Linke Argumentation/Agitation

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Skeptiker

Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Skeptiker »

Uffhausen hat geschrieben:(19 Apr 2018, 14:25)
Ich persönlich versuche mich in der gesunden Mitte zu bewegen; ich betrachte/bewerte nicht gern ein-, sondern allseitig - kurz gefasst: Ich finde Merkels Flüchtlingspolitik nicht richtig, aber auch nicht falsch. Freilich verurteile ich solche unschönen Folgeentwicklungen wie bspw. die bekannte Kölner Silversternacht, andererseits verachte ich gleichzeitig die entsprechende Relativierung/Verharmlosung und das Desinteresse von entsprechenden Straftaten durch Deutsche von Deutschen. Ich finde es richtig und wichtig, dass es eine AfD gibt, aber dennoch lehne ich deren Provo-Politikstil ab. Usw.

Ich war schon alles - vom "linksgrünen Traumtänzer" bis zum "rechtsbraunem Nazischwein". Ich bin es nicht gewohnt, den Menschen nach dem Mund zu reden. Meine Feststellung ist, dass eben solche Menschen, die keine eigene Meinung haben und nur nachplappern - egal ob links oder rechts! - eigentlich IMMER mit derartigem Schubladendenken "argumentieren". In puncto beleidigen, unterstellen und ausweichen schenken sich beide Lager nichts. Eigentlich müssten sie darumhalber bestens miteinander auskommen... :?
Ich kann mich in Deinem Beitrag sehr gut wiederfinden. Für mich war es immer eine der zentralen Lehren aus der Nazizeit, dass soetwas nur durch eine pluralistische gemäßigte Gesellschaft dauerhaft unterbunden wird. Denn der Kern des Problems ist nicht die politische Richtung, sondern der Totalitarismus dahinter (die Roten Khmer sind das Paradebeispiel dafür, und nicht das einzige). Eine pluralistische Gesellschaft ist niemals in Gänze extrem, sie ist aber auch niemals frei von Extremen.
Wer den Schritt machen will das rechte Extrem vollkommen zu eliminieren, der begeht damit pluralistischen Suizid - so paradox das erscheinen mag.
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Brainiac
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Brainiac »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Apr 2018, 17:28)


Wenn Unite 1, dann mit einer verständlichen Erklärung seines Vorschlages kommt, dann bekommt er eben P)
Ich glaube, dem ist das einfach zu blöd.

Tipp: Lies einfach seinen ersten Beitrag in diesem Strang nochmal ganz langsam und vollständig. Du hast bisher offensichtlich nur ca. 25% der Bedeutung erfasst.
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hafenwirt
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von hafenwirt »

Mit Skepsis, die sich so manch einer auf die Fahnen schreibt, koennte man abstrahieren und oben genannte Argumentationsstrukturen bei allen gesellschaftlichen Gruppen finden, ob links, rechts, oben, unten, oder in der geilen politischen buergerlich-liberalen Mitte.

Aber das wiederum ist ja schon eine Verkomplizierung der Fragestellung, was mich zu einem Linken machen wuerde. Oder Ablenkung, wahlweise.

Bedeutet wiederum, man muss oben genannten Text zustimmen, ansonsten ist man Linker. Was natuerlich nicht stimmt, denn ich stehe in der politischen Mitte. Bei mir zaehlt keine Ideologie sondern Vernunft und gesunder Menschenverstand. Jawollja, So einfach ist das.
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Selina
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Selina »

Solche Kategorisierungen "die Linken" und "die Rechten" führen nicht sehr weit. Vor allem nicht in diesem Kontext, nämlich, wenn es um die Art zu diskutieren geht. Das einzige, was mir auffällt, ist: Die einen argumentieren sehr locker, kurz und knapp und vor allem schlüssig. Und die anderen stolpern in den Gesprächen ein wenig herum. Manche wollen auch jemanden, den sie offenbar als eine Art "Feind" zu erkennen glauben, bewusst treffen und kränken. Und wieder anderen macht es absolut nichts aus, auch mal auf die Argumente der "anderen Seite" einzugehen, über sie nachzudenken. All das Genannte trifft aber querbeet auf alle politischen Richtungen zu. Ich sehe hier oft auch Beiträge von Usern, die von sich selbst sagen, eher der "Mitte" anzugehören. Aber auch aus dieser "Mitte" kommt nicht immer nur klares Argumentieren. Vorurteile und Pauschalurteile gibt es doch in allen politischen "Lagern". Da nun nach irgendeiner Diskussions-Taktik zu suchen statt nach Argumenten, ist vertane Zeit.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Skeptiker »

Brainiac hat geschrieben:(19 Apr 2018, 17:57)
Ich glaube, dem ist das einfach zu blöd.

Tipp: Lies einfach seinen ersten Beitrag in diesem Strang nochmal ganz langsam und vollständig. Du hast bisher offensichtlich nur ca. 25% der Bedeutung erfasst.
Ehrlich gesagt ist es mir ebenfalls zu dumm mir jeden Schuh anzuziehen, den er mir hier anziehen möchte.

Die Aussage ist doch, dass ich hier eine Gruppe von Menschen vorurteilshaft beschreibe. Eben das tue ich nicht. Ich schreibe aus Erfahrung und die teilen wohl viele die hier ebenfalls zum Teil linke Positionen angreifen. Selbstverständlich habe ich ordentlich überzeichnet, aber die Kernaussage passt, nämlich das insbesondere von linker Seite mit hochaggressiven Agitationsmethoden Diskussionen hier eher gekillt als gefördert werden.

Ich habe es mir abgewöhnt mit ihm zu diskutieren, aber in einem Strang den ich selber eröffnet habe und der sich mit dem Thema Agitation von links befasst, ist es wohl angemessen zu antworten. Dennoch werde ich gerade bei der Diskussion mit ihm streng darauf achten seine Aussagen sachlich zu lesen und sachlich zu beantworten (auch wenn das viel Selbstdisziplin erfordert). Gerade wenn er schon mit Zynismus in die Diskussion einsteigt, dann gilt das umso mehr.

Insofern bin ich immernoch auf seinen ernstgemeinten sachlichen Beitrag gefasst - gerne in einem Ton ohne Zynismus.
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Selina
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Selina »

Was würde Schwejk dazu sagen? Vielleicht so etwas hier: "Hat Ihr Hund auch die Hundeseuche?" - "Essen Sie auch gerne Gorgonzola?"
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Provokateur »

Ich mag es ja, die Leute zu verwirren, indem ich einerseits ziemlich linke und andererseits auch konservative Positionen vertrete - und lebe. Hey, ich bin in einem Schützenverein; viel mehr alman geht nicht.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(19 Apr 2018, 19:12)
Solche Kategorisierungen "die Linken" und "die Rechten" führen nicht sehr weit. Vor allem nicht in diesem Kontext, nämlich, wenn es um die Art zu diskutieren geht. Das einzige, was mir auffällt, ist: Die einen argumentieren sehr locker, kurz und knapp und vor allem schlüssig. Und die anderen stolpern in den Gesprächen ein wenig herum. Manche wollen auch jemanden, den sie offenbar als eine Art "Feind" zu erkennen glauben, bewusst treffen und kränken. Und wieder anderen macht es absolut nichts aus, auch mal auf die Argumente der "anderen Seite" einzugehen, über sie nachzudenken. All das Genannte trifft aber querbeet auf alle politischen Richtungen zu. Ich sehe hier oft auch Beiträge von Usern, die von sich selbst sagen, eher der "Mitte" anzugehören. Aber auch aus dieser "Mitte" kommt nicht immer nur klares Argumentieren. Vorurteile und Pauschalurteile gibt es doch in allen politischen "Lagern". Da nun nach irgendeiner Diskussions-Taktik zu suchen statt nach Argumenten, ist vertane Zeit.
Hallo Selina, Du hast hier zum Teil natürlich Recht. Jeder Mensch, egal aus welchem "Lager" hat seine eigene Argumentationstechnik. Es wäre in meinen Augen aber vollkommen undifferenziert zu denken, dass es nicht dennoch bestimmte Agitationstechniken gibt, welche von Anhängern bestimmter Richtungen bevorzugt angewendet werden.

