Abitur nach 14 Jahren

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Boraiel
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Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Boraiel »

Die Einführung des Abitur nach 12 Jahren bzw. die Flexibilisierung oder Wiederabschaffung dieses waren ein großes Thema in den letzten Jahren. Als jemand, den das selber betroffen hat, habe ich heute das Gefühl, dass dies genau die falsche Richtung war, in die man gegangen ist. Es gibt heute viel mehr als früher, das wichtig zu wissen ist und man braucht Zeit das zu lernen. Sollten wir in Anbetracht dessen nicht eine höhere Allgemeinbildung der Heranwachsenden anstreben? Das braucht auch seine Zeit, viele Dinge werden in der Schule zu Unrecht gar nicht behandelt. Was weiß ein Abiturient schon über unser Rechtssystem? Hat er je das Grundgesetz gelesen? Oder gar diskutiert? Viele Universitäten sind über nachlassende mathematische Fähigkeiten der Studienanfänger besorgt, sollte hier nicht mehr Zeit gegeben werden, aber auch die Anforderungen erhöht?
Vor einigen Jahrzehnten ist Informatik als neues Fach hinzugekommen, kann man auf der anderen Seite dafür etwas weglassen oder braucht es dann auch zusätzliche Zeit? Ich meine, wir müssen die Stoff nicht möglichst eng quetschen, sondern sollten die Jugendzeit auch Jugendzeit sein lassen. Niemals waren wir so produktiv wie heute, deshalb kann man sich auch jeden Fall auch fröhliche Jugendliche mit hoher Allgemeinbildung "leisten".
Wir müssen diese nicht in einer - wie die Meisten sagen - komplexer werdenden Welt unter Druck setzen, diese immer schneller zu verstehen, oder?
Was sagt Ihr dazu?
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Nomen Nescio
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Nomen Nescio »

ich persönlich neige dazu kursen bis etwa 25 jahr verpflichtet zu stellen. denn sogar viel 25. jährigen sind noch naiv wenn es um viele sachen geht. viele können nicht einmal mit geld umgehen. haben (noch) nicht gelernt, daß man ein geordnetes leben haben muß. daß man selbstdisziplin lernen muß. daß es breite weltthemen gibt, wovon man nur eine geringe ahnung hat. daß geschichte nicht eine trockene sammlung fakten und daten ist, sondern einer krake gleich. der dauernd mit neuen tentakeln versucht wieder etwas zu erfassen. ich könnte so stunden lang weiter gehen.

aber auch kultur darf nicht vernachlässigt werden. ist das denn nur was für hochgebildete menschen?? :rolleyes:
man soll sich mal gedanken machen, wie man minder beliebten themen allgemeiner zugänglich machen kann.
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Teeernte
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Teeernte »

Nicht mal das Kinderkriegen bekommt man da beigebracht !! :D :D :D Gibts nicht ein Bundesland in dem man Mathe abwählen kann ? Abitur ohne Naturwissenschaft... Wie "Blaues" Abitur.. ....England ?

Über Abi mit 14 Lebensjahren kann man reden. Wer will sollte die Prüfung ablegen können.... Eine zentrale einheitliche Prüfung....
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Teeernte
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Teeernte »

Nomen Nescio hat geschrieben:(23 Jan 2016, 21:24)

ich persönlich neige dazu kursen bis etwa 25 jahr verpflichtet zu stellen. denn sogar viel 25. jährigen sind noch naiv wenn es um viele sachen geht. viele können nicht einmal mit geld umgehen. haben (noch) nicht gelernt, daß man ein geordnetes leben haben muß. daß man selbstdisziplin lernen muß. daß es breite weltthemen gibt, wovon man nur eine geringe ahnung hat. daß geschichte nicht eine trockene sammlung fakten und daten ist, sondern einer krake gleich. der dauernd mit neuen tentakeln versucht wieder etwas zu erfassen. ich könnte so stunden lang weiter gehen.

aber auch kultur darf nicht vernachlässigt werden. ist das denn nur was für hochgebildete menschen?? :rolleyes:
man soll sich mal gedanken machen, wie man minder beliebten themen allgemeiner zugänglich machen kann.
Die Kinderstube entscheidet über das Abitur....das wird sich nicht ändern. Mit Nachhilfe lässt sich das nicht kaufen.

Da sollte man über Berufsausbildung "Facharbeiter mit Abitur" (im Osten gabs das) nachdenken .....

Von verlängerter "Kinder-spiel-zeit" halte ich garnichts !

Die Schule bringt Bildung - keine KOMPLETTVORBEREITUNG aufs LEben !
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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frems
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von frems »

Der demographische Wandel macht das kaum mit. Durch G8 und Aussetzung der Wehrpflicht früher in den Arbeitsmarkt und -- so die aktuelle Theorie -- später in Rente. Und das auch so produktiv wie möglich, also viel Bildung in kurzer Zeit bei steigenden Erwartungen (Fremdsprachen, Praktika usw.). Damit niemand auf falsche Ideen kommt, werden Kindergeld und Familienversicherung auch früher weggestrichen und für die Rente lässt sich nicht mehr viel anrechnen.

Das Verhältnis von Arbeitgeber zu Rentner kippt halt schneller als die Produktivität steigt. Sicherlich wäre es nicht tragisch, ein, zwei Jahre an die Regelzeit dranzuhängen. Aber das würde den bisherigen Kurs komplett in Frage stellen und kein Politiker, der die Entscheidungen der letzten Jahre mitzuverantworten hat, wird Fehler bzw. Kurswechsel eingestehen, solange er noch im Amt ist. Da werden wir noch einige Jahre abwarten müssen. Da sich die Rentensituation aber dann drastisch verschlechtern wird, wäre ich da nicht so optimistisch bzgl. "G10".

