Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

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Gretel
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Gretel »

Bleibtreu » Fr 16. Jan 2015, 19:15 hat geschrieben: Du nanntest auch nicht Einstein, bei dem es sich nu anders verhält, sondern "Kopernikus, Galilei, Kepler, Newton" - hätten die es sich in ihrer Zeit leisten können den Spiritus zu leugnen oder gar nur Zweifel an zu melden? Nein, definitiv nicht.


Du schreibst in anderen Worten dasselbe wie ich. Ist dir das nicht aufgefallen?
===> Die waren auch mehr Wissenschaftler, als Gläubige. [...] Wer den Glauben Vorne an stellt, der fragt nicht, weil er keine Fragen hat


Atheismus ist schlicht das NichtVorhandensein eines Glaubens an einen Spiritus. Atheismus ist kein Glaube, sondern die Abwesenheit eines Glaubens. Es ist ein Konstrukt der Theisten, dass ein Atheist einen Glauben haben müsse, weil sie nicht wahrhaben wollen, dass ein Atheist ohne einen ErsatzGlauben auskommt. Das sprengt eure VorstellungsWelt. :)
Kopernikus war Domherr.
Galilei war tiefgläubig.
Kepler war ev. Theologe.
Newton war Christ und Unitarier - und Alchemist.

und - wie gesagt - die Klöster waren die Träger der Wissenschaften. - Die Mönche und Nonnen waren gewiss alles heimliche Atheisten - sonst kann das ja gar nicht sein!


Was deine Vorstellungswelt betrifft, so scheint sie nicht sehr ausgeprägt zu sein - Du kannst Dir nicht nur keinen Gott vorstellen, sondern nicht mal Gesellschaft und Religion im Mittelalter. ;)

Und ja: Atheisten glauben nicht, dass es hinter flachem Materialismus noch etwas anderes gibt.
Sie mögen aber das Wort nicht - sie möchten es gerne "wissen" nennen.
Zuletzt geändert von Gretel am Fr 16. Jan 2015, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Provokateur »

Darwin war auch Geistlicher.

Er hat aber auch mal einen Fuchs mit einem Geologenhammer erschlagen, was ich an sich schon ziemlich witzig finde.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von frems »

Gretel » Fr 16. Jan 2015, 20:30 hat geschrieben: Sie mögen aber das Wort nicht - sie möchten es gerne "wissen" nennen.
Genau genommen wollen dies Abrahamisten und nicht Atheisten. Die Beweispflicht liegt woanders. Gern geschehen.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Martin** »

Provokateur » Fr 16. Jan 2015, 19:23 hat geschrieben: Ich bin übrigens kein Theist, ich bin Agnostiker.
d.h. ein Unentschlossener?
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Provokateur »

Nein. Ich lehne nur die Machbarkeit einer jeden Aussage, ob es ein höheres Wesen geben kann oder nicht, ab.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Bleibtreu »

Gretel » Fr 16. Jan 2015, 20:30 hat geschrieben: Was deine Vorstellungswelt betrifft, so scheint sie nicht sehr ausgeprägt zu sein - Du kannst Dir nicht nur keinen Gott vorstellen, sondern nicht mal Gesellschaft und Religion im Mittelalter. ;)
Doch keifendes Gretelchen, die kann ich mir sogar sehr gut vorstellen, dank Wissen + Forschung! :eek: :)

Und wenn dir soviel an Klöstern und was sie lehrten und warum gelegen ist, und am damaligen Zustand von Bildung, Wissenschaft, Religion und Gesellschaft, dann eröffne doch endlich mal einen Strang dazu, worauf auch Dark Angel dich schon mal hinwies. DAS Thema ist nämlich nicht mit 2 hingerotzten SatzPostulaten, einem Link und AdPersonamTouretteAnfällen abgehandelt. Auch wenn du es nun zum xten Mal auf die Tour versuchst. So blöde wie du hoffst, sind Viele dann doch nicht. :p
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Provokateur »

Der Montheismus hat übrigens den Weg zur Forschung geebnet, wie wir sie heute kennen.

Denn wenn man annimmt, dass es nur einen Gott gibt, der allmächtig ist, fragt man sich, warum es ein Gewitter gibt - Polytheisten können dies relativ einfach auf den Streit zwischen zwei Göttern zurückführen.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Zunder »

Provokateur » Fr 16. Jan 2015, 20:48 hat geschrieben:Der Montheismus hat übrigens den Weg zur Forschung geebnet, wie wir sie heute kennen.

Denn wenn man annimmt, dass es nur einen Gott gibt, der allmächtig ist, fragt man sich, warum es ein Gewitter gibt - Polytheisten können dies relativ einfach auf den Streit zwischen zwei Göttern zurückführen.
Umgekehrt.
Weil man fragt, warum es ein Gewitter gibt, entstehen die Götter.

Das Kausalitätsdenken führt bis in die Bereiche, die empirisch nicht mehr faßbar sind. Die Götter hocken auf dem Olymp bis einer nachschaut. Dann sind sie weg. Und wenn das Göttliche komplett ins Jenseits verbannt wird, kann auch keiner mehr nachschauen.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Zvi Back »

Bleibtreu » Fr 16. Jan 2015, 19:49 hat geschrieben: Nein, die Aussage dass da nichts ist woran man glauben müsse beruht schlicht darauf, dass nichts darauf hinweist, es keinen Grund zur Annahme gibt, dass da etwas ist. Übrigens eine Sichtweise, die die meisten Agnostiker, du scheinbar nicht, teilen. Ersetz mal Spiritus durch die von mir vorhin schon genannten rosa Einhorn oder fliegende Schweine im Weltall. Und dann frag dich mal selbst, wie sinnvoll es ist deren Existenz anzunehmen. :)
Naja so leicht kann man es sich nicht machen als Agnostiker, zumal es da auch Abstufungen gibt.
Ansonsten ist man Atheist der nur einen schicken Namen gibt, der z.Z. "in" ist.
Ich bin da eher beim Provokateur, ausser die Aussage zum Gewitter, die ist für mich unlogisch.
Zuletzt geändert von Zvi Back am Sa 17. Jan 2015, 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Bleibtreu »