Ich höre doch immer wieder wie "die Nazis" überall Lügen streuen und billige Propaganda betreiben. Sofort wird da jeder zustimmen. Weißt Du was; das ist tatsächlich so! Das ist eben eine Agitationstechnik die gerne von der rechten Bewegung massiv genutzt wird, aber eben weniger von den Linken.

Ich zitiere mich mal um mich nicht zu wiederholen:
Skeptiker hat geschrieben:(19 Apr 2018, 13:01)
Speziell, oder zumindest dominant bei den Linken, sehe ich: A - im Sinne von Boshaftigkeit (Rassismus), C - weil es exzessiv genutzt wird, D - weil das Verbiegen von Sprache von linker Seite systematisch agitativ benutzt wird (beim gendern, beim der eigenen Interpretation von Gleichberechtigung und Antidiskriminierung, ...), E - rechte vereinfachen, linke verkomplizieren, F - linke Politik baut geradezu auf dem Opferstatus auf, I - durch das eigene Verständnis als Kämpfer für die bessere Welt

Die anderen Punkte haben ggf. Analogien in anderen politischen Strömungen.
Lese Dir die Punkte mal durch und überlege wann Du welche Methode von wem gehört hast.

Nur als Beispiel: Mir ist nicht bewußt wann mir jemals jemand mit rechtem Hintergrund den Mund verboten hätte (selbst nicht wenn ich gegen diese Argumentieren würde). Durch political correctness und pseudowissenschaftlichen Genderismus wird ein wares Flächenbombardement auf die Sprache abgelassen, und definitiv kommt dieses aus dem linken Dunstkreis und nicht etwa von rechts. Es werden Hetzkampagnen gegen Leute in der Öffentlichkeit durchgeführt, wenn diese nach rechts vom linken Mainstream abweichen. Es wäre wirklich zu billig sich dann hinzustellen und zu sagen: "Och, da sind doch alle irgendwie gleich". Nein, das bestreite ich fundamental.

Was die Interpretation von der Mitte angeht, da könnte man lange drüber schreiben. In erster Linie ist das eine Interpretation die auf der eigene Wahrnehmung beruht. Auch ich sehe mich als Mitte, weil ich sozialpolitisch, wirtschafts- und bildungspolitisch durchaus Alt-Sozialdemokratisch ticke. Innenpolitisch bin ich aber eher auf CSU-Ebene. Gesellschaftspolitisch sehe ich uns viel zu links. Also, wo stehe ich? Mir egal wie man das nennt. Ich befasse mich eh bevorzugt mit der Sache, und dass das nicht alle tun ist einer der Gründe für diesen Thread.
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Brainiac
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Brainiac »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Apr 2018, 19:26)

Die Aussage ist doch, dass ich hier eine Gruppe von Menschen vorurteilshaft beschreibe. Eben das tue ich nicht.

Doch, genau das tust du. In deinem Eingangsbeitrag ist nur von "den Linken" die Rede. Keine Differenzierung, kein Hinweis, dass das eher eine statistisch gemeinte Aussage wäre, in dem Sinne, dass das beschriebene Diskussionsverhalten im linken Spektrum häufiger anzutreffen sei. Nein, "Die Linken" argumentieren so. Dieser "Typ Mensch". Und da erwartest du hier eine ernsthafte Diskussion?

Ich könnte das mit gleicher Münze zurückzahlen und feststellen, genau dieses, Pauschalisieren individuellen Verhaltens auf eine Gruppe, sei typisch für rechte Diskussionskultur. Mache ich aber nicht, ich bin ja nicht so. ;) Außerdem beobachte ich einige der von dir genannten Punkte auch, so ist es ja nicht. Allerdings bei weitem nicht nur links. Was ist für dich überhaupt links, alles was sich links von dir befindet? Dann bin ich das sicher auch. Für andere hier bin ich vermutlich eher rechts.

Ich schätze durchaus viele deiner Beiträge, aber das hier halte ich nicht für gelungen und klinke mich jetzt auch wieder aus.
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Marmelada
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Marmelada »

Ich bin mitte und verabscheue linke wie rechte Argumentation/Agitation gleichermaßen.
hafenwirt
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von hafenwirt »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Apr 2018, 19:58)
Nur als Beispiel: Mir ist nicht bewußt wann mir jemals jemand mit rechtem Hintergrund den Mund verboten hätte (selbst nicht wenn ich gegen diese Argumentieren würde). Durch political correctness und pseudowissenschaftlichen Genderismus wird ein wares Flächenbombardement auf die Sprache abgelassen, und definitiv kommt dieses aus dem linken Dunstkreis und nicht etwa von rechts. Es werden Hetzkampagnen gegen Leute in der Öffentlichkeit durchgeführt, wenn diese nach rechts vom linken Mainstream abweichen. Es wäre wirklich zu billig sich dann hinzustellen und zu sagen: "Och, da sind doch alle irgendwie gleich". Nein, das bestreite ich fundamental..
Das liegt vielleicht daran, weil sie - wie sie selbst schrieben - CSU-Positionen teilen und da von Rechten mit Wohlwollen empfangen werden. Warum sollte ein Rechter ihnen den Mund verbieten, wenn er die Dinge genau so sieht, nur vielleicht etwas radikaler?

Ich stehe in der politischen Mitte und mir ist von links noch nie jemand begegnet, der meine Mitte-Positionen verbieten wollte. Nein, ich durfte immer trefflich mit Linken diskutieren. Ich durfte sogar Zigeuner sagen bei Linken und man hat mich trotzdem in der Mitte gesehen. Und ich muss unter Linken auch nicht immer Linke_innne*x sagen, sondern darf Maenner und Frauen sagen. Aber wissen sie was? Dafuer gab es schon Menschen mit rechtem Hintergrund, die mir versuchen den Mund zu verbieten. Da wird gedroht, man wuerde die Adresse herausfinden, den Arbeitgeber benachrichtigen, da wird beleidigt (Linksgruenversiffter Gutmensch, der mal von einem Fluechtling vergewaltigt / gemessert werden sollte, damit er es merkt, was hier Sache ist!), und so weiter, genau das volle Programm, was manch Linker und manch Person aus der politischen buergerlichen liberalen Mitte vollzieht. Dabei stehe ich in der politischen Mitte. Sozialpolitisch und was die Fluechtlinge angeht links, aber aussenpolitisch rechts. Ich will zum Beispiel, dass sich Deutschland Atombomben und Flugzeugtraeger anschafft und Militaerparaden abhaelt. Was die Zukunft Deutschlands angeht, sehe ich es wie eine PARTEI aus dem europaeischen Parlament. Was Naturschutz angeht, wie die Gruenen. Was Drogen angeht, wie die FDP.

