Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

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schnurrli
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Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von schnurrli »

Ich halte es aus 2 Gründen für bedenklich Kinder mit den Lehren einer Religion zu konfrontieren.
Sie wurden in eine Religion hineingeboren ohne selbst eine Entscheidungsmöglichkeit zu haben
Sie werden mit menschlichen Annahmen konfrontiert, als wären dies erwiesene Tatsachen.
Mit zunehmenden Alter und den heute gegebenen Informationsmöglichkeiten müssen sie oft erkennen, dass dieses "Wissen" wenig "Wahrheitsgehalt" beinhaltet.
Dabei kommt es zum ersten Negativeffekt, des Gefühls betrogen - ja belogen worden zu sein.
Religion ist für mich eine Angelegenheit für Menschen, die selbst infolge ihres Alters und Erfahrung sich dafür entscheiden können oder auch nicht.


Der 2. Grund: gefährlich dabei ist die Auffassung, dass Andersgläubige oder Ungläubige Menschen 2. Kategorie oder sogar minderwertig seien. Trotz gleicher Religionszugehörigkeit sind Frauen heute noch besonders gefährdet. Für mich ein Tatbestand, der mit Religion unvereinbar ist!

Rückblende:Papst Urban II. hat zum 1. Kreuzzug aufgerufen. Allen dabei Sterbenden wurde die Sündenvergabe und somit der Himmel versprochen. X-Millionen Tote hat alleine die kath. Amtskirche auf ihrem Gewissen. Dieses Verbrechen der menschenverachtenden Deklasierung ist Hauptproblem unserer Zeit!

Religion als Unterrichtsfach durch Ethik und Humanität zu ersetzen wäre ein unbedenklicher und positiver Zukunftsweg.
"Überzeugung statt Religion" lautet der treffende Titel eines Sachbuches. Persönliche Überzeugung über eine sinnvolle Lebensweise ist auf alle Fälle wichtiger als Religionsvorgaben.
Besonders dann, wenn diese diskriminierend und menschenverachtend sind!
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Provokateur
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Provokateur »

Da werden dir die Schüler aber sauer sein.

Wer in Religion den Lehrer nicht bespuckt, der freut sich über eine drei auf dem Konto, wer einmal aufzeigt, sogar über eine zwei.

Außerdem können Kinder vom Religionsunterricht befreit werden - und ab 15 kann Religion sogar abgewählt werden.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Fadamo
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Fadamo »

Wer sollte auch religionsunterricht lehren?
Deutschland ist ein christliches land(sagt man zu mindest) da wird es schwer werden.
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
Kanzlerqualle

Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Kanzlerqualle »

schnurrli » Sa 10. Jan 2015, 15:20 hat geschrieben: Religion als Unterrichtsfach durch Ethik und Humanität zu ersetzen wäre ein unbedenklicher und positiver Zukunftsweg.!
.. :thumbup: ...
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Helmuth_123
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Helmuth_123 »

Wissen die Kritiker eigentlich was in den eizellnen Religionsfächern in den einzellnen Ländern unterrichtet wird? Wissen die Kritiker, dass es je nach Bundesland ganz unterschiedlich geregelt ist. In Thüringen hat man die Wahl zwischen Ethik und Religion. Und in Thüringen soll es bei dieser Wahlfreiheit bleiben. (Was andere Bundesländer machen, ist deren Sache. Ein Hoch auf den Bildungsföderalismus. Nicht auszudenken, wenn da die Berliner rumpfuschen würden.)
Elvis Domestos

Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Elvis Domestos »

>>Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?<< Es geht um die Frage, wie der durch die gesellschaftliche Ordnung mit sich selbst in Widerspruch geratene Mensch einer neuen Menschwerdung zugeführt und damit gleichsam sich selbst zurückgegeben werden kann. Es beinhaltet den Vorwurf, die Religion sei Ursache existenzieller Probleme der Menschheit, die unüberwindbare Trennungen in denen wir denken und existieren, verursacht.
Ist es denn wirklich so?
Warum kommt es ausgerechnet jetzt zu dieser Frage?
Aktuelle Ereignisse scheinen diese Fragestellung beeinflusst zu haben und ich kann es im Angesicht der Brutalität nachvollziehen.
Wenn ein Fach, nennen wir es Ethik und Humanität, auch Religion beinhaltet und damit kulturhistorische Zusammenhänge und Veränderungen anerkennt, dann könnte ich dieser Idee zustimmen. Religion kann man aber niemals abschaffen, wir könnten allenfalls bemüht sein, die Lehren der Religionen als fortschrittliche Moralästhetik zu begreifen, indem wir sie stets hinterfragen!
Auch ein christlicher Poet, zufälligerweise ist der Papst ein großer Verehrer von ihm, wurde einst von solchen Gedanken beflügelt:
Darum, o Göttlicher, sei gegenwärtig
und schöner, wie sonst, o sei,
Versöhnender, nun versöhnt, daß wir des Abends
mit den Freunden dich nennen und singen
von den Höhen und neben dir noch andere sein.

