Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

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hafenwirt
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Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von hafenwirt »

Hallo,

Wollte mal eine Diskussion über Wikipedia anregen, da ich mich jetzt doch mal aktiv dort beteiligte und einen Artikel erstellt habe.

Aufgefallen ist mir, dass dort schnell ein Löschantrag gestellt wird. Oder generell ein Artikel verändert wird. Selbstherrliche Admins verändern Artikel, weil aus ihrer Sicht der Artikel dann besser ist. Während der kleine User oft übergangen wird, selbst wenn er etwas mit Quelle richtigstellte.

Desweiteren lässt sich dadurch eben leicht die Ernsthaftigkeit in Frage stellen. Umso schlimmer, dass in der Schule dazu angeregt wird, Wikipedia zu nutzen. Wenn man sich auf einen Vortrag vorbereitet, so wurde einem (zumindest war es auf meiner Schule so) oftmals dazu geraten, doch auf Wikipedia nachzuschauen, wenn einem etwas nicht klar ist.

In der Uni ist Wikipedia dann ein verteufeltes Instrument - auf dem fast nur falsche Sachen stehen.
Ich selbst nutze es trotzdem noch, um bei Begriffen ungefähr auf den richtigen Pfad zu kommen.

Nun also die Diskussionsfragen:
Nutzt ihr Wikipedia heute noch?
Wofür nutzt ihr es?
Sollte man Wikipedia verbieten, als gescheitertes Projekt?
Seid ihr selbst aktiv als Bearbeiter von Wikipedia?
Wie beurteilt ihr die Hierarchie innerhalb der Wikipedia?

Gruß,
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Umetarek
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von Umetarek »

Ich schau dort alles nach, was ich nicht weiß. Wenns brisant ist aus dem ein oder anderen Grund, suche ich grundsätzlich in Google auch nach anderen Quellen.
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misericordia
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von misericordia »

Ich unterscheide die Deutschen und die Englischen Wikipedia-Einträge. Letztgenannte sind wesentlich umfangreicher und höherwertiger. Generell halte ich diese Plattform für nützlich als allgemeines Nachschlagewerk. Bei schwierigen Themen wie Politik oder Religion empfehle ist allerdings dringenst Zusatzliteratur. :hat:
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Mithrandir
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von Mithrandir »

hafenwirt hat geschrieben:Aufgefallen ist mir, dass dort schnell ein Löschantrag gestellt wird.
Über Löschungen habe ich z. T. auch einen eher unguten Eindruck.
Das ist zum einen mangelnde Weitsicht und ein gewisser Quellen-Fetischismus bei der Relevanz-Bewertung, z. B. dieser Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Kongregate
Gelöscht mangels Relevanz, s. Begründung.
Zum Zeitpunkt der Löschung haben die Mods dort wohl auf die Schnelle »nur« drei Erwähnungen in überregionalen Web-Medien gefunden und den Eintrag als Werbe-Spam abgehakt; dabei hätte man durch ein wenig Recherche leicht herausfinden können, dass das ganze sehr professionell aufgezogen und vermutlich mit großer Zukunft behaftet ist. Darin steckt eine zweistellige Millionensumme, und es gibt viele Millionen Benutzer. Aber halt »nicht relevant«.
Das ist das andere Problem, wenn ein Artikel einmal gelöscht ist, kommt er so schnell nicht wieder. Da kann es schonmal passieren, dass jemand einen Mist zu einem bestimmten Eintrag verfasst, der Artikel gelöscht wird, und das ein Hindernis ist, damit ein ernsthafter Artikel für diesen Eintrag entsteht.
hafenwirt hat geschrieben:Umso schlimmer, dass in der Schule dazu angeregt wird, Wikipedia zu nutzen. Wenn man sich auf einen Vortrag vorbereitet, so wurde einem (zumindest war es auf meiner Schule so) oftmals dazu geraten, doch auf Wikipedia nachzuschauen, wenn einem etwas nicht klar ist.

In der Uni ist Wikipedia dann ein verteufeltes Instrument - auf dem fast nur falsche Sachen stehen.
Ich selbst nutze es trotzdem noch, um bei Begriffen ungefähr auf den richtigen Pfad zu kommen.
Naja, ganz so ist es nicht. Es ist durchaus in Ordnung, in der Wikipedia nachzuschauen. Für einen Einstieg in bestimmte Themen ist es für mich oft erste Wahl, weil es zum einen einen schnellen Überblick bietet und zum anderen weiterführende Links.

