Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

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Langfristig wird völlig autonomes Fahren Anteil an den gefahrenen Gesamt-KM(PKW/LKW) umfassen?

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schokoschendrezki
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von schokoschendrezki »

Welfenprinz hat geschrieben:(22 Aug 2016, 14:11)
Wo ist deiner Meinung nach der wirklich entscheidende Unterschied , der aus den "von verschiedenen Enden her denken" -Techniken abgeleitet werden kann.
Also - ich spintisiere ein bisschen- wenn eine deutsch/europäische Lösung(vom Auto her gedacht) so aussieht, dass viele Fahrzeuge von einem (weiterentwickelten) Maut/Verkehrsleitsystem /Sensortechniken erfasst werden , damit kommunizieren und gelenkt werden (Fahr von Magdeburg nach Hannover heut über die A 39 statt über die A2) und das google -System eher so abläuft , dass alle Fahrzeuge zwischen Magdeburg und Hannover in "Schwarmintelligenz'" miteinander kommunizieren und das Fahrzeug selbst zu diesem Routenvorschlag kommt , gelingt doch eine Herauslösung aus den Parametern des hergebrachten Mobilitätskonzeptes so oder so nciht aus der Technik.Also für den Ratschlag "Fahr bis Peine Hbf und nimm ab da den RE" müsste doch entweder eine politische Instanz (über das Verkehrsleitsystem) sorgen oder - was in den USA die wahrscheinlichere Lösung wäre- die Eisenbahngesellschaft geschäftlich mit google verknüpft sein.
Ja, so in dieser Richtung habe ich das schon verstanden. Schon bei der E-Mobilität besteht das "Produkt" von Tesla nicht nur aus dem Fahrzeug selbst sondern zusätzlich aus der Ladestationen-Infrastruktur (Supercharger). Wenn man ein Gesamtkonzept hat, dass Fahrtechnik, ÖV, Hotels, Einkaufen usw. mit einbezieht, kann man doch fast alles einfädeln.
Wobei die Anforderungen da anders , grösstenteils auch einfacher sind. Also in den ganzen vertikalen Ketten unserer Wirtschaft gibt es bestimmte Adressaten die Daten wollen , erhalten und abgeben. Kunde, Lieferant, Zertifizierungs- udn Kontrollsysteme, evtl. Zoll und Sicherheitsbehörden. Die Vernetzungsprobleme sind zwar noch nicht gelöst, aber als Anforderung definiert.
Was in diesen Bereichen natürlich fast komplett wegfällt ist der Imagekoeffizient des Statussymbols. Egal ob der besagte Containerlader im Hafen oder der Trecker in der Obstplantage , es geht nur ums Geld und nciht um den stern vornedrauf. Und wenns ein Dienstleister günstiger macht, muss es auch überhaupt nicht der eigene sein. Das ist zum SUV-Pkw-Verkehr wohl schon ein grosser Unterschied bei der Entscheidungsfindung.
Und es ist nicht nur die Größe. Nach meiner Information bevorzugt der durchschnittliche (heutige, deutsche) Autokunde bei gleichem Preis tendenziell eher PS-Stärke als Sicherheit.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
maxbreak2
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von maxbreak2 »

Wäre zu schön, wenn alles so einfach wäre.
Heutzutage gibt es leider keine einfachen Lösungen mehr bzw. alles ist irgendwie miteinander verstrickt.
Elektrofahrzeuge - Autonomes Fahren - Strombedarf - Ruckzuck ist man bei der "inneren Sicherheit":
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... &start=240
Ich glaube jedenfalls nicht, das der Zusammenhang zu weit hergeholt ist. Der Stromverbrauch durch den Individualverkehr und damit die Netzauslastung wird auf jeden Fall nicht geringer werden durch die angedachten und hier diskutierten Lösungen.
maxbreak2
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von maxbreak2 »

http://t3n.de/news/autonomes-fahren-eth ... on-745103/

Als Programmierer stellen sich mir bei diesem Artikel diverse Fragen:

"Sachschaden geht immer vor Personenschaden"
Wie soll meine Software innerhalb von Sekundenbruchteilen entscheiden, ob jetzt ein Sachschaden oder ein Personenschaden ansteht oder eine Mixtur aus beiden?
Da müsste meine Software ja in die Zukunft schauen können?

"Autonom fahrende Autos dürften bei der Bewertung im Ernstfall also keinen Unterschied machen, ob Senioren oder Kinder die Straße kreuzen."
Wie soll meine Software innerhalb von wenigen Millisekunden entscheiden können, ob ein Senior oder ein Kind die Strasse kreuzt?

"Hat der Computer das Steuer inne, und es passiert ein Unfall, soll der Hersteller haftbar gemacht werden können."
Die Hersteller, die sich auf sowas einlassen, können gleich mal den Insolvenzantrag vorbereiten.

"Blackbox auf den Tisch: Diese soll aufzeichnen, wer wann gefahren ist und damit helfen, den Schuldigen für mögliche Unfälle ausfindig zu machen."
Woher soll die Blackbox wissen wir fährt? Vorher manuell aus einer DropDownList-Box auswählen? Was wenn der "Fahrer" versehentlich den falschen angeklickt hat? Eigentlich "fährt" doch das Auto selbst?

"In dem geplanten Gesetz soll laut Wirtschaftswoche auch verankert werden, dass Fahrer eine gewisse Grundaufmerksamkeit aufbringen müssen. Zwar sollen sie
zwischendurch E-Mails checken oder in der Zeitung lesen können, der Fahrer müsse aber jederzeit ansprechbar sein."
Zwei Dinge gleichzeitig effektiv machen?
Wieviele "Autofahrer" können das?
Was bringt das dann für einen Mehrwert, wenn ich mich nicht voll und ganz eine einzige wichtige Sache konzentrieren kann?

"Innerhalb eines bestimmten Zeitfensters soll zudem der Fahrer das Steuer übernehmen können."
Genauso gut hätte Steve Jobs verkünden können: Ihr dürft das IPhone nutzen, müsst aber alle paar Tage mal kurz ein Samsung-Gerät benutzen.
Und wenn ihr es nicht macht, kann sein das Euer IPhone-Handyakku explodiert!

Ein Bruchteil der Probleme, die hier schon disktiert wurden und für die damals schon keine vernünftigen Lösungen gefunden wurden.


Tesla will nach dem Rauswurf durch Mobileye statt Kameras vermehrt auf Radar setzen.
Aber Radar kann doch keine Bilderkennung? Damit dürfte es wieder an anderer Stelle zu einem Engpass kommen.

