Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

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Liegestuhl
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Liegestuhl »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(16 Apr 2018, 17:15)

Ich auch nicht. Und dennoch finde ich diesen Vergleich widerwärtig. Er scheint also nicht nur Holocaustopfer und deren Angehörige zu treffen versuchen.
Das ändert nichts daran, dass diese Widerwärtigkeit auf Kosten der Holocaustopfer und ihren Angehörigen gemacht wird.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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relativ
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 Apr 2018, 10:15)

Wann das so wäre, bräuchte es keinen Ethik-Beirat.
Man muesste wissen welchen Song, bzw. welche Bemessunggrundlagen dieser Beirat hat/hatte.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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relativ
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 Apr 2018, 10:17)

Das ändert nichts daran, dass diese Widerwärtigkeit auf Kosten der Holocaustopfer und ihren Angehörigen gemacht wird.
Das die Textstelle Widerwärtig ist , besteht hier glaube ich Konsens. Ob man den Erklärungen der Rapper dazu jetzt glauben möchte ist ne persönliche Entscheidung.
Wie dies die noch lebenden Holocoustopfer, oder deren Angehörige sehen, kann ich nur vermuten, evtl. ist es denen aber auch Schnuppe was so ein deutscher Rapper an Geschmacklosigkeiten von sich gibt. Er sollte evtl. nur nicht dafür offiziell Ausgezeichnet werden.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(17 Apr 2018, 10:27)

Man muesste wissen welchen Song, bzw. welche Bemessunggrundlagen dieser Beirat hat/hatte.
Da der Ethikbeirat beschlossen hat, dass die Nominierung stattfinden kann, hätte er auch entgegengesetzt entscheiden können.

Das hat er bedauerlicherweise nicht gemacht. Die Verkaufszahlen sind also nicht alleiniger Maßstab.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(17 Apr 2018, 10:40)
Er sollte evtl. nur nicht dafür offiziell Ausgezeichnet werden.
So ist es. Meine Vorstellungen von Meinungsfreiheit reichen sehr weit und ich will nichts verbieten. Mein Kritikpunkt ist aber die Auszeichnung. Nun kann jeder Jugendliche darauf verweisen, dass der Antisemitismus in den Songs wohl nicht so schlimm sein kann, wenn die Interpreten dafür eine renommierte Auszeichnung erhalten.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 Apr 2018, 10:41)

Da der Ethikbeirat beschlossen hat, dass die Nominierung stattfinden kann, hätte er auch entgegengesetzt entscheiden können.

Das hat er bedauerlicherweise nicht gemacht. Die Verkaufszahlen sind also nicht alleiniger Maßstab.
Für die Nomminierung wohl schon, nur nicht dafür wer den Preis letztendlich bekommt. So habe ich dies auf jedenfall verstanden.
Auf jedenfall hätte der Beirat die Preisverleihung von Kollegah verhindert können, wenn sie die Texte so interpretiert hätten und mit in der Bemessung einbezogen hätten, was sie Augenscheinlich wohl eher nicht taten.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 Apr 2018, 10:45)

So ist es. Meine Vorstellungen von Meinungsfreiheit reichen sehr weit und ich will nichts verbieten. Mein Kritikpunkt ist aber die Auszeichnung. Nun kann jeder Jugendliche darauf verweisen, dass der Antisemitismus in den Songs wohl nicht so schlimm sein kann, wenn die Interpreten dafür eine renommierte Auszeichnung erhalten.
Ob dies jetzt Jugendliche machen weis ich nicht, aber natürlich kommt bei Teilen der Jugendlichen die den Rap gut finden auch so eine Diskussion und Preisverleihung an. Ich bezweifle aber die positive Wirksamkeit wenn man das Erregungsgrad jetzt überdreht. Kritik an der Entscheidung der Entscheidungsträger und Preisvergabe ja, aber beim Rest bitte Mantel des Schweigens, noch mehr Medienpräsens haben die echt nicht verdient.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

relativ hat geschrieben:(17 Apr 2018, 10:12)

Ich muss ehrlich gestehen. als ich Jugendlicher war, haben mich Inhalte/Intentionen der Musiker und Texte der Musik die ich gerne gehört habe wenig bis gar nicht interessiert. Wichtig war, was Hip war und was sich gut anhörte. Wer sich natürlich schon in Extremen Gruppen aufhalten hat, für den waren solche Musiker und Inhalte der Musik natürlich wichtiger.
Für den 0815 Jugendlichen brauchte es entweder innhaltliche Hilfe (wie z.B. bei öffentlichen Diskusionen über Texte) , oder denen war es halt völlig Schnuppe solange der Beat stimmt. Ich vermute heutzutage ist dies nicht viel anders.
Es wurde argumentiert, es handele sich um "Provokationen", die der Jugend Respekt abringen und nicht der unterirdische Inhalt.
Das muss bestimmt nicht so und dies hat meines Wissens auch auch keiner behauptet.
Es wurde argumentiert, es gehöre zum Genre. Ich habe einen Genreinsider zitiert, der das anders sieht.
Gängig ist nicht muessen. Die persönliche Einschätzung was jetzt schon Antisemitismus ist und was nicht geht ja bekanntlich sehr weit auseinander in der Diskussion über Antisemitismus. Ich tue mich da ehrlich gesagt etwas schwer mit der Deutungshoheit.
Die antisemtischen Inhalte bei Kollegah wurden jetzt mehrfach detailliert aufgezeigt. Kann man zur Kenntnis nehmen, muss man aber nicht. Wenn einen die antisemitischen Inhalte nicht interessieren, bleiben immer noch die schwulen-/frauenfeindlichen, gewaltverherrlichenden.
Sowas passiert eben bei einer Ansammlung von Alpha Männchen und Weibchen deren bekanntliches Ziel ihrer Vermarktung auch die Selbstdarstellung ist. Kann man mögen muss man aber nicht.
Der Punkt ist, wie er nahezu ohne Vorbereitung auf Kritik reagiert. Nämlich so, wie ich es beschrieben habe und das entspricht 0 dem inszenierten Image aus der Marketingabteilung.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von BlueMonday »

Polibu hat geschrieben:(16 Apr 2018, 18:26)

Inwiefern ist das das Beste, was denen Passieren konnte?
Das Schlimmste wäre jedenfalls, wenn niemand auf eine Provokation, auf irgendeine "Message" oder sonst etwas reagieren würde. Die völlige Ignoranz der Umwelt ist das Todesurteil für einen expressiven Menschen, für einen Künstler, für Menschen, die Aufmerksamkeit und Reaktionen brauchen, die Käufer brauchen. Der Noise gehört zum Geschäft. Auf ganz allgemeiner Ebene: ein Lebewesen stirbt ohne Feedback (gleich welches) aus seiner Umwelt. Ein Lebwesen muss sich an seiner Umwelt reiben, um sich zu erkennen. Nur an den Grenzen erkennt man.

