Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von BingoBurner »

Fuerst_48 hat geschrieben:(08 Nov 2018, 11:47)

Hast du keinen Kontakt zu deiner Mutter? Das würde deine seltsame Antwort etwas verständlicher machen.
Ja, und nicht nur das ...DU LIEGST SCHLICHT FALSCH MIT DEINER AUSSAGE !



...das Biker die nächsten Organspender sind !

By the way ...meine Mutter ist eine sehr coole, tolle Frau.
Was ich vermisste ist ein Vater.

Sch*** jetzt verweise ich schon auf Pur....


"Ja, ich seh dich noch tanzen, im 3/4 Takt, mit Mama im Arm, wie ihr beide laut lacht"


[youtube][/youtube]

Deadpool your turn...

[youtube][/youtube]

Sehr geiler Film, lohnt sich.

Und den Organspendeausweis nicht vergessen. :thumbup:


"Und falls du jemals nochmal meine Freundin blöd anmachst ................kriegst du es mit mir zu tun"

Klärchen, Bärchen ?

[youtube][/youtube]
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von imp »

Vermutlich wäre es besser, wenn die Organgeber zur Finanzierung ihrer Hinterbliebenen beitragen könnten. Übrigens auch die Überlebenden. Blut- und Plasmaspende gegen Geld, Knochenmark, Samen... Warum soll man an einer guten Tat nicht auch etwas verdienen, wenn alle anderen Beteiligten etwas davon haben. Man könnte eine Blutbörse einrichten, sodass der Preis auf die Nachfrage reagiert.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von BingoBurner »

imp hat geschrieben:(10 Nov 2018, 05:36)

Vermutlich wäre es besser, wenn die Organgeber zur Finanzierung ihrer Hinterbliebenen beitragen könnten. Übrigens auch die Überlebenden. Blut- und Plasmaspende gegen Geld, Knochenmark, Samen... Warum soll man an einer guten Tat nicht auch etwas verdienen, wenn alle anderen Beteiligten etwas davon haben. Man könnte eine Blutbörse einrichten, sodass der Preis auf die Nachfrage reagiert.
Was ist am dem Wort ...................................................................SPENDE ...........................................nicht zu verstehen ?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von imp »

BingoBurner hat geschrieben:(10 Nov 2018, 06:44)

Was ist am dem Wort ...................................................................SPENDE ...........................................nicht zu verstehen ?
In der Spende steckt ein unnötiger Euphemismus. Schließlich gibt man sein Blut oder seine Körperteile nicht etwa Bedürftigen sondern Geschäftsleuten, die sich daran bereichern und die Patienten bzw deren Ärzte kräftig zur Kasse bitten. Der halbe Liter Vollblut (unverarbeitet) kostet über 100 Euro vor Steuern, je nach Sorte auch ein wenig mehr. Das aufbereitete Plasma, Blättchen usw kosten dann noch mal einen Aufpreis, in dem wieder ein Gewinn des Aufbereiters enthalten ist. Die Krankenhäuser rechnen Bluttransfusionen in der Regel nicht einzeln ab sondern bekommen eine Fallpauschale, die Medikamente und Verbrauchsstoffe, auch Blut, abdeckt. Das kann auch mal sich nicht rechnen, weshalb bei Blut gespart wird (Patient Blood Management). Im Werbesprech geht es natürlich um die Stärkung körpereigener Abwehrkräfte und Vermeidung von Eigenblutverlust.

Blut ist in einem kommerziellen Kreislauf. Das haben auch immer mehr Geber verstanden und lassen sich eine "Aufwandsentschädigung" auszahlen. Einen fairen Preis bekommt man in Deutschland nicht.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von BingoBurner »

imp hat geschrieben:(10 Nov 2018, 07:15)

In der Spende steckt ein unnötiger Euphemismus. Schließlich gibt man sein Blut oder seine Körperteile nicht etwa Bedürftigen sondern Geschäftsleuten, die sich daran bereichern und die Patienten bzw deren Ärzte kräftig zur Kasse bitten. Der halbe Liter Vollblut (unverarbeitet) kostet über 100 Euro vor Steuern, je nach Sorte auch ein wenig mehr. Das aufbereitete Plasma, Blättchen usw kosten dann noch mal einen Aufpreis, in dem wieder ein Gewinn des Aufbereiters enthalten ist. Die Krankenhäuser rechnen Bluttransfusionen in der Regel nicht einzeln ab sondern bekommen eine Fallpauschale, die Medikamente und Verbrauchsstoffe, auch Blut, abdeckt. Das kann auch mal sich nicht rechnen, weshalb bei Blut gespart wird (Patient Blood Management). Im Werbesprech geht es natürlich um die Stärkung körpereigener Abwehrkräfte und Vermeidung von Eigenblutverlust.