Zvi Back » Sa 17. Jan 2015, 10:00 hat geschrieben:Naja so leicht kann man es sich nicht machen als Agnostiker, zumal es da auch Abstufungen gibt.
Er macht es sich ja leicht: "von dem wir garnix wissen können." Das postuliert er und dann bleibt er stehen, statt weiter zu denken.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 6#p2926786
Ansonsten ist man Atheist der nur einen schicken Namen gibt, der z.Z. "in" ist.
Das ist eine Unterstellung. Ich orientiere mich nicht daran was "in" ist, so viel Arroganz leiste ich mir und ich bin schon lange Atheistin.
Ich bin da eher beim Provokateur, ausser die Aussage zum Gewitter, die ist für mich unlogisch.
Ich halte dich nicht davon ab zu argumentieren. Auf geht's. :)
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Umetarek »

Provokateur » Fr 16. Jan 2015, 20:15 hat geschrieben:Ich sage nicht, dass es einen Gott gibt, den wir nicht erkennen können.

Ich sage, dass keine Aussage über einen Gott möglich ist, bis hin zu seiner Existenz oder Nicht-Existenz.
Solche differenzierten Aussagen machst du auch zu unsichtbaren rosa Einhörnern? Und wenn nicht, warum?
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Boraiel »

Aus eigener Erfahrung: Ich hatte 9,5 Jahre Religionsunterricht in der Schule und bin dann von einer katholischen Privatschule auf ein staatliches Gymnasium gewechselt, weil ich u.a. Religion nicht weiter belegen wollte, was man auf der Privatschule bis zum Ende des Abiturs muss. Ich bin - ehrlich gesagt - durchaus etwas stolz auf diese Entscheidung, nicht weil der stattdessen genommene Philosophie Unterricht so gut war (war er allgemein nicht, obwohl ich dort die wichtigsten Punkt während meiner ganzen Schulzeit gelernt habe), sondern weil das konsequent war (ich konnte mich partout nicht anfreunden mit weiterem Religionsunterricht) und Unabhängigkeit gezeigt hat.
Beim Religionsunterricht in der Grundschule erinnere ich mich an noch an einem strengen, ein bisschen Angst einflößenden (was auch daran lag, dass ich Religion als eines der wenigen Fächer nicht bei meiner Klassenlehrerin hatte), alten Lehrer (eigentlich ist er durchaus ganz nett). Viel mitgenommen habe ich von dem Unterricht nicht, wir haben ein bisschen was ausgemalt, ein paar Geschichten gehört und das war es eigentlich auch schon. Später hatte ich dann, soweit ich mich erinnere, Kommunionsunterricht durch den Pfarrer in der wörtlichen Grundschule (statt Religion!?), hier erinnere ich mich auch vor allem daran, dass mich zum ersten Mal ein Lehrer richtig angepflaumt hat. Ich hatte scheinbar irgendetwas falsches gesagt und der Pfarrer schreit mich plötzlich an und die Klasse wird sofort mucksmäuschenstill. Später auf den katholischen Gymnasium habe ich durch den Religionsunterricht dann verstanden, welche Bedeutung die über Jahr verteilten Feiertage überhaupt haben. Kulturell hat mir das durchaus etwas gebracht und der Unterricht war auch relativ entspannend. Wir haben auch einige Fragen (Theodizee etc.) behandelt, andere Religionen wurden vorstellt, Werte besprochen (Religion sollte auf keinen Fall ersatzlos gestrichen werden). Es gab auch immer wieder Schulgottesdienste, welche ich zusammen mit Ansprache des Rektors zu Beginn und zu Ende des Schuljahres sehr positiv empfunden habe (das habe ich vermisst auf der staatlichen Schule nachher). Es gab dann noch Tage religiöser Orientierung bei denen wir in einem Kloster nahe Düsseldorf waren, auf denen ich mich aber so gar nicht religiös orientiert habe. Und dann bin ich irgendwann gewechselt und hatte keinen Religionsunterricht mehr.
Wäre ein guter Ethikunterricht nicht heutzutage besser als Religionsunterricht?
Gerade in der Grundschule hat mich dieser mehr verwirrt als geholfen, da wäre ein zeitgenössischer Ethikunterricht, der mit aktuellen Erzählungen Werte vermittelt, besser. In der weiterführenden Schule finde ich einen gemischten Religions-, Ethik- und Philosophieunterricht eigentlich nicht verkehrt, dabei sollten die Weltreligionen vorgestellt werden und ein besonderes Augenmerk auf die hier prägenden Religionen (d.h. das Christentum) und die Religionen der Eltern der Kinder gelegt werden (d.h. meist auch das Christentum oder in einigen Gebieten auch der Islam). Das war bei meinem Religionsunterricht auch der Fall, philosophische Themen z.B. Platons Höhlengleichnis kamen zu kurz.
Den Religionsunterricht über die gesamte Schullaufbahn abzuschaffen halte ich für falsch, denn ein prägendes Element dieser Gesellschaft würde einerseits nicht vermittelt werden und andererseits würde man die alleinige Deutungshoheit aus Sicht der Kinder über das Christentum, den Islam etc. den Pfarrern und Imanen überlassen würde ohne die Rahmensetzungen des heutigen Staates. (Ich hatte auch vorgeschlagen im Nahen Osten den Religionsunterricht in die Schulen zu bringen, um eben eine friedliche Auslegung der entsprechenden Religion zu lehren; auch wenn die dortigen Staaten selber weit aus weniger tolerant sind)
Zuletzt geändert von Boraiel am Sa 17. Jan 2015, 12:50, insgesamt 1-mal geändert.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Provokateur »