Und was sollen diese zwei Herren durch diesen Abend verloren haben? Sie können damit eigentlich nur gewinnen. Mehr Aufmerksamkeit, mehr Verbreitung, am Ende mehr Käufer. Ihr Image wurde durch die Aktion ja nicht beschädigt, sondern im Gegenteil bestätigt. Zwei harte Burschen, die sich nicht in die Suppe spucken lassen und ihr Ding durchziehen. So sehen die sich bestimmt. Ich sag mal, solange es Campinos, Geldofs und diese ganzen Guten und Korrekten gibt, wird es einen Gegenpol dazu geben. Die Guten werden das natürlich umgekehrt auch so sehen. Im Grunde brauchen sich beide Seite. Man stelle sich mal eine Welt ohne jegliche Gegensätze in völliger Harmonie vor. Für das Paradies ist der Mensch einfach nicht geschaffen.

Und es gibt keine abgrundtiefe Scheußlichkeit, die sich Menschen noch nicht angetan haben. Es wird immer wenigstens ein Bedürfnis der Vorstellung, des Ausdrucks, der Verarbeitung im Wort geben. Das ist das, was an die Oberfläche tritt. Die Spitze des Eisbergs. Und der Eisberg verschwindet nicht, wenn man die Spitze mit einem Tuch abdeckt.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Zunder »

Wenn jemand einen Preis aufgrund des Erfolges bekommt, ist es fürs Ignorieren ein bißchen zu spät.
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relativ
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Marmelada hat geschrieben:(17 Apr 2018, 11:13)

Es wurde argumentiert, es handele sich um "Provokationen", die der Jugend Respekt abringen und nicht der unterirdische Inhalt.
Es kann beides sein. Ich weiss es nicht, weil ich die wenigsten persönlichen intentionen von Liedtextern kenne.
Es wurde argumentiert, es gehöre zum Genre. Ich habe einen Genreinsider zitiert, der das anders sieht.
Ja, es muss aber nicht so wie du es geschrieben hast.
Die antisemtischen Inhalte bei Kollegah wurden jetzt mehrfach detailliert aufgezeigt. Kann man zur Kenntnis nehmen, muss man aber nicht. Wenn einen die antisemitischen Inhalte nicht interessieren, bleiben immer noch die schwulen-/frauenfeindlichen, gewaltverherrlichenden.
Also es sind viele Verschwörungstheorien und der übliche provozierende Rapper kram vorhanden ect.pp und da ist diese eine Textstelle mit den Auschwitzinsassen. Ja natürlich kann man den Sängern Aufgrund dessen persönlichen Antisemitismus vorwerfen, sie verneinen es und nun kommst es auf ihre Glaubwürdigkeit an. Das muss dann jeder selbst entscheiden.
Der Punkt ist, wie er nahezu ohne Vorbereitung auf Kritik reagiert. Nämlich so, wie ich es beschrieben habe und das entspricht 0 dem inszenierten Image aus der Marketingabteilung.
Sorry aber es gab schon bei der Nomminierung kritische Stimmen, also ganz ohne Vorbereitung traf die Rapper das jetzt nicht.

http://www.rp-online.de/kultur/musik/ec ... -1.7511699
Berlin. Schon im Vorfeld wurde über die diesjährige Echo-Verleihung viel diskutiert - das hat weniger mit dem Preis, sondern mehr mit den Texten eines nominierten Rapperduos zu tun. Am goldenen Teppich geben sich die Stars ausgelassen.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

relativ hat geschrieben:(17 Apr 2018, 13:13)

Ja, es muss aber nicht so wie du es geschrieben hast.
Ich bin exakt auf das immer wiederkehrende Argument eingegangen, es gehöre zum Genre und habe das in einem Satz zusammengefasst. Und ich habe bereits weiter vorne geschrieben, dass "Kunst(freiheit)" keine angemessene Ausrede ist, wenn Hetze rhytmisch vorgetragen und mit Musik untermalt wird. "Gehört zum Genre" ist kein Argument für Menschenverachtung.
Also es sind viele Verschwörungstheorien und der übliche provozierende Rapper kram vorhanden ect.pp und da ist diese eine Textstelle mit den Auschwitzinsassen. Ja natürlich kann man den Sängern Aufgrund dessen persönlichen Antisemitismus vorwerfen, sie verneinen es und nun kommst es auf ihre Glaubwürdigkeit an. Das muss dann jeder selbst entscheiden.
Außer "dieser einen Textstelle" gibt es das Stück Apocalypse. Warum wird das so hartnäckig ignoriert? Und wenn einen dieser Antisemitismus nicht interessiert, bleiben immer noch die gewaltverherrlichenden, frauen-/schwulenfeindlichen Passagen.
Sorry aber es gab schon bei der Nomminierung kritische Stimmen, also ganz ohne Vorbereitung traf die Rapper das jetzt nicht.

http://www.rp-online.de/kultur/musik/ec ... -1.7511699
Dann ist es sogar noch schlimmer, dass er sich wie ein heulendes Pipi-Männchen hinter den Pfaffen vom Ethik-Rat versteckt, der harte Rapper.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Marmelada hat geschrieben:(17 Apr 2018, 13:29)

Ich bin exakt auf das immer wiederkehrende Argument eingegangen, es gehöre zum Genre und habe das in einem Satz zusammengefasst. Und ich habe bereits weiter vorne geschrieben, dass "Kunst(freiheit)" keine angemessene Ausrede ist, wenn Hetze rhytmisch vorgetragen und mit Musik untermalt wird. "Gehört zum Genre" ist kein Argument für Menschenverachtung.
[...] Hier extra noch mal für dich worauf ich mich bezog.
Meinem bescheidenen Wissen über Rap nach dissen sich Rapper gegenseitig als Personen. Wenn nun Hetze gegen de Jodn/de Schwoln/de Fraun als nicht anwesende Menschengruppen ausgekübelt wird, reicht ein "Das ist Rap, das muss so"tatsächlich nicht aus, um bei mir Verständnis zu wecken. Das gilt natürlich von Schlager bis Death Metal für alle Kunstformen.
Also Provozieren gehört zum Rap, muss aber nicht z.B. Fanta Vier macht sehr viel von solchem "Kuschelrap". Das Musik und Texte kein Argument für Menschenverachtung ist , sollte jetzt kaum Gegenstand unseres Diskurses sein.

Außer "dieser einen Textstelle" gibt es das Stück Apocalypse. Warum wird das so hartnäckig ignoriert? Und wenn einen dieser Antisemitismus nicht interessiert, bleiben immer noch die gewaltverherrlichenden, frauen-/schwulenfeindlichen Passagen.
Welches sich mit Verschwörungstheorien beschäftigt, was ich auch schon mit einbezogen habe, was du beflissendlich Ignoriert hast.
Dann ist es sogar noch schlimmer, dass er sich wie ein heulendes Pipi-Männchen hinter den Pfaffen vom Ethik-Rat versteckt, der harte Rapper.
[...]
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

BlueMonday hat geschrieben:(17 Apr 2018, 12:00)

Das Schlimmste wäre jedenfalls, wenn niemand auf eine Provokation, auf irgendeine "Message" oder sonst etwas reagieren würde. Die völlige Ignoranz der Umwelt ist das Todesurteil für einen expressiven Menschen, für einen Künstler, für Menschen, die Aufmerksamkeit und Reaktionen brauchen, die Käufer brauchen. Der Noise gehört zum Geschäft. Auf ganz allgemeiner Ebene: ein Lebewesen stirbt ohne Feedback (gleich welches) aus seiner Umwelt. Ein Lebwesen muss sich an seiner Umwelt reiben, um sich zu erkennen. Nur an den Grenzen erkennt man.