Und die Hetzkampagnen haben sie auch gegen Linke. Denken sie mal an die Hamburgerin von der Linkspartei, die Filme sehen wollte, in denen Deutsche sterben. Man muss dem nicht zustimmen, aber die Person erhaelt noch heute Morddrohungen. Oder Shahak Shapira, der juedische Buehnenkuenstler. Dem wurde mehrfach gedroht, die Adresse der Eltern zu veroeffentlichen und diese zu besuchen. Oder Claudia Roth, die seit Jahren angebruellt wird und ebenfalls Morddrohungen erhaelt. Also erzaehlen sie mir hier nix von "Die Linken, die sind durchweg so, das ist der Typ Mensch, der sowas macht". :mad:
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imp
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von imp »

Ich bin gegen Argumentationen. Damit verschwendet man nur seine Zeit, bringt alles nichts. Ich glaube auch nicht, dass linke Argumentationen anders sind als rechte, mittige oder welche von unten.
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think twice
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von think twice »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Apr 2018, 19:26)

Die Aussage ist doch, dass ich hier eine Gruppe von Menschen vorurteilshaft beschreibe. Eben das tue ich nicht.
:D :D :D

"A) Das pauschale Unterstellung von Böswilligkeit oder gnädigerweise nur Dummheit (die den anderen in die Verteidigung bringt - beliebte Ablenkung, wenn es für den Gesprächspartner unangenehm nahe an die Wahrheit kommt)
B) Das bewußte Missverständnis (Gleiche Taktik wie die Unterstellung der Böswilligkeit)
C) Das Etikettieren mit neu erfundenen Worten (Pseudowissenschaftlich: -ismus, -phobie, ... Verächtlich machend: Herdprämie, ...)
D) Das Stigmatisieren von Worten (bis die eigene Argumentation zum 100m Lauf im Minenfeld wird)
E) Die Leugung des Offensichtlichen (neiiiiiin, es ist nicht einfach, es ist immer seeeehr kompliziert - einfache Lösungen sind IMMER falsch. Es sei denn es ist eine einfache Lösung gegen Rechte ...)
F) Der feste Glaube an das Prinzip, dass derjenige der sich als Opfer fühlt (was ausschließlich derjenige selber bestimmt) dadurch das Recht erworben hat anderen zum Ausgleich Unrecht antun zu dürfen (Quotenregelungen, Hausbesetzungen, ...)
G) Grundsätzlich IMMER (okay, okay, sagen wir 99.95%) in stereotypen Lagern zu denken und die Bewertung des Gesagten immer von der Zugehörigkeit zum Lager abhängig zu machen (Nur Migranten dürfen migrationskritisch sein, nur Frauen etwas gegen Feminismus einwenden, nur der Linke darf Linkskritisch sein, to be continued ...). ERST wird die Person bewertet, dann viel viel später erst das Gesagte.
H) Auf jede Kritik am linken Lager wird mit postwendender Kritik am rechten Lager geantwortet - geantwortet wird allenfalls mit ätzendem Sarkasmus. Es ist eine Todsünde auf sachliche Kritik eines Rechten etwa sachlich zu antworten.
I) Die eigne Position ist nicht nur richtig, nein, es ist auch die einzig moralisch vertretbare Position. Undenkbar, dass man anderer Meinung ist und gleichzeitig das Recht auf Respekt und Gesprächskultur hat ...
J) Alles was rechts der eigenen Meinung ist, ist Nazi.
K) Gegen Nazis ist jedes Mittel recht. Da muss man auch nicht pingelig sein ...
L) Jeder der sich darüber beklagt Nazi zu sein, bestätigt damit 1. einer zu sein und 2. ist ein jämmerlicher Typ, der nur nicht dazu steht
M) Bei alle dem das Unrechtsbewußtsein eines trotzigen Teenagers - auch noch im hohen Alter.

Ich könnte hier noch sehr lange weiter schreiben, "
Skeptiker

Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Skeptiker »

Brainiac hat geschrieben:(19 Apr 2018, 20:15)
Doch, genau das tust du. In deinem Eingangsbeitrag ist nur von "den Linken" die Rede. Keine Differenzierung, kein Hinweis, dass das eher eine statistisch gemeinte Aussage wäre, in dem Sinne, dass das beschriebene Diskussionsverhalten im linken Spektrum häufiger anzutreffen sei. Nein, "Die Linken" argumentieren so. Dieser "Typ Mensch". Und da erwartest du hier eine ernsthafte Diskussion?

Ich könnte das mit gleicher Münze zurückzahlen und feststellen, genau dieses, Pauschalisieren individuellen Verhaltens auf eine Gruppe, sei typisch für rechte Diskussionskultur. Mache ich aber nicht, ich bin ja nicht so. ;) Außerdem beobachte ich einige der von dir genannten Punkte auch, so ist es ja nicht. Allerdings bei weitem nicht nur links. Was ist für dich überhaupt links, alles was sich links von dir befindet? Dann bin ich das sicher auch. Für andere hier bin ich vermutlich eher rechts.

Ich schätze durchaus viele deiner Beiträge, aber das hier halte ich nicht für gelungen und klinke mich jetzt auch wieder aus.
Also mal ehrlich, seit wann ist es nicht mehr eine vollkommen normale Angelegenheit eine Gruppe anzusprechen? Wenn ich DER RUSSE schreibe, okay, dann ist das blöd. Wenn ich DIE RUSSEN schreibe, dann muss ich nicht nach jedem Mal den Nachsatz schreiben "womit ich nur den statistischen Durchschnitt und nicht jede Einzelperson meine".

Natürlich schreibe ich von "den Linken" ohne damit auszudrücken, dass JEDER LINKE gleich tickt. So wie es aber rechte Politik und rechte Agitation gibt, so gibt es eben auch linke Politik und linke Agitation. Die Kritik man müsse da generell noch das Individuum betonen halte ich an der Stelle für nicht stichhaltig. Soll ich mal heraussuchen wie oft hier im Forum einer Gruppe eine Eigenschaft zugeordnet wurde ohne dass danach politisch korrekt betont wurde, dass in der Gruppe die Individuen natürlich gesondert betrachtet werden müssen? DAS IST DOCH SELBSTVERSTÄNDLICH. Man könnte ja keinen Satz mehr formulieren wenn man da jedesmal drauf hinweisen müßte.

Also nochmal für alle zum mitschreiben: Wenn ich hier von "Linker Argumentation/Agitation" schreibe, dann ist selbstverständlich nicht gemeint, dass jeder, also wirklich JEDER, immer und überall diese Methoden benutzt. Es ist damit gemeint, dass diese Methoden charakteristisch für diese Gruppe Menschen ist, oder sie zumindest häufig angewendet wird.

Und dazu stehe ich weiterhin felsenfest. Die wiederholten Statements alle Seiten würden sich aller Methoden bedienen nehme ich zur Kenntnis, aber ich bin fundamental anderer Meinung.

Ich finde sie im übrigen interessant, weil alle diejenigen, die das so behaupten, ja offensichtlich keine Alleinstellungsmerkmale rechter Argumentation/Agitation sehen. Das finde ich bemerkenswert! Darauf komme ich bei Gelegenheit gerne wieder zu sprechen, wenn es heißt "die Rechten tun dies" oder "die Rechten tun das". Alles halb so wild - machen ja alle, also keiner Diskussion wert. Und wer sind überhaupt "die Rechten", da wird mir das Individuum nicht berücksichtigt ...
Skeptiker

Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Skeptiker »

think twice hat geschrieben:(19 Apr 2018, 21:29)