Umetarek » Sa 17. Jan 2015, 11:14 hat geschrieben: Solche differenzierten Aussagen machst du auch zu unsichtbaren rosa Einhörnern? Und wenn nicht, warum?
Also wenn es dir wichtig ist:

Ich kann dir weder beweisen noch widerlegen, dass es ein unsichtbares rosa Einhorn gibt. Oder Schweine im Weltall. Ich denke auch nicht, dass es eine Auswirkung auf unser Leben hätte, egal, ob es sie gäbe oder nicht.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Umetarek »

Provokateur » Sa 17. Jan 2015, 11:41 hat geschrieben:
Also wenn es dir wichtig ist:

Ich kann dir weder beweisen noch widerlegen, dass es ein unsichtbares rosa Einhorn gibt. Oder Schweine im Weltall. Ich denke auch nicht, dass es eine Auswirkung auf unser Leben hätte, egal, ob es sie gäbe oder nicht.
Und würdest du sagen, wenn dein Sohn dir etwas von einem unsichtbaren Monster unter seinem Bett erzählen würde?
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Provokateur »

Ich würde ihm ein Monster-Abwehrspray auf den Nachttisch stellen (Sprühflasche gefüllt mit Wasser und etwas Desinfektionsmittel und Parfüm, damit der Geruch ein anderer ist).

Wenn das nicht hilft, würde ich mit der Schreckschusspistole einige Schuss unters Bett abgeben. Monster tot.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Zvi Back »

Bleibtreu » Sa 17. Jan 2015, 11:11 hat geschrieben: Er macht es sich ja leicht: "von dem wir garnix wissen können." Das postuliert er und dann bleibt er stehen, statt weiter zu denken.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 6#p2926786

Das ist eine Unterstellung. Ich orientiere mich nicht daran was "in" ist, so viel Arroganz leiste ich mir und ich bin schon lange Atheistin.


Ich halte dich nicht davon ab zu argumentieren. Auf geht's. :)
Ich gebe zu, ich hab nicht sehr weit zurück gelesen.
Ich meine garantiert nicht dich, wenn ich davon sprach, dass Agnostiker sein z.Z. "in" ist,
sondern ich kenne in meinem Umfeld so einige die sich so bezeichnen, aber wenn man länger diskutiert,
sind sie absolute Atheisten. Was ja auch völlig Ok ist.

Ich bin in dieser Frage wirklich sehr zweifelnd in jede Richtung.
Wobei ich mir sage, dass eine Welt ohne "Gott", was immer das ist, eigentlich mehr
"Angst" macht, denn für mich bedeutet dies, dass unsere Welt im Prinzip
determiniert ist.
Und eine komplette Determination würde natürlich uns Menschen nicht ausschliessen.
Welche Konsequenz das hätte ist einfach gruselig. Ein freier Wille wäre eine Illusion.
Was ich für mich persönlich ablehne sind Religionen. Da bin ich davon überzeugt, dass
dies eine Erfindungen der Menschen ist.
Aber das ist wirklich nur angerissen, von dem was ich dazu denke.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Umetarek »

Provokateur » Sa 17. Jan 2015, 11:46 hat geschrieben:Ich würde ihm ein Monster-Abwehrspray auf den Nachttisch stellen (Sprühflasche gefüllt mit Wasser und etwas Desinfektionsmittel und Parfüm, damit der Geruch ein anderer ist).

Wenn das nicht hilft, würde ich mit der Schreckschusspistole einige Schuss unters Bett abgeben. Monster tot.
Ok, vermutlich sehr effektiv, wenn es auch nicht die Wurzeln beseitigt, aber manchmal funktioniert das auch besser.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von firlefanz11 »

Wäre ein guter Ethikunterricht nicht heutzutage besser als Religionsunterricht?
Gerade in der Grundschule hat mich dieser mehr verwirrt als geholfen, ...
Und genau deshalb sage ich, dass es Reli erst ab der Mittelstufe geben sollte, wenn die Kids in der Lage sind das erzählte auch für sie richtig einzuordnen u. zu bewerten...
Und wie gesagt ohne Indoktrination sonder nur informativ.
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Oder
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Oder »

Moin, firlefanz11,

der Inhalt Deines Beitrages ist auch der Inhalt des Satzes des großen Philosophen
Arthur Schopenhauer, 17788 - 1860, :

"Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr
keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein!"


Zur Zeit werden immer noch Kleinkinder über die Taufe für die Kirchenorganisationen
rekrutiert und über den staatlich finanzierten Religionsunterricht für ein Leben lang
indoktriniert.


Kinder dürfen noch immer nicht ihre Religion frei wählen.

Gruß Oder
Religion ist heilbar!
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von BingoBurner »

Ich bin Religionen gegenüber sehr kritisch eingestellt.
Bin aber für den Religionsunterricht und auch für den Islamunterricht.

Eine Bekannte von mir hatte nur Ethik Unterricht und wusste von Religion fast nichts.
Dies empfand sie oftmals als Bildungslücke.
Da steht man dann in der sxithinischen Kapelle schaut sich das letzte Abendmal an und weiß nicht einmal was das ist.
Bei aller Kritik gegenüber Tora, Koran oder Bibel das sind eben auch Schatzkammern für Ethik und Moral.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von BingoBurner »

Ich bin Religionen gegenüber sehr kritisch eingestellt.
Bin aber für den Religionsunterricht und auch für den Islamunterricht.

