Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

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Mahmoud

Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Mahmoud »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Sep 2017, 21:58)

Wer meint, deutsche Mitbürger rhetorisch im Ausland verscharren zu dürfen, fühlt sich vielleicht etwas gemäßigter, wenn das konkrete Konsequenzen für ihn selbst haben kann.
Hier stimme Ich Dir zu. Hätte Johannes Kahrs Konsequenzen fürchten müssen, hätte er sich vielleicht etwas zurückgehalten. Doch leider ist dem nicht so..... :p
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Zunder
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Zunder »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Sep 2017, 22:07)
Wir haben keine nennenswerte gesamtdeutsche Kultur.....
Nein?
Glaubst du, daß die Rechtskultur in Hamburg anders ist als in Berlin und in München?
Oder hältst du das nicht für nennenswert?

Glaubst du, daß die Erinnerungskultur in Hamburg anders ist als in Berlin und in München?
Oder hältst du das nicht für nennenswert?

Glaubst du, daß die Kultur der sozialen Sicherung in Hamburg anders ist als in Berlin und in München?
Oder hältst du das nicht für nennenswert?

Glaubst du, daß die Förderung des Kulturbetriebes in Hamburg anders ist als in Berlin und in München?
Oder hältst du das nicht für nennenswert?

Glaubst du, daß die Förderung von Wissenschaft und Forschung in Hamburg anders ist als in Berlin und in München?
Oder hältst du das nicht für nennenswert?

Die Geschichte der Ö. ist ein ziemlich dämliche Geschichte.
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schelm
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schelm »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Sep 2017, 22:07)

Wenn du nicht weisst, was ein Nazi ist, ist dieser Thread nicht der Ort, das nachzubessern. Hier geht es um die Thesen der O. und die Rezeption. Die Frau hat nun mal was getroffen. Wir haben keine nennenswerte gesamtdeutsche Kultur, sind traditionell regional geprägt und modern haben wir ein Nebeneinander vieler Lebensweisen. Dem gegenüber steht die Variante NS.
Also, wer Nazi ist, bestimmst du und dein Weltbildklientel, im Zweifelsfall wird aus der Entsorgung im Ausland halt ein " verscharren " gemacht, um die eignen Nazimethoden zu rechtfertigen. Wer solche Demokraten sein eigen nennt, der braucht gar keine Nazis.

Ach, und übrigens : Nur weil Bürger mit dem Hang zu Nazimethoden traditionell Schwierigkeiten mit kultiviertem Verhalten haben, bedeutet es nicht es gäbe keine verbindende Kultur in D, die D zu dem macht, was es ist. ;)
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Senexx »

Mahmoud hat geschrieben:(10 Sep 2017, 22:07)

Hier stimme Ich Dir zu. Hätte Johannes Kahrs Konsequenzen fürchten müssen, hätte er sich vielleicht etwas zurückgehalten. Doch leider ist dem nicht so..... :p
Quod licet bovi, non licet Iovi.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Als Hör- und Lesetipp zum Thema bzw. zur ganzen bisherigen Diskussion:

In der Reihe "Hörsaal" von Deutschlandradio Wissen: "Mit Platon die Welt retten". Der Philosoph Carlos Frankel erläutert, wie und warum Philosophie genau das passende Werkzeug zum Austausch und zum Verständnis fremder (und eigener) Kultur ist. Er selbst, deutsch-brasilianischer Herkunft, Nachfahre jüdischer Menschen, seit langem in Kanada lebend, Spezialist für jüdische und arabische Kultur des Mittelalters ... ist gewissermaßen der kulturelle Brückenschlag in Person. Er sieht den "Clash of Cultures" positiv solange die Auseinandersetzung verbal verläuft. Und er sieht Kulturalismus genauso wie Multikulturalismus negativ.

https://www.deutschlandfunknova.de/beit ... t-retten-1
http://www.deutschlandfunkkultur.de/car ... _id=346314

In seinem Vortrag berichtet er über praktische Erfahrungen im Austausch (u.a.) mit chassidischen Juden in New York, mit sunnitischen Studenten und Studentinnen an der palästinensischen Univiersität in Ost-Jerusalem, mit Indianern in Nordamerika usw.

Hatte hier jemand irgendwo weiter oben behauptet, Philosophie sei obsolet? Oder Christentum und Islam stünden sich antagonistisch gegenüber, obwohl sie bekanntermaßen und nicht umsonst zusammen mit dem Judentum als abrahamitische Religionen einige gemeinsame Wurzeln haben?

Gegen soviel Ungebildetheit und Dummheit sind freilich auch die Götter machtlos.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(11 Sep 2017, 01:02)

Ach, und übrigens : Nur weil Bürger mit dem Hang zu Nazimethoden traditionell Schwierigkeiten mit kultiviertem Verhalten haben, bedeutet es nicht es gäbe keine verbindende Kultur in D, die D zu dem macht, was es ist. ;)
"D" ist zu dem geworden, was es ist, durch historische Verläufe und Ereignisse. Das waren im Mittelalter in erster Linie Fehden zwischen Fürsten- und Königshäusern sowie religiöse Auseinandersetzungen und soziale Unruhen. Später die großen Kriege. Der Erste und Zweite Weltkrieg. Vor allem aber der Deutsch-Französische Krieg mit der nachfolgenden Reichsgründung 1871 in Paris. Diese war in erster Linie darauf angelegt, Deutschland neben England und Frankreich zu einer europäischen Großmacht werden zu lassen. Und was hat all dies mit "Kultur" zu tun? Richtig: Nix. Es hat vielmehr mit "Unkultur" zu tun insofern, als dass in Kriegen Menschengeschaffenes wieder in das zurückverwandelt wird, was es mal war: Staub und Erde.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(10 Sep 2017, 22:21)

Nein?
Glaubst du, daß die Rechtskultur in Hamburg anders ist als in Berlin und in München?
Oder hältst du das nicht für nennenswert?

Glaubst du, daß die Erinnerungskultur in Hamburg anders ist als in Berlin und in München?
Oder hältst du das nicht für nennenswert?

Glaubst du, daß die Kultur der sozialen Sicherung in Hamburg anders ist als in Berlin und in München?
Oder hältst du das nicht für nennenswert?

Glaubst du, daß die Förderung des Kulturbetriebes in Hamburg anders ist als in Berlin und in München?
Oder hältst du das nicht für nennenswert?

Glaubst du, daß die Förderung von Wissenschaft und Forschung in Hamburg anders ist als in Berlin und in München?
Oder hältst du das nicht für nennenswert?

Die Geschichte der Ö. ist ein ziemlich dämliche Geschichte.
All das aufgezählte sind politische Rahmenbedingungen. Man könnte sie sicherlich "Kultur" nennen. Man kann aber Rechtssicherheit, soziale Sicherung, Kulturförderung usw. auch - eben - als Rahmen betrachten, innerhalb dessen Individualkultur überhaupt erst sicher und gedeihlich betreibbar ist.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2017, 07:55)

All das aufgezählte sind politische Rahmenbedingungen. Man könnte sie sicherlich "Kultur" nennen. Man kann aber Rechtssicherheit, soziale Sicherung, Kulturförderung usw. auch - eben - als Rahmen betrachten, innerhalb dessen Individualkultur überhaupt erst sicher und gedeihlich betreibbar ist.
Inwieweit ist ein politischer Rahmen denn etwas, das ein Individuum, wie die Autorin beschreibt, annehmen kann? Du schreibst von Kulturförderung - eine klassische Domäne der Landespolitik. Wie stellt sich das für den Einzelnen dar? Soll er von seinem Hilfsarbeitergehalt oder seiner Flüchtlingsunterstützung nach Maßgabe der aktuellen staatlichen Agenda an Vereine und Museen spenden? Verliert der Begriff der Spende da nicht seinen Sinn?