Die Qualität hängt allerdings sehr vom Thema ab. Ich benutze die Wikipedia hauptsächlich zu naturwissenschaftlichen oder technischen Themen, da ist die Qualität häufig überraschend gut, obwohl es natürlich auch passieren kann, dass Unsinn drinnen steht (hab schon was korrigiert). Zur Zeit schreibe ich an meiner Diplomarbeit und schaue auch häufiger in die Wikipedia, was akzeptiert ist. Aber eben nur für einen schnellen Überblick und weiterführende Verweise. Als Quelle ist die Wikipedia selbst im allgemeinen nicht zitierfähig.


Ein anderes Problem der Wikipedia (ganz extrem ist es in der englischen) wird durch diesen Comic veranschaulicht:
http://xkcd.com/446/
Zuletzt geändert von Mithrandir am Fr 17. Jul 2009, 23:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Thomas I
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von Thomas I »

Es hängt davon ab was man da nachschaut. Bei vielen Spezialgebieten (z.B. mein Steckenpferd Eisenbahn) bietet wikipedia wirklich gute Information.
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Talyessin
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von Talyessin »

Für Basiswissen glangts - der Rest weiter suchen. Wobei bei guten Artikeln die Quellensammlungen wirklich was hergeben. Problematisch wirds halt bei Spartenthematiken.

Ach ja, die LA SLA Geschichte, scheiss drauf, ich hatte da auch schon den einen oder anderen Disput sowohl als Betroffener wie auch als SLA Steller.
Choelan
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von Choelan »

Thomas I hat geschrieben:Es hängt davon ab was man da nachschaut. Bei vielen Spezialgebieten (z.B. mein Steckenpferd Eisenbahn) bietet wikipedia wirklich gute Information.
Ich glaube, je nerdiger ein Spezialgebiet ist, desto eher findet man was auf Wiki ;)

*duck und wegläuft*

Insgesamt würde ich eher sagen, dass die Informationsqualität mit zunehmender Spezialisierung abnimmt. Und noch schlimmer wirds bei brisanten Themen. Zum Thema Islam bspw. halte ich Wiki für absolut untauglich, was man aber auch an den Diskussionen der Wiki-Beiträge merkt. Diese sind immer ein guter Anhaltspunkt, um den Artikel einzuschätzen.

Gute Fachliteratur ist dem aber weit überlegen - wobei diese auch das entsprechende Kleingeld voraussetzt, es sei denn, man studiert.
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wintermute
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von wintermute »

Wikipedia wird von einem Mob hormongesteuerter Teenager regiert (ja, das Durchschnittsalter der Mods liegt bei 17), die hauptsächlich daran interessiert sind, ihre eigene beschränkte Weltsicht zu bewahren und alles auszurotten, was irgendwie nonkonformistisch, unverständlich oder gar fremd (oder wie der Deutsche sagt: latent nazistisch) aussieht. Zensiert wird je nach Tageslaune, mit Begründungen im Stil von "Ich Mod, du nix, ugh!". Es gibt lächerliche Edit-Wars über (zumindest dem durchschnittlich gebildeten Menschen) allgemein bekannte Fakten. Welche nach diversen Hexenjagden der Mob gewinnt, der die Admins auf seiner Seite hat. Ungeachtet des umstrittenen Inhalts. Als Nachschlagewerk ist Wikipedia vollkommen unbrauchbar.

Wikipedia sieht sich selbst als das moderne Äquivalentt zur alexandrinischen Bibliothek, bei näherer Betrachtung wirkt es eher wie die Kritzeleien an den Wänden einer öffentlichen Toilette. China grenzte für die Englischsprachler ein gutes halbes Jahr an den Südosten Deutschlands, der Marxismus ist eine abrahamitische Weltreligion und Gerhard Schröder ist in einigen Sprachen immer noch der erste muslimische Kanzler der BRD. Wikipedia sagt es so, also ist es ein Fakt.

http://www.nytimes.com/2007/02/21/educa ... pedia.html

http://www.theonion.com/content/node/50902
Zuletzt geändert von wintermute am Sa 18. Jul 2009, 10:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Platon
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von Platon »