:D :D :D

"A) Das pauschale Unterstellung von Böswilligkeit oder gnädigerweise nur Dummheit (die den anderen in die Verteidigung bringt - beliebte Ablenkung, wenn es für den Gesprächspartner unangenehm nahe an die Wahrheit kommt)
B) Das bewußte Missverständnis (Gleiche Taktik wie die Unterstellung der Böswilligkeit)
C) Das Etikettieren mit neu erfundenen Worten (Pseudowissenschaftlich: -ismus, -phobie, ... Verächtlich machend: Herdprämie, ...)
D) Das Stigmatisieren von Worten (bis die eigene Argumentation zum 100m Lauf im Minenfeld wird)
E) Die Leugung des Offensichtlichen (neiiiiiin, es ist nicht einfach, es ist immer seeeehr kompliziert - einfache Lösungen sind IMMER falsch. Es sei denn es ist eine einfache Lösung gegen Rechte ...)
F) Der feste Glaube an das Prinzip, dass derjenige der sich als Opfer fühlt (was ausschließlich derjenige selber bestimmt) dadurch das Recht erworben hat anderen zum Ausgleich Unrecht antun zu dürfen (Quotenregelungen, Hausbesetzungen, ...)
G) Grundsätzlich IMMER (okay, okay, sagen wir 99.95%) in stereotypen Lagern zu denken und die Bewertung des Gesagten immer von der Zugehörigkeit zum Lager abhängig zu machen (Nur Migranten dürfen migrationskritisch sein, nur Frauen etwas gegen Feminismus einwenden, nur der Linke darf Linkskritisch sein, to be continued ...). ERST wird die Person bewertet, dann viel viel später erst das Gesagte.
H) Auf jede Kritik am linken Lager wird mit postwendender Kritik am rechten Lager geantwortet - geantwortet wird allenfalls mit ätzendem Sarkasmus. Es ist eine Todsünde auf sachliche Kritik eines Rechten etwa sachlich zu antworten.
I) Die eigne Position ist nicht nur richtig, nein, es ist auch die einzig moralisch vertretbare Position. Undenkbar, dass man anderer Meinung ist und gleichzeitig das Recht auf Respekt und Gesprächskultur hat ...
J) Alles was rechts der eigenen Meinung ist, ist Nazi.
K) Gegen Nazis ist jedes Mittel recht. Da muss man auch nicht pingelig sein ...
L) Jeder der sich darüber beklagt Nazi zu sein, bestätigt damit 1. einer zu sein und 2. ist ein jämmerlicher Typ, der nur nicht dazu steht
M) Bei alle dem das Unrechtsbewußtsein eines trotzigen Teenagers - auch noch im hohen Alter.

Ich könnte hier noch sehr lange weiter schreiben, "
Der Unterschied zwischen einem Urteil und einem Vorurteil ist, dass beim Vorurteil nur die Erwartung vorliegt, dass etwas bestimmtes passiert, während man bei einem Urteil Dinge bewertet die tatsächlich passiert sind. Alles das ist gelebte Realität in diesem Forum. Wer behauptet, dass ihm diese Verhaltensweisen im Forum hier fremd sind, den kann ich nicht ernst nehmen.

Man kann sicher darüber diskutieren ob es speziell linke Methode sind - das habe ich ja auch schon offen gemacht, aber dass es Vorurteile wären, nö, auf die Ebene begebe ich mich nicht. Wer das nicht sieht, den kann ich auch mit allen Argumenten und Beispielen der Welt nicht überzeugen.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Unité 1 »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Apr 2018, 22:03)

Also nochmal für alle zum mitschreiben: Wenn ich hier von "Linker Argumentation/Agitation" schreibe, dann ist selbstverständlich nicht gemeint, dass jeder, also wirklich JEDER, immer und überall diese Methoden benutzt. Es ist damit gemeint, dass diese Methoden charakteristisch für diese Gruppe Menschen ist, oder sie zumindest häufig angewendet wird.
Jeden Linken meinste zwar nich', dafür aber den Linken sich.
Diese Dialektik mutet etwas eristisch an.
Skeptiker hat geschrieben:
Man kann sicher darüber diskutieren ob es speziell linke Methode sind - das habe ich ja auch schon offen gemacht, aber dass es Vorurteile wären, nö, auf die Ebene begebe ich mich nicht. Wer das nicht sieht, den kann ich auch mit allen Argumenten und Beispielen der Welt nicht überzeugen.
hafenwirt hat geschrieben:Mit Skepsis, die sich so manch einer auf die Fahnen schreibt, koennte man abstrahieren und oben genannte Argumentationsstrukturen bei allen gesellschaftlichen Gruppen finden, ob links, rechts, oben, unten, oder in der geilen politischen buergerlich-liberalen Mitte.

Aber das wiederum ist ja schon eine Verkomplizierung der Fragestellung, was mich zu einem Linken machen wuerde. Oder Ablenkung, wahlweise.

Bedeutet wiederum, man muss oben genannten Text zustimmen, ansonsten ist man Linker. Was natuerlich nicht stimmt, denn ich stehe in der politischen Mitte. Bei mir zaehlt keine Ideologie sondern Vernunft und gesunder Menschenverstand. Jawollja, So einfach ist das.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Skeptiker »

Unité 1 hat geschrieben:(19 Apr 2018, 22:17)
Jeden Linken meinste zwar nich', dafür aber den Linken sich.
Diese Dialektik mutet etwas eristisch an.
Das nächste mal wenn Du Dich verteidigend vor "die Rechten" stellst, wenn jemand sie als Gruppe anspricht, werde ich überlegen den Vorwurf ernst zu nehmen.
Unité 1 hat geschrieben:(19 Apr 2018, 14:43)
Hörst du Helene Fischer?

*scnr*
Nö. Ich wußte erst nicht wieso Du mich das fragst.

Danach nun schon:
Marmelada hat geschrieben:(19 Apr 2018, 21:39)
Nachdem ich ihr heute in den Hintern getreten habe, hat sich Helene Fischer zu einer Stellungnahme durchgerungen.

https://www.gala.de/stars/news/helene-f ... 17836.html
Na alla, geht doch. :cool:
Okay, also Du willst mir billig einen reinwürgen. Wie Du meinst. Bestätigt leider meine Meinung, dass sich eine Diskussion mit Dir nicht lohnt. EOD
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Unité 1 »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Apr 2018, 22:52)

Das nächste mal wenn Du Dich ...
38.


Okay, also Du willst mir billig einen reinwürgen.
Du [Beleidigung - ModEdit] warst damit gar nicht gemeint.
EOD
:D
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Skeptiker »

hafenwirt hat geschrieben:(19 Apr 2018, 20:35)
Das liegt vielleicht daran, weil sie - wie sie selbst schrieben - CSU-Positionen teilen und da von Rechten mit Wohlwollen empfangen werden. Warum sollte ein Rechter ihnen den Mund verbieten, wenn er die Dinge genau so sieht, nur vielleicht etwas radikaler?
Im selben Beitrag habe ich geschrieben, dass ich sozial-, wirtschafts- und bildungspolitisch eher Alt-Sozialdemokratisch ticke. Was soll nun also die isolierte Betrachtungsweise meiner gesellschafts- und innenpolitischen Ansichten? Ich habe doch klar geschrieben, dass ich bei den Themen bei denen ich Rechte angreife ich eben diese Sprechverbote nicht kenne. Sie ignorieren das und stellen mich stattdessen als rechts von der CSU dar.
hafenwirt hat geschrieben:(19 Apr 2018, 20:35)
Ich stehe in der politischen Mitte und mir ist von links noch nie jemand begegnet, der meine Mitte-Positionen verbieten wollte. Nein, ich durfte immer trefflich mit Linken diskutieren. Ich durfte sogar Zigeuner sagen bei Linken und man hat mich trotzdem in der Mitte gesehen. Und ich muss unter Linken auch nicht immer Linke_innne*x sagen, sondern darf Maenner und Frauen sagen. Aber wissen sie was? Dafuer gab es schon Menschen mit rechtem Hintergrund, die mir versuchen den Mund zu verbieten. Da wird gedroht, man wuerde die Adresse herausfinden, den Arbeitgeber benachrichtigen, da wird beleidigt (Linksgruenversiffter Gutmensch, der mal von einem Fluechtling vergewaltigt / gemessert werden sollte, damit er es merkt, was hier Sache ist!), und so weiter, genau das volle Programm, was manch Linker und manch Person aus der politischen buergerlichen liberalen Mitte vollzieht. Dabei stehe ich in der politischen Mitte. Sozialpolitisch und was die Fluechtlinge angeht links, aber aussenpolitisch rechts.
Alles das macht perfekt Sinn. Ihre Umwelt nimmt Sie offensichtlich eher als Links wahr. Nur einem Linken verzeiht ein Linker den Gebrauch des Wortes „Zigeuner“ oder der Kritik bei Genderthemen (Punkt G).