Eine Bekannte von mir hatte nur Ethik Unterricht und wusste von Religion fast nichts.
Dies empfand sie oftmals als Bildungslücke.
Da steht man dann in der sxithinischen Kapelle schaut sich das letzte Abendmal an und weiß nicht einmal was das ist.
Bei aller Kritik gegenüber Tora, Koran oder Bibel das sind eben auch Schatzkammern für Ethik und Moral.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Martin** »

Zu meiner Schulzeit kam der Ethikunterricht auf.
Man konnte freiwillig zwischen Religion und Ethik wählen.
Deshalb musste man für die paar Schüler, die Ethik wählten,
einen extra Lehrer finanzieren.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Zunder »

Ich war einer der wenigen, die sich an meiner damaligen Schule vom Religionsunterricht abgemeldet haben. Den Ethik-Unterricht hat ein Deutschlehrer übernommen, der soweit ich mich erinnere auch katholische Religion unterrichtete. Ursprünglich wollte er Pfarrer werden, was die Schwangerschaft seiner Freundin aber vereitelte.

Der Ethik-Unterricht fand nachmittags statt, so daß man eigens dafür antanzen mußte. Das machte die Sache ziemlich unattraktiv, weshalb ich bald als einziger übrig blieb und der Betrieb eingestellt wurde. Im Abiturzeugnis wurde deshalb nicht nur Religion, sondern auch Ethik mit einem Strich benotet.

In der knapp bemessenen Zeit, in der Unterricht gehalten wurde, haben wir ein bißchen Vorsokratiker und noch weniger Freud gelesen. Das hat mich damals fast so brennend interessiert wie Religion.
Martin**

Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Martin** »

Zunder » Sa 24. Jan 2015, 14:59 hat geschrieben:Ich war einer der wenigen, die sich an meiner damaligen Schule vom Religionsunterricht abgemeldet haben. Den Ethik-Unterricht hat ein Deutschlehrer übernommen, der soweit ich mich erinnere auch katholische Religion unterrichtete. Ursprünglich wollte er Pfarrer werden, was die Schwangerschaft seiner Freundin aber vereitelte.

Der Ethik-Unterricht fand nachmittags statt, so daß man eigens dafür antanzen mußte. Das machte die Sache ziemlich unattraktiv, weshalb ich bald als einziger übrig blieb und der Betrieb eingestellt wurde. Im Abiturzeugnis wurde deshalb nicht nur Religion, sondern auch Ethik mit einem Strich benotet.

In der knapp bemessenen Zeit, in der Unterricht gehalten wurde, haben wir ein bißchen Vorsokratiker und noch weniger Freud gelesen. Das hat mich damals fast so brennend interessiert wie Religion.
Ich denke, dass das, was du im letzten Satz schreibst, zum Pflichtprogramm ab der 8. Klasse gehören sollte
und nicht als Alternative zum Religionsunterricht.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von pikant »

BingoBurner » Sa 24. Jan 2015, 11:57 hat geschrieben:Ich bin Religionen gegenüber sehr kritisch eingestellt.
Bin aber für den Religionsunterricht und auch für den Islamunterricht.

Eine Bekannte von mir hatte nur Ethik Unterricht und wusste von Religion fast nichts.
Dies empfand sie oftmals als Bildungslücke.
Da steht man dann in der sxithinischen Kapelle schaut sich das letzte Abendmal an und weiß nicht einmal was das ist.
Bei aller Kritik gegenüber Tora, Koran oder Bibel das sind eben auch Schatzkammern für Ethik und Moral.
Religionsunterricht ja, aber ausserhalb der Schule und privat!
wenn man schon Religionsunterricht an den Schulen gibt, dann auch Islam und natuerlich als Alternative Ehtik.

unser Nachbarland Luxembourg hat dem Religionsunterricht den Garaus gemacht.
dort wird es ab kommenden Schuljahr nur noch Ethikunterricht geben.
das ist der richtige Weg!
Martin**

Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Martin** »

Wenn man eine Volksabstimmung zu der Frage machen würde,
dann gäbe es eine deutliche Mehrheit für den Religionsunterricht.

Die beiden Kirchen sind immer noch die mit ganz weitem Abstand mitgliederstärksten Organisationen des Landes.

Natürlich soll auch die Schule nicht nach demokratischen Grundsätzen organisiert werden.
Genau deshalb sind ja die Lehrpläne und Bücher zunehmend aus der Retorte von mächtigen Wirtschaftsverbänden
oder der INSM usw., die über kaum Mitglieder verfügen.

Was beim Religionsunterricht in den Schulen noch hinzukommt, ist die Tatsache, dass er sich dann an
staatliche Rahmenbedingungen anpassen muss. Das hat gesamtesellschaftlich durchaus Vorteile.
pikant
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von pikant »

Martin** » Sa 24. Jan 2015, 15:39 hat geschrieben:Wenn man eine Volksabstimmung zu der Frage machen würde,
dann gäbe es eine deutliche Mehrheit für den Religionsunterricht.

Die beiden Kirchen sind immer noch die mit ganz weitem Abstand mitgliederstärksten Organisationen des Landes.
in Luxemburg, wo die Katholiken 38% der Bevoelkerung stellen war es genau umgekehrt
da haben gut 70% in der letzten Umfrage sich fuer die strikte Trennung von Kirche und Staat und gegen Religionsunterricht ausgesprochen
man wollte darueber ein Volksbefragung am 17. Juni durchfuehren, aber dadurch dass alle Kirchen nun diese Trennung akzeptiert haben und der Religionsunterricht entfaellt ist diese Volksbefragung nun hinfaellig geworden.

die Kirchen verlieren immer mehr Bedeutung im gesellschaftlichen Leben - das hat heute selbst der hoechste Vertreter der Katholiken in Luxembourg in einem Interview festgestellt und es verstanden, dass eine Regierung sich immer weiter von Glaubensfragen abkoppelt und weltliche Ansichten Platz greifen.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Martin** »

pikant » Sa 24. Jan 2015, 16:02 hat geschrieben:
in Luxemburg, wo die Katholiken 38% der Bevoelkerung stellen war es genau umgekehrt
da haben gut 70% in der letzten Umfrage
70% der Kirchenmittglieder haben sich gegen Religionsunterricht in den Schulen ausgesprochen?

