Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Tja, und in der FDP will man die Pendlerpauschale nicht abschaffen, sondern auf 60 Cent pro Kilometer verdoppeln. Wir haben's ja.
http://taz.de/Streit-um-die-Pendlerpauschale/!91946/
Gerade aus Schleswig-Holstein pendeln sehr viele Menschen tagtäglich nach Hamburg. So kurz vorm Wahlkampf ist das sicherlich eine nette Geste. Straßenbeschädigungen, Luftverschmutzung und Lärm muß man ja eh nur in einem anderen Bundesland ertragen bzw. finanzieren.
http://taz.de/Streit-um-die-Pendlerpauschale/!91946/
Gerade aus Schleswig-Holstein pendeln sehr viele Menschen tagtäglich nach Hamburg. So kurz vorm Wahlkampf ist das sicherlich eine nette Geste. Straßenbeschädigungen, Luftverschmutzung und Lärm muß man ja eh nur in einem anderen Bundesland ertragen bzw. finanzieren.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Thomas I » So 22. Apr 2012, 14:20 hat geschrieben:
Es sprach auch niemand von Innenstädten, es war hier bisher die Rede von Stadt und Land. Die Strassen verstopfen und richtig gut bei der Pendlerpauschale abkassieren tun meistens die Leute aus dem ländlichen Umland, nicht diejenigen die von Stadtteil A zu Stadtteil B wollen.
Und in Deutschland liegen fast alle Arbeitsstätten mit grosser Anzahl an Arbeitnehmern nicht auf dem platten Land sondern in Stadtgebieten.
Was heißt hier abkassieren??? Das sind Kosten die von der Steuer abgesetzt werden. Das heißt erst einmal müssen Steuern gezahlt werden. Davon abgesehen das man von den abgesetzten Kosten kein Kfz betreiben kann.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Der blanke Hohn. Viele ziehen deshalb aufs Land raus, weil sie sich die Miet- bzw. Grundstückspreise in Speckgürteln oder Innenstädten schlicht nicht leisten können.In der Tat wird Zersiedlung gefördert und diejenigen, die in günstigen, ruhigen Wohngegenden wohnen belästigen aber andere die an Hauptverkehrsstrassen wohnen.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Das ist aber falsch, wenn man sich nur den Grundstückspreis anschaut. Und wer sich ein Eigenheim leisten kann, dürfte nicht zu den Geringverdienern gehören. Also wieso sollte man die persönlichen Präferenzen auch noch subventionieren? Weil sich einige mit dem Leben in Stadtnähe nicht "anfreunden" können? Wer's sich nicht leisten kann, soll halt zur Miete wohnen. Damit fährt er auf lange Sicht auch günstiger.Seeheimer » So 22. Apr 2012, 15:37 hat geschrieben:
Der blanke Hohn. Viele ziehen deshalb aufs Land raus, weil sie sich die Miet- bzw. Grundstückspreise in Speckgürteln oder Innenstädten schlicht nicht leisten können.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
frems » So 22. Apr 2012, 14:43 hat geschrieben: Das ist aber falsch, wenn man sich nur den Grundstückspreis anschaut. Und wer sich ein Eigenheim leisten kann, dürfte nicht zu den Geringverdienern gehören. Also wieso sollte man die persönlichen Präferenzen auch noch subventionieren? Weil sich einige mit dem Leben in Stadtnähe nicht "anfreunden" können? Wer's sich nicht leisten kann, soll halt zur Miete wohnen. Damit fährt er auf lange Sicht auch günstiger.
Und wie ist es bei wechselnden Arbeitsorten?
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Da ist eine Mietwohnung auch nicht das Dümmste, was man tun kann. Für gewöhnlich hat man in Städten aber eh mehr Auswahl und ein Wechsel des Arbeitsortes bedeutet nicht zwangsläufig, daß sich der Arbeitsweg plötzlich dramatisch erhöht. Und wer von Berlin nach Köln wechselt, wird die Strecke eh nicht pendeln. Mit den abstraktesten Beispielen und Einzelfällen kann man diese Milliardenbeiträge auch nicht rechtfertigen.Muninn » So 22. Apr 2012, 15:55 hat geschrieben: Und wie ist es bei wechselnden Arbeitsorten?
