Das ist genau der Punkt. Es geht also darum, wie man die in der Bevölkerung wahrgenommene Nachfrage nach ÖR Medien in ein entsprechendes Angebot umsetzt.Brainiac hat geschrieben:(07 Feb 2018, 17:17)
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Ich bin durchaus ein Freund der direkten Demokratie, die in D auch auf Bundesebene eingeführt werden sollte. Man muss sich aber einfach immer wieder klar machen, dass überhaupt nicht bewiesen und auch nicht beweisbar ist, dass der Volkswille dadurch insgesamt besser verwirklicht werden würde. Welche Themen zum Volksentscheid gelangen, ist durchaus zufällig und wird von aktuellen politischen Ereignissen sowie von medienmächtigen Interessengruppen bestimt, also ist in keiner Weise gewährleistet, dass wirklich über die wichtigsten Themen abgestimmt wird. Vielleicht sind der Mehrheit der Bürger viele andere Dinge wichtiger, als wie der ÖR finanziert wird?
Des weiteren ist gerade der ÖR ein gutes Beispiel, dass es alles andere als trivial ist, dem Volk hierzu die richtige Frage zu stellen. Wenn man fragt "sollen die Zwangsgebühren abgeschafft werden?", findet sich natürlich eine klare Mehrheit, da dies von der Qualität "sollen in Deutschland die Steuern sinken?" ist. Würde man fragen, ob das heutige Angebot von ARD, ZDF und den sonstigen ÖR-Anstalten, zwecks finanzieller Entlastung der Bürger von steuerähnlichen Zwangsabgaben, reduziert werden soll, incl. Tagesschau, Heute-Journal, Free-TV zu Fußball WM und EM, Brennpunkte, Bildungssendungen, Kinderprogramm, Tatorte etc., würde ein anderes Ergebnis herauskommen. Was ist denn nun der Volkswille?
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Dabei ist mir die Diskussion ehrlich gesagt oft zu staatstragend. Weder wünsche ich mir eine Abschaffung, noch, dass ausschließlich eine Gruppe von Politikern und Medienschaffenden das unter sich ausmacht. Das kann weit darunter gehandhabt werden, KANN aber genau das WILL man nicht.
Warum bündelt man, neben einem fixen Grundangebot, Nischenangebote nicht in Paketen die man ab- oder zubuchen kann? Ist doch klar, weil dann ein Großteil der Überversorgung sofort transparent werden würde. Also schützt man diese Institution indem es immer nur um ganz oder garnicht geht und das immer schön in Hinterzimmern entschieden wird.
Ich bin der Meinung wir haben ein ganz ordentliches ÖR Fernsehen, aber wir haben deutlich zuviel davon und es erfüllt nicht mehr den Neutralitätsanspruch, den ich mir für ein öffentlich finanziertes Fernsehen vorstelle. Die aktuelle Art und Weise der Reglementierung - die eigentlich keine ist - entspricht eher einer Subvention eines nicht angreifbaren Staatskonzerns, durchgeführt von einer Clique von Politikern, die in einem offenen Interessenkonflikt zwischen den Bürgern und ihrer eigenen parteipolitischen Einflussnahme stehen.