Es hilft nichts. Wenn es überhaupt eine einheitliche und verbindliche Kultur in Deutschland gibt, dann besteht sie darin, jeden selbst entscheiden zu lassen, ob es Blutwurst oder Maisfladen, Dirndl oder Kopftuch sein darf. Das aber meinen die Verfechter der Leitkultur gerade nicht.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Mahmoud »

Senexx hat geschrieben:(11 Sep 2017, 04:37)

Quod licet bovi, non licet Iovi.
Tja, der Eine will Merkel entsorgen, der Andere will Özuguz in Anatolien entsorgen.
Selbst Jemand mit nur minimalen Sprachkenntnissen erkennt, wo hier der Unterschied liegt: Der Andere hat ein Land bzw. eine Region genannt. Und dieses Benennen einer Region macht nun also den großen Unterschied? Was ist denn an dieser Region so schlimm, daß man sich so aufregt? Mogen manche Leute Anatolien nicht? ( Das würde ich für arrogant halten. Europäische Überheblichkeit sozusagen...) :cool:

Oder liegt der Unterschied vielleicht darin, daß man eine Deutsche ungestraft entsorgen darf, eine Özoguz aber nicht? Oder wie? Oder was? Ich kann es drehen und wenden wie ich will: So groß ist der Unterschied zwischen beiden Aussagen nicht. Sollte es vielleicht, nur vielleicht, ein ferner und vager Verdacht nur, daran liegen, daß hier mit zweierlei "linkem" Maß gemessen wird? :D
Aber nein, das kann nicht sein. Denn die Linken sind ja vorbildliche und moralisch absolut integre Menschen.... :s :s
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Sep 2017, 21:45)

Das ist eine praktische Form der Auseinandersetzung. Nationalsozialismus steht nicht unter Denkmalschutz. Er ist auch keine seltene Fledermausart oder ein Weltkulturerbe.
Ich spreche nicht davon, dass Nationalsozialismus unter Denkmalschutz steht, sondern davon, dass Jeder [Mensch] das Recht auf freie Meinungsbildung und freie Meinungsäußerung hat - so lange diese keine strafrechtlich relevanten Äußerungen enthält.
Eine Demokratie, die dieses Recht in ihrer Verfassung verankert und damit auch jedem garantiert, muss entsprechend auch "nicht genehme" Meinungsäußerungen tolerieren und sich argumentativ mit diesen auseinander setzen.
Deine Vorstellungen haben immer nocht nichts mit Demokratie zu tun und sie sind auch keine "praktische Form der Auseinandersetzung". Deine Vorstellungen sind immer noch diktatorisch, welche das Recht aus freie Meinungsäußerung für bestimmte Gruppen außer Kraft setzen vollen. Deine Vorstellungen sind immer noch demokratiefeindlich und menschenrechtswidrig!
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2017, 07:55)

All das aufgezählte sind politische Rahmenbedingungen. Man könnte sie sicherlich "Kultur" nennen. Man kann aber Rechtssicherheit, soziale Sicherung, Kulturförderung usw. auch - eben - als Rahmen betrachten, innerhalb dessen Individualkultur überhaupt erst sicher und gedeihlich betreibbar ist.
Wenn Kultur das Gegenteil von Natur ist, gehören die politischen Rahmenbedingungen wie jede zivilisatorische Errungenschaft zur Kultur. Es kommt darauf an, wie weit der Kulturbegriff gespannt wird.

Die Erinnerungskultur läßt sich jedenfalls nicht zu den politischen Rahmenbedingungen zählen. Die Anerkennung der deutschen Verbrechen und die sich daraus ergebenden Verpflichtungen gehören zum gesellschaftlichen Konsens, der von keiner derzeit im Bundestag vertretenen Partei in Frage gestellt wird.

Nun könnte man ja mal überlegen, wer ein Interesse daran hat, diesen Konsens zu ignorieren, zu leugnen oder aufzukündigen.

Wenn du herausfindest, daß sich in diesem Punkt rechte, linke und islamische Antisemiten treffen, liegst du vermutlich nicht ganz falsch.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von imp »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2017, 10:48)

Ich spreche nicht davon, dass Nationalsozialismus unter Denkmalschutz steht, sondern davon, dass Jeder [Mensch] das Recht auf freie Meinungsbildung und freie Meinungsäußerung hat
Dieses Recht ist unbenommen. Die Meinungsäußerung ist frei. Folgenlos ist sie nie, weder heute noch unter neuen Bedingungen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Sep 2017, 21:58)

Jeder entscheidet sich selbst dafür oder dagegen, einer bestimmten Politik Anhänger und Werkzeug zu sein. Wer meint, deutsche Mitbürger rhetorisch im Ausland verscharren zu dürfen, fühlt sich vielleicht etwas gemäßigter, wenn das konkrete Konsequenzen für ihn selbst haben kann. Ich würde für diese Gesellschaftszerstörer lieber heute als morgen den Geldhahn vollständig und ohne langes Verfahren zudrehen. Es steht jedem frei, sich von diesen Ideen glaubhaft abzuwenden und an der Bundesrepublik wieder teilzunehmen. Insofern ist eine Gleichsetzung mit Diktatur und dergleichen unangebracht. Es geht rechtsförmig zu in Deutschland.
Niemand will deutsche Mitbürger im Ausland "verscharren" - nicht einmal Gauland.
Wie war das doch gleich mit der Äußerung eines SPD-Politikers - der die Regierung "rückstandslos entsorgen" wollte?
Unterstellst du dem auch, dass er alle Regierungsmitglieder verscharren lassen wollte oder legst du hier einfach mal Doppelstandards an?
Streng genommen sagt die Muslima Özoguz mit ihrer Äußerung, dass eine spezifisch deutsche Kultur „jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar“ sei, nichts anderes als das Deutschen (eine) Kultur überhaupt erst gebracht werden müsse. Und daran ändert sich auch nichts, wenn sie jetzt versucht zurück zu rudern.
Wer hier tatsächlich der Gesellschaftszerstörer ist, ist noch die große Frage - Gauland mit seiner selten dämlichen und unqualifizierten Aussage oder Özoguz mit ihrer Aussage zur "deutschen Kultur" und ihren so genannten Impulspapier, das zwar einen ganzen Katalog von Forderungen nach Rechten enthält aber nicht eine einzige Forderung nach Pflichten für die Zuwanderer (ohne deutsche Staatsbürgerschaft)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2017, 07:55)