"Um über der Straße befestigte Autobahnschilder nicht fälschlicherweise als Hindernisse zu erkennen, will Tesla eine Datenbank solcher Objekte aufbauen. Wenn mehrere Tesla-Fahrer mit oder ohne aktivierten Autopiloten solche Objekte passieren, werden sie in eine White-List aufgenommen uns als harmlos eingestuft."
Das wäre dann stinklangweilige Datenbank-Programmierung, wie sie schon seit Jahrzehnten praktiziert wird und hat mit künstlicher Itelligenz rein gar nichts zu tun.

Mit der aktuellen im Prinzip toten Hardware (Metalle, Kunststoffe, Silizium usw.) wird das meiner Meinung nicht funktionieren.
Wenn es wirklich funktionieren soll, dann brächte man schon einen künstlichen "Fahrer" der aus organischen Materialien besteht (Kohlenstoff,Sauerstoff,Wasserstoff und Stickstoff),
der dann wirklich lernfähig ist und im Idealfall trotzdem nie ermüdet.

Davon ist die Menschheit aber meiner Meinung nach relativ weit weg.
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frems
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von frems »

maxbreak2 hat geschrieben:(14 Sep 2016, 17:44)
http://t3n.de/news/autonomes-fahren-eth ... on-745103/

Als Programmierer stellen sich mir bei diesem Artikel diverse Fragen:

"Sachschaden geht immer vor Personenschaden"
Wie soll meine Software innerhalb von Sekundenbruchteilen entscheiden, ob jetzt ein Sachschaden oder ein Personenschaden ansteht oder eine Mixtur aus beiden?
Da müsste meine Software ja in die Zukunft schauen können?
Ist mit Wahrscheinlichkeiten gut möglich. Funktioniert evtl. nicht zu 100%, aber 100%-ige Sicherheit gibt es nicht. 99%-ig reicht schon.
"Autonom fahrende Autos dürften bei der Bewertung im Ernstfall also keinen Unterschied machen, ob Senioren oder Kinder die Straße kreuzen."
Wie soll meine Software innerhalb von wenigen Millisekunden entscheiden können, ob ein Senior oder ein Kind die Strasse kreuzt?
Da steht, die Fahrzeuge sollen keinen Unterschied machen. Folglich brauchst Du keine Software, die sich fragt, ob die 1,10 Meter große Person ein Rentner sein könnte.
"Hat der Computer das Steuer inne, und es passiert ein Unfall, soll der Hersteller haftbar gemacht werden können."
Die Hersteller, die sich auf sowas einlassen, können gleich mal den Insolvenzantrag vorbereiten.
Volvo will für selbstfahrende Autos haften
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 47238.html
"Blackbox auf den Tisch: Diese soll aufzeichnen, wer wann gefahren ist und damit helfen, den Schuldigen für mögliche Unfälle ausfindig zu machen."
Woher soll die Blackbox wissen wir fährt? Vorher manuell aus einer DropDownList-Box auswählen? Was wenn der "Fahrer" versehentlich den falschen angeklickt hat? Eigentlich "fährt" doch das Auto selbst?
Einfach 'n popeligen Fingerabdruckscanner installieren, wie ihn zig Smartphones heute schon haben. Vielleicht auch ein Kennwort, ein Scan der Augen, eine Sprachanalyse, ein individueller Zündschlüssel/-karte... da gibt's genug Identifikationsmöglichkeiten.
"In dem geplanten Gesetz soll laut Wirtschaftswoche auch verankert werden, dass Fahrer eine gewisse Grundaufmerksamkeit aufbringen müssen. Zwar sollen sie
zwischendurch E-Mails checken oder in der Zeitung lesen können, der Fahrer müsse aber jederzeit ansprechbar sein."
Zwei Dinge gleichzeitig effektiv machen?
Wieviele "Autofahrer" können das?
Was bringt das dann für einen Mehrwert, wenn ich mich nicht voll und ganz eine einzige wichtige Sache konzentrieren kann?
Du sollst nicht zwei Dinge gleichzeitig machen. Du sollst nur binnen X Sekunden Deinen Computer zur Seite legen können, um das Steuer zu übernehmen. Ob der Fall überhaupt mal bei 10.000 Kilometern eintritt, weiß man nicht. Wer mit sowas schon Konzentationsschwierigkeiten hat, sollte aber lieber nicht mit nicht-autonomen Fahrzeugen fahren. Schlecht ist die Regelung natürlich für Kinder, Blinde, tattrige Greise, Betrunkene und andere, da sie somit ausgeschlossen sind.
"Innerhalb eines bestimmten Zeitfensters soll zudem der Fahrer das Steuer übernehmen können."
Genauso gut hätte Steve Jobs verkünden können: Ihr dürft das IPhone nutzen, müsst aber alle paar Tage mal kurz ein Samsung-Gerät benutzen.
Und wenn ihr es nicht macht, kann sein das Euer IPhone-Handyakku explodiert!
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.
Ein Bruchteil der Probleme, die hier schon disktiert wurden und für die damals schon keine vernünftigen Lösungen gefunden wurden.
Alles technisch schon gelöst. Es geht nur noch um die Ethik.
Tesla will nach dem Rauswurf durch Mobileye statt Kameras vermehrt auf Radar setzen.
Aber Radar kann doch keine Bilderkennung? Damit dürfte es wieder an anderer Stelle zu einem Engpass kommen.
Es sind redundante Systeme, die mehrere Erkennungsverfahren haben und somit resilent sind, wenn Teilsysteme Störungen haben oder ausfallen. Tesla nutzt weiterhin Bilderkennung, aber die Werte des Radars sollen höher gewichtet werden, da die Technik mittlerweile besser ist und diverse Vorteile bietet, z.B. um Fahrzeuge zu erkennen, zu denen man keinen Sichtkontakt hat. So gab es kürzlich einen Unfall mit dem Autopiloten, wo das Radar ein Fahrzeug richtig erkannte, aber die Kamera falsch. Folglich wurde keine Bremsung ausgelöst. Das sind übrigens noch immer keine autonomen Fahrzeuge, sondern Assistenzsysteme.
"Um über der Straße befestigte Autobahnschilder nicht fälschlicherweise als Hindernisse zu erkennen, will Tesla eine Datenbank solcher Objekte aufbauen. Wenn mehrere Tesla-Fahrer mit oder ohne aktivierten Autopiloten solche Objekte passieren, werden sie in eine White-List aufgenommen uns als harmlos eingestuft."
Das wäre dann stinklangweilige Datenbank-Programmierung, wie sie schon seit Jahrzehnten praktiziert wird und hat mit künstlicher Itelligenz rein gar nichts zu tun.
Und wo ist nun das Problem? Wenn's die Sicherheit erhöht, ist es egal, ob Du es stinklangweilig findest oder nicht.
Mit der aktuellen im Prinzip toten Hardware (Metalle, Kunststoffe, Silizium usw.) wird das meiner Meinung nicht funktionieren.
Wenn es wirklich funktionieren soll, dann brächte man schon einen künstlichen "Fahrer" der aus organischen Materialien besteht (Kohlenstoff,Sauerstoff,Wasserstoff und Stickstoff),
der dann wirklich lernfähig ist und im Idealfall trotzdem nie ermüdet.

