Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

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34% Akademiker u35 sind

zu wenig
2
18%
genau richtig
2
18%
zu viel
7
64%
sonstiges -> Kommentar
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imp
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(01 May 2018, 17:33)

Die reißen uns sicher heraus, so wie seinerzeit die Beatles GB mehr eingebracht haben als das produzierende Gewerbe.
Na, im Musikgeschäft gehen viele Karrieren ohne Studium los. Umgedreht ist eine formale Gesangsausbildung zwar hilfreich für die solidere (aber langweiligere) Art Musikberuf - an die Spitze der Charts kommt man (allein) damit aber nicht, häufig aber ohne.
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Teeernte
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von Teeernte »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 May 2018, 17:30)

Wieviele DSDS-Sieger haben denn Gesang studiert?
Wieviel Platz 1 Chart Gruppen ? Musik ist da ja Handwerk.

Wieviel sind pleite - weil Wirtschaft nicht belegt ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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frems
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(01 May 2018, 17:24)

Ja, das sehe ich grundsätzlich genau so. Eine Gesellschaft ohne Komponisten, Maler, Bildhauer, Lyriker und Romanciers fände ich auch ziemlich öde. Ohne Ärzte lebensgefährlich. Ohne Juristen unsicher. Ohne Kaufleute nicht lebensfähig. usw, usf... die Lehrer nicht zu vergessen :)

Wenn also unsere MINT-Abteilung etwa 33% aller unserer Jungakademiker umfaßt... wie sieht das in den Gesellschaften aus, die anteilig mehr Jungakademiker ins Rennen schicken? Auch 33%?
Keine Ahnung. Hab nur die Zahlen aller Akademiker (25 bis 64 Jahre alt) und da ist Deutschland in der OECD, der die meisten EU-Staaten angehören, auf Platz 1, gefolgt von Österreich und Esetland: https://www.oecd-ilibrary.org/docserver ... A8FD2A5799 (S. 49)
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H2O
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 May 2018, 17:40)

Na, im Musikgeschäft gehen viele Karrieren ohne Studium los. Umgedreht ist eine formale Gesangsausbildung zwar hilfreich für die solidere (aber langweiligere) Art Musikberuf - an die Spitze der Charts kommt man (allein) damit aber nicht, häufig aber ohne.
Seinerzeit habe ich die Beatles sehr gern gehört; geniale Musiker. Aber nicht für die "Ewigkeit"... meine ich.
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frems
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von frems »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 May 2018, 17:20)

Das ist das Leben. Kaum wer wird in 30 Jahren noch tun, was er heute tut. Außer Beamten. Aber was tun die schon? Man muss eben am Puls der Zeit bleiben statt Jahre an der Uni oder in Warteschleifenprogrammen zu vertun.
Och, ich denke schon, dass Polizisten noch in 30 Jahren Arbeit vor sich haben werden. Bei der Lehrerzunft wäre ich hingegen nicht so sicher. Ohne Ausbildung oder Studium kann man sicherlich auch Millionär werden, aber insgesamt zeigt sich: je niedriger die Bildung, desto häufiger die Arbeitslosigkeit. Kann sich in 30 Jahren natürlich auch geändert haben. Wer weiß das schon?
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(01 May 2018, 17:46)

Seinerzeit habe ich die Beatles sehr gern gehört; geniale Musiker. Aber nicht für die "Ewigkeit"... meine ich.
Ewigkeit ist Illusion. Man produziert fürs Leben und für Geld. Ähnlich in vielen anderen Feldern.
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 May 2018, 17:49)

Ewigkeit ist Illusion. Man produziert fürs Leben und für Geld. Ähnlich in vielen anderen Feldern.
Das ist mir zu lebensnah. Wollen wir nicht Dinge schaffen, die lange über uns hinaus wirken? Das ist nicht jedem von uns vergönnt, aber doch wohl in jedem von uns angelegt. Die Höhlenmaler von Lascaux, oder von Altamira... sie wirken bis heute, jedenfalls auf mich.
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(01 May 2018, 18:08)

