Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

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Soll es ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen geben?

ja
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51%
nein
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43%
weiß nicht/Enthaltung
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6%
 
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Raskolnikof
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Raskolnikof »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(19 Dec 2018, 20:29)

Ein Tempolimit auf Autobahnen wird nicht kommen, es wäre, im Gegensatz zu "Umweltzonen" und Dieselfahrverboten, nicht im Interesse der deutschen Automobilindustrie. Wer sollte sich denn eine asoziale und tonnenschwere Blechlawine, die 250 km/h fahren kann, kaufen, wenn er sowieso nur 120 km/h fahren darf?
Die Amis zum Beispiel. Da sind auf den Highways teils noch viel leistungsfähigere Autos unterwegs und das, obwohl je nach Bundesstaat und Straße ein Tempolit zwischen 55 und 85 mph besteht (88-136 Km/h). Es kommt den Autofetischisten ja nicht darauf an unbedingt schnell zu fahren sondern um zu zeigen was man hat und was man könnte wenn man wollte.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Positiv Denkender »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(20 Dec 2018, 11:09)

Da "mehr fahren" als ich das tue auch höhere Kraftstoffkosten plus Verschleiß (Reifen z.B.) bedeutet dürfte meine Rechnung nicht allzusehr günstiger ausfallen, als das bei meinem Stehzeug der Fall ist. Jede Minute die ich der "Kiste" verbringe, bedeutet mehr Risiko, mehr Kosten, mehr Stress. Freude über das "fahren dürfen" kommt jedenfalls bei mir nicht auf. Weil die drei Autobahnen in meinem Umfeld keinen Mehrwert - sondern längere Fahrstrecken - bedeuten, nutze ich diese nur noch höchst selten. Könnte mir also gleichgültig sein, ob ich dort theoretisch ca. 180 km/h fahren "dürfte". Ist auf kurze Distanzen ab und an noch möglich, aber 700 km "am Stück" ?

Was das zweifelhafte "Vergnügen" von 150 km BAB arbeitstäglich angeht, hatte ich das tägliche Fahren auf den meistbefahrenen Autobahnstrecken in D eher satt und die zahlreichen "Beinaheunfälle" empfand ich nicht als den Kick der anscheinend einige hier nicht missen mögen. Kosten waren dabei völlig gleichgültig - ein Firmenfahrzeug für 24h 365 Tage.

Das folgend beschriebene "Stehzeug" wollte ich eigentlich zu mehreren Europafahrten nutzen - stattdessen ging es wöchentlich häufig zum "Baumarkt meines Vertrauens" oder zur Betreuung von Familienmitgliedern in die nächst größere Stadt. Ein Kleinwagen - ein Twingo - oder etwas ähnliches hätte sicher auch als "Nachfolger" völlig ausgereicht. Nun sind Kaufentscheidungen allgemein "jenseits von der reinen Vernunft". So wurde mein 14 ? 15 ? "Fahrzeug" eher nicht das Ergebnis von "rein logischen Gesichtspunkten" - ein Verlustgeschäft verglichen mit meiner PV die einen ähnlichen Preis (ohne MwSt.) hatte :
Fahrzeugpreis 2011 : 21.819 € / 42.674 DM
Kosten exkl. Kraftstoff : 7.322 €
2011 = 4.324 km
2012 = 8.809 km
2013 = 10.178 km
2014 = 7.772 km
2015 = 7.586 km
2016 = 6.946 km
2017 = 4.811 km
2018 = 4.507 km
Stand 2018 : 51.929 km
Kraftstoffmenge - Diesel : 3.561 l
Kraftstoffkosten - Diesel : 4.632 €

Summe Kosten = 33.773 €
pro gefahrenem km = 0,65 €

Es wäre auch nicht wesentlich vernünftiger, nun diese Kiste mit erkennbar großem Verlust zu verhökern um dann in "urbaner Randzone lebend, eben keinen auch nur halbwegs funktionierenden ÖPNV zur "Verfügung" zu haben. Auch mit Carsharing sieht es eher finster aus. Ideal wäre ein Elektroauto mit 150 km echter Fahrleistung zum Preis meines ex-Twingo. Dafür würde ich eventuell auch meinen halbwegs geländegängigen SX 4 abstoßen.

Eine andere Möglichkeit wäre das E-Quad von Renault als "Einkaufstasche auf Rädern" plus "Karte ab 60" für derzeit 517,20 €/a Zum nächsten Bahnhof habe ich lediglich 5km.

Also mit deutlich mehr Vernunft wäre (aus heutiger Sicht) meine tatsächlich erforderliche Mobilität deutlich billiger zu regeln gewesen. Das mir die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf BAB dabei eigentlich am Allerwertesten vorbeigehen könnte, ist auch klar. Nur weil ich dort wenig bis keinen "Verkehr" mehr habe, schließt eben nicht aus, dazu eine vernünftige Meinung zu haben. Ab spätesten 120 km/h steigt der Verbrauch und das Risiko (bei Unfällen) völlig unsinnig. Da es dabei um eine vergleichsweise große "Flotte" geht, gehen mich die Folgen als Steuer- und Kassenbeitragszahler durchaus etwas an.