Blut ist in einem kommerziellen Kreislauf. Das haben auch immer mehr Geber verstanden und lassen sich eine "Aufwandsentschädigung" auszahlen. Einen fairen Preis bekommt man in Deutschland nicht.
Bist du irgendwie geistig derangiert ?
Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überraschen.

Wie berechnest in monetärer Hinsicht eine Handvoll Erde ?

Gib Gas... :) heute BVB BAYERN !!! Tip ?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von imp »

BingoBurner hat geschrieben:(10 Nov 2018, 09:58)

Bist du irgendwie geistig derangiert ?
Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überraschen.

Wie berechnest in monetärer Hinsicht eine Handvoll Erde ?

Gib Gas... :) heute BVB BAYERN !!! Tip ?
Fußballwetten bitte ohne mich. Die anderen Fragen gerade von dir überraschen. Eine Hand voll Dreck ist so viel wert, wie der am Markt damit erzielt, der sie von mir gern umsonst hätte.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Fuerst_48 »

imp hat geschrieben:(10 Nov 2018, 10:31)

Fußballwetten bitte ohne mich. Die anderen Fragen gerade von dir überraschen. Eine Hand voll Dreck ist so viel wert, wie der am Markt damit erzielt, der sie von mir gern umsonst hätte.
Mit dem Burner kann man nicht diskutieren.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von BingoBurner »

imp hat geschrieben:(10 Nov 2018, 10:31)

Fußballwetten bitte ohne mich. Die anderen Fragen gerade von dir überraschen. Eine Hand voll Dreck ist so viel wert, wie der am Markt damit erzielt, der sie von mir gern umsonst hätte.
Wer ist Sie ? Ich ? Mich kannst du ruhig dutzen.
Ach ja..Dreck .....

DAS IST LEBEN

[youtube][/youtube]

Nochmal, wie willst du das monetär beziffern ?

EVA HAT LUNGENKREBS !


[youtube][/youtube]

Du weichst meinen Fragen aus, mein Freund.
Genau wie bei einer harmlosen Frage zum Fussball. :)
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von BingoBurner »

Fuerst_48 hat geschrieben:(10 Nov 2018, 12:43)

Mit dem Burner kann man nicht diskutieren.
Traurig oder ?

Doch das mt den Bikern hast du jetzt kapiert ?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Brainiac »

Spahn hat zumindest einen langen Atem bewiesen, und in diesem Moment debattiert der Bundestag über die Widerspruchslösung (live im TV auf Phoenix, Liveticker zB FOCUS). Der Ausgang erscheint durchaus offen und es soll keinen Fraktionszwang geben. :thumbup:

Was mich selbst angeht, so fände ich die Widerspruchslösung schon grundsätzlich sinnvoll, auch wenn sie schwierige Fragen aufwirft (Lebenserhaltung nach Hirntod?). Die sollten sich aber doch irgendwie, ethisch vertretbar wie auch praktikabel, lösen lassen. Die Richtung stimmt für mich jedenfalls.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Teeernte »

imp hat geschrieben:(10 Nov 2018, 05:36)

Vermutlich wäre es besser, wenn die Organgeber zur Finanzierung ihrer Hinterbliebenen beitragen könnten. Übrigens auch die Überlebenden. Blut- und Plasmaspende gegen Geld, Knochenmark, Samen... Warum soll man an einer guten Tat nicht auch etwas verdienen, wenn alle anderen Beteiligten etwas davon haben. Man könnte eine Blutbörse einrichten, sodass der Preis auf die Nachfrage reagiert.
Wenn man den Spender nicht mal (ordentlich) unter die Erde bekommt - im GEGENZUG - kann man sich das Wort "SPENDE" an den Hintern hängen.