Sein Name ist Hölderlin!
Wenn diese "Idee" des Unterrichts nicht beinhaltet, Religion abschaffen zu wollen, dann findet es meine Unterstützung!
Martin**

Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Martin** »

Religionsunterricht gehört zur Allgemeinbildung.

Unser Ethik entstammt ursprünglich der religiösen Ethik.
Elvis Domestos

Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Elvis Domestos »

Martin** » Sa 10. Jan 2015, 17:23 hat geschrieben:Religionsunterricht gehört zur Allgemeinbildung.

Unser Ethik entstammt ursprünglich der religiösen Ethik.
Da stimme ich voll zu! Religion ist eine Frage von Ethik und Moral!
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MG-42
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von MG-42 »

Religiöse Menschen in privaten Institutionen von ihren Hasspredigern indoktrinieren zu lassen ist schädlicher als eine Einführung in die verschiedenen Religionen unter staatlicher Aufsicht und Lehr-Vorgaben in den öffentlichen Schulen.
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Katenberg
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Katenberg »

MG-42 » Sa 10. Jan 2015, 18:28 hat geschrieben:Religiöse Menschen in privaten Institutionen von ihren Hasspredigern indoktrinieren zu lassen ist schädlicher als eine Einführung in die verschiedenen Religionen unter staatlicher Aufsicht und Lehr-Vorgaben in den öffentlichen Schulen.
Stimme zu.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Martin** »

MG-42 » Sa 10. Jan 2015, 17:28 hat geschrieben:Religiöse Menschen in privaten Institutionen von ihren Hasspredigern indoktrinieren zu lassen ist schädlicher als eine Einführung in die verschiedenen Religionen unter staatlicher Aufsicht und Lehr-Vorgaben in den öffentlichen Schulen.
Es dürfte mehr Hassprediger unter den Athisten geben als unter religiösen Menschen.
Trotzdem gebe ich Dir im zweiten Teil deines Satzes recht.
Dieser Unterricht gehört unter staatliche Aufsicht.
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von Grimm
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von von Grimm »

Martin** » Sa 10. Jan 2015, 17:23 hat geschrieben:Religionsunterricht gehört zur Allgemeinbildung.

Unser Ethik entstammt ursprünglich der religiösen Ethik.
1. Bibel, Koran etc. ......Gilgamesch gehören zur Weltliteratur.
Wenn Literatur zur Religion wird, das ist ja so, dann wird es natürlich gefährlich.

2. Nein.
Elvis Domestos

Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Elvis Domestos »

MG-42 » Sa 10. Jan 2015, 17:28 hat geschrieben:Religiöse Menschen in privaten Institutionen von ihren Hasspredigern indoktrinieren zu lassen ist schädlicher als eine Einführung in die verschiedenen Religionen unter staatlicher Aufsicht und Lehr-Vorgaben in den öffentlichen Schulen.
Das erlaubt die Frage, hätte ein Schulfach Ethik und Humanität die Attentate von Paris verhindern können?
Martin**

Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Martin** »

von Grimm » Sa 10. Jan 2015, 17:34 hat geschrieben:
1. Bibel, Koran etc. ......Gilgamesch gehören zur Weltliteratur.
Wenn Literatur zur Religion wird, das ist ja so, dann wird es natürlich gefährlich.