Es geht auch mit guten Durchschnittsgeschwindigkeiten und wenn nach und nach jeder seinen "intelligenter Fahrassistenten" nutzt - nicht überraschend : "Allianz fordert in Kfz-Versicherung serienmäßigen Einbau intelligenter Fahrassistenten"(09.10.2018) würde auch BAB und andere Schnellstraßen sicherer. Der "selbstbewusste, aber permanent blinzelnde Fahrer" ist eben keine Garantie für unfallfreies Fahren. Eher wohl das Gegenteil.

Einfach mal ansehen, was dann Verbote und Gebote und die notwendige Überwachung bei permanent steigenden Fahrzeugzahlen seit 1992 Grafik "Straßenverkehrsunfälle 2018: Leichter Anstieg"gebracht haben und dennoch weiter kosten werden. Kein Wunder, bei 2018 (Jahresbeginn) allein 46,5 Millionen PKW - die zum Glück nur zu vergleichsweise kleinen Prozentsätzen "unterwegs sind". Würden alle gleichzeitig fahren, würde keiner mehr fahren.

Ach ja "freie Fahrt für freie Bürger" - eine eher "gefühlte" denn "gelebte" Freiheit - Quelle : ADAC e.V. | Verkehr | 23.01.2018 "Täglich 4.000 Kilometer Stau auf den Autobahnen"

Hier noch zwei schöne Grafiken vom ADAC :
Grafik "Staubilanz 2017 - Wochentage im Vergleich"

Grafik "Staulängen in den Bundesländern 2017"
Wo man da - und besonders wann - noch 700 km mit 200km/h dauerhaft fahren kann - wenn das die reale Durchschnittsgeschwindigkeit sein soll, müssen auch einige Strecken mit deutlich mehr als 200km/h dabei sein - wie blöd muss man eigentlich sein um seine eigenen Dummheiten zu glauben :?:
Und warum glaubst du sie ?
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von immernoch_ratlos »

i_r hat geschrieben:Wo man da - und besonders wann - noch 700 km mit 200km/h dauerhaft fahren kann - wenn das die reale Durchschnittsgeschwindigkeit sein soll, müssen auch einige Strecken mit deutlich mehr als 200km/h dabei sein - wie blöd muss man eigentlich sein um seine eigenen Dummheiten zu glauben :?:
Jetzt verstanden PD was, wie gemeint war ;)
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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JJazzGold
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von JJazzGold »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(20 Dec 2018, 11:09)


Wo man da - und besonders wann - noch 700 km mit 200km/h dauerhaft fahren kann - wenn das die reale Durchschnittsgeschwindigkeit sein soll, müssen auch einige Strecken mit deutlich mehr als 200km/h dabei sein - wie blöd muss man eigentlich sein um seine eigenen Dummheiten zu glauben :?:
Die 700km klingen irgendwie nach meiner Strecke, nur von “200 kmh dauerhaft“ schrieb ich nicht, da sich mir auf der zumeist nächtlich gefahrenen Strecke auch Streckenanteile bieten, die mit 240+kmh gefahren werden können, dagegen auch Baustellenbereiche, die auf 80 oder 60kmh beschränken, sowie einige auf 120kmh runter geregelte Bereiche.

Gut, dann muss sich wohl ein anderer User den Schuh der Dummheit anziehen.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(22 Dec 2018, 12:39)

Die 700km klingen irgendwie nach meiner Strecke, nur von “200 kmh dauerhaft“ schrieb ich nicht, da sich mir auf der zumeist nächtlich gefahrenen Strecke auch Streckenanteile bieten, die mit 240+kmh gefahren werden können, dagegen auch Baustellenbereiche, die auf 80 oder 60kmh beschränken, sowie einige auf 120kmh runter geregelte Bereiche.

Gut, dann muss sich wohl ein anderer User den Schuh der Dummheit anziehen.
Die Sache mit dem Schuh würde ich ja gern für Sie alle hier machen; aber mein Auto gibt einfach solche Heldentaten nicht her. :( Nein, nicht ganz so schlimm; 60 und 80 Sachen schafft der Straßenfloh doch noch. :thumbup:
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(22 Dec 2018, 13:48)

Die Sache mit dem Schuh würde ich ja gern für Sie alle hier machen; aber mein Auto gibt einfach solche Heldentaten nicht her. :( Nein, nicht ganz so schlimm; 60 und 80 Sachen schafft der Straßenfloh doch noch. :thumbup:
Mein Auto habe ich mir bewusst nach diesem anfallenden Bedarf von 500 bis 700 km einfache Strecke gekauft. Wenn ich eines Tages nur noch ein bis zwei Mal jährlich längere Strecken fahre und ansonsten nur hier im Radius von 100k km, dann reicht auch weniger sportliches Auto. Das darf dann auch gerne ein autonomes sein, bei dem die Geschwindigkeit fremdgesteuert wird. ;)
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Positiv Denkender »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(22 Dec 2018, 10:33)

Jetzt verstanden PD was, wie gemeint war ;)
[MOD] - Ad personam entfernt

Generelles Tempolimit bringt niemanden Vorteile -
m Gegenteil der Verkehr wird noch zähflüssiger . Das gilt übrigens für Tempo 30 Zonen ebenfalls. .
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Raskolnikof
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Raskolnikof »

