Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

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Uffhausen
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Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Ich möchte gerne die "Message" hinterfragen, welche dieses Video in meinen Augen transportiert:

Warum es Youtube nächstes Jahr nicht mehr gibt

Soll/Kann man das ernst nehmen, es als x-beliebiges Unterhaltungsvideo betrachten oder doch eher als dumm-naive Ahnungslosigkeit einordnen, von bequemorientierten Fanatikern, die - nur, weil sie mit Social-Media aufgewachsen sind und sich folglich ein Leben ohne nicht vorstellen können - tatsächlich das Internet als rechtsfreien Raum verstehen und somit aus purer "Dramatisierung" mit Verlust der Meinungsfreiheit argumentieren?

Kernaussage des Videos ist ja, dass Youtube & Co ihre Inhalte drastisch reduzieren werden, um sich vor eventuellen Millardenklagen zu schützen, die aus Urheberrechtsverletzungen herrühren - und deshalb sei unsere Meinungfreiheit in Gefahr, wogegen protestiert werden müsse.

Daraus stellen sich mir folgene Fragen:

1.) Warum sind freie Meinungsäußerung und Urheberrechtsverletzung abhängig voneinander? Ist freie Meinungsäußerung ohne Urheberrechtsverletzung möglich? Haben Einschränkungen bei virtueller Meinungsfreiheit (z. B. Löschen von Videos und Kanälen bei Youtube) Auswirkungen auf die reale Meinungsfreiheit? Geht die Welt ohne virtuelle Alternative unter?

2.) Warum ist unsere Meinungsfreiheit abhängig von den Finanzen von Youtube, Facebook, Instadingenskirchen & Co? Ist jemand wie Marc Zuckerberg zum Multimilliardär geworden, nur weil Meinungsfreiheit herrscht - oder weil er unsere persönlichen Daten und unsere virtuellen Verhaltensweisen an die Werbeindustrie verkauft? Ist zumindest die virtuelle Meinungsfreiheit nicht tatsächlich zum gewinnorientierten Geschäftsmodell geworden?

3.) Warum soll man dagegen sein, dass Urheber und Rechteinhaber (Autoren, Verlage, Künstler, Fotografen, Musik- und Filmschaffende usw.) zu ihrem Lohn kommen; warum erwarten Social-Media-Nutzer und -Betreibende heutzutage, über Fremdeigentum bedingungslos und kostenlos verfügen zu dürfen? Würden sie das auch noch so sehen, wenn es sie selber beträfe? Geht es Betreibern von Youtube-Kanälen, die bspw. Schminktipps beinhalten, darum, ihre Meinung frei zu äußern oder sind ihnen nicht die Aufrufe wichtiger, die darüber entscheiden, wieviel Geld sie mit ihren Videos verdienen?
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Tom Bombadil
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dieses Neulandgedöns stört doch nur bei der Arbeit und beim Steuergeld verdienen. Brauchen wir also nicht :cool:
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Die großen Plattformen werden Europa einfach abklemmen, wieso sollten sie auch irgendwas riskieren?

Da kommt dann "Ihr Land ist zu Rückständig für dieses Angebot" und der halbe Kontinent darf wieder über Proxy surfen.
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Tom Bombadil
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Tom Bombadil »

Wie ist das eigentlich: wenn ich jemanden anrufe, der stellt das Telefon auf Lautsprecher und 50 Leute hören mit, und ich denen über das Telefon ein Lied von Lady Gaga vorspiele, ist dann die Telekom haftbar wegen Urheberrechtsverletzung?
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Nov 2018, 21:31)

Wie ist das eigentlich: wenn ich jemanden anrufe, der stellt das Telefon auf Lautsprecher und 50 Leute hören mit, und ich denen über das Telefon ein Lied von Lady Gaga vorspiele, ist dann die Telekom haftbar wegen Urheberrechtsverletzung?
In einem solchen Fall wird wohl die Gema zuständig sein - vorrausgesetzt, einer der 50 Zuhörer ist ein bezahlter Spitzel.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Kiwikopf »

Wie soll man beispielsweise die Qualität eines Videospiels neutral darstellen, wenn man gar kein Videomaterial benutzen kann, weil große Plattformen präventiv alles blockieren müssen? Im Zweifel schaffen es dann nur noch die Inhalte auf eine Webseite, die ein gewisses Produkt - warum auch immer- nur positiv darstellen, obwohl es eklatante Makel enthält. Wie gerecht ist es, ein 10 Minütiges Video löschen zu müssen, weil man 5 Sekunden lang ein Filmausschnitt gezeigt hat der etwas hervorheben soll?

... tatsächlich das Internet als rechtsfreien Raum verstehen
Uploadfilter gibt es auf großen Plattformen schon. Wird eine Urheberrechtsverletzung auf Youtube erkannt, kann der entsprechende Urheber das Video löschen lassen oder direkt von Youtube an den Werbeeinnahmen verdienen.

