Kommerzialisierung des Fussballs

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Armstrong

Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Armstrong »

Wie beurteilt ihr die Kommerzialisierung des Fussballs im Allgemeinen?

Wie beurteilt ihr speziell die zunehmende Kommerzialisierung der letzten 10 - 15 Jahre?

Findet ihr diese Entwicklung eher gut für den Sport und die Identifikation mit Vereinen und Spielern oder seht ihr das eher negativ?
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Welfenprinz »

isebrandt an die Front, bitte. :)
Die Kommerzialisierung ist natürlich gut.
Höherer Leistungslevel, professionellere Organisation, verlässlichere Abläufe........ nicht umsonst läuft die Leistungskurve analog zu den eingesetzten Trillionen.
PL,PD, DFL die Reihenfole ist durchs Bankkonto bestimmt.
Genau wie -bis auf einige Ausreisser imer wieder- die Reihenfolge in den Ligen.
Also: Viel Geld- viel Spektakel
;)
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Armstrong »

Welfenprinz » Sa 16. Feb 2013, 19:53 hat geschrieben:Also: Viel Geld- viel Spektakel
Verstehe jetzt ehrlich gesagt nicht wie du das meinst. Inwiefern "verbessert" das Geld die Attraktivität oder Qualität von Fussball?
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X3Q
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von X3Q »

Weil Spieler wie Reus oder Götze im alten System Ausnahmeerscheinungen wären. Heute sind sie Produkte der Kommerzialisierung.

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Helmut III.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Helmut III. »

[quote="Armstrong » Sa 16. Feb 2013, 18:33"]Wie beurteilt ihr die Kommerzialisierung des Fussballs im Allgemeinen?

Wie beurteilt ihr speziell die zunehmende Kommerzialisierung der letzten 10 - 15 Jahre?

Findet ihr diese Entwicklung eher gut für den Sport und die Identifikation mit Vereinen und Spielern oder seht ihr das eher negativ?[/quote]


Mich stört das nicht. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.
Wenn mir mein Chef deutlich mehr zahlen würde, würde ich nicht nein sagen.
Freiheit bedeutet selber wählen zu dürfen wessen Sklave man ist.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Armstrong »

X3Q » Sa 16. Feb 2013, 23:07 hat geschrieben:Weil Spieler wie Reus oder Götze im alten System Ausnahmeerscheinungen wären. Heute sind sie Produkte der Kommerzialisierung.
Hä? Ohne die Kommerzialisierung des Fussballs würden Götze und Reuss schlechter spielen oder wie? :?:
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von X3Q »

Armstrong » Sa 16. Feb 2013, 22:21 hat geschrieben:
Hä? Ohne die Kommerzialisierung des Fussballs würden Götze und Reuss schlechter spielen oder wie? :?:
Nein, es hätte solche Spieler einfach nicht in dieser Anzahl gegeben, wie wir sie aktuell haben.

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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Armstrong »

Helmut III. » Sa 16. Feb 2013, 23:13 hat geschrieben:Wenn mir mein Chef deutlich mehr zahlen würde, würde ich nicht nein sagen.
Das mag sein, aber ist Fussball bzw. Sport generell für den Fan nicht eher eine idelle Sache als ein ökonomisches Unternehmen?

Nehmen wir Manuel Neuer: Von Kindheit an Schalke-Fan, hat als kleiner Junge im Parkstadion gestanden, war sogar ein Ultra. Eigentlich war er eine Symbolfigur auf Schalke, ein "Schalker-Jung". Genau das möchte man doch als Fan, eben Spieler, denen man glaubt, dass sie den Verein wirklich im Herzen tragen.

Und dann kommt DER sportliche Konkurrenzverein, bietet Neuer ein paar Milliönchen mehr und schon verpisst er sich. War wohl doch nicht so weit her mit der Liebe zu "seinem" FC Schalke. Oder anders gesagt: Wenns um die Kohle geht wird auf sportliche Ehre und sportlichen Geist geschissen.

Klar kann man nun ausschliesslich in ökonomischen Kathegorien denken und dafür Verständnis haben.

Aber macht sowas nicht den Sport und die Faszination für den Fan kaputt? Diese Mentalität, dass alles und jeder käuflich ist? Dass Spieler keine Lokalpatrioten oder mit Herzblut bei ihrem Verein sind, sondern halt einfach nur Söldner, normale Arbeitnehmer, die für einige Zeit bei irgendeinem Konzern angestellt sind?
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Armstrong »

X3Q » Sa 16. Feb 2013, 23:26 hat geschrieben:Nein, es hätte solche Spieler einfach nicht in dieser Anzahl gegeben, wie wir sie aktuell haben.
Und wie erklärst du das? Je mehr Geld, desto besser die Spieler?

Das verstehe ich irgendwie nicht.
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Helmut III.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Helmut III. »

[quote="Armstrong » Sa 16. Feb 2013, 22:34"]

Das mag sein, aber ist Fussball bzw. Sport generell für den Fan nicht eher eine idelle Sache als ein ökonomisches Unternehmen?

Nehmen wir Manuel Neuer: Von Kindheit an Schalke-Fan, hat als kleiner Junge im Parkstadion gestanden, war sogar ein Ultra. Eigentlich war er eine Symbolfigur auf Schalke, ein "Schalker-Jung". Genau das möchte man doch als Fan, eben Spieler, denen man glaubt, dass sie den Verein wirklich im Herzen tragen.

Und dann kommt DER sportliche Konkurrenzverein, bietet Neuer ein paar Milliönchen mehr und schon verpisst er sich. War wohl doch nicht so weit her mit der Liebe zu "seinem" FC Schalke. Oder anders gesagt: Wenns um die Kohle geht wird auf sportliche Ehre und sportlichen Geist geschissen.

Klar kann man nun ausschliesslich in ökonomischen Kathegorien denken und dafür Verständnis haben.