Positiv Denkender hat geschrieben:(22 Dec 2018, 17:03)

Generelles Tempolimit bringt niemanden Vorteile -
m Gegenteil der Verkehr wird noch zähflüssiger . Das gilt übrigens für Tempo 30 Zonen ebenfalls. .
Und was ist da dein Fazit? Tempo 30 Zonen abschaffen, damit die Leute mit ihren PKWs durch die Wohnstraßen ohne Fußwege rasen können?
In Tempo 30 Zonen habe ich noch nie zähflüssigen Verkehr erlebt. Und ich wohne in einer solchen Zone.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Positiv Denkender »

Raskolnikof hat geschrieben:(22 Dec 2018, 18:09)

Und was ist da dein Fazit? Tempo 30 Zonen abschaffen, damit die Leute mit ihren PKWs durch die Wohnstraßen ohne Fußwege rasen können?
In Tempo 30 Zonen habe ich noch nie zähflüssigen Verkehr erlebt. Und ich wohne in einer solchen Zone.
Für reine Wohngebiete mag das ja auch sinnvoll sein . Nur darum geht es nicht ,sondern darum, dass einige Grünschnäbel
in immer mehr Durchgangsstraßen Tempo 30 einführen möchten . Zum Glück finden diese Grünschnäbel selbst bei
ihrem Koalitionspartner wenig Gegenliebe für diesen Irrsinn. Wohnstraßen werden zumeist von Anliegern genutzt .Fern und Schwerverkehr
findet dort weniger statt .Deshalb wird es dort auch selten zu Staus kommen ohne auszuschließen, dass Staus durch
den Rückbau von Straßen zumindest zu Verkehrsspitzenzeiten in manchen 30er Zonen vorkommen . Nun darfst du natürlich wieder
behaupten dass durch ständige Stops und neues Anfahren der Schadstoffausstoß geringer wäre als wenn der Verkehr fließt
was aber nicht gleichzusetzen ist das es stimmt. Würden sich alle Verkehrsteilnehmer an Verkehrsregeln halten,
einschließlich Fußgänger und Radfahrer, wären 30er Zonen in denen Durchgangsverkehr stattfindet, überflüssig .
Übrigens generelles Tempolimit 120 hat mit 30er Zonen wenig zu tun .Staus haben ebenfalls nichts mit einem generellen
Tempolimit zu tun, müsste selbst für dich logisch klingen . Einschränkungen sind dann unsinnig wenn man bei geringem Verkehrsaufkommen
und freier Strecke nur 120 fahren darf .Bei Stau wird selbst 120 nicht möglich sein .
Freie Strecke geringe Verkehrsdichte kein Tempolimit .Wo 120 lt. Verkehrsregelung gefordert ist gilt das Tempolimit,
egal ob die Autobahn frei ist oder nicht. Elektronische Temporegelung ist die Zukunft .
Autonomes Fahren erlebe ich nicht mehr .Wenn doch würde ich nicht mehr fahren wollen .
Nero
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Nero »

Das ist ein "gutes" Dauerthema, das immer mal wieder rausgeholt wird: Von Irgendwem wegen Irgendwas. Beschäftigt auf jeden Fall den Bürger schön, solche Scheindiskussionen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zul%C3%A4 ... Autobahnen

"Die Einführung einer allgemeinen Geschwindigkeitsbeschränkung ist seit dem Bestehen der Bundesrepublik in der Diskussion."

Also seit bummelig 70 Jahren. Bevor ich somit nicht eines Tages aufwache und Tempo 120/130 generell auf allen Autobahnen vorfinde, gebe ich mich damit gar nicht mehr ab. Da wollen im Zweifel nur welche, dass meine Birne heißläuft, und ich abgelenkt werde von den wirklich wichtigen Bereichen, wo die versuchen, mir das Geld zu klauen.

Und am Ende wird Merkel - wie von Anfang an geplant - alles mit großer Geste ablehnen und sich von der kurzen Aktion ein paar dusselige Pluspunkte für sich und die CDU von der dann hoffentlich "dankbaren" Bevölkerung erhoffen.

Affentheater.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Tom Bombadil »

The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Quatschki
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Quatschki »

Positiv Denkender hat geschrieben:(22 Dec 2018, 17:03)

Generelles Tempolimit bringt niemanden Vorteile -
m Gegenteil der Verkehr wird noch zähflüssiger . Das gilt übrigens für Tempo 30 Zonen ebenfalls. .
Die Strömungslehre besagt, wenn alle Teilchen gleich schnell fließen, gibt es weniger Turbulenzen.
Kostet weniger Energie für alle Beteiligten. Eine laminare Strömung. Fließt besser.
Auf den Autoverkehr übertragen erzeugt Beschleunigen, Abbremsen, häufige Spurwechsel genau jene Turbulenzen, die sich auf das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer auswirken, die sich wellenhaft fortpflanzen und Stockungen und Staus scheinbar aus dem Nichts erzeugen
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Nero
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Nero »

Quatschki hat geschrieben:(18 Jan 2019, 18:33)

Die Strömungslehre besagt, wenn alle Teilchen gleich schnell fließen, gibt es weniger Turbulenzen.
Kostet weniger Energie für alle Beteiligten. Eine laminare Strömung. Fließt besser.
Auf den Autoverkehr übertragen erzeugt Beschleunigen, Abbremsen, häufige Spurwechsel genau jene Turbulenzen, die sich auf das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer auswirken, die sich wellenhaft fortpflanzen und Stockungen und Staus scheinbar aus dem Nichts erzeugen
Ja, macht doch euer Scheiß-Tenpolimit, das ist den meisten ohnehin schon völlig wurscht.