Am Schulstoff ist vieles wegzustreichen. Aber vieles behält man aus Gewohnheit, obwohl die Bildungswissenschaften seit etlichen Jahren wissen, dass es nichts bringt oder auch kontraproduktiv ist. Die Schulbildung wird bloß in Deutschland sehr emotional in der Politik thematisiert, was (auch) daran liegt, dass die Machthabenden aus der Generation Bildungskatastrophe (50er bis 70er) mehrheitlich kommen und die Babyboomer eine wichtige Klientel sind. Da wird die eigene Schulzeit als das Nonplusultra angesehen und kein noch so gutes, begründetes, belegtes Argument kann sie umstimmen, weil sie sonst feststellen würden, seit 50 Jahren einem Irrglauben gefolgt zu sein.

An Universitäten zeigt sich auch, dass andere Maßnahmen wichtiger sind. Da haben häufig einige Professoren, die gerne zur Presse rennen, halt das Nachsehen. Wir reden ja nicht grundlos von der HochschulREIFE und nicht dem HochschulVORWISSEN. Da sollte man nicht erwarten, dass alle Informatikstudenten schon Programmierkenntnisse mitbringen. Besser funktionieren freiwillige Vorbereitungskurse, Arbeitsräume für Lerngruppen, Tutorien etc. An einigen Hochschulen kann man auch ein allgemeines, ein- bis zweisemestriges Studium aufnehmen und ausprobieren, wo die eigenen Interessen und Stärken liegen. Häufig lassen sich die Prüfungen des Vor-Studiums auch später anrechnen, sodass ein Student im Optimalfall nicht einmal ein Semester länger benötigt. Das können eben nur die Hochschulen vernünftig leisten und nicht ältere Pädagogen.
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Fuerst_48
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Fuerst_48 »

Die Fähigkeit des "sich selbständig Wissen/Stoff anzueignen", ist im aktuellen Schulsystem (Gymnasien oder andere höhere Schulen weitgehend verloren gegangen.
Punktuelles Wissen für Tests oder Klassenarbeiten, sogar für die Reifeprüfung, wirken systematisch der Kreativität entgegen, die man für individuellen Wissenserwerb benötigt.
Googeln oder in WIKIPEDIA suchen ist einfach zu wenig. Quellenstudium ist was anderes. Auswendig reproduzierter Stoff ist bald vergessen, weil nicht mit anderen Inhalten vernetzt.
Schlimm, tw. dramatisch, was an Repetitorien an UNIS eingeschoben werden muß, um einen passablen "level" zu erzielen.
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frems
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von frems »

Fuerst_48 hat geschrieben:(23 Jan 2016, 22:56)

Die Fähigkeit des "sich selbständig Wissen/Stoff anzueignen", ist im aktuellen Schulsystem (Gymnasien oder andere höhere Schulen weitgehend verloren gegangen.
Punktuelles Wissen für Tests oder Klassenarbeiten, sogar für die Reifeprüfung, wirken systematisch der Kreativität entgegen, die man für individuellen Wissenserwerb benötigt.
Die Entwicklung ist genau andersrum. Die Schulen setzen verstärkt auf Kompetenzen statt Fachwissen abzufragen. Und genau erzürnt viele, weil es a) anders war und b) Kompetenzen schwieriger zu benoten sind. Und ohne Noten geht ja mal gar nichts.
Wissen wird in den Schulen weniger wichtig, Kompetenzen dafür umso mehr. Dadurch rückt auch der Schüler als Individuum mehr ins Zentrum. Aber wie gesund ist es, wenn alles nur noch um ihn kreist? [...]

Das heißt, entscheidend ist nicht, was die Schüler wissen, sondern was sie können. In der Sprache der Bildungsbürokraten: Aus inhaltlichen werden kontextspezifische Leistungsvoraussetzungen. Begründet wird es so, wie hier im Bildungsplan des Saarlands: „Der stetige Zuwachs an wissenschaftlichen Erkenntnissen erfordert in zunehmendem Maße lebenslanges Lernen. Der Unterricht trägt dem Rechnung durch die besondere Betonung methodischer Kompetenzen und durch exemplarisches Lernen. Damit verbunden sind inhaltliche Reduktion sowie der zunehmende Einsatz schülerzentrierter Sozialformen.“ Der Lehrer wird zum Moderator.
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance ... 25660.html
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Adlerauge
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Adlerauge »

Fürst
Die Fähigkkeit sich selber Wissen anzueignen ist nicht verloren geganen und in Zeiten von Internet schon garnicht.
Faule und fleissige Schüler gab es immer schon.
Ebenso Nachhilfeunterricht.
Die Lehrer sind verpflichtet die Schüler ordentlich zu unterrichten und sie zu unterstützen.

http://vbe-nrw.de/downloads/sbvPDF/151_ ... rdnung.pdf

Dito in Österreich

Vergessen kann jeder Stoff werden ob früher oder heute.
Was einem interessiert vergisst man nicht so leicht.
Unnötigen Mist kann man ruhig vergessen.
Was Österreich betrifft gab und gibt es hier sehr gute Schulen.
Viele Deutsche Studenten studieren an unseren Universitäten,auch solche aus anderen Ländern.
Es gibt jetzt neue Schultypen, die es früher nicht gab, das ist auch gut so, so findet jeder das,was ihn interessiert.
Es gibt Rentner, die noch Abitur machen oder studieren und das noch erfolgreich.
Da Schmafu zu erzählen finde ich recht dumm.
Recht muss Recht bleiben, dem Unrecht muss das Recht entzogen werden!
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Mithrandir
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Mithrandir »

Boraiel hat geschrieben:(23 Jan 2016, 21:07)Wir müssen diese nicht in einer - wie die Meisten sagen - komplexer werdenden Welt unter Druck setzen, diese immer schneller zu verstehen, oder?
Wenn die Welt immer komplexer wird, dann ist es gut, wenn die Menschen schneller werden, sie zu verstehen. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass die Pädagogik immer besser wird und die Hirne immer besser trainiert (auch begünstigende Faktoren wie z. B. die Ernährung werden verbessert).

Allerdings erfordert es die steigende Komplexität auch, sich früher zu spezialisieren.