Das ist mir zu lebensnah. Wollen wir nicht Dinge schaffen, die lange über uns hinaus wirken? Das ist nicht jedem von uns vergönnt, aber doch wohl in jedem von uns angelegt. Die Höhlenmaler von Lascaux, oder von Altamira... sie wirken bis heute, jedenfalls auf mich.
Das dürfte denen nicht wichtig gewesen sein. Blues und früher Rock wirken seit 3-5 Generationen, das ist schon viel. Und ganz lange davon ohne offizielle staatliche Rangstellung im Schulbetrieb.
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 May 2018, 18:28)

Das dürfte denen nicht wichtig gewesen sein. Blues und früher Rock wirken seit 3-5 Generationen, das ist schon viel. Und ganz lange davon ohne offizielle staatliche Rangstellung im Schulbetrieb.
Selbstverständlich gibt es auch diese Sichtweise... bis hin zu "alles egal". Die meisten von uns liegen irgendwo zwischen Schöpferdrang und "alles egal".
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von MoOderSo »

Stell ich mir ungeheuer produktiv vor, wenn praktisch hinter jedem Bauarbeiter ein Architekt steht oder hinter jedem Koch ein Lebensmittelwissenschaftler. :|
Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung. Er liebt die Ordnung so sehr, daß er ihre Karikatur nicht erträgt.
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von H2O »

MoOderSo hat geschrieben:(01 May 2018, 19:55)

Stell ich mir ungeheuer produktiv vor, wenn praktisch hinter jedem Bauarbeiter ein Architekt steht oder hinter jedem Koch ein Lebensmittelwissenschaftler. :|
Vielleicht nimmt so aber die Wertschätzung für den, der dann die praktische Arbeit leistet, ganz dramatisch zu. Und vielleicht wird der Lebensmittelwissenschaftler sich am Ende auch eine Kochmütze aufsetzen, um diese Wertschätzung in Euro und Cent auch zu genießen.
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(01 May 2018, 20:33)

Vielleicht nimmt so aber die Wertschätzung für den, der dann die praktische Arbeit leistet, ganz dramatisch zu. Und vielleicht wird der Lebensmittelwissenschaftler sich am Ende auch eine Kochmütze aufsetzen, um diese Wertschätzung in Euro und Cent auch zu genießen.
Oder er entwickelt mit Informatikern und Ingenieuren einen Roboter, der den Beruf des Kochs weitestgehend überflüssig werden lässt. Ist ja kein völlig neues Thema. Ein Starkoch wird sich da wohl keine Sorgen machen müssen, aber der Normalkoch im Durchschnittsrestaurant?
[youtube][/youtube]

Auf der Hannover Messe 2015 (13. bis 17. April) hat Moley Robotics einen beeindruckenden Kochroboter vorgestellt: Die beiden mechanischen Arme in der Küchenzeile sollen nach Wunsch des Erfinders schon bald Einzug in heimische Küchen erhalten. 2017 soll es so weit sein. Bis dahin wird der Kochroboter 2.000 Gerichte gelernt haben, trainiert wird er dabei vom Profi-Koch Tim Anderson. 129 Sensoren und 20 Motoren sorgen dafür, dass die Robo-Arme die richtigen Bewegungen ausführen. Man selbst muss nur noch seine Wunschmahlzeit aus einer App aussuchen und die Lebensmittel zur Verfügung stellen. Und was soll das Ganze kosten? 15.000 US-Dollar, also rund 14.000 Euro.
(davon abgesehen habe ich es auf Baustellen schon erlebt, wie acht bis zehn Ingenieure dabei zuschauten, was der Polier mit seinem Azubi macht... :? )
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von Tom Bombadil »

frems hat geschrieben:(01 May 2018, 20:44)

Ein Starkoch wird sich da wohl keine Sorgen machen müssen, aber der Normalkoch im Durchschnittsrestaurant?
Vllt. muss sich ja auch das Restaurant Sorgen machen? Wenn ich einen Robokoch zu Hause hätte, der mir 2.000 Gourmetgerichte zaubert, wozu dann noch ins Restaurant gehen? Ja, Ambiente und bedient werden etc., die Hauptsache ist aber immer noch die Speise...
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(01 May 2018, 20:44)