Also wenn man nach politischen Dingen - wie z.B. irgendwelche Organisationen islamistischer Art etc. - sucht ist das deutsche Wikipedia meist wenig hilfreich. Es lohnt sich aber immer einen Blick auf die englische Version zu werfen, dort ist das meiste deutlich ausführlicher und anschaulicher dargestellt bzw. es gibt eine Menge Seiten wo eine ausführliche englische aber überhaupt keine deutsche Version existiert

http://en.wikipedia.org/wiki/War_in_North-West_Pakistan
http://en.wikipedia.org/wiki/Tehrik-i-Taliban_Pakistan

http://de.wikipedia.org/wiki/Baitullah_Mehsud - deutsche Version
http://en.wikipedia.org/wiki/Baitullah_Mehsud - englische Version
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Hasdrubal

Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von Hasdrubal »

Bei Grundwissensfragen ist der heilige St. Wiki ganz hilfreich. Wenn man sich aber in ein bestimmtes Thema vertiefen möchte, so ist es besser, sich Literatur von renomierten Experten zu besorgen.

In vielen Fragen widersprechen sich einige wikipedia-Artikel aber. Beispielweise sind sich viele wiki-Artikel sich nicht einig, ob nun der Hamid Karzai ein Mitarbeiter von unocal war oder nicht.
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lamb of god
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von lamb of god »

Man sollte das schon mal äquivalent sehen. Die Menge der Artikel in Bezug auf Muttersprachler ist im Deutschen recht ansehnlich. Zwar gibt es in der Deutschen häufuig Löschorgien, aber die Qualität ist trotzdem ansprechend.

Meiner Erfahrung nach können gerade die Menschen Wiki vollständig(dazu gehören auch Links) nutzen, die auch in der Lage sind, sich Informationen ohne Internet zu besorgen, während Menschen die nie mit Büchern, etc. gearbeitet haben nicht mal richtig suchen können. Das ist wie mit dem Gebrauch des Taschenrechners. Den können auch nur Leute bedienen, die verstehen was sie machen und das Verständnis kommt nicht vom Knöpchendrücken. Imo bin ich sogar froh, dass ich in der Jugend kein Internet hatte. 8)
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Kibuka
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von Kibuka »

hafenwirt hat geschrieben:Aufgefallen ist mir, dass dort schnell ein Löschantrag gestellt wird. Oder generell ein Artikel verändert wird. Selbstherrliche Admins verändern Artikel, weil aus ihrer Sicht der Artikel dann besser ist. Während der kleine User oft übergangen wird, selbst wenn er etwas mit Quelle richtigstellte.
Du musst bei Wikipedia eine Mindestzahl von sogenannten Edits haben um Sichtungsrechte zu erhalten. Das wurde vor knapp einem Jahr eingeführt, nachdem anonyme User ständig Artikel verunstalteten.

Der "kleine" User wird i.d.R. dennoch nicht übergangen.
hafenwirt hat geschrieben:In der Uni ist Wikipedia dann ein verteufeltes Instrument - auf dem fast nur falsche Sachen stehen.
Ich selbst nutze es trotzdem noch, um bei Begriffen ungefähr auf den richtigen Pfad zu kommen.
Das ist nicht richtig, zumindest war das bei mir an der TUM nicht der Fall. Wikipedia darf durchaus genutzt werden, nur müssen die Informationen verifiziert worden sein. Ich habe hier unter anderem den Brockhaus - Naturwissenschaft und Technik. Viele Informationen hole ich mir dennoch direkt über Wikipedia.

