Jan Ullrich ließ sich 24 Mal von Dopingarzt Fuentes behandeln
Ehemaliger Radprofi Ullrich: Zwei Dutzend Besuche bei Dr. Fuentes
Ehemaliger Radprofi Ullrich: Zwei Dutzend Besuche bei Dr. Fuentes
Das Bundeskriminalamt hat nach SPIEGEL-Informationen den ganzen Umfang von Jan Ullrichs Doping-Praktiken aufgedeckt. Der ehemalige Radprofi hat sich zu seiner aktiven Zeit 24 Mal in Madrid aufgehalten, um die Dienste des Dopingarztes Eufemiano Fuentes in Anspruch zu nehmen.
Hamburg - Das Bundeskriminalamt (BKA) hat ermittelt, dass sich der frühere Radprofi Jan Ullrich von 2003 bis 2006 insgesamt 24 Mal in Madrid zu Behandlungen beim spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes aufgehalten hat.
Allein zwischen Februar 2005 und Mai 2006 flog Ullrich achtmal heimlich nach Madrid. Organisiert hatte diese Flüge Rudy Pevenage, Ullrichs früherer Betreuer beim Team T-Mobile. Pevenage selber war in der Zeit zwischen Dezember 2003 und April 2006 insgesamt 15 Mal zu Kurzaufenthalten nach Madrid geflogen, um sich nach Überzeugung der Fahnder dort mit dem spanischen Doping-Netzwerk zu treffen.
Die Beweise dafür fanden BKA-Experten der Einsatzgruppe Doping auf einem Computer, den sie bei einer Razzia in Pevenages Wohnung beschlagnahmt hatten. Techniker hatten Daten rekonstruiert, die von der Computerfestplatte gelöscht worden waren. Dies geht aus bislang unter Verschluss gehaltenen Akten der Bonner Staatsanwaltschaft hervor, die 2219 Seiten umfassen. Die Strafverfolger hatten seit Juli 2006 gegen Ullrich wegen Verdachts des Betrugs ermittelt und stellten das Verfahren im März 2008 gegen Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 250.000 Euro ein.
Ullrich äußert sich nicht, Pevenage stellte Kontakt her
"Zusammenfassend kann festgehalten werden", heißt es in der Akte, "dass der Beschuldigte Ullrich das Dopingsystem des spanischen Arztes Dr. Fuentes nutzte, um sich vertragswidrig mit leistungssteigernden Mitteln und Methoden auf seine Wettkämpfe vorzubereiten." Ullrich äußerte sich gegenüber der Staatsanwaltschaft zu den Vorwürfen nicht. Pevenage sagte bei einer Vernehmung aus, dass Ullrich und Fuentes sich von 2004 bis 2006 "so ungefähr fünf bis sechs mal pro Jahr" getroffen hätten, von Blutbehandlungen habe er "jedoch keine Kenntnis". Vielmehr sei er von Ullrich wegen dessen "Übergewichtsproblemen" gebeten worden, den Kontakt zu Fuentes herzustellen. Bei den Überprüfungen von Ullrichs Konten stießen die Ermittler auf zwei Zahlungen an Fuentes in Höhe von insgesamt 80.000 Euro.
Weiter:
http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,655699,00.html
Ich hoffe mal,dass sich jetzt endlich die Gerichte mit dem Fall beschäftigen und Ullrich,sollten sich die Vorwürfe als wahr erweisen,hart bestraft wird und das auch im Sinne des Radsports,vielleicht ist da ja noch etwas zu retten.