Das mit den Flugzeugträgern und Militärparaden muss Sie nicht irritieren. Linke Orientierung wird heute hauptsächlich an gesellschaftspolitischen Themen festgemacht. Einem Rechten ist doch typischerweise vollkommen egal welche Einstellung Sie zu Drogenpolitik oder Flugzeugträgern haben.
Hier ein schöner Artikel zu dem was Linksorientierung heute hauptsächlich ausmacht:
https://www.welt.de/kultur/article17554 ... urden.html

Natürlich sehen Sie sich als Mitte, tue ich auch, tut eigentlich jeder. Als Mitte versteht man immer eine vernünftige gemäßigte Position. In einer linksverschobenen Gesellschaft (und Deutschland steht gesellschaftspolitisch im internationalen Vergleich deutlich links) fühlt ein linksorientierter Mensch sich in der Mitte der Gesellschaft – ist er ja auch. Andere orientieren sich eher am Meinungsspektrum. Ist reine Ansichtssache.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von JFK »

Mitte ist da, wo nicht der Rand ist.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Skeptiker »

JFK hat geschrieben:(19 Apr 2018, 23:38)
Mitte ist da, wo nicht der Rand ist.
:) Als gelernter Technischer Zeichner würde ich die Mitte da definieren wo die Rändern gleich weit entfernt sind.
Oder bin ich in der Mitte wenn es noch einen gibt der extremer ist als ich? Dann hätten wir nur zwei Extremisten und ansonsten brave Bürger der Mitte ... ;)
JFK
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von JFK »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Apr 2018, 23:46)

:) Als gelernter Technischer Zeichner würde ich die Mitte da definieren wo die Rändern gleich weit entfernt sind.
Oder bin ich in der Mitte wenn es noch einen gibt der extremer ist als ich? Dann hätten wir nur zwei Extremisten und ansonsten brave Bürger der Mitte ... ;)
Bei 825 Bürgern ist nur einer in der Mitte, 412 Rechts und 412 Links, wobei die #412 noch am nächsten zu Mitte steht, und nun geht es darum mit Politscher Spinnerei die #1 zu erobern.
Skeptiker

Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Skeptiker »

JFK hat geschrieben:(20 Apr 2018, 00:00)
Bei 825 Bürgern ist nur einer in der Mitte, 412 Rechts und 412 Links, wobei die #412 noch am nächsten zu Mitte steht, und nun geht es darum mit Politscher Spinnerei die #1 zu erobern.
Tja, daher also die Polarisierung in der Gesellschaft ... ;)
Dann mal gute Nacht für heute, äh, gestern ...
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Marmelada
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Marmelada »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Apr 2018, 23:31)
...
Hier ein schöner Artikel zu dem was Linksorientierung heute hauptsächlich ausmacht:
https://www.welt.de/kultur/article17554 ... urden.html

...
Dieser Autor hat also dieses Jahr entdeckt, dass es nicht nur wirtschafts- sondern auch gesellschaftspolitisch unterschiedliche Orientierungen gibt und teilt dies nun per "Welt" der Welt mit. Das ist ja ganz famos. Dass er "(ursprüngliches) links" vollständig mit Marxismus gleichsetzt, geschenkt, aber seinen subjektiven Gefühlen, ständig von Diskriminierten verfolgt zu werden, wird hoffentlich mit rationalen Einwänden beizukommen sein.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von JFK »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Apr 2018, 00:06)

Tja, daher also die Polarisierung in der Gesellschaft ... ;)
Dann mal gute Nacht für heute, äh, gestern ...
Wo denkst du hin, das wir kurz vor einem Bürgerkrieg stehen? :s
Muss ich dich enttäuschen, das lässt sich auf alle Gesellschaftlichen schichten projizieren, auf den Rechts Rock Konzerten ist es wohl die "bürgerliche Mitte", die abhitlert.
Wer darauf verzichtet, dürfte vor Ort als Linksextrem gelten.
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unity in diversity
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von unity in diversity »

Selina hat geschrieben:(19 Apr 2018, 19:38)

Was würde Schwejk dazu sagen? Vielleicht so etwas hier: "Hat Ihr Hund auch die Hundeseuche?" - "Essen Sie auch gerne Gorgonzola?"
Dies ist dein erster ablenkender Kommentar in diesem Faden.
Obwohl es mir gar nicht zusteht, Bewertungen vorzunehmen.
Aber jeder andere bewertet ja auch. Damit sind wir beim Thema: Whataboutism.
Darf man vergleichen?
Wann ist es legitim und wann eine Nebelgranate?
Diese Frage geht mal wieder in alle Richtungen.
Helfender Hinweis: Die Guten dürfen.
Ein linker Klassiker ist die Symbiose zwischen Marx und Engels.
Marx schrieb das Kapital, während das Kapital des Unternehmers Engels das ärgste Elend in der Marx-Familie linderte. Ohne Engels-kein Kapital, wäre eine mögliche Schlußfolgerung.
Ein gutgehender Sozialismus braucht Subventionen des Klassenfeindes, sonst geht er unter. Ist das eine Tatsache, oder eine These?
Pol Pot war eine Entartung der Ideen von Marx, wird gern kolportiert.
Dabei war Pol Pot ein Maoist, oder doch ein Stalinist, oder Leninist, oder alles zusammen? Waren die Killing Fields eine Reaktion auf die allgemeine Nahrungsgüterknappheit und diese wiederum das Ergebnis einer geringen Produktivität im Sozialismus?
Es existieren fast so viele linke Strömungen, wie es Linke gibt.
Jeder Linke ist im Besitz seiner eigenen, unanfechtbaren Wahrheit über die Triebkräfte der Gesellschaft, denen sich das Individuum, natürlich nur zu seinem Besten, unterordnen muß.
Die Wahrheiten unterscheiden sich nur in Nuancen, machen aber jeden Linken zum Erzfeind jedes anderen Linken.
Deshalb fristen die Linken, in ihrer Gesamtheit, so ein unbedeutendes Dasein.
Stimmt das so in etwa?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Adam Smith »

Brainiac hat geschrieben:(19 Apr 2018, 17:57)

Ich glaube, dem ist das einfach zu blöd.

Tipp: Lies einfach seinen ersten Beitrag in diesem Strang nochmal ganz langsam und vollständig. Du hast bisher offensichtlich nur ca. 25% der Bedeutung erfasst.
Der schreibt immer so.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Zinnamon
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Zinnamon »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Apr 2018, 22:12)

Ich bin ja noch relativ neu hier, trotzdem hat jeder der hier eine Zeit lang aktiv ist und dabei nicht ausschließlich linke Meinungen vertritt, sicher schon die Bekanntschaft mit linker Argumentationstechnik gemacht.

Argumentationstechnik ist für eine Strategie, die oft nur aus der reinen Vermeidung von Sachdebatten besteht, eigentlich eine beschönigende Formulierung - oft entspricht es einfach nur einem verbissenen Kampf gegen jeden der andere Positionen vertritt als die Linken.