Zuletzt geändert von frems am So 22. Apr 2012, 15:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Nein das stimmt. Ist vielleicht regional abhängig. Hier ist es definitiv so.frems » So 22. Apr 2012, 15:43 hat geschrieben: Das ist aber falsch, wenn man sich nur den Grundstückspreis anschaut. Und wer sich ein Eigenheim leisten kann, dürfte nicht zu den Geringverdienern gehören. Also wieso sollte man die persönlichen Präferenzen auch noch subventionieren? Weil sich einige mit dem Leben in Stadtnähe nicht "anfreunden" können? Wer's sich nicht leisten kann, soll halt zur Miete wohnen. Damit fährt er auf lange Sicht auch günstiger.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Schau halt auf die gesamten monatlichen Kosten und nicht nur das Grundstück oder die reine Miete. Eher ist es von der Person als der Region abhängig. Und man muß sich ja viele Fragen stellen, vor allem wenn mehrere Parteien in einem Haushalt sind.Seeheimer » So 22. Apr 2012, 15:59 hat geschrieben: Nein das stimmt. Ist vielleicht regional abhängig. Hier ist es definitiv so.
-- Wie viele Autos benötigt man? Komm ich ohne Auto aus oder brauch ich eins, wenn nicht gar zwei? Was kosten diese monatlich und in der Anschaffung? Wieviel Sprit gibt man trotz Pendlerpauschale aus?
-- Wie hoch sind die zu tragenden Instandsetzungskosten am Haus?
-- Kann Mutti weiterhin Vollzeit arbeiten oder macht sie fürs Kind 'n Taxiunternehmen auf, weil Freunde, Vereine, Kindergarten/Schule usw. nicht zu Fuß oder schnell mit dem Bus zu erreichen sind? Wie komm ich selbst zum Supermarkt und zu Freunden?
-- usw usf.
Alles Kosten, die man nicht ignorieren sollte, wenn man sich nach nach Mietwohnungen oder Eigentum umschaut. Hab auch gerade gesehen, daß es für München mittlerweile auch einen sogenannten Womo-Rechner gibt: http://womo.mvv-muenchen.de
Kannst ja mal aus Spaß Deinen Haushalt eingeben und schauen, was Du in einem normalen Viertel Münchens für Miete oder Eigentum zahlst und wie viel in Vororten wie Wolfratshausen, Grafing, Freising oder Neufahrn. Für gewöhnlich wirst Du feststellen, daß es nicht das Geld ist, das einen dazu zwingt, zu pendeln, sondern die persönlichen Wunschvorstellungen.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
frems » So 22. Apr 2012, 14:59 hat geschrieben: Da ist eine Mietwohnung auch nicht das Dümmste, was man tun kann. Für gewöhnlich hat man in Städten aber eh mehr Auswahl und ein Wechsel des Arbeitsortes bedeutet nicht zwangsläufig, daß sich der Arbeitsweg plötzlich dramatisch erhöht. Und wer von Berlin nach Köln wechselt, wird die Strecke eh nicht pendeln. Mit den abstraktesten Beispielen und Einzelfällen kann man diese Milliardenbeiträge auch nicht rechtfertigen.
Was ist denn daran abstrakt??
Wenn ich z.B. zwischen Weissach und Zuffenhausen wöchendlich wechseln muß. Soll ich dann jede Woche umziehen?
Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Müssen denn unsere Politiker die Fahrtkosten auch selbst tragen? Oder bezahle ich das auch von meinen Steuern wenn Frau Merkel durch die Gegend fliegt?frems » So 22. Apr 2012, 14:59 hat geschrieben: Da ist eine Mietwohnung auch nicht das Dümmste, was man tun kann. Für gewöhnlich hat man in Städten aber eh mehr Auswahl und ein Wechsel des Arbeitsortes bedeutet nicht zwangsläufig, daß sich der Arbeitsweg plötzlich dramatisch erhöht. Und wer von Berlin nach Köln wechselt, wird die Strecke eh nicht pendeln. Mit den abstraktesten Beispielen und Einzelfällen kann man diese Milliardenbeiträge auch nicht rechtfertigen.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Die Orte sind weniger als 30 Kilometer auseinander. 15 Kilometer pro Fahrt hat auch jeder, der in Blankenese wohnt und in der City Süd arbeitet. Einzelbeispiele bringen aber auch nicht wenig. Du kannst mir aber gerne zeigen, daß die überwältigende Mehrheit der Pendler im wöchentlichen Rhythmus den Arbeitsort wechselt. Dann kann man das nochmal anders beurteilen. Ansonsten bleiben es nur abstrakte Einzelfälle.Muninn » So 22. Apr 2012, 16:11 hat geschrieben:
Was ist denn daran abstrakt??
