Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

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Kritikaster
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Kritikaster »

Quatschki hat geschrieben:(18 Apr 2018, 14:27)

Der Echo ist kein moralischer, sondern ein kommerzieller Preis.
Den Preisträger mit Moral gerade haufenweise zurück geben.
Quatschki hat geschrieben:Vieler bedenklicher ist doch, dass diesen Dreck so viele hören wollen.
Dass er mit seiner Musik keine Randerscheinung einer gesellschaftlich unbedeutenden Szene bleibt, sondern ein Stück weit den Sound der "Entscheider von morgen" schreibt.
Freut mich, dass wir in der Frage übereinstimmen.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Quatschki
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Quatschki »

Kritikaster hat geschrieben:(18 Apr 2018, 15:09)

Den Preisträger mit Moral gerade haufenweise zurück geben.
Vermutlich auch nur Teil ihres kommerziellen Images
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Kritikaster
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Kritikaster »

Quatschki hat geschrieben:(18 Apr 2018, 15:35)

Vermutlich auch nur Teil ihres kommerziellen Images
Wer böse denkt, wird das vielleicht so sehen.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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think twice
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von think twice »

Bleibtreu hat geschrieben:(18 Apr 2018, 14:10)

Du hast unter vielem Anderen, wie zB den Protokollen der Weisen von Zion; den DavidSternRing, den das Boese traegt, etwas Wesentliches ausgelassen:
Am Ende des Videos gibt es nur noch Buddhisten, Christen und Muslime und die Welt ist endlich friedlich. :|


Der Kerl ist 33 und kein naiver, linker WeltVerbesserer, der gegen den Kapitalismus wettert:


[...] Kollegah benutze die betroffenenen Palästinenser nur als Stichwortgeber für sein rassistisches Konzept von Entwicklungshilfe: „Der weiße Mann packt an und die lila Scheine aus, fährt los und regelt das“.

Kontinuierlich stießen bestimmte Aussagen seiner Texte auf Kritik und erzeugten Konflikte um seine Auftritte. Hauptkritikpunkte sind Egozentrik, Gewaltverherrlichung, Frauenverachtung, Sexismus, Homophobie, Antisemitismus und Diskriminierung bedrohter Menschengruppen. [...]

Zu seiner Musikpromotion gehört das ostentativ zur Schau gestellte, durchsichtig vorgetragene Rollenspiel als „der Boss“ und „Westdeutschlands King“, der sich mit Statussymbolen und devotem Personal umgibt, insbesondere einem Butler namens „Frederic“ und „Pasa“, seinem bosnischen Leibwächter [...]

Verschwörungstheorien
In Erwiderung auf die Antisemitismusvorwürfe lobte Kollegah im April 2018 € 25.000 für jeden Journalisten aus, der „objektiv“ über Pizzagate berichte. Dabei handelt es sich um eine Verschwörungstheorie, die im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf 2016 versuchte, Hillary Clinton in Verbindung mit sexuellem Kindesmissbrauch zu bringen.[78]

Ihm wird auch die Verbreitung anderer Verschwörungstheorien vorgeworfen. In einem Interview positionierte er sich als vehementer Gegner der Evolutionstheorie und Anhänger der New-World-Order-Verschwörungstheorie. Des Weiteren wird Kollegah und seinen Gefolgsleuten vorgeworfen, sie würden in der Hinsicht ein sozialdarwinistisches Weltbild vertreten, dass bei ihnen „nur die Starken überleben dürfen“.


Reicht das, um aufzuzeigen, womit wir es hier zu tun haben? :|
Wenn ich das Video ohne Hintergrundinformationen gesehen hätte, hätte ich es für durchgeknallte Science fiction gehalten, ohne Sinn und Verstand.

Mir wäre weder aufgefallen, dass Juden als friedliebende Menschen nicht erwaehnt werden, noch, dass irgendein Böser einen Davidstern trägt.

Ich gehe mal davon aus, dass die meisten Konsumenten so unbedarft sind wie ich und nichts Schlimmes dabei gesehen hätten.

Wenn das Video wirklich antisemitisch sein soll, hat er es sehr geschickt gemacht, allerdings auch so geschickt, dass es kaum jemanden auffallen wird.

Ich finde daher die Aussage "fuckst du mich ab, stopf ich dir ne Pumpgun ins Maul" sehr viel übler, da es eine klare, gewaltverherrlichende Ansage ist, die (leider ) jeder 12 jährige versteht.

Und ich wundere mich, dass sich darüber niemand großartig aufregt. Das irre Video kapiert doch eh kaum einer.
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Marmelada
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

Ich kann das nicht erklären, ich finde es einfach nur krank!

https://www.stern.de/kultur/musik/so-gu ... 47120.html
Warum wissen deutsche Schüler nicht, was Auschwitz ist?

Jörg Heeb hat den Medienrummel um seine Person längst über. Er lehnt mittlerweile alle Medienanfragen ab und hofft nur noch, dass der Hype um seine Unterrichtseinheit schnell abflaut. Doch es geht um viel mehr als seine erfolgreiche Arbeit im Klassenzimmer. Seine Geschichte offenbart eine erschreckende Schwachstelle des deutschen Bildungssystems: Vielleicht ist das größte Problem nämlich gar nicht die Textzeile von Farid Bang, sondern vielmehr, dass deutsche Schüler gar nicht mehr wissen, was vor wenigen Jahrzehnten in Auschwitz passiert ist.
Das ist interessant, wo doch immer wieder beklagt wird, im deutschen Geschichtsunterricht würde nichts anderes als "die 12 Jahre" stattfinden. Aber wie man an dem Beispiel hier sieht, ist das Wissen gar nicht vorhanden, um solche Dinge einordnen zu können, die Empathie durchaus.
Zuletzt geändert von Marmelada am Mi 18. Apr 2018, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von think twice »

Marmelada hat geschrieben:(18 Apr 2018, 16:39)

Ich kann das nicht erklären, ich finde das einfach nur krank!

https://www.stern.de/kultur/musik/so-gu ... 47120.html
Das ist interessant, wo doch immer wieder beklagt wird, im deutschen Geschichtsunterricht würde nichts anderes als "die 12 Jahre" stattfinden. Aber wie man an dem Beispiel hier sieht, ist das Wissen gar nicht vorhanden, um solche Dinge einordnen zu können, die Empathie durchaus.
Das kommt noch dazu. Die meistenAngehoerigen der Zielgruppe kennen weder Auschwitz noch die Bedeutung des 3. Oktober als Feiertag. Traurig, aber wahr.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Vongole »