Wenn man Abiturienten früher in die Hochschulen schickt, dann hören sie dort ja nicht auf zu lernen, im Gegenteil, Stoffmenge und Tempo werden deutlich erhöht.
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Umetarek
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Umetarek »

13 Jahre war für mich schon ein Jahr zuviel, irgendwann ist man schulmüde, das Gleiche konnte ich bei anderen beobachten, ich glaube nicht, dass ein zusätzliches Jahr irgendetwas bringt, außer vielleicht, dass man austickert.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Fuerst_48 »

frems hat geschrieben:(24 Jan 2016, 00:03)

Die Entwicklung ist genau andersrum. Die Schulen setzen verstärkt auf Kompetenzen statt Fachwissen abzufragen. Und genau erzürnt viele, weil es a) anders war und b) Kompetenzen schwieriger zu benoten sind. Und ohne Noten geht ja mal gar nichts.


http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance ... 25660.html
Es läuft aber dennoch schief, wenn UNIS bei Studienanfängern Phänomene bemängeln, die auf mangelndes Basiswissen und geringe Kompetenz hinauslaufen.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Helmuth_123 »

Ich bin der Meinung, dass man jungen Menschen lieber etwas mehr Zeit beim lernen und studieren lassen sollte. Es gibt ja auch immer mehr zu lernen und zu studieren.
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John Galt
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von John Galt »

Viele Dinge muss man sich einfach selber beibringen oder vom Elternhaus beibringen lassen.

z.B. die Grundlagen von Strafrecht, Zivilrecht, Steuerrecht, persönliche Finanzen, Versicherungen, Sozialversicherungen und so weiter. Da spielt das Elternhaus auch eine große Rolle.

War da vor ein paar Jahren nicht mal so eine Göre die meinte, sie könne Gedichtinterpretationen in 3 Sprachen schreiben, aber nicht mal einen Mietvertrag verstehen?

Werr sich früher spezialisiert, erreicht mehr im Leben.

Übrigens, ich war in Mathe nicht der Beste aber auch nicht grottenschlecht. Mit dem graphischen Taschenrechner (100€) in der Schule ging alles easy und nur um das Verständnis. Von März bis Oktober war alles vergessen und an der Uni durften wir nur einen Krüppeltaschenrechner für 5€ benutzen. Da hätte ich 25 Jahre Abitur machen können, ohne Auffrischung wäre es trotzdem in die Hose gegangen.
Zuletzt geändert von John Galt am So 24. Jan 2016, 12:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Fuerst_48
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Fuerst_48 »

Helmuth_123 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 10:42)

Ich bin der Meinung, dass man jungen Menschen lieber etwas mehr Zeit beim lernen und studieren lassen sollte. Es gibt ja auch immer mehr zu lernen und zu studieren.
Dann liegen sie aber den Eltern oder via Stipendien dem Vater Staat auf der Tasche. Und in der Wirtschaft gibt es heute kein gemächliches Arbeiten.
Kein guter Vorschlag mMn.
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Helmuth_123
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Helmuth_123 »

Fuerst_48 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 12:32)

Dann liegen sie aber den Eltern oder via Stipendien dem Vater Staat auf der Tasche. Und in der Wirtschaft gibt es heute kein gemächliches Arbeiten.
Kein guter Vorschlag mMn.
Mir ist schon bewusst, dass mein Vorschlag sehr idealistisch ist. Aber als junger Mensch, der ich noch bin, darf ich noch idealistischen Träumereien anhängen. Bildung als Selbstzweck, unbegrenzt forschen und studieren. Ich finde schon, dass das etwas erstrebenswertes ist. Dazu ein kleiner persönlicher Beitrag. Ich habe in den letzten Tagen "Ansichten der Natur" von Alexander von Humboldt gelesen. Fünf Jahre reisen, forschen und studieren, das ist schon ein Privileg.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Fuerst_48 »

Helmuth_123 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 14:32)

Mir ist schon bewusst, dass mein Vorschlag sehr idealistisch ist. Aber als junger Mensch, der ich noch bin, darf ich noch idealistischen Träumereien anhängen. Bildung als Selbstzweck, unbegrenzt forschen und studieren. Ich finde schon, dass das etwas erstrebenswertes ist. Dazu ein kleiner persönlicher Beitrag. Ich habe in den letzten Tagen "Ansichten der Natur" von Alexander von Humboldt gelesen. Fünf Jahre reisen, forschen und studieren, das ist schon ein Privileg.
Das ist schon richtig. Humboldts Zeit kannte auch unseren "Stress" nicht.
Und man kann sich leider nicht aus seiner aktuellen Lebenszeit willkürlich ausklinken. Träumen darf man aber...
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Helmuth_123 »

Fuerst_48 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 14:34)

Das ist schon richtig. Humboldts Zeit kannte auch unseren "Stress" nicht.
Und man kann sich leider nicht aus seiner aktuellen Lebenszeit willkürlich ausklinken. Träumen darf man aber...
Vielleicht sollte man trotzdem darüber nachdenken jungen Menschen mehr Zeit zu lassen, wenn sie etwas gerne machen wollen. Vor allem im akademischen Bereich sollte es nicht darum gehen, junge Menschen möglichst schnell auszubilden und dann auf dem Arbeitsmarkt zu werfen.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von schokoschendrezki »

Abitur nach 14 Jahren nährt die Illusion, es gäbe nach wie vor einen statischen Wissenskanon ... der nur eben etwas größer ausfällt als früher. Dem ist nicht so. Es gibt ständige Umbrüche. Es müsste so etwas wie regelmäßige Abitur-Auffrischungen geben. Mit Ende 20, Ende 30 usw. usf.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Fuerst_48
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Fuerst_48 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jan 2016, 14:39)

Abitur nach 14 Jahren nährt die Illusion, es gäbe nach wie vor einen statischen Wissenskanon ... der nur eben etwas größer ausfällt als früher. Dem ist nicht so. Es gibt ständige Umbrüche. Es müsste so etwas wie regelmäßige Abitur-Auffrischungen geben. Mit Ende 20, Ende 30 usw. usf.
Wenn du bereits mit 40 das Abi nicht mehr schaffst, so nach deinem Auffrischungsschema, ist auch ein nachfolgendes Studium ungültig und du bist wieder Tellerwäscher...oder wie jetzt ?? :D :D :D
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frems
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von frems »