Wenn ich z.B. zwischen Weissach und Zuffenhausen wöchendlich wechseln muß. Soll ich dann jede Woche umziehen?
* wie viel Berufspolitiker für ihre Fahrten zahlen, ist vielleicht am Stammtisch schön, aber hilft auch nicht weiter. Ja, sieh an, Politiker werden durch Steuern finanziert und zahlen damit ihren Wohnraum. Jetzt will ich aber auch geschenkten Wohnraum!
Zuletzt geändert von frems am So 22. Apr 2012, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Klar wenn man soviel Geld für solche Spielchen hat, dann braucht man auch nicht mehr arbeiten. Aber das weißt auch selber.Thomas I » So 22. Apr 2012, 15:22 hat geschrieben: Warum nicht? Häuser kann man verkaufen und kaufen oder vermieten...
Ohja das nützt wirklich viel, wenn man viel verdient.Den Umzug kann ma da sogar steuerlich geltend machen.
Nur blöd, dass die Pendler höhere Kosten haben für ihre Pendelei, als sie durch die Pauschale absetzen können, wenn ihnen überhaupt die Pendlerpauschale was bringt. Und auf die restlichen Kosten bleibt der Pendler genauso alleine stehen. Aber auch das weißt Du.Alles kein Grund einseitig nur die Pendelei steuerlich zu fördern und die, die in die Nähe ihres Arbeitsplatzes ziehen mit ihren Kosten alleine dastehen zu lassen.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Kommt es dir gar nicht in den Sinn, dass das ganz andere Ursachen haben kann und mit dem hier behandelten Thema nichts zu tun hat? Vielleicht ist das Bauen in NL deutlich billiger als hierzulande?Thomas I » Fr 20. Apr 2012, 18:36 hat geschrieben:Die Niederländer haben trotzdem eine höhere Wohneigentumsquote als die Deutschen.
Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Im Falle einer möglichen und drohenden Arbeitslosigkeit kann sich keiner eine Miete in der Stadt erlauben, da die Arge z.B. die Mietkosten rigide deckelt.frems » So 22. Apr 2012, 15:43 hat geschrieben: Das ist aber falsch, wenn man sich nur den Grundstückspreis anschaut. Und wer sich ein Eigenheim leisten kann, dürfte nicht zu den Geringverdienern gehören. Also wieso sollte man die persönlichen Präferenzen auch noch subventionieren? Weil sich einige mit dem Leben in Stadtnähe nicht "anfreunden" können? Wer's sich nicht leisten kann, soll halt zur Miete wohnen. Damit fährt er auf lange Sicht auch günstiger.
Sollte es doch günstige Mietwohnungen in der Stadt geben, so sind diese die letzten Dreckslöcher.
Gibt man eine solche Adresse an, kann man jede Bewerbung für eine normale Stelle auch gleich vergessen. Ich spreche aus Erfahrung.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Daß Pendler höhere Kosten haben als andere, ist richtig. Aber das ist trotzdem kein Grund, ihre Privatwünsche durch die Allgemeinheit zu subventionieren. Wer seinen Arbeitsplatz verlieren würde oder sich die Anreise nicht mehr leisten kann, den kann man ja gerne etwas zuschießen, genau wie es in Städten Mietzuschüsse bzw. Wohnungsgeld für Geringverdiener gibt. Dafür muß man aber nicht Milliarden in den Rachen all jener werfen, die ihr Eigenheim in der Pampa bauten und für Mitmenschen und Umwelt eine große Zumutung sind. Aber ich weiß, mit der größten Lobby Deutschlands legt man sich während des Wahlkampfes nicht an. Hat schon seine Gründe, warum gerade die FDP auf Kosten des Steuerzahlers die Pauschale von 30 auf 60 Cent erhöhen möchte.ToughDaddy » So 22. Apr 2012, 16:24 hat geschrieben: Nur blöd, dass die Pendler höhere Kosten haben für ihre Pendelei, als sie durch die Pauschale absetzen können, wenn ihnen überhaupt die Pendlerpauschale was bringt. Und auf die restlichen Kosten bleibt der Pendler genauso alleine stehen. Aber auch das weißt Du.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Herje, die Gründe werden ja immer besser.Clark » So 22. Apr 2012, 16:36 hat geschrieben: Im Falle einer möglichen und drohenden Arbeitslosigkeit kann sich keiner eine Miete in der Stadt erlauben, da die Arge z.B. die Mietkosten rigide deckelt.