Marmelada hat geschrieben:(18 Apr 2018, 16:39)

Ich kann das nicht erklären, ich finde das einfach nur krank!

https://www.stern.de/kultur/musik/so-gu ... 47120.html
Das ist interessant, wo doch immer wieder beklagt wird, im deutschen Geschichtsunterricht würde nichts anderes als "die 12 Jahre" stattfinden. Aber wie man an dem Beispiel hier sieht, ist das Wissen gar nicht vorhanden, um solche Dinge einordnen zu können, die Empathie durchaus.
Diese 12 Jahre finden zudem noch völlig verkürzt statt. Hitler, Machtergreifung, Weltkrieg, bisschen Aufklärung, was "Nazi" bedeutet, das war's im allgemeinen.
Das Thema Auschwitz und die Aufklärung darüber fand und findet jetzt wieder nur in unserer Familie statt, an den jeweiligen Gymnasien mangelte es am Interesse und Wissen der Lehrer.
Mag sein, dass sich das jetzt ein bisschen ändert.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von JFK »

Marmelada hat geschrieben:(18 Apr 2018, 16:39)

Ich kann das nicht erklären, ich finde das einfach nur krank!

https://www.stern.de/kultur/musik/so-gu ... 47120.html
Das ist interessant, wo doch immer wieder beklagt wird, im deutschen Geschichtsunterricht würde nichts anderes als "die 12 Jahre" stattfinden. Aber wie man an dem Beispiel hier sieht, ist das Wissen gar nicht vorhanden, um solche Dinge einordnen zu können, die Empathie durchaus.
Beklagt wird es ja von den Anhängern der 180° Erinnerungs- Politischen Wende, also nichts, was zwingend ernst genommen werden muss.
Die Frage ist aber, haben diese Kinder überhaupt schon die NS Geschichte durch?
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Bleibtreu
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Bleibtreu »

think twice hat geschrieben:(18 Apr 2018, 16:32)

Wenn ich das Video ohne Hintergrundinformationen gesehen hätte, hätte ich es für durchgeknallte Science fiction gehalten, ohne Sinn und Verstand.
Mir wäre weder aufgefallen, dass Juden als friedliebende Menschen nicht erwaehnt werden, noch, dass irgendein Böser einen Davidstern trägt.
Ich gehe mal davon aus, dass die meisten Konsumenten so unbedarft sind wie ich und nichts Schlimmes dabei gesehen hätten.
Wenn das Video wirklich antisemitisch sein soll, hat er es sehr geschickt gemacht, allerdings auch so geschickt, dass es kaum jemanden auffallen wird. [...]
Ganz allgemein, auf keine bestimmte Person bezogen, ist meine Sicht dazu Folgende:

Bei Menschen, die sich explizit gegen RechtsKnaller engagieren, setzte ich voraus, dass sie antisemitische Narrative kennen und erkennen. Denn genau diese sind es, die bei RechtsKnallern zu den KritikPunkten gehoeren & ihre Ideologie ausmachen. Ebenso erwarte ich in einem guten PolitikForum, wo es spezifisch um politische + brisante GesellschaftsThemen geht, dass sich Diskutanten informieren oder wenigstens die Recherchen, die ihnen zahlreich von anderen zur Verfuegung gestellt wurden, zur Kenntnis nehmen. Es kann nicht mehr getan werden, als Infos einzustellen und zu belegen - das Annehmen oder Ablehnen ist dann jedem selbst ueberlassen. ^^

Und wenn ich lese, was Marmelada eingestellt hat, wundert mich gar nichts mehr - das passt wie die beruehmte Faust auf's Auge. :|
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Mi 18. Apr 2018, 17:02, insgesamt 2-mal geändert.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von JFK »

think twice hat geschrieben:(18 Apr 2018, 16:45)

Das kommt noch dazu. Die meistenAngehoerigen der Zielgruppe kennen weder Auschwitz noch die Bedeutung des 3. Oktober als Feiertag. Traurig, aber wahr.
Es ist nicht nur die Zielgruppe, grundsätzlich ist diese ganze Geschichte für Kinder erstmal ziemlich Langweilig, ich weiß zumindest von unserer Klasse, das wichtigste Erkenntnis war, das wir mit cellophan Hitlers Stimme nachmachen könnten.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von think twice »

Bleibtreu hat geschrieben:(18 Apr 2018, 17:00)

Ganz allgemein, auf keine bestimmte Person bezogen, ist meine Sicht dazu Folgende:

Bei Menschen, die sich explizit gegen RechtsKnaller engagieren, setzte ich voraus, dass sie antisemitische Narrative kennen und erkennen. Denn genau diese sind es, die bei RechtsKnallern zu den KritikPunkten gehoeren & ihre Ideologie ausmachen. Ebenso erwarte ich in einem guten PolitikForum, wo es spezifisch um politische + brisante GesellschaftsThemen geht, dass sich Diskutanten informieren oder wenigstens die Recherchen, die ihnen zahlreich von anderen zur Verfuegung gestellt wurden, zur Kenntnis nehmen. Es kann nicht mehr getan werden, als Infos einzustellen und zu belegen - das Annehmen oder Ablehnen ist dann jedem selbst ueberlassen. ^^

Und wenn ich lese, was Marmelada eingestellt hat, wundert mich gar nichts mehr - das passt wie die beruehmte Faust auf's Auge. :|
Muss ich mich jetzt dafuer entschuldigen, dass ich die irren Verschwörungstheorien der unterschiedlichsten Gruppierungen nicht kenne und sie mich auch nicht die Bohne interessieren?

[...]
Zuletzt geändert von Brainiac am Do 19. Apr 2018, 07:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

BlueMonday hat geschrieben:(18 Apr 2018, 14:04)

Also ich hab mir das Apokalypse-Ding unterwegs 2, 3 Mal aufmerksam angehört - trotz meiner Abneigung ggü. monotonem Textschwallrap.

Aufgehetzt fühle ich mich von diesem Fantasy-Text jedenfalls nicht...
Dieses Werk entfaltet die volle Botschaft im Zusammenspiel von Text und Bild.

https://rothschildraptiloid.wordpress.c ... eschmacks/
... Dies fängt schon früh an, am Ende des ersten Aktes, als Kollegah auf den Geheimvertrag zu sprechen kommt. Werfen wir einen genaueren Blick auf das Bild, das im Video eingeblendet wird, während Kollegah über den Geheimvertrag rappt.