Oder er entwickelt mit Informatikern und Ingenieuren einen Roboter, der den Beruf des Kochs weitestgehend überflüssig werden lässt. Ist ja kein völlig neues Thema. Ein Starkoch wird sich da wohl keine Sorgen machen müssen, aber der Normalkoch im Durchschnittsrestaurant?
An der Stelle glaube ich eher an den Untergang eines angesehenen Berufsstands durch die sogenannte Systemgastronomie, in der Gäste wie in einer Imbißstube verköstigt werden. Dann muß sich auch niemand mehr mit dem Kauf und der Auswahl einzelner Zutaten aufhalten. Deshalb bereite ich mein Essen am liebsten zu Hause selbst zu.
(davon abgesehen habe ich es auf Baustellen schon erlebt, wie acht bis zehn Ingenieure dabei zuschauten, was der Polier mit seinem Azubi macht... :? )
Kein Wunder, daß die Baupreise so stark steigen. Irgendwo erscheinen doch diese Zuschauer beim Arbeiten auf der Rechnung ihres unfreiwilligen Bestellers.
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von Gilmoregirl »

Es mag im Vergleich zu anderen Ländern stimmen.
Aber wenn wir nur noch Akademiker haben, wer macht die andere Arbeit?
Außerdem: mich persönlich grault es , mir von einem "Studierten" sagen zu lassen, wie ich meine Arbeit zu machen habe. Es sei denn, de Studierte hat genug Praxiserfahrung.
Denn genau in meinem Job liegen Theorie & Praxis in der Pädagogik auf zwei verschiedenen Sternen.
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(01 May 2018, 20:33)

Vielleicht nimmt so aber die Wertschätzung für den, der dann die praktische Arbeit leistet, ganz dramatisch zu. Und vielleicht wird der Lebensmittelwissenschaftler sich am Ende auch eine Kochmütze aufsetzen, um diese Wertschätzung in Euro und Cent auch zu genießen.
Zum Kochen brauchst du einen Koch, keinen Lebensmitteltester.
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 May 2018, 21:20)

Zum Kochen brauchst du einen Koch, keinen Lebensmitteltester.
Vor allem braucht man Gäste, die das Zeug bezahlen und freiwillig 'runter würgen. :)
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(01 May 2018, 21:24)

Vor allem braucht man Gäste, die das Zeug bezahlen und freiwillig 'runter würgen. :)
Runterwürgen? Wo gehst du denn essen?
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 May 2018, 21:26)

Runterwürgen? Wo gehst du denn essen?
Bin sehr weitgehend Selbstversorger. Auch weil's mir Spaß macht.
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(01 May 2018, 21:28)

Bin sehr weitgehend Selbstversorger. Auch weil's mir Spaß macht.
Nichts dagegen, aber dann red doch nicht das essen von Profis schlecht.
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(30 Apr 2018, 15:29)

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/un ... 04787.html

Woran könnte es Eurer Ansicht nach liegen, dass Deutschland von den EU- (40%) und eigenen Zielen (42%) noch ein gutes Stück weit von entfernt ist? Wie ließe sich die gewünschte Quote erreichen? Und ist dieses Ziel überhaupt sinnvoll?
Nein, ist überhaupt nicht sinnvoll denn eine zu hohe Akademikerquote bedeutet nur dass es immer mehr Sesselfurzer gibt die sich den ganzen Tag alles Mögliche ausdenken um das Leben für den Otto-Normalbürger komplizierter zu machen.
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 May 2018, 21:28)

Nichts dagegen, aber dann red doch nicht das essen von Profis schlecht.
Muß ich aber doch machen, weil ich sonst auch hinginge, nur um es zu testen!
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(01 May 2018, 21:36)

Muß ich aber doch machen, weil ich sonst auch hinginge, nur um es zu testen!
Ah, das klingt nicht standfest. Auch Spitzenköche sind im Allgemeinen Praktiker ohne Studium, was nicht heisst ungebildet.
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von H2O »

@ Sole

Hier will ich um Himmelswillen nicht den Eindruck vermitteln, daß nur der Akademiker ein gebildeter Mensch sein kann! Sicher hat ein Akademiker mehr Anregung und auch Anleitung dazu, sein Wissen auf nahezu allen Gebieten zu erweitern. Dennoch können arge Fachidioten darunter sein, leider.
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(02 May 2018, 09:13)