Ich würde gerne wissen welche Argumentations- und Agitationsmethoden die Mitforisten bei speziell dieser Spezies von Foristen erkennen können. Beispielhaft möchte ich meine Eindrücke wiedergeben, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
A) Das pauschale Unterstellung von Böswilligkeit oder gnädigerweise nur Dummheit (die den anderen in die Verteidigung bringt - beliebte Ablenkung, wenn es für den Gesprächspartner unangenehm nahe an die Wahrheit kommt)
B) Das bewußte Missverständnis (Gleiche Taktik wie die Unterstellung der Böswilligkeit)
C) Das Etikettieren mit neu erfundenen Worten (Pseudowissenschaftlich: -ismus, -phobie, ... Verächtlich machend: Herdprämie, ...)
D) Das Stigmatisieren von Worten (bis die eigene Argumentation zum 100m Lauf im Minenfeld wird)
E) Die Leugung des Offensichtlichen (neiiiiiin, es ist nicht einfach, es ist immer seeeehr kompliziert - einfache Lösungen sind IMMER falsch. Es sei denn es ist eine einfache Lösung gegen Rechte ...)
F) Der feste Glaube an das Prinzip, dass derjenige der sich als Opfer fühlt (was ausschließlich derjenige selber bestimmt) dadurch das Recht erworben hat anderen zum Ausgleich Unrecht antun zu dürfen (Quotenregelungen, Hausbesetzungen, ...)
G) Grundsätzlich IMMER (okay, okay, sagen wir 99.95%) in stereotypen Lagern zu denken und die Bewertung des Gesagten immer von der Zugehörigkeit zum Lager abhängig zu machen (Nur Migranten dürfen migrationskritisch sein, nur Frauen etwas gegen Feminismus einwenden, nur der Linke darf Linkskritisch sein, to be continued ...). ERST wird die Person bewertet, dann viel viel später erst das Gesagte.
H) Auf jede Kritik am linken Lager wird mit postwendender Kritik am rechten Lager geantwortet - geantwortet wird allenfalls mit ätzendem Sarkasmus. Es ist eine Todsünde auf sachliche Kritik eines Rechten etwa sachlich zu antworten.
I) Die eigne Position ist nicht nur richtig, nein, es ist auch die einzig moralisch vertretbare Position. Undenkbar, dass man anderer Meinung ist und gleichzeitig das Recht auf Respekt und Gesprächskultur hat ...
J) Alles was rechts der eigenen Meinung ist, ist Nazi.
K) Gegen Nazis ist jedes Mittel recht. Da muss man auch nicht pingelig sein ...
L) Jeder der sich darüber beklagt Nazi zu sein, bestätigt damit 1. einer zu sein und 2. ist ein jämmerlicher Typ, der nur nicht dazu steht
M) Bei alle dem das Unrechtsbewußtsein eines trotzigen Teenagers - auch noch im hohen Alter.

Ich könnte hier noch sehr lange weiter schreiben, aber vielleicht gibt es noch den einen oder anderen Mitforisten der hier auch noch über seine Anektoten mit diesem Typ Mensch berichten kann. Gerne sind auch Beispiele willkommen, da sowieso davon auszugehen ist, dass alles das prinzipiell und pauschal geleugnet wird - auch wenn jeder von denen, die nicht brav im Linkskonformismus mitschwimmen, diese Erfahrungen hier tagtäglich machen.

Gerne würde ich auch wissen welche Methoden insbesondere nur von Links verwendet werden.

Mir ist klar, dass man rechts eigene Agitation betreibt. Hier geht es aber um die linke.

Anbei noch ein passender Artikel zum Thema:
https://www.tichyseinblick.de/meinungen ... -verlernt/
Es gibt nichts davon, was hier nicht auch täglich von rechts orientierten usern x-fach praktiziert würde. Insofern ist der Strantitel irreführend und sollte korrigiert werden.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von imp »

unity in diversity hat geschrieben:(20 Apr 2018, 03:52)
Marx schrieb das Kapital, während das Kapital des Unternehmers Engels das ärgste Elend in der Marx-Familie linderte. Ohne Engels-kein Kapital, wäre eine mögliche Schlußfolgerung.
Ein Vermögen, das zur Konsumtion bestimmt ist, ist im Marxschen Sinne kein Kapital, egal wie groß. Damit reduziert sich deine Darstellung für die Marxisten auf "Der reiche Engels hat den Marx beim Schreiben durchgefüttert, weil er seiner Meinung war".
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Zinnamon hat geschrieben:(20 Apr 2018, 10:30)

Es gibt nichts davon, was hier nicht auch täglich von rechts orientierten usern x-fach praktiziert würde. Insofern ist der Strantitel irreführend und sollte korrigiert werden.
Vollkommen korrekt.

"Argumentations- und Agitationsmuster in extremen politischen Lagern" wäre als Strangtitel wesentlich angebrachter.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Zinnamon
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Zinnamon »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(20 Apr 2018, 10:46)

Vollkommen korrekt.

"Argumentations- und Agitationsmuster in extremen politischen Lagern" wäre als Strangtitel wesentlich angebrachter.
Es müssen ja nicht einmal Extremisten sein. Ein Gegenbeispiel wäre der account, der so auf Bargeld steht, oder der realistische account im WiFo, der egal, wie argumentiert wird schreibt, das es bleibt wie es ist oder der Mod, der sobald jemand auf ihn eingeht und das Thema vertiefen möchte, denjenigen damit diskreditiert, dass dieses blabla jetzt nicht zielführend wäre... .

Das hat mehr mit Persönlichkeit, Motivation und Kommunikationsvermögen zu tun als mit politischer Ausrichtung.
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Selina
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Selina »

unity in diversity hat geschrieben:(20 Apr 2018, 03:52)

Dies ist dein erster ablenkender Kommentar in diesem Faden.
Obwohl es mir gar nicht zusteht, Bewertungen vorzunehmen.
Aber jeder andere bewertet ja auch. Damit sind wir beim Thema: Whataboutism.
Darf man vergleichen?
Wann ist es legitim und wann eine Nebelgranate?
Diese Frage geht mal wieder in alle Richtungen.
Helfender Hinweis: Die Guten dürfen.
Ein linker Klassiker ist die Symbiose zwischen Marx und Engels.
Marx schrieb das Kapital, während das Kapital des Unternehmers Engels das ärgste Elend in der Marx-Familie linderte. Ohne Engels-kein Kapital, wäre eine mögliche Schlußfolgerung.
Ein gutgehender Sozialismus braucht Subventionen des Klassenfeindes, sonst geht er unter. Ist das eine Tatsache, oder eine These?
Pol Pot war eine Entartung der Ideen von Marx, wird gern kolportiert.
Dabei war Pol Pot ein Maoist, oder doch ein Stalinist, oder Leninist, oder alles zusammen? Waren die Killing Fields eine Reaktion auf die allgemeine Nahrungsgüterknappheit und diese wiederum das Ergebnis einer geringen Produktivität im Sozialismus?
Es existieren fast so viele linke Strömungen, wie es Linke gibt.
Jeder Linke ist im Besitz seiner eigenen, unanfechtbaren Wahrheit über die Triebkräfte der Gesellschaft, denen sich das Individuum, natürlich nur zu seinem Besten, unterordnen muß.
Die Wahrheiten unterscheiden sich nur in Nuancen, machen aber jeden Linken zum Erzfeind jedes anderen Linken.
Deshalb fristen die Linken, in ihrer Gesamtheit, so ein unbedeutendes Dasein.
Stimmt das so in etwa?
Nö. Diese Beschreibungen haben mit meinem persönlichen Linkssein nix zu tun. Das hier sind eher Motive oder Kritikpunkte, die mich "links" sein lassen:

Ich zitiere:

Wenn das Kapital sich in einen Götzen verwandelt und die Optionen der Menschen bestimmt, wenn die Geldgier das ganze sozioökonomische System bevormundet, zerrüttet es die Gesellschaft, verwirft es den Menschen, macht ihn zum Sklaven, zerstört die Brüderlichkeit unter den Menschen, bringt Völker gegeneinander auf und gefährdet [...] dieses unser gemeinsames Haus, die Schwester und Mutter Erde.

Ich träume von einem Europa der Familien mit einer echt wirksamen Politik, die mehr in die Gesichter als auf die Zahlen blickt und mehr auf die Geburt von Kindern als auf die Vermehrung der Güter achtet.