Die linke Seite des aufgeschlagenen Buches ist eher weniger interessant, es handelt sich hier wohl um Fantasiezeichen. Auf der rechten Seite aber muss man stutzig werden – handelt es sich hier nicht eindeutig um hebräische Buchstaben? Etwa das Zeichen zentral über dem fünfzackigen Stern. Es handelt sich hier eindeutig um ein Sin/Schin. Und in dem etwas längeren Text ist der dritte Buchstabe von links in der ersten Zeile ein Aleph. Ich könnte so fortfahren, aber dann müsste ich ein bisschen Memorie spielen, denn ich beherrsche das hebräische Alphabet nicht. Fest steht jedenfalls, dass die meisten der Buchstaben auf der rechten Seite des aufgeschlagenen Buches hebräische Schriftzeichen sind. Vielleicht assoziiert Kollegah (und hier meine ich Felix Blume) Hebräisch mit etwas Bösem, und hat deshalb diese Schrift für den bösen Geheimvertrag gewählt. Auf jeden Fall muss auch aufhorchen lassen, dass es über den Vertrag rappt: „Ich las den Geheimvertrag, den sonst keiner sah,/ Den man im engsten Kreis verbarg und nur dort weitergab“. Nun, alle Personen in diesem engsten Kreis müssten dann ja Hebräisch können, sonst könnte der Geheimvertrag eher mediokre weitergegeben werden. Und sicher, es gibt auch Nicht-Juden, die Hebräisch können. Aber klingt es hier nicht wenigstens ein bisschen so, als würde der Vertrag unter Juden weitergereicht? Generell erinnert diese ganze Geschichte mit dem Geheimvertrag stark an die „Protokolle der Weisen von Zion“, in denen „die Juden“ ihren Plan zur Erringung der Weltherrschaft niedergeschrieben haben – jedenfalls glauben das diejenigen, die dieser antisemitischen Fälschung auf den Leim gehen. ...
... Dazu wird ein Bild eingeblendet, auf dem die „13 satanischen Blutlinien“ zu sehen sind.

Mit dabei sind natürlich – wie könnte es anders sein – die Rothschilds, und auch die Rockefellers, die ja angeblich auch zur jüdischen Weltverschwörung gehören. Wir haben hier also eine jüdische und eine angeblich jüdische Familie, die Teil dieser dämonischen Weltbeherrscher sind. Besonders die Erwähnung der Rothschilds in diesem Zusammenhang merken wir uns für später! ...
usw.
think twice hat geschrieben: Muss ich mich jetzt dafuer entschuldigen, dass ich die irren Verschwörungstheorien der unterschiedlichsten Gruppierungen nicht kenne und sie mich auch nicht die Bohne interessieren?

...
Nein, "zur Kenntnis nehmen" hat eine andere Bedeutung.
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Ammianus
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Ammianus »

Vongole hat geschrieben:(18 Apr 2018, 16:52)

Diese 12 Jahre finden zudem noch völlig verkürzt statt. Hitler, Machtergreifung, Weltkrieg, bisschen Aufklärung, was "Nazi" bedeutet, das war's im allgemeinen.
Das Thema Auschwitz und die Aufklärung darüber fand und findet jetzt wieder nur in unserer Familie statt, an den jeweiligen Gymnasien mangelte es am Interesse und Wissen der Lehrer.
Mag sein, dass sich das jetzt ein bisschen ändert.
Ich kann dazu nur das konkrete Beispiel Abendgymnasium Ende der 90er bringen. Da war die Nazizeit ein Semester lang und der 2. Weltkrieg fiel aus, weil die Lehrerin keinen Bock darauf hatte. Die Schule war natürlich gleichzeitig auch noch Tagesgymnasium. Der Raum für den Geschichtsunterricht war ausschließlich mit die Shoa betreffenden Plakaten ausgestattet.

Jetzt müsste man sich erkundigen, wie die Lehrpläne in den einzelnen Bundesländern aussehen. Ein halbes Jahr Nazizeit ist allerdings doch relativ lang. Allerdings ist natürlich nie, bei keinem Fach und keinem Thema zu verhindern, dass man als Schüler auf Durchzug schaltet. Da nutzt dann auch kein Lehrplan was.

Und machen wir uns nichts vor. Wenn man den Leuten mit einer Sache zu sehr auf den Keks geht, dann machen die komplett die Klappe dicht. Ich hatte 8 Jahre Zwangsrussisch: Mama i Papa leschit na tachtje i djelajet djeti - viel mehr ist da nicht geblieben.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Marmelada
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

JFK hat geschrieben:(18 Apr 2018, 16:55)

Beklagt wird es ja von den Anhängern der 180° Erinnerungs- Politischen Wende, also nichts, was zwingend ernst genommen werden muss.
...
Die tragen das jetzt in Monstranz vor sich her und machen es salonfähig, aber ich habe solches auch schon lange vor der AfD gehört und zwar aus der sog. "Mitte", die ja so unempfänglich für Extremismen sein soll. "zuviel NS im Schulunterricht", "wie lange müssen wir noch das Büßerkäppchen tragen", "doofe Hitler-Dokus" und all der Scheiß. Es gibt keinen Grund sich etwas auf Erinnerungskultur einzubilden, wenn sie von der "Mitte" nicht vollständig mitgetragen wird, obwohl kein Zwang dazu besteht.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von JFK »

Marmelada hat geschrieben:(18 Apr 2018, 22:51)

Die tragen das jetzt in Monstranz vor sich her und machen es salonfähig, aber ich habe solches auch schon lange vor der AfD gehört und zwar aus der sog. "Mitte", die ja so unempfänglich für Extremismen sein soll. "zuviel NS im Schulunterricht", "wie lange müssen wir noch das Büßerkäppchen tragen", "doofe Hitler-Dokus" und all der Scheiß. Es gibt keinen Grund sich etwas auf Erinnerungskultur einzubilden, wenn sie von der "Mitte" nicht vollständig mitgetragen wird, obwohl kein Zwang dazu besteht.
Das manche vieleicht überführsorgliche Eltern diesbezüglich ihr Kind nicht belastet sehen wollen, kann ich teils nachvollziehen, selbst wenn ich selber überzeugt bin das meine Kinder die volle Bandbreite abkriegen sollten, ist das dann doch meine eigene Meinung, die sich auch den individuellem Interessen der Kinder bemisst, sollte ich mitkriegen das einer meiner sich Politisch interessiert, würde ich ihm erklären wie das mit der Demokratie funktioniert und das Mann sich vor Extremisten und Spaltern hüten sollte, quasi eine Politische Aufklärung.
Die Schule bräuchte ich persönlich nicht einmal umbedingt, aber es ist ein guter Bonus, über die die NS wird genug gelehrt, das es zum Denkanstoss reicht, das Kind kann sich ja noch außerhalb der Schulzeit damit auseinander setzen, das sollte aber an sich auch nichts über die Politische haltung der Eltern Aussagen, ist halt jedem seine Meinung, weil Erziehung ist dann wieder eine andere Baustelle.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von BlueMonday »