Fuerst_48 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 14:34)

Das ist schon richtig. Humboldts Zeit kannte auch unseren "Stress" nicht.
Und man kann sich leider nicht aus seiner aktuellen Lebenszeit willkürlich ausklinken. Träumen darf man aber...
Humboldt kam aber auch aus unser privilegierten Schicht. In solchen Kreisen kann man sich heute auch ein paar Jahre Auszeit nehmen. Und für Professoren an Universitäten ist es nicht unüblich, dass sie alle drei bis fünf Jahre mal für ein, zwei Semester ins Ausland gehen. Hat aber wenig mit der Schulzeit zu tun.
Fuerst_48 hat geschrieben: Es läuft aber dennoch schief, wenn UNIS bei Studienanfängern Phänomene bemängeln, die auf mangelndes Basiswissen und geringe Kompetenz hinauslaufen.
Das haben einzelne Professoren schon immer, weil es ihr Job ist. Würde man auf den früheren Weg wechseln, wo Auswendiglernen als Maß aller Dinge gesehen wurde, wäre das Gepolter noch größer. Häufig wird an Universitäten vergessen, was deren Auftrag ist. Sich um Abiturienten kümmern, die schon alles können, ist es jedenfalls nicht.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Helmuth_123 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jan 2016, 14:39)

Abitur nach 14 Jahren nährt die Illusion, es gäbe nach wie vor einen statischen Wissenskanon ... der nur eben etwas größer ausfällt als früher. Dem ist nicht so. Es gibt ständige Umbrüche. Es müsste so etwas wie regelmäßige Abitur-Auffrischungen geben. Mit Ende 20, Ende 30 usw. usf.
Das die Geschwindigkeit die erste Ableitung des Weges nach der Zeit ist, ist schon ziemlich statisch. :p
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von frems »

Helmuth_123 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 14:38)

Vielleicht sollte man trotzdem darüber nachdenken jungen Menschen mehr Zeit zu lassen, wenn sie etwas gerne machen wollen. Vor allem im akademischen Bereich sollte es nicht darum gehen, junge Menschen möglichst schnell auszubilden und dann auf dem Arbeitsmarkt zu werfen.
https://www.destatis.de/bevoelkerungspyramide/#!y=2016

Mal den Mauszeiger auf den Dönerspieß halten und das Mausrad nach unten drehen.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Nightwatch »

Fuerst_48 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 10:08)

Es läuft aber dennoch schief, wenn UNIS bei Studienanfängern Phänomene bemängeln, die auf mangelndes Basiswissen und geringe Kompetenz hinauslaufen.
Ich frage mich, was Du darunter verstehst. Inhaltlich fangen Studiengänge bei Adam und Eva an, und die nötigen Kompetenzen werden im Laufe des Studiums erlernt.

Mit Deinen Vorwürfen trägst Du meiner Meinung nach dazu bei, Druck auf junge Menschen zu vergrößern. Die stehen schon sowieso unter Strom, weil von ihnen heute höhere Bildungsabschlüsse in kürzerer Zeit abverlangt werden. Vorherige Generationen mußten aus existentiellen Gründen nicht alle aufs Gymnasium, und fingen zudem ein Studium mit 20-22 Jahren an. Die damaligen Studienbeginner waren besser in ihrer Persönlichkeit gereift und damit selbstsicherer als heutige. Und statt ihnen einen dringend benötigten Halt zu bieten, läßt Du sie mit Deiner destruktiven Aufzählung von undefinierten Mängeln verunsichert zurück.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von schokoschendrezki »

Helmuth_123 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 15:48)

Das die Geschwindigkeit die erste Ableitung des Weges nach der Zeit ist, ist schon ziemlich statisch. :p
Und dass "dass" als Konjunktion mit Doppel--s und als Artikel mit einfachem s geschrieben wird, ist auch nach der Rechtschreibreform gültig ... :p
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Helmuth_123 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jan 2016, 16:13)

Und dass "dass" als Konjunktion mit Doppel--s und als Artikel mit einfachem s geschrieben wird, ist auch nach der Rechtschreibreform gültig ... :p
Siehst Du, es gibt also doch so etwas wie statisches Wissen.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Fuerst_48 »

frems hat geschrieben:(24 Jan 2016, 15:44)

Humboldt kam aber auch aus unser privilegierten Schicht. In solchen Kreisen kann man sich heute auch ein paar Jahre Auszeit nehmen. Und für Professoren an Universitäten ist es nicht unüblich, dass sie alle drei bis fünf Jahre mal für ein, zwei Semester ins Ausland gehen. Hat aber wenig mit der Schulzeit zu tun.


Das haben einzelne Professoren schon immer, weil es ihr Job ist. Würde man auf den früheren Weg wechseln, wo Auswendiglernen als Maß aller Dinge gesehen wurde, wäre das Gepolter noch größer. Häufig wird an Universitäten vergessen, was deren Auftrag ist. Sich um Abiturienten kümmern, die schon alles können, ist es jedenfalls nicht.
Zielstrebigkeit sollte jeden Studierenden auszeichnen. Stipendien für minder Bemittelte sollten selbstverständlich sein. Meinetwegen an nachweisbare Erfolge gebunden.
Was es an div. UNIS für seltsame Vögel gibt, durfte ich in meinen insgesamt 4 Fächern intensiv durchleben.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Fuerst_48 »

Nightwatch hat geschrieben:(24 Jan 2016, 16:12)

Ich frage mich, was Du darunter verstehst. Inhaltlich fangen Studiengänge bei Adam und Eva an, und die nötigen Kompetenzen werden im Laufe des Studiums erlernt.