Aber macht sowas nicht den Sport und die Faszination für den Fan kaputt? Diese Mentalität, dass alles und jeder käuflich ist? Dass Spieler keine Lokalpatrioten oder mit Herzblut bei ihrem Verein sind, sondern halt einfach nur Söldner, normale Arbeitnehmer, die für einige Zeit bei irgendeinem Konzern angestellt sind?[/quote]


Es altes Sprichwort sagt: Nur ein Dummkopf ändert nie seine Meinung. Es nur legitim, dass Herr Neuer Deutscher Meister werden will und die Chancen für ihn höhen stehen künftig häufiger International zu spielen.
Aber ich finde Ihre Fußballromantik irgendwie süß.
Zuletzt geändert von Helmut III. am Mo 18. Feb 2013, 17:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Welfenprinz »

Armstrong » Sa 16. Feb 2013, 22:37 hat geschrieben:
Und wie erklärst du das? Je mehr Geld, desto besser die Spieler?

Das verstehe ich irgendwie nicht.
Weil dadurch, dass Geld im System ist, mehr Talentsuche und mehr Ausbildung betrieben wird.Scouting von timbuktu bis Feuerland, Fussballinternate, Profis bis in die 4te oder 5te Liga als Unterbau,........ kostet alles Geld. und je ökonomischer und durchgeplanter man das betreibt, desto besser sind die Ergebnisse.

in der Diskussion um die Entscheidungen mancher Deutschtürkischen Spieler , welcher Nationalmannschaft sie angehören, gab es in der Türkei mehr als eine Stimme, die den "Patriotismus"argumenten (Özil ist unser) entgegenhielten:"Nur weil er in Deutschland lebt, ist er so gut , wäre er in der Türkei geboren und aufgewachsen, würde er mit soundsoviel % Wahrschienlichkeit unentdeckt oder schlecht ausgebildet gar nicht oder unterklassig spielen."

Mehr Kohle -> mehr Götzes und Reuss'
Zuletzt geändert von Welfenprinz am Sa 16. Feb 2013, 23:24, insgesamt 3-mal geändert.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Armstrong »

Welfenprinz » So 17. Feb 2013, 00:21 hat geschrieben: Mehr Kohle -> mehr Götzes und Reuss'
Halte ich ehrlich gesagt für Unsinn. Götze und Reuss mögen Talente sein, aus denen vielleicht ja sogar mal grosse Spieler werden könnten. Aber wenn man die heutigen Spieler mit denen früherer Generationen vergleicht, sehe ich da nun nicht die grössere Qualität.

Nehmen wir die "Generation Matthäus" mit Spielern wie eben Matthäus (damals Weltfussballer), Völler, Rummenigge, Klinsmann, Brehme, Möller, Kohler, Effenberg und Co.

Oder nehmen wir die "Generation Beckenbauer" mit Spielern wie eben Beckenbauer (ein Jahrhundertspieler), Netzer, Overath, Breitner, Müller, Heynckes, Hoeness und Co.

Und damals gab es diese Kommerzialisierung noch nicht mal annähernd, wie es sie heute gibt in dem Ausmaß.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Welfenprinz »

Armstrong » Sa 16. Feb 2013, 23:53 hat geschrieben:

Nehmen wir die "Generation Matthäus" mit Spielern wie eben Matthäus (damals Weltfussballer), Völler, Rummenigge, Klinsmann, Brehme, Möller, Kohler, Effenberg und Co.



.
:D danke
damit lieferst Du selbst den Bewies, dass X3Q recht hat.
Aber sowas von
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Armstrong »

Welfenprinz » So 17. Feb 2013, 01:18 hat geschrieben: :D danke
damit lieferst Du selbst den Bewies, dass X3Q recht hat.
Aber sowas von
Kannst du das mal etwas näher ausführen?

Wo haben wir denn heute einen Matthäus, der damals 2facher Weltfussballer war?

:?:
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Welfenprinz »

X3Q hat gesagt, mehr Götzes und Reuss.
Mehr!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Damals gabe es einen Matthäus. Schön.
Brehme, Kohler und Völler sind .............. nun ja, man sagt heute wohl "fussballerisch limitiert".
Eine derartige Leistungsspreizung hast Du heutzutage in keiner der topnationen.
Vielleicht in der zweiten Reihe, Österreich z.B. wo ein Pogatetz(Äquivalent zu Brehme) mit einem Arnautovic in einem Team aufläuft.

Italien, Spanien, Deutschland.......... die wählen ihre Nationalspieler heute aus 20 Mätthäus aus.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Armstrong »

Welfenprinz » So 17. Feb 2013, 01:37 hat geschrieben:Brehme, Kohler und Völler sind .............. nun ja, man sagt heute wohl "fussballerisch limitiert".
Jürgen Kohler ist Weltmeister, Europameister, UEFA-Cup-Sieger, CL-Sieger, hat bei Top-Clubs im In- und Ausland gespielt und war 20 Jahre lang Stammspieler in der Nationalmannschaft. Also so "limitiert" kann der Mann auf seiner Position als Verteidiger nicht gewesen sein. ;)

Für mich sind Badstuber und Hummels definitiv keine besseren Verteidiger als Kohler, Augentahler oder Berthold es waren.

Im zentralen Mittelfeld kann ein Schweinsteiger einem Matthäus nicht das Wasser reichen.

Und zeig mir mal heutige deutsche Stürmer vom internationalen Niveau eines Rudi Völler, Jürgen Klinsmann oder Kalle Rummenigge. Gomez? Cacau? Kießling? Nicht dein Ernst, oder? :D

Im offensiven Mittelfeld haben wir heute einige Leute, die zumindest das Potential haben mal grosse Spieler zu werden. Aber ob Spieler wie Götze und Reuss mal das Niveau eines Andy Möller oder Stefan Effenberg erreichen, wird abwarten müssen.

Aber ich sehe heute in Deutschland kein höheres Niveau an Spielern als vor 25 Jahren, auch nicht in der Breite.

Selbst wenn es so wäre, würde ich trotzdem in Frage stellen, ob das die totale Kommerzialisierung und die Opferung von Vereinstraditionen und Identifikation auf dem Altar des Geldes rechtfertigt.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von X3Q »

Armstrong » So 17. Feb 2013, 00:31 hat geschrieben:
Kannst du das mal etwas näher ausführen?

Wo haben wir denn heute einen Matthäus, der damals 2facher Weltfussballer war?