Bleibtreu hat geschrieben:(18 Apr 2018, 14:10)

Du hast unter vielem Anderen, wie zB den Protokollen der Weisen von Zion; den DavidSternRing, den das Boese traegt, etwas Wesentliches ausgelassen:
Am Ende des Videos gibt es nur noch Buddhisten, Christen und Muslime und die Welt ist endlich friedlich. :|


Der Kerl ist 33 und kein naiver, linker WeltVerbesserer, der gegen den Kapitalismus wettert:

Die Hinduisten mit knapp 1 Mrd Anhängern hat er auch vergessen. Neben unzähligen anderen Gruppierungen, die er nicht erwähnt hat am Ende.
Also man muss dann schon interpretieren und unterstellen wollen, dass die Auslassung bewusst gewählt wurde.

Im Grunde ist da vieles einfach wild zusammengerührt zu einem großen Storybrei.
Wenn man mal allein diese "13 Blutlinien" nimmt, da geht es nicht um eine jüdische, sondern um eien satanistische Weltverschwörung. Als Bösewichter treten auch Perser und alle möglichen Gruppierungen und Fabelwesen bis hin zum "Zyklopen" auf.
Und der ist nun ... Grieche :)

Nee nee, das ist mir alles viel zu hochgehangen. Das ist ne abgespacte Geschichte für die Kids. Vom Duktus her wirkt das fast wie ein Hörspiel. Das Fiktive steht klar im Vordergrund.
Und so ein Rapper braucht schlicht massenweise content für seine ellenlangen Textungeheuer. Da geht es vor allem um Quantität und dass man im Rhythmus bleibt und dabei alles cool klingt.
Am Ende haben nur noch die Laserschwerter gefehlt. Sorry, ich kann das nicht wirklich ernst nehmen. Ich verstehe schon eine gewisse Erregung und Hellhörigkeit bei gewissen Themen und Stichworten, aber das ganze Machwerk taugt nicht näherungsweise zur Hetze oder Verhetzung. Das war m.E. auch nicht die Intention.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Uffhausen »

Marmelada hat geschrieben:(18 Apr 2018, 16:39)

Ich kann das nicht erklären, ich finde es einfach nur krank!

https://www.stern.de/kultur/musik/so-gu ... 47120.html
Das ist interessant, wo doch immer wieder beklagt wird, im deutschen Geschichtsunterricht würde nichts anderes als "die 12 Jahre" stattfinden. Aber wie man an dem Beispiel hier sieht, ist das Wissen gar nicht vorhanden, um solche Dinge einordnen zu können, die Empathie durchaus.
Ich bin jetzt 33 und habe auch erst mit Ende 20 mehr zufällig angefangen, mich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen, weil ich seinerzeit in der Schule eben auch nur herzlich wenig darüber im Geschichtsunterricht erfahren habe (allerdings wird das auch für alle anderen Geschichtsthemen zutreffen). Wichtig waren damals nur Namen, Daten und Orte, die man in einer Klassenarbeit abfragen und benoten konnte. Fertig, nächstes Thema.

Wenn ich zurückblicke, als ich damals 14 oder 15 Jahre alt war, hätte ich die Thematik in all ihrer schwer fassbaren Logik, ihrer unmenschlichen Grausamkeit und eben auch ihrer zwingenden Bedeutung für die Zukunft - also als das, was sie heute für mich darstellt - auch ganz und gar nicht begreifen können und wollen. In dem Alter versteht man das noch nicht im notwendigen Maß; man hat andere Dinge im Kopf. Nazis, Hitler, Juden, Gaskammern, Weltkrieg - für mich zumindest waren das reine Schulthemen, die nichts mit meiner damaligen Gegenwart, meinen Interessen und meinen Vorstellungen in Einklang zu bringen waren. Ich persönlich könnte Jugendlichen nicht böse ein, die nichts mit dem Thema anzufangen wissen - auch nicht Lehrern, die es nicht entsprechend vermitteln können. Die haben ja auch nur ihren Lehrplan, den sie einhalten müssen.

Keine Ahnung, was es mit mir gemacht hätte, wäre ich damals mit Bildern von den Zuständen in den Konzentrationslagern usw. konfrontiert worden - mit 15 habe ich von einer Freundin Stephen Kings "Es" ausgeliehen bekommen und gelesen - und habe mich dann wochenlang vor allem und jedem Geräusch gefürchtet. Gut, ich habe es "überlebt", mittlerweile macht mir derartiger Horror nichts mehr aus. Die Neuverfilmung von "Es" fand ich entsetzlich langweilig. Würde es mir mit Auschwitz & Co heute vielleicht auch so gehen, wäre das Thema in der Schule knallhart, ohne Gnade und mit all seinen schrecklichen Details durchgenommen worden? Gute Frage! :?

Doch, ich bin irgendwie froh, dass ich erst viel später und aus Eigenantrieb auf das Thema gestossen bin - und es mich bislang immer wieder aufs neue erschreckt, verstört und alamiert. Und eben nicht nur eine Schulnote davon übrig geblieben ist...

_____________________

Zum eigentlichen Threatthema auch noch kurz was von mir:

Ich bin irgendwie zwiegespalten. Einerseits denke ich ich, der Protest, die Kritik und die Verurteilungen sind völlig angebracht und nötig - ebenso wie Konsequenzen. Andererseits finde ich aber auch, dass dem Echo und diesen rappenden Hanseln viel zu viel Aufmerksamkeit und somit auch unverdiente PR beigebracht wird. :|
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Brainiac »

[MOD] Off Topic entfernt. Die Ursachenforschung bzgl. Mängel der NS-Behandlung im Unterricht gehört hier noch am Rande dazu, passt ja auch ins Bildungsforum, aber ganz bestimmt ist das hier nicht der Ort, um alle sonstigen antisemitischen Vorfälle in Deutschland zu behandeln.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Brainiac »

BlueMonday hat geschrieben:(19 Apr 2018, 01:18)

Die Hinduisten mit knapp 1 Mrd Anhängern hat er auch vergessen. Neben unzähligen anderen Gruppierungen, die er nicht erwähnt hat am Ende.
Also man muss dann schon interpretieren und unterstellen wollen, dass die Auslassung bewusst gewählt wurde.