Sollte es doch günstige Mietwohnungen in der Stadt geben, so sind diese die letzten Dreckslöcher.
Gibt man eine solche Adresse an, kann man jede Bewerbung für eine normale Stelle auch gleich vergessen. Ich spreche aus Erfahrung.
Niemand schmeißt einen Arbeitslosen von heute auf morgen raus. Erst recht nicht, wenn es stimmt und er durch seine Anschrift einen so großen Wettbewerbungsvorteil hätte (-> schnell ein neuer Job), weil es ja nur zwei Arten von Wohnraum gibt: Sündhaft teuer oder die letzten Dreckslöcher. Und weil man nicht wie andere in Dreckslöcher leben möchte, sollen die Bewohner der Dreckslöcher es einem ermöglichen, seine Wünsche zu ermöglichen. Großartig.
Aber nun gut, spekulieren wir damit, daß man mir nichts, Dir nichts ein initiativloser Langzeitarbeitsloser werden, der aufgrund seiner Adresse keinen Job mehr findet. Wenn das mal kein Grund für die Pauschale ist, dann weiß ich auch nicht.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Oh Mann hier wird fast so getan, als würden alle in der Pampa ein Haus haben, welche pendeln. Wäre es die größte Lobby, wo wohl auch einflussreichste hier mithalten sein soll, dann würden die Spritpreise anders aussehen, die Straßen anders aussehen, die Kfz-Steuern anders aussehen usw.frems » So 22. Apr 2012, 16:36 hat geschrieben: Daß Pendler höhere Kosten haben als andere, ist richtig. Aber das ist trotzdem kein Grund, ihre Privatwünsche durch die Allgemeinheit zu subventionieren. Wer seinen Arbeitsplatz verlieren würde oder sich die Anreise nicht mehr leisten kann, den kann man ja gerne etwas zuschießen, genau wie es in Städten Mietzuschüsse bzw. Wohnungsgeld für Geringverdiener gibt. Dafür muß man aber nicht Milliarden in den Rachen all jener werfen, die ihr Eigenheim in der Pampa bauten und für Mitmenschen und Umwelt eine große Zumutung sind. Aber ich weiß, mit der größten Lobby Deutschlands legt man sich während des Wahlkampfes nicht an. Hat schon seine Gründe, warum gerade die FDP auf Kosten des Steuerzahlers die Pauschale von 30 auf 60 Cent erhöhen möchte.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Ist zwar nicht ganz das Thema, aber ich würde Dir da bei einigen Sachen durchaus zustimmen. Wenn mal das Thema Pendlerpauschale kommt, dann jaulen die Leute gemeinsam mit den Lobbyisten der Automobilhersteller,der Boulevardpresse und dem ADAC einträchtig auf. Meinetwegen könnte man das Geld in den ÖPNV stecken, ist zwar nicht mehr so bequem für die Leute,aber es fördert wenigstens nicht die oft sinnlose Gurkerei mit dem Auto. Wer es bequem haben möchte, der sollte nicht noch von der Allgemeinheit subventioniert werden.Sir Porthos » Fr 20. Apr 2012, 20:25 hat geschrieben:
Bevor die Pendlerpauschale gestrichen wird, gehören erst einmal ganz andere Subventionen abgeschafft.
Nur ein paar Beispiele:
- Dienstwagenprivileg
- die völlig unsinnige exorbitant hohe Förderung der Fotovoltaik
- Riesterförderung, die vor allem den Versicherern nutzt
- Flugzeugbau
- Schiffsbau
- Sparerfreibetrag
etc.