2. Nein.
2. woher?
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von Grimm
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von von Grimm »

Martin** » Sa 10. Jan 2015, 17:37 hat geschrieben: 2. woher?
Natur?
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Martin** »

von Grimm » Sa 10. Jan 2015, 17:39 hat geschrieben:
Natur?
Also Gott?
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Billie Holiday
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Billie Holiday »

Martin** » Sa 10. Jan 2015, 18:33 hat geschrieben: Es dürfte mehr Hassprediger unter den Athisten geben als unter religiösen Menschen.
Trotzdem gebe ich Dir im zweiten Teil deines Satzes recht.
Dieser Unterricht gehört unter staatliche Aufsicht.
nenn mal zwei oder drei Atheisten, die im Namen des Atheismus zerbomben, foltern und abhacken

und nicht mit Adolf kommen....
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Elvis Domestos »

von Grimm » Sa 10. Jan 2015, 17:34 hat geschrieben:
1. Bibel, Koran etc. ......Gilgamesch gehören zur Weltliteratur.
Wenn Literatur zur Religion wird, das ist ja so, dann wird es natürlich gefährlich.

2. Nein.
Grimm, deine Kurzanalysen sind kaum konstruktiv und animieren zum Schweigen!

Dennoch gehe ich darauf ein, wenn Religion Literatur ist, nennen wir es auch Poesie, denn ist es auch eine Frage des Herzens und der Lebendigkeit die wir ihr zukommen lassen, oder?
Martin**

Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Martin** »

Billie Holiday » Sa 10. Jan 2015, 17:41 hat geschrieben:
nenn mal zwei oder drei Atheisten, die im Namen des Atheismus zerbomben, foltern und abhacken

und nicht mit Adolf kommen....
Nenn mal zwei oder drei Katholiken, die im Namen der Kirche Kinder missbrauchten.
Deine Fragestellung führt nicht weiter.
Atheisten haben nicht erst seit 1945 mehr Menschen gewaltsam auf dem Gewissen als es islamistische Terroisten je schaffen können.
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von Grimm
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von von Grimm »

Martin** » Sa 10. Jan 2015, 17:41 hat geschrieben: Also Gott?
Gott ist nur eine fiktive Person, der man alle Schuld zuschieben kann. Mehr nicht.

Ethik entsteht im Umgang miteinander.
Dazu benötigt man nicht mal ein Hirn.
Martin**

Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Martin** »

von Grimm » Sa 10. Jan 2015, 17:49 hat geschrieben:
Gott ist nur eine fiktive Person, der man alle Schuld zuschieben kann. Mehr nicht.

Ethik entsteht im Umgang miteinander.
Dazu benötigt man nicht mal ein Hirn.
Und Natur?
Was ist das?

Wenn die Ethik im Umgang miteinander entsteht,
warum halten sich so viele nicht daran?
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Umetarek »

Martin** » Sa 10. Jan 2015, 17:56 hat geschrieben: Und Natur?
Was ist das?

Wenn die Ethik im Umgang miteinander entsteht,
warum halten sich so viele nicht daran?
Das ist bei den Religiösen genauso. Um mich zu zitieren: Moral braucht keine Religion, aber Religion braucht Moral.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Progressiver »

Martin** » Sa 10. Jan 2015, 17:45 hat geschrieben: Nenn mal zwei oder drei Katholiken, die im Namen der Kirche Kinder missbrauchten.
Deine Fragestellung führt nicht weiter.
Komisch. Erst vor einigen Tagen habe ich in den Öffentlich-Rechtlichen eine Dokumentation gesehen, in der Mitglieder der "Regensburger Spatzen" seinerzeit als Kinder windelweich geprügelt wurden. Und das alles im Namen der Nächstenliebe? Wie in den vielen anderen Fällen auch sind die Opfer heute noch traumatisiert. Die Kirche dagegen schweigt die Sache tot! Und da Missbrauchsskandale dieser wie auch sexueller Art eher die Regel als die Ausnahme sind, liegt der Fehler wohl irgendwie im System. Mit einem Unterschied: Heute trauen sich die Opfer an die Öffentlichkeit. Früher ließen sie sich kaputt machen.

Aber trotzdem muss ich fragen: Ja, geht man so mit Menschen um?!
Atheisten haben nicht erst seit 1945 mehr Menschen gewaltsam auf dem Gewissen als es islamistische Terroisten je schaffen können.
Eine steile These. Kannst du die belegen? Und komme mir nicht mit Stalin. Unter einem modernen Atheisten verstehe ich eher einen Michael Schmidt-Salomon.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Progressiver »

Im Übrigen bin ich auch für ein Schulfach "Ethik für alle" plus eventuell eine philosophiehistorische Erweiterung. In den verschiedenen Sorten von Religionsunterricht lernen die Schüler bloß, dass ihre eigene Gruppe die "einzig wahre Religion bzw. Konfession" haben und alle anderen nicht. Wenn dagegen in einem allgemein verbindlichen Schulfach Ethik alle zusammen unterrichtet werden, müssen sie sich dagegen erst einmal als Menschen wahrnehmen. Der getrennte Unterricht zementiert dagegen nur die Segregation.