Im Grunde ist da vieles einfach wild zusammengerührt zu einem großen Storybrei.
Wenn man mal allein diese "13 Blutlinien" nimmt, da geht es nicht um eine jüdische, sondern um eien satanistische Weltverschwörung. Als Bösewichter treten auch Perser und alle möglichen Gruppierungen und Fabelwesen bis hin zum "Zyklopen" auf.
Und der ist nun ... Grieche :)

Nee nee, das ist mir alles viel zu hochgehangen. Das ist ne abgespacte Geschichte für die Kids. Vom Duktus her wirkt das fast wie ein Hörspiel. Das Fiktive steht klar im Vordergrund.
Und so ein Rapper braucht schlicht massenweise content für seine ellenlangen Textungeheuer. Da geht es vor allem um Quantität und dass man im Rhythmus bleibt und dabei alles cool klingt.
Am Ende haben nur noch die Laserschwerter gefehlt. Sorry, ich kann das nicht wirklich ernst nehmen. Ich verstehe schon eine gewisse Erregung und Hellhörigkeit bei gewissen Themen und Stichworten, aber das ganze Machwerk taugt nicht näherungsweise zur Hetze oder Verhetzung. Das war m.E. auch nicht die Intention.
Na ja. Also ich gebe dir ja recht, dass, wenn man das Video unbedarft und ohne Hintergrundinformationen anschaut, die Schlüsselpassagen übersehen kann. Eindeutig genug sind die aber trotzdem. Diese 13 Namen entstammen (neben anderer Quellen) aus den "13 satanischen Blutlinien" des Autors de Ruiter, der sich hierzu ua. auf die Protokolle der Weisen von Zion beruft und auch ansonsten für antisemitische Thesen bekannt ist.

https://www.psiram.com/de/index.php/Robin_de_Ruiter

Oder wahlweise findet man die 13 Familien auch in "Bloodlines of Illuminati" von Springmeier über die Verschwörung zur Neuen Weltordnung, die satanisch/jüdischer Natur sei.

Dann der Davidstern, den der Zyklop des Bösen trägt. Und die Sache mit den Buddhisten, Christen und Muslimen, nachdem zuvor der apokalyptische Endfight um Jerusalem (!) tobte. Hier das Judentum nicht zu erwähnen, kann nur Absicht sein (es ist ja ausgelöscht). Dass andere Religionen wie Hinduismus auch nicht erwähnt werden, ist irrelevant, der Text kann ja sowieso nicht alle nennen. Dann zum Schluß noch die Bücherverbrennung.

Nein, das Video dient nicht dazu, flüchtige Konsumenten zu verhetzen. Ginge auch gar nicht, denn dann wäre es wohl tatsächlich längst verboten. Das macht es aber nicht besser.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich frage mich wirklich, warum man diese antisemitische Scheiße relativieren muss. Würde die Junge Freiheit so etwas verbreiten, wäre der Aufschrei der vermeintlich Gerechten wohl noch auf dem Mond zu hören. Pure Heuchelei und Doppelmoral, die hier an den Tag gelegt wird.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Senexx »

think twice hat geschrieben:(18 Apr 2018, 16:32)

Das irre Video kapiert doch eh kaum einer.
Schon klar, was Sie damit sagen wollen: Alles halb so wild.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Apr 2018, 10:21)

Ich frage mich wirklich, warum man diese antisemitische Scheiße relativieren muss. Würde die Junge Freiheit so etwas verbreiten, wäre der Aufschrei der vermeintlich Gerechten wohl noch auf dem Mond zu hören. Pure Heuchelei und Doppelmoral, die hier an den Tag gelegt wird.
Na ja, es erinnert extrem an die Relativierungen der AfD-Scheiße seit Jahren. Darüber regt sich aber auch keiner derer auf, die sich hier jetzt empören.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Dark Angel »

think twice hat geschrieben:(18 Apr 2018, 16:32)

Wenn ich das Video ohne Hintergrundinformationen gesehen hätte, hätte ich es für durchgeknallte Science fiction gehalten, ohne Sinn und Verstand.

Mir wäre weder aufgefallen, dass Juden als friedliebende Menschen nicht erwaehnt werden, noch, dass irgendein Böser einen Davidstern trägt.

Ich gehe mal davon aus, dass die meisten Konsumenten so unbedarft sind wie ich und nichts Schlimmes dabei gesehen hätten.

Wenn das Video wirklich antisemitisch sein soll, hat er es sehr geschickt gemacht, allerdings auch so geschickt, dass es kaum jemanden auffallen wird.

Ich finde daher die Aussage "fuckst du mich ab, stopf ich dir ne Pumpgun ins Maul" sehr viel übler, da es eine klare, gewaltverherrlichende Ansage ist, die (leider ) jeder 12 jährige versteht.
Und weil die Gewaltverherrlichung, die Frauenfeindlichkeit UND der Antisemitismus, die in jedem(!) Text deutlich zum Ausdruck kommen, angeblich(!) kaum jemandem auffallen wird, ist das alles halb so schlimm.
Das ist typisch für Realtivierer, die in der zunehmenden Gewalt im Alltag nur bedauerliche Einzelfälle sehen.
Auf die Idee, dass das alles etwas mit Sozialisation zu tun hat, dass ein ganz bestimmtes "Klientel" angesprochen wird/werden soll, darauf kommen solche Zeitgenossen natürlich auch nicht.
Und noch viel weniger kommen diese Zeitgenossen auf die Idee, dass insbesondere junge Menschen - die von dieser "Musikrichtung" angesprochen werden - für jegleiche Form von Gewalt, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Antisemitismus sowie der Einschränkung/Abschaffung von Menschenrechten desensibilisiert werden und irgendwann jede Form von Gewalt als normal betrachten (werden).
So weit reicht der geistige Horizont dieser Zeitgenossen nicht und genau DAS ist das eigentlich Erschreckende!
think twice hat geschrieben:(18 Apr 2018, 16:32)Und ich wundere mich, dass sich darüber niemand großartig aufregt. Das irre Video kapiert doch eh kaum einer.
Jupp - genau diese Einstellung hatten wir schon einmal - nur dass damals nicht gesagt wurde "... versteht eh kaum einer", sondern "wird schon nicht so schlimm kommen".
Genau die gleiche Ignoranz und Naivität breitet sich wieder aus und ermöglicht die Prämierung schlimmster Gewaltverherrlichung.
Aber Märchen, Fantasyfilme und Actionfilme sind gaanz gefährlich. Wie irre ist das denn?!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Tom Bombadil »

Marmelada hat geschrieben:(19 Apr 2018, 10:56)

Na ja, es erinnert extrem an die Relativierungen der AfD-Scheiße seit Jahren.
Stimmt, das Verhalten an den politischen Rändern gleicht sich auffällig, war in der Weimarer Republik auch schon so.
Darüber regt sich aber auch keiner derer auf, die sich hier jetzt empören.
Die AfD hantiert mit antisemitischen Weltverschwörungstheorien und bekommt dafür einen - bis dato - renommierten Preis verliehen? Ich bin kein AfD-Experte, aber das wäre mir neu.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Brainiac »

[MOD] Hallo, ich möchte dringend darum bitten, anderen Diskutanten nichts zu unterstelllen, was sie nicht geschrieben haben.