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Nach ihrer Logik müßte ich mir aber zwei Wohnungen nehmen. Um nicht pendeln zu müssen. Da Pendeln ja schlecht ist. Allerding werden die Wohnraumpreise dadurch noch mehr steigen.frems » So 22. Apr 2012, 15:21 hat geschrieben: Die Orte sind weniger als 30 Kilometer auseinander. 15 Kilometer pro Fahrt hat auch jeder, der in Blankenese wohnt und in der City Süd arbeitet. Einzelbeispiele bringen aber auch nicht wenig. Du kannst mir aber gerne zeigen, daß die überwältigende Mehrheit der Pendler im wöchentlichen Rhythmus den Arbeitsort wechselt. Dann kann man das nochmal anders beurteilen. Ansonsten bleiben es nur abstrakte Einzelfälle.
* wie viel Berufspolitiker für ihre Fahrten zahlen, ist vielleicht am Stammtisch schön, aber hilft auch nicht weiter. Ja, sieh an, Politiker werden durch Steuern finanziert und zahlen damit ihren Wohnraum. Jetzt will ich aber auch geschenkten Wohnraum!
Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
yogi61 » So 22. Apr 2012, 15:59 hat geschrieben:
Ist zwar nicht ganz das Thema, aber ich würde Dir da bei einigen Sachen durchaus zustimmen. Wenn mal das Thema Pendlerpauschale kommt, dann jaulen die Leute gemeinsam mit den Lobbyisten der Automobilhersteller,der Boulevardpresse und dem ADAC einträchtig auf. Meinetwegen könnte man das Geld in den ÖPNV stecken, ist zwar nicht mehr so bequem für die Leute,aber es fördert wenigstens nicht die oft sinnlose Gurkerei mit dem Auto. Wer es bequem haben möchte, der sollte nicht noch von der Allgemeinheit subventioniert werden.
Der ÖPNV ist doch genauso steuerfinanziert. Und warum soll ich eigendlich etwas finanzieren was ich nicht nutzen kann.
Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
frems » So 22. Apr 2012, 15:43 hat geschrieben: Herje, die Gründe werden ja immer besser.
Niemand schmeißt einen Arbeitslosen von heute auf morgen raus. Erst recht nicht, wenn es stimmt und er durch seine Anschrift einen so großen Wettbewerbungsvorteil hätte (-> schnell ein neuer Job), weil es ja nur zwei Arten von Wohnraum gibt: Sündhaft teuer oder die letzten Dreckslöcher. Und weil man nicht wie andere in Dreckslöcher leben möchte, sollen die Bewohner der Dreckslöcher es einem ermöglichen, seine Wünsche zu ermöglichen. Großartig.
Aber nun gut, spekulieren wir damit, daß man mir nichts, Dir nichts ein initiativloser Langzeitarbeitsloser werden, der aufgrund seiner Adresse keinen Job mehr findet. Wenn das mal kein Grund für die Pauschale ist, dann weiß ich auch nicht.
Habe ich sie richtig verstanden? Sie sind für subventionierte Wohnungen?
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Wie gesagt, wenn temporär Menschen darauf angewiesen sind, eine größere Strecke zurückzulegen, hab ich nichts dagegen, wenn Vater Staat ein bisschen zuschießt, damit der Arbeitsplatz gehalten werden kann.ToughDaddy » So 22. Apr 2012, 16:45 hat geschrieben:
Oh Mann hier wird fast so getan, als würden alle in der Pampa ein Haus haben, welche pendeln. Wäre es die größte Lobby, wo wohl auch einflussreichste hier mithalten sein soll, dann würden die Spritpreise anders aussehen, die Straßen anders aussehen, die Kfz-Steuern anders aussehen usw.
Und selbstverständlich ist die Automobilbranche und Vereine wie der ADAC sehr einflußreich, trotz wäre, wäre, wäre. Sonst kann man genau so mit "wäre sie es nicht, dann" argumentieren und Beispiele herangezogen, wo Autofahrer nicht so verwöhnt werden.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Der ÖPNV erfüllt aber seinen Zweck und hält die Dreckschleudern wenigstens eingermassen aus den Städten Wie gesagt, ich empfinde es als Zumutung,wenn hier täglich tausende von Leute einsam mit dem Auto durch meine Stadt fahren,Lärm und Dreck verursachen und ihre Steuern dann auch noch an ein anderes Bundesland überweisen.Muninn » So 22. Apr 2012, 17:04 hat geschrieben:
Der ÖPNV ist doch genauso steuerfinanziert. Und warum soll ich eigendlich etwas finanzieren was ich nicht nutzen kann.
