Schnitter hat geschrieben:(19 Sep 2018, 00:07)
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Ich hingegen habe behauptet dass man das Thema, wenn man es dann wissenschaftlich fundiert analysieren will, nicht simplifizieren darf.
Bei dieser Feststellung wird jeder seriöse Wissenschaftler mit mir einer Meinung sein.
Leider ist die Gesellschaft in einigen Teilen aber inzwischen so wie sie ist. Was zählt ist die "simple Message". Alles andere ist viel zu anstrengend und begreift eh keiner.
Das man ein Thema nicht simplizieren darf, ist eine banale Aussage, die jeder Mensch, ob Wissenschaftler oder nicht, unterschreiben wird.
Das man nicht verkomplizieren darf, wo die Tatsachen ganz einfach sind, wird ebenso jeder unterscheiben, der einigermaßen klar denken kann.
Wenn aber Lehrstandards nicht evidenzbasiert, sondern durch bevorzugt politische Prozesse gesetzt werden, wen will es dann wundern, dass die Menschen Sturm dagegen laufen, wenn sie bemerken, dass hier massiv gegen das Wohl der Kinder gehandelt wird. Der Gipfel der Unverschämtheit ist es dann, diejenigen argumentativ kaltzustellen, die sich darüber muckieren dass eine Gruppe von Bildungsideologen den Kindern schadet ohne ausreichend Belege für die Richtigkeit deren Aussagen zu liefern. Eltern zu sein wird da schnell abgewertet als "keine besondere Qualifikation zum Urteilen über Lehrpläne und Methoden". Man verweist auf Bücher, irgendwelche Bildungsgurus aus den 20ern usw. - nur ausreichende Belege, die bleibt man schuldig.
Was kann man den daraus wohl lernen? Wie kann man denn Wutbürgertum und Simplifikation am besten bekämpfen? Ich gebe mal eine Auswahl:
A) Mund verbieten, als unqualifiziert diffamieren und ausgrenzen
B) Dinge sachlich betrachten, eigene Behauptungen belegen, fremde Behauptungen sachlich entkräften, Kritik respektieren, fair bewerten und sachorientiert beantworten
Ich glaube es bräuchte keine Wutbürger geben, wenn es in der Gesellschaft einen größeren Respekt dafür gäbe, dass Menschen unterschiedliche Meinungen haben dürfen.