:?:
Reuss, Götze und Co. sind die erfolgreichen Ergebnisse der Jugendarbeit in den Vereinen, die vom DFB vorgeschrieben wurden - M. Sammer war daran nicht ganz unschuldig. Und diese administrative Maßnahme von Seiten DFB war eine Antwort auf die mangelnde Konkurrenzfähigkeit der Deutschen Edelkicker. Der Niedergang setzte unter Berti Vogts ein, die EM unter Ribbeck war der absolute Tiefpunkt und selbst Tante Käthe war gegen die Talentlosigkeit machtlos. Und warum waren die Deutschen so schlecht? Weil im Ausland, speziell Italien, große Menge an Geldern in Spieler egal welcher Nationalität gepumpt wurden. Das hat die Qualität durch Konkurrenz nicht nur erhöht, es haben davon auch die Nationalmannschaften anderer Nationen profitiert. Ein Pavel Nedved ist erst in Italien zu der Größe geworden, die er war.
Der Blick auf historisch zurückliegende Mannschaften ist immer durch die Wunschbrille geprägt. Aber ein Matthäus lebte damals allein von seiner Dynamik. Und fußballerisch sind ein Götze oder Reuss schon jetzt klar besser als es ein Matthäus jemals war. Selbst ein Gerd Müller, der im Fußball seiner Generation durchaus weltklasse war, würde heute nur noch ein Mittläufer sein. Umgekehrt gilt das gleiche. Götze/Reuss würden gegen eine Mannschaft von 1970 1 oder 2x ihre Kunststück vorzeigen. Danach hätte sie irgend ein Kettenhund vom Schlage Vogts sauber unter die Grasnarbe gepflügt.

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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Welfenprinz »

Armstrong, ein vertikaler Vergleich auf der Zeitachse ist irgendwo sinnlos. Wir können keine parallelwelten aufbauen. ;) Aber vielleicht kannst Du zwei Fernseher nebeneinander aufstellen und ein WM-Spiel von 74 neben einem von 2010 zweitgleich laufen lassen. Dann kommt dir ersteres wie slowmotion vor.


Aber mir gings um was anderes:Dass zwischen Möller und Brehme, zwischen Beckenbauer und Schwarzenbeck eine fussballerische Könnensspreizung vorlag, die es in den heutigen Teams nicht mehr gibt ,ist offensichtlich.Und dass die Nationaltrainer der heutigen topteams eine Auswahl zwischen Spitzenspielern haben, die es früher nicht gab , auch.

mehr Kohle - > mehr Götzes und Reuss'

Zum letzten Punkt: ob es gerechtfertigt ist, ist eine ganz andere Sache. Erstmal kann man es konstatieren, dass parallel zur zunehmenden Kommerzialisierung und Professionalisierung die Leistung sowohl in der Spitze als auch in der Breite gestiegen ist.
Ob man das gut findet, was dafür aufgegeben wurde, ob man es sich wünscht dass es so weitergeht und um welchen Preis ist eine andere Sache.

unsere Profiklubs werden als Wirtschaftsunternehmen geführt. Das finde ich gut so.Ich möchte keine zustände wie bei JeanLöring und konsorten , wo das wohl und wehe eines gesamten Klubs von den Wechseljahrsbeschwerden eines Alleingängers, der den lieben Onkel spielt, abhängt und allen Beteiligten von heute auf morgen der Boden unter den Füssen weggezogen werden kann.
Ich möchte auch keine von grossen Kindern geführten Vereine, bei denen die Fehlleistungen dieser grossen Kinder durch kommunale Bürgschaften, erlassene Stadionmieten etc. ausgebügelt werden. meistens durch intransparentes Strippenziehen hinter den Kulissen der Parlamente, schön gebügelt durch Parolen wie "Tradition". Da ist mir die Bilanz einer GmbH und KoKG, auf grund der beschlossen wird, dass Gewinn verteilt wird oder die Anteilseigner Verlust durch Einlage oder Kreditaufnahme ausgleichen, derfinitiv lieber, weil ehrlicher und transparenter.
Was ich nicht möchte,...... da können wir ja später noch zu kommen. ;)
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von schokoschendrezki »

Die Kommerzialisierung sollte noch weiter so lange forciert werden,bis das Fußball-Geschäft für den öffentlich-rechltichen Rundfunk (TV ist mir ohnehin gleichgültig) nicht mehr tragbar ist,und überhaupt aus dem öffentlichen Bewusstsein in die Schmuddelecke verschwindet,in die er hingehört.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von yogi61 »

schokoschendrezki » So 17. Feb 2013, 10:27 hat geschrieben:Die Kommerzialisierung sollte noch weiter so lange forciert werden,bis das Fußball-Geschäft für den öffentlich-rechltichen Rundfunk (TV ist mir ohnehin gleichgültig) nicht mehr tragbar ist,und überhaupt aus dem öffentlichen Bewusstsein in die Schmuddelecke verschwindet,in die er hingehört.
Da kannst Du lange warten und Fußballhassern gebe ich immer den Tipp ein anderes Programm einzuschalten.
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von schokoschendrezki »

yogi61 » So 17. Feb 2013, 11:43 hat geschrieben:
Da kannst Du lange warten und Fußballhassern gebe ich immer den Tipp ein anderes Programm einzuschalten.
Hass entwickle ich nur gegenüber Dingen,die mir nicht gleichgültig sind. Das Problem besteht für mich gar nicht direkt in der Omnipräsenz von Fußball (sollen sie doch),sondern u.a.in dem Abzug von Mitteln,die etwa zur Aufrechterhaltung von Auslandsstudios und überhaupt politischer Berichterstattung aus dem Ausland verfügbar sein sollten. Da hilft "anderes Programm einschalten" überhaupt nix.

Und für Mischformen von infantilen Charakteren,Politikern und Fußball-Fans (allen voran Claudia Roth oder der ungarische MP Orbán) ist diese Verquickung von populistischer Fankultur und politischer Selbstdarstellung die ideale Bühne, politische Fehlleistungen zu verschleiern.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am So 17. Feb 2013, 11:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Adler »

Wenn man im Fußballgeschäft so weiter macht, erfährt diese Sportart das Schicksal der Radler. Wer hat denn noch Spaß am Spiel, wenn FC Katar gegen die Spielvereinigung Scheich & Gazprom mit Dollarnoten um sich werfen, zeitgleich die Spiele von Wettmafias manipuliert werden und die Stadionkarten dreistellige Beträge kosten?
Würde man den Markt enlich liberalisieren, würde das Marktgesetz diese unsinnigen Entwicklungen endlich bereinigen.
Armstrong

Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Armstrong »

@Welfenprinz

Dann nenn mir doch mal Namen. Wieviele "Götzes und Reuss" haben wir denn heute?