In England hat Prinz Philipp hat einen Bums gebaut, natürlich wird jetzt auch wieder das Thema Führerscheincheck für Alte wieder aufgewärmt werden. Wetten? Das muss einfach so sein.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von jack000 »

Quatschki hat geschrieben:(18 Jan 2019, 18:33)Auf den Autoverkehr übertragen erzeugt Beschleunigen, Abbremsen, häufige Spurwechsel genau jene Turbulenzen, die sich auf das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer auswirken, die sich wellenhaft fortpflanzen und Stockungen und Staus scheinbar aus dem Nichts erzeugen
So findet das aber in der Realität i.d.R. nicht statt, sonst gäbe es ja die TL-Diskussion nicht. Was "Beschleunigen, Abbremsen, häufige Spurwechsel" erzeugt ist im wesendlichen das Fehlen eines generellen LKW-Überholverbots:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=14&t=66463
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von jack000 »

Ausnahmsweise mal was positives von der Union?
Union erteilt Tempolimit auf Autobahnen eine Absage

Berlin Eine Regierungskommission beschäftigt sich derzeit mit dem Vorschlag eines Tempolimits auf Autobahnen. Als Höchstgeschwindkeit sollen 130 Kilometer pro Stunde im Gespräch sein. Die Union lehnt das jedoch ab.

[...]
Die Unionsfraktion im Bundestag hat ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen am Freitagnachmittag abgelehnt. „Den Vorschlag eines Tempolimits auf Autobahnen halte ich nicht für zielführend“, sagte Unionsfraktionsvize Ulrich Lange (CSU) unserer Redaktion. „Wichtiger ist es, für flüssigen Verkehr auf Autobahnen und in der Stadt zu sorgen, zum Beispiel durch intelligente Verkehrslenkung und koordinierte Ampelsteuerungen“, sagte Lange, der verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion ist. Zu den Forderungen der Expertenkommission sagte Lange weiter: „Zunächst sollte man die Kirche mal im Dorf lassen. Die jetzt bekanntgewordenen Vorschläge sind schließlich nicht abgestimmt, sondern lediglich Diskussionsbeiträge.“ Der Spannungsbogen in einer Kommission, die aus Industrie, Kommunen, Verkehrs- und Umweltverbänden bestehe, sei weit. „Da wird über vieles diskutiert“, so Lange.
https://rp-online.de/politik/deutschlan ... d-35734807
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Positiv Denkender »

Quatschki hat geschrieben:(18 Jan 2019, 18:33)

Die Strömungslehre besagt, wenn alle Teilchen gleich schnell fließen, gibt es weniger Turbulenzen.
Kostet weniger Energie für alle Beteiligten. Eine laminare Strömung. Fließt besser.
Auf den Autoverkehr übertragen erzeugt Beschleunigen, Abbremsen, häufige Spurwechsel genau jene Turbulenzen, die sich auf das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer auswirken, die sich wellenhaft fortpflanzen und Stockungen und Staus scheinbar aus dem Nichts erzeugen
Deine Lehre kannst du dir an den Hut stecken .130 bedeutet ja nicht dass alle 130 fahren sondern viele fahren langsamer
LKW´s und Busse sowieso . Vor allem läuft deine Lehre ins Leere wenn die Autobahnen frei sind .Darum geht's.
Wenn die Autobahnen frei sind ,Nachts oder an Sonn und Feiertagen ,muss ich weder beschleunigen noch häufig die Spur wechseln
noch ständig abbremsen .Dort wo der Verkehr schnelleres Fahren nicht zulässt wird oft nicht einmal 130 gefahren .
Theoretiker wie du sind leider keine Praktiker . Also merke deine Strömungslehre ist Theorie von Praxis hast du wenig Ahnung .
Besser als flächendeckende 130 sind elektronische Tempoleitsysteme. Diese wiederum bringen wenig wenn diese
ständig auf 120 geschaltet sind weil ein grüner Verkehrssenator nicht alle Tassen im Schrank hat . Für konstante 120
reichen Verkehrszeichen da hätte man sich die teuren Verkehrsleitsysteme sparen können .
Übrigens wie man heute in den Medien lesen und hören konnte lehnt der Minister für Verkehr eine
flächendeckende 130 Regelung ab .
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jack000
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von jack000 »

Thema ist vom Tisch:
Regierung erteilt Tempolimit klare Absage

Die Bundesregierung hat einem Tempolimit auf Autobahnen eine klare Absage erteilt. Die Regierung plane kein allgemeines Tempolimit auf deutschen Autobahnen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Es gebe "intelligentere" Maßnahmen für mehr Klimaschutz im Verkehr.
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/auto ... 50337.html
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Ein Terraner »