Davon ist die Menschheit aber meiner Meinung nach relativ weit weg.
Bis dahin tut's dann die tote Hardware. Es glaubt doch niemand, dass der technische Fortschritt aufhört, sobald autonome Fahrzeuge flächendeckend eingesetzt werden.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von Welfenprinz »

Ein Minister ist nicht dafür da technische Lösungen zu präsentieren.
Er formuliert Anforderungen ,die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit später mal gesetzlicher Rahmen werden könnten.

Die Fahreridentifikation löst man z. B. über Systeme wie jetzt schon die Fahrerkarte beim Lkw
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von Amtsschimmel »

Die Frage ist für mich vor allem, ob die Automobilindustrie, insbesondere die im Hochpreissegment, sich damit nicht das eigene Grab schaufelt. Wer will tatsächlich 40.000 Euro für ein Auto ausgeben, das mir vorgibt, wie schnell ich von einem Ort zum anderen komme? Das, was das sogenannte Fahrgefühl ausmacht, fällt ja vollkommen weg. Ich sehe bei solchen Autos vollkommen schwarz für Porsche, Bugatti und Co.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von Welfenprinz »

Wäre zwar ein echtes Rand-und Luxusproblem, :D aber meinst du nicht,dass das teilweise mittels Substitution durch andere tecgimmicks kompensiert werden kann?
LED-lightning by colani, Aufpreis 10000 €.... oder so? :D
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von frems »

Amtsschimmel hat geschrieben:(14 Sep 2016, 18:27)

Die Frage ist für mich vor allem, ob die Automobilindustrie, insbesondere die im Hochpreissegment, sich damit nicht das eigene Grab schaufelt. Wer will tatsächlich 40.000 Euro für ein Auto ausgeben, das mir vorgibt, wie schnell ich von einem Ort zum anderen komme? Das, was das sogenannte Fahrgefühl ausmacht, fällt ja vollkommen weg. Ich sehe bei solchen Autos vollkommen schwarz für Porsche, Bugatti und Co.
Nicht das Fahrzeug, sondern der Gesetzgeber gibt Dir vor, wie schnell Du fahren darfst... und natürlich die Verkehrssituation.

Und wenn der Gesetzgeber festschreibt, dass der Fahrer weiterhin das Steuer übernehmen können muss, dann kannst Du auch selbst das Lenkrad mal leicht nach links oder rechts bewegen und das 40.000-Euro-Gefühl genießen.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von Amtsschimmel »

frems hat geschrieben:(14 Sep 2016, 18:40)

Nicht das Fahrzeug, sondern der Gesetzgeber gibt Dir vor, wie schnell Du fahren darfst... und natürlich die Verkehrssituation.

Und wenn der Gesetzgeber festschreibt, dass der Fahrer weiterhin das Steuer übernehmen können muss, dann kannst Du auch selbst das Lenkrad mal leicht nach links oder rechts bewegen und das 40.000-Euro-Gefühl genießen.
Ich erinnere mal daran, dass solche Totalüberwachung mit dem GG nicht vereinbar ist. Das spiegelt sich am besten in den Blitzentscheidungen wider: Ich kann einen festen Blitzer nicht einfach so irgendwo hinstellen - die Stelle muss schon ein Unfallschwerpunkt sein. Sonst könnte ich ja auch sämtliche Straßen alle 100 Meter mit Blitzern zupflastern. Dass sowas krass dem Bild des selbstbestimmen, eigenverantwortlichen Menschen widerspricht, sieht auch die Rechtsprechung seit Jahren so.
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frems
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von frems »

Amtsschimmel hat geschrieben:(14 Sep 2016, 18:54)

Ich erinnere mal daran, dass solche Totalüberwachung mit dem GG nicht vereinbar ist. Das spiegelt sich am besten in den Blitzentscheidungen wider: Ich kann einen festen Blitzer nicht einfach so irgendwo hinstellen - die Stelle muss schon ein Unfallschwerpunkt sein. Sonst könnte ich ja auch sämtliche Straßen alle 100 Meter mit Blitzern zupflastern. Dass sowas krass dem Bild des selbstbestimmen, eigenverantwortlichen Menschen widerspricht, sieht auch die Rechtsprechung seit Jahren so.
Der war gut.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von Amtsschimmel »

frems hat geschrieben:(14 Sep 2016, 19:07)

Der war gut.
Das ist jetzt ziemlich dünn als Antwort.

Darüber hinaus zeigt auch das Opportunitätsprinzip im OWi-Recht, worin ja die meisten Verkehrsverstöße fallen, dass der Gesetzgeber gerade nicht jeden Verstoß wirklich verfolgt wissen will.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von immernoch_ratlos »

Wirtschaftswoche hat geschrieben:„Die Autoindustrie spricht zurzeit davon, dass dem Fahrer bis zu zehn Sekunden Zeit eingeräumt werden, um ihm die Steuerung des Fahrzeugs zu übertragen.“
Nun ja wer gerade 200km "voll autonom* gefahren wurde, ist womöglich eingeschlafen oder sonstwie zur "Übernahme" innerhalb von max. 10 Sec. gerade nicht bereit.

*
daimler.com hat geschrieben:Autonomes Fahren bedeutet das selbständige, zielgerichtete Fahren eines Fahrzeugs im realen Verkehr, ohne Eingriff des Fahrers.
Gleich Quelle nun etwas ausführlicher :
Dabei bezieht das Fahrzeug seine Eingangsdaten zunächst aus visuellen Informationsquellen, die auch dem Fahrer zur Verfügung stehen. In Vorstufen des autonomen Fahrens unterstützt die Technik die menschliche Wahrnehmung durch die Bereitstellung von Informationen, die eine sichere Entscheidungsfindung und schnelle Reaktion des Fahrers ermöglichen. Erfolgt die Reaktion des Fahrzeugs allerdings selbständig über Algorithmen und daran geknüpfte Reaktionen des Fahrzeugs ohne die aktive Einwirkung des Fahrers, spricht man vom autonomen Fahren.