Götze und Reuss sind zwei Ausnahmetalente. Viele von diesen Ausnahmetalenten haben wir nun auch nicht.

Und wie gesagt, selbst Götze und Reuss sind bisher nicht mehr als Talente. Das sind noch lange keine gestandenen internationalen Weltklassespieler und gewonnen haben die international bisher auch noch rein gar nichts.

Ob aus Reuss und Götze mal gestandene internationale Weltklassespieler wie Matthäus, Effenberg, Möller, Schuster und Co. werden, das bleibt erstmal noch abzuwarten.
unsere Profiklubs werden als Wirtschaftsunternehmen geführt.
Ja und sie kaufen sich ein Ensemble an Söldnern zusammen, die mit der Identifikation des Vereins rein gar nichts zu tun haben. Der alt-ehrwürdige Stadionname wird an irgendeinen widerlichen Grosskonzern verhökert. Die Gehälter der Spieler, die sich selbst nur noch als vorübergehende Arbeitnehmer bei einem Sportkonzern sehen, steigen ins Utopische. Trainer wechseln schneller und öfter als die Unterhosen. Die Plätze im Stadion sind für viele einfache Arbeitnehmer kaum noch zu bezahlen. Die Spieltage wurden aus Profitgier für Werbe- und Vermarktungszwecke komplett auseinandergerissen usw. usf.

Wenn ich diese Zustände heute vergleiche mit den Zuständen, als ich selbst Kind war und noch mit Begeisterung ins Stadion gegangen bin...

Mein Interesse am Profifussball ist zwar heute auch noch da, aber nicht mehr mit der Faszination wie früher und immer öfter und zunehmend widert mit dieser allgegenwärtige Geschäftemacherei und die Opferung von Vereinstraditionen und Identifikation auf dem Altar des Geldes an.

Wenn ich gelegentlich Sonntags beim Bezirksliga-Spiel meines lokalen Fussballvereins dabei bin, dann spielen da zwar keine Götzes und Reus', aber man hat noch die Tradition des Vereins und den Geist eines unkommerziellen Vereinslebens, mit Spielern, die sich zu 100% mit ihrem Verein identifizieren und Fans, die sich zu 100% mit "ihren Jungs" identifizieren, die schon seit der F-Jugend dort spielen.

Ja, vielleicht "romantisiere" ich das auch zu sehr. Aber gerade das macht für mich die Faszination von Vereinsfussball aus. Und vor 20, 25 Jahren war das im Profi-Fussball auch noch einigermaßen so vorhanden. Aber mit der zunehmenden Kommerzialisierung wurde das fast vollständig zerstört, meiner Meinung nach.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Welfenprinz »

In diesem Spannungsfeld von Faszination, Romantik und Angewidertsein leben wir alle, rund um den Fussball.
Die Grenzen oder Gratlinien über die es nicht hinausgehen darf um die Stimmung zu kippen sind bei jedem unterschiedlich.
ich hab neulich einen getroffen, der meinte seine Schmerzgrenze wäre "keine Stehplätze mehr" .

Das Endstadium wären Verhältnisse wie in den amerikanischen Profiligen. Kein sportlicher Unterbau, keine sportliche Qualifikation mit Auf- und Abstieg, Vereine in Anlegerhand, die dann halt mal hier und mal dahin verkauft werden können, die Bayern von heute sind dann halt die Störche Kiel von morgen und auf den Tribünen ein eventpublikum, das den barbecue anschmeisst und neben bei auf dem mitgebrachten portable tevee das Geschehen unten auf dem Feld aus dem Augenwinkel mitverfolgt.

Es ist die Frage, ob die Reise bei uns(also Europa, nicht nur Deutschland), dahin auch geht, welche Zwischenstufen da noch zwischen liegen, ob es woanders hingehen kann ......... und bei jedem einzelnen eben die Frage nach der Schmerzgrenze bei der er sich das nciht mehr antut.
Zuletzt geändert von Welfenprinz am So 17. Feb 2013, 18:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von schokoschendrezki »

Welfenprinz » So 17. Feb 2013, 19:02 hat geschrieben:In diesem Spannungsfeld von Faszination, Romantik und Angewidertsein leben wir alle, rund um den Fussball.
Entschuldigung,wenn ich pedantisch darauf bestehe, dass "wir alle" hier fahrlässig synonym für den Teil der Gesellschaft verwendet wird, der halt zufällig einen Bezug zum Thema Fußball hat. Dieses gar-nicht-erst-in-Frage-stellen eines auch Außerhalb-stehens ist eine typische Denkparabel des DDR-Systems:Von den jungen Pionieren bis zur Einheitsgewerkschaft - klar jeder ist dabei. Außer ein paar völlig Abseitige. Auch wenn ich niemandem in diesem Thread einen Ursprung dieser Denkungsart aus dieser Richtung unterstelle. Ich bin in der Hinsicht jedenfalls hyperempfindlich.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Welfenprinz »

ja, ich meinte lediglich die, die sich für Fussball interessieren. Besser so?
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Armstrong »

Schaut man sich die europäischen Wettbewerbe an, so werden es immer mehr Vereine, die de facto irgendeinem arabischen Scheich, russischen Oligarchen oder sonstigen Milliardären gehören und die mit ihrem Geld eine internationale Sölder-Mannschaft zusammenkaufen, die mit den Vereinstraditionen und der Region etc. absolut nichts am Hut haben.
pikant
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von pikant »

die besten Speler kosten eben ihren Preis und wenn man nichts auf der Pfanne hat im geldlichen Bereich, wird man auch nicht ueber Jahre in der Spitze mitspielen koennen!

Fussball ist Kommerz pur!
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Welfenprinz »

Armstrong » So 17. Feb 2013, 18:49 hat geschrieben:Schaut man sich die europäischen Wettbewerbe an, so werden es immer mehr Vereine, die de facto irgendeinem arabischen Scheich, russischen Oligarchen oder sonstigen Milliardären gehören und die mit ihrem Geld eine internationale Sölder-Mannschaft zusammenkaufen, die mit den Vereinstraditionen und der Region etc. absolut nichts am Hut haben.
Die Vorboten deer beschriebenen amerikanischen zustände sind da, klar.
Anteilseigner, Hummer- und Kaviarpublikum .....
Die Frage ist, wie weit wird es gehen, kann/will/soll man das verhindern?