Positiv Denkender hat geschrieben:(19 Jan 2019, 14:27)

und Busse sowieso
Ich habe mindestens ein mal die Woche einen voll besetzen Reisebus vor mir auf einer 3 spurigen Stelle mit 120 auf die ganz linke Spur ziehen muss damit er an irgend einem Wohnmobil vorbei kommt das die Mittelspur blockiert weil ganz rechts alles mit LKWs voll ist.
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frems
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(18 Jan 2019, 22:24)

So findet das aber in der Realität i.d.R. nicht statt, sonst gäbe es ja die TL-Diskussion nicht. Was "Beschleunigen, Abbremsen, häufige Spurwechsel" erzeugt ist im wesendlichen das Fehlen eines generellen LKW-Überholverbots
Durch einen Verbremser, einen Überholvorgang oder ein anderes Fahrmanöver kann viele Kilometer und Minuten später ein Stau entstehen.

Beispiel: Auf einer viel befahrenen Autobahn fährt Fahrer A mit 120 km/h. Da er ein anderes Fahrzeug überholen will, schert er auf die sich links neben dem Fahrzeug befindende Fahrspur aus. Die dort fahrenden Autos von Fahrer B und Fahrer C, die ebenfalls mit 120 km/h unterwegs waren, müssen ihre Geschwindigkeit auf 100 km/h reduzieren, um Fahrer A auf ihre Spur einfädeln zu lassen. Natürlich müssen auch alle anderen Fahrer, die hinter Fahrer B und C fahren, ihre Geschwindigkeit auf weniger als 100 km/h reduzieren, um einen Auffahrunfall zu vermeiden und den notwendigen Fahrzeugabstand einzuhalten. Das übermäßige Bremsen setzt sich ähnlich einer Kettenreaktion fort und verstärkt sich dermassen von Fahrzeug zu Fahrzeug, bis ein erstes Fahrzeug zum Stillstand kommt. Ein Stau aus dem Nichts entsteht.

Hinzu kommt eine zeitliche Verzögerung bei der Auflösung eines Staus. Ein bis zwei Sekunden vergehen, bis ein Fahrer sein Fahrzeug an der Staufront wieder startet und eine Straßenlänge von 5 bis 10 Meter freigibt. Somit wandert die Staufront mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 15 km/h gegen die Fahrtrichtung. Es kommt in nachgelagerten Streckenabschnitten zu Staus, obwohl die ursprüngliche Stauursache in einem anderen Autobahnabschnitt bereits beseitigt ist.
https://www.zukunft-mobilitaet.net/3344 ... antomstau/
Das Nagel-Schreckenberg-Modell (kurz NaSch-Modell) ist ein theoretisches Modell zur Simulation des Straßenverkehrs. Es wurde 1992 von den Festkörperphysikern Kai Nagel und Michael Schreckenberg formuliert. Mit Hilfe elementarer Regeln liefert es Voraussagen zum Straßenverkehr, insbesondere zur Verkehrsdichte (Fahrzeuge je Streckenabschnitt) und zum Verkehrsfluss (vorbeifahrende Fahrzeuge je Zeiteinheit). Das Modell erklärte das erste Mal den Stau aus dem Nichts als Folge der Nicht-Einhaltung des Sicherheitsabstandes. Es berührt die Bereiche der Chaosforschung und der Spieltheorie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nagel-Sch ... erg-Modell

Gern geschehen. Aber nun gut, wissenschaftliche Erkenntnisse gehören ja heutzutage abgelehnt, wenn man fürchtet, dass sie einem den Spaß verderben könnten: häufig im Stau stehen.
Labskaus!

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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von frems »

Nero hat geschrieben:(18 Jan 2019, 20:42)
In England hat Prinz Philipp hat einen Bums gebaut, natürlich wird jetzt auch wieder das Thema Führerscheincheck für Alte wieder aufgewärmt werden. Wetten? Das muss einfach so sein.
Ist ja auch längst überfällig und in fast allen westlichen Ländern längst der Standard. In einem Land voller Autofanatiker dauert sowas aber halt länger. Man denke nur an die Proteste gegen die Gurt- und Helmpflicht. Oder Absenkung von Promillegrenzen beim Alkohol. Gängelung! Freiheitsfeinde!

Heute hat man sich dran gewöhnt und kann nur mit dem Kopf schütteln, was vor 50, 60 Jahren noch "erlaubt" war und wie viele Menschen sich zerlegten. Das wird irgendwann mit Tempolimits oder Seniorenchecks nicht anders sein.
Labskaus!

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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von PeterK »

frems hat geschrieben:(28 Jan 2019, 16:58)
Das wird irgendwann mit Tempolimits oder Seniorenchecks nicht anders sein.
In näherer Zukunft hielte ich das für unwahrscheinlich.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Teeernte »

PeterK hat geschrieben:(28 Jan 2019, 17:07)

In näherer Zukunft hielte ich das für unwahrscheinlich.
Das wird dann anders verpackt ...und heisst dann "Reaktionstest" .. und man wird die maximale Geschwindigkeit in die Papiere eingetragen bekommen.

