Ja, es wird sehr schmerzhaft für alle privaten Dieselfahrzeugeigentümer. Ob da jeder Einzelne allein verantwortlich genannt werden darf, ist angesichts der Realität wohl nebensächlich geworden.
Feinstaub produzieren alle - Industrie, Verkehr, Heizungsanlagen, Landwirtschaft usw. - selbst die Sahara lädt ab und an Feinstaub über Europa ab. Die Nachbarländer schieben sich je nach Windrichtung gegenseitig Feinstäube zu. Zu besonders hohen Konzentrationen kommt es in den Ballungszentren. "Unglücklicherweise" haben fiese Umweltschützer wissenschaftlich belegbare Grenzwerte errechnen lassen.
Der Oberfiesling die EU hat diese Grenzwerte verpflichtend eingeführt - daran war selbstverständlich keine der Mitgliedsländer beteiligt - das ist einfach so vom Himmel gefallen.
Schade, die Opfer solcher Stäube fallen leider nicht einfach tot um - verröcheln gut sichtbar am Straßenrand. Damit sinkt die Akzeptanz für unangenehme Maßnahmen deutlich
Doch neben dem allgegenwärtigen Feinstaub, der keineswegs erst jetzt entdeckt wurde. Schon 1959 wurde in Joburg in der
Johannesburger Konvention Feinstaub als "Gefahr" näher definiert und 1971 folgte die Aufnahme in die MAK-Liste (Maximale Arbeitsplatz-Konzentration (MAK-Wert)) 1993 "Einführung der Norm EN 481" usw. Es kann also wohl kaum jemand behaupten dies wäre nicht längst bekannt und die Folgen wären bis Dato verborgen geblieben. Nun stellt sich als deutliche und unangenehme Nebenwirkung des wunderbaren Fortschritts und wirtschaftlicher Bedeutung eher sehr vernachlässigt heraus, all diese Stäube verursachen erhebliche Kosten. Krankheit, Siechtum und Tod sind unübersehbare Kostenfaktoren.
Nun hat die Anzahl privater KFZ zwischen 1960 (4.489.407 PKW) und 2016 (45.071.209 PKW), die Anzahl der gesamten KFZ-Flotte 1960 (8.003.654 KFZ) und 2016 (54.602.441 KFZ) erheblich zugenommen.
Zum Glück werden private PKW "im Durchschnitt" nur zu ~8% übers Jahr bewegt, aber schon dies führt zumindest in den Ballungsräumen zu erheblichen Folgen für die Güte der Atemluft.
Aber was ist schon Staub - selbst feiner Staub - gegen klimaschädliche Stickoxide
Nun Probleme für das Klima sind für nicht wenige Menschen sowieso eine Erfindung finsterer Mächte und existieren überhaupt nicht. Leider ist das wenig beruhigend. Ganz offensichtlich sind "Stickoxide, Stickstoffoxide und nitrose Gase" ebenfalls nicht wirklich förderlich für die menschliche Gesundheit. Weil auch da kaum Leute spektakulär und öffentlich sichtbar verröcheln, kann Mensch diese Gefahr problemlos verdrängen.
Nun emittiert jede Blitzentladung "ganz natürlich" derartiges Zeug was ja ansich beruhigend sein könnte. Nun ja, leider dominiert hier inzwischen der Mensch durch seine diversen Tätigkeiten den "Markt". Und frohe Botschaft, seit 1990 sind die bei Verbrennung (Anthropogene Quellen) entstehenden Gase (D) von ehemals 2,885 Millionen Tonnen auf in 2014 schlappe 1,223 Millionen Tonnen (~42,4%) zurückgegangen.
Wenig verwunderlich, weil u.a. auch der "Saure Regen" (den es ja angeblich auch niemals gab) ein Problem darstellte und ganz offensichtlich mit einem gewissen Erfolg reduziert werden konnte. Leider haben Ballungsräume ihr eigenes "Kleinklima" - "Smog" - ein Kofferwort - simpel smoke + fog wurde zu "Smog" mit ordentlich NOX - Anteil.
Genau da kommen Dieselfahrzeuge ins Spiel.
Laut UBA (Umweltbundesamt)
HIER in einer schönen Grafik dargestellt, stoßen diese Verkehrsmittel anteilig folgende Stickstoffdioxide aus :
Der Sieger ist unzweifelhaft der Diesel-PKW mit einem Anteil von : 67 %
Deutlich abgeschlagen - die
Nutzfahrzeuge deren Anteil liegt bei : 22 %
Busse (was mindestens einer hier besonders schlimm finden) haben einen
Anteil von : 5%
Alle übrigen PKW schaffen gemeinsam gerade mal lächerliche :
4 %
Was genau "Sonstige" sein mögen - dort entfleucht schädliches Stickoxid zu :
2 %
Es macht also durchaus Sinn, dort wo sehr hohe Stickoxidwerte gemessen werden - also in den bereits existierenden "Umweltzonen" - alle privaten Diesel-PKW die "über den EU 6 Werten liegen" mindestens zeitweise Fahrverbote oder sie gleich summarisch deren Betrieb dort zu verbieten. So sinken zumindest die ebenfalls gesundheitsschädigenden Stickoxide aus diesen Quellen um fette 67 Prozent.
Nach und nach, werden zumindest in den Innenstädten Elektrofahrzeuge die derzeit noch ~27 % Nutzfahrzeuge inkl. Busse ablösen.
Nun habe ich selbst gewisse keinen Anlass zu hämischer Freude. Auch ich darf mich zu den Deppen, die sich einen Diesel-PKW angeschafft haben zählen. Nun neige ich glücklicherweise sowieso zu minimalen Besuchen in die Städte in meiner Metropolregion. Die überwiegende Mehrheit der jährlichen gefahrenen ~7.500 km fällt sowieso aufs "flache Land".
Nun in Berlin scheint es ~300.000, Stuttgart 107.000, München ? und
bundesweit 13 Millionen "ältere" Diesel-PKW zu betreffen
Recht aktuell, heute am Donnerstag (23.02.2017) soll der Bayerischer Gerichtshof (erstmals) über ein Diesel-Fahrverbot entscheiden. Ob es dazu kommt, ist auch von der "Politik" abhängig - eine ganze Reihe von Landtagswahlen und die nicht mehr so ferne Bundestagswahl, dürften womöglich Verzögerungen bringen. Doch aufgeschoben ist sicher nicht aufgehoben....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)