In der aktuellen Zulassungsdiskussion des VDA Arbeitskreises „Automatisiertes Fahren“ mit der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), haben sich die deutschen OEMs auf folgende grundsätzliche Stufen des autonomen Fahrens geeinigt:

1. Teilautomatisiert

2. Hochautomatisiert

3. Vollautomatisiert :thumbup:
Teilautomatisiert
Der Fahrer muss die automatischen Funktionen ständig überwachen und darf keiner fahrfremden Tätigkeit nachgehen. Dazu zählen die Fahrerassistenzsysteme, die Mercedes-Benz unter dem Begriff „Intelligent Drive“ in den neuen Modellen der S-, E-, C- Klasse sowie dem neuen CLS anbietet.
Hochautomatisiert
Das automatische System erkennt seine Grenzen selbst und fordert in diesem Fall die Übernahme durch den Fahrer rechtzeitig an. Fahrfremde Tätigkeiten des Fahrers sind begrenzt möglich. Hierzu zählt beispielsweise der Future Truck 2025.
Vollautomatisiert
Das System kann alle Situationen autonom bewältigen; eine Überwachung durch den Fahrer ist nicht erforderlich. Fahrfremde Tätigkeiten sind dem Fahrer erlaubt. Ebenso ist in dieser Stufe fahrerloses Fahren möglich.
Über was muss da noch diskutiert werden ? Die "aktuellen Zulassungsdiskussion des VDA Arbeitskreises „Automatisiertes Fahren“ will also zum "autonomen Fahren" - das wäre erst die 3.Stufe - "hin" entwickeln. Stufe 1. ist bereits in neueren Modellen eingeführt. Das gilt mit unterschiedlichen Formen auch für andere Hersteller. Kaum eine Kiste kommt heute noch ohne vollautomatisch funktionierende "Fahrerassistenzsysteme" aus. Einfachste und wohl auch älteste die Ablösung der "Stotterbremse" durch ABS (Antiblockiersystem). Seit dem "Elchtest" 21.10.1997 (A-Klassen Desaster) hat sich für den Durchschnittsfahrer das ESP (elektronischen Stabilitätsprogramm) in nahezu allen PKW "eingefunden". Meines könnte ich übrigens abschalten, wenn der Vierradantrieb das eventuell "fordert" - hier ist noch der Einsatz von Gehirnschmalz erforderlich. Verglichen mit einigen Könnern hier, habe ich meine Kiste noch nie bis zum Ansprechen des ESP (wird angezeigt) herausgefordert. Will mich (feige :mad: ) meine Rente so lange wie irgend möglich erfreuen.

Überhaupt, wenn ich mein bescheidenes Gerät einschalte, ist erst einmal alle "gelb" von Symbolen zu irgendwelchen elektronisch überwachten Systemen. Zum Glück verschwinden die meisten Lichtlein gleich wieder. Das ebenfalls vorhandene "Cruis control" für lange leere Strecken gedacht, scheint mir für dt. Autobahnen eher überflüssig. Da meine Zeiten des Vielfahrens glücklich vorüber sind, kann ich das sicher nicht so gut beurteilen wie einige der hiesigen Vollprofis.

Wäre das ein ACC (Autonomous cruise control), hätte ich bestimmt mehr Freude an seinem Vorhandensein. Über GPS mit den jeweils erlaubten Höchstgeschwindigkeiten gekoppelt, wäre ich sicher bald ein aufregender "Lehrmeister der Nation".

Was das erkennen von "Hindernissen" aller Art angeht, hoffe ich einige Diskutanten haben schon mal von AR (Augmented reality ) gehört. "Da geht die Post ab". Wer in eine reales Bild (App) einer Kamera Dinge wie Bremswege, Distanzen usw. einblenden, wichtiger aus den Bildern errechnen kann, wird alsbald nur wenig Probleme haben diese in o.g. Fahrsysteme einzubringen. Da nützliche Hardware bei weiter Verbreitung auch preislich machbar ist, könnte das den Durchbruch bedeuten. Das Fahrzeug "erkennt" online seine Umgebung per "Rundumblick" und errechnet permanent mögliche Kollisionsszenarien auf Grund eigener Geschwindigkeit und Fahrtrichtung - hat permanent "Kontakt" zu seiner Umgebung - "gegnerische Fahrzeuge", Ampeln Verkehrszeichen usw. usf. Kann auch mittels Infrarot "sehen" und, und, und alles vorausberechnen und mit eine gewissen KI auch Prioritäten setzen.

Wenn all das Sinn macht und besser vermarktet werden kann, als das was bisher so herum kreucht und fleucht - wenn im Vergleich zum Standardfahren - ich weiß, hier sind alle weit jenseits jeglichen Standards - weniger unfallträchtig, wird es so oder so kommen. Allenfalls wird irgendwann die Form der Antriebsenergie noch Kopfzerbrechen bereiten. Kurz, wenn ich mich in einen halbwegs komfortablen "Selbstfahrer" setzen kann, der auch noch täglich einige Kollegen exakt berechnet unterwegs aufliest und an Ort und Stelle (auch die könnte ja unterschiedlich sein) alle absetzt und sich selbst eine Parkplatz sucht oder sonst etwas nützliches tut bis ich wieder chauffiert werden möchte, ich würde das gut finden. Wer dann noch selbst fahren möchte kann das ja entweder per Augmented reality Zuhause tun, oder mit den Autoscooter auf dem Jahrmarkt oder was auch immer...

Es gibt sicher auch in unserer Zeit noch Leute die gerne in irgendwelchen Postkutschen verkehren möchten, die Zahl derer soll allerdings weiter im abnehmen begriffen sein...

@Amtsschimmel

Du darfst beruhigt sein - a) wir das allen noch sehr lange dauern bis Du in Phase Drei von der Straße vertrieben wirst und b) womöglich gibt es ja für 40 Mille bis dahin auch noch andere schöne Dinge zu kaufen :rolleyes:
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von frems »

Amtsschimmel hat geschrieben:(14 Sep 2016, 19:37)

Das ist jetzt ziemlich dünn als Antwort.