Die Zukunft der Menschheit liegt nicht allein in den Händen der großen Verantwortungsträger, der bedeutenden Mächte und der Eliten. Sie liegt grundsätzlich in den Händen der Völker [...]

Wir können nicht ruhig schlafen, während Kinder an Hunger sterben und alte Menschen keine medizinische Versorgung haben.

Die wirtschaftliche Entwicklung muss ein menschliches Gesicht behalten, so dass keiner ausgeschlossen wird.

Die gerechte Verteilung der Früchte der Erde und der menschlichen Arbeit ist keine bloße Philanthropie. Es ist eine moralische Pflicht.

Die Völker der Welt wollen ihr Schicksal selbst bestimmen. Sie wollen in Frieden ihren Weg zur Gerechtigkeit gehen. Sie wollen weder Bevormundung noch Einmischung, wo der Stärkere den Schwächeren unterordnet.

Wir sagen Nein zu einer Wirtschaft der Ausschließung und der sozialen Ungerechtigkeit, wo das Geld regiert, anstatt zu dienen. Diese Wirtschaft tötet. Diese Wirtschaft schließt aus. Diese Wirtschaft zerstört die Mutter Erde.

Das stimmt, die Globalisierung hat viele Menschen aus der Armut gerettet, aber auch viele andere zum Hungertod verurteilt, weil sie mit diesem Wirtschaftssystem selektiv wird... Die derzeitige wirtschaftliche und vor allem finanzielle Globalisierung führt zu einem Einheitsdenken, zu einem schwachen Denken. Im Zentrum steht nicht mehr der Mensch, sondern das Geld.

Wenn die Politik wirklich den Menschen dienen soll, darf sie nicht Sklave der Wirtschaft und Finanzwelt sein.


Von wem stammen diese Äußerungen? Naaa? Richtig. Von Papst Franziskus.

https://www.gutzitiert.de/zitat_autor_f ... _6942.html
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Skeptiker »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(20 Apr 2018, 10:46)
"Argumentations- und Agitationsmuster in extremen politischen Lagern" wäre als Strangtitel wesentlich angebrachter.
Sehe ich nicht so. Wie ich schon mehrfach hier erwähnt habe, sehe ich durchaus Unterschiede in der Argumentation und Agitation von rechts und links. Es ging mir auch nicht ausschließlich um die Extreme.

Ich hatte schon selber aufgeteilt welche der genannten Muster ich eher bei allen, und welche ich verstärkt oder ausschließlich bei den Linken sehe. Das wurde nicht thematisiert. Stattdessen bestätigt man sich gegenseitig lapidar darin, dass im Prinzip alle Lager gleichartig Argumentieren.

Ist das wirklich so, oder ist das einfach Wunsch oder Weltbild einzelner Foristen?

Ich sehe kein rechtes Äquivalent zu der gebetsmühlenartigen Bezichtigung dass jeder der rechts tickt ein Nazi ist. Wer anderer Meinung ist, der gebe mir bitte die entsprechende Bezeichnung und wir wollen mal sehen ob sie es mit "Nazi" (27637 Treffer) aufnehmen kann (ja, schon klar, nicht alle davon sind als Bezichtigung zu verstehen ...).

Wo werden wir mit rechten Wortschöpfungen überhäuft und andererseits mit moralisierenden Blicken, wenn wir wiedermal ein Wort welches wie seit unserer Kindheit vollkommen ohne bösen Hintergedanken aussprechen nicht mehr sagen dürfen, weil irgendwer um drei Ecken herum einen Diskriminierungstatbestand darin entdeckt (oder konstruiert) hat? Sicher kann man darüber diskutieren, welche Rechtfertigung das hat, aber viel weniger darüber, dass dieses eine sehr dominant linke Methode ist.

Den Strangtitel nun auf die rechte Seite zu erweitern könnte von manchem als Relativierung aufgefasst werden. Ich denke das ist keine gute Idee. Es gibt doch die Möglichkeit sich in einem eigenen Strang zu den Methoden Rechter auszutauschen. In vergleichbarer Weise wird doch schon reichlich davon Gebrauch gemacht. "Rechtsextremistische Kriminalität", "Rechtsextremismus in der Truppe", "Angst vor einem Umsturz von Rechts", da könnte man auch "Extremistische Kriminalität", "Extremismus in der Truppe" und "Angst vor staatlichen Umstürzen" draus machen. So könnten wir dann alle Stränge schön politisch korrekt gestalten - nur was macht dann noch die Politik aus ... ?
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Excellero »

Tatsächlich ist mir das hier in dem Forum auch schon sehr oft begegnet. Jüngst wieder von H2O der auf fundamentale Kritik durch Logik und Vernunft mit Entscheidungsprozessen im Bundestag antwortet, statt sich mit der eigentlichen Thematik zu befassen.
Auch beliebt um die Liste mal zu ergänzen:
Frage nach Quellen, und wenn die nicht aus dem selben Mileu stammt ist es per se nicht wahr.
Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Progressiver »

Excellero hat geschrieben:(20 Apr 2018, 20:54)

Tatsächlich ist mir das hier in dem Forum auch schon sehr oft begegnet. Jüngst wieder von H2O der auf fundamentale Kritik durch Logik und Vernunft mit Entscheidungsprozessen im Bundestag antwortet, statt sich mit der eigentlichen Thematik zu befassen.
Auch beliebt um die Liste mal zu ergänzen:
Frage nach Quellen, und wenn die nicht aus dem selben Mileu stammt ist es per se nicht wahr.
Das wiederum ist etwas, was auf die Rechten zutrifft. Im Allgemeinen sollte aber gelten: "Es gibt ein Recht auf eigene Interpretationen und Meinungen. Es gibt aber kein Recht auf eigene Tatsachen."

Und zu dem Threadthema: Es sollte Konsens sein, dass jeder Mensch gleich viel Wert hat. So sagt es das Grundgesetz. So sagt es aber auch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Links stehende Menschen fechten das nicht an. Es sind aber die Rechten, die eine Kategorisierung in verschiedene Wertigkeiten vornehmen. Und wenn sie dann menschenverachtende Sprüche klopfen und mit dem Gesetz in Konflikt kommen, jaulen sie auf über dieses allzu linke Staatswesen.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Excellero »

Progressiver hat geschrieben:(20 Apr 2018, 22:23)

Das wiederum ist etwas, was auf die Rechten zutrifft. Im Allgemeinen sollte aber gelten: "Es gibt ein Recht auf eigene Interpretationen und Meinungen. Es gibt aber kein Recht auf eigene Tatsachen."

Und zu dem Threadthema: Es sollte Konsens sein, dass jeder Mensch gleich viel Wert hat. So sagt es das Grundgesetz. So sagt es aber auch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Links stehende Menschen fechten das nicht an. Es sind aber die Rechten, die eine Kategorisierung in verschiedene Wertigkeiten vornehmen. Und wenn sie dann menschenverachtende Sprüche klopfen und mit dem Gesetz in Konflikt kommen, jaulen sie auf über dieses allzu linke Staatswesen.
Was hat das jetzt mit meinem Beitrag zu tun? :?:
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von think twice »

Excellero hat geschrieben:(20 Apr 2018, 20:54)

Tatsächlich ist mir das hier in dem Forum auch schon sehr oft begegnet. Jüngst wieder von H2O der auf fundamentale Kritik durch Logik und Vernunft mit Entscheidungsprozessen im Bundestag antwortet, statt sich mit der eigentlichen Thematik zu befassen.
Auch beliebt um die Liste mal zu ergänzen:
Frage nach Quellen, und wenn die nicht aus dem selben Mileu stammt ist es per se nicht wahr.
Vernunft und Logik bei abgehängten AfD-Waehlern? :?
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von think twice »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Apr 2018, 19:43)


Wo werden wir mit rechten Wortschöpfungen überhäuft und andererseits mit moralisierenden Blicken, wenn wir wiedermal ein Wort welches wie seit unserer Kindheit vollkommen ohne bösen Hintergedanken aussprechen nicht mehr sagen dürfen, weil irgendwer um drei Ecken herum einen Diskriminierungstatbestand darin entdeckt (oder konstruiert) hat? Sicher kann man darüber diskutieren, welche Rechtfertigung das hat, aber viel weniger darüber, dass dieses eine sehr dominant linke Methode ist.
Bei konservativen Menschen hapert es eben auch an der Rhetorik und an der Fähigkeit, um die Ecke zu denken.
Scheuklappendenken und Nachplappern von einfachen Parolen zeichnen sie aus.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von nasziv »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Apr 2018, 19:43)

Sehe ich nicht so. Wie ich schon mehrfach hier erwähnt habe, sehe ich durchaus Unterschiede in der Argumentation und Agitation von rechts und links. Es ging mir auch nicht ausschließlich um die Extreme.