Und was sollen diese zwei Herren durch diesen Abend verloren haben? Sie können damit eigentlich nur gewinnen. Mehr Aufmerksamkeit, mehr Verbreitung, am Ende mehr Käufer. Ihr Image wurde durch die Aktion ja nicht beschädigt, sondern im Gegenteil bestätigt. Zwei harte Burschen, die sich nicht in die Suppe spucken lassen und ihr Ding durchziehen. So sehen die sich bestimmt. Ich sag mal, solange es Campinos, Geldofs und diese ganzen Guten und Korrekten gibt, wird es einen Gegenpol dazu geben. Die Guten werden das natürlich umgekehrt auch so sehen. Im Grunde brauchen sich beide Seite. Man stelle sich mal eine Welt ohne jegliche Gegensätze in völliger Harmonie vor. Für das Paradies ist der Mensch einfach nicht geschaffen.

Und es gibt keine abgrundtiefe Scheußlichkeit, die sich Menschen noch nicht angetan haben. Es wird immer wenigstens ein Bedürfnis der Vorstellung, des Ausdrucks, der Verarbeitung im Wort geben. Das ist das, was an die Oberfläche tritt. Die Spitze des Eisbergs. Und der Eisberg verschwindet nicht, wenn man die Spitze mit einem Tuch abdeckt.
...und wenn zukünftigt nur beim Wort bleibt, hat der Mensch schon einen großen Schritt getan.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von schokoschendrezki »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 Apr 2018, 10:15)

Wann das so wäre, bräuchte es keinen Ethik-Beirat.
Die Welt bezeichnet den Ethik-Beirat als "Alibi". (https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... strie.html). Die FAZ setzt diesen Ethik-Rat grundsätzlich in Anführungszeichen ('Ethik'-Rat), was noch bezeichnender ist. (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 46135.html). Usw. Usf. Die Echo-Verleihung ist ein simples Rating von Verkaufszahlen. Ob mit oder ohne Ethik- oder Jury-Mäntelchen.

Ich hoffe, nicht falsch verstanden zu werden: Das macht diese in Frage stehenden konkreten Rap-Texte keinen Deut besser oder auch nur erträglicher.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Provokateur »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Apr 2018, 13:43)
Die Echo-Verleihung ist ein simples Rating von Verkaufszahlen. Ob mit oder ohne Ethik- oder Jury-Mäntelchen.
Die wahre Frage, an der viele verzweifeln, ist doch: Warum finden junge Leute FreiWild und Kollegah geil und nicht irgendwelche Blümchensänger, die politisch korrekt von gefährlichen Atomwolken, welche die Bäume sterben lassen, daherjammern?

Es ist doch ganz einfach: Mit den Werten dieser Bands, seien es "Heimat und Tradition" (um es mal ganz weit zu fassen) oder "Männlichkeit und Stärke" können sich viele Jugendliche besser identifizieren als mit bäumebedrohenden Atomwolken.
"Ich hau dir auf die Fresse und ficke deine Mutter, bis deinem Vater der Schwanz abfault" klingt auch einfach besser als irgendwelche Jammerbarden, vor allem, wenn man den ersten Golf 2 mit Bassrolle im Kofferraum hat.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

relativ hat geschrieben:(17 Apr 2018, 13:38)

[...] Hier extra noch mal für dich worauf ich mich bezog.
Nur nicht die Kontenangs verlieren. Ich weiß, worauf du dich bezogst. Und ich bezog mich darauf:
Watchful_Eye hat geschrieben:(16 Apr 2018, 17:50)

Teilweise wird mir in diesem Strang tatsächlich Kritik an Kollegah zu sehr mit Unverständnis über Rap als Kunstform vermischt. ...
Also Provozieren gehört zum Rap, muss aber nicht z.B. Fanta Vier macht sehr viel von solchem "Kuschelrap". Das Musik und Texte kein Argument für Menschenverachtung ist , sollte jetzt kaum Gegenstand unseres Diskurses sein.
Ach nein? Wieso denn bloß?
Welches sich mit Verschwörungstheorien beschäftigt, was ich auch schon mit einbezogen habe, was du beflissendlich Ignoriert hast.
Es "beschäftigt" sich mit der antisemitischen Verschwörungstheorie, de Jodn seine für das Böse auf der Welt verantwortlich. Es verbreitet sie.

[...]
Zuletzt geändert von Brainiac am Di 17. Apr 2018, 13:57, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [MOD] Antwort auf Spam
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Provokateur hat geschrieben:(17 Apr 2018, 13:50)

Die wahre Frage, an der viele verzweifeln, ist doch: Warum finden junge Leute FreiWild und Kollegah geil und nicht irgendwelche Blümchensänger, die politisch korrekt von gefährlichen Atomwolken, welche die Bäume sterben lassen, daherjammern?

Es ist doch ganz einfach: Mit den Werten dieser Bands, seien es "Heimat und Tradition" (um es mal ganz weit zu fassen) oder "Männlichkeit und Stärke" können sich viele Jugendliche besser identifizieren als mit bäumebedrohenden Atomwolken.
"Ich hau dir auf die Fresse und ficke deine Mutter, bis deinem Vater der Schwanz abfault" klingt auch einfach besser als irgendwelche Jammerbarden, vor allem, wenn man den ersten Golf 2 mit Bassrolle im Kofferraum hat.
So schwer es auch fällt, die neue Generation von Jugendlichen ist nicht mehr die mit der man selber sozialisiert wurde. Wo früher die idealistischen Peace songs... "Wo sind die Blumen geblieben"... ect. viele inhalte bestimmt haben, sind es jetzt vermehrt auch wieder gewaltverherrlichende Songs, bzw. bei den Meisten Fans eher das Auftreten der Prodagonisten, wie eben dargestellte Männlichkeit und Stärke.
Jeder der nicht ganz blind ist kann ja auch die Veränderungen in der Gesellschaft gekennen. Mehr gesellschaftliche Kälte und mehr Indivudualismus mehr erforderte individuelle Stärke ist gefragt und nachgefragt.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Bleibtreu »

relativ hat geschrieben:(17 Apr 2018, 13:38)

[...] Welches sich mit Verschwörungstheorien beschäftigt, was ich auch schon mit einbezogen habe, was du beflissendlich Ignoriert hast.
Nein, das Video Apocalypse beinhaltet "nicht nur" antijuedische VTs + Klischees. Was schon schlimm genug ist! Das wurde jetzt mehrfach ausfuehrlich dargelegt