Mit Artikel 13 haften nun die Plattformen finanziell wenn sich eine Urheberrechtsverletzung durch den Filter schleicht.

Die logische Konsequenz ist nun also, dass die Firmen die Filtereinstellungen verschärfen und erstmal alles löschen. Und dies ist in der Tat ein Problem und hindert den offenen Austausch von Gedanken im Internet.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Kiwikopf hat geschrieben:(06 Nov 2018, 22:08)

Wie soll man beispielsweise die Qualität eines Videospiels neutral darstellen, wenn man gar kein Videomaterial benutzen kann, weil große Plattformen präventiv alles blockieren müssen? Im Zweifel schaffen es dann nur noch die Inhalte auf eine Webseite, die ein gewisses Produkt - warum auch immer- nur positiv darstellen, obwohl es eklatante Makel enthält. Wie gerecht ist es, ein 10 Minütiges Video löschen zu müssen, weil man 5 Sekunden lang ein Filmausschnitt gezeigt hat der etwas hervorheben soll?
Grundsätzliche Frage: Braucht es zur virtuellen Meinungsäußerung UNBEDINGT derartiges zusätzliches (evt. geschütztes!) Anschauungs- oder Anhörungsmaterial? Ist die eigene Meinung allein nicht glaubwürdig und interessant genug?

Wenn ich mir so manche Videos von sogenannten "Influencern" anschaue, die nur über eine belanglose Alltäglichkeit berichten und gefühlt die Hälfte des Videos mit irgendwelchem reingeschnittenen Zeugs "vollgemüllt" ist, macht das das Video vielleicht sehenswert, aber die eigentliche Nachricht geht dabei völlig unter.

Was ist denn wichtiger - die simple Möglichkeit, seine Meinung kund zutun, oder das ganze schmückende, unterstreichende, belustigende aber letztlich doch unnötige bis nervende Zeugs drumrum?
Die logische Konsequenz ist nun also, dass die Firmen die Filtereinstellungen verschärfen und erstmal alles löschen. Und dies ist in der Tat ein Problem und hindert den offenen Austausch von Gedanken im Internet.
Das Internet besteht doch nicht nur aus Social Media, offener virtueller Austausch von Gedanken ist ohne jeden Zweifel weiters möglich. Nur vielleicht nicht mehr so einfach auf Youtube & Co. Womöglich werden alternative und entsprechende Plattformen geboren. Schlimm?
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Uffhausen hat geschrieben:(06 Nov 2018, 23:01)

Schlimm?
Nein, unmöglich. Die Auflagen die dieses Gesetzt stellt ist eine technologische und physikalische Unmöglichkeit, ähnlich den Grenzwerten bei Diesel.

Was sollen diese neuen Plattformen denn großartig anders machen als die schon existierenden?
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Ein Terraner hat geschrieben:(06 Nov 2018, 23:20)
Nein, unmöglich. Die Auflagen die dieses Gesetzt stellt ist eine technologische und physikalische Unmöglichkeit, ähnlich den Grenzwerten bei Diesel.
Warum argumentieren Youtube & Co dann nicht damit?

Warum erzählen sie uns stattdessen was von Verlust von Meinungsfreiheit, bzw. drohen mit Kanal-Sperren?
Was sollen diese neuen Plattformen denn großartig anders machen als die schon existierenden?
Vielleicht in erster Linie nicht so übergroß und so übermachtig und so unkontrollierbar werden wie die bestehenden, so dass man hinterher bei Umgang mit Problemen nicht von "unmöglich" sprechen muss... :rolleyes:
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 00:19)

Warum argumentieren Youtube & Co dann nicht damit?

Warum erzählen sie uns stattdessen was von Verlust von Meinungsfreiheit, bzw. drohen mit Kanal-Sperren?
Weil es für Youtube der einfachere Weg ist, ihre Filter KI funktioniert nicht, und was bleibt dann noch.
Vielleicht in erster Linie nicht so übergroß und so übermachtig und so unkontrollierbar werden wie die bestehenden, so dass man hinterher bei Umgang mit Problemen nicht von "unmöglich" sprechen muss... :rolleyes:
Und die kleineren Plattformen zaubern jetzt eine funktionierende Filter KI aus dem Hut oder an was hast du da gedacht ?
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Uffhausen.
Uffhausen hat geschrieben:Grundsätzliche Frage: Braucht es zur virtuellen Meinungsäußerung UNBEDINGT derartiges zusätzliches (evt. geschütztes!) Anschauungs- oder Anhörungsmaterial? Ist die eigene Meinung allein nicht glaubwürdig und interessant genug?
Wir leben nunmal in einer Gesellschaft, in der zunehmend "geliked" und "geteilt" wird - für eine eigens gebildete Meinung reicht die Zeit nicht.