Natürlich wird man mit Wikipedia keine Fachliteratur ersetzen können, aber das ist auch nicht der Sinn und Zweck der Enzyklopädie. Ist man sich bei der Definition des Binomialkoeffizienten nicht mehr sicher und möchte nachschlagen, ist Wikipedia ideal. Damit wird man aber kein Buch über die diskrete Mathemaik, wie das Buch von Matousek und Nesetril ersetzen. Für diese Dinge hat man seine Bücherregale.
hafenwirt hat geschrieben:Nutzt ihr Wikipedia heute noch?
Wofür nutzt ihr es?
Sollte man Wikipedia verbieten, als gescheitertes Projekt?
Seid ihr selbst aktiv als Bearbeiter von Wikipedia?
Wie beurteilt ihr die Hierarchie innerhalb der Wikipedia?
Ja, ich nutze Wikipedia.
Als Quelle für diverse Informationen, die man schnell in Erfahrung bringen will.
Wieso gescheitert? Wikipedia ist alles andere als gescheitert, es hat sogar den Brockhaus verdrängt.
Ja, Schwerpunkt Informatik, E-Technik und Mathematik.
Gewöhnungsbedürftig, aber nach einer Weile hat man sich mit den Regeln angefreundet.
Zuletzt geändert von Kibuka am So 19. Jul 2009, 04:32, insgesamt 4-mal geändert.
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Enigma
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von Enigma »

wiki ist vielfach zu langatmig
teilweise zu kompliziert -grade bei fachartikeln
es wird zu schnell gelöscht (durfte ich selbst erfahren , nachdem ich einen artikel über eine gesellschaft verfasste die sich gegen desertifikation einsetzt)
und man stößt leider zu schnell an die grenzen
[url=http://www.youtube.com/watch?v=LTQqFGLDdJ0]Do you think that money is the root of all evil?[/url]
[url=http://studentsforliberty.org/wp-conten ... sm-PDF.pdf]The Morality of Capitalism[/url]
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von hafenwirt »

Kibuka hat geschrieben: Wieso gescheitert? Wikipedia ist alles andere als gescheitert, es hat sogar den Brockhaus verdrängt.
Ich denke, das liegt eher daran, dass Wikipedia ein Online-Lexikon ist, und damit günstiger. Die Qualität des Brockhaus dürfte noch deutlich über der der Wikipedia liegen.
Habe mal ne Zeit lang nachts Artikel bearbeitet, so gegen 4:00 - da fällt es auch niemanden auf, wenn mal ne Zeile wie "Das Dorf ist bekannt für seine Bevölkerung die Sauforgien veranstaltet" drin steht, so etwas hielt dann auch gut 3 Monate...
Kibuka hat geschrieben: Gewöhnungsbedürftig, aber nach einer Weile hat man sich mit den Regeln angefreundet.
Leider herrscht auch dort das Problem der Willkürherrschaft. In Sachen Artikeln schmückt man sich gerne damit, dass sie objektiv sein sollen, aber wenn es ums löschen geht, so enstehen dort regelrechte Exzesse, ab und zu schließen sich Gruppen zusammen um einen guten Artikel rauszunehmen, steht in der Löschdiskussion 7:1 pro löschen, dann sagt er auch der Administrator nicht nein und zack weg ist der Artikel.
Ganz abgesehen von Hetzkampagnen, die schon viele gute Artikelschreiber verscheucht haben, da findet man auch einiges bei google...http://www.bastisblog.de/2007/05/20/die ... acherlich/
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Talyessin
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von Talyessin »

hafenwirt hat geschrieben:
Ich denke, das liegt eher daran, dass Wikipedia ein Online-Lexikon ist, und damit günstiger. Die Qualität des Brockhaus dürfte noch deutlich über der der Wikipedia liegen.
Habe mal ne Zeit lang nachts Artikel bearbeitet, so gegen 4:00 - da fällt es auch niemanden auf, wenn mal ne Zeile wie "Das Dorf ist bekannt für seine Bevölkerung die Sauforgien veranstaltet" drin steht, so etwas hielt dann auch gut 3 Monate...



Leider herrscht auch dort das Problem der Willkürherrschaft. In Sachen Artikeln schmückt man sich gerne damit, dass sie objektiv sein sollen, aber wenn es ums löschen geht, so enstehen dort regelrechte Exzesse, ab und zu schließen sich Gruppen zusammen um einen guten Artikel rauszunehmen, steht in der Löschdiskussion 7:1 pro löschen, dann sagt er auch der Administrator nicht nein und zack weg ist der Artikel.
Ganz abgesehen von Hetzkampagnen, die schon viele gute Artikelschreiber verscheucht haben, da findet man auch einiges bei google...http://www.bastisblog.de/2007/05/20/die ... acherlich/