In dem Video bezieht er sich nicht nur auf die Protokolle der Weisen von Zion, unter einer Vielzahl von antijuedischen Klischees und antijuedischer Hetze. Es ist eine akribisch und detailliert ausgearbeitete Geschichte in 4 Teilen. Angefangen damit, dass die Welt vor dem Untergang steht, wegen der boesen Juden und ihren alles beherrschenden Machenschaften und Morden, aber der Widerstand erhebt sich, mit Kollegah als Anfuehrer, weil er die Wahrheit kennt [die geheimen Protokolle], die vor allen anderen verborgen ist. Am Ende besiegt er das Boese in Gestalt der Juden, weil er sie vernichtet hat und endlich herrscht Frieden, weil es nur noch Buddhisten, Christen und Muslime gibt - das juedische Volk ist ausgeloescht! :dead:

DAS sind "nicht nur" antisemitische VerschwoerungsTheorien [wer ausser Antisemiten vertritt denn solche VTs?], sondern auch Gewalt und die VernichtungsFantasie des juedischen Volkes, in Gestalt des alles beherrschenden Boesen, das einen Ring mit DavidStern traegt. Ich frage mich allen Ernstes, wie man eine solch kranke Scheisse als kuenstlerische Freiheit deklarieren und runter spielen kann.

Ich komm als Juedin aus dem Ekeln nicht mehr heraus. Keine 100 Jahre ist es her, dass mein Volk fast ausgeloescht wurde und da kommt so ein RapSpacko daher und fantasiert martialisch ueber eine erfolgreiche Shoah 2.0! Selbst einem NichtJuden, wenn er nicht alle Empathie ueber Bord geworfen hat, MUSS da schlecht werden! :|
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von schokoschendrezki »

Provokateur hat geschrieben:(17 Apr 2018, 13:50)

Die wahre Frage, an der viele verzweifeln, ist doch: Warum finden junge Leute FreiWild und Kollegah geil und nicht irgendwelche Blümchensänger, die politisch korrekt von gefährlichen Atomwolken, welche die Bäume sterben lassen, daherjammern?

Es ist doch ganz einfach: Mit den Werten dieser Bands, seien es "Heimat und Tradition" (um es mal ganz weit zu fassen) oder "Männlichkeit und Stärke" können sich viele Jugendliche besser identifizieren als mit bäumebedrohenden Atomwolken.
"Ich hau dir auf die Fresse und ficke deine Mutter, bis deinem Vater der Schwanz abfault" klingt auch einfach besser als irgendwelche Jammerbarden, vor allem, wenn man den ersten Golf 2 mit Bassrolle im Kofferraum hat.
Also erstmal ist die Unterteilung von Musik mit U-Charakter in Gangsta-Rap und Blümchenpop alles andere als eine disjunkte Zerlegung der Gesamtmenge. Mal davon abgesehen, dass ich große Zweifel daran habe, dass in den letzten 20,30 Jahren irgendwo auf der Welt ein Song über sterbende Bäume entstanden ist. Ich hab an anderer Stelle schon mal geschrieben: Bei einem Bandcontest wie dem SPH sind die Veranstaltungen proppevoll mit jungen Leuten sowohl im Publikum als auch unter den Musikern. Und da werden weder Mütter gefickt noch wird über Atomwolken gelabert. Es ist eine Seite der Popwelt. Die andere Seite sind Veranstaltungen, auf der "Industriepreise" verliehen werden. Und auf der durchwegs stadionkompatible Mainstream-Unterhalter sich tummeln und der Sänger einer der stadionkompatibelsten Bands sich auch mal für einen moralischen Einwand feiern lässt. Echo ist eine Veranstaltung der Musikindustrie. Samt (neuerdings) Jury und Beirat. Dass die tatsächlich irgendwas relevantes zu melden haben ist so absurd wie der Hinweis, dass die Volkskammer der DDR schließlich immer ihr Veto bei politischen Entscheidungen hätte einlegen können.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Polibu »

Bleibtreu hat geschrieben:(17 Apr 2018, 13:58)

Nein, das Video Apocalypse beinhaltet "nicht nur" antijuedische VTs + Klischees. Was schon schlimm genug ist! Das wurde jetzt mehrfach ausfuehrlich dargelegt

In dem Video bezieht er sich nicht nur auf die Protokolle der Weisen von Zion, unter einer Vielzahl von antijuedischen Klischees und antijuedischer Hetze. Es ist eine akribisch und detailliert ausgearbeitete Geschichte in 4 Teilen. Angefangen damit, dass die Welt vor dem Untergang steht, wegen der boesen Juden und ihren alles beherrschenden Machenschaften und Morden, aber der Widerstand erhebt sich, mit Kollegah als Anfuehrer, weil er die Wahrheit kennt [die geheimen Protokolle], die vor allen anderen verborgen ist. Am Ende besiegt er das Boese in Gestalt der Juden, weil er sie vernichtet hat und endlich herrscht Frieden, weil es nur noch Buddhisten, Christen und Muslime gibt - das juedische Volk ist ausgeloescht! :dead:

DAS sind "nicht nur" antisemitische VerschwoerungsTheorien [wer ausser Antisemiten vertritt denn solche VTs?], sondern auch Gewalt und die VernichtungsFantasie des juedischen Volkes, in Gestalt des alles beherrschenden Boesen, das einen Ring mit DavidStern traegt. Ich frage mich allen Ernstes, wie man eine solch kranke Scheisse als kuenstlerische Freiheit deklarieren und runter spielen kann.

Ich komm als Juedin aus dem Ekeln nicht mehr heraus. Keine 100 Jahre ist es her, dass mein Volk fast ausgeloescht wurde und da kommt so ein RapSpacko daher und fantasiert martialisch ueber eine erfolgreiche Shoah 2.0! Selbst einem NichtJuden, wenn er nicht alle Empathie ueber Bord geworfen hat, MUSS da schlecht werden! :|
Selbstverständlich. Wer das nicht kritisiert, der ist für mich keine moralische Instanz.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Liegestuhl »

Bleibtreu hat geschrieben:(17 Apr 2018, 13:58)
DAS sind "nicht nur" antisemitische VerschwoerungsTheorien [wer ausser Antisemiten vertritt denn solche VTs?], sondern auch Gewalt und die VernichtungsFantasie des juedischen Volkes, in Gestalt des alles beherrschenden Boesen, das einen Ring mit DavidStern traegt. Ich frage mich allen Ernstes, wie man eine solch kranke Scheisse als kuenstlerische Freiheit deklarieren und runter spielen kann.
Du hast völlig Recht. Ich hatte das Video bisher noch nicht gesehen. Das ist offen zur Schau getragener Judenhass. Schlimmer geht es kaum. Wer angesichts solcher Videos diesen Typen die antisemitische Attitüde abspricht, handelt wider besseren Wissens und macht sich mitschuldig.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von JJazzGold »

Bleibtreu hat geschrieben:(17 Apr 2018, 13:58)

Nein, das Video Apocalypse beinhaltet "nicht nur" antijuedische VTs + Klischees. Was schon schlimm genug ist! Das wurde jetzt mehrfach ausfuehrlich dargelegt