Daraus ergibt sich nun ein weiteres, zunehmend größeres Problem:
  • ich kann und bin meist nie zu hundert Prozent der gleichen Meinung wie der, dessen Video oder Artikel ich like oder teile, deshalb gerate ich auch sehr schnell in unruhiges Meinungsgewässer, wenn ich ihn nur oberflächlich lese und trotzdem like.
"... technologische und physikalische Unmöglichkeit, ähnlich den Grenzwerten bei Diesel."
Uffhausen hat geschrieben:Warum argumentieren Youtube & Co dann nicht damit?

Warum erzählen sie uns stattdessen was von Verlust von Meinungsfreiheit, bzw. drohen mit Kanal-Sperren?
Weil die Einhaltung dieser "technologische und physikalische Unmöglichkeit" nicht ganz unmöglich ist - es kostet nur einiges.
  • ... zusätzliches Personal etwa, welches die entsprechenden Artikel oder Videos betrachtet und kontrovers und im Kontext korrekt einordnet.
Da ist eine Einrichtung von Algorithmen selbstredend einfacher. Die Gefahr dabei ist aber ... und das hat etwa Facebook gezeigt, daß dadurch auch eventuell Ironie oder Kunst nicht richtig erkannt wird, und daher durch Algorithmen "falsch" beurteilt und gelöscht wird. Da Google & Co. das weiß - daß es eben Schwierigkeiten geben kann, argumentieren sie lieber mit unterdrückter Meinungsfreiheit durch diese Verordnung und versuchen die alternativen Argumenttion zu verheimlichen - da dies nur zu vermehrten Nachfragen führen könnte. Eine Veröffentlichung von Videos ist nunml die Geschäftsgrundlage von YouTube - da würde nur etwa ein Mehr an Personal den Gewinn zusätzlich schmälern.

Nebenbei:
  • momentan entsteht immer reflexartig ein Shistorm auf alles, was "von denem da oben" kommt und diese Geschäftsgrundlage gefährden könnte. Und das wohlwissend, daß bei rechtsgetreuer Anwendung einges schon vorher hätte unterbunden werden müssen ... und nicht erst durch einige "neue" Vorschriften verboten ist.
Zuletzt geändert von Der Neandertaler am Mi 7. Nov 2018, 09:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Tom Bombadil »

MMn. ist es verfassungswidrig, wenn jemand für die Straftat oder die Ordnungswidrigkeit eines fremden Dritten haften muss, zumal man den tatsächlichen Störer über die IP ermitteln kann. Die Verordnung ist nichts weiter als ein Kniefall vor den Medien-Lobbyisten, die damit das große Abmahngeld machen wollen, obwohl der finanzielle Schaden für ihre Klienten gleich Null ist. Lustig wird es auch mit dem Versuch, Google News für Zitate inkl. links zu Zeitungen melken zu wollen :D Das sind die letzten Zuckungen von Leuten und Unternehmen, die gedanklich noch im 19. und 20. Jahrhundert leben. Natürlich geht das alles zu Lasten der Bürger, die diese Politdarsteller und Brüssel und Berlin eigentlich vertreten sollten, aber gut, Unternehmer und Aktionäre sind ja auch Bürger, die sind wichtiger, Otto Normal soll einfach das Maul halten und Steuergelder ranschaffen, dafür ist er gerade noch gut genug.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Der Neandertaler hat geschrieben:(07 Nov 2018, 09:13)

"... technologische und physikalische Unmöglichkeit, ähnlich den Grenzwerten bei Diesel."Weil die Einhaltung dieser "technologische und physikalische Unmöglichkeit" nicht ganz unmöglich ist - es kostet nur einiges.
  • ... zusätzliches Personal etwa, welches die entsprechenden Artikel oder Videos betrachtet und kontrovers und im Kontext korrekt einordnet.
Nur spricht das Gesetz von Filtertechnologie die Implementiert werden muss, im nachhinein prüfen passiert ja jetzt auch schon.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Der Neandertaler »

Ein Terraner hat geschrieben:Nur spricht das Gesetz von Filtertechnologie die Implementiert werden muss, im nachhinein prüfen passiert ja jetzt auch schon.
Selbstverständlich verlangt das Gesetz einen Filter, der diverses unterbindet. Es wird aber nirgends verlangt, daß dies durch Algorithmen zu geschehen hat - dies ist eine Erfindung der Konzerne ... weil es billiger ist. Der Fall Facebook - in dem Algorithmen selbstständig "Fake News" erkennen sollten, hat gezeigt, daß ein Algorithmus diverse Nachteile hat - deshalb die menschliche (Nach-) Kontrolle. Nun setzt Facebook auf über 10.000 neue Mitarbeiter, die Nutzer besser vor politischer Unterdrückung, Falschmeldungen und anderen Bedrohungen schützen sollen.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Der Neandertaler hat geschrieben:(07 Nov 2018, 09:47)