Zuletzt geändert von yogi61 am So 22. Apr 2012, 17:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Es gibt bereits subventionierte Wohnung und ist in vielen Fällen auch richtig. Das heißt aber nicht, daß man jedem Reichen eine Wohnung schenken sollte, nur weil es Menschen gibt, deren Gehalt aus Steuern finanziert werden. Deine Spielchen kannst Du Dir aber klemmen, wenn Du nur Parolen statt Argumente hast.Muninn » So 22. Apr 2012, 17:06 hat geschrieben:
Habe ich sie richtig verstanden? Sie sind für subventionierte Wohnungen?
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
yogi61 » So 22. Apr 2012, 16:09 hat geschrieben:
Der ÖPNV erfüllt aber seinen Zweck und hält die Dreckschleudern wenigstens eingermassen aus den Städten Wie gesagt, ich empfinde es als Zumutung,wenn hier täglich tausende von Leute einsam mit dem Auto durch meine Stadt fahren,Lärm und Dreck verursachen und ihre Steuern dann auch noch an ein anderes Bundesland überweisen.
Wenn ihnen ihr Wohnort nicht gefällt dann ziehen sie eben um.
Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Sorry, aber wer Kosten über 0,30 Cent/km hat, der sollte vielleicht mal den Cayenne verkaufen und sich einen Smart zulegen...ToughDaddy » So 22. Apr 2012, 16:24 hat geschrieben: Klar wenn man soviel Geld für solche Spielchen hat, dann braucht man auch nicht mehr arbeiten. Aber das weißt auch selber.
Ohja das nützt wirklich viel, wenn man viel verdient.
Nur blöd, dass die Pendler höhere Kosten haben für ihre Pendelei, als sie durch die Pauschale absetzen können, wenn ihnen überhaupt die Pendlerpauschale was bringt. Und auf die restlichen Kosten bleibt der Pendler genauso alleine stehen. Aber auch das weißt Du.
Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Warum sollte das Bauen da billiger sein? Grundstücke sind da zumindest eher rarer und teurer als hierzulande.Camarasaurus » So 22. Apr 2012, 16:32 hat geschrieben: Kommt es dir gar nicht in den Sinn, dass das ganz andere Ursachen haben kann und mit dem hier behandelten Thema nichts zu tun hat? Vielleicht ist das Bauen in NL deutlich billiger als hierzulande?
Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Thomas I » So 22. Apr 2012, 16:13 hat geschrieben:
Sorry, aber wer Kosten über 0,30 Cent/km hat, der sollte vielleicht mal den Cayenne verkaufen und sich einen Smart zulegen...
Das übliche Juchtenkäfernazigeschwätz!!! Als wenn der gemeine Pendler eine Cayenne fährt...
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Vielleicht fällt Dir die Logik ja irgendwann auf. Man verlangt ein Recht darauf, bloß niemals umzuziehen zu müssen und fordert dafür auch noch Subventionen, um Menschen finanziell und gesundheitlich zu belasten, denen man wiederum rät, sie sollen umziehen, wenn sie sich von der eigenen Belästigung gestört fühlen. Besser geht's kaum.Muninn » So 22. Apr 2012, 17:11 hat geschrieben:
Wenn ihnen ihr Wohnort nicht gefällt dann ziehen sie eben um.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Und auf dem Land bekommt man die Mietwohnungen nachgeworfen? Wo?Clark » So 22. Apr 2012, 16:36 hat geschrieben: Im Falle einer möglichen und drohenden Arbeitslosigkeit kann sich keiner eine Miete in der Stadt erlauben, da die Arge z.B. die Mietkosten rigide deckelt.
Sollte es doch günstige Mietwohnungen in der Stadt geben, so sind diese die letzten Dreckslöcher.
Gibt man eine solche Adresse an, kann man jede Bewerbung für eine normale Stelle auch gleich vergessen. Ich spreche aus Erfahrung.
Wenn man auf dem Land was mieten kann sind es meist Reihenhäuser, Doppelhaushälften oder Einfamilienhäuser. Also alles das was man sich sicher NICHT leisten kann wenn man nichtmal eine Wohnung in der Stadt mieten kann.
Und im Falle einer möglichen und drohenden Arbeitslosigkeit bei der man sich keine Miete in der Stadt erlauben kann solte es bei hohen Spritkosten auch schwierig sein überhaupt im ländlichen Raum zu leben.
Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Es gibt durchaus noch andere Argumente für ein Leben auf dem Lande. Als Monteur oder Handelsvertreter ist es ein Standortvorteil für die Arbeit, wenn man zwischen mehreren grossen Städten wohnt und möglicherweise sogar noch gute Anbindungen an eine oder sogar zwei Autobahnen hat.frems » So 22. Apr 2012, 16:43 hat geschrieben: Herje, die Gründe werden ja immer besser.
Niemand schmeißt einen Arbeitslosen von heute auf morgen raus. Erst recht nicht, wenn es stimmt und er durch seine Anschrift einen so großen Wettbewerbungsvorteil hätte (-> schnell ein neuer Job), weil es ja nur zwei Arten von Wohnraum gibt: Sündhaft teuer oder die letzten Dreckslöcher. Und weil man nicht wie andere in Dreckslöcher leben möchte, sollen die Bewohner der Dreckslöcher es einem ermöglichen, seine Wünsche zu ermöglichen. Großartig.
Aber nun gut, spekulieren wir damit, daß man mir nichts, Dir nichts ein initiativloser Langzeitarbeitsloser werden, der aufgrund seiner Adresse keinen Job mehr findet. Wenn das mal kein Grund für die Pauschale ist, dann weiß ich auch nicht.
Das wird ein Hanseat allerdings kaum verstehen, der wahrscheinlich noch nie wirklich aus seiner Stadt heraus gekommen ist.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Nö, warum sollte ich. Die Entwicklung der Benzinpreise beobachte ich mit Wohlwollen und ich bin guter Dinge,dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange ist,da scheinen einige Menschen sich schon umentschieden zu haben. Wenn jetzt noch ein Subventionsabbau dazu käme, dann bin voller Hoffnung, dass sich die Sache so entwickelt,wie ich es für gut halte. Bis dahin können sich die Leute ja an den Montagen noch ein wenig mit den anderen Pfennigfuchsern an der Tankstelle unterhalten und sich gegenseitig bedauern und ihre Meinung dann durch die Bildzeitung bestätigt sehen.Muninn » So 22. Apr 2012, 17:11 hat geschrieben:
Wenn ihnen ihr Wohnort nicht gefällt dann ziehen sie eben um.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Wenn er mehr Kosten für seine Pendelei hat als 0,30 EUR pro km muss er aber schon etwas in der Größenordnung fahren.Muninn » So 22. Apr 2012, 17:16 hat geschrieben:
Das übliche Juchtenkäfernazigeschwätz!!! Als wenn der gemeine Pendler eine Cayenne fährt...
Denn sonst käme er nicht auf über 30 Cent pro km an Kosten.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Du brauchst nicht persönlich zu werden. Das überzeugt sehr wenig, da Du mich auch nicht kennst. Das ist höchstens ein Zeichen dafür, daß Dir nichts mehr einfällt.Clark » So 22. Apr 2012, 17:21 hat geschrieben: Es gibt durchaus noch andere Argumente für ein Leben auf dem Lande. Als Monteur oder Handelsvertreter ist es ein Standortvorteil für die Arbeit, wenn man zwischen mehreren grossen Städten wohnt und möglicherweise sogar noch gute Anbindungen an eine oder sogar zwei Autobahnen hat.
Das wird ein Hanseat allerdings kaum verstehen, der wahrscheinlich noch nie wirklich aus seiner Stadt heraus gekommen ist.
Und Du kannst mir noch fünfzig imaginäre Situationen zeigen, warum es toll wäre, wenn jemand weiterhin subventioniert wird. Wer sich einen Standortsvorteil durch seine Position holt, der muß nicht noch weiter von der Gesellschaft, die er belastet, bezuschußt werden. Er hat bereits Vorteile, wie Du schriebst. Wenn die Vorteile geringer sind als das Geld, daß er durch's verballern von Rohstoffen nachgeworfen kriegt, dann kann er sich ja überlegen, ob ein anderer Standort nicht doch besser wäre.