Oder um ein anderes Beispiel zu nehmen: Den Gemeinschaftskundeunterricht spaltet man ja auch nicht in GK für Kinder von CDU-Wählern, SPDlern usw., sondern es werden dort staatsbürgerliche Werte vermittelt, die für alle gleichermaßen gültig sein müssen.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Elvis Domestos »

von Grimm » Sa 10. Jan 2015, 17:49 hat geschrieben:
Gott ist nur eine fiktive Person, der man alle Schuld zuschieben kann. Mehr nicht.

Ethik entsteht im Umgang miteinander.
Dazu benötigt man nicht mal ein Hirn.
1. mit oder ohne Bart?
2. falsch
3. falsch
4. dumm
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von Grimm
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von von Grimm »

Martin** » Sa 10. Jan 2015, 17:56 hat geschrieben: Und Natur?
Was ist das?

Wenn die Ethik im Umgang miteinander entsteht,
warum halten sich so viele nicht daran?
1. Natur ist etwas, was wir nicht verstehen. Ähnlich ist es mit der Unendlichkeit. Unser Hirn erkennt das nicht. Damit müssen wir leben.

2. ...weil es Religionen gibt.
Martin**

Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Martin** »

von Grimm » Sa 10. Jan 2015, 18:22 hat geschrieben:
1. Natur ist etwas, was wir nicht verstehen.
Also quasi etwas religionähnliches.
von Grimm » Sa 10. Jan 2015, 18:22 hat geschrieben:
2. ...weil es Religionen gibt.
Das ist nicht Dein Ernst.
:D
Elvis Domestos

Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Elvis Domestos »

Progressiver » Sa 10. Jan 2015, 18:17 hat geschrieben:Im Übrigen bin ich auch für ein Schulfach "Ethik für alle" plus eventuell eine philosophiehistorische Erweiterung. In den verschiedenen Sorten von Religionsunterricht lernen die Schüler bloß, dass ihre eigene Gruppe die "einzig wahre Religion bzw. Konfession" haben und alle anderen nicht. Wenn dagegen in einem allgemein verbindlichen Schulfach Ethik alle zusammen unterrichtet werden, müssen sie sich dagegen erst einmal als Menschen wahrnehmen. Der getrennte Unterricht zementiert dagegen nur die Segregation.

Oder um ein anderes Beispiel zu nehmen: Den Gemeinschaftskundeunterricht spaltet man ja auch nicht in GK für Kinder von CDU-Wählern, SPDlern usw., sondern es werden dort staatsbürgerliche Werte vermittelt, die für alle gleichermaßen gültig sein müssen.
Der Religionsunterricht ist deshalb in D. "gewissermaßen" keine Pflicht und unterliegt der staatlichen Aufsicht.

Dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Religionsu ... eutschland
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Helmuth_123
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Helmuth_123 »

Progressiver » Sa 10. Jan 2015, 18:17 hat geschrieben:Im Übrigen bin ich auch für ein Schulfach "Ethik für alle" plus eventuell eine philosophiehistorische Erweiterung. In den verschiedenen Sorten von Religionsunterricht lernen die Schüler bloß, dass ihre eigene Gruppe die "einzig wahre Religion bzw. Konfession" haben und alle anderen nicht. Wenn dagegen in einem allgemein verbindlichen Schulfach Ethik alle zusammen unterrichtet werden, müssen sie sich dagegen erst einmal als Menschen wahrnehmen. Der getrennte Unterricht zementiert dagegen nur die Segregation.