Selbstverständlich verlangt das Gesetz einen Filter, der diverses unterbindet. Es wird aber nirgends verlangt, daß dies durch Algorithmen zu geschehen hat - dies ist eine Erfindung der Konzerne ... weil es billiger ist. Der Fall Facebook - in dem Algorithmen selbstständig "Fake News" erkennen sollten, hat gezeigt, daß ein Algorithmus diverse Nachteile hat - deshalb die menschliche (Nach-) Kontrolle. Nun setzt Facebook auf über 10.000 neue Mitarbeiter, die Nutzer besser vor politischer Unterdrückung, Falschmeldungen und anderen Bedrohungen schützen sollen.
Menschliche Prüfung sind genauso fehlerbehaftet, stell dir mal vor was man da wissen und kennen muss um eine richtige Entscheidung zu treffen. Da wird dann auch aus Sicherheit blind gelöscht gelöscht, das läuft dann genau auf das gleiche hinaus.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Nov 2018, 08:57)
Weil es für Youtube der einfachere Weg ist, ihre Filter KI funktioniert nicht, und was bleibt dann noch.
Wie bitte? Es ist der einfachere Weg? :eek:

Das heißt doch nichts anderes, dass Youtube & Co ganz bewusst die Welt BELÜGEN, wenn sie was von Unterdrückung der Meinungsfreiheit erzählen.

Ja, lügen ist einfach - aber auch riskant. Seltsam; Politik strafen wir selbst für vermeintliche Lügen ab - gewinnoriertiere Wirtschaftunternhemen jedoch nicht. Wenn ich da bspw. an VW denke und den Dieselskandal. Beschert hat denen ihre Lügerei nicht anderes als Rekordabsatzzahlen... wow, was für eine kranke Welt und was für abgrundtief dummes Volk! :dead:

Und die kleineren Plattformen zaubern jetzt eine funktionierende Filter KI aus dem Hut oder an was hast du da gedacht?
In technischen Sachen kenne ich mich nicht aus. Ich dachte in erster Linie, vielleicht könnten kleine, nationale und unabhängigere Plattformen besseren Schutz vor jeweiligen Gesetzesverstößen bieten, als so ein riesiges, undurchdringbares und folglich auch unbezwingbares Gebilde wie das jetztige globale Youtube.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 11:54)

In technischen Sachen kenne ich mich nicht aus. Ich dachte in erster Linie, vielleicht könnten kleine, nationale und unabhängigere Plattformen besseren Schutz vor jeweiligen Gesetzesverstößen bieten, als so ein riesiges, undurchdringbares und folglich auch unbezwingbares Gebilde wie das jetztige globale Youtube.
Weil kleinere Plattformen leichter zu verklagen sind, oder welchen Mechanismus soll das besseren Schutz bieten ?

Schau mal, eine funktionierende Technologie gibt es für dieses Problem nicht und wird es vermutlich auch nie geben, die hier zu prüfenden Datenmengen dürften auch die neusten Supercomputer in die Knie zwingen. Überleg mal was da geprüft werden muss, Text, Audio, Bild, Ist es ein Filmauschnitt, ist er verkleinert oder gespiegelt, ist es Originalton, nachgesprochen, betrift es nur den Text ..... und diese ganzen Varianten vergleichst du nun zwischen dem Upload und sämtlichen Urheberrechtlich Geschützen Werken.
Eine menschliche Prüfung ist dadurch noch unsicherer, soviel kann ein Mensch gar nicht wissen um zu entscheiden ob das nun gegen das Urheberrecht verstößt oder nicht. Dann kommt noch dazu das kleinerer Plattformen und StartUps auch richtig viel Ressourcen dafür haben um das zu prüfen. Am Ende bleibt einfach nur Uploades zu unterbinden da es der einzige Weg ist um sicher zu sein.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Der Neandertaler hat geschrieben:(07 Nov 2018, 09:13)

Wir leben nunmal in einer Gesellschaft, in der zunehmend "geliked" und "geteilt" wird - für eine eigens gebildete Meinung reicht die Zeit nicht.
Aber ich kann doch auch etwas "liken" und "teilen", was nicht Fremdeigentum beinhaltet. Wenn dieses ganze Gedöns weg wäre, wären vielleicht auch die Videos kürzer und leichter zu verdauen. Und die gesparte Zeit kann man zum nachdenken benutzen! ;)
Da Google & Co. das weiß - daß es eben Schwierigkeiten geben kann, argumentieren sie lieber mit unterdrückter Meinungsfreiheit durch diese Verordnung und versuchen die alternativen Argumenttion zu verheimlichen - da dies nur zu vermehrten Nachfragen führen könnte.

Wie Ein Terraner schon geschrieben hat - es ist halt der "einfachere" Weg.

Aber das kann doch nicht die Lösung für Probleme sein. Man stelle sich vor JEDER würde so im Umgang mit Problemen agieren. Nicht die Wahrheit sagen, sondern einfach unverblümt eine Lüge aus dem Hut zaubern. Damit gewinnt man vielleicht Zeit, aber Zeit brauchen Probleme nicht, sondern Lösungen.