Das glaube ich nicht.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von BingoBurner »

pikant » Sa 24. Jan 2015, 15:27 hat geschrieben:
Religionsunterricht ja, aber ausserhalb der Schule und privat!
wenn man schon Religionsunterricht an den Schulen gibt, dann auch Islam und natuerlich als Alternative Ehtik.

unser Nachbarland Luxembourg hat dem Religionsunterricht den Garaus gemacht.
dort wird es ab kommenden Schuljahr nur noch Ethikunterricht geben.
das ist der richtige Weg!

Ich denke die Schule ist genau der richtige Ort. Weil man hier alle "Gläubige" aufgrund der Schulpflicht abholen kann.
Und gerade Kinder, Jugendliche, Heranwachsende.
Ich sehe das eher als Chance gegen Radikalsierungen die sonst in irgendwelchen Hinterhöfen statt finden entgegen zuwirken.
Die Frage ist natürlich wie man so einen Unterricht organisiert
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von BingoBurner »

pikant » Sa 24. Jan 2015, 15:27 hat geschrieben:
Religionsunterricht ja, aber ausserhalb der Schule und privat!
wenn man schon Religionsunterricht an den Schulen gibt, dann auch Islam und natuerlich als Alternative Ehtik.

unser Nachbarland Luxembourg hat dem Religionsunterricht den Garaus gemacht.
dort wird es ab kommenden Schuljahr nur noch Ethikunterricht geben.
das ist der richtige Weg!

Ich denke die Schule ist genau der richtige Ort. Weil man hier alle "Gläubige" aufgrund der Schulpflicht abholen kann.
Und gerade Kinder, Jugendliche, Heranwachsende.
Ich sehe das eher als Chance gegen Radikalsierungen die sonst in irgendwelchen Hinterhöfen statt finden entgegen zuwirken.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von pikant »

Martin** » Sa 24. Jan 2015, 16:14 hat geschrieben: 70% der Kirchenmittglieder haben sich gegen Religionsunterricht in den Schulen ausgesprochen?

Das glaube ich nicht.
nein, der Bevoelkerung - das Ding ist aber durch und die Trennung von Kirche und Staat unter Dach und Fach.
Homoehe und Fristenloesung hat man ja schon im letzten Jahr im Parlament beschlossen.
der Mehltau in Luxembourg ist Vergangenheit und das macht das Land noch attraktiver fuer Einwanderer :thumbup:
Zuletzt geändert von pikant am Sa 24. Jan 2015, 16:20, insgesamt 1-mal geändert.
pikant
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von pikant »

BingoBurner » Sa 24. Jan 2015, 16:19 hat geschrieben:

Ich denke die Schule ist genau der richtige Ort. Weil man hier alle "Gläubige" aufgrund der Schulpflicht abholen kann.
Und gerade Kinder, Jugendliche, Heranwachsende.
Ich sehe das eher als Chance gegen Radikalsierungen die sonst in irgendwelchen Hinterhöfen statt finden entgegen zuwirken.
Die Frage ist natürlich wie man so einen Unterricht organisiert
im katholischen Saarland hat die CDU-Landesregierung aus diesen Gruenden nun auch den Islamunterricht eingefuehrt und man kann auch auf Ethik gehen, wenn man sich von Religionen nichts sagen lassen will - ein gangbarer Weg des Kompromisses.
Martin**

Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Martin** »

pikant » Sa 24. Jan 2015, 16:20 hat geschrieben:
nein, der Bevoelkerung - das Ding ist aber durch und die Trennung von Kirche und Staat
Gegen Trennung von Kirche und Staat sind auch nur ganz wenige Kirchenmitglieder.
Du zitierst eine Umfrage und ein Thema, welche in keinem Zusammenhang zu der aufgestellten These stehen.
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Elser
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Elser »

Elvis Domestos » Sa 10. Jan 2015, 17:28 hat geschrieben:
Da stimme ich voll zu! Religion ist eine Frage von Ethik und Moral!
Dafür reicht Philosophie völlig aus. Da können dann alle großen Religionen mitbehanelt werden. Aber - vielleicht meint man ja seine eigene Moral und seine eigene Ethik. ;)

Elser
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Marie-Luise »

Milady de Winter » Do 15. Jan 2015, 16:38

Retrospektiv würde ich sagen, dass mir der Religionsunterricht weder geschadet noch genutzt hat. Was bedeutet, dass er im Grunde überflüssig war.
Ich habe im Konfirmandenunterricht bei der ev. Kirche erfahren, dass Pastoren engherzig anstatt seelsorgerisch tätig sein können. Meine Oma, die wie eine Mutter für mich war, starb, und ich habe 2/3x im Unterricht gefehlt. Schon hat der Pastor mir eine reingehängt.

Daran erinnerte ich mich, als man mir nach der Rückkehr aus dem Ausland plötzlich in Deutschland Kirchensteuer abzog! Bin sofort ausgetreten.

Meine Entscheidung sehe ich immer wieder bestätigt, wenn auch heutzutage der oberste Kirchenherr, dieser neugewählte Oberhirte der ev. Kirche, sich gegen PEGIDA ausspricht usw.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von schnurrli »

Wie kann man mit gutem Gewissen Religion als Schulfach vertreten, wenn einem bewußt ist, dass sie ein dominiertes Gebilde von Kaiser Konstantin und seinen Nachfolgern ist. Sie haben die "Lehre Jesus" zur Staatsreligion in ihrem Sinne gemacht.

siehe und hören auch: http://www.der-freie-geist.de/
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Amun Ra
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Amun Ra »

Martin** » Sa 24. Jan 2015, 15:39 hat geschrieben:...
Die beiden Kirchen sind immer noch die mit ganz weitem Abstand mitgliederstärksten Organisationen des Landes.
...
Das bedeutet aber nicht, dass deswegen auch alle Mitglieder automatisch Gläubige seien. Tatsächlich ist der Anteil der Papierchristen bzw. Taufscheinchristen - also Menschen, die zwar einer der großen Kirchen angehören aber keinen persönlichen Glauben haben, relativ hoch. Dies erkennt man am Besten an der Tatsache der konstant sinkenden Mitgliederzahlen.