Darüber hinaus zeigt auch das Opportunitätsprinzip im OWi-Recht, worin ja die meisten Verkehrsverstöße fallen, dass der Gesetzgeber gerade nicht jeden Verstoß wirklich verfolgt wissen will.
Letztendlich forderst Du rechtsfreie Räume und begründest es ausgerechnet mit dem Grundgesetz. Das war halt extrem lustig. Und dann einfach ideologische Kampfbegriffe wie "Totalüberwachung" in den Raum werfen. Wirkte wie eine bewusste Showeinlage und nicht wie einen ernstgemeinter Einwand.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von Amtsschimmel »

frems hat geschrieben:(14 Sep 2016, 20:03)

Letztendlich forderst Du rechtsfreie Räume und begründest es ausgerechnet mit dem Grundgesetz. Das war halt extrem lustig. Und dann einfach ideologische Kampfbegriffe wie "Totalüberwachung" in den Raum werfen. Wirkte wie eine bewusste Showeinlage und nicht wie einen ernstgemeinter Einwand.
Unsere Rechtsordnung hat nie den Anspruch erhoben, sämtliche Räume mit Recht auszufüllen - sie ist sich sehr wohl bewusst, dass die absolute Durchsetzung des Rechts in allen Fällen der Tod der Freiheit ist. Nicht umsonst gelten viele Normen des BGB nur, solange nichts anderes vereinbart ist. Die Vorstellung vom "gläsernen Bürger", dessen sämtliche Handlungen erfasst werden, widerspricht dem Menschenwürdeverständnis des Grundgesetzes ziemlich deutlich.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von hallelujah »

Amtsschimmel hat geschrieben:(14 Sep 2016, 18:27)

Die Frage ist für mich vor allem, ob die Automobilindustrie, insbesondere die im Hochpreissegment, sich damit nicht das eigene Grab schaufelt. Wer will tatsächlich 40.000 Euro für ein Auto ausgeben, das mir vorgibt, wie schnell ich von einem Ort zum anderen komme? Das, was das sogenannte Fahrgefühl ausmacht, fällt ja vollkommen weg. Ich sehe bei solchen Autos vollkommen schwarz für Porsche, Bugatti und Co.

Die Vorstandslimo ohne Chauffeur, da gibt es durchaus Absatzmöglichkeiten, jenseits der 40000...
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von frems »

Amtsschimmel hat geschrieben:(14 Sep 2016, 20:07)

Unsere Rechtsordnung hat nie den Anspruch erhoben, sämtliche Räume mit Recht auszufüllen - sie ist sich sehr wohl bewusst, dass die absolute Durchsetzung des Rechts in allen Fällen der Tod der Freiheit ist. Nicht umsonst gelten viele Normen des BGB nur, solange nichts anderes vereinbart ist. Die Vorstellung vom "gläsernen Bürger", dessen sämtliche Handlungen erfasst werden, widerspricht dem Menschenwürdeverständnis des Grundgesetzes ziemlich deutlich.
Klar, und Jahrzehnte konnte man Homosexuelle trotz Grundgesetz zu Straftätern erklären oder Frauen das Autofahren verbieten. Gesetze unterliegen halt immer der Auslegung und da geht's auch um Zeitgeist, Kultur und Moral. Blitzer würde es aus einem schlichten Grund nicht alle 100 Meter geben: es wären keine verhältnismäßigen Kosten. Die Datenschutzgesetze der 70er fielen nicht vom Himmel und diverse Reformen laufen da eh schon, weil sie im digitalen Zeitalter überarbeitet gehören. Zudem ist man ja nicht gläsern oder wird aufgezeichnet, sondern erst dann geknipst, wenn man gegen das Recht verstößt. Spätestens bei autonomen Fahrzeugen, worum es hier ja geht, wirst Du aufgrund der Vernetzung und den eingesetzten Blackboxen aber nicht dran vorbeikommen; aber dann hat sich das Thema Raserei ja eh erledigt.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von Welfenprinz »

Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von maxbreak2 »

frems hat geschrieben:(14 Sep 2016, 18:22)

Ist mit Wahrscheinlichkeiten gut möglich. Funktioniert evtl. nicht zu 100%, aber 100%-ige Sicherheit gibt es nicht. 99%-ig reicht schon.

"Autonom fahrende Autos dürften bei der Bewertung im Ernstfall also keinen Unterschied machen, ob Senioren oder Kinder die Straße kreuzen."
Wie soll meine Software innerhalb von wenigen Millisekunden entscheiden können, ob ein Senior oder ein Kind die Strasse kreuzt?

Da steht, die Fahrzeuge sollen keinen Unterschied machen. Folglich brauchst Du keine Software, die sich fragt, ob die 1,10 Meter große Person ein Rentner sein könnte.


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Wenn ich als Programmierer nicht zwischen Senioren und Kindern unterscheiden muss/kann, dann muss/kann ich auch nicht zwischen Menschen und anderen Lebewesen (Tiere) unterscheiden.
Wir haben ja gelernt, dass Sachschaden vor Personenschaden geht. Somit geht Sachschaden auch vor Tierschaden.
Also wird Dein 40.000,- Euro Autonom-Fahrzeug jedesmal geschrottet, anstatt das Tier zu überfahren, dass Dir vor die Motorhaube läuft.
(Der Gesetzgeber, der Programmierer gezwungenermaßen und Du als Passagier wollen es offensichtlich so)
HugoBettauer

Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von HugoBettauer »

maxbreak2 hat geschrieben:(15 Sep 2016, 08:20)

Wenn ich als Programmierer nicht zwischen Senioren und Kindern unterscheiden muss/kann, dann muss/kann ich auch nicht zwischen Menschen und anderen Lebewesen (Tiere) unterscheiden.
Die meisten Bilderkennungsverfahren haben kein Problem, einen Quakfrosch, eine Hirschkuh oder eine Nag-Nag-Ente von einem Hansa-Fan oder einer Oma zu unterscheiden,
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von maxbreak2 »

HugoBettauer hat geschrieben:(15 Sep 2016, 08:25)

Die meisten Bilderkennungsverfahren haben kein Problem, einen Quakfrosch, eine Hirschkuh oder eine Nag-Nag-Ente von einem Hansa-Fan oder einer Oma zu unterscheiden,
Na wenn Du da so von überzeugt bist, dann würde ich vorschlagen ich ziehe das Scrum-Ticket, das die White-List aufbaut, sprich ich mache den Update in der Datenbank (speichere in der Datenbank was überfahren werden darf und was nicht) und Du bearbeitest das Ticket mit der Bilderkennung. Sprich Du bist dafür verantwortlich, dass Du mir die korrekten Informationen lieferst. (Den letzten beißen die Hunde)
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von frems »

maxbreak2 hat geschrieben:(15 Sep 2016, 08:20)