Hm - also die SLA/LA die ich mitprüfe sind wirklich schotter - aber ich geb mir da auch schon die ein oder andere Diskussion mit manch einer Dampfnase, die nur meint, weil es ihm in den Kram passt es löschen zu lassen. Und man muss kein Auserwählter sein, sondern darf bei sowas, wie beim gesamten Wiki selbst dran teilhaben - deswegen ist dein Willkürvorwurf etwas aus der Luft gegriffen.
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von hafenwirt »

Talyessin hat geschrieben:Und man muss kein Auserwählter sein, sondern darf bei sowas, wie beim gesamten Wiki selbst dran teilhaben - deswegen ist dein Willkürvorwurf etwas aus der Luft gegriffen.
Löschen eines Artikels darf im Endeffekt nur der Administrator.

Und die Löschdiskussionen, wenn ich das überblicke, sind teilweise recht amüsant. Da bilden sich dann plötzlich Allianzen aus 4-5 Usern, die ohne Begründung "löschen" schreiben, egal ob der Artikel relevant war oder nicht, und ein Admin setzt drunter: "Diskussion ergibt eindeutiges Ergebnis, Artikel wird entfernt".

Das hat schon was von Willkür.
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Talyessin
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von Talyessin »

hafenwirt hat geschrieben:
Löschen eines Artikels darf im Endeffekt nur der Administrator.

Und die Löschdiskussionen, wenn ich das überblicke, sind teilweise recht amüsant. Da bilden sich dann plötzlich Allianzen aus 4-5 Usern, die ohne Begründung "löschen" schreiben, egal ob der Artikel relevant war oder nicht, und ein Admin setzt drunter: "Diskussion ergibt eindeutiges Ergebnis, Artikel wird entfernt".

Das hat schon was von Willkür.
Ein LA läuft über 7 Tage. Da muss man schon ab und zu nachhacken, warum. Teilweise geh ich den Usern, die keine Begründung hinterlassen einfach mal so hinterher - meistens merkt man schon, das entweder die User untereinander ein Problem haben oder der Kerlie irgendwie mit dem Thema zu tun hat usw.

Ich hatte das mal mit irgendeinem Fussballverein. Hin und her, bis ich rausfand, das Rädelsführer LA aus dem Ort kam und der eine Verein zumachen musste usw. Naja, das hab ich dann auch so in den LA eingetragen. Artikel wurde behalten.
hafenwirt
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von hafenwirt »

Talyessin hat geschrieben: Ein LA läuft über 7 Tage. Da muss man schon ab und zu nachhacken, warum. Teilweise geh ich den Usern, die keine Begründung hinterlassen einfach mal so hinterher - meistens merkt man schon, das entweder die User untereinander ein Problem haben oder der Kerlie irgendwie mit dem Thema zu tun hat usw.

Ich hatte das mal mit irgendeinem Fussballverein. Hin und her, bis ich rausfand, das Rädelsführer LA aus dem Ort kam und der eine Verein zumachen musste usw. Naja, das hab ich dann auch so in den LA eingetragen. Artikel wurde behalten.
So etwas ist sicher positiv zu bewerten.
Aber manche Administratoren löschen gewissenslos drauf los, wenn sie nach 7 Tagen sehen, das "die Abstimmung" für einstimmig befunden hat, das der Artikel weg muss.

Im Extremfall (ich könnte hier auch noch nen Beispiel raussuchen aus der nahen Vergangenheit) wird der Artikel noch am selben Abend der Antragsstellung gelöscht. Einfahc, weil die ABstimmung es so ergeben hat.
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Quatschki
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von Quatschki »

hafenwirt hat geschrieben:
Ich denke, das liegt eher daran, dass Wikipedia ein Online-Lexikon ist, und damit günstiger. Die Qualität des Brockhaus dürfte noch deutlich über der der Wikipedia liegen.
Das klassische Lexikon ist tot.
Was schade ist, da im gedruckten Buch das Wissen zum Zeitpunkt der jeweiligen Auflage konserviert bleibt, während das online-Lexikon immer nur die Sicht der Gegenwart wiedergibt.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Talyessin
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von Talyessin »

hafenwirt hat geschrieben:
So etwas ist sicher positiv zu bewerten.
Aber manche Administratoren löschen gewissenslos drauf los, wenn sie nach 7 Tagen sehen, das "die Abstimmung" für einstimmig befunden hat, das der Artikel weg muss.