In dem Video bezieht er sich nicht nur auf die Protokolle der Weisen von Zion, unter einer Vielzahl von antijuedischen Klischees und antijuedischer Hetze. Es ist eine akribisch und detailliert ausgearbeitete Geschichte in 4 Teilen. Angefangen damit, dass die Welt vor dem Untergang steht, wegen der boesen Juden und ihren alles beherrschenden Machenschaften und Morden, aber der Widerstand erhebt sich, mit Kollegah als Anfuehrer, weil er die Wahrheit kennt [die geheimen Protokolle], die vor allen anderen verborgen ist. Am Ende besiegt er das Boese in Gestalt der Juden, weil er sie vernichtet hat und endlich herrscht Frieden, weil es nur noch Buddhisten, Christen und Muslime gibt - das juedische Volk ist ausgeloescht! :dead:

DAS sind "nicht nur" antisemitische VerschwoerungsTheorien [wer ausser Antisemiten vertritt denn solche VTs?], sondern auch Gewalt und die VernichtungsFantasie des juedischen Volkes, in Gestalt des alles beherrschenden Boesen, das einen Ring mit DavidStern traegt. Ich frage mich allen Ernstes, wie man eine solch kranke Scheisse als kuenstlerische Freiheit deklarieren und runter spielen kann.

Ich komm als Juedin aus dem Ekeln nicht mehr heraus. Keine 100 Jahre ist es her, dass mein Volk fast ausgeloescht wurde und da kommt so ein RapSpacko daher und fantasiert martialisch ueber eine erfolgreiche Shoah 2.0! Selbst einem NichtJuden, wenn er nicht alle Empathie ueber Bord geworfen hat, MUSS da schlecht werden! :|
Zur Info:

Mit Igor Levit und Enoch zu Guttenberg geben weitere Künstler ihre Echos zurück.

Die Vergabe an die beiden Rapper sei für ihn "ein vollkommen verantwortungsloser, unfassbarer Fehltritt der Echo-Jury und gleichzeitig auch Ausdruck für den derzeitigen Zustand unserer Gesellschaft", schreibt Levit auf Twitter. "Antisemitischen Parolen eine solche Plattform und Auszeichnungen zu geben, ist unerträglich." Levit hatte 2014 einen Echo-Klassik erhalten.


Guttenberg und Andreas Reiner vom Orchester Klangverwaltung erklären in einem offenen Brief an den Bundesverband Musikindustrie: "Nachdem solch ein Preis nun im Jahr 2018 auch Verfassern von widerwärtigen antisemitischen Schmähtexten verliehen und noch dazu vom 'Ethikrat' Ihres Verbandes bedenkenlos freigegeben wurde, würden wir es als Schande empfinden, weiterhin diesen Preis in unseren Händen zu halten."

http://www.sueddeutsche.de/kultur/prote ... -1.3947882
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Provokateur »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Apr 2018, 14:02)
Also erstmal ist die Unterteilung von Musik mit U-Charakter in Gangsta-Rap und Blümchenpop alles andere als eine disjunkte Zerlegung der Gesamtmenge.
Ich schreibe hier Beiträge und keine Diplomarbeit. Ich habe keinerlei Anspruch, die Gesamtmenge disjunkt zu zerlegen, sondern wollte nur zwei Extreme gegenüberstellen.
schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Apr 2018, 14:02)
Mal davon abgesehen, dass ich große Zweifel daran habe, dass in den letzten 20,30 Jahren irgendwo auf der Welt ein Song über sterbende Bäume entstanden ist.
Nein, heute wird über Gefühle gejammert und Wandtattoos werden in Texte verwandelt, wie Böhmermann in seiner Rolle als "Jim Pandzko" so treffend dargestellt hat.
schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Apr 2018, 14:02)
Ich hab an anderer Stelle schon mal geschrieben: Bei einem Bandcontest wie dem SPH sind die Veranstaltungen proppevoll mit jungen Leuten sowohl im Publikum als auch unter den Musikern. Und da werden weder Mütter gefickt noch wird über Atomwolken gelabert.
Also wenn ich mir weitere Texte von Kollegah so anschaue, der den Echo gewonnen hat:
Auf der Suche nach deiner Mom
Schaust du Hurensohn im Puff nach
Doch da ist sie nicht, keine Spur von deiner Mutter!
Wo ist sie nur, der ganze Tourbus lässt grad Druck ab
Mann, da tummelt sich der halbe Ruhrpott auf der Mutter
Yeah, yeah, der Ruhrpott auf der Mutter
...dann wird da schon eine Mutter gefickt.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

Provokateur hat geschrieben:(17 Apr 2018, 13:50)

Die wahre Frage, an der viele verzweifeln, ist doch: Warum finden junge Leute FreiWild und Kollegah geil und nicht irgendwelche Blümchensänger, die politisch korrekt von gefährlichen Atomwolken, welche die Bäume sterben lassen, daherjammern? ...
Du meinst sowas? Unter "Blümchensänger" würde ich eher das kategorisieren, was Jan Böhmermann hier als Parodie zusammengefasst hat. Völlig unpolitisch und auch sonst inhaltsfrei, nicht werbefrei, aber ebenfalls sehr erfolgreich.

Die vorderste Frage lautet für mich aber tatsächlich: Warum bekommt der Kollegah-Scheiß von den Erwachsenen einen Preis? Und nein, allein die Verkaufszahlen sind es nicht, man hat sich ja extra eine Jury & "Ethikrat" zugelegt und es waren noch andere nominiert. Bevor ich die Motivlage der Jugend im Detail ergründe, will ich wissen, was bei den Erwachsenen nicht stimmt. Was sind das für Türen, die da aufgemacht werden?
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Provokateur »

Marmelada hat geschrieben:(17 Apr 2018, 14:24)
Du meinst sowas? Unter "Blümchensänger" würde ich eher das kategorisieren, was Jan Böhmermann hier als Parodie zusammengefasst hat. Völlig unpolitisch und auch sonst inhaltsfrei, nicht werbefrei, aber ebenfalls sehr erfolgreich.
Schau mal einen Beitrag über deinem.
Provokateur hat geschrieben: Nein, heute wird über Gefühle gejammert und Wandtattoos werden in Texte verwandelt, wie Böhmermann in seiner Rolle als "Jim Pandzko" so treffend dargestellt hat.
Marmelada hat geschrieben:(17 Apr 2018, 14:24)
Die vorderste Frage lautet für mich aber tatsächlich: Warum bekommt der Kollegah-Scheiß von den Erwachsenen einen Preis? Und nein, allein die Verkaufszahlen sind es nicht, man hat sich ja extra eine Jury & "Ethikrat" zugelegt und es waren noch andere nominiert. Bevor ich die Motivlage der Jugend im Detail ergründe, will ich wissen, was bei den Erwachsenen nicht stimmt. Was sind das für Türen, die da aufgemacht werden?
Die Nominierungen sind Augenwischerei. Der Echo wird rein anhand der Verkaufszahlen verliehen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Vongole »

Kulturratspräsident Christian Höppner tritt aus dem Beirat des Echo aus, und begründet die Entscheidung des Beirats:
Dennoch habe sich der Beirat in Abwägung zwischen Kunstfreiheit und Nichtzulassung zugunsten der Kunstfreiheit durchgerungen. "Diese Entscheidung war ein Fehler. Unzweifelhaft stehen die Mitglieder des Beirats und die in ihr vertretenen Organisationen ohne Wenn und Aber gegen Antisemitismus, Hass und Gewalt."
http://www.spiegel.de/kultur/musik/echo ... 03313.html

Nachdem die Wogen hochgingen, entdeckt der also plötzlich sein Gewissen.
Was für eine verlogene Heuchelei.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Marmelada hat geschrieben:(17 Apr 2018, 13:55)

Nur nicht die Kontenangs verlieren. Ich weiß, worauf du dich bezogst. Und ich bezog mich darauf:
Also wo ist dein Problem mach aus deiner Aussage ein" gehört dazu" und nicht ein "es muss so" und schon ist alles OK.


