Kosten gibt es immer, wenn man etwas haben will!immernoch_ratlos hat geschrieben:(15 Jul 2018, 22:39)
Hallo Gruwe
zunächst ging es hier um die EEG-Kosten die auf jeder Rechnung eines Privathaushalts erscheinen. Andere Kosten gäbe es auch dann, wenn es nie eine (unvollständige) "Energiewende" gegeben hätte.
Es ist doch jetzt nichts Neues, dass vernünftige ökonomische Analysen stets auch immer die Opportunitätskosten einbeziehen müssen. Alles Andere ist für die Tonne und dient nur dazu, sich irgendwelche Argumente herbeizuzaubern, mit denen man Unwissende beeindrucken kann!
Das mit den Strom-Großkunden ist sicher richtig! Hier muss man allerdings durchaus differenzieren: Macht es denn wirklich Sinn, die Wettbewerbsfähigkeit eines Teil der wertschöpfenden Industrie aufs Spiel zu setzen? Gerade bei eben energieintensiven Unternehmen, bei denen die Energie einen hohen Anteil der Grenzkosten ausmacht, ist das eben sehr relevant. Das ist aber keine Frage, die wir hier diskutieren brauchen, da nicht zum Thema passend! Weitere Anteil sind Nachholungseffekte, Liquiditätsreserve, etc. (Quelle: https://www.ise.fraunhofer.de/de/veroef ... mlage.html)Was sonst noch die Höhe dieser Umlage beeinflusst, sind tausende von Stromkunden aus der Industrie die davon ausgenommen sind. Das erhöht den sichtbaren Anteil an der EEG-Umlage.
Der größte "Posten", der zum starken Anstieg der EEG-Umlage insb. in den Jahren 2008 bis 2014 geführt hat, waren im Übrigen die gestiegene Differenzkosten. Da man hierzulande mit der fixen Einspeisevergütung gestartet ist, ist dieses Problem eben entstanden. Durch die fehlende Marktintegration und eben die fixe Zahlungen konnte man schlecht gegen die steigenden Differenzkosten vorgehen. Also ist man ja dann auf optionale Marktprämie umgestiegen und beginnt nun mit Ausschreibungen. Der positive Effekt des geringen Preisrisikos für die Betreiber waren eben der induzierte starke technische Fortschritt!
Ja, dann mach doch auch mal!Wer sich mit dem "Merit-Order-Modell" näher befassen möchte, kann das HIER tun.
Wie ich offen schon schrieb: Zahlen sind das Eine, Verständnis dafür das Andere! Entweder wollen wir fundiert und auf einer gewissen Ebene diskutieren, oder aber wir lassen es! Dazu gehört natürlich auch, dass man nach den Regeln der Ökonomie korrekte Argumente anführt und nicht einfach irgendwelche plumpen Zahlen. Dazu gibt es eben hier mal eine interessante Analyse: https://www.evt.tf.fau.de/files/2016/11 ... r_2015.pdfFür Millionen privater Kleinkunden sieht die Preiswirklichkeit so aus : "Bestandteile des Strompreises"
Welche Logik fehlt Dir da?Bei genauer Betrachtung der unterschiedlichen Strompreise findet sich wenig Logik, dafür aber sehr viel mehr Willkür. Da wird über die "Stromsteuer („Ökosteuer“) zur Förderung klimapolitischer Ziele sowie zur Absenkung und Stabilisierung des Rentenbeitragssatzes" Geld verschoben. " Oben drauf" kommt die Umsatzsteuer mit der der Staat besonders jene stärker belastet, die eben nicht unter die zahlreichen Befreiungsumstände fallen.
In den Netznutzungsentgelten für den Endverbraucher sind Anteile zur Nutzung des Niederspannungs-, Mittelspannungs- und Hochspannungsnetz inbegriffen. Jo höher der Energiebedarf eines Unternehmens, umso eher ist eine Anbindung an eine höhere Netzebene angebracht. Warum sollte der "extreme" Großverbraucher (z.B. Stahlhersteller, etc.), der sich direkt ans Hochspannungsnetz anschließt (das ist die Ebene, an der in der Regel die Kraftwerke einspeisen) Nutzungsentgelte für Mittel- und Niederspannung bezahlen, die letztendlich doch nur für den Letztverbraucher bzw. kleine Verbraucher (Unternehmen) notwendig sind? Diese Kosten spart dieser logischerweise!
Auch ist Preisdifferenzierungs nichts außergewöhnliches! Bekommst auch Du in jedem Online-Shop oder wenn Du bei deinem Stromanbieter irgendwelche Mindestabnahme-Mengen vereinbarst. Mengenrabatte gibt es so ziemlich überall. Das ist auch keine Willkür oder "Anti-Logik", sondern ganz normales, nachvollziehbares Gewinnmaximierungskalkül der Energieversorger.