Homeless macht eine SPENDE an Billionär... (ohne Würdigung) ahhhhhja.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

Brainiac hat geschrieben:(16 Jan 2020, 09:59)

Spahn hat zumindest einen langen Atem bewiesen, und in diesem Moment debattiert der Bundestag über die Widerspruchslösung (live im TV auf Phoenix, Liveticker zB FOCUS). Der Ausgang erscheint durchaus offen und es soll keinen Fraktionszwang geben. :thumbup:

Was mich selbst angeht, so fände ich die Widerspruchslösung schon grundsätzlich sinnvoll, auch wenn sie schwierige Fragen aufwirft (Lebenserhaltung nach Hirntod?). Die sollten sich aber doch irgendwie, ethisch vertretbar wie auch praktikabel, lösen lassen. Die Richtung stimmt für mich jedenfalls.
Spahn und Baerbock traten heute Morgen auch im moma auf, beide mit Argumenten für ihr favorisiertes System.

Die meisten aufgeführten Argumente konnte ich nachvollziehen, nur eines nicht.
Weshalb muss ein Abgeordneter bei seiner Entscheidung in Betracht ziehen, dass sich im Fall der Widerspruchslösung ein Empfänger aus persönlich moralischen Gründen von der Empfänger Liste streichen lassen könnte?

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von BenJohn »

Mein Körper gehört mir. Da hat niemand ungefragt dran rumzuschnippeln und Organe zu entnehmen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Brainiac »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Jan 2020, 10:39)

Spahn und Baerbock traten heute Morgen auch im moma auf, beide mit Argumenten für ihr favorisiertes System.

Die meisten aufgeführten Argumente konnte ich nachvollziehen, nur eines nicht.
Weshalb muss ein Abgeordneter bei seiner Entscheidung in Betracht ziehen, dass sich im Fall der Widerspruchslösung ein Empfänger aus persönlich moralischen Gründen von der Empfänger Liste streichen lassen könnte?

Ich habe das nicht gesehen und kann das Argument gar nicht einordnen, könntest du etwas mehr Kontext geben?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Brainiac »

BenJohn hat geschrieben:(16 Jan 2020, 10:53)

Mein Körper gehört mir. Da hat niemand ungefragt dran rumzuschnippeln und Organe zu entnehmen.
Das kannst du ja kundtun. Wenn die Widerspruchslösung kommen sollte, wirst du dadurch de facto ja gefragt.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Cobra9 »

Ich habe meine Patientenverfügung vor kurzem anpassen lassen so das es keine Probleme geben dürfte. Darin ist klar geregelt was Ich will ins Detail. Sowohl für die Staaten wie Neuseeland wo Ich viel bin und Deutschland ist das alles geregelt. Ich muss auch deutlich in anderen Staaten ist das deutlich besser geregelt. Da kann ein Krankenhaus nachschauen in einer Datenbank was Patient X will. Es kann ja der blöde Fall auftreten das man nicht ALLES mit sich rumträgt oder infolge eines Unfalls nicht alles mitgeliefert wird.

Ich hab mich zwar bestmöglich abgesichert aber Ich finde sowas wie die Datenbank gehört eingerichtet grundsätzlich. Möchte vermeiden das man meine Lebensgefährtin oder Eltern sowas entscheiden müssten
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von BenJohn »

Brainiac hat geschrieben:(16 Jan 2020, 11:05)

Das kannst du ja kundtun. Wenn die Widerspruchslösung kommen sollte, wirst du dadurch de facto ja gefragt.
Ich will das nicht kundtun müssen. Wenn ich nicht ja sage, dann ist es ein nein. Und nicht umgekehrt.

Sollte die Widerspruchslösung kommen, dann werde ich natürlich widersprechen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Teeernte »

Brainiac hat geschrieben:(16 Jan 2020, 11:05)

Das kannst du ja kundtun. Wenn die Widerspruchslösung kommen sollte, wirst du dadurch de facto ja gefragt.
...oder einfach eine Partei wählen, die den Bürger nicht als Ersatzteillager nutzen...
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von BenJohn »

https://www.n-tv.de/politik/Widerspruch ... 13227.html

Abgelehnt!

Ja: 292
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

Brainiac hat geschrieben:(16 Jan 2020, 10:58)

Ich habe das nicht gesehen und kann das Argument gar nicht einordnen, könntest du etwas mehr Kontext geben?
Bedauerlicherweise nein, es war nur ein eingeflochtener Satz, in der Sammlung der Argumentation gegen die Widerspruchslösung. Ich kann ihn auch nur sinngemäß wiedergeben. Ein Patient, der auf der Empfänger Liste steht, könnte sich von dieser aus dem moralischen Grund streichen lassen, da er kein Spenderorgan empfangen will, welches nur deshalb zur Verfügung steht, weil der Spender sich nicht ausdrücklich gegen eine Organspende ausgesprochen hat, sprich, nicht gefragt wurde.