Oder um ein anderes Beispiel zu nehmen: Den Gemeinschaftskundeunterricht spaltet man ja auch nicht in GK für Kinder von CDU-Wählern, SPDlern usw., sondern es werden dort staatsbürgerliche Werte vermittelt, die für alle gleichermaßen gültig sein müssen.
Wann und wo hattest Du Religionsunterricht?
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von Grimm
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von von Grimm »

Martin** » Sa 10. Jan 2015, 18:27 hat geschrieben: Das ist nicht Dein Ernst.
:D
Natürlich ist das mein Ernst.
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Adlerauge
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Adlerauge »

Ethikunterricht fände ich gut und zwar für alle.
Zuletzt geändert von Adlerauge am Sa 10. Jan 2015, 18:55, insgesamt 1-mal geändert.
Recht muss Recht bleiben, dem Unrecht muss das Recht entzogen werden!
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Adam Smith »

Adlerauge » Sa 10. Jan 2015, 18:55 hat geschrieben:Ethikunterricht fände ich gut und zwar für alle.
Ich finde Philosophieunterricht besser. Dort wird übrigens auch Ethik unterrichtet. Kant und Utilitarismus stehen auf dem Programm. Wobei m.E. der kategorische Imperativ zum Utilitarismus gehört und der Utilitarismus fundamentaler ist.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Progressiver »

Helmuth_123 » Sa 10. Jan 2015, 18:42 hat geschrieben:
Wann und wo hattest Du Religionsunterricht?
Bis zur 10. Klasse hatte ich katholischen Religionsunterricht auf einem Gymnasium in Baden-Württemberg. Der Lehrer war im Übrigen eine Null. Ab der 11. Klasse ging ich dann in den Ethikunterricht. Der gefiel mir besser. :)

Generell finde ich aber auch das Konzept des Religionsunterrichts falsch. Wenn Kindern etwas beigebracht werden sollte, dann zuerst die Tatsache, dass das Universum durch den Urknall entstand und das menschliche Leben Produkt der Evolution ist. Natürlich sollte das kindgerecht aufbereitet werden. Was aber tatsächlich passiert, ist, dass ihnen zuerst das Märchen bzw. der Mythos von Adam und Eva als sogenannte "Tatsache" beigebracht wird. Und erst viel später, nämlich im Biologieunterricht, werden den Kindern die wissenschaftlichen Tatsachen präsentiert.

Da frage ich mich doch: Warum macht man es nicht umgekehrt? Warum lügt man sie erst an, um ihnen erst viel später die wissenschaftlichen Tatsachen zu präsentieren?

Im Übrigen sind Kinder neugierig und wollen alles genauer wissen. Ich fände es besser, wenn man ihre Neugier stärken und die Fähigkeit, alles infrage zu stellen schon früh trainieren würde. Wenn man ihnen dagegen mit platten Antworten kommt, die überdies auch noch falsch sind und ihnen verbietet, diese "göttlichen" Dogmen infrage zu stellen, macht man eher etwas kaputt.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Adam Smith »

Progressiver » Sa 10. Jan 2015, 19:45 hat geschrieben:
Bis zur 10. Klasse hatte ich katholischen Religionsunterricht auf einem Gymnasium in Baden-Württemberg. Der Lehrer war im Übrigen eine Null. Ab der 11. Klasse ging ich dann in den Ethikunterricht. Der gefiel mir besser. :)
An den Religionsunterricht kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Aber an den Philosophieunterricht schon.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Progressiver »

Adam Smith » Sa 10. Jan 2015, 19:04 hat geschrieben:
Ich finde Philosophieunterricht besser. Dort wird übrigens auch Ethik unterrichtet. Kant und Utilitarismus stehen auf dem Programm. Wobei m.E. der kategorische Imperativ zum Utilitarismus gehört und der Utilitarismus fundamentaler ist.
Ich hatte in der 12. oder 13. Klasse Philosophieunterricht. Das war allerdings nur ein Wahlfach. Wenn man Philosophie für alle verbindlich einführen würde, hätte ich auch kein Problem damit. Dieses Fach schult das Denken wie kein zweites. Und da viele verschiedene Philosophen auf ähnliche Fragen unterschiedliche Antworten gefunden haben, kann sich der einzelne Schüler auch leichter damit anfreunden, dass es die alleinglückseligmachende Wahrheit für alle nicht gibt.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Katenberg »

Adlerauge » Sa 10. Jan 2015, 19:55 hat geschrieben:Ethikunterricht fände ich gut und zwar für alle.
Also von dem, was ich von den anderen, die Ethik haben, mitgekriegt habe, entspricht das ungefähr bis Klasse 9 Reli-Unterricht 6. Klasse und dann ein wenig Phrasendrescherei. Da machen wir, was allgemeine Philosophie, ethische Problemlösung und allgemeinen Fragen der Gesellschaft in kath. Reli um einiges mehr.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Elvis Domestos »