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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Apr 2018, 11:13)

Stimmt, das Verhalten an den politischen Rändern gleicht sich auffällig, war in der Weimarer Republik auch schon so.
Während die "Mitte" -hier in diesem Fall repräsentiert durch die mehrfache und auch diesjährige Echopreisträgerin Helene Fischer- die Klappe hält, weil sie mit Extremismus ja nichts zu tun hat.
Die AfD hantiert mit antisemitischen Weltverschwörungstheorien
Wolfgang Gedeon, schon gehört?
und bekommt dafür einen - bis dato - renommierten Preis verliehen? Ich bin kein AfD-Experte, aber das wäre mir neu.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Tom Bombadil »

Marmelada hat geschrieben:(19 Apr 2018, 11:21)

Während die "Mitte" -hier in diesem Fall repräsentiert durch die mehrfache und auch diesjährige Echopreisträgerin Helene Fischer- die Klappe hält, weil sie mit Extremismus ja nichts zu tun hat.
LOL, klar, Helene Fischer ist die Galionsfigur der politischen Mitte :D
Wolfgang Gedeon, schon gehört?
War nicht die Rede von der AfD? Und nein, von dem habe ich noch nichts gehört, was sagt der denn und welchen Preis hat er dafür bekommen?
Ich weiß, AfD interessiert dich nicht so. Bist ja Mitte.
Von der AfD weiß ich, dass sie nicht wählbar ist und dass "Mitte" für Extremisten beider politischer Ränder ein beliebter Dysphemismus ist, ist auch bekannt.

Ergänzung: ich habe gerade den Wikibeitrag über diesen Typen gelesen, ein Linksextremer, der zum Rechtsextremen wird und dabei dem Antisemitismus frönt und Holocaustrelativierung salonfähig machen will, auch hier werden wieder die "Protokolle der Weisen von Zion" (mW. eine russische Fälschung) erwähnt, wie auch bei Kollegah. Die passen gut zusammen, nur dass Gedeon keinen Preis bekommen hat. Die AfD hat dessen Geschmiere wohl auch nicht in ihr Programm aufgenommen.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Senexx »

Was ich nicht verstehe: Warum macht die Jury ihre Entscheidung nicht einfach rückgängig?
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Liegestuhl »

Marmelada hat geschrieben:(19 Apr 2018, 11:21)

Während die "Mitte" -hier in diesem Fall repräsentiert durch die mehrfache und auch diesjährige Echopreisträgerin Helene Fischer- die Klappe hält, weil sie mit Extremismus ja nichts zu tun hat.
Helene Fischer äußert sich politisch gar nicht.

Das ist auch nicht ihre Aufgabe.

https://www.stern.de/neon/wilde-welt/ca ... 86360.html
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von unity in diversity »

Wie haben die es, mit ihrem hirnlosen Stakkato-gesang, überhaupt in eine Vorrunde, geschweige denn Endrunde, geschafft?
Muß man nicht vorher irgendwo Probesingen, oder kommt man als Überraschungsei in den Endausscheid?
Zuletzt geändert von unity in diversity am Do 19. Apr 2018, 12:45, insgesamt 2-mal geändert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

Liegestuhl hat geschrieben:(19 Apr 2018, 12:22)

Helene Fischer äußert sich politisch gar nicht.

Das ist auch nicht ihre Aufgabe.

https://www.stern.de/neon/wilde-welt/ca ... 86360.html
Richtig, sie äußert sich nur über magische Momente und wunderschöne Preise.

https://www.focus.de/kultur/musik/eklat ... 91931.html
Fischer hatte am Freitag auf ihren Instagram- und Facebook-Seiten zwar ihren Musikkollegen Gregor Meyle, Götz Alsmann und Luis Fonsi gedankt, mit denen sie bei der Echo-Verleihung auf der Bühne gestanden hatte, und von einem „magischen Moment“ gesprochen. Auch dankte sie für diesen „wunderschönen Preis“ . Auf den Eklat um die umstrittene Auszeichnung in der Kategorie Hip-Hop/Urban National ging sie dabei aber nicht ein.
Mehr als schräg, wenn man bedenkt, was dort vorgefallen ist.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Apr 2018, 11:58)

LOL, klar, Helene Fischer ist die Galionsfigur der politischen Mitte :D
Wo steht da was von Galionsfigur? :D Sie repräsentiert die selbsternannte Mitte. Zu nix eine Haltung und hinterher von nix gewusst.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Marmelada hat geschrieben:(19 Apr 2018, 13:03)

Sie repräsentiert die selbsternannte Mitte. Zu nix eine Haltung und hinterher von nix gewusst.
Entspringt das deinem Hirn, oder hat sie selber das so gesagt, daß sie die Mitte repräsentieren will, die zu nix ne Haltung hat und nachher von nix gewusst haben will? Quelle?
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

relativ hat geschrieben:(19 Apr 2018, 13:09)

Entspringt das deinem Hirn, oder hat sie selber das so gesagt, daß sie die Mitte repräsentieren will, die zu nix ne Haltung hat und nachher von nix gewusst haben will? Quelle?
Wörtliche Reden erkennt man an diesen lustigen " ". Indirekte Reden am Konjunktiv. Ich kann aber künftig auch Tags setzen, um dir die Unterscheidung zwischen meiner eigenen Ansicht und (indirektem) Zitat zu erleichtern.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Marmelada hat geschrieben:(19 Apr 2018, 13:21)

Wörtliche Reden erkennt man an diesen lustigen " ". Indirekte Reden am Konjunktiv. Ich kann aber künftig auch Tags setzen, um dir die Unterscheidung zwischen meiner eigenen Ansicht und (indirektem) Zitat zu erleichtern.
Willst du nicht einfach die Frage, die ich dir bezüglich der zitierten Aussage von dir gestellt habe , beantworten?
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

relativ hat geschrieben:(19 Apr 2018, 13:26)