Mit Deinen Vorwürfen trägst Du meiner Meinung nach dazu bei, Druck auf junge Menschen zu vergrößern. Die stehen schon sowieso unter Strom, weil von ihnen heute höhere Bildungsabschlüsse in kürzerer Zeit abverlangt werden. Vorherige Generationen mußten aus existentiellen Gründen nicht alle aufs Gymnasium, und fingen zudem ein Studium mit 20-22 Jahren an. Die damaligen Studienbeginner waren besser in ihrer Persönlichkeit gereift und damit selbstsicherer als heutige. Und statt ihnen einen dringend benötigten Halt zu bieten, läßt Du sie mit Deiner destruktiven Aufzählung von undefinierten Mängeln verunsichert zurück.
[...]
Jedenfalls habe ich beim "output" (sprich Reifeprüfung) tolle Prüfungen erlebt, und höchst peinliche. 35 Jahre an der pädagogischen Front sind Anschauungsmaterial genug. Noch Feagen ??
Zuletzt geändert von Brainiac am Mo 25. Jan 2016, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [MOD] ad hominem Spam
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von frems »

Fuerst_48 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 16:52)

Zielstrebigkeit sollte jeden Studierenden auszeichnen. Stipendien für minder Bemittelte sollten selbstverständlich sein. Meinetwegen an nachweisbare Erfolge gebunden.
Was es an div. UNIS für seltsame Vögel gibt, durfte ich in meinen insgesamt 4 Fächern intensiv durchleben.
Gibt's unter Studenten wie unter Dozenten halt immer. Gerade in den 80ern und 90ern, als viele Hochschulen expandierten bzw. gegründet wurden, hat man aus der "Not" heraus einige Professoren eingestellt, bei denen sich alle Kollegen fragen, wie das möglich gewesen sein kann. Da scheitern manche Professoren schon daran, dass vor einem Satzzeichen kein Leerzeichen kommt. Von ihren "Forschungsergebnissen" ganz zu schweigen: http://www.ostfalia.de/cms/de/pws/turtur/FundE

Wer nicht zielstrebig ist, wird halt keinen Abschluss kriegen. Das gehört dazu und dafür gibt es ja die Prüfungen an Hochschulen, die alle bestanden werden müssen, wenn man einen Abschluss erlangen möchte. Wäre jeder Abiturient schon "perfekt", könnte man sich das sparen und gleich das Diplom aushändigen.
Labskaus!

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Demolit

Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Demolit »

Fuerst_48 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 16:56)

[...]
Jedenfalls habe ich beim "output" (sprich Reifeprüfung) tolle Prüfungen erlebt, und höchst peinliche. 35 Jahre an der pädagogischen Front sind Anschauungsmaterial genug. Noch Feagen ??

lach....ist unglaublich, was heute gemeint wird, was die Uni so leisten muss und abkönnen muss....man möge sich Erstseminaristen mal antun...Manchmal fragte man sich, ob die in der Schule waren... ( ganz ernsthaft, man möge sich die Anzahl der Studienabbrecher mal anschauen, die steigt seit der ? ten Bildunsgreform)

lach und echt ;)
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Fuerst_48 »

Demolit hat geschrieben:(24 Jan 2016, 18:05)

lach....ist unglaublich, was heute gemeint wird, was die Uni so leisten muss und abkönnen muss....man möge sich Erstseminaristen mal antun...Manchmal fragte man sich, ob die in der Schule waren... ( ganz ernsthaft, man möge sich die Anzahl der Studienabbrecher mal anschauen, die steigt seit der ? ten Bildunsgreform)

lach und echt ;)
Schön zu lesen, dass mal jemand glaubt, was in Sachen Bildungsniedergang läuft.
Wenn es so weiter geht, wird bald der "aufrechte Gang" für das ABI reichen.
Ein Beispiel aus jüngsten Tagen : Erzählte mir ein Kollege über einen Kandidaten, der eine schriftliche Reifeprüfung wegen negativer Beurteilung der 1.Arbeit zu schreiben hatte.
1) kam er zum Termin 10 Minuten zu spät und 2)hatte er weder Füllfeder noch Kugelschreiber mit. Soweit der Bericht des Aufsicht Führenden, der das meinem Kollegen erzählt hatte.
(Noch Fragen??)
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frems
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von frems »

Demolit hat geschrieben:(24 Jan 2016, 18:05)

lach....ist unglaublich, was heute gemeint wird, was die Uni so leisten muss und abkönnen muss....man möge sich Erstseminaristen mal antun...Manchmal fragte man sich, ob die in der Schule waren... ( ganz ernsthaft, man möge sich die Anzahl der Studienabbrecher mal anschauen, die steigt seit der ? ten Bildunsgreform)

lach und echt ;)
Die Anzahl der Studienabbrecher steigt nicht, sondern ist konstant. An Hochschulen, die gedanklich nicht im 19. Jahrhundert feststecken, sinkt sie sogar. Müsste man sich aber informieren und sowas hat man früher halt nie gelernt. Beispiel aus dem MINT-Bereich:
Doch er hatte auch gute Nachrichten, die wenig Echo fanden: Die Universitäten konnten in den letzten Jahren den Anteil der Studienabbrecher um 16 (Elektrotechnik) und 17 (Maschinenbau) Prozentpunkte senken. Zudem konnte bei den Bachelorstudiengängen die Abbrecherquote in den Fächern Mathematik und Informatik verringert werden.
http://www.zeit.de/2015/19/studienabbru ... ettansicht

Wie das gelingt, steht im Text. Einfach mal mutig sein und lesen. Echt. :)
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Fuerst_48 »

frems hat geschrieben:(24 Jan 2016, 18:14)

Die Anzahl der Studienabbrecher steigt nicht, sondern ist konstant. An Hochschulen, die gedanklich nicht im 19. Jahrhundert feststecken, sinkt sie sogar. Müsste man sich aber informieren und sowas hat man früher halt nie gelernt. Beispiel aus dem MINT-Bereich:


http://www.zeit.de/2015/19/studienabbru ... ettansicht

Wie das gelingt, steht im Text. Einfach mal mutig sein und lesen. Echt. :)
Man ist als Prüfer bei der Reifeprüfung massiv unter Druck: Von der Schulleitung, vom vorgestzten Amt, vom Ministerium, von Elternseite sowieso.Und Durchfallen ist ohnedies verpönt.
Die begehrten Studien solcher Kandidaten sind dann Soziologie, Journalistik, Psychologie und ähnliches an simplen Richtungen. Die Dropout-Rate in Medizin ist steigend, was niemanden wundern darf.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Adlerauge »