Wenn ich als Programmierer nicht zwischen Senioren und Kindern unterscheiden muss/kann, dann muss/kann ich auch nicht zwischen Menschen und anderen Lebewesen (Tiere) unterscheiden.
Wir haben ja gelernt, dass Sachschaden vor Personenschaden geht. Somit geht Sachschaden auch vor Tierschaden.
Also wird Dein 40.000,- Euro Autonom-Fahrzeug jedesmal geschrottet, anstatt das Tier zu überfahren, dass Dir vor die Motorhaube läuft.
(Der Gesetzgeber, der Programmierer gezwungenermaßen und Du als Passagier wollen es offensichtlich so)
Komisch, dass das bei autonomen Fahrzeugen noch nicht passiert ist. Kann es sein, dass Deine regelmäßigen Phantasieeinwände einen anderen Ursprung haben bzw. Du aus anderen Gründen Bedenken gegenüber dieser Technologie trägst? Da kam ja ein Einwand nach dem anderen und alle waren etwas... undurchdacht und leicht widerlegt. Von Füchsen ist nirgends die Rede.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von maxbreak2 »

frems hat geschrieben:(15 Sep 2016, 11:22)

Komisch, dass das bei autonomen Fahrzeugen noch nicht passiert ist. Kann es sein, dass Deine regelmäßigen Phantasieeinwände einen anderen Ursprung haben bzw. Du aus anderen Gründen Bedenken gegenüber dieser Technologie trägst? Da kam ja ein Einwand nach dem anderen und alle waren etwas... undurchdacht und leicht widerlegt. Von Füchsen ist nirgends die Rede.
Welche "autonome Fahrzeuge" meinst Du genau?
Meinst Du vielleicht die semi-autonomen Teslas, die gegen LKW´s oder auch Leitplanken fahren, weil die Fahrer gemeint haben, sie müssten die aktuellen Grenzbereiche austesten?

Was soll den bei den anderen vermeintlichen "autonomen" Fahrzeugen bisher schon passieren?
Den entscheidenden Paradigmenwechsel vom lediglich unterstützten Fahren zum wirklichen autonomen Fahren in Praxisumgebungen hat sich doch bisher kein Hersteller getraut?
Der Fahrer muss ja nach wie vor immer die Hände am Lenkrad haben bzw. jederzeit eingreifen können.

Interessant wird es eigentlich erst dann, wann die Maschine vom "Fahrer" wirklich komplett allein gelassen wird.
Bzw. eigentlich auch dann schon, wenn der menschliche Fahrer bei einem Problem erst nach maximal 10 Sekunden eingreifen muss.
Habe ich was verpasst? Ist so was inzwischen schon in Praxis?
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von frems »

maxbreak2 hat geschrieben:(15 Sep 2016, 12:01)

Habe ich was verpasst?
Ja, jede Menge. Und das, obwohl es direkt vor Deiner Nase war. Die Haftung, die u.a. Volvo freiwillig anbietet, hast Du ja auch "verpasst" bzw. "übersehen". Stattdessen behauptet man einfach, das wäre die sofortige Insolvenz, weil man einer Religion angehört, die sich ein Feindbild schuf und erst danach schaut, welche Gründe man dafür findet. In diversen Städten fahren schon autonome Autos, Taxen, Busse. Es gab noch keine Probleme, einen Hasen von einem spielenden Kind zu unterscheiden. Dass Tiere und Menschen auf eine Stufe gestellt werden sollen, war lediglich Deine unbelegte Behauptung, genau wie der angebliche Verzicht von Tesla auf Bilderkennung.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von HugoBettauer »

maxbreak2 hat geschrieben:(15 Sep 2016, 11:01)

Na wenn Du da so von überzeugt bist, dann würde ich vorschlagen ich ziehe das Scrum-Ticket, das die White-List aufbaut, sprich ich mache den Update in der Datenbank (speichere in der Datenbank was überfahren werden darf und was nicht) und Du bearbeitest das Ticket mit der Bilderkennung. Sprich Du bist dafür verantwortlich, dass Du mir die korrekten Informationen lieferst. (Den letzten beißen die Hunde)
Wer bezahlt mir die Entwickler, um etwas zu programmieren, das es schon lange gibt? Billige Studenten scheiden da mangels interessanter Aufgabenstellung aus. Obwohl die das auch könnten. Du legst das Geld auf den Tisch?
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von maxbreak2 »

frems hat geschrieben:(15 Sep 2016, 12:10)

In diversen Städten fahren schon autonome Autos, Taxen, Busse. .
Echt, dann habe ich das verpasst.
Hast Du konkrete Beispiele (Links)?
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von frems »

maxbreak2 hat geschrieben:(15 Sep 2016, 12:44)

Echt, dann habe ich das verpasst.
Hast Du konkrete Beispiele (Links)?
Ja, dieser Strang ist voll davon.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von maxbreak2 »

frems hat geschrieben:(15 Sep 2016, 13:21)

Ja, dieser Strang ist voll davon.
Nein, in diesem Strang gibt es leider kein einziges Beispiel, dass die geforderten Eigenschaften aufweist.

Ich fasse nochmal zusammen:
PKW
Personenbeförderung.
Auf öffentlichen Verkehrswegen.
Geschwindigkeit: das gewohnte Maß: Innerorts: 50 km/h, Außerorts 100 km/h, Autobahn: 130 km/h.
Keine der beförderten Personen ist verpflichtet, die Tätigkeiten des PKW´s zu überwachen.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von frems »

maxbreak2 hat geschrieben:(15 Sep 2016, 14:43)

Keine der beförderten Personen ist verpflichtet, die Tätigkeiten des PKW´s zu überwachen.
Das sind sie aufgrund des Gesetzgebers, nicht aufgrund der Technik. Deine willkürlichen Definitionen sind einfach für die Tonne, wenn Du verlangst, dass nicht einmal mehr aus der Ferne überwacht werden dürfe, ob ein Auto einen Schaden hat, oder man nicht einmal per Mensch irgendein Start- und Endziel eingeben dürfe, damit's "autonom" ist, selbst wenn es der Personenbeförderung dient. Kommt zu Deinen Tierschäden noch was Brauchbares?
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von maxbreak2 »

frems hat geschrieben:(15 Sep 2016, 14:50)

Das sind sie aufgrund des Gesetzgebers, nicht aufgrund der Technik. Deine willkürlichen Definitionen sind einfach für die Tonne, wenn Du verlangst, dass nicht einmal mehr aus der Ferne überwacht werden dürfe, ob ein Auto einen Schaden hat, oder man nicht einmal per Mensch irgendein Start- und Endziel eingeben dürfe, damit's "autonom" ist, selbst wenn es der Personenbeförderung dient. Kommt zu Deinen Tierschäden noch was Brauchbares?
Ich dachte der Gesetzgeber grübelt noch über den neuen Vorschriften?

ok mit dem Umfang der Überwachung hast Du natürlich Recht.

