscheidet dann der Staat einfach, dass man Organspender ist, obwohl man selbst sich nie dazu bereit erklärt hat.
Ähem, mal ehrlich: Was gibt es da grossartig zu überlegen? Entweder man ist dafür oder dagegen oder es ist einem egal.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von McKnee »

Gut, jedem steht es frei, der Spende zu widersprechen.

Interessant, wie viel Zustimmung er für einen so massiven Eingriff in die Freiheitsrechte der Bürger bekommt.

Wie groß wäre das Geschrei, wenn wir andere Einschränkungen hinnehmen müssten, es sei denn, wir widersprechen ausdrücklich. Ein Werk, mindestens so dick, wie der Otto-Katalog.

Aber es passt aber perfekt in das selektive Demokratieverständnis in diesem Land.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

McKnee hat geschrieben:(03 Sep 2018, 21:04)

Gut, jedem steht es frei, der Spende zu widersprechen.

Interessant, wie viel Zustimmung er für einen so massiven Eingriff in die Freiheitsrechte der Bürger bekommt.
Haben Leichen Freiheitsrechte?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Skull »

McKnee hat geschrieben:(03 Sep 2018, 21:04)

Gut, jedem steht es frei, der Spende zu widersprechen.

Interessant, wie viel Zustimmung er für einen so massiven Eingriff in die Freiheitsrechte der Bürger bekommt.

Wie groß wäre das Geschrei, wenn wir andere Einschränkungen hinnehmen müssten, es sei denn, wir widersprechen ausdrücklich. Ein Werk, mindestens so dick, wie der Otto-Katalog.

Aber es passt aber perfekt in das selektive Demokratieverständnis in diesem Land.
Kann man noch mehr Blödsinn ... DAZU schreiben ? :?:

Informiere Dich einfach mal besser, welche Länder in Europa welche Regelung haben.
Weder die eine, noch die andere, noch ... noch andere Regelungen sind weder was besonderes,
noch ein "selektives Demokratieverständnis".
Noch würde sich bei Änderung der deutschen Regelung der Staat des "menschlichen" Ersatzteillagers bedienen.
Auch dazu würde das Informieren über tatsächliche Zahlen...helfen.

Viel Glück dabei.

mfg
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Liberty »

Misterfritz hat geschrieben:(03 Sep 2018, 20:59)
Ähem, mal ehrlich: Was gibt es da grossartig zu überlegen? Entweder man ist dafür oder dagegen oder es ist einem egal.
Vielleicht ist man noch unentschlossen, ob man dafür oder dagegen sein soll. Oder man hatte einfach noch keine Zeit sich mit dem Thema mal ausführlicher zu beschäftigen. Oder man hat einfach keine Lust sich damit zu beschäftigen. Viele Menschen beschäftigen sich nicht gerne mit Themen, die mit dem Tod zu tun haben.

Ist aber auch eigentlich egal. Solange ich nicht persönlich zugestimmt und erlaubt habe, dass man mir Organe rausnimmt, hat auch keiner das Recht mir Organe rauszunehmen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

Liberty hat geschrieben:(03 Sep 2018, 21:09)

Vielleicht ist man noch unentschlossen, ob man dafür oder dagegen sein soll. Oder man hatte einfach noch keine Zeit sich mit dem Thema mal ausführlicher zu beschäftigen. Oder man hat einfach keine Lust sich damit zu beschäftigen. Viele Menschen beschäftigen sich nicht gerne mit Themen, die mit dem Tod zu tun haben.

Ist aber auch eigentlich egal. Solange ich nicht persönlich zugestimmt und erlaubt habe, dass man mir Organe rausnimmt, hat auch keiner das Recht mir Organe rauszunehmen.
Noch nicht, aber evtl. später doch mal.

Und genau das ist das Problem: Die Leute haben keine Lust sich mit dem Thema zu beschäftigen - dabei könnte es Leben retten!
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Billie Holiday »

Liberty hat geschrieben:(03 Sep 2018, 21:09)

Vielleicht ist man noch unentschlossen, ob man dafür oder dagegen sein soll. Oder man hatte einfach noch keine Zeit sich mit dem Thema mal ausführlicher zu beschäftigen. Oder man hat einfach keine Lust sich damit zu beschäftigen. Viele Menschen beschäftigen sich nicht gerne mit Themen, die mit dem Tod zu tun haben.