Ach nein? Wieso denn bloß?
Ja, Menschenverachtung hat viele Formen. Eine die ich z.B. selber bestimmen kann ob sie in mein Leben platzen darf, ist die der Kunst , leider gehören dazu auch Texte die ich abscheulich finde.
Es "beschäftigt" sich mit der antisemitischen Verschwörungstheorie, de Jodn seine für das Böse auf der Welt verantwortlich. Es verbreitet sie.

[...]
Ja natürlich wenn er sowas singt und gehen wir davon aus er steht da hinter, dann verbreitet er natürlich auch solche Vts mit samt der überzogenen Gossensprache die auch zum Rap gehört. Sein Song beschäftigt sich also mit dieser VT. Ich denke es ist Verständlich genug, wenn du da nochmal ne rethorische Erhöhung und Aufregungsstufe willst, dann mach das mit dir selber aus.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Liegestuhl »

Provokateur hat geschrieben:(17 Apr 2018, 14:28)
Die Nominierungen sind Augenwischerei. Der Echo wird rein anhand der Verkaufszahlen verliehen.
Das ist seit 2017 nicht mehr so.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Provokateur »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 Apr 2018, 14:43)

Das ist seit 2017 nicht mehr so.
Dann hatte ich alte Informationen und entschuldige mich.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von schokoschendrezki »

Provokateur hat geschrieben:(17 Apr 2018, 14:21)

Ich schreibe hier Beiträge und keine Diplomarbeit. Ich habe keinerlei Anspruch, die Gesamtmenge disjunkt zu zerlegen, sondern wollte nur zwei Extreme gegenüberstellen.


Nein, heute wird über Gefühle gejammert und Wandtattoos werden in Texte verwandelt, wie Böhmermann in seiner Rolle als "Jim Pandzko" so treffend dargestellt hat.



Also wenn ich mir weitere Texte von Kollegah so anschaue, der den Echo gewonnen hat:



...dann wird da schon eine Mutter gefickt.
Dann habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich sehe Veranstaltungen wie den SPH-Bandcontest genau als Gegenwelt, als Gegenentwurf zu Veranstaltungen wie der Echo-Verleihung. Und damit auch als Gegenargument zu einer grundsätzlich pessimistischen Beurteilung der heutigen Pop- und Rockszene auch unter jüngeren Menschen.

Nur mal wahllos herausgegriffen. Headliner beim Southside 2018 sind die auch erst 2002 gegründeten Arcade Fire.

Mal eine Textprobe aus "The Suburbs" (von 2010):
"The Suburbs"

In the suburbs I
I learned to drive
And you told me we'd never survive
Grab your mother's keys we're leavin'

You always seemed so sure
That one day we'd be fighting
In a suburban war
Your part of town against mine
I saw you standing on the opposite shore

But by the time the first bombs fell
We were already bored
We were already, already bored

Sometimes I can't believe it
I'm movin' past the feeling
Sometimes I can't believe it
I'm movin' past the feeling again

Kids wanna be so hard
But in my dreams we're still screamin' and runnin' through the yard

...
https://www.azlyrics.com/lyrics/arcadef ... burbs.html

Das werden die Probleme der Generation, die hier oft pauschalisierend abgewertet wird, ganz erheblich genauer und reflektierter (und auch phantasievoller) beleuchtet als in den entsprechenden Beiträgen hier.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Liegestuhl »

Provokateur hat geschrieben:(17 Apr 2018, 14:44)

Dann hatte ich alte Informationen und entschuldige mich.
Nur 50% sind Verkaufszahlen

http://www.echopop.de/fileadmin/echopop ... 170309.pdf
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von schokoschendrezki »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 Apr 2018, 14:43)

Das ist seit 2017 nicht mehr so.
Und zwar rein der Form nach. In Wirklichkeit ist alles beim alten.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von schokoschendrezki »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 Apr 2018, 14:48)

Nur 50% sind Verkaufszahlen

http://www.echopop.de/fileadmin/echopop ... 170309.pdf
Ja. Und die anderen 50% von Jurys nach folgender Regel (Auszug aus den Richtlinien oben).
Das Prozedere und der zu berücksichtigende Zeitraum hinsichtlich der Wahl/Zuerkennung der Preise in der Gruppierung „Sonderjurys“ werden je Kategorie vom Vorstand des BVMI gesondert festgelegt.
Das ist doch ein Witz. Die Jury spielt so ziemlich die gleiche Rolle beim Echo wie die Volkskammer in der DDR.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 Apr 2018, 14:48)

Nur 50% sind Verkaufszahlen

http://www.echopop.de/fileadmin/echopop ... 170309.pdf
Danke.
Also der Echo Beirat kann noch vor der Nomminierung eingreifen. Das setzt diesen natürlich in ein ganz anderes Licht. Die Frage ist was haben die dann recheriert , oder haben die überhaupt irgendwas recheriert. Oder sind Art der Texte und Inhalte für die Bemessungsgrundlagen nicht gefordert, was ich mir eigentlich gar nicht Vorstellen kann.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von hafenwirt »

Provokateur hat geschrieben:(17 Apr 2018, 13:50)

Die wahre Frage, an der viele verzweifeln, ist doch: Warum finden junge Leute FreiWild und Kollegah geil und nicht irgendwelche Blümchensänger, die politisch korrekt von gefährlichen Atomwolken, welche die Bäume sterben lassen, daherjammern?