Pikant : natürlich ist nicht Fussball kommerz pur.
Der Profifussball, also mittlerweile die obersten 5 Ligen , ist professionell bis Kommerz.
Wenn ich auf der Kampfbahn des SV Eiche Ostrhauderfehn zugucke weil da der Freund der Freundin meienr Freundin spielt ist das schöne sonntagsnachmittagsunterhaltung. ;)
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Armstrong »

Welfenprinz » Mo 18. Feb 2013, 13:49 hat geschrieben:Die Frage ist, wie weit wird es gehen, kann/will/soll man das verhindern?
Man KANN natürlich viel dagegen tun, indem eben z.b. die UEFA ganz klare Reglements gegen die Kommerzialisierung vorschreibt.

Zum Beispiel könnte man verbieten, dass Stadien nach Unternehmen benannt werden. Während der WM 2006 durften die Stadien z.b. auch nicht "Signal-Iduna-Park" etc. heissen.

Man könnte durch Reglements sicherstellen, dass Oligarchen keine Chance mehr haben Vereine zu übernehmen und die klassische Struktur eines Sportvereins erhalten bleiben muss.

Man könnte z.b. auch demokratische Mitbestimmung von Vereinsmitgliedern und Fanclubs vorschreiben, zumindest in allen Fragen, die die Identität und Tradition des Vereins betreffen.

Man könnte vorschreiben, dass jede Startaufstellung mindestens 5 Spieler aus der eigenen Jugend enthalten muss. Die Zahl der Ausländer in der Startaufstellung könnte man auf 2 begrenzen.

Das würde die Vereine in ganze Europa zwingen eine gute Jugendarbeit zu leisten und würde gleichzeitig diese Sölder-Mentalitäten und mittlerweile schon perversen "Spieler-Handel" verhindern.

Man KANN natürlich alles regeln. Die einzige Frage ist das WOLLEN.

Und da Fussball heutzutage ein Milliarden-Geschäft ist, wollen die Profiteure dieses Geschäfts natürlich auch keine neuen Reglementierungen, die den Kommerz in die Schranken weisen und dafür Vereinstraditionen usw. stärken.
pikant
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von pikant »

Armstrong » Mo 18. Feb 2013, 16:50 hat geschrieben:
Man KANN natürlich viel dagegen tun, indem eben z.b. die UEFA ganz klare Reglements gegen die Kommerzialisierung vorschreibt.

Zum Beispiel könnte man verbieten, dass Stadien nach Unternehmen benannt werden. Während der WM 2006 durften die Stadien z.b. auch nicht "Signal-Iduna-Park" etc. heissen.

Man könnte durch Reglements sicherstellen, dass Oligarchen keine Chance mehr haben Vereine zu übernehmen und die klassische Struktur eines Sportvereins erhalten bleiben muss.

Man könnte z.b. auch demokratische Mitbestimmung von Vereinsmitgliedern und Fanclubs vorschreiben, zumindest in allen Fragen, die die Identität und Tradition des Vereins betreffen.

Man könnte vorschreiben, dass jede Startaufstellung mindestens 5 Spieler aus der eigenen Jugend enthalten muss. Die Zahl der Ausländer in der Startaufstellung könnte man auf 2 begrenzen.

Das würde die Vereine in ganze Europa zwingen eine gute Jugendarbeit zu leisten und würde gleichzeitig diese Sölder-Mentalitäten und mittlerweile schon perversen "Spieler-Handel" verhindern.

Man KANN natürlich alles regeln. Die einzige Frage ist das WOLLEN.

Und da Fussball heutzutage ein Milliarden-Geschäft ist, wollen die Profiteure dieses Geschäfts natürlich auch keine neuen Reglementierungen, die den Kommerz in die Schranken weisen und dafür Vereinstraditionen usw. stärken.
bei der Namensnennung hat die UEFA keine Chance, da die meisten Stadien der oeffentlichen Hand gehoeren und diese bestimmen kann - die Vereine sind nur Mieter!
die neuen Eigentuemer kaufen sich doch die Anteile zusammen und da wird dann auf der Versammlung wie bei AG's demokratisch entschieden

Zwang eigene Spieler in die Mannschaft einzubauen und auf die Nicht-Eu Ausaender auf 2 zu begrenzen, davon halte ich nichts!
nach meiner Meinung soll immer noch die Qualitaet des Spielers entscheidend sein und keine Quoten innerhalb der Startelf

ob die Fair-Play Regelung der UEFA greift, wird man naechstes Jahr am PSG sehen, wo ein Staat Eigentuemer des Vereines ist :D
Zuletzt geändert von pikant am Mo 18. Feb 2013, 17:04, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Helmut III. »

[quote="yogi61 » So 17. Feb 2013, 10:43"]

Da kannst Du lange warten und Fußballhassern gebe ich immer den Tipp ein anderes Programm einzuschalten.[/quote]


Mann muss sich doch über seine Feinde informieren. :p
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von sportsgeist »

Welfenprinz » So 17. Feb 2013, 19:02 hat geschrieben:In diesem Spannungsfeld von Faszination, Romantik und Angewidertsein leben wir alle, rund um den Fussball.
Die Grenzen oder Gratlinien über die es nicht hinausgehen darf um die Stimmung zu kippen sind bei jedem unterschiedlich.
ich hab neulich einen getroffen, der meinte seine Schmerzgrenze wäre "keine Stehplätze mehr" .

Das Endstadium wären Verhältnisse wie in den amerikanischen Profiligen. Kein sportlicher Unterbau, keine sportliche Qualifikation mit Auf- und Abstieg, Vereine in Anlegerhand, die dann halt mal hier und mal dahin verkauft werden können, die Bayern von heute sind dann halt die Störche Kiel von morgen und auf den Tribünen ein eventpublikum, das den barbecue anschmeisst und neben bei auf dem mitgebrachten portable tevee das Geschehen unten auf dem Feld aus dem Augenwinkel mitverfolgt.