All das aufgezählte sind politische Rahmenbedingungen. Man könnte sie sicherlich "Kultur" nennen. Man kann aber Rechtssicherheit, soziale Sicherung, Kulturförderung usw. auch - eben - als Rahmen betrachten, innerhalb dessen Individualkultur überhaupt erst sicher und gedeihlich betreibbar ist.
Politische Rahmenbdingungen SIND Teil der Kultur und zwar sehr wichtige!
Es gibt keine "Individualkultur" - Kultur ist IMMER durch die jeweilige Geschellschaft entstanden und geprägt!
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2017, 07:51)

"D" ist zu dem geworden, was es ist, durch historische Verläufe und Ereignisse. Das waren im Mittelalter in erster Linie Fehden zwischen Fürsten- und Königshäusern sowie religiöse Auseinandersetzungen und soziale Unruhen. Später die großen Kriege. Der Erste und Zweite Weltkrieg. Vor allem aber der Deutsch-Französische Krieg mit der nachfolgenden Reichsgründung 1871 in Paris. Diese war in erster Linie darauf angelegt, Deutschland neben England und Frankreich zu einer europäischen Großmacht werden zu lassen. Und was hat all dies mit "Kultur" zu tun? Richtig: Nix. Es hat vielmehr mit "Unkultur" zu tun insofern, als dass in Kriegen Menschengeschaffenes wieder in das zurückverwandelt wird, was es mal war: Staub und Erde.
Sogar Kriege und religiöse Auseinandersetzungen gehören zur Kultur, auch wenn dir das nicht gefällt!
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von imp »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2017, 11:03)

Niemand will deutsche Mitbürger im Ausland "verscharren" - nicht einmal Gauland.
Wie war das doch gleich mit der Äußerung eines SPD-Politikers - der die Regierung "rückstandslos entsorgen" wollte?
Der Unterschied in der Bedeutung von Wörtern zwischen einem demokratischen Politiker und Menschen, die dieses System ablehnen, ist seit der Hitlerzeit bekannt. Ich würde mir da bei SPD-Politikern im Allgemeinen wenig Sorge machen, dass diese die CDU-Regierung zu einem Termin auf ein thüringisches Dorf einladen wollen, um sie dort zu töten und im Ausland zu verscharren. Der Zusammenhang mit den Juden, die "evakuiert" wurden und dann zum Schreiben fiktiver Postkarten genötigt wurden, bevor es zur Endstation ging, drängt sich bei der aktuellen SPD nicht auf. Bei Nationalsozialisten mahnt uns die Historie.
Streng genommen sagt die Muslima Özoguz mit ihrer Äußerung, dass eine spezifisch deutsche Kultur „jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar“ sei, nichts anderes als das Deutschen (eine) Kultur überhaupt erst gebracht werden müsse.
Da interpretierst du die deutsche Sozialdemokratin nicht sinnwahrend. Sie führte aus, wie das Nebeneinander vieler divergierender Lebensmodelle Deutschlands Realität und Stärke anstelle einer Leitkultur-Idee ist, die in der Praxis schlicht nicht vorfindlich ist bei uns.
nicht eine einzige Forderung nach Pflichten für die Zuwanderer (ohne deutsche Staatsbürgerschaft)
Die deutschen Gesetze gelten auch für Zuwanderer, soweit sie nicht explizit auf Staatsbürger beschränkt sind. Da sind Steuererklärung und Strafrecht, da sind Umwelt- und Hygienevorschriften bis zur Möglichkeit, mißhandelnden Eltern schlimmstenfalls Kinder auf Zeit oder auf Dauer zu entziehen und so weiter. Dies ist allgemein bekannt, warum nicht dir? Umgekehrt wurden auch vielfach Erwartungen an praktische Notwendigkeiten zum Klarkommen in Deutschland formuliert. Wer da keine Erfolge vorzeigt, wird nicht mal eben deutscher Staatsbürger.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(11 Sep 2017, 08:01)
Inwieweit ist ein politischer Rahmen denn etwas, das ein Individuum, wie die Autorin beschreibt, annehmen kann? Du schreibst von Kulturförderung - eine klassische Domäne der Landespolitik. Wie stellt sich das für den Einzelnen dar? Soll er von seinem Hilfsarbeitergehalt oder seiner Flüchtlingsunterstützung nach Maßgabe der aktuellen staatlichen Agenda an Vereine und Museen spenden? Verliert der Begriff der Spende da nicht seinen Sinn?
Es stellt sich ganz konkret so dar, dass ich einen politischen Artikel, eine Erzählung, einen Roman, ein Gedicht schreiben und veröffentlichen kann, das politisch auf einer völlig anderen Linie liegt als die Politik der Regierung und diese dennoch (mit)verantwortlich dafür ist, dass mich dafür niemand zu diskriminieren oder gar mit Gewalt zu drohen hat. Zumindest solange das Geschriebene nicht direkt ein Gesetzesverstoß ist wie etwa die Holocaustleugnung.
Es hilft nichts. Wenn es überhaupt eine einheitliche und verbindliche Kultur in Deutschland gibt, dann besteht sie darin, jeden selbst entscheiden zu lassen, ob es Blutwurst oder Maisfladen, Dirndl oder Kopftuch sein darf. Das aber meinen die Verfechter der Leitkultur gerade nicht.
Das sehe ich ja im Prinzip auch so. Und wenn meine Mitdiskutanten so etwas wie Rechtssicherheit zur (politischen) Kultur zählen, dann haben sie zwar im Prinzip recht. Es handelt sich dabei aus der Position des Individuums aber um etwas Gegebenes oder auch (demokratisch) "Entschiedenes" und nicht um etwas (selbst) "Betriebenes". Irgendwann las ich einen Presse-Artikel mit der Überschrift "Der Rechtsstaat ist die Deutsche Leitkultur". Bitte. Wenn man denn unbedingt den Terminus "Leitkultur" haben möchte ... dann eben Rechtsstaat, Pressefreiheit, Gewaltenteilung, Verfassung. Früher war mal der Begriff "Verfassungspatriotismus" üblich.


Ich fände es allerdings sehr viel passender, genau so wie die Integrationsbeauftragete Özogus es vorgeschlagen hat, von einem Gesellschaftsvertrag anstelle einer "Leitkultur" zu sprechen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2017, 11:34)