Es ist doch ganz einfach: Mit den Werten dieser Bands, seien es "Heimat und Tradition" (um es mal ganz weit zu fassen) oder "Männlichkeit und Stärke" können sich viele Jugendliche besser identifizieren als mit bäumebedrohenden Atomwolken.
"Ich hau dir auf die Fresse und ficke deine Mutter, bis deinem Vater der Schwanz abfault" klingt auch einfach besser als irgendwelche Jammerbarden, vor allem, wenn man den ersten Golf 2 mit Bassrolle im Kofferraum hat.
Ich würde da nicht die gesamte Jugend bzw. junge Menschen in Geiselhaft nehmen. Ein anderer ziemlich großer Teil der Jugendlichen hört "politisch korrekt" zeitgeistkritisches wie Marteria, KIZ, Deichkind, Alligatoah, Antilopen Gang, Kraftklub, Prinz Pi, Bausa und Co. - die sind ebenso erfolgreich und teils sehr basslastig, kommen aber ohne "ich ficke deine Mutter" aus, nur um mal Interpreten aus dem Rap-Genre zu nennen.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Apr 2018, 13:43)

Die Welt bezeichnet den Ethik-Beirat als "Alibi". (https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... strie.html). ...
Jetzt wäre für den Line-up-Kreis und den Vorstand des Verbandes immer noch Zeit gewesen, das Richtige zu tun. Stattdessen wurde die Kritik an der Nominierung als wertvolle Diskussion über die Meinungsfreiheit verbrämt. Alles aus der Angst der Musikwirtschaft heraus, Position zu beziehen und es sich möglicherweise mit einem Teil des Marktes zu verscherzen, also aus Angst vor Umsatzverlust.
Also selbst nach Einschätzung der Welt ein Problem der kapitalistischen Art. Der Teufel muss um jeden Preis auf den größten Haufen scheißen.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

hafenwirt hat geschrieben:(17 Apr 2018, 15:05)

Ich würde da nicht die gesamte Jugend bzw. junge Menschen in Geiselhaft nehmen. Ein anderer ziemlich großer Teil der Jugendlichen hört "politisch korrekt" zeitgeistkritisches wie Marteria, KIZ, Deichkind, Alligatoah, Antilopen Gang, Kraftklub, Prinz Pi, Bausa und Co. - die sind ebenso erfolgreich und teils sehr basslastig, kommen aber ohne "ich ficke deine Mutter" aus, nur um mal Interpreten aus dem Rap-Genre zu nennen.
Richtig, aber auch hier gibt es immer mal harmlose Ausrutscher. :D

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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von hafenwirt »

relativ hat geschrieben:(17 Apr 2018, 15:13)

Richtig, aber auch hier gibt es immer mal harmlose Ausrutscher. :D

Wobei KIZ sich meiner Interpretation nach mit den Texten eher über "Gangsta-Rap" und das damit verbundene Image lustig macht und sich bekanntlich selbst nicht so ernst nimmt:
Der vermeintlichen Abkürzung K.I.Z werden von der Band selbst oft unterschiedlichste Bedeutungen zugewiesen. Häufige Bezeichnungen sind unter anderem Kannibalen in Zivil, Künstler in Zwangsjacken, Kriegsverbrecher im Zuchthaus, Karotten Ingwer und Zwiebel oder Kreuzritter in Zentralasien; unter anderem wird in den Liedern Rosenbusch feat. Rhymin Simon und Selbstjustiz von Klosterschüler im Zölibat gesprochen.[25] Auf ihrer Myspace-Seite nennen sie sich zurzeit Kapitalismus ist Zauberhaft.[26]
https://de.wikipedia.org/wiki/K.I.Z
Senexx

Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Senexx »

[...]
Nach Ansicht des Apokalypse-Videos kann man nur zum Schluss kommen, dass Kollegah ein politischer Überzeugungstäter ist.
Zuletzt geändert von Brainiac am Mi 18. Apr 2018, 07:10, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [MOD] Zitat entfernt
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

hafenwirt hat geschrieben:(17 Apr 2018, 15:17)

Wobei KIZ sich meiner Interpretation nach mit den Texten eher über "Gangsta-Rap" und das damit verbundene Image lustig macht und sich bekanntlich selbst nicht so ernst nimmt:



https://de.wikipedia.org/wiki/K.I.Z
Dafür muss man aber dann schon die intetion der Gruppe selbst kennen bzw. erkennen. Das ist eben für welche die nur die Musik hören wollen nicht selbstverständlich sich dort schlau zu machen, wenn man eigentlich nur berieselt werden will.

Rapper die sich selber ernst nehmen kommen immer so unentspannt rüber, so mein Eindruck.
Da weisst du sofort, mit denen stimmt was nicht. :D
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Provokateur »

relativ hat geschrieben:(17 Apr 2018, 15:25)
Rapper die sich selber ernst nehmen kommen immer so unentspannt rüber, so mein Eindruck.
Da weisst du sofort, mit denen stimmt was nicht. :D
Wenn es zu ernst wird, wird es aber auch wieder witzig. Da empfehle ich von FLER das großartige Stück "Hipster Hass".
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Bleibtreu »

[...]
Senexx hat geschrieben:(17 Apr 2018, 15:20)

Nach Ansicht des Apokalypse-Videos kann man nur zum Schluss kommen, dass Kollegah ein politischer Überzeugungstäter ist.
Da es in seinem Video um juedische WeltverschwoerungsFantasien und VTs geht und die von ihm selbst angefuehrte + erfolgreich durchgefuehrte Shoah 2.0, stimme ich zu.
Zuletzt geändert von Brainiac am Mi 18. Apr 2018, 07:12, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [MOD] Antwort auf entfernten Beitrag
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von think twice »

[...]
Ich höre keinen Rap. Ich kannte bis letzte Woche auch den Sänger Kollegah nicht. Ich habe mir ein paar Texte durchgelesen und schon auf einer der ersten Seiten dieses Threads meine Meinung dazu kundgetan. Ich finde sie ekelhaft.

Wenn man sich allerdings ein paar Kommentare hier durchliest, dauert es nicht mehr lange und der Typ mutiert zu Adolf Hitler 2.0. Finde ich auch ein ganz klein bischen uebertrieben. (Wenns gestattet ist)
Zuletzt geändert von Brainiac am Mi 18. Apr 2018, 07:12, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [MOD] Zitat entfernt
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von JFK »

think twice hat geschrieben:(17 Apr 2018, 16:40)

Ich höre keinen Rap. Ich kannte bis letzte Woche auch den Sänger Kollegah nicht. Ich habe mir ein paar Texte durchgelesen und schon auf einer der ersten Seiten dieses Threads meine Meinung dazu kundgetan. Ich finde sie ekelhaft.

Wenn man sich allerdings ein paar Kommentare hier durchliest, dauert es nicht mehr lange und der Typ mutiert zu Adolf Hitler 2.0. Finde ich auch ein ganz klein bischen uebertrieben. (Wenns gestattet ist)
Nachdem ich mir gestern den Clip zwei, dreimal angesehen habe, habe ich meine Meinung geändert, unter dem deckmantel der Fiktion und Kunstfreiheit werden die Juden entmenschlicht und als Dämonen dargestellt, und der Künstler ist nicht dumm, der weiß ganz genau was er da zusammen gestellt halt.

Sowas ist gefährlich und unmoralisch, vielleicht ist er kein knallharter Antisemit, aber definitiv ein Respektloses Arschloch, der zu dem geworden ist, was er vermeintlich bekämpfen will.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Brainiac »

Brainiac hat geschrieben:(16 Apr 2018, 15:49)

Eine Ansage zu dem Strang zur Echo-Verleihung. Ich verstehe ja, dass bei dem Thema die Emotionen hochkochen, vor allem wenn man Gegenmeinungen lesen muss, mit denen man überhaupt nicht übereinstimmen kann. Ich habe jetzt aber schon mehrfach gebeten, persönliche Angriffe zu unterlassen, und auch einiges entfernt (noch nicht mal alles, manch eine eher harmlose Spitze blieb stehen, weil der Strang sonst unleserlich würde).