In welchen Ländern?
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von frems »

Fuerst_48 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 18:22)

Man ist als Prüfer bei der Reifeprüfung massiv unter Druck: Von der Schulleitung, vom vorgestzten Amt, vom Ministerium, von Elternseite sowieso.Und Durchfallen ist ohnedies verpönt.
Die begehrten Studien solcher Kandidaten sind dann Soziologie, Journalistik, Psychologie und ähnliches an simplen Richtungen. Die Dropout-Rate in Medizin ist steigend, was niemanden wundern darf.
Naja, die Medizin ist nun auch nicht dafür bekannt, modern zu sein. Und ein Abbruch muss nicht durch mangelnde Leistung entstehen. Gerade in dem Link geht es auch schlicht um Aufklärung, da viele (angehende) Studenten falsche Erwartungen vom Unialltag und von ihrem Fach haben. Da wechselt schon mal jemand in den ersten zwei Semestern das Fach, was als Abbruch gilt, selbst wenn er sich an der selben Universität nochmal immatrikuliert. Da kann man relativ günstig und ohne großen Aufwand vorsorgen, um solche Fälle drastisch zu reduzieren. Nur zu jammern, die Jugend sei doch so dumm, nützt herzlich wenig. Vor allem weil sie heute viel höher qualifiziert ist für ein Studium als frühere Jahrgänge. Was auf der Strecke bleibt, ist aber oft die Reife.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Fuerst_48 »

frems hat geschrieben:(24 Jan 2016, 18:30)

Naja, die Medizin ist nun auch nicht dafür bekannt, modern zu sein. Und ein Abbruch muss nicht durch mangelnde Leistung entstehen. Gerade in dem Link geht es auch schlicht um Aufklärung, da viele (angehende) Studenten falsche Erwartungen vom Unialltag und von ihrem Fach haben. Da wechselt schon mal jemand in den ersten zwei Semestern das Fach, was als Abbruch gilt, selbst wenn er sich an der selben Universität nochmal immatrikuliert. Da kann man relativ günstig und ohne großen Aufwand vorsorgen, um solche Fälle drastisch zu reduzieren. Nur zu jammern, die Jugend sei doch so dumm, nützt herzlich wenig. Vor allem weil sie heute viel höher qualifiziert ist für ein Studium als frühere Jahrgänge. Was auf der Strecke bleibt, ist aber oft die Reife.
REIFE!
Ich hatte mal einen Externisten-Kandidaten, dem fehlte der Gegenstand Psychologie/Philosophie für ein Jus-Studium. Seine mündliche Prüfung hätten Schüler der Abitur/Maturaklasse miterleben sollen. Das war eine brilliante Sache. Nach 5 Jahren Berufspraxis ist das natürlich ein anderer Zugang zum Stoff.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von frems »

Fuerst_48 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 18:44)

REIFE!
Ich hatte mal einen Externisten-Kandidaten, dem fehlte der Gegenstand Psychologie/Philosophie für ein Jus-Studium. Seine mündliche Prüfung hätten Schüler der Abitur/Maturaklasse miterleben sollen. Das war eine brilliante Sache. Nach 5 Jahren Berufspraxis ist das natürlich ein anderer Zugang zum Stoff.
Ich hatte schon befürchtet, Du seist Ösi, als Du "Studien" statt "Studiengänge" schriebst. Mir ist nur die Entwicklung von Schulen und Hochschulen in Deutschland bekannt.

Jedenfalls ist es nicht verwunderlich, dass es an Reife mangelt, wenn ein Schuljahr gestrichen wird und zugleich (bei Männern) die Wehrpflicht. Durch den Ausbau der Ganztagsschulen und der Zunahme an Prüfungen/Hausaufgaben fehlt vielen auch die Zeit, sich mal mit anderen Dingen zu beschäftigen. Dann sind sie mit 17 in einem Hörsaal und kannten bisher nichts als die Schulwelt, die mit einem Studium nicht viel gemein hat. Da hilft es auch nicht, wenn man den Wunsch einiger frustrierter Dozenten nachkommt und auf Schulen dafür sorgt, dass jeder Abiturient schon das nötige Fachwissen für die ersten Semester mitbringt.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Fuerst_48 »

frems hat geschrieben:(24 Jan 2016, 18:46)

Ich hatte schon befürchtet, Du seist Ösi, als Du "Studien" statt "Studiengänge" schriebst. Mir ist nur die Entwicklung von Schulen und Hochschulen in Deutschland bekannt.

Jedenfalls ist es nicht verwunderlich, dass es an Reife mangelt, wenn ein Schuljahr gestrichen wird und zugleich (bei Männern) die Wehrpflicht. Durch den Ausbau der Ganztagsschulen und der Zunahme an Prüfungen/Hausaufgaben fehlt vielen auch die Zeit, sich mal mit anderen Dingen zu beschäftigen. Dann sind sie mit 17 in einem Hörsaal und kannten bisher nichts als die Schulwelt, die mit einem Studium nicht viel gemein hat. Da hilft es auch nicht, wenn man den Wunsch einiger frustrierter Dozenten nachkommt und auf Schulen dafür sorgt, dass jeder Abiturient schon das nötige Fachwissen für die ersten Semester mitbringt.
Den Gegenstand Philosophischer Einführungsunterricht gibt es nur in wenigen Bundesländern. Das ist mir in Erinnerung, als ich auf Stellensuche war. Zu meiner Zeit hat man uns mit dem Lasso gefangen, weil da Lehrkräftemangel war. Ein Umstand, der heute wieder akut wird. Mathematik oder Physik sind wieder gefragt, aber es gibt kaum Absolventen. Die neuen Abschlüsse mit Master und Bachelor kann ich nicht abschätzen.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von frems »