Es stellt sich ganz konkret so dar, dass ich einen politischen Artikel, eine Erzählung, einen Roman, ein Gedicht schreiben und veröffentlichen kann, das politisch auf einer völlig anderen Linie liegt als die Politik der Regierung und diese dennoch (mit)verantwortlich dafür ist, dass mich dafür niemand zu diskriminieren oder gar mit Gewalt zu drohen hat. Zumindest solange das Geschriebene nicht direkt ein Gesetzesverstoß ist wie etwa die Holocaustleugnung.
Dieses Niemand bezieht sich nach geläufiger Lesart nur auf den Staat. Niemand muss mit jemandem, der öffentlich eine bestimmte Meinung ventiliert, ins Geschäft komm; ihn in seinem Lokal dulden, wenn er mit ihm keinen Vertrag eingehen will. Niemand muss ihm vermieten, niemand muss ihn zu Feierlichkeiten einladen. Es ist in Ordnung, wenn jemand wegen seiner Worte und Werke nicht willkommen ist.
Das sehe ich ja im Prinzip auch so. Und wenn meine Mitdiskutanten so etwas wie Rechtssicherheit zur (politischen) Kultur zählen, dann haben sie zwar im Prinzip recht. Es handelt sich dabei aus der Position des Individuums aber um etwas Gegebenes oder auch (demokratisch) "Entschiedenes" und nicht um etwas (selbst) "Betriebenes". Irgendwann las ich einen Presse-Artikel mit der Überschrift "Der Rechtsstaat ist die Deutsche Leitkultur". Bitte. Wenn man denn unbedingt den Terminus "Leitkultur" haben möchte ... dann eben Rechtsstaat, Pressefreiheit, Gewaltenteilung, Verfassung. Früher war mal der Begriff "Verfassungspatriotismus" üblich.
Ich weiß nicht, ob man die Menschen, die diese Vokabel ventilieren, nicht wohlwollend mißversteht, wenn man deren ewige Forderung nach einer nicht näher definierten "Annahme der Kultur" auf das bloße Funktionieren als gesetzestreuer Staatsbürger reduziert. Der Begriff kam in die Debatte, um ein zu definierendes Mehr einzufordern.
Ich fände es allerdings sehr viel passender, genau so wie die Integrationsbeauftragete Özogus es vorgeschlagen hat, von einem Gesellschaftsvertrag anstelle einer "Leitkultur" zu sprechen.
Die Idee vom Gesellschaftsvertrag mangelt an der Kündigungsmöglichkeit. Deinem Bierlieferanten kannst du kündigen, auch ersatzlos. Eine einseitige, ersatzlose Kündigung gegenüber einem Staat wird praktisch so wenig gelingen wie der Versuch, sich einseitig zum Staatsbürger zu erklären.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(11 Sep 2017, 11:01)

Dieses Recht ist unbenommen. Die Meinungsäußerung ist frei. Folgenlos ist sie nie, weder heute noch unter neuen Bedingungen.
Was verstehst du unter "folgenlos ist sie nie"? Welche Folgen sollte freie Meinungsäußerung für denjenigen haben, der seine Meinung frei äußert?
Wenn jemand, der von seinem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch macht mit "Folgen"/Sanktionen rechnen muss, dann ist dieses Grundrecht nicht gewährleistet!

Art. 5 GG
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.


Abs. bezieht sich auf die strafrechtliche Relevanz, ansonsten kann/darf jeder Mensch frei seine Meinung äußern und zwar ohne irgendwelche "Folgen" befürchten zu müssen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von imp »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2017, 12:13)

Was verstehst du unter "folgenlos ist sie nie"? Welche Folgen sollte freie Meinungsäußerung für denjenigen haben, der seine Meinung frei äußert?
Wenn eine Meinung folgenlos zu äußern wäre, wozu sollte man sie dann äußern? Wer sich öffentlich äußert, beabsichtigt einen Effekt auf die Zuhörer und die, die es mittelbar erfahren. Wie dieser dann ausfällt, ist den Zuhörern überlassen und der Meinende kann nur hoffen, dass er sich so ausgedrückt hat, dass die Zuhörer sein Anliegen richtig verstehen. Da beginnt dann das Reich der Freiheit dritter. Das hat mit Zensur, die ohnehin die mündliche Rede nicht umfassen kann, nichts zu tun.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(11 Sep 2017, 11:33)

Der Unterschied in der Bedeutung von Wörtern zwischen einem demokratischen Politiker und Menschen, die dieses System ablehnen, ist seit der Hitlerzeit bekannt. Ich würde mir da bei SPD-Politikern im Allgemeinen wenig Sorge machen, dass diese die CDU-Regierung zu einem Termin auf ein thüringisches Dorf einladen wollen, um sie dort zu töten und im Ausland zu verscharren. Der Zusammenhang mit den Juden, die "evakuiert" wurden und dann zum Schreiben fiktiver Postkarten genötigt wurden, bevor es zur Endstation ging, drängt sich bei der aktuellen SPD nicht auf. Bei Nationalsozialisten mahnt uns die Historie.
Also doch Doppelstandard - der Eine (SPD-Politiker) darf den Begriff "entsorgen" benutzen, ohne dass irgendwelche Querverbindungen hergestellt und irgendwelche unlauteren Absichten unterstellt werden, dem Anderen (Gauland) wird ganz selbstverständlich untersellt, dass mit "entsorgen" ermorden und verscharren gemeint ist und es werden - egal ob passend oder nicht Vergleiche mit dem Holocaust hergestellt.
Auf die Idee, dass man mit genau diesem Vergleich/dieser Unterstellung den Holocaust auf's Schlimmste relativiert, kommt man selbstverständlich nicht - man gehört ja zu den "Guten".
Ich interpretiere [u]gar nicht[/u]! De ... 17, 11:33)Die deutschen Gesetze gelten auch für Zuwanderer, soweit sie nicht explizit auf Staatsbürger beschränkt sind. Da sind Steuererklärung und Strafrecht, da sind Umwelt- und Hygienevorschriften bis zur Möglichkeit, mißhandelnden Eltern schlimmstenfalls Kinder auf Zeit oder auf Dauer zu entziehen und so weiter. Dies ist allgemein bekannt, warum nicht dir? Umgekehrt wurden auch vielfach Erwartungen an praktische Notwendigkeiten zum Klarkommen in Deutschland formuliert. Wer da keine Erfolge vorzeigt, wird nicht mal eben deutscher Staatsbürger.[/quote]
Und was hat das alles mit Özoguz "Impulspapier" zu tun? - Richtig - nicht das Geringste.
In diesem Impulspapier geht es um "Teilhabe" - interessanterweise jedoch nur um die Teilhabe an Rechten, nicht etwa um die Teilhabe an Pflichten. Deshalb möchte sie ja auch Art. 20 des GG geändert haben. Dabei ignoriert sie zweierlei - nämlich
1. dass Abs. 1 bis 3 zentrale Vverfassungsteile sind, die der so genannten Ewigkeitsklausel unterliegen

2. dass "klassische" Einwanderungsländer organisch bzw historisch gewachsen sind und entsprechend "gewachsene" Strukturen aufweisen, welche nicht staatlich verordnet werden können.

Was Frau Özoguz vorschwebt, ist nichts weniger als ein kompletter gesellschaftlicher Umbau Deutschlands und deshalb vermag sie auch keine "spezifisch deutsche Kultur, jenseits der Sprache" zu erkennen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von aleph »

Klar. Wenn ein Vorbestrafter sagt "ich mach heute ein Geschäft auf", werden etliche Leute vermuten, er wolle in einen Laden einbrechen, obwohl er meinen könnte, dass er ein Unternehmen gründet.