Eine Veröffentlichung von Videos ist nunml die Geschäftsgrundlage von YouTube - da würde nur etwa ein Mehr an Personal den Gewinn zusätzlich schmälern.

Aber die Geschäftsgrundlage erfüllt sich doch nicht, wenn Youtube bspw. EU-Europa aufgrund dieses kritischen Artikels 13 von sich abklemmt, oder unzählige Videos und Kanäle löscht. Sie werden vielleicht schwarze Zahlen schreiben, weil sie dann auch Personal einsparen könnten - aber Gewinn und Umsatz müssten wohl empfindlich nach unten korrigieren.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 12:16)

Damit gewinnt man vielleicht Zeit, aber Zeit brauchen Probleme nicht, sondern Lösungen.
Dafür müsste man aber beim Urheberrecht ansetzen und nicht auf der technologischen Seite. Aktuell ist ja die erdachte Lösung, dem Internet zu verbieten zu sein was es ist. Und das wird nicht klappen, dann wird halt nicht nur ganz China über das Tor Netzwerk surfen sondern auch ganz Europa.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Nov 2018, 12:12)

Schau mal, eine funktionierende Technologie gibt es für dieses Problem nicht und...
Ich glaube dir ja.

Dann lassen wir diese Problemtik weg eben weil nicht lösbar. Bleibt nur noch die unschöne Tatsache, dass Youtube & Co die Menschheit belügen - und das vollkommen grundlos, wie wir festgestellt haben.

Lassen wir uns das achselzuckend gefallen? :?:
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Watchful_Eye »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 12:24)
Dann lassen wir diese Problemtik weg eben weil nicht lösbar. Bleibt nur noch die unschöne Tatsache, dass Youtube & Co die Menschheit belügen - und das vollkommen grundlos, wie wir festgestellt haben.

Lassen wir uns das achselzuckend gefallen? :?:
Es ist eher eine Überspitzung als eine Lüge, weil die Alternativen zu den Filtern organisatorisch noch größere Einschränkungen für die Nutzer bedeuten würden (wie der Terraner erklärt hat).
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 12:24)

Lassen wir uns das achselzuckend gefallen? :?:
Fallen dir alternativen ein ?
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Nov 2018, 12:23)

Dafür müsste man aber beim Urheberrecht ansetzen und nicht auf der technologischen Seite.
Was willst du beim Urheberrecht ansetzen?

Alles, was du den Urhebern anbieten kannst ist, dass sie schauen sollen, dass ihre Werke nicht im Internet landen.

Und ich? Was kann ich machen? Ich kann mir Musikstück am PC in eine entsprechende Datei umwandeln, von Filmen Szenen ausschneiden und zu einem Videoclip zusammenstellen und von Büchern oder von Zeitungsartikeln Zitate reinschneiden. Die technologischen Mittel habe ich, bzw. jedermensch kann sich sich vermehrt kostenlos aneignen. Und dieses Gesamtwerk lade ich dann bei Youtube hoch. Mein Video. Meine Clicks. Mein Gewinn. Urhebergedöns interessiert mich nicht.

Vielleicht sind ja nicht Youtube & Co das eigentliche Problem, sondern deren Nutzer?
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Nov 2018, 12:31)

Fallen dir alternativen ein ?
Gibt es Alternativen zu Youtube & Co?

Youtube könnte ja auch einfach die Urheber bezahlen - freilich fehlt ihnen dann viel Geld, welches sie stattdessen in Entwicklung neuer Technologien gesteckt hätten können. Dann hätten sie aber besseren Grund, die Politik zur Verantwortung zu ziehen.
Allemal besser als so eine niederträchtige Lüge, dass Artikel 13 die Meinungsfreiheit einschränken würde. Zumal sich dieser Artikel lediglich auf die virtuelle Welt beschränkt. Ohne diese war schon früher Leben möglich, ansonsten gäbe es uns ja alle nicht - und auch Youtube & Co nicht! ;)
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 12:49)

Gibt es Alternativen zu Youtube & Co?
Aber diese Alternativen sind doch genauso von dem Gesetz betroffen. :?:
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 12:42)

Was willst du beim Urheberrecht ansetzen?

Alles, was du den Urhebern anbieten kannst ist, dass sie schauen sollen, dass ihre Werke nicht im Internet landen.
Da wurde schon genug Modelle mit einer art Basisentschädigung ausgearbeiteten, Kulturabgabe etc.. einfach mal danach suchen. Das Netz ist voll davon.
Und ich? Was kann ich machen? Ich kann mir Musikstück am PC in eine entsprechende Datei umwandeln, von Filmen Szenen ausschneiden und zu einem Videoclip zusammenstellen und von Büchern oder von Zeitungsartikeln Zitate reinschneiden. Die technologischen Mittel habe ich, bzw. jedermensch kann sich sich vermehrt kostenlos aneignen. Und dieses Gesamtwerk lade ich dann bei Youtube hoch. Mein Video. Meine Clicks. Mein Gewinn. Urhebergedöns interessiert mich nicht.