Mit dem Sehtest und der Reaktionsgeschwindigkeit werden einige Fahrzeugführer der Fahrbahn "angepasst".
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von frems »

PeterK hat geschrieben:(28 Jan 2019, 17:07)

In näherer Zukunft hielte ich das für unwahrscheinlich.
In den nächsten zwei, drei Jahren erwarte ich es auch nicht, aber so ab 2030 ist das nicht unrealistisch. Vor allem die Gesundheitschecks aufgrund der demographischen Entwicklung. Tempolimits wird man vermutlich eher Schritt für Schritt umgesetzt sehen.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von PeterK »

frems hat geschrieben:(28 Jan 2019, 17:36)
Vor allem die Gesundheitschecks aufgrund der demographischen Entwicklung.
Ich halte es eher für wahrscheinlich, dass man junge Fahrer mit weiteren dusseligen Regelungen "erfreuen" wird.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von frems »

PeterK hat geschrieben:(28 Jan 2019, 17:50)

Ich halte es eher für wahrscheinlich, dass man junge Fahrer mit weiteren dusseligen Regelungen "erfreuen" wird.
Welche dusseligen Regelungen haben wir denn derzeit? :?:
Labskaus!

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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Vongole »

frems hat geschrieben:(28 Jan 2019, 18:24)

Welche dusseligen Regelungen haben wir denn derzeit? :?:
"Freie Fahrt für freie Bürger".
Plus einen Verkehrsminister, der sich verhält wie das wohl nach ihm benannte Adjektiv.
Am Yisrael Chai

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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von frems »

Vongole hat geschrieben:(28 Jan 2019, 18:45)

"Freie Fahrt für freie Bürger".
Plus einen Verkehrsminister, der sich verhält wie das wohl nach ihm benannte Adjektiv.
Naja, er führt nur die Tradition fort. Das nennt man dann konservativ. Will eine eingesetzte Kommission höhere Spritpreise, geht er auf die Barrikaden. Fordern Medizinverbände strengere Grenzwerte von Stickoxiden oder Feinstaub, steht er eine Stunde später parat, um alle Wissenschaftler zu diskreditieren. Schlägt die Polizeigewerkschaft ein Tempolimit vor, stellt er sich sofort schützend vor die Raser. Will ein Beauftragter höhere Bahnpreise, schweigt Scheuer.

Und viele Autofahrer so: "Mimimi, immer nur gegen Autofahrer, mit uns kann man's ja machen, die Melkkuh der Nation. Wo ist meine gelbe Weste?"
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von PeterK »

frems hat geschrieben:(28 Jan 2019, 18:24)
Welche dusseligen Regelungen haben wir denn derzeit? :?:
Beispiele sind IMO: Probezeit, Probezeitverlängerung und ASF.
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frems
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von frems »

PeterK hat geschrieben:(28 Jan 2019, 19:01)

Beispiele sind IMO: Probezeit, Probezeitverlängerung und ASF.
Und wieso findest Du das? Und was heißt dusselig in dem Kontext? Nutzlos, kontraproduktiv?
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von yogi61 »

frems hat geschrieben:(28 Jan 2019, 20:02)

Und wieso findest Du das? Und was heißt dusselig in dem Kontext? Nutzlos, kontraproduktiv?
Vielleicht findet er die Kreuze an den Bäumen der Bundesstraßen irgendwie hübsch. :|
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von PeterK »

frems hat geschrieben:(28 Jan 2019, 20:02)
Und wieso findest Du das? Und was heißt dusselig in dem Kontext? Nutzlos, kontraproduktiv?
Mir erschließt sich nicht, warum ein Fahranfänger für die gleichen OWien (z.B. 2 B-Verstöße) deutlich härter "bestraft" wird als jemand, der seine Fahrerlaubnis schon länger besitzt.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von frems »

PeterK hat geschrieben:(28 Jan 2019, 20:16)

Mir erschließt sich nicht, warum ein Fahranfänger für die gleichen OWien (z.B. 2 B-Verstöße) deutlich härter "bestraft" wird als jemand, der seine Fahrerlaubnis schon länger besitzt.
Hm, für mich sind das primär Maßnahmen, damit sich unerfahrene Jungfahrer anfangs noch etwas stärker zurückhalten, weil sie schneller den Lappen los sind. Statistisch kracht es bei ihnen ja genau wie bei Sensoren häufiger, wenn man Fahrleistung und Unfallrate betrachtet. Mag in der Tat ungerecht sein, aber schlecht ist es deshalb nicht unbedingt.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Nero »

Unabhängig von dem Punkt ob so etwas gebraucht wird, stört mich in Wahrheit vor allem dies: ein 80, 75, 60-Jähriger verursacht einen Unfall, dies wird schon mal schön betont in der Nachricht und ein, zwei Tage später hast du eine sogenannte "Debatte" - Klappe die xte. Ob Alterserscheinungen überhaupt kausal für den Bums waren, ist mithin für den Anstoß völlig irrelevant. Alter Mann mit Hut als Schreckbild reicht.

Das hat etwas Penetrant-Nervtötendes an sich und wirkt ob der beständigen Wiederholung schon wie ein Abspulmechanismus, wie ein blinder Reflex geradezu: Dass der in der beschriebenen Ausgangssituation kommt, ist mittlerweile so sicher, den morgigen Sonnenaufgang vorherzusagen ist schwieriger.