Das Problem bei Gauland ist ja, dass er der Ministerin ihr Deutschsein abspricht und ausweisen möchte. Das ist der eigentliche Kritikpunkt.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von imp »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2017, 12:52)

Also doch Doppelstandard - der Eine (SPD-Politiker) darf den Begriff "entsorgen" benutzen, ohne dass irgendwelche Querverbindungen hergestellt und irgendwelche unlauteren Absichten unterstellt werden, dem Anderen (Gauland) wird ganz selbstverständlich untersellt, dass mit "entsorgen" ermorden und verscharren gemeint ist und es werden - egal ob passend oder nicht Vergleiche mit dem Holocaust hergestellt.
Das ist ganz normal. Wenn ein Maurer während seiner Arbeit einen Ziegel hochhebt, wird das auch anders beurteilt als wenn das ein einschlägig vorbestrafter Krimineller vor den gezogenen Waffen der Polizei tut. Wer das übersieht, kann sich unter Umständen in Gefahr begeben.
2. dass "klassische" Einwanderungsländer organisch bzw historisch gewachsen sind und entsprechend "gewachsene" Strukturen aufweisen
Dass Deutschland beim Versuch, historisch zu wachsen zweimal historisch geschrumpft ist, ist weder das Problem der SPD-Politikerin noch das neuer deutscher Bürger. Es ist allerdings ein guter Grund auch für dynamischere Typen, es lieber nicht wieder zu versuchen. Wenn man wenigstens dies zur verbindenden deutschen Kultur erheben könnte durch Wort und Tat, wäre mehr geholfen als mit unnötiger Nazikuschelei.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Unité 1 »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2017, 12:52)
Beide sagen sinngemäß das Gleiche - da gibt es nix zu "interpretieren"!
Die SPD-Heinis haben sich explizit auf die Regierung bezogen, Graunland auf die Person. Der Unterschied liegt darin, dass der eine einen Regierungswechsel möchte, einen vollständigen, und der andere den Gedanken nahelegt, Özoguz sei menschlicher, pardon, türkischer Müll. Das sind zwei verschiedene Kategorien, auch wenn sie sich des gleichen Wortes bedienen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Mahmoud »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2017, 12:52)

Also doch Doppelstandard -
Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(11 Sep 2017, 13:00)

Das ist ganz normal. ....

...womit sich sole.survivor als ernstzunehmender Gesprächspartner verabschiedet hat. Mit dieser Ansicht ist der persönlichen Willkür Tür und Tor geöffnet.
Linke Träumereien äußern und ernsthaft diskutieren sind eben doch zwei Paar Schuhe.... :p
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

aleph hat geschrieben:(11 Sep 2017, 12:56)

Klar. Wenn ein Vorbestrafter sagt "ich mach heute ein Geschäft auf", werden etliche Leute vermuten, er wolle in einen Laden einbrechen, obwohl er meinen könnte, dass er ein Unternehmen gründet.

Das Problem bei Gauland ist ja, dass er der Ministerin ihr Deutschsein abspricht und ausweisen möchte. Das ist der eigentliche Kritikpunkt.
Dann soll man das auch klar benennen und entsprechend kritisieren und nicht mit irgendwelchen Unterstellungen daher kommen.
Was Gauland da vom Stapel gelassen hat, ist in höchstem Maße unqualifiziert und dämlich. Sachliche Kritik an Özoguz' Äußerungen hinsichtlich Kultur sieht anders aus.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von aleph »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2017, 14:10)

Dann soll man das auch klar benennen und entsprechend kritisieren und nicht mit irgendwelchen Unterstellungen daher kommen.
Was Gauland da vom Stapel gelassen hat, ist in höchstem Maße unqualifiziert und dämlich. Sachliche Kritik an Özoguz' Äußerungen hinsichtlich Kultur sieht anders aus.
So ist es. Wenn man bei jedem Windhauch einen Hurrikan vermutet, dann wird man entweder verrückt oder man verschließt sich so sehr, dass man dann die echte Hurrikanwarnung ignoriert und umkommt.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

Unité 1 hat geschrieben:(11 Sep 2017, 13:13)

Die SPD-Heinis haben sich explizit auf die Regierung bezogen, Graunland auf die Person. Der Unterschied liegt darin, dass der eine einen Regierungswechsel möchte, einen vollständigen, und der andere den Gedanken nahelegt, Özoguz sei menschlicher, pardon, türkischer Müll. Das sind zwei verschiedene Kategorien, auch wenn sie sich des gleichen Wortes bedienen.
Sorry - aber ich sehe keinen Unterschied darin, ob eine Regierung "rückstandslos entsorgt" werden soll oder eine Person.
Der Begriff "entsorgen" impliziert beide Male das Gleiche.
In dem einen Fall ist die Regierung "politischer Müll", der beseitigt werden muss, im anderen Fall soll eine Person abgeschoben werden, die sich sehr abwertend über das Land und seine Kultur äußert.
Dass Gauland Özoguz als menschlichen Müll bezeichet, ist nix weiter als eine Interpretation.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von imp »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2017, 14:21)

Sorry - aber ich sehe keinen Unterschied darin, ob eine Regierung "rückstandslos entsorgt" werden soll oder eine Person.
Der Begriff "entsorgen" impliziert beide Male das Gleiche. In dem einen Fall ist die Regierung "politischer Müll", der beseitigt werden muss, im anderen Fall soll eine Person abgeschoben werden, die sich sehr abwertend über das Land und seine Kultur äußert.
Eine Regierung wird entsorgt durch Einsetzung einer neuen. Deutsche Staatsbürger werden grundsätzlich nicht "abgeschoben". Wenn man mal bei deiner wohlwollenden Darstellung bleibt, Gauland wolle sie lebend ins Ausland schaffen, ist das immer noch eine gedankliche Ausbürgerung. Das ist ebenfalls jenseits dessen, was ein Bundestagskandidat über eine Politikerin einer demokratischen Partei sagen sollte.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

aleph hat geschrieben:(11 Sep 2017, 14:16)

So ist es. Wenn man bei jedem Windhauch einen Hurrikan vermutet, dann wird man entweder verrückt oder man verschließt sich so sehr, dass man dann die echte Hurrikanwarnung ignoriert und umkommt.
Um mal bei der Metapher zu bleiben - die echten Hurricanwarnungen bezüglich Özoguz bleiben ungehört, werden ignoriert.
Da kommt leider der Kassandra-Effekt zum Tragen oder aber "Der Zauberlehrling" - "die Geister, die ich rief ...".
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Uffhausen »

Dark Angel hat geschrieben:(10 Sep 2017, 21:34)
Dein Argument zieht nicht! "Soll gar nicht so unüblich sein" - ist nichts weiter als eine faule Ausrede für einen unfähigen Sportlehrer.
Es war auch nicht als Argumentation gedacht - nur als Verdeutlichung, dass geschlechtergetrennter Sportunterricht nicht zwingend eine Folge von Einflüßen fremder Kultur, bzw. Forderungen von Migraten darstellen muss.

Freilich können auch Mädels Fußball spielen - wenn die LehrerInnen aber nicht wollen... es stimmt schon, unsere Sportlehrer waren unfähig. Ob sie sich an irgendeinen Lehrplan hielten, oder ob die freischnauze "unterrichteten", kann ich nicht beurteilen und ist mir heute auch wurscht. Ich habe meine Note (3) in Sport all die Jahre halten können und für meine spätere Berufswahl war sie unbedeutend, also kein Problem für mich.

Ein Problem habe ich eher jetzt, weil ich nicht verstehen kann, warum du gemeinsamen Sportunterricht von Jungs und mädels von der Erhaltung unserer Kultur abhängig machst. :s
Das ist nicht blöd, sondern Psychologie!