Es ist die Frage, ob die Reise bei uns(also Europa, nicht nur Deutschland), dahin auch geht, welche Zwischenstufen da noch zwischen liegen, ob es woanders hingehen kann ......... und bei jedem einzelnen eben die Frage nach der Schmerzgrenze bei der er sich das nciht mehr antut.
... oh je ...
.
nur ein kommentar dazu ... ziemlich viel halbwissen ...
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Welfenprinz »

sportsgeist: natürlich ist das eine Übertreibung, eine Extrapolation.
Um zu schildern wohin die Reise gehen könnte.Die Richtung.

Das kannst Du durchaus verstehen. ;)
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Bukowski »

schokoschendrezki » So 17. Feb 2013, 10:27 hat geschrieben:Die Kommerzialisierung sollte noch weiter so lange forciert werden,bis das Fußball-Geschäft für den öffentlich-rechltichen Rundfunk (TV ist mir ohnehin gleichgültig) nicht mehr tragbar ist,und überhaupt aus dem öffentlichen Bewusstsein in die Schmuddelecke verschwindet,in die er hingehört.
Schmuddelecke tzzzz... es geht um die hehre Leistung! nur die BESTEN gewinnen:
http://www.morgenpost.de/sport/article1 ... n-auf.html
:D
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von sportsgeist »

Welfenprinz » Mo 18. Feb 2013, 19:45 hat geschrieben:sportsgeist: natürlich ist das eine Übertreibung, eine Extrapolation.
Um zu schildern wohin die Reise gehen könnte.Die Richtung.

Das kannst Du durchaus verstehen. ;)
wenn du eines in den amerikanischen ligen kritisiern kannst dann das, dass sie eigentlich ein grosser kommunismus sind, innerhalb eines ansonsten sehr liberalen landes, zumindest von der idee und der verfassung her.
die gestalter dieser franchise ligen haben naemlich sehr bald gesehen, dass der freie sportmarkt, so man ihn denn ungezuegelt agieren liesse irgendwann 3, 4 clubs hervorbringen wuerde, die auf jahrzehnte hinaus die jeweiligen titel dann unter sich aus machen wuerden ...
und der rest wuerde dann so mit dahinduempeln ... kanonenfutter sein, um halt die spieltage zu fuellen ...

genau das, was du jetzt im fussball hast ...

in jedem land machen doch 2, 3, 4 vereine seit jahren unter sich die titel aus ...
und die abstaende zum rest werden immer groesser, das ist ja das eigentliche problem ... !!!
der rest ist doch nur noch auffuellmaterial ... praktisch voellig chancenlos (bis auf kleine ueberraschungen natuerlich, die es im sport immer gibt, aber eben prinzipiell doch chancenlos ...)
und oft verschuldet bis untern arsch, um ueberhaupt noch irgendwie mithalten zu koennen ...

das zumindest haben die amerikaner in weiser voraussicht anders gemacht ...
kann man nun gut finden oder schlecht ...
aber dieser 'kuenstliche kommunismus' haelt wenigstens die chancen fuer alle bis zu einem gewissen grade gleichmaessig offen ...
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Welfenprinz »

Würde ich so nicht unterschreiben.
in den letzten 10 Jahren hatten wir mit Bayern, Dortmund, Bremen, Wolfsburg und Stuttgart 5 verschiedene Meister.
Die Zuschauerzahlen sprechen gegen eine vermutete Spannungsarmut. etc.

Ausserdem: der Superbowlsieger spielt danach gegen niemand mehr. Der Deutsche meister muss international in die CL. und um da wiederum vorne mit zuspielen -auf Dauer- ist es natürlich von Vorteil eine im Stahlbad gehärtete Spitzengruppe zu haben. Wettbewerb hebt Leistung.

Auf was Du nicht eingehst, ist die fehlende Qualifikation durch sportliche Leistung -auf-und abstieg- sowie die Veräusserung ganzer Teams von A nach B. Im Moment jedenfalls noch ein für europäische Fans unvorstellbarer Vorgang.
Die Frage ist, wollen wirdas, werden wir uns daran gewöhnen.
oder : wenn wir "klassichen" Fans diese Art des Sports nicht mehr mitmachen wird es genug pikants, garfields und sportgeists geben, die statt unserer die Kassen füllen?
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Armstrong »

pikant » Mo 18. Feb 2013, 18:02 hat geschrieben: bei der Namensnennung hat die UEFA keine Chance, da die meisten Stadien der oeffentlichen Hand gehoeren und diese bestimmen kann - die Vereine sind nur Mieter!
Bei der WM 2006 wurde die "Allianz-Arena" in "WM-Stadion München" umbenannt. Es musste sogar auf Anweisung der Fifa der Schriftzug "Allianz-Arena" vom Stadion entfernt werden.

Auch bei CL-Spielen heisst die "Allianz-Arena" offiziell "Fussball-Arena München".

Also es geht sehr wohl, dass die Verbände es verbieten können, dass bei Austragungen ihrer Veranstaltungen das Stadion nicht seinen "Werbe-Namen" tragen darf.

Fakt ist, dass die Umbenennung von alt-ehrwürdigen Stadionnamen ein Bruch der Vereinstradition eines reinen Kommerzgründen ist. Und dieser Unsitte müsste man einen Riegel vorschrieben, meiner Meinung nach.
pikant » Mo 18. Feb 2013, 18:02 hat geschrieben: Zwang eigene Spieler in die Mannschaft einzubauen und auf die Nicht-Eu Ausaender auf 2 zu begrenzen, davon halte ich nichts!
Dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn reine Sölder-Mannschaften auflaufen, die nahezu komplett zusammengekauft wurden und die Spieler haben mit der Tradition und Identifikation des Vereins absolut rein gar nichts zu tun.

Dann soll man doch wenigstens auch noch die Vereinsnamen abschaffen und den FC Schalke 04 z.b. in FC Gazprom 05 umbenennen oder so.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von sportsgeist »

Welfenprinz » Mo 18. Feb 2013, 23:44 hat geschrieben:Würde ich so nicht unterschreiben.
in den letzten 10 Jahren hatten wir mit Bayern, Dortmund, Bremen, Wolfsburg und Stuttgart 5 verschiedene Meister.
Die Zuschauerzahlen sprechen gegen eine vermutete Spannungsarmut. etc.