Dito dasselbe beim Thema Tempolimit. Laut Wikipedia schon "seit Bestehen der BRD in der "Diskussion". :rolleyes:

Also wirklich. Ich besteh bald auf Tempo 90 für immer oder endgültig für freie Fahrt und für jeden (Politbonzen), der es wagt, das Thema für seine Zwecke wieder hochzukochen, 10 Jahre Gefängnis. Nur damit so oder so mit diesem Dauergeblödel endlich einmal Schluß ist.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Wenn der Verkehr "dicker" wird, dann ist es sehr sinnvoll, ein Tempolimit zu setzen, damit der Verkehr weiter fließt und solche Staus aus dem Nichts vermieden werden können. Leider schaffen es manche Honks aber sogar noch bei Tempo 80 Unfälle zu bauen... Dazu müssten die Autobahnen aber großflächig mit Wechselzeichenanlagen versehen werden und wenn die das Tempolimit dann auch abschalten, wenn die Bahn frei ist, wäre das mMn. eine sinnvolle Lösung.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Tom Bombadil »

frems hat geschrieben:(28 Jan 2019, 17:36)

In den nächsten zwei, drei Jahren erwarte ich es auch nicht, aber so ab 2030 ist das nicht unrealistisch.
Bis dahin haben wir autonom fahrende Autos :cool:
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von PeterK »

frems hat geschrieben:(28 Jan 2019, 20:28)
Hm, für mich sind das primär Maßnahmen, damit sich unerfahrene Jungfahrer anfangs noch etwas stärker zurückhalten, weil sie schneller den Lappen los sind. Statistisch kracht es bei ihnen ja genau wie bei Sensoren häufiger, wenn man Fahrleistung und Unfallrate betrachtet. Mag in der Tat ungerecht sein, aber schlecht ist es deshalb nicht unbedingt.
Unabhängig von den "Sensoren":

Wenn nun aber ein "Jungfahrer" (18- bis 20-jährig) mit dem Auto oder Motorrad in den Straftatbereich gerät, wird er idR nach dem Jugendstrafrecht milder beurteilt als jemand, der z.B. Dein Alter erreicht hat. Das erscheint mir unlogisch, wenn man sich die Regeln im OWi-Bereich anschaut (und vice versa).

BTT: Generelle Tempolimits auf BABen sind IMO unnötig.
Zuletzt geändert von PeterK am Mo 28. Jan 2019, 21:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von PeterK »

Nero hat geschrieben:(28 Jan 2019, 20:35)
Unabhängig von dem Punkt ob so etwas gebraucht wird, stört mich in Wahrheit vor allem dies: ein 80, 75, 60-Jähriger verursacht einen Unfall, dies wird schon mal schön betont in der Nachricht und ein, zwei Tage später hast du eine sogenannte "Debatte" - Klappe die xte.
Das ist IMO bei den "18- bis 25-jährigen" nicht anders.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von NMA »

Schon interessant, wie sich jüngst in diesem uralten Strang oben die Mehrheit verschoben hat.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von H2O »

NMA hat geschrieben:(28 Jan 2019, 21:42)

Schon interessant, wie sich jüngst in diesem uralten Strang oben die Mehrheit verschoben hat.
Das ist doch nicht unbedingt überraschend, wenn man sich auf die Gedanken der Diskussionspartner einläßt. Ich habe schon oft meinen Standpunkt verändert, wenn ich in ein Gespräch mit verständigen Leuten verwickelt wurde und ich einsehen konnte, daß diese Leute sehr gute Gründe für ihren Standpunkt anführen konnten.

So hatte ich vor Monaten gemeint, daß eine allgemeine Obergrenze der Fahrgeschwindigkeit auf Autobahnen in dieser Allgemeinheit nichts verbessert... damit also Unfallzahlen und Umweltbelastung kaum zu günstigeren Werten hin verschoben werden.

Heute bin ich doch unsicher geworden, weil im DLF ein Verkehrsexperte behauptete, daß in Schweden nach dem Tempolimit die Zahl der Verkehrstoten deutlich gesunken ist. Dieses Ergebnis (wenn es denn zutrifft!) möchte ich auch ermöglichen. Das ist doch kein tadelnswerter Grund für eine veränderte Sichtweise. Polemisch kam auch der Vergleich, daß in Deutschland unser Begriff von Freiheit mit dem Gasfuß verknüpft sei, während in den USA der Waffenbesitz an dessen Stelle tritt. Und wir zeigen uns wechselseitig den Vogel!
Zuletzt geändert von H2O am Mo 28. Jan 2019, 22:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(28 Jan 2019, 21:50)

Das ist doch nicht unbedingt überraschend, wenn man sich auf die Gedanken der Beitragschreiber einläßt. Ich habe schon oft meinen Standpunkt verändert, wenn ich in ein Gespräch mit verständigen Leuten verwickelt wurde.