Aber dann möchte ich als Passagier wenigstens 10 Sekunden das Fahrzeug nicht überwachen müssen.
Solange brauche ich persönlich maximal, bis ich eine Tätigkeit unterbreche, die neue Situation (Verkehrsgeschehen) einordne und dann entsprechend darauf reagiere.

Hast Du dafür ein Beispiel?

Was ist ansonsten bei den Definitionen willkürlich?
Ok, bei der Geschwindigkeit lasse ich noch mit mir verhandeln. Aber 75% geringere Geschwindigkeit gegenüber dem gewohnten Tempo ist das Maximum. Viel langsamer will ich nicht unterwegs sein, weil dann fahre ich mit dem Zug.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von maxbreak2 »

Ich habe was gefunden:
http://www.heise.de/ct/artikel/Die-sieb ... &hgf=false
Besonders die Kommentare sind interessant.
Aktueller Stand: Notwendiger finaler Aufwand leider nicht absehbar, Unsichere Ergebnisse, Große Risiken, Insgesamt fraglicher Nutzen.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von maxbreak2 »

Was passiert eigentlich in der freien Wirtschaft, wenn in einer kleineren oder mittelgroßen Firma die Entwickler gefragt werden, den voraussichtlichen Aufwand für das nächste Projekt zu schätzen und sie zu dem Schluß kommen, dass der Aufwand nicht absehbar ist?

https://www.itemis.com/de/agile/scrum/k ... d-aufgaben
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von HugoBettauer »

maxbreak2 hat geschrieben:(20 Sep 2016, 08:36)

Was passiert eigentlich in der freien Wirtschaft, wenn in einer kleineren oder mittelgroßen Firma die Entwickler gefragt werden, den voraussichtlichen Aufwand für das nächste Projekt zu schätzen und sie zu dem Schluß kommen, dass der Aufwand nicht absehbar ist?

https://www.itemis.com/de/agile/scrum/k ... d-aufgaben
Dann werden sie aufgefordert, eine begründete Vermutung anstelle einer seriösen Abschätzung abzuliefern.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von HugoBettauer »

maxbreak2 hat geschrieben:(17 Sep 2016, 11:01)

Ich habe was gefunden:
http://www.heise.de/ct/artikel/Die-sieb ... &hgf=false
Besonders die Kommentare sind interessant.
Aktueller Stand: Notwendiger finaler Aufwand leider nicht absehbar, Unsichere Ergebnisse, Große Risiken, Insgesamt fraglicher Nutzen.
Der Artikel ist drollig.
Miteinander vernetzte Autopiloten könnten auch viel geringere Sicherheitsabstände einhalten. Wären menschliche Lenker versucht, das nachzumachen?
Das Gegenteil ist der Fall. Sicherheitsabstände werden heute gewohnheitsmäßig weit unterschritten. Auch wenn ein vernetztes Fahrzeug zu einem weiteren vernetzten Fahrzeug objektiv weniger Sicherheitsabstand braucht, werden die realen Abstände dadurch länger als heute.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von Welfenprinz »

Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von HugoBettauer »

Das sieht interessant aus. Allerdings scheint es sich um einen Versuchsaufbau zu handeln. Großflächig würde man andere Übertragungstechniken nutzen wollen.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von frems »

maxbreak2 hat geschrieben:(17 Sep 2016, 11:01)

Ich habe was gefunden:
http://www.heise.de/ct/artikel/Die-sieb ... &hgf=false
Besonders die Kommentare sind interessant.
Aktueller Stand: Notwendiger finaler Aufwand leider nicht absehbar, Unsichere Ergebnisse, Große Risiken, Insgesamt fraglicher Nutzen.
Weil es noch Hürden zu bewältigen gibt, soll man autonome Fahrzeuge nicht entwickeln? Also da fielen Dir schon lustigere Argumente ein, warum Du diese Technologie aus unerklärlichen Gründen ablehnst. Die Punkte wurden zwar alle widerlegt, aber wie gesagt, sie waren lustiger als "Ethik". Auch beim Punkt "Raum- und Verkehrsplanung" kann ich Dir versichern, dass da autonome Fahrzeuge nicht befürchtet, sondern herbeigesehnt werden.
Raum- und Verkehrsplaner sind besonders verunsichert. Sie sind für äußerst langfristige und besonders teure Projekte verantwortlich. Wie werden sich Verkehrsmuster verändern, wo werden die Leute wohnen und arbeiten wollen? Viele Planer fürchten einen enormen Anstieg der Verkehrsmenge. Wer würde schon teure Parkgebühren zahlen, wenn er sein Auto leer nach Hause schicken kann, und sich später von ihm wieder abholen lässt?

Und während die meisten Fahrzeuge heutzutage eher Stehzeuge sind, könnte man sie morgen vielleicht gewinnbringend als mobile Reklameschilder umherfahren lassen, wenn man das KFZ gerade nicht braucht. Eine Horrorvision. Über die vielen freien Parkplätze würden sich Stadtplaner jedoch freuen.
Wenn man nicht exakt prognostizieren kann, wie sich eine Entwicklung in der Zukunft verhalten wird, bringt das keine Verunsicherung. Als Planer muss man täglich damit leben. Kannste mir glauben.
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von Gruwe »

Hier mal ein interessanter Podcast (ca. 90 Min) zum Thema: http://forschergeist.de/podcast/fg003-a ... r-verkehr/
maxbreak2
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Re: Autonomes Fahren wird sich nicht als Massenprodukt durchsetzen

Beitrag von maxbreak2 »

Gruwe hat geschrieben:(26 Sep 2016, 16:43)

Hier mal ein interessanter Podcast (ca. 90 Min) zum Thema: http://forschergeist.de/podcast/fg003-a ... r-verkehr/
Die Diskussion wird immer noch sehr kontrovers geführt:

http://www.zeit.de/mobilitaet/2016-10/a ... -zulassung

Sehe ich das richtig?
Die Politik setzt sich im Prinzip über ein Gutachten hinweg, dass sie selbst in Auftrag gegeben hat?

Im Grunde geht es bei dem Thema nur nur um Begrifflichkeiten.
Der Tesla-Autopilot ist nur ein besseres Fahrassistenzsystem, der Fahrer muß seine Hände immer am Lenkrad haben.

Ein Autohersteller dürfte meiner Meinung ein System erst "Autopilot" nennen, wenn sein "Autopilot" die praktische Führerscheinprüfung fehlerfrei besteht, so wie der Mensch auch.