Fuerst_48 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 19:30)

Den Gegenstand Philosophischer Einführungsunterricht gibt es nur in wenigen Bundesländern. Das ist mir in Erinnerung, als ich auf Stellensuche war. Zu meiner Zeit hat man uns mit dem Lasso gefangen, weil da Lehrkräftemangel war. Ein Umstand, der heute wieder akut wird. Mathematik oder Physik sind wieder gefragt, aber es gibt kaum Absolventen. Die neuen Abschlüsse mit Master und Bachelor kann ich nicht abschätzen.
In Österreich ist die Situation ja auch etwas anders. Da kann sich ja jeder in jedes Fach einfach so einschreiben (von wenigen Ausnahmen wie Medizin abgesehen). In Deutschland ginge das nicht, da viele Studiengänge stark gedeckelt werden. Die meisten Plätze gibt es in den Fächern, die die höchste Nachfrage haben. Selbst an beliebten Studienstandorten wie Berlin kann man Informatik an mehreren Hochschulen NC-frei studieren. Will man lieber Kulturwissenschaften studieren, braucht man schon ein Abi mit 1,0. Hin und wieder schlägt aber der sogenannte Schweinezyklus durch. Ist die Nachfrage groß, werden schnell die Angebote ausgebaut und um Studenten geworben, denen man rosige Aussichten prophezeit. Und nach fünf, sechs, sieben Jahren sind sie fertig mit Tausenden Kommilitonen, obwohl's nicht genug Arbeitsplätze gibt. Aber so ist das halt. Ein Studium sollte auch noch andere Ansprüche haben.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Fuerst_48 »

frems hat geschrieben:(24 Jan 2016, 19:40)

In Österreich ist die Situation ja auch etwas anders. Da kann sich ja jeder in jedes Fach einfach so einschreiben (von wenigen Ausnahmen wie Medizin abgesehen). In Deutschland ginge das nicht, da viele Studiengänge stark gedeckelt werden. Die meisten Plätze gibt es in den Fächern, die die höchste Nachfrage haben. Selbst an beliebten Studienstandorten wie Berlin kann man Informatik an mehreren Hochschulen NC-frei studieren. Will man lieber Kulturwissenschaften studieren, braucht man schon ein Abi mit 1,0. Hin und wieder schlägt aber der sogenannte Schweinezyklus durch. Ist die Nachfrage groß, werden schnell die Angebote ausgebaut und um Studenten geworben, denen man rosige Aussichten prophezeit. Und nach fünf, sechs, sieben Jahren sind sie fertig mit Tausenden Kommilitonen, obwohl's nicht genug Arbeitsplätze gibt. Aber so ist das halt. Ein Studium sollte auch noch andere Ansprüche haben.
Ja, das siehst du richtig. Eine Beschränkung in Bezug auf den Notenschnitt gibt es bei uns nicht. Ein Ausleseverfahren für Medizin-Interessenten aber schon, wobei ein Anteil an Studienplätzen für Ausländer (konkret für Deutsche) eingeplant ist.
Selbst meine Studienfächer-Kombination hat eine Genehmigung von Seiten des Ministeriums gebraucht, weil der "seinerzeitige Bedarf dafür gering sein wird". So die wörtliche Begründung. (1969) Also sind Zugangsbeschränkungen nicht so ganz neu.[...]
Zuletzt geändert von Brainiac am Mo 25. Jan 2016, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Adlerauge »

Bei uns braucht man bei einigen Studien ein Latein Abitur.
http://www.aufnahmepruefung.at/latinum/
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Nomen Nescio »

Fuerst_48 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 19:30)

Den Gegenstand Philosophischer Einführungsunterricht gibt es nur in wenigen Bundesländern. Das ist mir in Erinnerung, als ich auf Stellensuche war. Zu meiner Zeit hat man uns mit dem Lasso gefangen, weil da Lehrkräftemangel war. Ein Umstand, der heute wieder akut wird. Mathematik oder Physik sind wieder gefragt, aber es gibt kaum Absolventen. Die neuen Abschlüsse mit Master und Bachelor kann ich nicht abschätzen.
ich fürchte, lieber fürst, daß ich jetzt in der kirche fluche. denn philosophie und meine person haben einander nie gut ertragen. ich fand nietzsche unbegreiflich. der braune parteiideologe mit seinem mythus habe ich einfach beiseite gelegt. aber auch kant, hegel, rousseau, usw... wirklich, sie sprachen eine andere sprache als ich.

bei mir muß es logische ursachen und folgen geben. darum war ich auch nicht gut in psychologie und psychiatrie. für mich sind das »black boxes«. was willst du denn mit personen machen, die wie ich fast eine aversion gegen philosophie entwickelt haben?

trotz meiner lücken habe ich doch ein ausgebreites kenntnisfeld. weiß ich vllt mehr von einigen spezifischen (kultur)gebieten als der durchschnittsmensch.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Nomen Nescio »

Adlerauge hat geschrieben:(24 Jan 2016, 19:53)

Bei uns braucht man bei einigen Studien ein Latein Abitur.
http://www.aufnahmepruefung.at/latinum/
ich würde jetzt komplett versagen. hatte meine abitur 1960 oder 1961. und brauchte TOTE sprachen nie. es war nur verschwendung, sage ich jetzt.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Fuerst_48 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(24 Jan 2016, 19:55)

ich fürchte, lieber fürst, daß ich jetzt in der kirche fluche. denn philosophie und meine person haben einander nie gut ertragen. ich fand nietzsche unbegreiflich. der braune parteiideologe mit seinem mythus habe ich einfach beiseite gelegt. aber auch kant, hegel, rousseau, usw... wirklich, sie sprachen eine andere sprache als ich.

bei mir muß es logische ursachen und folgen geben. darum war ich auch nicht gut in psychologie und psychiatrie. für mich sind das »black boxes«. was willst du denn mit personen machen, die wie ich fast eine aversion gegen philosophie entwickelt haben?

