...und eben hierin besteht das Problem beim Menschsein - wie ich schon erwähnte, wir Bewerten (alles und jeden), das liegt wohl in unserer Natur. Und nicht erst bei "großen Dingen" wie bspw. bestialische Folter, sondern auch schon bei kleinen, vergleichsweise vollkommen unbedeutenden Sachen wie bspw. Musikgeschmack, Essensgewohnheiten, Lebensstil usw.Selina hat geschrieben:(25 Nov 2017, 12:41)
Das scheint mir der Kern der ganzen Diskussion zu sein. Zuerst einmal ist jeder Mensch, ob er nun Sauerkraut isst oder Bulgur, ob er Gartenzwerge sammelt oder bunte Gebetsfähnchen aufhängt, ob er arschkurze Röckchen trägt oder längere Tschadors, ab er schwul ist oder hetero, Atheist oder Christ, Buddhist oder Muslim... er ist Mensch. Auch wenn es schwer fällt, es zu sehen, aber sogar hinter der brüllenden Maske eines völlig enthemmten Pegidisten steckt irgendwo... ein Mensch. Bei Leuten, die andere bestialisch foltern, bin ich mir dann nicht mehr ganz so sicher...
Vor einem halben Jahr hat sich das junge Ehepaar eine Etage über mir getrennt - wenn ich zu ihr ginge und sagte, "dein Mann ist auch nur ein Mensch..." würde sie mir wohl wütend entgegenschmettern, dass "er sie betrogen hat und deshalb für sie gestorben sei".
Sage z. B. mal Links- oder Rechtsgerichteten, dass ihr jeweiliges konträres Gegenüber "auch nur ein Mensch sei", würden sie das bestimmt nicht verneinen, aber zu einem rießengroßen ABER ansetzen... ist es nicht so, @Selina?
Ich persönlich will mich da auch nicht ausschließen - für mich gibt es auch Menschen, die ein absolutes No-Go für mich darstellen, aus diesen oder jenen Gründen.
Jetzt ist halt die Frage: Wenn mensch Mensch bewertet, ist das menschenfeindlich?