Natürlich ist es das.
Am meisten empfänglich sind Menschen mit relativ geringem Bildungsniveau...
Versteht sich auch von selbst.
...und es liegt auch nicht am Internet.
Und wo radikalisiert sich entsprechende Menschen sonst? Gehen die etwa gleich in eine Moschee oder zum Salafisten um die Ecke und bitten um Aufnahme und Verführung?

Es ist leicht, seine Probleme bspw. in Alkohol zu ertränken - einfach zum Supermarkt oder zur Tanke gehen, fertig. Aber "alternativer" radikaler Islamismus ist nicht überall zu haben, den muss man - wenn schon - ganz gezielt suchen. Dabei ist eben unser freies Internet hilfreich.
Gegen religiöse und ideologische Missionierung/Radikalisierung helfen Bildung, entsprechende Erziehung und Zuwendung vorzugsweise durch die Eltern/Angehörigen. Wer sich keine Zeit für seine Kinder (egal welchen Alters) nimmt, die aus lauter Bequemlichkeit vor dem Fernseher oder Computer parkt, sich nicht dafür interessiert, was die den ganzen Tag treiben, muss sich nicht wundern, wenn die auf solche Rattenfänger hereinfallen.
Das ist so, keine Frage - aber bringst du damit nicht noch weitere Problematiken ins Spiel?

Ist Eltern für Eltern in der heutigen Gesellschaft denn so einfach, sich entsprechend um Kinder und deren Erziehung/Bildung zu kümmen und ihnen die benötigte Zuwendung zu erteilen? Also ich kenne viele Mütter, die ihre Kinder schon mit ein paar Monaten in der Krippe abgeben und später eben zur Ganztagesbetreuung (erst Kita, dann Schule) - weil sie arbeiten müssen! Weil die Lebenshaltungskosten in Deutschland so hoch sind (Denke doch vorrangig an die Mietpreise! :dead: ). Ich persönlich könnte von meinem Job in der Altenpflege auch keine Familie durchbringen; meine Partnerin müsste auch etwas beisteuern. Demzufolge müssten wir unsere Kinder "abgeben" und somit den Großteil von Bildung/Erziehung anderen überlassen. Ich komme halt eher nach meiner Mutter und nicht nach meinem Vater, der als Ingenieur in einer Stunde schon das verdient, für was ich eine ganze Schicht benötige.

Andererseits liegt uns der Staat im Nacken, der bspw. aufgrund diverser Pisa-Studien meint, unsere Kinder wären zu dumm, bzw. Eltern zu unfähig. Deswegen doch mitunter dieser ganze Krippen- und Ganztagesquatsch. Zudem bereinigt man auf diesem Wege noch die Arbeitslosenstatistiken, weil wenn bspw. die Mutter nicht mehr Kinder hüten muss, kann sie ja arbeiten gehen und das Staatssäckel mit auffüllen.

Mir wäre es auch lieber, alles wäre wieder so, wie ich es selbst auch noch erfahren habe - Vater arbeitet und bringt das Geld nachhause, Mutter kümmert sich um Haus und Kinder (obwohl ich jedwede Kritik an diesem Familiensystem nachvollziehen kann). Und Familienleben, bzw. FamilienKULTUR kann ausreichend gelebt werden!

Was hat das aber jetzt alles mit Flüchtlingen und fremdartigen Kultureinflüßen gemein? Nichts mehr. Persönlich finde ich, die eigentlichen Probleme sitzen viel tiefer und werden allzuschwer erkannt; Flüchtlinge und Fremdkultur sind dabei lediglich die sichtbare Spitze des Eisbergs.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von imp »

Dark Angel hat geschrieben:(09 Sep 2017, 10:16)
Sorry - aber in welchem Hinterwald bist du denn zur Schule gegangen?
Geschlechtergetrennten Sportunterricht - wo gibts denn sowas?
Hatten wir ab der 7. Klasse. Dafür zwei Parallelklassen Jungen zusammen, Mädchen zusammen, voneinander getrennt.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Ein Terraner »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(11 Sep 2017, 14:41)

Hatten wir ab der 7. Klasse. Dafür zwei Parallelklassen Jungen zusammen, Mädchen zusammen, voneinander getrennt.
Hatte ich auch. :)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

Uffhausen hat geschrieben:(09 Sep 2017, 00:09)

Deswegen geht unsere Kultur zugrunde, ja? Ach, du himmelblauer See... :rolleyes:



Da stimme ich dir zu - aber was beweist dir, dass es nicht so ist?


Und jetzt meinst du, steht zu befürchten, dass Europa einen kulturellen Rückwärtsgang einlegt, oder was? Also ich persönlich finde ja, dass - bzgl. des Konfliks zwischen den USA und Nordkorea - ein dritter Weltkrieg, bzw. Atomkrieg derzeit wesentlich wahrscheinlicher ist, als der Untergang der westlichen Kultur durch Islamisierung. :s
Nicht ganz Europa wird einen kulturellen Rückwärtsgang einlegen, aber Deutschland allemal, wenn es nach Frau Özoguz und den Islam- und Migrantenverbänden geht.
Lies mal das hier oder das
m Kern geht es um die tiefgreifende Veränderung der Bundesrepublik Deutschland zum erheblichen Nachteil der "Menschen, die schon länger hier leben", wie die Deutschen inzwischen genannt werden, weil für die deutsche Staatsministerin das Wort Deutsch zum Unwort geworden zu sein scheint. Die Präambel des Grundgesetzes spricht aber nicht von "denen, die schon länger hier leben", sondern eindeutig vom "Deutschen Volk", das sich im "Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen" das Grundgesetz als rechtliche Grundlage des deutschen Staates gegeben hat. [...]
Die Einteilung von Menschengruppen dient der Diskriminierung, in diesem Fall natürlich der positiven Diskriminierung, der aktiven und womöglich bald schon gesetzlich geregelten Benachteiligung der Bürger, "die schon länger hier leben", und ihrer Kinder. Mittels einer angestrebten Veränderung werden Artikel 1, 2 und 3 des Grundgesetzes außer Kraft gesetzt. Denn die Migrantenverbände fordern, dass Integration als Staatsziel ins Grundgesetz aufgenommen wird: "Die Bundesrepublik Deutschland ist ein vielfältiges Einwanderungsland. Sie fördert die gleichberechtigte Teilhabe, Chancengleichheit und Integration aller Menschen." [...]
Zweitens regeln die Artikel 1, 2 und 3 die Geltung der Menschen- und Bürgerrechte, das Recht aller Bürger "auf die freie Entfaltung" der "Persönlichkeit", die Gleichheit aller Bürger der Bundesrepublik vor dem Gesetz, die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Das Strategiepapier setzt dagegen die "Interkulturelle Öffnung", heißt im Klartext, wie die Staatsministerin im Strategiepapier: "Menschlich, ehrlich, gerecht – Eckpunkte für eine integrative Flüchtlingspolitik in Deutschland" vom 21.09.2015 geschrieben hat, dass wir unser Zusammenleben immer neu auszuhandeln haben.
Artikel 1, 2 und 3 des Grundgesetzes werden de facto zur Verhandlungsmasse erklärt und durch die Änderung dann auch de jure zur Disposition gestellt. Dieses Aushandeln soll "kultursensibel" erfolgen. [...]
Weil dieser und andere Passi die Veränderung der Bundesrepublik Deutschland im Sinne der Migrantenorganisationen entgegenstehen, wird die Veränderung des Grundgesetzes angestrebt, denn es ist erklärtes Ziel, dass auf der Grundlage der Grundgesetzänderung "alle staatlichen Ebenen zur Umsetzung des Staatsziels" Integration verpflichtet sind, wobei man nicht Integration, sondern Desintegration meint, die irreführend als "Interkulturelle Öffnung" bezeichnet wird.


