immernoch_ratlos hat geschrieben:(12 Jun 2018, 14:49)
Mit etwas Fantasie lässt sich das Problem der exakten Ortsbestimmung sicher auch anders lösen.
Wenn ich nun "IPv6" (Internet Protocol Version 6) erwähne, dann hat das zunächst nichts mit dem Internet zu tun. Diese Verbindung wird quasi "mitgeliefert".
Warum etwas, was sowieso in Datenbanken Verwendung findet nicht auch gleich für die Ortsbestimmung verwenden ?
Der Vorrat an eindeutigen und einmaligen Kombinationen und wie sich jede IPv6 Adresse zusammensetzt, lässt sich praktisch auf alles was da auf Erden kreucht und fleucht anwenden - ganz sicher auch auf alle Koordinaten die es auf diesem Planeten gibt.
Der "Adressraum" von IPv6 umfasst 2 ^128 (≈ 340 Sextillionen) - damit lässt sich problemlos jeder Quadratzentimeter - gern auch Quadratmillimeter der Erdoberfläche eindeutig nummerieren - jeder derzeitige und künftige Einwohner* =
XX.000.000.000, jedes aktuelle und zukünftige Gerät durchnummerieren und für das Internet ist immer noch mehr als genug übrig.
Eine "Sextillion" = 1.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000 und 340.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.0
00.000.000.000 sollten, wenn man etwas systematisch betreibt, für alles was jemals zu nummerieren gibt mehr als ausreichen. Dabei müssen einmal vergebene Nummern nicht noch einmal verwendet werden.
Für ein dazu geschaffenes "Übersetzungsprogramm" und entsprechende Rechner sollte das Umschreiben von Postleitzahlen die tückisch auch wo anders in der Welt womöglich identisch sein mögen, eindeutig möglich sein. Da bin ich mir sicher. Das schöne und wichtige dieses System ist für Computer geschaffen und muss nicht erst noch mühsam übersetzt werden.
Womöglich muss man sich international einigen, welche dieser Möglichkeiten Eingang in Datenbanken finden soll - hier der "
Alexanderplatz Berlin" gibt es als :
Längengrad und Breitengrad = Breitengrad : 52.521918 / Längengrad : 13.413215
GPS-Koordinaten = 52° 31' 18.905" N 13° 24' 47.574" E (Grad, Minuten, Sekunden)
UTM-Koordinaten (WGS84) = Zone 33U E: 392341.3 N: 5820273.2
Letzteres könnte ich mir "in IPv6" Schreibweise recht gut vorstellen...
Umgekehrt kann jeder Kleincomputer das "menschengerecht" aufbereiten. Umgekehrt - wie teile ich das meinem Fahrzeug oder welcher Maschine auch immer mit was ich suche oder wohin ich gerne möchte ? Mein GPS im Fahrzeug will eine Adresse - die ich eintippe - niemals komplett, das noch recht doofe Gerät bietet mir - wenn ich die Stadt zunächst nenne (auch da muss ich eher niemals alles eintippen) - dann der selbe Akt für den Straßennamen und da sind nur Straßen gelistet, die es auch tatsächlich in dieser Stadt gibt - dann noch die Nummer und gut isses. Welche Möglichkeiten es da noch gibt, wurde ja schon behandelt. Nun ist das der Stand von 2018 - es sind bei dem bisherigen Tempo sicher noch einige erfreuliche Überraschungen möglich.
Wer nur recht präzise eine bestimmten Ort finden / anfahren möchte, hat sicher nicht die Bedürfnisse von "Präzisionsgelenkte Munition" - aber da gibt es sicher noch einige "Abfallprodukte" die sich für autonome Fahren verwerten lassen....
Bei dem Thema "Ortsbestimmung" geht es eigentlich nur am Rande um autonomes Fahren.
Im Grunde ist das Ziel einen "Ersatz" bzw. eine genauere Alternative für die in die Jahre gekommene Postadresse zu finden.
In vielen Ländern auf der Welt gibt es überhaupt keine Postadressen (Straßen/Hausnummern) und da wo es welche gibt, sind die bestehenden Adressen für viele Anwendungen eigentlich zu ungenau.
Die Folge davon ist, dass durch diese ungenauen Ortsangaben viel Zeit bei der Suche nach dem eigentlichen Ziel verloren geht.