Willst du nicht einfach die Frage, die ich dir bezüglich der zitierten Aussage von dir gestellt habe , beantworten?
Die hast du bekommen. Wenn das in Denksport ausartet, tut es mir leid. :( Es würde aber deine Interpretationen des Kollegah-Werkes erklären.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von JFK »

relativ hat geschrieben:(19 Apr 2018, 13:26)

Willst du nicht einfach die Frage, die ich dir bezüglich der zitierten Aussage von dir gestellt habe , beantworten?
Du kannst Helene beliebig auswechseln, wenn ich Marmelade richtig verstehe, deutet sie auf die Politische Ignoranz derjenigen, die sich genau deswegen als "Mitte" verstehen.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Bleibtreu »

Mir ist nicht klar, wieso diese Helene Fischer unter all den anderen Kuenstlern so heraus gehoben wird. Ist sie die gewaehlte Repraesentantin "der Mitte" + ihr SprachRohr? Fuer ihre NichtHaltung kann man doch nicht alle, die man als Mitte betrachtet, in Sippenhaft nehmen! Und was ist mit denen, die ihren Mund aufgemacht UND ihren Preis zurueck gegeben haben, waren das nur "Linke" oder auch Leute aus der "buergerlichen Mitte"? Ich finde es befremdlich, wenn eine ganze Gruppe fuer das Verhalten einer Person "angeklagt" wird. Was ist mit Linken, die ihren Preis nicht zurueck gegeben und bisher geschwiegen haben? :|
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Do 19. Apr 2018, 13:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

JFK hat geschrieben:(19 Apr 2018, 13:31)

Du kannst Helene beliebig auswechseln, wenn ich Marmelade richtig verstehe, deutet sie auf die Politische Ignoranz derjenigen, die sich genau deswegen als "Mitte" verstehen.
Jetzt hast du es verraten. :|
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von relativ »

Marmelada hat geschrieben:(19 Apr 2018, 13:31)

Die hast du bekommen. Wenn das in Denksport ausartet, tut es mir leid. :( Es würde aber deine Interpretationen des Kollegah-Werkes erklären.
Ok, nächste Frage: Wie kommst darauf, daß Frau Fischer diese sogenannte Mitte repräsentiert, oder geht es dir jetzt einfach nur um die Ausweitung des von dir hier angeblich erkannten Gleichgültigkeit der Mitte gegenüber Antisemitismus und Frau Fischer steht jetzt mal exemplarisch dafür?
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

relativ hat geschrieben:(19 Apr 2018, 13:43)

Ok, nächste Frage: Wie kommst darauf, daß Frau Fischer diese sogenannte Mitte repräsentiert, oder geht es dir jetzt einfach nur um die Ausweitung des von dir hier angeblich erkannten Gleichgültigkeit der Mitte gegenüber Antisemitismus und Frau Fischer steht jetzt mal exemplarisch dafür?
Frau Fischer bietet sich examplarisch dafür an und war auch Teil des Echo-Desasters. Sie beantwortet keine konkreten Fragen dazu, was sie davon hält, stattdessen gibt sie bekannt:

https://www.focus.de/kultur/musik/eklat ... 91931.html
Die Sängerin wurde in diesem Jahr erneut in der Kategorie Schlager mit einem Echo ausgezeichnet und verfügt nun bereits über 17 Trophäen. Fischer hatte am Freitag auf ihren Instagram- und Facebook-Seiten zwar ihren Musikkollegen Gregor Meyle, Götz Alsmann und Luis Fonsi gedankt, mit denen sie bei der Echo-Verleihung auf der Bühne gestanden hatte, und von einem „magischen Moment“ gesprochen. Auch dankte sie für diesen „wunderschönen Preis“. Auf den Eklat um die umstrittene Auszeichnung in der Kategorie Hip-Hop/Urban National ging sie dabei aber nicht ein.
Es ist eine Sache, den Preis nicht zurückzugeben, aber im Anschluss zu diesem Totalausfall von "magischem Moment" und "wunderschönem Preis" zu schwurbeln, qualitifiziert sie halt mE endgülitg zur Repräsentantin der Mitte, die sich für nix interessiert, bis es zu spät ist.

https://www.mz-web.de/panorama/stars-un ... r-30040582
„Ich freue mich, dass du den Echo gewonnen hast! Aber was ist dieser Preis wert, wenn ihn Personen erhalten, deren Texte gewaltverherrlichend und antisemitisch sind? Ich finde hier hättest du als sehr einflussreiche Künstlerin ein positives Zeichen setzen können!“, schreibt ein Nutzer unter dem letzten Instagram-Post von Helene Fischer.

Auch auf ihrer offiziellen Facebookseite mehren sich Forderungen nach einem Verzicht auf den Musikpreis. „Ich finde es unglaublich schade, dass Helene Fischer Campino mit seiner berechtigen Kritik im Regen stehen ließ. Im Grunde ist das nicht skandalös"“, schreibt ein Nutzer unter den Echo-Post der SängerinHier könnt Ihr AUDIBLE kostenlos testen!.
– Quelle: https://www.mz-web.de/30040582 ©2018
Wenn sie bemerkt, dass das auch bei den Fans nicht gut ankommt, lässt sie sich künftig vielleicht zu einer kurzen Stellungnahme hinreißen.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Billie Holiday »

Meine negative Haltung zur Preisverleihung wird in keinster Weise durch Stellungnahmen eines Schlagersternchens beeinflußt.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

Billie Holiday hat geschrieben:(19 Apr 2018, 14:20)

Meine negative Haltung zur Preisverleihung wird in keinster Weise durch Stellungnahmen eines Schlagersternchens beeinflußt.
Vielleicht bist du ja nicht der Maßstab.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Billie Holiday »

Marmelada hat geschrieben:(19 Apr 2018, 14:21)

Vielleicht bist du ja nicht der Maßstab.
Selbstverständlich Helene. :)
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

Billie Holiday hat geschrieben:(19 Apr 2018, 14:23)

Selbstverständlich Helene. :)
Richtig, sie hätte für einige ihrer Anhänger einen Denkanstoß geben können. Die von Campino dürften diesbezüglich schon gefestigt sein.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von BlueMonday »

Brainiac hat geschrieben:(19 Apr 2018, 08:25)

Na ja. Also ich gebe dir ja recht, dass, wenn man das Video unbedarft und ohne Hintergrundinformationen anschaut, die Schlüsselpassagen übersehen kann. Eindeutig genug sind die aber trotzdem. Diese 13 Namen entstammen (neben anderer Quellen) aus den "13 satanischen Blutlinien" des Autors de Ruiter, der sich hierzu ua. auf die Protokolle der Weisen von Zion beruft und auch ansonsten für antisemitische Thesen bekannt ist.

https://www.psiram.com/de/index.php/Robin_de_Ruiter

Oder wahlweise findet man die 13 Familien auch in "Bloodlines of Illuminati" von Springmeier über die Verschwörung zur Neuen Weltordnung, die satanisch/jüdischer Natur sei.