Genau aus dem Grund sagte ich, die Forderungen nach Streichung von Schweinefleisch aus Speiseplänen sind nur der Anfang.
Ganz nebenbei - Frau Merkel gefällt das so genannte Impulspapier der Frau Özoguz und sie hat sich deren Formulierung zu Eigen gemacht , sie spricht nicht mehr vom deutschen Volk, sondern von "denen die schon länger hier leben" unter Missachtung der Präambel des GG, aud das sie ihren Eid als Bundeskanzler geleistet hat.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

aleph hat geschrieben:(11 Sep 2017, 14:16)

So ist es. Wenn man bei jedem Windhauch einen Hurrikan vermutet, dann wird man entweder verrückt oder man verschließt sich so sehr, dass man dann die echte Hurrikanwarnung ignoriert und umkommt.
Ob für die Zukunft der jetzt lebenden Kinder und Jugendlichen das Problem "Lehrermangel" oder "maroder Schulgebäudezustand" oder wachsende Einkommensdifferenzierung oder Überalterung der Gesellschaft oder der sich künftig noch verschärfender Pflegenotstand oder der Klimawandel (um nur einige Hurrikanwarnungwen zu nennen) oder aber eine gewisse Einschränkung des koedukativen Sportunterrichts zukunftsbedrohlicher sind ... wohl nur eine rhetorische Frage. Mir jedenfalls hat der (teilweise) nach Jungs und Mädchen getrennte Sportunterricht nicht geschadet.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von imp »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2017, 14:45)
"Menschen, die schon länger hier leben", wie die Deutschen inzwischen genannt werden, weil für die deutsche Staatsministerin das Wort Deutsch zum Unwort geworden zu sein scheint.
Wieder mal fragwürdig. Die Menschen, die hier schon länger leben unterscheiden sich eben darin von anderen Deutschen, die als Russlanddeutsche oder Zuwanderer eben nicht schon länger hier leben.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Sep 2017, 14:55)

Ob für die Zukunft der jetzt lebenden Kinder und Jugendlichen das Problem "Lehrermangel" oder "maroder Schulgebäudezustand" oder wachsende Einkommensdifferenzierung oder Überalterung der Gesellschaft oder der sich künftig noch verschärfender Pflegenotstand oder der Klimawandel (um nur einige Hurrikanwarnungwen zu nennen) oder aber eine gewisse Einschränkung des koedukativen Sportunterrichts zukunftsbedrohlicher sind ... wohl nur eine rhetorische Frage. Mir jedenfalls hat der (teilweise) nach Jungs und Mädchen getrennte Sportunterricht nicht geschadet.
Du kannst nicht davon ausgehen, dass bloß weil etwas seit vielen Jahrzehnten in Teilen Deutschlands ganz normal ist und nun von Verbänden für andere Teile Deutschlands gefordert wird, es nicht der Untergang es Abendslandes ist.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Uffhausen »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2017, 14:45)
Nicht ganz Europa wird einen kulturellen Rückwärtsgang einlegen, aber Deutschland allemal, wenn es nach Frau Özoguz und den Islam- und Migrantenverbänden geht.
Ich habe nie behauptet, dass die Einlassung von fremden Kulturen nicht ohne Folgen für unsere bleibt. Aber...
Genau aus dem Grund sagte ich, die Forderungen nach Streichung von Schweinefleisch aus Speiseplänen sind nur der Anfang.
... explizit hierbei erkenne ich nur Dramatisierung und Panikmache, ansonsten müssten auch Vegetarier und Veganer eine Gefährdung für unsere Kultur darstellen. Ganz ehrlich? Wenn schon, denn schon!
Ganz nebenbei - Frau Merkel gefällt das so genannte Impulspapier der Frau Özoguz und sie hat sich deren Formulierung zu Eigen gemacht , sie spricht nicht mehr vom deutschen Volk, sondern von "denen die schon länger hier leben" unter Missachtung der Präambel des GG, aud das sie ihren Eid als Bundeskanzler geleistet hat.
Du, es mir sowas von sch..egal, was die Merkel sagt, was die Özuguz sagt, was der Gauland sagt.

Wie haben soviele Probleme in Deutschland, wovon eben die Flüchtlings-, Integrations- und Kulturproblematik nur einen winzigen Bruchteil darstellen - mein Leben wird nicht besser, wenn alle Flüchtlinge aus D rausgeschmissen werden und der Islam verboten wird. Davon kann ich keine Familie ernähren, davon kann ich meine Miete nicht bezahlen, dass sichert mir nicht meinen Job, dass macht die Umwelt nicht gesünder usw.

Ich versuche seit mittlerweile drei Wochen einen Arzttermin zu bekommen, weil mein schleimiger Husten nicht weggeht, ich ständig an Gliederschmerzen leide und ich an diesem WE Blut im Auswurf hatte - heute hätte ich einen Termin gehabt, aber mein Arzt ist nun selber krank für den Rest der Woche. Ich habe bei anderen Ärzten angefragt - alle belegt für die nächsten Tage! Keiner kann sich um mich kümmern.
DAS Ist ein wahres Problem in der heutigen Gesellschaft und du fanatisierst wegen einer bescheuerten Aussage einer Deutschtürkin über den Untergang der deutschen Kultur! :mad:

Der Islam ist nicht Bestandteil meines Lebens und wird es auch niemals sein - auch wenn AfD & Co. ihn mir gerne als absoluten Lebensinhalt aufzwängen mögen. Dagegen weigere ich mich entschieden! :mad2:
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von imp »

Uffhausen hat geschrieben:(11 Sep 2017, 15:35)
Ich versuche seit mittlerweile drei Wochen einen Arzttermin zu bekommen, weil mein schleimiger Husten nicht weggeht, ich ständig an Gliederschmerzen leide und ich an diesem WE Blut im Auswurf hatte - heute hätte ich einen Termin gehabt, aber mein Arzt ist nun selber krank für den Rest der Woche. Ich habe bei anderen Ärzten angefragt - alle belegt für die nächsten Tage! Keiner kann sich um mich kümmern.
DAS Ist ein wahres Problem in der heutigen Gesellschaft und du fanatisierst wegen ein bescheuerten Aussage einer Deutschtürkin über den Untergang der deutschen Kultur!
Zunächst mal gute Besserung und ich hoffe, dass du schnell medizinisches Personal zur Unterstützung erreichst. In Brandenburg und Sachsen holen sie mittlerweile Ärzte aus Spanien, Portugal und Polen, um die Versorgung hinzubekommen. Ob da ein plumpes Ausländer-Raus hilft? Klar, der Arzt aus Syrien muss für die deutschen Standards möglicherweise mehr als nur die Sprache lernen, bevor er hier loslegen kann und darf. Arzthelferin, Krankenpflegerin sind evtl schneller. Sowas kann man auch grundständig lernen, wenn man einmal die Sprache hat. Zu wem die beten, kann mir ja egal sein.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von pikant »

Uffhausen hat geschrieben:(11 Sep 2017, 15:35)



Wie haben soviele Probleme in Deutschland, wovon eben die Flüchtlings-, Integrations- und Kulturproblematik nur einen winzigen Bruchteil darstellen - mein Leben wird nicht besser, wenn alle Flüchtlinge aus D rausgeschmissen werden und der Islam verboten wird. Davon kann ich keine Familie ernähren, davon kann ich meine Miete nicht bezahlen, dass sichert mir nicht meinen Job, dass macht die Umwelt nicht gesünder usw.