Ich hatte schon selber aufgeteilt welche der genannten Muster ich eher bei allen, und welche ich verstärkt oder ausschließlich bei den Linken sehe. Das wurde nicht thematisiert. Stattdessen bestätigt man sich gegenseitig lapidar darin, dass im Prinzip alle Lager gleichartig Argumentieren.

Ist das wirklich so, oder ist das einfach Wunsch oder Weltbild einzelner Foristen?
Es ist m.E. ein Fehler, wenn man Argumentations- und Agitationsmethoden politisch mit einem politischen links-rechts-Schema erklären möchte. Einfacher ist es, wenn man die Begriffe konservativ und progressiv (der Ursprung der bis heute geltenden Einteilung in links und rechts, auch "räumlich betrachtet) verwendet.

Der konservativ Bewahrende ("rechts") ist von etwas träger Natur, er benötigt wenig oder keine Argumentation. Sein "das war schon immer so, ist heute noch so, und dabei bleibt es" kennzeichnet seine Ignoranz und Abwehr gegenüber Veränderungen, er muss und will nichts erklären.

Der progressiv Denkende ("links") ist risikofreudiger, er sucht und erkennt eher Missstände und Potentiale. Er möchte dann auch verändern. Dafür muss er viel erklären, was anders oder besser werden soll, sich gegen Vorwürfe zu Risiken und mangelnden Erfahrungen wehren. Mit einem "das war zwar schon immer so, wir machen das jetzt aber anders" überzeugt man niemanden.

Inwieweit nun "Linke" progressiver denken und daher mehr Rhetorik und Eifer aufwenden müssen, sei dahingestellt. Es kommt auf das jeweilige Thema an.

Wortschöpfungen:
Geschlechtsneutrale Begriffe werden von denen gesucht, die die vielen Unterschiede, z.B bei Besetzung von Stellen, Gehalt usw. erkennen und ändern möchten. Geschlechtsneutrale Begriffe gehören für sie dazu. Progressives Denken und Handeln durch Veränderung.
Konservativ betrachtet bleibt ein Begriff Neger als solcher weitgehend unverändert, inhaltlich und in Bedeutung. Man hat es früher insgeheim schon ein wenig rassistisch benutzt, und das ist bis heute so. Dennoch verändern sich im Lauf der Jahre häufig Inhalte und Bedeutung. Neger ist hat sich zu einem politischen Kampfbegriffe weltweit entwickelt, bis heute halten Versklavung, Ausgrenzung und Angriffe gegen Schwarze an (Polizeiübergriffe in den USA, wirtschaftliche Ausbeutung von Flüchtlingen in Italien, usw.), trotz Aufklärung und Humanismus. Progressives Denken bedeutet hier, dieser anhaltenden Unterdrückung, z.B. über die Erklärung der verächtlichen Verwendung und damit verbundenen diskriminierenden Botschaft des Begriffs, wenn nötig durch Verbieten des Begriffs entgegenzutreten. Dem Konservativen ist das egal, es betrifft ihn nicht, kann also bleiben, wie es ist.
Skeptiker

Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Skeptiker »

think twice hat geschrieben:(21 Apr 2018, 10:45)
Bei konservativen Menschen hapert es eben auch an der Rhetorik und an der Fähigkeit, um die Ecke zu denken.
Scheuklappendenken und Nachplappern von einfachen Parolen zeichnen sie aus.
Es reicht vollkommen aus über linke Polemik und Schubladendenken zu diskutieren. Du braucht es nicht praktizieren. Dennoch vielen Dank für Deine anschauliche Demonstration.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Excellero »

think twice hat geschrieben:(21 Apr 2018, 10:29)

Vernunft und Logik bei abgehängten AfD-Waehlern? :?
Oh sorry... ich wollte sagen: Ausländer raus!

Wieder OK?
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von think twice »

Excellero hat geschrieben:(21 Apr 2018, 16:00)

Oh sorry... ich wollte sagen: Ausländer raus!

Wieder OK?
Ich bin kein AfD-Anhaenger. ;)
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Excellero »

think twice hat geschrieben:(21 Apr 2018, 18:13)

Ich bin kein AfD-Anhaenger. ;)
Nein aber sowas erwartest du doch von selbigen oder? ;)
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von think twice »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Apr 2018, 15:59)

Es reicht vollkommen aus über linke Polemik und Schubladendenken zu diskutieren. Du braucht es nicht praktizieren. Dennoch vielen Dank für Deine anschauliche Demonstration.
Wenn du magst, überarbeite ich deinen Eingangstext stilistisch und grammatikalisch. Aendert zwar nichts am Inhalt, sieht aber wenigstens optisch besser aus. ;)
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von think twice »

Excellero hat geschrieben:(21 Apr 2018, 18:15)

Nein aber sowas erwartest du doch von selbigen oder? ;)
Nun, gerade deine Posts dienen nicht dazu, mich vom Gegenteil zu überzeugen. ;)
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Selina »

Ich finde Rassismus und Fremden-, Schwulen- und Frauenfeindlichkeit ätzend. Wie das dann formuliert wird, ob mit oder ohne "Argumentationstechnik", das ist mir völlig egal. Wenn menschenfeindliches Gerede allerdings auch noch sprachlich-stilistisch unter aller Kanone ist, dann verstärkt es nur den Kotzdruck. Was natürlich nicht heißen soll, dass solch ein Mist nur gut formuliert zu werden braucht. Mist ist Mist.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von unity in diversity »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Apr 2018, 15:59)

Es reicht vollkommen aus über linke Polemik und Schubladendenken zu diskutieren. Du braucht es nicht praktizieren. Dennoch vielen Dank für Deine anschauliche Demonstration.
Es reicht völlig aus, die überzeugenderen Argumente in die Waagschale zu werfen.
Wenn man das nicht kann, zeigt man seine Unterlegenheit, indem man andere in Schubladen einsortiert. Natürlich mit einer gewissen Schärfe in der Stimme, damit alles unzweideutig rüberkommt und der "Gegner" aufgibt.
Selina hat Papst Franziskus zitiert und ich neige zu dem Wunsche, die Götter mögen ihren irdischen Stellvertreter erhören. Die Menschen selbstverständlich auch.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Sa 21. Apr 2018, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von jack000 »

Marmelada hat geschrieben:(19 Apr 2018, 20:29)

Ich bin mitte und verabscheue linke wie rechte Argumentation/Agitation gleichermaßen.
Da haben wir was gemeinsam ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von think twice »

jack000 hat geschrieben:(21 Apr 2018, 18:36)

Da haben wir was gemeinsam ...
Der war gut. :D :thumbup:
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Selina »

Lupenreine "Mitte" gibt es gar nicht. Jeder Einzelne hat ne Tendenz in eine bestimmte Richtung. Ob ihm das nun bewusst ist oder nicht.
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