Übrigens: ca. 35% der deutschen Bevölkerung sind offiziell Konfessionslos, ca. 5% werden dem muslimischen Glauben zugerechnet, ca. 1% sind Angehörige nichtchristlicher Religionen (Buddhisten, Juden, etc. pp.), d. h. weniger als 60% sind offiziell Angehörige einer christlichen Glaubensgemeinschaft. Das ist zwar definitiv die Mehrheit, aber "ganz weitem Abstand" würde ich schon ein wenig anders definieren. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Zahl der Christen kontinuirlich sinkt. ;)

Ich würde mich also nicht darauf verlassen das bei einem Volksentscheid über den Religionsunterricht dessen Verbleib im Schulsystem so gesichert ist. ;)
'I find that offensive.' has no meaning; it has no purpose; it has no reason to be respected as a phrase. 'I am offended by that.' Well, so fucking what? - Stephen Fry
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Katenberg »

Amun Ra » Di 3. Feb 2015, 22:14 hat geschrieben: Das bedeutet aber nicht, dass deswegen auch alle Mitglieder automatisch Gläubige seien. Tatsächlich ist der Anteil der Papierchristen bzw. Taufscheinchristen - also Menschen, die zwar einer der großen Kirchen angehören aber keinen persönlichen Glauben haben, relativ hoch. Dies erkennt man am Besten an der Tatsache der konstant sinkenden Mitgliederzahlen.

Übrigens: ca. 35% der deutschen Bevölkerung sind offiziell Konfessionslos, ca. 5% werden dem muslimischen Glauben zugerechnet, ca. 1% sind Angehörige nichtchristlicher Religionen (Buddhisten, Juden, etc. pp.), d. h. weniger als 60% sind offiziell Angehörige einer christlichen Glaubensgemeinschaft. Das ist zwar definitiv die Mehrheit, aber "ganz weitem Abstand" würde ich schon ein wenig anders definieren. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Zahl der Christen kontinuirlich sinkt. ;)

Ich würde mich also nicht darauf verlassen das bei einem Volksentscheid über den Religionsunterricht dessen Verbleib im Schulsystem so gesichert ist. ;)
Den Muslimen werden auch wieder Menschen zugerechnet, die der Religion gar nicht mehr angehören, da der Islam ja nun mal keine offizielle Mitgliederkartei aufweist. Gleichzeitig gilt eben auch nicht konfessionslos = atheistisch/agnostisch. Nimm einen Katholiken, der wegen Tebatz ausgetreten ist. Ist der dadurch automatisch kein Christ mehr?
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Amun Ra »

Katenberg » Di 3. Feb 2015, 21:17 hat geschrieben:
Den Muslimen werden auch wieder Menschen zugerechnet, die der Religion gar nicht mehr angehören, da der Islam ja nun mal keine offizielle Mitgliederkartei aufweist. Gleichzeitig gilt eben auch nicht konfessionslos = atheistisch/agnostisch. Nimm einen Katholiken, der wegen Tebatz ausgetreten ist. Ist der dadurch automatisch kein Christ mehr?
Das ist absolut richtig was du schreibst. Der Anteil der muslimischen Gläubigen enthält auch sehr viele Agnostiker/Atheisten. Und sicherlich gibt es unter den Konfessionslosen auch Protestchristen. Aber ich behaupte dennoch mal ganz frech, dass der Anteil der Agnostiker/Atheisten unter den eingetragenen Christen größer ist als der Anteil Protestchristen unter den Konfessionslosen. ;)
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von schnurrli »

Die ganze Woche vom 4.Februar 2015, Seite 10

Ein Fach Ethik statt Religionsunterricht?

Stellungnahme der Vorsitzenden der Aktion Kritischer Schüler/innen Christina Götschhofer

"Der Religionsunterricht, so wie er derzeit ist, muss so schnell wie möglich der Vergangenheit angehören.
Es wird nicht nur das Christentum in den Himmel gelobt und ohne zu hinterfragen geehrt, sondern es werden auch andere Religionen in den Dreck gezoge und Unwahrheiten über sie verbreitet. Dabei ist es auch höchste Zeit, von den Inhalten des Christentums wegzugehen, hin zu einem Unterricht, der Gleichberechtigung und Antidiskriminierung lehrt. Schule soll die Schülerinnen und Schüler zu verantwortungsbewussten Gliedern der Gesellschaft bilden, die zu selbständigem Urteil und sozialem Verständnis herangeführt werden und dem politischen und weltanschaulichen Denken anderer aufgeschlossen sind. Dass ohne Ethikunterricht nicht möglich ist, liegt auf der Hand.
Nur im Ethikunterricht beschäftigt man sich mit der Lehre der Moral und den Folgen des eigenen Handelns sowie verschiedenen Problemen der aktuellen Zeit. Im Religionsunterricht haben diese Fragen keinen Platz und deswegen muss so bald wie möglich jeglicher Religionsunterricht durch Ethikunterricht ersetzt werden."

Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass der Vertreter der Kirche strickt dagegen ist.
Schließlich soll ja das alte Machtmonopol erhalten bleiben.
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Adlerauge
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Adlerauge »

Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,
Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern’,
Und verstehe die Freiheit,
Aufzubrechen, wohin er will.