Das Argument entzieht sich meinem Verständnis. Es steht doch jedem Patienten frei, sich auf die Liste setzen zu lassen, oder sich, aus welchen Gründen auch immer, wieder von der Liste streichen zu lassen. Wer Bedenken hegt, sein Spendeorgan sei unter der Widerspruchslösung eine “unfreiwillige Spende“, was nicht als generelle Voraussetzung betrachtet werden kann, hat ergo auch weiterhin die Möglichkeit zum Verzicht.

Inwieweit muss ein abstimmender Abegeordneter dieses Argument in der Gesamtbeurteilung in Betracht ziehen?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Brainiac »

BenJohn hat geschrieben:(16 Jan 2020, 11:26)

Ich will das nicht kundtun müssen. Wenn ich nicht ja sage, dann ist es ein nein. Und nicht umgekehrt.

Sollte die Widerspruchslösung kommen, dann werde ich natürlich widersprechen.
Falls jemandem die eigene Unversehrtheit nach dem Tode so wichtig ist, so halte ich diesen geringen Aufwand für vertretbar.

"Hielte", muss ich ja nun leider sagen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Brainiac »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Jan 2020, 12:17)

Bedauerlicherweise nein, es war nur ein eingeflochtener Satz, in der Sammlung der Argumentation gegen die Widerspruchslösung. Ich kann ihn auch nur sinngemäß wiedergeben. Ein Patient, der auf der Empfänger Liste steht, könnte sich von dieser aus dem moralischen Grund streichen lassen, da er kein Spenderorgan empfangen will, welches nur deshalb zur Verfügung steht, weil der Spender sich nicht ausdrücklich gegen eine Organspende ausgesprochen hat, sprich, nicht gefragt wurde.

Das Argument entzieht sich meinem Verständnis. Es steht doch jedem Patienten frei, sich auf die Liste setzen zu lassen, oder sich, aus welchen Gründen auch immer, wieder von der Liste streichen zu lassen. Wer Bedenken hegt, sein Spendeorgan sei unter der Widerspruchslösung eine “unfreiwillige Spende“, was nicht als generelle Voraussetzung betrachtet werden kann, hat ergo auch weiterhin die Möglichkeit zum Verzicht.

Inwieweit muss ein abstimmender Abegeordneter dieses Argument in der Gesamtbeurteilung in Betracht ziehen?
Danke dir. Nein, da kann ich dir nicht helfen. :| Da fehlt irgendein Zwischenstück, irgendeine Zusatzannahme, unter der diese Konstellation relevant werden könnte.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

Brainiac hat geschrieben:(16 Jan 2020, 12:40)

Danke dir. Nein, da kann ich dir nicht helfen. :| Da fehlt irgendein Zwischenstück, irgendeine Zusatzannahme, unter der diese Konstellation relevant werden könnte.
Eben diese Zusatzannahme fehlte, das “Argument“ wurde einfach nur so wie beschrieben in den Raum geworfen.
Mir würde auch keine relevante Zusatzannahme einfallen. ;)
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Brainiac »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Jan 2020, 12:46)

Eben diese Zusatzannahme fehlte, das “Argument“ wurde einfach nur so wie beschrieben in den Raum geworfen.
Mir würde auch keine relevante Zusatzannahme einfallen. ;)
Doch, eine Idee hätte ich. Evtl. geht es um den denkbaren Wunsch eines Patienten, schon als Empfänger in der Liste zu stehen, aber nur von Organgebern, die diesen Willen aktiv (wie bislang über einen Ausweis) bekräftigt haben, und nicht von solchen, die nur (nach dem Konzept der Widerspruchslösung) nicht widersprochen haben. Dieser Wunsch nach Differenzierung der Organgeber war möglicherweise mit dem vorliegenden Gesetzentwurf nicht umsetzbar und somit ein Gegenargument aus Sicht von Frau Baerbock.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

Brainiac hat geschrieben:(16 Jan 2020, 13:35)

