Was lässt sich vergleichen ?
Primäre Aussagen - Sekundäre Aussagen zu den Folgen
"Sog. Elektroautos" sind Fahrzeuge deren primärer Antrieb ein oder mehrere Elektromotoren sind. Also gehören auch Fahrzeuge mit Brennstoffzellensystemen zu dieser Kategorie. Nicht oder wenig beachtet ist auch ein "Range Extender (Reichweitenverlängerer)" eine Elektroauto, wenn der darin verbaute Verbrennungsmotor ausschließlich einen Generator antreibt (seriellen Hybridantrieb).
Die Diskussion über Elektroautos kann sowohl "untereinander", als auch gegenüber der z.Z. meistverbreiteten Automobilen mit Verbrennungsmotoren geführt werden. Qualitativ vergleichen lassen sich Antriebsysteme von Verbrennungsmotor, Brennstoffzellen und Batterien:
Wirkungsgrad
Lade- / Tankzeit
Emissionen im Betrieb
Entwicklungsstand
Herstellungskosten
Verbrauchskosten
Platzbedarf
Gewicht
Wirkungsgrad (Tank auf Rad) - Verbrennungsmotor - niedrig (z.B. PKW mit Benzinmotor liegt im Fahrzyklus bei 15 - 20 %)
Wirkungsgrad (Tank auf Rad) - Brennstoffzellensystem - mittel (z.B. PKW mit Brennstoffzellensystem und Elektromotor liegt bei 30 - 40 %)
Wirkungsgrad (Tank auf Rad) - Lithium-Ionen Batterie - hoch (z.B. PKW mit mit Lithium-Ionen-Batterien und Elektromotor liegt bei 80 %)
Lade- / Tankzeit - Verbrennungsmotor < 5 Minuten
Lade- / Tankzeit - Brennstoffzellensystem < 5 Minuten
Lade- / Tankzeit - Batterieelektrisch > 1h
Emissionen im Betrieb - Verbrennungsmotor - hoch - Lärm und Schadstoffe
Emissionen im Betrieb - Brennstoffzellensystem - Systemabhängig keine bis geringe Lärm- und Schadstoffemissionen
Emissionen im Betrieb - Batterieelektrisch - Keine Lärm- oder Schadstoffemissionen
Entwicklungsstand - Verbrennungsmotor - Massenproduktion
Entwicklungsstand - Brennstoffzellensystem - Feldtests
Entwicklungsstand - Batterieelektrisch - Markteinführung für Fahrzeuge
Herstellungskosten - Verbrennungsmotor - gering
Herstellungskosten - Brennstoffzellensystem - noch hoch, bei Massenproduktion nur etwas höher als Verbrennungsmotor
Herstellungskosten - Batterieelektrisch - Mittel, abhängig von Reichweite
Verbrauchskosten - Verbrennungsmotor - hoch
Verbrauchskosten - Brennstoffzellensystem - mittel
Verbrauchskosten - Batterieelektrisch - gering
Verbrauchskosten - Verbrennungsmotor - gering
Verbrauchskosten - Brennstoffzellensystem - mittel
Verbrauchskosten - Batterieelektrisch - klein
Gewicht - Verbrennungsmotor - mittel
Gewicht - Brennstoffzellensystem - höher als Verbrennungsmotor
Gewicht - Batterieelektrisch - abhängig von der Reichweite
Genau so lassen sich ALLE Aspekte systematisch und logisch miteinander vergleichen. Oder man lässt einfach die Gefühle als einzigen Maßstab zu.
Ein Aspekt - Verbrennungsmotor müssen nicht mittels fossiler Kraftstoffe betrieben werden. Längst sind synthetische Kraftstoffe (Entwicklungsstand - Feldtests, Herstellungskosten - noch sehr hoch, bei Massenproduktion ???) Bestandteil der Antriebsmittel. Warum sollte man also auf eine dieser Möglichkeiten verzichten ? Ganz offensichtlich gibt es eine ganze Reihe logischer Begründungen, warum nicht nur eine Technologie die Aufgaben übernehmen soll UND kann. Fossile Brennstoffe sind endlich und im Gebrauch nachweisbar schädlich. Alle Anwendungen beanspruchen natürliche Ressourcen. Das Ziel diese Ressourcen, aber auch die "Folgekosten", durch einen hohen Grad von Recycling zu schonen. bzw. zu reduzieren, erscheint hoffentlich nicht nur mir als wichtigsten Leitlinie.