Im Extremfall (ich könnte hier auch noch nen Beispiel raussuchen aus der nahen Vergangenheit) wird der Artikel noch am selben Abend der Antragsstellung gelöscht. Einfahc, weil die ABstimmung es so ergeben hat.
Aber für SLA´s benötigts wirklich harte Kriterien.

Gib mal nen link bitte
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von hafenwirt »

Das neueste was mir aufgefallen war ist dies:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia: ... .B6scht.29

Relevanz ja, wird sogar in der Diskussion hervorgehoben, aber "kein Artikel" da nur ein Satz vorhanden war. (scheinbar)

An anderen Stellen gehen wiederum Artikel von Sportlern durch, die aus einem Satz bestehen "Ist ein englischer Golfspieler" und sie besitzen Relevanz weil sie mal ein Turnier auf Feuerland gewannen aber seitdem nie wieder spielten.

Um hier dem Vorwurf der Willkür zu entkommen, schreibt man in seine Regularien seitens Wiki "was für einen Artikel gilt, muss nicht für einen anderen Artikel gelten" - womit man endgültig besiegelt, dass Entscheidungen ohne jede Regel getroffen werden.
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von Talyessin »

hafenwirt hat geschrieben:Das neueste was mir aufgefallen war ist dies:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia: ... .B6scht.29

Relevanz ja, wird sogar in der Diskussion hervorgehoben, aber "kein Artikel" da nur ein Satz vorhanden war. (scheinbar)

An anderen Stellen gehen wiederum Artikel von Sportlern durch, die aus einem Satz bestehen "Ist ein englischer Golfspieler" und sie besitzen Relevanz weil sie mal ein Turnier auf Feuerland gewannen aber seitdem nie wieder spielten.

Um hier dem Vorwurf der Willkür zu entkommen, schreibt man in seine Regularien seitens Wiki "was für einen Artikel gilt, muss nicht für einen anderen Artikel gelten" - womit man endgültig besiegelt, dass Entscheidungen ohne jede Regel getroffen werden.
Gut, das scheint ein Wiedergänger zu sein. Müsste da mal nachhorchen, was der Fall genau war. Aber ich habe mir jetzt mal die letzten beiden Tage durchgesehen - fand eigentlich nix wildes dabei.
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Kibuka
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von Kibuka »

hafenwirt hat geschrieben:Ich denke, das liegt eher daran, dass Wikipedia ein Online-Lexikon ist, und damit günstiger. Die Qualität des Brockhaus dürfte noch deutlich über der der Wikipedia liegen.
Nein! Das liegt vorallem daran, dass Wikipedia jederzeit und überall schnell verfügbar ist. Die Qualität der Artikel variiert von Sachgebiet zu Sachgebiet. Auf dem Gebiet der Naturwissenschaften ist die Qualität durchaus als gut zu bewerten, was mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf zurückzuführen ist, dass bei naturwissenschaftlichen Artikeln meist die Fakten eine klare Sprache sprechen und wenig Spielraum für Interpretationen übrig bleiben.
Zuletzt geändert von Kibuka am Di 28. Jul 2009, 23:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wikipedia - viel genutzt oder nur noch Pseudolexikon?

Beitrag von Talyessin »

Kibuka hat geschrieben:
Nein! Das liegt vorallem daran, dass Wikipedia jederzeit und überall schnell verfügbar ist. Die Qualität der Artikel variiert von Sachgebiet zu Sachgebiet. Auf dem Gebiet der Naturwissenschaften ist die Qualität durchaus als gut zu bewerten, was mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf zurückzuführen ist, dass bei naturwissenschaftlichen Artikeln meist die Fakten eine klare Sprache sprechen und wenig Spielraum für Interpretationen übrig bleiben.

Oder das die Freaks in Thema besser sind. Na, aber im Groben hast schon Recht. Ich mein der Artikel über einen Motor ist immer besser als der einer geschichtlichen Handlung, weil die Fakten nunmal Fakten sind. Witzig sind eh die ganzen Kleinartikel - irgendein Dingenskirchen hinterm Ural oder sowas in der Richtung. Da merkt man ab und zu, wenn jemand da ist, der wirklich sich darum kümmert, das es ein guter Artikel wird.
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