Doch, eine Idee hätte ich. Evtl. geht es um den denkbaren Wunsch eines Patienten, schon als Empfänger in der Liste zu stehen, aber nur von Organgebern, die diesen Willen aktiv über einen Ausweis (wie bislang) bekräftigt haben, und nicht von solchen, die nur nicht widersprochen haben. Dieser Wunsch nach Differenuierung der Prganhrber war möglicherweise mit dem vorliegenden Gesetzentwurf nicht umsetzbar und somit ein Gegenargument aus Sicht von Frau Baerbock.
Und wegen so einem "Scheiss" lehnt man ein sinnvolles Gesetz ab?
Ernsthaft, manchal denke ich, die Deutschen - resp. ihre Politiker - sind komplett unfähig, pragmatische Beschlüsse zu fassen. Unsere Nachbarn haben doch auch keine Probleme mit generellem Tempolimit, der Widerspruchslösung, ...
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Brainiac »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Jan 2020, 13:40)

Und wegen so einem "Scheiss" lehnt man ein sinnvolles Gesetz ab?
Ernsthaft, manchal denke ich, die Deutschen - resp. ihre Politiker - sind komplett unfähig, pragmatische Beschlüsse zu fassen. Unsere Nachbarn haben doch auch keine Probleme mit generellem Tempolimit, der Widerspruchslösung, ...
Langsam. Ich war ja auch dafür, aber was ich gerade schrieb, war sehr wahrscheinlich nicht das einzige Gegenargument (wenn es überhaupt eines war). Das bezog sich nur auf eine eher hypothetische Nebendiskussion zwischen JJG und mir, mangels näherem Kontext. :)
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von naddy »

Die rechtliche Seite der Diskussion hat sich vor 2 Stunden erledigt.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Keoma »

BenJohn hat geschrieben:(16 Jan 2020, 10:53)

Mein Körper gehört mir. Da hat niemand ungefragt dran rumzuschnippeln und Organe zu entnehmen.
Spätestens wenn du eine Niere brauchst, fängt das Nachdenken an.
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von BenJohn »

Keoma hat geschrieben:(16 Jan 2020, 14:19)

Spätestens wenn du eine Niere brauchst, fängt das Nachdenken an.
Nein. Ich würde zwar eine Spenderniere nicht ablehnen, aber ich würde auch nicht rumheulen, wenn es keine für mich gibt.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Keoma »

BenJohn hat geschrieben:(16 Jan 2020, 14:30)

Nein. Ich würde zwar eine Spenderniere nicht ablehnen, aber ich würde auch nicht rumheulen, wenn es keine für mich gibt.
Kannst hier leicht auf dicke Hosen machen.
Wenn dir die Dialyse ins Haus steht, sieht es anders aus, so mit dem Rumheulen.
Glaub mir.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von BenJohn »

Keoma hat geschrieben:(16 Jan 2020, 14:33)

Kannst hier leicht auf dicke Hosen machen.
Wenn dir die Dialyse ins Haus steht, sieht es anders aus, so mit dem Rumheulen.
Glaub mir.
Warum sollte ich dir glauben? Ich werde mich wohl besser einschätzen können als du. Mit dicker Hose hat das nichts zu tun.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Quatschki »

Es gibt eben verschiedene Weltanschauungen.
Umso wichtiger, dass kein Automatismus eingeführt wird, der Verstorbene zur öffentlichen Ressource werden lässt.
Es spricht umgekehrt auch nichts dagegen, Organspender bei der Organvergabe zu privilegieren.
Oder sogar Spendenorgane ausschließlich an Personen zu vergeben, die selbst einen Organspendeausweis besitzen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Keoma »

BenJohn hat geschrieben:(16 Jan 2020, 14:41)

Warum sollte ich dir glauben? Ich werde mich wohl besser einschätzen können als du. Mit dicker Hose hat das nichts zu tun.
Wie gesagt, wenn man nicht in der Situation ist, kann man leicht reden.
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von BenJohn »

Keoma hat geschrieben:(16 Jan 2020, 15:28)

Wie gesagt, wenn man nicht in der Situation ist, kann man leicht reden.
Klar. Man kann es aber auch ernst meinen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Keoma »

BenJohn hat geschrieben:(16 Jan 2020, 15:31)

Klar. Man kann es aber auch ernst meinen.
Jetzt meinst du es sicher ernst.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

Brainiac hat geschrieben:(16 Jan 2020, 13:35)