Ist aber auch eigentlich egal. Solange ich nicht persönlich zugestimmt und erlaubt habe, dass man mir Organe rausnimmt, hat auch keiner das Recht mir Organe rauszunehmen.
Du kannst ja widersprechen. Widersprichst du auch lebensrettenden Organen für dich selbst? Ich frag aus Neugier, denn auch ein kerngesunder Mensch kann durch Krankheiten oder Unfälle in eine solche Situation kommen. Konsequent wäre es.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(03 Sep 2018, 21:12)

Du kannst ja widersprechen. Widersprichst du auch lebensrettenden Organen für dich selbst? Ich frag aus Neugier, denn auch ein kerngesunder Mensch kann durch Krankheiten oder Unfälle in eine solche Situation kommen. Konsequent wäre es.
Das wäre in der Tat konsequent. Daraus resultierend müsste auf dem Ausweis auch ein Abschnitt ankreuzbar sein, der erklärt, dass man Organspende jeglicher Art für sich verweigert.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von McKnee »

Misterfritz hat geschrieben:(03 Sep 2018, 21:07)

Haben Leichen Freiheitsrechte?
1. haben Verstorbene und deren Angehörige Rechte
2. geht es hier um die Freiheitsrechte zu Lebzeiten
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von McKnee »

Skull hat geschrieben:(03 Sep 2018, 21:08)

Kann man noch mehr Blödsinn ... DAZU schreiben ? :?:

Informiere Dich einfach mal besser, welche Länder in Europa welche Regelung haben.
Weder die eine, noch die andere, noch ... noch andere Regelungen sind weder was besonderes,
noch ein "selektives Demokratieverständnis".
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Auch dazu würde das Informieren über tatsächliche Zahlen...helfen.

Viel Glück dabei.

mfg

Großes Kino und ein wirklich sachlicher Beitrag. Danke dafür.

Es ist völlig schnuppe, in wie vielen Ländern es ein anderes Recht gibt. Willst du gleich deren gesamtes Rechtssystem mit übernehmen? Oder ist dein Wunsch so selektiv, wie ich es beschrieben habe?

Nicht die Regelungen manifestieren ein selektives Demokratieverständis, es sind die Reaktionen.

Was sollen die von dir bezeichneten Zahlen belegen? Kannst du das vielleicht näher ausführen?

Vielleicht liest du erst einmal bevor du hier anderen User unterstellst, sie schreiben Blödsinn. Wenn du überfordert bist, steht es dir frei, dich gar nicht zu äußern.

Also blas einfach mal deine Bakcen nicht so auf und komm mal wieder runter. Vielleicht klappt es dann auch, ohne Schnappatmung weiter zu diskutieren.

Viel Glück bei einer Versachlichung deiner Beiträge und vor allem .... kannst du auch mal konkreter werden?!
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

McKnee hat geschrieben:(03 Sep 2018, 21:37)

1. haben Verstorbene und deren Angehörige Rechte
2. geht es hier um die Freiheitsrechte zu Lebzeiten
Heutzutage werden die meisten Verstorbene eingeäschert. Dann wird die Urne beigesetzt. Was macht es da jetzt für einen Unterschied, wenn evtl. Lunge oder Herz oder Niere fehlt?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

McKnee hat geschrieben:(03 Sep 2018, 21:37)

1. haben Verstorbene und deren Angehörige Rechte
2. geht es hier um die Freiheitsrechte zu Lebzeiten
Und Du hast doch Freiheitsrechte zu Lebzeiten: Du kannst selbst entscheiden. Nur, mit der neuen Regelung müsste man sich Gedanken machen, vielleicht keine grundsätzlich schlechte Idee, oder?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Skull »

McKnee hat geschrieben:(03 Sep 2018, 21:43)

Nicht die Regelungen manifestieren ein selektives Demokratieverständis, es sind die Reaktionen.
Also Deine. Korrekt ?

Wenn der Gesetzgeber (und die Gesellschaft) die Zustimmungsregelung
durch die Widerspruchsregelung verändern sollte,
manifestiert sich dann welches "selektive Demokratieverständnis" ?

Der einzige der hier gerade die Backen aufbläst, scheinst ja Du zu sein.

Du kannst doch dagegen sein. Sogar die Mehrheit könnte es.
Du solltest aber einfach die Kirche im Dorf lassen.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von McKnee »

Misterfritz hat geschrieben:(03 Sep 2018, 21:46)

Heutzutage werden die meisten Verstorbene eingeäschert. Dann wird die Urne beigesetzt. Was macht es da jetzt für einen Unterschied, wenn evtl. Lunge oder Herz oder Niere fehlt?
Wenn es für dich keinen Unterschied macht, kannst du spenden.

Es gibt Menschen, für die es einen Unterschied macht. Das solltest du respektieren.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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