:
sehe ich auch so, denn dieses Fluechtlingsthema ist fuer mich Rand und nicht bedeutend fuer meine Wahlentscheidung.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von pikant »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(11 Sep 2017, 15:43)

Zunächst mal gute Besserung und ich hoffe, dass du schnell medizinisches Personal zur Unterstützung erreichst. In Brandenburg und Sachsen holen sie mittlerweile Ärzte aus Spanien, Portugal und Polen, um die Versorgung hinzubekommen. Ob da ein plumpes Ausländer-Raus hilft? Klar, der Arzt aus Syrien muss für die deutschen Standards möglicherweise mehr als nur die Sprache lernen, bevor er hier loslegen kann und darf. Arzthelferin, Krankenpflegerin sind evtl schneller. Sowas kann man auch grundständig lernen, wenn man einmal die Sprache hat. Zu wem die beten, kann mir ja egal sein.
zeigt, dass wir einen riesigen Fachkraeftemangel haben und wir auf auslaendisches Personal dringend angewiesen sind.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Adam Smith »

pikant hat geschrieben:(11 Sep 2017, 15:48)

zeigt, dass wir einen riesigen Fachkraeftemangel haben und wir auf auslaendisches Personal dringend angewiesen sind.
Und in welchem Land ist die Situation jetzt besser? Oder in welchem Land gibt es viele arbeitslose Fachkräfte?
Das ist Kapitalismus:

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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Billie Holiday »

pikant hat geschrieben:(11 Sep 2017, 15:48)

zeigt, dass wir einen riesigen Fachkraeftemangel haben und wir auf auslaendisches Personal dringend angewiesen sind.
Ja, deshalb benötigen wir ein vernünftiges Einwanderungsgesetz neben dem Asylrecht für echte Flüchtlinge.
Der Fachkräftemangel wird nicht behoben durch große Zuwanderung von Wirtschaftsflüchtlingen ohne nennenswerte Berufsausbildung geschweige denn Alphabetisierung.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Ein Terraner »

Habt ihr schon was verbindendes gefunden ?
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - Leute, bitte! Es geht um die Frage, ob es eine verbindende deutsche Kultur gibt. Dass man zur Diskussion über dieses Thema durchaus auch andere Kulturen zum Vergleich heranzieht, ist klar. Aber wenn die Beantwortung der Frage entweder schon erfolgt ist oder Ihr lieber über andere Themen diskutieren möchtet, dann tut dies in den entsprechenden Strängen, wie bereits mehrfach gefordert. Das ganze Thema Özoguz/Gauland ist im AfD Strang in dieser Intensität besser aufgehoben. Und auch die Flüchtlingsproblematik oder die Fragen rund ums Thema "Islam" sowie Fachkräftemangel tragen nicht zwingend zur Beantwortung o.g. Frage bei.

Bitte fokussiert Euch oder setzt Eure Diskussion in einem passenden Strang fort. Die Beiträge lassen sich sehr leicht verlinken.

Danke für Eure Kooperation.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(11 Sep 2017, 16:00)

Habt ihr schon was verbindendes gefunden ?
Hab nicht danach gesucht.
Als echtes Nordlicht war ich vor zwei Jahren in München und fühlte mich nicht nennenswert fremd. Hab mein Radler so bestellt, wie ich hier mein Alster bestelle.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Adam Smith »

Ein Terraner hat geschrieben:(11 Sep 2017, 16:00)

Habt ihr schon was verbindendes gefunden ?
Dazu müsste man z.B. die Unterschiede zwischen Deutschland und Österreich betrachten. Da wären die Regierung, Fernsehsender, Bundesliga, Buchcharts, DSDS, Kinocharts usw.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von pikant »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Sep 2017, 16:03)

Hab nicht danach gesucht.
Als echtes Nordlicht war ich vor zwei Jahren in München und fühlte mich nicht nennenswert fremd. Hab mein Radler so bestellt, wie ich hier mein Alster bestelle.
ist doch schon mal was, dass Radler und Alster deutsche Kutlurgueter sind :)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Unité 1 »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Sep 2017, 14:21)

Sorry - aber ich sehe keinen Unterschied darin, ob eine Regierung "rückstandslos entsorgt" werden soll oder eine Person.
Der Begriff "entsorgen" impliziert beide Male das Gleiche.
Das eine greift einen Menschen, das andere eine Institution an.
In dem einen Fall ist die Regierung "politischer Müll", der beseitigt werden muss, im anderen Fall soll eine Person abgeschoben werden, die sich sehr abwertend über das Land und seine Kultur äußert.
Dass Gauland Özoguz als menschlichen Müll bezeichet, ist nix weiter als eine Interpretation.
Regierung entsorgen=abwählen bzw. die Verwaltung und Organisation neu strukturieren. Eine Regierung wird entsorgt, um eine andere Politik umzusetzen. Da Regierungen regelmäßig wechseln, ist das reichlich unspektakulär. Menschen entsorgen kann vieles bedeuten, in dem Fall legte Gauhans den Gedanken nahe, Özoguz rauszuwerfen wegen ihrer Feststellung, dass die deutschen Regionalkulturen vielfältig und unterschiedlich sind. Wegen einer Ansicht, die ihm nicht passt, stigmatisiert er sie als "Kulturfremde" und in gauhansscher NPD-Tradition, möchte er sie gleich noch rausschmeißen. Menschen haben nun mal verschiedene Standpunkte und der öffentlich geäußerte Gedanke, wegen eben eines Standpunktes einen Menschen entsorgen zu wollen, ist alles andere als der Wunsch nach einem Regierungswechsel.

Ist mir unbegreiflich, wie man da keinen Unterschied erkennen kann.

Um einen Bogen zum Strangthema zu schlagen: Aufgrund solcher hier gezeigter Verständnisdiskrepanzen scheint Özoguz' Annahme, dass die deutsche Sprache spezifisch deutsch sei, weit hergeholt. Ich würde sie trotzdem nicht entsorgen wollen. (Keine Spitze gegen dich, Dark Angel)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Billie Holiday »

pikant hat geschrieben:(11 Sep 2017, 16:08)

ist doch schon mal was, dass Radler und Alster deutsche Kutlurgueter sind :)
Du hast nicht ganz verstanden, wie ich es gemeint habe, macht nichts.
Das deutsche Reinheitsgebot für Bier würde ich allerdings als Kulturgut betrachten, auch wenn für Alster/Radler gepanscht wird für die, die es nicht so bitter mögen.
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