trotz meiner lücken habe ich doch ein ausgebreites kenntnisfeld. weiß ich vllt mehr von einigen spezifischen (kultur)gebieten als der durchschnittsmensch.
Nachvollziehbar, mein Lieber!!
Ich hatte es weder im Studium, noch im Unterricht mit ideologie-schwangeren Denkern. Bin mehr auf der Seite der Sprachphilosophie (Wittgenstein, Quine, Kutschera, etc) und der Wissenschaftstheorie (Weingartner, Popper Carnap) daheim gewesen.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von frems »

Fuerst_48 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 19:51)

Ja, das siehst du richtig. Eine Beschränkung in Bezug auf den Notenschnitt gibt es bei uns nicht. Ein Ausleseverfahren für Medizin-Interessenten aber schon, wobei ein Anteil an Studienplätzen für Ausländer (konkret für Deutsche) eingeplant ist.
Selbst meine Studienfächer-Kombination hat eine Genehmigung von Seiten des Ministeriums gebraucht, weil der "seinerzeitige Bedarf dafür gering sein wird". So die wörtliche Begründung. (1969) Also sind Zugangsbeschränkungen nicht so ganz neu. [...]
Ich war jedenfalls früher überrascht, als ich während einer Wien-Exkursion überlegte, ein Studium an der TU aufzunehmen. Als ich einen Prof fragte, wo ich mich denn bewerben könne (ich fand nichts), meinte er nur: "Bewerben? Immatrikulieren!". Kleiner Kulturschock. Habe mich dann aber doch für einen deutschen Standort entschieden. Die Sprüche über "Deutschenschwemme" und "NC-Flüchtlinge" gingen mir schon bei meinem kurzen Aufenthalt auf den Keks. Aber schön ist die Stadt.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Nightwatch »

Fuerst_48 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 19:51)

Ja, das siehst du richtig. Eine Beschränkung in Bezug auf den Notenschnitt gibt es bei uns nicht. Ein Ausleseverfahren für Medizin-Interessenten aber schon, wobei ein Anteil an Studienplätzen für Ausländer (konkret für Deutsche) eingeplant ist.
Selbst meine Studienfächer-Kombination hat eine Genehmigung von Seiten des Ministeriums gebraucht, weil der "seinerzeitige Bedarf dafür gering sein wird". So die wörtliche Begründung. (1969) Also sind Zugangsbeschränkungen nicht so ganz neu.[...]
[...]

Interessant finde ich, daß Du Dich vornehmlich über das Fehlen der soft skills oder besser Sekundärtugenden beklagst, die es als Schulfach nicht gibt und so auch nicht direkt vermittelt werden. Gibt es pädagogische Herangehensweisen, um soft skills zu fördern und wie sehen sie aus?
Zuletzt geändert von Brainiac am Mo 25. Jan 2016, 17:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Fuerst_48 »

Nightwatch hat geschrieben:(24 Jan 2016, 20:10)

[...]

Interessant finde ich, daß Du Dich vornehmlich über das Fehlen der soft skills oder besser Sekundärtugenden beklagst, die es als Schulfach nicht gibt und so auch nicht direkt vermittelt werden. Gibt es pädagogische Herangehensweisen, um soft skills zu fördern und wie sehen sie aus?
[...]
Liegen die UNI-Systeme in Deutschland und bei uns so weit auseinander ??
Oder hat es damit zu tun, dass mein Studium 1969 bis 1974 war ?
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Fuerst_48 »

frems hat geschrieben:(24 Jan 2016, 20:09)

Ich war jedenfalls früher überrascht, als ich während einer Wien-Exkursion überlegte, ein Studium an der TU aufzunehmen. Als ich einen Prof fragte, wo ich mich denn bewerben könne (ich fand nichts), meinte er nur: "Bewerben? Immatrikulieren!". Kleiner Kulturschock. Habe mich dann aber doch für einen deutschen Standort entschieden. Die Sprüche über "Deutschenschwemme" und "NC-Flüchtlinge" gingen mir schon bei meinem kurzen Aufenthalt auf den Keks. Aber schön ist die Stadt.
Die zitierte Schwemme hat mit dem Numerus Clausus bei Euch zu tun und auch mit der nicht gegebenen Sprachbarriere zwischen beiden Ländern, trotz Egon Fridells Sager...
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von frems »

Nightwatch hat geschrieben:(24 Jan 2016, 20:10)

[...]

Interessant finde ich, daß Du Dich vornehmlich über das Fehlen der soft skills oder besser Sekundärtugenden beklagst, die es als Schulfach nicht gibt und so auch nicht direkt vermittelt werden. Gibt es pädagogische Herangehensweisen, um soft skills zu fördern und wie sehen sie aus?
Bei uns werden spätestens in der Oberstufe soft skills gefördert, also Team- und Projektarbeit, Präsentationen, Moderation/Mediation, interkulturelle Kompetenz, Diskussionen usw. usf. Brauchen die meisten Studenten schon im ersten Semester. Da sind ältere Dozenten eher überrascht, weil sie in ihren Studienzeiten häufig erst am Ende mal ein Referat hielten und das entsprechend unsouverän ablief.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von frems »

Fuerst_48 hat geschrieben:(24 Jan 2016, 20:15)

Die zitierte Schwemme hat mit dem Numerus Clausus bei Euch zu tun und auch mit der nicht gegebenen Sprachbarriere zwischen beiden Ländern, trotz Egon Fridells Sager...
Ich kann auch nachvollziehen, dass es viele Österreicher stört, wenn viele Deutsche deshalb nach Österreich kommen und nach dem Studium häufig wieder abhauen. Ich wollte mir den Vorwurf aber nicht antun, da ich trotz NC problemlos in Deutschland studieren konnte und es in einigen Städten für das Fach gar keinen NC gab. Jeden Tag pauschal angemacht zu werden, ist nun nichts, was ich über Jahre ertragen möchte; erst recht nicht, wenn der Vorwurf nicht zutrifft.
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Re: Abitur nach 14 Jahren

Beitrag von Fuerst_48 »

Alles klar soweit.
Schönen Sonntagabend noch.
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