Vielleicht sind ja nicht Youtube & Co das eigentliche Problem, sondern deren Nutzer?
Ja, der Mensch war schon immer das Hauptproblem. Denkst du das aktuelle Gesetz ändert etwas daran ?
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Nov 2018, 13:07)

Aber diese Alternativen sind doch genauso von dem Gesetz betroffen. :?:
Das Gesetz ist doch auch nicht das Problem - oder findest du, dass Autoren, Fotografen, Musik- und Filmschaffende kein Recht auf Bezahlung haben? - sondern die Umsetzung.

Youtube fehlt aufgrund seiner unübersichtlicher Ausmaße wie schon besprochen die entsprechende Technologie.

Alternative Video-Plattformen haben vielleicht noch ein übersichtlicheres Angebot und können besser filtern. Wobei - gibt es die noch (z. B. in D)? Myvideo oder Clipfish sind ja bspw. schon längst Geschichte.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Nov 2018, 13:14)
Ja, der Mensch war schon immer das Hauptproblem. Denkst du das aktuelle Gesetz ändert etwas daran ?
Kommt drauf an, wie Youtube & Co sich dem Mensch ggü. verhalten...

Aktuell versuchen Youtube & Co den Menschen gegen die Politik aufzuhetzen. Denkst du, DAS hilft was gegen die Probleme, die sich der Mensch selbst macht? :?:
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 14:39)

Kommt drauf an, wie Youtube & Co sich dem Mensch ggü. verhalten...

Aktuell versuchen Youtube & Co den Menschen gegen die Politik aufzuhetzen. Denkst du, DAS hilft was gegen die Probleme, die sich der Mensch selbst macht? :?:
Ich sehe darin kein Aufhetzen, das sind schlicht Konsequenzen die aus der Gesetzgebung hervorgehen. Überlege doch mal, was würdest du machen ?
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 14:35)

Das Gesetz ist doch auch nicht das Problem
Doch ist es, da es sich gegen technologischen und physikalischen Tatsachen richtet. Wenn die Entlohnung der Urheber nicht passt muss eben da angesetzt werden anstelle das Pferd von Hinten aufzäunen. Wasser verbieten naß zu sein macht es auch nicht trocken. ;)
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Watchful_Eye »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 14:35)
Das Gesetz ist doch auch nicht das Problem - oder findest du, dass Autoren, Fotografen, Musik- und Filmschaffende kein Recht auf Bezahlung haben? - sondern die Umsetzung.
Es ist halt eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Dass urheberrechtsverletzende Videos gelöscht werden müssen ist ja ok.

Hier im Forum gibt es z.B. gelegentlich Probleme mit Hetzbeiträgen. Jetzt stell dir mal vor, dieses Forum wäre unmittelbar haftbar, sobald ein Hetzbeitrag im Forum erscheint - also auch dann, falls er kurze Zeit später gelöscht werden würde. Es müsste dann also jeder einzelne Beitrag im Voraus durch eine Mod-Instanz überprüft werden. Wäre das verhältnismäßig?
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Nov 2018, 14:43)

Ich sehe darin kein Aufhetzen, das sind schlicht Konsequenzen die aus der Gesetzgebung hervorgehen. Überlege doch mal, was würdest du machen ?
Natürlich ist das Aufhetzen.

Wie schon erwähnt, Youtube könnte sich auch einfach seiner Verantwortung stellen und klipp und klar sagen, wir können nicht, wie ihr gern hättet. Ich verstehe die Problematik nicht, warum man nicht EHRLICH sein soll.

Also ich wüsste echt nicht, warum ich, wenn mir für irgendwas eine bestimmte Technologie fehlt, mit Unterdrückung von Meinungfreiheit argumentieren sollte! Du vielleicht? :?:
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Watchful_Eye hat geschrieben:(07 Nov 2018, 14:52)
Wäre das verhältnismäßig?
Nein, natürlich nicht - aber nochmal: Warum bekennt Youtube sich dann nicht dazu - warum erzählt man uns stattdessen was von Unterdrückung der Meinungsfreiheit?

Ist Youtube so blöd oder sind wir so blöd?
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 15:07)

Nein, natürlich nicht - aber nochmal: Warum bekennt Youtube sich dann nicht dazu - warum erzählt man uns stattdessen was von Unterdrückung der Meinungsfreiheit?