Die PROPAGANDA der Öffentlichen wirkt.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von jack000 »

PeterK hat geschrieben:(28 Jan 2019, 21:06)

Unabhängig von den "Sensoren":

Wenn nun aber ein "Jungfahrer" (18- bis 20-jährig) mit dem Auto oder Motorrad in den Straftatbereich gerät, wird er idR nach dem Jugendstrafrecht milder beurteilt als jemand, der z.B. Dein Alter erreicht hat. Das erscheint mir unlogisch, wenn man sich die Regeln im OWi-Bereich anschaut (und vice versa).

BTT: Generelle Tempolimits auf BABen sind IMO unnötig.
Es ist ja so, das von den 3500 Verkehrstoten jedes Jahr nur 70 deswegen sterben weil jemand in einer Autobahn ohne Tempolimit schneller als 130 km/h gefahren ist:
https://www.n-tv.de/politik/Toedliche-U ... 12961.html
=> Die meisten tödlichen Unfälle passieren woanders und aus anderen Gründen!

Ebenso ist ja unmissverständlich Quatsch ein generelles TL aus Umweltschutzgründen einzuführen (Oder hat es hier schon mal ein Argument dafür gegeben?)

Maßnahmen die Sicherheit und den Umweltschutz zu erhöhen sind:
- Tempolimit/PS-Limit für Fahrer bis 21 Jahre
- Tempolimit für Fahrer ab 65 Jahre
- Fahrsicherheitstraining generell für den Führerscheinerwerb an sich
- Generelles LKW-Überholverbot
- Mehr LKW-Kontrollen (Fast 10% aller LKW-Fahrer fahren betrunken, lt. Kontrolle)
- P&R stark subventionieren
- Strengere Kontrollen/höhere Strafen was die Einhaltung des Rechtsfahrgebotes betrifft
=> So bekommt man die 70 Toten auf einen verschwindend geringen Anteil
=> Ein generelles TL macht keinen Sinn, wer zu blöde ist auf der Autobahn zu fahren sollte es auch nicht tun!
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von NMA »

Überraschend nicht, aber interessant. Was früher ein Sakrileg war, ist heute salonfähig.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von jack000 »

NMA hat geschrieben:(28 Jan 2019, 21:42)

Schon interessant, wie sich jüngst in diesem uralten Strang oben die Mehrheit verschoben hat.
Die Propaganda gegen Inhalte/Argumente/Statistiken wirkt halt ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von NMA »

@jack000

Ein Fahrsicherheitstrainig ist absolut sinnvoll, aber konkret für die Autobahn bringt es eigentlich nichts. Eigentlich lernt man da das Verhalten des eigenen Fahrzeugs im Geschwindigkeitsbereich von 30-80 kmh kennen - spektakulär genug, wenn man das tatsächlich mal beherzt angeht. Aber auf der Autobahn mit über 120 geht es anders zu, das ist schwer zu vergleichen oder zu übertragen. Wenn man mal kennenlernt, wie dramatisch der Unterschied zwischen 50 und 70 ausfällt, traut man sich kaum noch drauf ...
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von NMA »

jack000 hat geschrieben:(28 Jan 2019, 22:02)

Die Propaganda gegen Inhalte/Argumente/Statistiken wirkt halt ...

Solche Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit derlei Belangarmseligkeiten zu verwenden, ist bissl arg dick aufs Brot.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von PeterK »

jack000 hat geschrieben:(28 Jan 2019, 21:59)
- Generelles LKW-Überholverbot
Das ist doch eine unsinnige Forderung.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von PeterK »

NMA hat geschrieben:(28 Jan 2019, 22:05)
Solche Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit derlei Belangarmseligkeiten zu verwenden, ist bissl arg dick aufs Brot.
D'accord.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von Teeernte »

NMA hat geschrieben:(28 Jan 2019, 22:05)

Solche Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit derlei Belangarmseligkeiten zu verwenden, ist bissl arg dick aufs Brot.
Ist doch nur die alljährliche Übung der Propagandaabteilung.
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Re: Droht ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Beitrag von jack000 »

NMA hat geschrieben:(28 Jan 2019, 22:04)

@jack000

Ein Fahrsicherheitstrainig ist absolut sinnvoll, aber konkret für die Autobahn bringt es eigentlich nichts. Eigentlich lernt man da das Verhalten des eigenen Fahrzeugs im Geschwindigkeitsbereich von 30-80 kmh kennen - spektakulär genug, wenn man das tatsächlich mal beherzt angeht. Aber auf der Autobahn mit über 120 geht es anders zu, das ist schwer zu vergleichen oder zu übertragen. Wenn man mal kennenlernt, wie dramatisch der Unterschied zwischen 50 und 70 ausfällt, traut man sich kaum noch drauf ...
Ja, das ist richtig, dass ein Fahrsicherheitstraining nur geringe Geschwindigkeiten berücksichtigt, aber letztendlich geht es darum das im Vergleich zu einer Führerscheinprüfung lernt mit Extremsituationen umzugehen.
=> Beispiel hier, wo eine Mutter und ihr Kind stirbt aber sich dennoch die Frage stellt warum die ihr Fahrzeug gegen den Baum gesetzt hat obwohl die nur 140 km/h gefahren ist und der dicht auffahrende Auffahrer das Fahrzeug nicht mal berührt hat (Was nicht bedeutet das Verhalten des zu dicht Aufzufahrenden zu entschuldigen ist):
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