Ausserdem: der Superbowlsieger spielt danach gegen niemand mehr. Der Deutsche meister muss international in die CL. und um da wiederum vorne mit zuspielen -auf Dauer- ist es natürlich von Vorteil eine im Stahlbad gehärtete Spitzengruppe zu haben. Wettbewerb hebt Leistung.

Auf was Du nicht eingehst, ist die fehlende Qualifikation durch sportliche Leistung -auf-und abstieg- sowie die Veräusserung ganzer Teams von A nach B. Im Moment jedenfalls noch ein für europäische Fans unvorstellbarer Vorgang.
Die Frage ist, wollen wirdas, werden wir uns daran gewöhnen.
oder : wenn wir "klassichen" Fans diese Art des Sports nicht mehr mitmachen wird es genug pikants, garfields und sportgeists geben, die statt unserer die Kassen füllen?
um gottes willen, ich wuerde beide systeme niemals vergleichen, damit hast ja du angefangen ... in sehr halbgarer weise ...
ich habe lediglich einiges richtig gestellt

nein, der europaeische ligafussball hat sein eigenes system, mit sehr guten seiten und mit sehr schlechten seiten.
wie bei allem im leben ...
kann man persoenlich gut finden oder eher nicht ...

fussball gucke ich nur noch aeusserst selten ... eigentlich nur noch die events,
hauptsaechlich aus drei gruenden:

- schlicht uebersaettigt
- viel zu viel leerlauf im spiel und inzwischen mehr als uebertriebene verweichlichung, lauter niveaboys, zu starke lauflastigkeit
- ausser ein ganz klein wenig mitfiebern fehlt mir inzwischen eine gewisse emotionale naehe, die es fuer europaeischen vereinsfussball braucht, man kann auch sagen, mir ist es ziemlich scheissegal ...
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Welfenprinz »

ich hab sie nicht verglichen im sinne von hier ists besser, dort schlechter. Sondern etwas dargestellt wohin die Reise gehen könnte.

im letzten Teil hast Du zwei wichtige Stichwörter gebracht. "emotionale Nähe" und "events".

Unser Premiumprodukt DFL (und die europäischen Ligen) sind gerade in diesem Transformationsprozess(Verlasssen des ersteren hin zum zweiten). Und wenn ja , wie weit wird er gehen?

Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sind die Fans mit der "emotionalen Nähe" uninteressant. Das eventpublikum das bereit ist für ein Wochenende anzureisen, im Hotel zu übernachten , arenabesichtigung zu machen etc. generiert mehr Gewinn als der , dessen herzblut seit der Kindheit an dem Verein hängt, vielleicht jede Dorftour seit der 3.Liga mitgemacht hat, auf dem Stehplatz seine Fahne schwenkt (und in den Medien für die Stürmerpropaganda Fussball->Gewalt->pyro herhalten muss) und danach zum Betrinken wieder in seine Kneipe geht.

Einzelne Vorboten der Volleventisierung (ökonomisierung) haben wir in Europa bereits. Nur Sitzplätze in England, diverse Clubs in Investorenhand, die erwähnte namensgebung durch den Sponsor(red bull) .......... bisher nur punktuell und noch nicht flächendeckend.
Wie weit wirds gehen?
Und: werden die Liegestuhls und isebrandts eine Chance haben eine parallelsportkultur zu etablieren?
Gibts in den USA neben dem Vollkommerzsport eine "volkstümlichen" Sport.
Zuletzt geändert von Welfenprinz am Di 19. Feb 2013, 09:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von pikant »

Armstrong » Mo 18. Feb 2013, 23:32 hat geschrieben:
Bei der WM 2006 wurde die "Allianz-Arena" in "WM-Stadion München" umbenannt. Es musste sogar auf Anweisung der Fifa der Schriftzug "Allianz-Arena" vom Stadion entfernt werden.

Auch bei CL-Spielen heisst die "Allianz-Arena" offiziell "Fussball-Arena München".

Also es geht sehr wohl, dass die Verbände es verbieten können, dass bei Austragungen ihrer Veranstaltungen das Stadion nicht seinen "Werbe-Namen" tragen darf.

Fakt ist, dass die Umbenennung von alt-ehrwürdigen Stadionnamen ein Bruch der Vereinstradition eines reinen Kommerzgründen ist. Und dieser Unsitte müsste man einen Riegel vorschrieben, meiner Meinung nach.



Dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn reine Sölder-Mannschaften auflaufen, die nahezu komplett zusammengekauft wurden und die Spieler haben mit der Tradition und Identifikation des Vereins absolut rein gar nichts zu tun.

Dann soll man doch wenigstens auch noch die Vereinsnamen abschaffen und den FC Schalke 04 z.b. in FC Gazprom 05 umbenennen oder so.
das ist nicht zu bestreiten und in anderen Sportarten hat man laengst den Sponsor im Vereinsnamen drin - da hinkt der Fussball noch hinterher!
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von X3Q »

Welcher Bundesligaverein hat seinen Stadionnamen eigentlich noch nicht verkauft? Bin mal einige Vereine durchgegangen und habe bisher nur Bremen gefunden. Stimmt das?

--X
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von garfield335 »

Armstrong » Mo 18. Feb 2013, 23:32 hat geschrieben:
Bei der WM 2006 wurde die "Allianz-Arena" in "WM-Stadion München" umbenannt. Es musste sogar auf Anweisung der Fifa der Schriftzug "Allianz-Arena" vom Stadion entfernt werden.

Auch bei CL-Spielen heisst die "Allianz-Arena" offiziell "Fussball-Arena München".

Also es geht sehr wohl, dass die Verbände es verbieten können, dass bei Austragungen ihrer Veranstaltungen das Stadion nicht seinen "Werbe-Namen" tragen darf.

Fakt ist, dass die Umbenennung von alt-ehrwürdigen Stadionnamen ein Bruch der Vereinstradition eines reinen Kommerzgründen ist. Und dieser Unsitte müsste man einen Riegel vorschrieben, meiner Meinung nach.
.
Erstmal, dann müsste man zum gleichen Zwecke, Trikotsponsoring verbieten.

Aber btw. Nein, der Veranstalter bestimmt unter welchem Namen die Spielstätte fungiert.