Ist Youtube so blöd oder sind wir so blöd?
Das stimmt nicht, die Kernaussage in dem Video ist das sich Youtube kein Tor für Klagen öffnen will und deswegen die Kanäle löscht. Was aber auch das Konzept von Youtube erledigt, nur wo hast du da was von wegen Meinungsfreiheit rausgehört ?
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 15:04)


Wie schon erwähnt, Youtube könnte sich auch einfach seiner Verantwortung stellen und klipp und klar sagen, wir können nicht, wie ihr gern hättet. Ich verstehe die Problematik nicht, warum man nicht EHRLICH sein soll.
Das machen sie doch, schau dir das Video bitte noch ein paar mal an. Aber unterscheide bitte dieses mal zwischen dem Brief von Youtube und dem Kanal Kommentar von "Wissenswert".
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Nov 2018, 15:15)

Das stimmt nicht, die Kernaussage in dem Video ist das sich Youtube kein Tor für Klagen öffnen will und deswegen die Kanäle löscht. Was aber auch das Konzept von Youtube erledigt, nur wo hast du da was von wegen Meinungsfreiheit rausgehört ?
Es heißt in den Video, dass, wenn Youtube löscht, nur einige wenige Kanäle bestehen bleiben werden, bspw. von großen Medienkonzernen. Und wenn Youtube dann keine anderen Video/Kanäle von einzlenen Usern zulässt, können diese bspw. nicht dem Meinungsbild, welches eben die Medienkonzerne abgeben, entgegen halten. Weil erst durch das Internet und Plattformen wie eben Youtube, Twitter, Instagram & Co. sei freier Meinungsaustausch in Öffentlichkeit erst möglich geworden.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 15:27)

Es heißt in den Video, dass, wenn Youtube löscht, nur einige wenige Kanäle bestehen bleiben werden, bspw. von großen Medienkonzernen. Und wenn Youtube dann keine anderen Video/Kanäle von einzlenen Usern zulässt, können diese bspw. nicht dem Meinungsbild, welches eben die Medienkonzerne abgeben, entgegen halten. Weil erst durch das Internet und Plattformen wie eben Youtube, Twitter, Instagram & Co. sei freier Meinungsaustausch in Öffentlichkeit erst möglich geworden.
Auch wenn ich der Meinung bin das das stimmt, ist das aber keine Aussage von Youtube, das ist der Kanalkommentar von "Wissenswert".

P.S. Dir ist aber schon klar das dieses Video kein offizielles Statement von Youtube ist sondern nur von einem User der mit diesem Video zu dem Thema einen Kommentar abgibt? oO
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Nov 2018, 15:23)

Das machen sie doch, schau dir das Video bitte noch ein paar mal an. Aber unterscheide bitte dieses mal zwischen dem Brief von Youtube und dem Kanal Kommentar von "Wissenswert".
Hier, in der wohl offiziellen Stellungnahme von Youtube, steht nix von wir würden gern, aber können nicht. Sondern nur von etwaigen Löschungen und sogar gefährdeten Arbeitsplätzen.

Das mit unterdrückter Meinungsfreiheit wird wohl eher von Wissenwert sein, das trifft zu.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 15:41)

Hier, in der wohl offiziellen Stellungnahme von Youtube, steht nix von wir würden gern, aber können nicht. Sondern nur von etwaigen Löschungen und sogar gefährdeten Arbeitsplätzen.
Da steht doch genau das was du forderst, Tacheles. Und das Youtube nicht gerne auf sein Geschäftsmodell verzichtet ist auch irgendwie selbstverständlich.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Watchful_Eye »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 15:07)
Nein, natürlich nicht - aber nochmal: Warum bekennt Youtube sich dann nicht dazu - warum erzählt man uns stattdessen was von Unterdrückung der Meinungsfreiheit?

Ist Youtube so blöd oder sind wir so blöd?
Ich möchte dir einen Teilpunkt geben. Uploadfilter bedeuten erstmal keine "Unterdrückung der Meinungsfreiheit" in einem engeren, rechtlichen Sinne.

Aber:
Das Konzept von Uploadfiltern AN SICH bietet - siehe mein Beispiel mit dem Forum - ein erhebliches Potential zur Beschränkung von Meinungsfreiheit. Weil es eben die Unschuldsvemutung quasi umkehrt. Es ist ein Unterschied, ob erstmal alles akzeptiert ist (bis auf explizit verbotenes) oder erstmal alles verboten ist (bis es explizit erlaubt wird). Das Internet läuft Gefahr, als Ganzes unfreier zu werden. Und das dann auch noch durch Bots, wodurch Menschen scheinbar von Verantwortung befreit werden. Ein hervorragendes Spielzeug für autoritäre Regierungen.

Auch ist es nun mal so, dass Youtube für viele Menschen einen Kanal darstellt, um politische Meinungen unabhängig verbreiten zu können. Und diese Menschen wären potentiell vom Uploadfilter betroffen.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Nov 2018, 15:53)

Da steht doch genau das was du forderst, Tacheles.
Tacheles zwar schon, aber zu einseitig. Nichts von bspw., wir haben nicht die entsprechende Technologie, die Artikel 13 vorraussetzt und deshalb müssen wir löschen, sondern eben nur wir müssen löschen, wegen Artikel 13.