Doch, eine Idee hätte ich. Evtl. geht es um den denkbaren Wunsch eines Patienten, schon als Empfänger in der Liste zu stehen, aber nur von Organgebern, die diesen Willen aktiv (wie bislang über einen Ausweis) bekräftigt haben, und nicht von solchen, die nur (nach dem Konzept der Widerspruchslösung) nicht widersprochen haben. Dieser Wunsch nach Differenzierung der Organgeber war möglicherweise mit dem vorliegenden Gesetzentwurf nicht umsetzbar und somit ein Gegenargument aus Sicht von Frau Baerbock.
Um das vergleichbar zu machen, könnte ich verlangen, dass nur Derjenige meine Spendeorgane bekommt, der nachweislich selbst einen Spenderausweis hat. Denn nur so wäre die Differenzierung umfassend gewahrt. Wäre kein Organspendeausweis vorhanden, muss ich davon ausgehen, dass der Empfänger Organspende für sich selbst ablehnte.
Kurios.
Ich habe mir, als ich vor Jahrzehnten einen Organspendeausweis ausfüllte, keine Differenzierungsgedanken gemacht. Wer benötigen würde, sollte bekommen.
Und ich gedenke das auch nicht zu ändern.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Keoma »

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Quatschki
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Quatschki »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Jan 2020, 15:37)

Um das vergleichbar zu machen, könnte ich verlangen, dass nur Derjenige meine Spendeorgane bekommt, der nachweislich selbst einen Spenderausweis hat. Denn nur so wäre die Differenzierung umfassend gewahrt. Wäre kein Organspendeausweis vorhanden, muss ich davon ausgehen, dass der Empfänger Organspende für sich selbst ablehnte.
Kurios.
Ich habe mir, als ich vor Jahrzehnten einen Organspendeausweis ausfüllte, keine Differenzierungsgedanken gemacht. Wer benötigen würde, sollte bekommen.
Und ich gedenke das auch nicht zu ändern.
Früher hat man manches anders gesehen.
Da gab es auch noch nicht diese Kommerzialisierung des Gesundheitswesens und das Milliardengeschäft mit dem Gesundheitstourismus.
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Kritikaster
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Kritikaster »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Jan 2020, 15:37)

Um das vergleichbar zu machen, könnte ich verlangen, dass nur Derjenige meine Spendeorgane bekommt, der nachweislich selbst einen Spenderausweis hat. Denn nur so wäre die Differenzierung umfassend gewahrt. Wäre kein Organspendeausweis vorhanden, muss ich davon ausgehen, dass der Empfänger Organspende für sich selbst ablehnte.
Kurios.
Ich habe mir, als ich vor Jahrzehnten einen Organspendeausweis ausfüllte, keine Differenzierungsgedanken gemacht. Wer benötigen würde, sollte bekommen.
Und ich gedenke das auch nicht zu ändern.
Ich bin an der Stelle ein ganz eigenartiges Wesen, das sich über diese Beschlussfassung ausgesprochen freut, ermöglicht sie es mir doch, meinen Spenderausweis zu behalten.

Im Fall der Widerspruchslösung wäre meine Bereitschaftserklärung sofort in den Papierkorb gewandert, denn, wie ich früher schon schrieb, setzt dieses Verfahren m. E. in erster Linie auf die Faulheit der Menschen, die sich mit dem Thema nicht auseinandersetzen wollen. Das macht sie für mich aber auch nach ihrem Tod nicht zum Ersatzteillager.

In dieser Frage war und ist für mich eine POSITIVE Willenserklärung prinzipiell der einzig akzeptable Weg.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Vongole »

Kritikaster hat geschrieben:(16 Jan 2020, 17:13)

Ich bin an der Stelle ein ganz eigenartiges Wesen, das sich über diese Beschlussfassung ausgesprochen freut, ermöglicht sie es mir doch, meinen Spenderausweis zu behalten.

Im Fall der Widerspruchslösung wäre meine Bereitschaftserklärung sofort in den Papierkorb gewandert, denn, wie ich früher schon schrieb, setzt dieses Verfahren m. E. in erster Linie auf die Faulheit der Menschen, die sich mit dem Thema nicht auseinandersetzen wollen. Das macht sie für mich aber auch nach ihrem Tod nicht zum Ersatzteillager.

In dieser Frage war und ist für mich eine POSITIVE Willenserklärung prinzipiell der einzig akzeptable Weg.
Dann sind wir schon zwei. ;)
Ich war ja vehement für die Widerspruchslösung, habe jedoch nach sehr misslichen Erfahrungen in den letzten beiden Monaten meine Ansicht geändert.
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JJazzGold
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

Kritikaster hat geschrieben:(16 Jan 2020, 17:13)

Ich bin an der Stelle ein ganz eigenartiges Wesen, das sich über diese Beschlussfassung ausgesprochen freut, ermöglicht sie es mir doch, meinen Spenderausweis zu behalten.