Ich finde Philosophieunterricht besser. Dort wird übrigens auch Ethik unterrichtet. Kant und Utilitarismus stehen auf dem Programm. Wobei m.E. der kategorische Imperativ zum Utilitarismus gehört und der Utilitarismus fundamentaler ist.
Diese Meinung kann man haben, aber es ist sicherlich Kindern nicht vermittelbar, womit sich die Frage stellt, ab wann kann man Religionsunterricht mit Philosophie ersetzen? Ich kann ja einen 4-Klässler nicht mit Hegel und Kant kommen!
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Katenberg
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Katenberg »

Progressiver » Sa 10. Jan 2015, 20:45 hat geschrieben:
Bis zur 10. Klasse hatte ich katholischen Religionsunterricht auf einem Gymnasium in Baden-Württemberg. Der Lehrer war im Übrigen eine Null. Ab der 11. Klasse ging ich dann in den Ethikunterricht. Der gefiel mir besser. :)

Generell finde ich aber auch das Konzept des Religionsunterrichts falsch. Wenn Kindern etwas beigebracht werden sollte, dann zuerst die Tatsache, dass das Universum durch den Urknall entstand und das menschliche Leben Produkt der Evolution ist. Natürlich sollte das kindgerecht aufbereitet werden. Was aber tatsächlich passiert, ist, dass ihnen zuerst das Märchen bzw. der Mythos von Adam und Eva als sogenannte "Tatsache" beigebracht wird. Und erst viel später, nämlich im Biologieunterricht, werden den Kindern die wissenschaftlichen Tatsachen präsentiert.

Da frage ich mich doch: Warum macht man es nicht umgekehrt? Warum lügt man sie erst an, um ihnen erst viel später die wissenschaftlichen Tatsachen zu präsentieren?

Im Übrigen sind Kinder neugierig und wollen alles genauer wissen. Ich fände es besser, wenn man ihre Neugier stärken und die Fähigkeit, alles infrage zu stellen schon früh trainieren würde. Wenn man ihnen dagegen mit platten Antworten kommt, die überdies auch noch falsch sind und ihnen verbietet, diese "göttlichen" Dogmen infrage zu stellen, macht man eher etwas kaputt.
Das ist so schon länger nicht mehr der Stand der Dinge. Gerade letzterer Satz entspricht schlichtweg nicht mehr der Realität, da zum Religionsunterricht auch die Infragestellung dieser Dogmen gehört. Religionskritik, andere Religionen, Philosophie, etc sind Bestandteil des Lehrplans. Kann jetzt natürlich nur aus meinen Erfahrungen berichten, aber ich habe einen recht diskussionsstarken, kritischen und leistungsbetonten Religionsunterricht.
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Adlerauge
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Adlerauge »

Die 10 Gebote sind aus dem kath.Religionsunterricht nicht wegzudenken.
Wenn die Schüler ihre Ohren besser spitzen würden und ein fähiger Religionslehrer am Werke wäre, gäbe es weniger Morde und Kriege auf dieser Welt.
Das mag ein schöner Traum sein, aber ich nahm das noch ernst.
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Katenberg
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Katenberg »

Adlerauge » Sa 10. Jan 2015, 21:34 hat geschrieben:Die 10 Gebote sind aus dem kath.Religionsunterricht nicht wegzudenken.
Wenn die Schüler ihre Ohren besser spitzen würden und ein fähiger Religionslehrer am Werke wäre, gäbe es weniger Morde und Kriege auf dieser Welt.
Das mag ein schöner Traum sein, aber ich nahm das noch ernst.
10 Gebote, Bergpredigt, Goldene Regel und kategorischer Imperativ. Dazu Abgleich und Frage nach Legitimation.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Adam Smith »

Katenberg » Sa 10. Jan 2015, 21:00 hat geschrieben:
10 Gebote, Bergpredigt, Goldene Regel und kategorischer Imperativ. Dazu Abgleich und Frage nach Legitimation.
Und was ist mit dem Utilitarismus? Dem Fundament des Kapitalismus und der Ethik?
Das ist Kapitalismus:

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Katenberg
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Katenberg »

Adam Smith » Sa 10. Jan 2015, 22:08 hat geschrieben:
Und was ist mit dem Utilitarismus? Dem Fundament des Kapitalismus und der Ethik?
Der nicht, aber da dürften auch die Ethik-Leute überfragt sein...
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Adam Smith »

Katenberg » Sa 10. Jan 2015, 21:49 hat geschrieben:
Der nicht, aber da dürften auch die Ethik-Leute überfragt sein...
Der Utilitarismus ist fundamental. Der kategorische Imperativ ist richtig und bedeutet, dass der Utilitarismus recht hat. Denn der Utilitarismus funktioniert dann am besten, wenn der kategorische Imperativ gilt.
Das ist Kapitalismus:

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Helmuth_123
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Helmuth_123 »

Progressiver » Sa 10. Jan 2015, 19:45 hat geschrieben:
Bis zur 10. Klasse hatte ich katholischen Religionsunterricht auf einem Gymnasium in Baden-Württemberg. Der Lehrer war im Übrigen eine Null. Ab der 11. Klasse ging ich dann in den Ethikunterricht. Der gefiel mir besser. :)

Generell finde ich aber auch das Konzept des Religionsunterrichts falsch. Wenn Kindern etwas beigebracht werden sollte, dann zuerst die Tatsache, dass das Universum durch den Urknall entstand und das menschliche Leben Produkt der Evolution ist. Natürlich sollte das kindgerecht aufbereitet werden. Was aber tatsächlich passiert, ist, dass ihnen zuerst das Märchen bzw. der Mythos von Adam und Eva als sogenannte "Tatsache" beigebracht wird. Und erst viel später, nämlich im Biologieunterricht, werden den Kindern die wissenschaftlichen Tatsachen präsentiert.

Da frage ich mich doch: Warum macht man es nicht umgekehrt? Warum lügt man sie erst an, um ihnen erst viel später die wissenschaftlichen Tatsachen zu präsentieren?

Im Übrigen sind Kinder neugierig und wollen alles genauer wissen. Ich fände es besser, wenn man ihre Neugier stärken und die Fähigkeit, alles infrage zu stellen schon früh trainieren würde. Wenn man ihnen dagegen mit platten Antworten kommt, die überdies auch noch falsch sind und ihnen verbietet, diese "göttlichen" Dogmen infrage zu stellen, macht man eher etwas kaputt.
Ich meinte eher die Jahre in denen Du Religiosnunterricht hattest. Uns wurde der Schöpfungsmythos nicht als wissenschaftliche Tatsache vermittelt, sondern als ein Mythos. Mag ja sein, dass Dein Religionsunterricht eher suboptimal war, daraus folgt aber nicht, dass in jeden Fall gilt.
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Katenberg
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Katenberg »

Helmuth_123 » Sa 10. Jan 2015, 22:55 hat geschrieben:
Ich meinte eher die Jahre in denen Du Religiosnunterricht hattest. Uns wurde der Schöpfungsmythos nicht als wissenschaftliche Tatsache vermittelt, sondern als ein Mythos. Mag ja sein, dass Dein Religionsunterricht eher suboptimal war, daraus folgt aber nicht, dass in jeden Fall gilt.
Wir hatten uns da auch eher mit der Symbolbedeutung beschäftigt.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Helmuth_123 »

Katenberg » Sa 10. Jan 2015, 20:04 hat geschrieben:
Das ist so schon länger nicht mehr der Stand der Dinge. Gerade letzterer Satz entspricht schlichtweg nicht mehr der Realität, da zum Religionsunterricht auch die Infragestellung dieser Dogmen gehört. Religionskritik, andere Religionen, Philosophie, etc sind Bestandteil des Lehrplans. Kann jetzt natürlich nur aus meinen Erfahrungen berichten, aber ich habe einen recht diskussionsstarken, kritischen und leistungsbetonten Religionsunterricht.
Genau so war es bei uns. Der Unterschied zwischen Ethik und Religion war bei uns, dass wir uns halt mehr mit verschiedenen Religionen beschäftigt haben und die Ethiker mehr mit verschiedenen Philosophien.
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Fadamo
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Fadamo »

Martin** » Sa 10. Jan 2015, 17:33 hat geschrieben: Es dürfte mehr Hassprediger unter den Athisten geben