Und das Youtube nicht gerne auf sein Geschäftsmodell verzichtet ist auch irgendwie selbstverständlich.
Das Geschäftsmodell ist ja wieder was anderes. Wie kann ich einen kostenlosen Dienst anbieten und trotzdem Kohle ohne Ende scheffeln? Aha, ich verkauf einfach die persönlichen Daten meiner Kunden/Nutzer! Aber das gehört jetzt nicht zu diesem Thema.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 16:09)

Tacheles zwar schon, aber zu einseitig. Nichts von bspw., wir haben nicht die entsprechende Technologie, die Artikel 13 vorraussetzt und deshalb müssen wir löschen, sondern eben nur wir müssen löschen, wegen Artikel 13.
Das eine ergibt sich doch aus dem anderen, was erwartest du hier. Der Artikel 13 verbietet defaco EU weit Uploads ins Internet, solange die Bedingung für einen legalen Upload nicht erfüllbar sind spielt diese hier doch absolut keine Rolle mehr.
Wäre es besser wenn Youtube schreibe das ihre KI Forschung diesem Gesetz 300 Jahre hinterherhinkt ? Das ändert am Ergebnis auch nichts mehr.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Watchful_Eye hat geschrieben:(07 Nov 2018, 16:05)
Das Konzept von Uploadfiltern AN SICH bietet - siehe mein Beispiel mit dem Forum - ein erhebliches Potential zur Beschränkung von Meinungsfreiheit. Weil es eben die Unschuldsvemutung quasi umkehrt. Es ist ein Unterschied, ob erstmal alles akzeptiert ist (bis auf explizit verbotenes) oder erstmal alles verboten ist (bis es explizit erlaubt wird). Das Internet läuft Gefahr, als Ganzes unfreier zu werden. Und das dann auch noch durch Bots, wodurch Menschen scheinbar von Verantwortung befreit werden. Ein hervorragendes Spielzeug für autoritäre Regierungen.

Auch ist es nun mal so, dass Youtube für viele Menschen einen Kanal darstellt, um politische Meinungen unabhängig verbreiten zu können. Und diese Menschen wären potentiell vom Uploadfilter betroffen.
Die Problematik dahinter ist doch, dass wir uns zunehmend vom Internet abhängig machen.

Aber erwarte kein Mitleid von mir für solche Menschen, die sich nur im Internet (bspw. als anonymer Account) trauen, ihre Meinungen kund zutun, während sie sich in der Realität gegenüber realen Menschen ausschweigen.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 16:21)

Die Problematik dahinter ist doch, dass wir uns zunehmend vom Internet abhängig machen.
Die Problematik dahinter ist mehr das es Menschen gibt die nicht verstehen das die Welt so wie sie aktuell ist ohne Internet nicht mehr funktioniert, das ist die Realität. und wenn es richtig blöd läuft verursacht dieses Gesetz auch noch so einen richtig schönen Wirschaftscrash in der EU.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Nov 2018, 16:20)
...was erwartest du hier.
Ääähm - Ehrlichkeit? Gerade von so globalen Playern wie Youtube & Co!

Keine Frage, dass Gesetz, bzw. der Artikel 13 kommt ungünstig - es/er macht Probleme, ist aber nicht das Problem. Das tatsächliche Problem ist doch wohl die fehlende Technologie. Vielleicht lässt sich dieses Problem irgendwann oder aber auch niemals zu aller Zufriedenheit lösen. Dann ist das halt so. Warum nicht dazu stehen. Warum nicht die Karten offen auf den Tisch legen. Warum immer, wenn eng wird, irgendeinen Bösen suchen, dem man die Schuld in die Schuhe schieben kann. Das nervt.

Ich bin Youtube nicht böse, wenn es sich nicht aus Gründen der Technik an Urheberrechtsschutz halten kann. Ich bin aber auch der Politik nicht böse, weil sie sich für Urheberrechtsschutz stark macht.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Nov 2018, 16:27)

Die Problematik dahinter ist mehr das es Menschen gibt die nicht verstehen das die Welt so wie sie aktuell ist ohne Internet nicht mehr funktioniert,...
Käme auf einen Versuch an. Ich wäre sofort dabei! :cool:
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Ein Terraner »

Uffhausen hat geschrieben:(07 Nov 2018, 16:33)

Käme auf einen Versuch an. Ich wäre sofort dabei! :cool:
Und anschließend schalten wir noch die Sonne aus weil die so hell ist.

P.S. Du kannst ja mal einen Selbstversuch wagen und deinen Internetanschluss kündigen.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Nov 2018, 16:35)

Und anschließend schalten wir noch die Sonne aus weil die so hell ist.
Nein, weil sie die Polareiskappen schmelzen lässt, das dumme Ding.
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Re: Keine Meinungsfreiheit ohne Urheberrechtsverletzung?

Beitrag von Uffhausen »

Ein Terraner hat geschrieben:(07 Nov 2018, 16:35)
P.S. Du kannst ja mal einen Selbstversuch wagen und deinen Internetanschluss kündigen.
Dann wäre ich nicht mehr hier im Forum, ansonsten würde sich in meinem Leben herzlich wenig verändern. So internetunabhängig bin ich! ;)
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