Im Fall der Widerspruchslösung wäre meine Bereitschaftserklärung sofort in den Papierkorb gewandert, denn, wie ich früher schon schrieb, setzt dieses Verfahren m. E. in erster Linie auf die Faulheit der Menschen, die sich mit dem Thema nicht auseinandersetzen wollen. Das macht sie für mich aber auch nach ihrem Tod nicht zum Ersatzteillager.

In dieser Frage war und ist für mich eine POSITIVE Willenserklärung prinzipiell der einzig akzeptable Weg.
Ich habe mich in all den Jahrzehnten nie als Ersatztelllager betrachtet, sondern als Mensch, der bis über den Tod hinaus anderen Menschen ggfls. per Organspende Leben ermöglicht. Weil ich selbst dieses Leben schätze.
Von daher ist es mir egal, ob ich einen Ausweis ausfülle oder nicht widerspreche. Wobei ich bei beidem die persönliche Freiheit der Entscheidung gewahrt sehe. Einem anderen Menschen ggfls das Angebot des Überleben, des gesunden Weiterleben zu ermöglichen ist mir wichtiger, als zu Ungunsten dieser Menschen zu entscheiden. Nur weil die formale Regelung Widerspruch statt Zustimmung erfordert hätte.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Kritikaster »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Jan 2020, 17:46)

Ich habe mich in all den Jahrzehnten nie als Ersatztelllager betrachtet, sondern als Mensch, der bis über den Tod hinaus anderen Menschen ggfls. per Organspende Leben ermöglicht. Weil ich selbst dieses Leben schätze.
Von daher ist es mir egal, ob ich einen Ausweis ausfülle oder nicht widerspreche. Wobei ich bei beidem die persönliche Freiheit der Entscheidung gewahrt sehe. Einem anderen Menschen ggfls das Angebot des Überleben, das Weiterleben zu ermöglichen ist mir wichtiger, als zu Ungunsten dieser Menschen zu entscheiden. Nur weil die formale Regelung Widerspruch statt Zustimmung erfordert hätte.
Mir ist klar, dass ich mit meiner Haltung zum Prinzipienreiter werde und damit bei vielen auf Unverständnis stosse.

Drum freue ich mich, dass ich letztlich nicht vor dem Dilemma stehe, zwischen meiner persönlichen Bereitschaft zur Organspende und dem Akzeptieren eines von mir für fundamental falsch gehaltenen Verfahrens entscheiden zu müssen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

Kritikaster hat geschrieben:(16 Jan 2020, 17:54)

Mir ist klar, dass ich mit meiner Haltung zum Prinzipienreiter werde und damit bei vielen auf Unverständnis stosse.

Drum freue ich mich, dass ich letztlich nicht vor dem Dilemma stehe, zwischen meiner persönlichen Bereitschaft zur Organspende und dem Akzeptieren eines von mir für fundamental falsch gehaltenen Verfahrens entscheiden zu müssen.
Aus welchem Grund glaubst du, dass die Widerspruchslösung deine persönliche Freiheit der Entscheidung, denn letztendlich geht es nur darum, eingeschränkt hätte?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Kritikaster »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Jan 2020, 17:57)

Aus welchem Grund glaubst du, dass die Widerspruchslösung deine persönliche Freiheit der Entscheidung, denn letztendlich geht es nur darum, eingeschränkt hätte?
Nicht meine eigene.

Ich selbst hätte mich ja entschieden, nur eben mit meiner Entscheidung deutlich gemacht, dass man mit der Umsetzung des von mir genannten Motivs, die Gleichgültigkeit/Faulheit oder das Unwissen vieler Zeitgenossen bei diesem Thema auszunutzen, nicht nur positive Ergebnisse erzielt. Ich hätte also sehr wohl eine freie Entscheidung getroffen, deren Nachteile - das ist mir klar - im Fall der Fälle womöglich eine vollkommen unbeteiligte, mir heute nicht bekannte Person hätte ertragen müssen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Brainiac »

Kritikaster hat geschrieben:(16 Jan 2020, 17:13)

Im Fall der Widerspruchslösung wäre meine Bereitschaftserklärung sofort in den Papierkorb gewandert, denn, wie ich früher schon schrieb, setzt dieses Verfahren m. E. in erster Linie auf die Faulheit der Menschen, die sich mit dem Thema nicht auseinandersetzen wollen.
Ich sehe das genau anders herum: Die Widerspruchslösung wäre eine Maßnahme zum pragmatischen Umgang mit der Faulheit der Menschen gewesen, die eigentlich kein Problem mit der Verwendung ihrer Organe nach ihrem Ableben haben, aber zu faul zur Beantragung eines Organspendeausweises waren.