Bei ALLEN Spielen des FcBayern München als Veranstalter heisst das Stadion ALLIANZ ARENA. Auch bei CL-Spielen.
Das einzige CL-Spiel wo das bis jetzt anders war, war das letztjährige Finale, aber da fungierte ja auch nicht der FcBayern als Veranstalter sondern die UEFA.

Und die UEFA verpasst dem Stadion auch aus reinem Kommerz einen neuen Namen, da sie ihre eigenen Sponsoren nicht brüskieren wollen.
Aus gleichem Grunde nannte dei FIFA das Stadion während der WM WM Stadion München.

Fazit Verbände ändern den Namen eines Stadions nicht, sonder ausschliesslich der Veranstalter.
Zuletzt geändert von garfield335 am Di 19. Feb 2013, 10:21, insgesamt 1-mal geändert.
garfield335

Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von garfield335 »

pikant » Di 19. Feb 2013, 09:47 hat geschrieben:
das ist nicht zu bestreiten und in anderen Sportarten hat man laengst den Sponsor im Vereinsnamen drin - da hinkt der Fussball noch hinterher!
Das ist in Deutschland nicht erlaubt.

Rezentes Beispiel: RB Leipzig... der Verein heisst nicht RedBull Leipzig, sondern offizel Rasenballsport Leipzig. :)

Redbull hat es aber dann doch irgendwie geschafft ihre initialien im Vereinsnamen unterzubringen ;)

Aber Werksclub wie Bayer Leverkusen, haben doch den Firmennamen im Namen drinnen.
garfield335

Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von garfield335 »

Armstrong » Mo 18. Feb 2013, 16:50 hat geschrieben: Die Zahl der Ausländer in der Startaufstellung könnte man auf 2 begrenzen.
Das ist hochgradig ausländerfeindlich und diskriminierend. Ich kann nicht verstehen wieso die Nationalität von Wichtigkeit sein sollte.

btw, würde dieses Prinzip angewand in meinem Heimatland könnte man gar keinen Ligabetrieb mehr organisieren, wegen Mangel an Spielern. :|


Und solche Regeln hatten wir früher mal, bis der Herr Bosman vor Gericht zog :)
Zuletzt geändert von garfield335 am Di 19. Feb 2013, 10:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von sportsgeist »

Welfenprinz » Di 19. Feb 2013, 10:37 hat geschrieben:ich hab sie nicht verglichen im sinne von hier ists besser, dort schlechter. Sondern etwas dargestellt wohin die Reise gehen könnte.

im letzten Teil hast Du zwei wichtige Stichwörter gebracht. "emotionale Nähe" und "events".

Unser Premiumprodukt DFL (und die europäischen Ligen) sind gerade in diesem Transformationsprozess(Verlasssen des ersteren hin zum zweiten). Und wenn ja , wie weit wird er gehen?

Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sind die Fans mit der "emotionalen Nähe" uninteressant. Das eventpublikum das bereit ist für ein Wochenende anzureisen, im Hotel zu übernachten , arenabesichtigung zu machen etc. generiert mehr Gewinn als der , dessen herzblut seit der Kindheit an dem Verein hängt, vielleicht jede Dorftour seit der 3.Liga mitgemacht hat, auf dem Stehplatz seine Fahne schwenkt (und in den Medien für die Stürmerpropaganda Fussball->Gewalt->pyro herhalten muss) und danach zum Betrinken wieder in seine Kneipe geht.

Einzelne Vorboten der Volleventisierung (ökonomisierung) haben wir in Europa bereits. Nur Sitzplätze in England, diverse Clubs in Investorenhand, die erwähnte namensgebung durch den Sponsor(red bull) .......... bisher nur punktuell und noch nicht flächendeckend.
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jetzt faengst du schon wieder an ... !!?
deine kenntnisse bezueglich der staaten sind mehr als halbgar ...

zu deiner kenntnis, die NFL hat nen unterbau, und nicht nur die, alle colleges fuehren spitzensport auf hohem niveau durch.
auf saemtlichen highschools ist sport wichtiger bestandteil des unterrichts, das hat schon fast DDR ausmasse ...
die eliteuniversitaeten haben teilweise stadien mit 100.ooo zuschauern kapazitaet ...
100.ooo zuschauer bei einem A-jugend spiel im fussball ... zeig mir das mal in europa ...
is ja wahnsinn ...

das baseketball college team der UCLA zum beispiel spielt regelmaessig vor 14.ooo zuschauern.
zeig mir mal ne 1. bundesliga basketball mannschaft in deutschland mit 14.ooo zuschauern ... erste liga wohlgemerkt, keine A-jugend
gerade mal berlin hat 14.ooo zuschauer, der rest im schnitt um die 4 - 5.ooo ...

soviel zur 'volkstuemlichkeit' ...
nicht alles ist wirklich vergleichbar, also lass es besser sein ...
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Welfenprinz »

Du leidest immer noch unter der Annahme, ich würde das eine oder andere schlechter bewerten.
Es sind zwei verschiedene Systeme, und man kann sich ja durchaus die Frage stellen, wohin die Reise geht.

Bedeutet "unterbau", dass ein NFL-Team sportlich absteigen kann, bzw ein collegeteam aufsteigen?
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von pikant »

Garfield335 » Di 19. Feb 2013, 10:24 hat geschrieben:
Das ist in Deutschland nicht erlaubt.


Rezentes Beispiel: RB Leipzig... der Verein heisst nicht RedBull Leipzig, sondern offizel Rasenballsport Leipzig. :)

Redbull hat es aber dann doch irgendwie geschafft ihre initialien im Vereinsnamen unterzubringen ;)

Aber Werksclub wie Bayer Leverkusen, haben doch den Firmennamen im Namen drinnen.
ist es Deiner Meinung nach sinnvoll dies zu aendern?
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von pikant »

Garfield335 » Di 19. Feb 2013, 10:30 hat geschrieben:
Das ist hochgradig ausländerfeindlich und diskriminierend. Ich kann nicht verstehen wieso die Nationalität von Wichtigkeit sein sollte.

btw, würde dieses Prinzip angewand in meinem Heimatland könnte man gar keinen Ligabetrieb mehr organisieren, wegen Mangel an Spielern. :|


Und solche Regeln hatten wir früher mal, bis der Herr Bosman vor Gericht zog :)
die Besten sollten spielen :thumbup:
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Re: Kommerzialisierung des Fussballs

Beitrag von Welfenprinz »

Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
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