Meine Führerscheinprüfung ist schon einige Jahrzehnte her und ich bin nicht auf der Autobahn gefahren. Würde ich heute die Prüfung bestehen, wenn ich in einer "Autobahnbaustelle die gelben Hilfslinien ignoriere"?
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von frems »

Hab mal drei Stränge zusammengeführt, da sie inhaltlich bzw. thematisch identisch sind.

Und dazu ein kleiner Nachrichtenhappen:

Autonome Seefahrt: Kapitän über Bord
http://www.ndr.de/nachrichten/Autonome- ... rt122.html
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Quatschki »

Da muß man keine Schiffbrüchigen mehr retten...
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von frems »

Mercedes darf in Baden-Württemberg autonome Autos auf öffentlichen Straßen testen
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 86155.html

Besser spät als nie, falls es nicht schon zu spät für die deutschen Hersteller ist. Zwei Bayern fuhren kürzlich über 2.400 Kilometer innerhalb von 24 Kilometern mit ihrem Tesla. Neben der interessanten Fahrleistung (trotz Ladevorgängen) teilten die beiden Fahrer mit, dass sie rund 90% der Strecke vom Assistenzsystem fahren ließen, das zwar nicht autonom ist, aber viele Fahrvorgänge übernimmt: https://www.rkw-kompetenzzentrum.de/gru ... us-bayern/
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Quatschki »

Was machen die bei Schneetreiben, wenn der Straßenverlauf nur zu erahnen ist?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Welfenprinz »

Gerade in solchen Situationen ist die Technik ja dem Menschen überlegen.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Quatschki »

Also wenn die Fahrbahn durch aufgeworfenen Schnee eingeengt ist und man dann wegen Gegenverkehr irgendwie rechts mit den Rädern in den Schnee muß, vielleicht mit Spurrinnen, wo der Schnee am Fahrzeugboden schrammt, dann kann die KI einschätzen, ob das ein durchfahrbares Hindernis oder ein fest zusammengeschobener vereister Haufen ist?
Oder wenn eine Schneewehe quer über die Fahrbahn geht?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Provokateur »

Berechtigte Frage.

Die Allgemeinvernetzung birgt noch ganz andere Risiken:

http://www.zeit.de/digital/datenschutz/ ... e-ces-2017

Stellt euch das mal vor: Euer Auto fährt euch nicht zu eurem Ziel, sondern Kreuz und Quer. "Um die Kontrolle über ihr Fahrzeug wieder zu erlangen, überweisen sie 500€ an folgendes PayPal-Konto..." erscheint auf dem Bildschirm eures Fahrzeugcomputers.

Die Vorstellung lässt mich grausen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von frems »

Quatschki hat geschrieben:(05 Jan 2017, 17:56)Oder wenn eine Schneewehe quer über die Fahrbahn geht?
Im Zweifel macht das KI das, was beim schlimmsten vorstellbaren Unwetter, wo gar nichts mehr wahrnehmbar ist, auch der normale Fahrer macht: rechts anhalten. Da das Fahrzeuge aber nicht nur über optische Sensoren verfügt, ist es dem Menschen eh bei weitem überlegen. Bei einem starken Schneesturm behält man da den Überblick und Nebel ist auch ziemlich unbedeutend. Davon abgesehen wird's eh noch dauern bis man von teil- zu hoch- und vollautonomen Fz kommt. Als Bedenkträger greift man dann notfalls ein und übernimmt selbst, auch wenn man damit die Unfallgefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer erhöht.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von frems »

Provokateur hat geschrieben:(05 Jan 2017, 18:41)
Die Vorstellung lässt mich grausen.
Dann schau lieber nicht, wie viel Technik in heutigen Fahrzeugen bereits steckt. Per EDV kann man jede neue Karre lahmlegen. Vielleicht sollte man dieses ganze neumodische Zeug verbieten und wieder aufs Pferd steigen. Da kann ja nichts passieren.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Provokateur »

frems hat geschrieben:(05 Jan 2017, 21:36)

Dann schau lieber nicht, wie viel Technik in heutigen Fahrzeugen bereits steckt. Per EDV kann man jede neue Karre lahmlegen. Vielleicht sollte man dieses ganze neumodische Zeug verbieten und wieder aufs Pferd steigen. Da kann ja nichts passieren.
Dann braucht man auch nicht tanken.

Ne.

Aber härten muss man die Dinger. Und zwar so, dass da keiner einkommt, der es nicht soll.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von frems »

Provokateur hat geschrieben:(05 Jan 2017, 21:38)

Dann braucht man auch nicht tanken.

Ne.

Aber härten muss man die Dinger. Und zwar so, dass da keiner einkommt, der es nicht soll.
Kann man nie ausschließen. Von der Vorstellung sollte man sich trennen. Es gibt auch keine Garantie, dass Dir nicht jemand eine Bombe heimlich unters Auto klebt und Dich erpresst.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von frems »

Zum Thema Sicherheit noch:
Welt am Sonntag: Bisher fehlen rechtliche Regeln.

Degenhart: Ich bin überzeugt davon, dass wir in Deutschland schnell genug sind. Wir sind das einzige Land, das über eine Ethikkommission verfügt. Es ist richtig, sich heute Gedanken zu machen, welche Regeln wir unseren Ingenieuren an die Hand geben wollen, wenn sie Algorithmen programmieren, die darüber entscheiden werden, wie sich Fahrzeuge in Notsituationen verhalten.

Welt am Sonntag: Manche Ethiker sagen, man kann solche Dilemmata nicht lösen. Es gibt Situationen, da kann ein autonomes Auto nur wählen, welchen Passanten es überfährt.

Degenhart: Solche Situationen sind Extremfälle. Wir glauben, dass sich auch dafür Regeln finden lassen. Wenn es keine Ausweichmöglichkeiten gibt, ist die Priorität, die Geschwindigkeit zu reduzieren.

Welt am Sonntag: Es kann passieren, dass das Auto entscheidet, ob es Insassen rettet oder Fußgänger.

Degenhart: Da brauchen wir Pragmatismus und gesunden Menschenverstand. Ich bin dafür, dass im Zweifelsfall der Schutz von Fußgängern Vorrang haben muss vor dem Schutz der Insassen des Fahrzeugs, die sich in einem vergleichsweise geschützten Raum befinden.

Welt am Sonntag: Die Autobesitzer sollen für eine Technik bezahlen, die sie im Zweifel nicht schützt?

Degenhart: Ich als Autofahrer hätte mit einer solchen Richtlinie kein Problem. Es gibt derzeit 1,3 Millionen Verkehrstote pro Jahr weltweit. Mit der Technik lässt sich ein Großteil davon vermeiden, deshalb müssen wir sie industrialisieren. Das ist die moralische Pflicht der Automobilindustrie.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... tisch.html
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