Friedrich Hölderlin
Passt gut zu Papst Franziskus!
Recht muss Recht bleiben, dem Unrecht muss das Recht entzogen werden!
miry

Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von miry »

Ich stimme dir zu. Viele Punkte kommen nicht zusammen..die arbeiten alle nach einem Katalog.
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cleopatra
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von cleopatra »

BingoBurner » Sa 24. Jan 2015, 11:57 hat geschrieben: Eine Bekannte von mir hatte nur Ethik Unterricht und wusste von Religion fast nichts.
Dies empfand sie oftmals als Bildungslücke.
Da steht man dann in der sxithinischen Kapelle schaut sich das letzte Abendmal an und weiß nicht einmal was das ist.
Bei aller Kritik gegenüber Tora, Koran oder Bibel das sind eben auch Schatzkammern für Ethik und Moral.
Vielleicht sollt man nicht nur weg von allgemeinen Ernährungstipps für ALLE und DER Medizin für ALLE, sondern auch von DER Allgemeinbildung für ALLE.

Soll sich doch bitte jeder die Allgemeinbildung aneignen, die zu ihm passt, ihn bereichert und für sein eigenes Lebenskonzept nutzt.

Ich hab schon mal überlegt, ob ich auch mal die Bibel lesen sollte, oder wenigstens mal ein paar Stellen darin genauer anschauen..... damit ich besser versteh, warum manche Menschen ihre Religion als Lebenskrücke brauchen... und warum Dawkins so einen Hass auf Religionen schiebt.....
ABER...

ich hab sooo gar keine Lust dazu! Es lag mal bei meiner Oma eine Bibel herum, sogar ein altes Testament. Die Bibelschwarten kannte ich natürlich auch aus der Kirche, die meine liebe Oma eine zeitlang bei gewissen Anlässen mitbetreute weil sie Nachbarin der Pfarrersfamilie war und mit ihnen auch befreundet. Aber nicht gerade besonders religiös (also meine Oma).

Mir machte das Kirchengedöns einfach immer Angst als Kind. Das fand ich bedrohlich.
Ebenso machte diese Bibel, die in jedem Kirchabteil herumlag keinen guten Eindruck auf mich. So dominierend. Man muss das Ding in die Hand nehmen und womöglich noch den verschwurbelten Mist darin lesen oder gar singen.

Ich las ein paar mal darin und war irritiert bis entsetzt von dem grenzdebilen Geschwurbel. Fand ich ziemlich abtörnend.
Das alte Testament dagegen übte einen gewissen Reiz auf mich aus. Das sah älter und faszinierend bedrohlich aus. Ist wahrscheinlich Beeinflussung und im Nachhinein eine Erwachsenensichtweise, weil meine Oma mir vermittelte, das ist ein sehr altes Buch. Oder so. Ich weiß es nicht mehr.

Nun gut, ich habe nun also diese schreckliche Bildungslücke und kenne den Inhalt unserer heiligen Bibel nicht.
Wahrscheinlich könnte ich auch viele der Gemälde in Kirchen nicht deuten und zuordnen (ich liebe Kirchen, also die Gebäude).

Dafür hab ich wiederum Allgemeinbildung, was die Rolle/Motive/Erfindungen der Kirchen und der Religionen allgemein usw. angeht. Also das große Ganze. Oder anders gesagt, ich betrachte das ganzheitlich und aus sicherer Entfernung.

Wenn mich mal ein Thema oder Kontext besonders interessiert, lerne ich auch gerne neues hinzu. So kenne ich natürlich die 7 Todsünden - es gab mal einen sehr guten Film mit einem Serienmörder, der danach mordete. Musste ich natürlich wissen, was es damit auf sich hat :D
Was mir sinnvoll erscheint, lerne ich und speichere es auch sogar mal zur Weiterverwertung ab.

Was in der Schule gelehrt wird, ist aber eher nicht so sinnvoll. Je nach Lehrer und Umsetzung natürlich. Es gibt bestimmt auch sehr guten Religionsunterricht.

Finde allerdings, die kids sollten sich lieber am realen Leben orientieren statt an lebensfremden Geschwurbel.
So wäre Aufklärung über Alkohol, die verschiedenen Drogenarten, Essstörungen und vor allem auch gesunde Ernährung bzw verschiedene Ernährungsformen (individualisierte Ernährungstipps) sinnvoller in meinen Augen.
Auch das Thema Krankheiten, Sterben usw sollten in der Schule Raum bekommen. Wir haben nämlich leider weder eine "Krankheits"- noch eine "Sterbekultur", das sind einfach nur bei vielen absolute Tabuthemen. Ist nicht gesund.
Da fielen mir noch ganz viele Themen ein, mit denen es Kinder in der Schule zu tun bekommen sollten.
Selbstverteidigungskurse (nicht unbedingt nur für Mädchen), Umgang mit Reizüberflutung usw etc, alles was man so im Leben braucht oder auch nicht.

Kinder sollten überhaupt auch ein wenig Psychologieunterricht erhalten!
Selbstmanagement, Selbstfürsorge, Zivilcourage - das könnten dort Themen sein.

Einiges davon wird ja auch gemacht (Alkohol und Drogen zB), aber nur mal kurz und am Rande. Der Religionsmist nimmt aber doch eher viel Raum ein, wenn es das Schulfach Religion gibt.
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Antonius
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Antonius »

Adlerauge hat geschrieben:(10 Jan 2015, 18:55)

Ethikunterricht fände ich gut und zwar für alle.
Gegen Ethikunterricht ist m.E. nichts einzuwenden.
Er sollte aber durch den (christlichen) Religionsunterricht ergänzt werden.
Dieser Meinung ist auch unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel, wie sie kürzlich auf einem Empfang dargelegt hat.
  • Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Gesellschaft zum Zusammenhalt aufgerufen und den Kirchen bei dieser Aufgabe einen wichtigen Platz zugewiesen.
    Merkel sprach am Montagabend beim Jahresempfang des Bistums Würzburg.
    „Die Bereitschaft, offen füreinander zu sein, sich auf andere einzulassen, die Welt mit den Augen anderer zu sehen, ist eine schöne Erfahrung“, sagte sie.
    Gottes Geschöpfe seien „unterschiedlich geschaffen“, und das sei „schön“ und mache die Gesellschaft „reich“.