Eine Postadresse bzw. die neue Alternative muss vor allem auch für Menschen möglichst einfach zu handhaben sein und nicht nur für Computer.
Deswegen sind Deine genannten Beispiele (GPS-Koordinaten, UTM-, WGS84, IPv6) zwar theoretisch denkbar und für Maschinen eigentlich ideal, aber für den Menschen absolut ungeeignet.
Damit können Menschen schlichtweg nicht umgehen.
Das Prinzip nennt sich "Location Encoding System".
Es gibt eine "Bibel" im Internet die von der Firma Google verfasst wurde, die die Anforderungen an ein solches System zusammenfasst:
https://github.com/google/open-location ... ng-Systems
Ist leider auf Englisch.
Ich habe mal versucht die Anforderungen zu übersetzen:
1. Die Codes sollten kurz genug sein, damit man sie sich leichter merken kann.
2. Ein Code allein sollte ausreichend sein und keine zusätzlichen Informationen wie den Ländernamen erfordern.
3. Um Verwirrung zu vermeiden, sollte ein Ort nur einen Code haben.
4. Codes sollten keine leicht zu verwechselnden Zeichen enthalten (z. B. 0 und O, 8 und B usw.)
5. Codes sollten keine Obszönitäten oder vorzugsweise keine Wörter in irgendeiner Sprache enthalten.
6. Bei zwei Codes sollte man erkennen können, ob sie nahe beieinander sind und die Richtung sollte bestimmt werden können. Diese würde Menschen helfen, den einzuschlagenden Weg leichter zu bestimmen und macht Codes brauchbarer.
7. Codes sollten nicht einen Punkt abbilden, sondern einen Bereich , wobei die Größe des Bereiches variabel ist.
8. Das Verkürzen eines Codes sollte einen größeren Bereich darstellen, der den ursprünglichen Speicherort enthält. Ein Nebeneffekt davon wäre, dass nahe gelegene Codes ein gemeinsames Präfix haben.
9. Der Code für einen Ort sollte deterministisch generiert werden und sollte keine Einrichtung erfordern.
10. Codes sollten offline generiert und dekodiert werden können. Mobile Datennetze sind nicht überall verfügbar bzw. mit Einrichtungskosten verbunden.
11. Codes sollten nicht von einem Anbieter abhängen, so dass die die Verfügbarkeit gewährleistet ist.
12. Der Algorithmus sollte öffentlich veröffentlicht werden und frei zur Verfügung stehen.
Ich würde noch folgende weiteren Punkte für sinnvoll erachten:
13. Der Code sollte eine semantische Beziehung zu dem Bereich bzw. zu dem Gebäude haben, dass er adressiert.
14. Eine Verbindung zu bereits bestehenden Postadressen sollte möglich bzw. integriert sein.
15. Die Angabe einer dritten Dimension sollte möglich sein. (Stockwerk/Ebene) Viele Gebäude haben mehr als ein Stockwerk.
16. Ein strukturiertes Design der Adressen sollte möglich sein. So können ggfs. redundante Teile der Adresse weggelassen werden.
17. Anwendungsspezifische Anpassungen sollten möglich sein (z. B. Anpassung an Gebäude, im Hinblick an Indoor-Navigation usw.)
Um auf den Anwendungsfall autonomes Fahren zurückzukommen:
Person A teilt Person B auf BELIEBIGE Art(Telefon, Blatt Papier, Whatsapp, E-Mail usw.) in Form des neuen Adresscodes (nicht mehr als Postadresse!) einen gemeinsamen Treffpunkt mit.
Person B tippt den neuen Code in das Navi des Fahrzeugs ein oder teilt es dem Navi per Spracheingabe mit.
Erst das Navi rechnet dann den neuen Code in die dem neuen Code eindeutig zugeordnete GPS-Koordinate um und startet dann die Navigation.
Wenn die Struktur des Codes schlau genug aufgebaut ist, dann ist Dein Beispiel mit der "präzisionsgelenkten Munition" überhaupt nicht mehr abwegig. Im Gegenteil, dann stoßen wir recht schnell zum Beispiel auf den Einsatzzweck Logistik und dann sind wir bei einer Genauigkeit im Meter- bzw. Zentimeterbereich.