Skeptiker hat geschrieben:(13 May 2018, 18:50)
So wurde seitens der Schule aber nicht argumentiert. Die Schule hätte ja mit Verweis auf das Dienstverhältnis weitere Interviews untersagen können. Stattdessen wird aber der Mitarbeiter unter Druck gesetzt öffentlich „abzuschwören“.
Das hat mit einem Dienstverhältnis nichts zu tun, das ist Repression. Schauspiel nach außen, Strafandrohung nach innen. Bestes nordkoreanisches Prinzip.
Ich erinnere an die besonderen Loyalitätspflichten eines Beamten. Und selbst bei einem normalen Arbeitsverhältnis dürfen Betriebsinterna nicht einfach ausgeplaudert werden - erst recht nicht bei einem Beamtenverhältnis. Brötchengeber und Brötchenesser haben zueinander loyal zu sein - in beide Richtungen. Für Beamte gibt es verschiedenste Beschwerdestellen und Gremien, da kann man auch richtig auf die Kacke hauen.
Was man auf gar keinen Fall darf, ist seinen Arbeitgeber oder gar Dienstherren via Externe in die Pfanne hauen - so gerechtfertigt das auch aus Sicht des Einzelnen sein mag.
Glaub mir, ich kenne diese Klientel, die gibt es nicht nur unter Lehrers. Das sind Leute, die aus irgendwelchen Gründen mal öffentlich ordentlich auf Dicke Hose machen wollen - von der Sorte Hoppla-Jetzt-Komm-Ich. Wirds konkret, entpuppen sich diese Leute dann ganz schnell als ganz kleine Würstchen, die irgendwas saudummes Unausgegorenes von sich geben. Dunning-Kruger at it's best.
Und es ist auch sehr richtig, was die Schulleitung da gemacht hat: ihn unter Aufsicht des Schulleiters vor die Presse treten zu lassen, ihn vorher unmissverständlich gebrieft zu haben und dann die offizielle Haltung der Schule bzw. der Institution öffentlich vortragen zu lassen. Sowas dient der Disziplinierung. Der Lehrer kann froh sein, dass man ihn für den Alleingang nicht gefeuert hat.
Und hier geht es nicht ums "Abschwören", hier geht es um Disziplinwahrung.