    Merkel nannte den Religionsunterricht in Schulen unverzichtbar.
    Sie sei der Meinung, dass dieser „in unseren heutigen Zeiten eher wichtiger als weniger wichtig ist“.
    Dabei gehe es um Gewissens- und Herzensbildung und um „mehr als nur unser eigenes Leben“,
    sondern auch um den großen Zusammenhang des Lebens „als Geschöpfe Gottes“.
    Und man spüre in diesen Zeiten – „ich spüre es jedenfalls“, so Merkel weiter, dass „wir von Voraussetzungen leben, die wir selber nicht so schaffen können“.
    Diese seien vielmehr in der Geschichte, in den Überzeugungen und im Glauben begründet, „die uns dann auch in die Zukunft tragen“
    und die die Gesellschaft ein Stück aus der „Ich-Bezogenheit“ herausführen könnten....
http://de.radiovaticana.va/news/2017/01 ... ht/1287859
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Hyde »

Antonius hat geschrieben:(26 Jan 2017, 13:46)

Gegen Ethikunterricht ist m.E. nichts einzuwenden.
Er sollte aber durch den (christlichen) Religionsunterricht ergänzt werden.
Dieser Meinung ist auch unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel, wie sie kürzlich auf einem Empfang dargelegt hat.
  • Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Gesellschaft zum Zusammenhalt aufgerufen und den Kirchen bei dieser Aufgabe einen wichtigen Platz zugewiesen.
    Merkel sprach am Montagabend beim Jahresempfang des Bistums Würzburg.
    „Die Bereitschaft, offen füreinander zu sein, sich auf andere einzulassen, die Welt mit den Augen anderer zu sehen, ist eine schöne Erfahrung“, sagte sie.
    Gottes Geschöpfe seien „unterschiedlich geschaffen“, und das sei „schön“ und mache die Gesellschaft „reich“.

    Merkel nannte den Religionsunterricht in Schulen unverzichtbar.
    Sie sei der Meinung, dass dieser „in unseren heutigen Zeiten eher wichtiger als weniger wichtig ist“.
    Dabei gehe es um Gewissens- und Herzensbildung und um „mehr als nur unser eigenes Leben“,
    sondern auch um den großen Zusammenhang des Lebens „als Geschöpfe Gottes“.
    Und man spüre in diesen Zeiten – „ich spüre es jedenfalls“, so Merkel weiter, dass „wir von Voraussetzungen leben, die wir selber nicht so schaffen können“.
    Diese seien vielmehr in der Geschichte, in den Überzeugungen und im Glauben begründet, „die uns dann auch in die Zukunft tragen“
    und die die Gesellschaft ein Stück aus der „Ich-Bezogenheit“ herausführen könnten....
http://de.radiovaticana.va/news/2017/01 ... ht/1287859
Bei Merkel weiß ich nie genau, ob es ihr wirklich ernst ist wenn sie etwas zum Thema Religion & Glaube sagt, oder ob sie aus Kalkül bloß das C im Namen ihrer Partei würdigen will.

Ich persönlich denke, dass Religionsunterricht (noch) seine Berechtigung hat. Allerdings sollten den Schülern auch religionskritische Aspekte im Religionsunterricht nähergebracht werden. Und zwar nicht erst ab der Oberstufe, sondern gerade auch bei den jungen Kindern. Religionsunterricht darf nach meinem Verständnis kein Rekrutierungsinstrument für die Kirche sein.

Generell würde ich einen verpflichtenden Ethik-Unterricht jedoch sogar für sinnvoller und wichtiger erachten als Fächer wie Religion, Musik oder Kunst.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Ger9374 »

Ethik als Alternative? Schön o.k.
Aber keinesfalls anderen Unterricht in anderen
Religionen.Ethik als universelles Fach für alle.
Auch Atheisten.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Ein Terraner »

Religiöse Indoktrinierung auf Staatskosten ist abzulehnen. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Misterfritz »

Antonius hat geschrieben:(26 Jan 2017, 13:46)

Gegen Ethikunterricht ist m.E. nichts einzuwenden.
Er sollte aber durch den (christlichen) Religionsunterricht ergänzt werden.
Wozu soll das gut sein?
Wenn Kirche meint, Schüler bräuchten unbedingt mehr religiöse Erziehung, als ihre Eltern ihnen angedeihen lassen, dann können sie ja Unterricht freiwillig in schulfreien Zeiten anbieten. Aber bitte nicht wertvolle Unterrichtszeit darauf verschwenden1
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Antonius »

Misterfritz hat geschrieben:(28 Jan 2017, 15:20)
Wozu soll das gut sein?
Wenn Kirche meint, Schüler bräuchten unbedingt mehr religiöse Erziehung, als ihre Eltern ihnen angedeihen lassen, dann können sie ja Unterricht freiwillig in schulfreien Zeiten anbieten. Aber bitte nicht wertvolle Unterrichtszeit darauf verschwenden1
Zur umfassenden Bildung gehören auch Kenntnisse in Metaphysik und Philosophie.
Sie sind das Fundament unserer christlich-abendländischen Kultur.
Auf religiöse Erziehung kann in unserem Kulturkreis niemand verzichten.
Ich kann daher unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel nur zustimmen.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Ein Terraner »

Antonius hat geschrieben:(28 Jan 2017, 16:35)

Auf religiöse Erziehung kann in unserem Kulturkreis niemand verzichten.
Wieso? Erkläre das doch mal.

P.S. Und vor allem erkläre doch mal warum dann nicht jeder andere Verein auch auf Staatskosten in einer Schule sein Zeug unterrichten darf?
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