Das macht eine Menge Arbeit und ich weiß nicht, wie lange ich das noch so fortführe. Wenn es mir zu viel wird, bekommt der Strang eine Pause, oder es gibt Sanktionen.
Bittesehr.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Brainiac »

So, ich habe mir nochmals die gesamte Diskussion relativ genau durchgelesen und auch dieses Apokalypse-Video überflogen. Kurz zu letzterem, das wurde im Strang ja schon detailliert ausgeführt. Wenn dort jüdische Symbole und Namen mit einer Verschwörung des Bösen assoziiert werden und nach der Apokalypse im Garten Eden "Buddhisten, Muslime und Christen" alles wieder aufbauen, dann muss man schon mit kilometerdicken Scheuklappen herumlaufen, um das nicht als glasklar antisemitisch zu erkennen. Als Bonbon gibt's dann noch eine Bücherverbrennung. :dead: Das beharrlich zu ignorieren und weiter zu behaupten, es gäbe für den Antisemitismus dieses Musikers keine Belege, betrachte ich als diskussionszerstörenden Spam.

Ansonsten gilt natürlich weiterhin, dass persönliche Angriffe zu unterlassen sind. Die werden nicht dadurch besser, dass man sich vage ausdrückt, wenn jeder weiß, wer gemeint ist.

Wieder auf.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Dark Angel »

[...]

Ja - wer in den Texten keinen Antisemitismus erkennen will/kann, der läuft tatsächlich mit Scheuklappen herum und wer nicht erkennen kann/will, dass die Texte die Geisteshaltung bzw Einstellung des "Produzenten" solcher Texte widerspiegeln, erst recht.
Auch die Freiheit der Kunst hat ihre Grenzen und zwar hier:

§ 130 StGB
"Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
1. gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder
2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,
wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.
(2) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
1. eine Schrift (§ 11 Absatz 3) verbreitet oder der Öffentlichkeit zugänglich macht oder einer Person unter achtzehn Jahren eine Schrift (§ 11 Absatz 3) anbietet, überlässt oder zugänglich macht, die a) zum Hass gegen eine in Absatz 1 Nummer 1 bezeichnete Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer in Absatz 1 Nummer 1 bezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung aufstachelt, b) zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen in Buchstabe a genannte Personen oder Personenmehrheiten auffordert oder c) die Menschenwürde von in Buchstabe a genannten Personen oder Personenmehrheiten dadurch angreift, dass diese beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden,
2. einen in Nummer 1 Buchstabe a bis c bezeichneten Inhalt mittels Rundfunk oder Telemedien einer Person unter achtzehn Jahren oder der Öffentlichkeit zugänglich macht oder eine Schrift (§ 11 Absatz 3) des in Nummer 1 Buchstabe a bis c bezeichneten Inhalts herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, bewirbt oder es unternimmt, diese Schrift ein- oder auszuführen, um sie oder aus ihr gewonnene Stücke im Sinne der Nummer 1 oder Nummer 2 zu verwenden oder einer anderen Person eine solche Verwendung zu ermöglichen."


Und genau diese Kriterien werden m.M.n. mit den Texten und dem Video zu "Apokalypse" erfüllt.
Statt jemanden für die Erfüllung eines Straftatsbestandes auch noch zu ehren, gehört derjenige hinter Gitter.
Tut mir schrecklich leid - aber hier handelt es sich um ein Staatsversagen dahin gehend, dass schon die Verbreitung der Texte hätte unterbunden werden müssen. Diese Texte sind nicht mehr durch Art.5 GG (Meinungsfreiheit) gedeckt.

Ich finde es erschreckend, dass es in Deutschland - in unserer Gesellschaft - wieder salonfähig geworden ist, Derartiges wieder verbreiten zu dürfen und das auch noch entschuldigt, relativiert und marginalisiert wird.
Zuletzt geändert von Brainiac am Mi 18. Apr 2018, 11:37, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [MOD] Bezugszitat wurde in anderen Strang verschoben.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Cat with a whip
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Cat with a whip »

Hab mir mal das angeschaut:


Diese Witzfigur von Retorten-Rapper Kollegah hat ja nur quietschende dumme dicke kleine Unterschichten-Mädchen als Fans.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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JJazzGold
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Apr 2018, 10:02)

Ja - wer in den Texten keinen Antisemitismus erkennen will/kann, der läuft tatsächlich mit Scheuklappen herum und wer nicht erkennen kann/will, dass die Texte die Geisteshaltung bzw Einstellung des "Produzenten" solcher Texte widerspiegeln, erst recht.
Auch die Freiheit der Kunst hat ihre Grenzen und zwar hier:

§ 130 StGB
"Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
1. gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder
2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,
wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.
(2) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
1. eine Schrift (§ 11 Absatz 3) verbreitet oder der Öffentlichkeit zugänglich macht oder einer Person unter achtzehn Jahren eine Schrift (§ 11 Absatz 3) anbietet, überlässt oder zugänglich macht, die a) zum Hass gegen eine in Absatz 1 Nummer 1 bezeichnete Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer in Absatz 1 Nummer 1 bezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung aufstachelt, b) zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen in Buchstabe a genannte Personen oder Personenmehrheiten auffordert oder c) die Menschenwürde von in Buchstabe a genannten Personen oder Personenmehrheiten dadurch angreift, dass diese beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden,
2. einen in Nummer 1 Buchstabe a bis c bezeichneten Inhalt mittels Rundfunk oder Telemedien einer Person unter achtzehn Jahren oder der Öffentlichkeit zugänglich macht oder eine Schrift (§ 11 Absatz 3) des in Nummer 1 Buchstabe a bis c bezeichneten Inhalts herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, bewirbt oder es unternimmt, diese Schrift ein- oder auszuführen, um sie oder aus ihr gewonnene Stücke im Sinne der Nummer 1 oder Nummer 2 zu verwenden oder einer anderen Person eine solche Verwendung zu ermöglichen."


Und genau diese Kriterien werden m.M.n. mit den Texten und dem Video zu "Apokalypse" erfüllt.
Statt jemanden für die Erfüllung eines Straftatsbestandes auch noch zu ehren, gehört derjenige hinter Gitter.
Tut mir schrecklich leid - aber hier handelt es sich um ein Staatsversagen dahin gehend, dass schon die Verbreitung der Texte hätte unterbunden werden müssen. Diese Texte sind nicht mehr durch Art.5 GG (Meinungsfreiheit) gedeckt.

Ich finde es erschreckend, dass es in Deutschland - in unserer Gesellschaft - wieder salonfähig geworden ist, Derartiges wieder verbreiten zu dürfen und das auch noch entschuldigt, relativiert und marginalisiert wird.
Das ist in der Tat erschreckend.
Jetzt haben wir neuerdings einen Expertenkreis Antisemitismus. Müsste der sich nicht wenigstens dazu äussern, wenn er schon nicht in Aktion tritt? Oder ist der nur für daraus resultierende Gewalttaten zuständig?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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