@ Sole

Hier will ich um Himmelswillen nicht den Eindruck vermitteln, daß nur der Akademiker ein gebildeter Mensch sein kann! Sicher hat ein Akademiker mehr Anregung und auch Anleitung dazu, sein Wissen auf nahezu allen Gebieten zu erweitern. Dennoch können arge Fachidioten darunter sein, leider.
So hatte ich das auch nicht verstanden. Die Fragestellung dieses Threads lädt zu Irrwegen ein. Da merkt man, dass in Deutschland bestimmte Bildungsabschlüsse seltener als in anderen Ländern erzielt werden und fragt sich gar nicht, warum das so ist. Was ist systematisch anders in Deutschlands, einem über Jahrzehnte erfolgreichen Wirtschaftsmotor in der EU, dass so andere Zahlen herauskommen? Viele Berufe erfordern heute durchaus hohe Qualifikationen, die sich nicht so ohne weiteres auf einen Studiengang abbilden und offenbar oft auch anders erworben werden. Da geht's nicht um professionelle Demozerschlager, Betäuber, Zähnebohrer, Herzrausschneider, Streitdurchführer oder Formularbeglaubiger. Die haben ihre ganz traditionelle Verwurzelung im FH- oder Unistudium.
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(02 May 2018, 15:28)

So hatte ich das auch nicht verstanden. Die Fragestellung dieses Threads lädt zu Irrwegen ein. Da merkt man, dass in Deutschland bestimmte Bildungsabschlüsse seltener als in anderen Ländern erzielt werden und fragt sich gar nicht, warum das so ist. Was ist systematisch anders in Deutschlands, einem über Jahrzehnte erfolgreichen Wirtschaftsmotor in der EU, dass so andere Zahlen herauskommen? Viele Berufe erfordern heute durchaus hohe Qualifikationen, die sich nicht so ohne weiteres auf einen Studiengang abbilden und offenbar oft auch anders erworben werden. Da geht's nicht um professionelle Demozerschlager, Betäuber, Zähnebohrer, Herzrausschneider, Streitdurchführer oder Formularbeglaubiger. Die haben ihre ganz traditionelle Verwurzelung im FH- oder Unistudium.
Vielleicht sollten wir eine wirklich gute Sache in unserem Lande loben: Ich meine, daß eine sehr ausgeglichene Bildungslandschaft der Hochschulen aufgebaut wurde. Natürlich gibt es Leuchttürme der Forschung. Aber das Diplom, oder heute der Master, dürfte sich kaum in seiner Qualität unterscheiden. Schwer zu beurteilen, wie das in anderen Ländern entwickelt ist, die vielleicht mit ganz erstaunlichen Zahlen auftrumpfen können. Das wäre sicher auch zu bewerten.

Mir ist in meinen Glanzzeiten auch nicht bewußt geworden, daß ich meinen Wettbewerbern weltweit hinterher hecheln mußte. Insofern stimme ich Ihnen zu, daß unser Bildungssystem wohl doch einen guten Beitrag zu der guten Lage unserer deutschen Wirtschaft geleistet hat und hoffentlich weiterhin leisten wird. Kein Grund hochmütig zu werden, aber auch kein Grund, kleinlaut und verdruckst andere Bildungslandschaften zu betrachten.
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von Hyde »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(01 May 2018, 12:25)
Eine Gesellschaft von Akademikern. Dafür habe ich zuviele Studenten und Akademiker kennengelernt. Bessere Menschen waren dass nicht. Aber sie dachten sie wären es. Und es gibt definitiv zuviele Akademiker die Laberfächer studieren oder haben. Soziologen und Philosophen die gern über Probleme reden aber keins lösen.
Ein höherer Bildungsgrad geht im Durchschnitt einher mit einem höheren Maß an Toleranz (gegenüber Ausländern, Homosexuellen, Frauen usw), einem höheren Maß an politischem Interesse, einem geringeren Maß an Protestwählertum, usw. Dazu gibt es ja die entsprechenden Forschungen, Studien und Umfragen. Das ist ja belegt.