Seid wann haben atheisten prediger?
Die haben noch nicht mal einen herren. :)
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von nichtkorrekt »

schnurrli » Sa 10. Jan 2015, 15:20 hat geschrieben:Ich halte es aus 2 Gründen für bedenklich Kinder mit den Lehren einer Religion zu konfrontieren.
Sie wurden in eine Religion hineingeboren ohne selbst eine Entscheidungsmöglichkeit zu haben
Sie werden mit menschlichen Annahmen konfrontiert, als wären dies erwiesene Tatsachen.
Mit zunehmenden Alter und den heute gegebenen Informationsmöglichkeiten müssen sie oft erkennen, dass dieses "Wissen" wenig "Wahrheitsgehalt" beinhaltet.
Dabei kommt es zum ersten Negativeffekt, des Gefühls betrogen - ja belogen worden zu sein.
Religion ist für mich eine Angelegenheit für Menschen, die selbst infolge ihres Alters und Erfahrung sich dafür entscheiden können oder auch nicht.


Der 2. Grund: gefährlich dabei ist die Auffassung, dass Andersgläubige oder Ungläubige Menschen 2. Kategorie oder sogar minderwertig seien. Trotz gleicher Religionszugehörigkeit sind Frauen heute noch besonders gefährdet. Für mich ein Tatbestand, der mit Religion unvereinbar ist!

Rückblende:Papst Urban II. hat zum 1. Kreuzzug aufgerufen. Allen dabei Sterbenden wurde die Sündenvergabe und somit der Himmel versprochen. X-Millionen Tote hat alleine die kath. Amtskirche auf ihrem Gewissen. Dieses Verbrechen der menschenverachtenden Deklasierung ist Hauptproblem unserer Zeit!

Religion als Unterrichtsfach durch Ethik und Humanität zu ersetzen wäre ein unbedenklicher und positiver Zukunftsweg.
"Überzeugung statt Religion" lautet der treffende Titel eines Sachbuches. Persönliche Überzeugung über eine sinnvolle Lebensweise ist auf alle Fälle wichtiger als Religionsvorgaben.
Besonders dann, wenn diese diskriminierend und menschenverachtend sind!
Zu meinen Grundschulzeiten war es so, dass die konfessionslosen oder muslimischen Kindern beim Religionsunterricht zu Hause blieben, nur die Kinder die ohnehin einer Konfession angehörten besuchten den Religionsunterricht, am Gymnasium gab es dann wahlweise Ethik. So gesehen kann man der Schule keine Einflußnahme unterstellen, problematisch aus der Sicht eines Gäubigen ist der Religionsunterricht dann, wenn er nicht bibeltreu ist, aber das Problem besteht ja selbst bei den Kirchen. Von mir aus könnte man den Religionsunterricht abschaffen und den jeweiligen Konfessionen überlassen, z.B. durch den Kofirmandenunterricht. Die wichtigsten Inhalte verschiedener Religionen könnte man im Geschichtsunterricht behandeln, sodass die Kinder wenigstens wissen warum wir "Ostern" feiern.
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von unity in diversity »

Religionsunterricht sollte über verschiedene Religionen informieren.
Also darüber, welche Glaubensangebote vorhanden sind, um den Kindern einen Überblick zu verschaffen, was es alles so gibt.
Ohne das die Religionslehrer gleich werbend auftreten, sie sollten nur die Grundzüge und wesentlichen Inhalte ihrer Glaubensrichtung vorstellen.
Für weiterführende Instruktionen sollten sie zu außerschulischen Veranstaltungen in ihre jeweiligen Gotteshäuser einladen.
Wenn Staat und Kirchen getrennt sind.

Für Privatschulen können je nach Ausrichtung und Profil, andere Maßstäbe gelten.
Dort können Utilitarismus-Fragen vermittelt werden.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Mo 12. Jan 2015, 02:01, insgesamt 1-mal geändert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Adlerauge
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Re: Schulfach Religion - mehr Schaden als Nutzen?

Beitrag von Adlerauge »

Wer kath.getauft ist trägt ein unauslöschliches Zeichen und kommt da nicht mehr raus.
Wie es bei den Protestanten ist, weiss ich nicht.
Bei den Beschnittenen ist ohnehin alles klar.
Recht muss Recht bleiben, dem Unrecht muss das Recht entzogen werden!
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