Dann der Davidstern, den der Zyklop des Bösen trägt. Und die Sache mit den Buddhisten, Christen und Muslimen, nachdem zuvor der apokalyptische Endfight um Jerusalem (!) tobte. Hier das Judentum nicht zu erwähnen, kann nur Absicht sein (es ist ja ausgelöscht). Dass andere Religionen wie Hinduismus auch nicht erwähnt werden, ist irrelevant, der Text kann ja sowieso nicht alle nennen. Dann zum Schluß noch die Bücherverbrennung.

Nein, das Video dient nicht dazu, flüchtige Konsumenten zu verhetzen. Ginge auch gar nicht, denn dann wäre es wohl tatsächlich längst verboten. Das macht es aber nicht besser.
Ja, zum Hintergrund oder Kontext gehört dann bpsw., dass das Hexagramm ist kein originäres und exklusives Symbol des Judentums ist. Das wurde dort erst viel später übernommen. U.a. ist es eben auch ein okkultisches Symbol.
Und bei den 13 Blutlinien geht es um mächtige Familien, die sich vermeintlich dem Satanismus verschrieben haben. Im Video taucht dazu dann bspw. das Antlitz von Charles II (=Windsors) auf, der als klassischer Protestant nun bestimmt nicht auch noch Jude ist. Wie bereits gesagt, ist der Kontext dieses Machwerks viel breiter - wild und quer durch die Welt und alle Zeiten, zusammengewürfelte Mythen und Verschwörungstheorien. Dazu müsste man sich freilich das ganze Machwerk zu Gemüte führen und nicht nur einzelne Stellen herauspicken.

Das Problem liegt doch in der momentanen Hysterie ganz anders herum: dass da übereilt ohne ordentliche Recherche zu Urteilen gekommen wird, und man dabei nur sieht, was man sehen will. Kollegah = "Antisemit"
Und man ist schon fertig. Diskussion? Überflüssig. Das Urteil steht fest. Gebt die Echos zurück. Wer nicht mitspurt und diese oberpeinliche Rückgabeaktion teilt, ist schon verdächtig. Gerade so eine Atmosphäre ist nicht gut, erzeugt unnötig Fronten. Stattdessen ist kühle Sachlichkeit gefragt, die sich etwas Zeit nimmt.

edit: und zu Jerusalem, das war ja nun von jeher ein Schmelztiegel des Konflikts, der menschlichen Auseinandersetzung. Also wenn man einen literarischen Ort finden will auf der Erde, wo eine "letzte Schlacht" geführt werden soll, dann wohl dort. Welchen geschichtlicheren Ort will man stattdessen finden, um zum ewigen Frieden zu kommen - ein Jerusalem, das dann allen, der Menschheit gehört sozusagen. Diese Stadt ist der geschichtliche Fokalpunkt schlechthin ... "Jerusalem is worth everything"
Zuletzt geändert von BlueMonday am Do 19. Apr 2018, 14:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Marmelada »

BlueMonday hat geschrieben:(19 Apr 2018, 14:26)

Ja, zum Hintergrund oder Kontext gehört dann bpsw., dass das Hexagramm ist kein originäres und exklusives Symbol des Judentums ist. Das wurde dort erst viel später übernommen. U.a. ist es eben auch ein okkultisches Symbol.
...
Und die hebräischen Buchstaben im Buch wurden per Zufallsgenerator ausgewählt. Es hätten auch Hieroglyphen oder Wingdings sein können.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Billie Holiday »

Marmelada hat geschrieben:(19 Apr 2018, 14:25)

Richtig, sie hätte für einige ihrer Anhänger einen Denkanstoß geben können. Die von Campino dürften diesbezüglich schon gefestigt sein.
Aha, Helene Fans sind alle ausnahmslos völlig unpolitisch und gleichgültig eingestellt. Gut zu wissen, und gut, dass ich außer" Atemlos" nichts von ihr kenne. Dass sie mich offenbar vertritt und repräsentiert, habe ich bis eben nicht gewußt.
Schön, dass ausnahmslos sämtliche Campino Fans Lichterketten und Sit Ins organisiert haben.
Ob er einen netten Platz im Regal gefunden hat für seine Trophäe? :)
Zuletzt geändert von Billie Holiday am Do 19. Apr 2018, 14:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von Bleibtreu »

Ich finde es bedenklich, wenn der EchoSkandal dazu benutzt wird hier ein politisches Sueppchen anzuruehren. :|

Mindestens 2 Schreiber, mich oder Billie nicht eingerechnet, stehen politisch in der Mitte/liberal, und haben sich nicht weniger gegen diese kranke Scheisse geaeussert, wie ich.

Nochmal: Waren unter denen, die sich deutlich aeusserten und sogar ihren Preis zurueck gaben, keiner aus der "Mitte"? Was soll also der Rummel um diese Helene Fischer? Zumal Beispiele von ihren Fans angefuehrt wurden, die belegen, dass ihre Hoerer keineswegs nur ignorante VollPfosten sind, denen der Skandal am Hintern vorbei geht.
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Do 19. Apr 2018, 14:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Echo gewinnen mit Auschwitz- Vergleich

Beitrag von becksham »

Marmelada hat geschrieben:(19 Apr 2018, 14:25)

Richtig, sie hätte für einige ihrer Anhänger einen Denkanstoß geben können. Die von Campino dürften diesbezüglich schon gefestigt sein.
Das ist ja vielleicht auch das von Campino angesprochene Dilemma. Wenn du eine Meinung hast und dich positionierst, bist du nun mal nicht mehr everybodys darling und das scheint ihr sehr wichtig zu sein. Keine Skandale, gute Stimme, gute Show. Das scheint das einzige zu sein, das sie interessiert. Und klar ist sie ein gutes Beispiel, denn sie ist in den letzten Jahren ja wirklich die Echoqueen gewesen. Sie wäre eine starke Stimme und ja, es ist zu kritisieren, dass sie sie nicht nutzt.
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