Ich persönlich würde niemals das missen wollen, was ich im Studium gelernt habe, nicht nur an harter Bildung, sondern auch die Dinge zwischen den Zeilen, die mir für meine persönliche Entwicklung genutzt haben.

Und was hast du gegen Soziologen und Philosophen? Handwerker zu sein ist kein „ehrlicherer“ Job als Soziologe zu sein. Gerade auch diese Leute wie Soziologen oder Philosophen sind wichtig für unsere Gesellschaft. Das mag heutzutage nicht mehr jeder so sehen, in Zeiten, wo der Antiintelektualismus en vogue ist.

Es schadet mit Sicherheit niemandem, Soziologie zu studieren.
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von Alter Stubentiger »

Hyde hat geschrieben:(06 May 2018, 11:16)

Ein höherer Bildungsgrad geht im Durchschnitt einher mit einem höheren Maß an Toleranz (gegenüber Ausländern, Homosexuellen, Frauen usw), einem höheren Maß an politischem Interesse, einem geringeren Maß an Protestwählertum, usw. Dazu gibt es ja die entsprechenden Forschungen, Studien und Umfragen. Das ist ja belegt.

Ich persönlich würde niemals das missen wollen, was ich im Studium gelernt habe, nicht nur an harter Bildung, sondern auch die Dinge zwischen den Zeilen, die mir für meine persönliche Entwicklung genutzt haben.

Und was hast du gegen Soziologen und Philosophen? Handwerker zu sein ist kein „ehrlicherer“ Job als Soziologe zu sein. Gerade auch diese Leute wie Soziologen oder Philosophen sind wichtig für unsere Gesellschaft. Das mag heutzutage nicht mehr jeder so sehen, in Zeiten, wo der Antiintelektualismus en vogue ist.

Es schadet mit Sicherheit niemandem, Soziologie zu studieren.

En vogue ist ganz sicher das Studium und kein angeblicher "Antiintellektualismus" . So sehr dass Helikoptereltern selbst eher unbegabten Nachwuchs zum Abitur treiben. Da liegt dass Problem. Das hat zufolge dass Menschen studieren die in einem Handwerk besser aufgehoben wären. An der Uni verstopfen sie nur die Hörsäle und stellen später fest dass sie doch nicht für eine akademische Karriere geeignet sind. Handwerkliche Arbeit wird zu gering geschätzt. Aber dass Dach möchte Dr. Dr. phil. dann doch gedeckt haben. Denk mal drüber nach.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Zu wenige Jungakademiker in Deutschland?!

Beitrag von Boraiel »

Hyde hat geschrieben:(06 May 2018, 11:16)

Ein höherer Bildungsgrad geht im Durchschnitt einher mit einem höheren Maß an Toleranz (gegenüber Ausländern, Homosexuellen, Frauen usw), einem höheren Maß an politischem Interesse, einem geringeren Maß an Protestwählertum, usw. Dazu gibt es ja die entsprechenden Forschungen, Studien und Umfragen. Das ist ja belegt.

Ich persönlich würde niemals das missen wollen, was ich im Studium gelernt habe, nicht nur an harter Bildung, sondern auch die Dinge zwischen den Zeilen, die mir für meine persönliche Entwicklung genutzt haben.

Und was hast du gegen Soziologen und Philosophen? Handwerker zu sein ist kein „ehrlicherer“ Job als Soziologe zu sein. Gerade auch diese Leute wie Soziologen oder Philosophen sind wichtig für unsere Gesellschaft. Das mag heutzutage nicht mehr jeder so sehen, in Zeiten, wo der Antiintelektualismus en vogue ist.

Es schadet mit Sicherheit niemandem, Soziologie zu studieren.
Bringt ihm monetär nachher aber auch im Zweifel nicht viel ein.
Das Studium war für mich auch essentiell, ich war zwar immer Einser-Kandidat in der Schule, aber richtig verstanden habe, was mir da beigebracht werden sollte, überhaupt nicht. Das kam nachher im Studium, vor allem auch dank der Freiheit, welches dieses bot, und war ein unermesslicher Gewinn.
Weil das Studium vielfach stark verschult würde, befürchte ich, dass viele Studenten, auch nach Abschluss, immer noch Idioten sind.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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