Rohstoffe wie das vorgenannte Platin sind längst unverzichtbar in beinahe allen technologischen Bereichen. Die Frage ob man diese Ressource z.B. für Abgaskatalysatoren ODER aber für Brennstoffzellensysteme / Redox-Flow-Batterien (RFB) (stationär) nutzt, hat indirekten Einfluss auf die Mobilität. Eine Technikfolgeabschätzung kann an den Problemen die "rund um die Förderung und Herstellung" entstehen, nicht einfach vorbeigehen.
Wer sich etwas näher mit der "Endlichkeit" von Ressourcen befasst, wird nicht nur erstaunt sein, sondern höchst erfreut darüber sein jetzt zu leben. Wer hätte gedacht, ausgerechnet Eisen gibt es auch nicht unerschöpflich viel auf dem Planeten. Die Weltreserven an Eisen werden mit 190 Gt Eisenerz, bzw. 87 Gt Eisen angegeben, was einer Reichweite von 59 Jahren entspricht. Aus der selben Quelle : Die End-of-Life-Recyclingrate von Eisen beträgt derzeit 22 %. Oder Chrom : Die statische Reichweite von Chrom beträgt 17 Jahre und die End-of-Life-Recyclingrate beläuft sich auf 13 %.
Enttäuschender Vergleich (ich gebe das nur ungern zu) um eine heute eine Batterie mit einer Kapazität von 10 MWh zu produzieren entstehen Kosten in Höhe von 782.000 $ allein für Vanadiumpentoxid (Redox-Flow-Batterien (RFB) - Die statische Reichweite der Reserven beträgt mit 15 Mt 192 Jahre.
Typ Lithium Batterie Kapazität 10 MWh Kosten Speicher 46.200 $ Vergleicht man die "Masse" beider Batterien - die RFB-Batterie (Vanadium) wiegt bei 10 MWh Kapazität 34,3 t und eine Li-Batterie gleicher Kapazität gerade mal schlappe 700 kg.....
Mit der "Scheuklappe" Li für Batterien wird ausgeblendet - auch für eine Reihe anderer Anwendungen wird Lithium wird in unterschiedlichen Formen in zahlreichen Industriezweigen eingesetzt :
Hier Bild zum Beitrag. Vermutlich wird der Preis bei steigender Nachfrage (27%) zum einen die Forschung für Anwendung und Recycling vorantreiben. Gegenwärtig scheint ja (noch) eine Überproduktion die Preise nach unten zu begrenzen.
Warum ein Fahrzeug mit übergroßem Speicher vorhalten, dessen tatsächlicher Aktionsradius begrenzt ist ? Wer tatsächlich Fahrleistungen von täglich 200 km und mehr hat, wird wohl eher kein ein simples E-mobil anschaffen dessen Reichweite darunter liegt. Für eine Übergangszeit und eine bestimmte Gruppe könnte da ein Reichweitenverlängerer die Lösung sein. Der "Markt" also das Angebot und die Nachfrage werden diesen Teil beeinflussen. Aber auch die innerstädtische Entwicklung mit entsprechenden Einschränkungen durch die Kommunen wird den Individualverkehr massiv verändern.
Was "andere irgendwo auf der Welt da draußen" betrifft, interessiert hier niemanden. Es gibt praktisch keinen Bereich, wo unser Verhalten nicht erhebliche Nachteile für all jene bringt, welche in der "Nahrungskette" weiter "unten" angesiedelt sind. Doch solange das nicht "durchschlägt" wird sich nichts daran ändern.
Was soll auch falsch daran sein, wenn "wir" hier ungefähr das vierfache an Ressourcen aller Art beanspruchen - bescheiden wie wir doch sind - die "Amis" mit dem achtfachen "Bedarf" müssen wir erst einmal einholen. Nein, ich verstehe auch nicht warum wir uns gar Sorgen um Andere machen. Jedenfalls ist für wenigstens eine Generation noch genügend vorhanden.....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)