Das ist auch angemessen, da eben massiver Mangel besteht.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Kritikaster »

Brainiac hat geschrieben:(16 Jan 2020, 18:05)

Ich sehe das genau anders herum: Die Widerspruchslösung wäre eine Maßnahme zum pragmatischen Umgang mit der Faulheit der Menschen gewesen, die eigentlich kein Problem mit der Verwendung ihrer Organe nach ihrem Ableben haben, aber zu faul zur Beantragung eines Organspendeausweises waren.

Das ist auch angemessen, da eben massiver Mangel besteht.
Verträge und Handlungsvereinbarungen, denen ich nicht ausdrücklich zustimme, sind nichtig.

Ich kann nicht erkennen, dass die Aussetzung dieses Prinzips hier gerechtfertigt wäre.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von JJazzGold »

Kritikaster hat geschrieben:(16 Jan 2020, 18:05)

Nicht meine eigene.

Ich selbst hätte mich ja entschieden, nur eben mit meiner Entscheidung deutlich gemacht, dass man mit der Umsetzung des von mir genannten Motivs, die Gleichgültigkeit/Faulheit oder das Unwissen vieler Zeitgenossen bei diesem Thema auszunutzen, nicht nur positive Ergebnisse erzielt. Ich hätte also sehr wohl eine freie Entscheidung getroffen, deren Nachteile - das ist mir klar - im Fall der Fälle womöglich eine vollkommen unbeteiligte, mir heute nicht bekannte Person hätte ertragen müssen.
Aber auch der Widerspruch ist doch deine eigene, nur von dir persönlich getroffene Entscheidung. Braucht es tatsächlich eine Verdeutlichung und weshalb?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Brainiac »

Kritikaster hat geschrieben:(16 Jan 2020, 18:10)

Verträge und Handlungsvereinbarungen, denen ich nicht ausdrücklich zustimme, sind nichtig.

Ich kann nicht erkennen, dass die Aussetzung dieses Prinzips hier gerechtfertigt wäre.
Eine Diskussion über Analogien macht hier wahrscheinlich nicht viel Sinn, aber ich möchte dennoch kurz erwähnen, dass alle möglichen Verträge und Handlungsvereinbarungen für deutsche Bürger gelten, auch wenn sie diesen nicht ausdrücklich zugestimmt haben. Angefangen bei der Staatsbürgerschaft, der Pflicht, Steuern zu zahlen, der Gültigkeit von deutschem Recht, etc pp. Das ist auch anders nicht praktikabel.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Kritikaster »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Jan 2020, 18:11)

Aber auch der Widerspruch ist doch deine eigene, nur von dir persönlich getroffene Entscheidung. Braucht es tatsächlich eine Verdeutlichung und weshalb?
Ja, ist es.

Nur stellt das Ausbleiben eines Widerspruchs keine Zustimmung dar.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Skeptiker »

Kritikaster hat geschrieben:(16 Jan 2020, 18:10)
Verträge und Handlungsvereinbarungen, denen ich nicht ausdrücklich zustimme, sind nichtig.
Es kommen im Geschäftsleben auch Verträge ohne aktive Zustimmung zustande. Siehe Kaufmännisches Bestätigungsschreiben.
Ich kann nicht erkennen, dass die Aussetzung dieses Prinzips hier gerechtfertigt wäre.
Wie wäre es damit: "Das Recht auch Faulheit ist nicht höher zu werten als das Recht auf Leben"

Jeder hat doch das Recht zu jeder Zeit seinen Willen zu äußern. Es kann aber nicht sein, dass die Träge Masse per Gesetz vorbeugend in Schutz genommen wird, nur weil die Freiheit, dass einem Leben und Gesundheit der Mitmenschen "am Arsch vorbei gehen darf" höher gewertet wird, als eben dieses Leben und diese Gesundheit.
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