Zuletzt geändert von frems am So 22. Apr 2012, 17:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Abgesehen davon, dass der Vorschlag von der FDP nur Wahlkampfgetöse und nicht wirklich ernst gemeint ist, steckt da schon ziemlich viel Sinn drin. Jeder Selbstständige kann die Kosten, die er hat, um seinen Gewinn zu erwirtschaften, absetzen und zahlt seine Steuern nur auf den Nettogewinn. Auf den Arbeitnehmer übertragen heißt das, der Weg zur Arbeit mit seinen vollen Kosten ist die Investition, die erst den Gewinn (Einkommen) möglich macht. Nach dem Gleichheitsgrundsatz müsste man also von den gesamten Fahrzeugkosten den auf den Arbeitsweg entfallenden Anteil absetzen können. Je nach Fahrzeug wäre das schon in der Nähe des Betrags, den die FDP aufgeworfen hat.frems » So 22. Apr 2012, 14:32 hat geschrieben:Tja, und in der FDP will man die Pendlerpauschale nicht abschaffen, sondern auf 60 Cent pro Kilometer verdoppeln. Wir haben's ja.
http://taz.de/Streit-um-die-Pendlerpauschale/!91946/
Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Sicher gibt es auch gute Argumente sich persönlich zu entscheiden auf dem Land zu leben. Nur warum sollte der Staat das bei der Steuer dann privilegieren?Clark » So 22. Apr 2012, 17:21 hat geschrieben: Es gibt durchaus noch andere Argumente für ein Leben auf dem Lande. Als Monteur oder Handelsvertreter ist es ein Standortvorteil für die Arbeit, wenn man zwischen mehreren grossen Städten wohnt und möglicherweise sogar noch gute Anbindungen an eine oder sogar zwei Autobahnen hat.
Das wird ein Hanseat allerdings kaum verstehen, der wahrscheinlich noch nie wirklich aus seiner Stadt heraus gekommen ist.
Es gibt ja auch gute Argumente sich persönlich zu entscheiden NICHT auf dem Land zu leben ohne dass man daraus im Vergleich entstehende Mehrkosten steuerlich geltend machen kann.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Also bei uns hier im Großraum Rhein-Main/Kreis Aschaffenburg ist es umgekehrt. Da ist die Auswahl an zu mietenden Häusern im Vergleich zu Mietwohnungen eher überschaubar.Thomas I » So 22. Apr 2012, 17:18 hat geschrieben:
Und auf dem Land bekommt man die Mietwohnungen nachgeworfen? Wo?
Wenn man auf dem Land was mieten kann sind es meist Reihenhäuser, Doppelhaushälften oder Einfamilienhäuser. Also alles das was man sich sicher NICHT leisten kann wenn man nichtmal eine Wohnung in der Stadt mieten kann.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Ein ganz gewöhnlicher Opel Astra kommt schon über 40 Cent.Thomas I » So 22. Apr 2012, 16:26 hat geschrieben:
Denn sonst käme er nicht auf über 30 Cent pro km an Kosten.
http://www.adac.de/_mmm/pdf/autokostenu ... _47085.pdf
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Die Gleichheit entsteht aber nicht dadurch, wenn nur ein gewisser Kreis an Menschen, unabhängig ihrer monatlichen Kosten, an Vergünstigungen rankommt oder nicht. Gerechter wäre es allemal, wenn man beispielsweise die Pendlerpauschale abschafft und zumindest zum Teil auf Mineralölsteuern verzichtet. Da blieben nur noch die Schäden, die Pendler verursachen und die zu beurteilen, ist letztendlich eine politische und nicht wirtschaftliche Aufgabe.Camarasaurus » So 22. Apr 2012, 17:27 hat geschrieben:
Abgesehen davon, dass der Vorschlag von der FDP nur Wahlkampfgetöse und nicht wirklich ernst gemeint ist, steckt da schon ziemlich viel Sinn drin. Jeder Selbstständige kann die Kosten, die er hat, um seinen Gewinn zu erwirtschaften, absetzen und zahlt seine Steuern nur auf den Nettogewinn. Auf den Arbeitnehmer übertragen heißt das, der Weg zur Arbeit mit seinen vollen Kosten ist die Investition, die erst den Gewinn (Einkommen) möglich macht. Nach dem Gleichheitsgrundsatz müsste man also von den gesamten Fahrzeugkosten den auf den Arbeitsweg entfallenden Anteil absetzen können. Je nach Fahrzeug wäre das schon in der Nähe des Betrags, den die FDP aufgeworfen hat.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Wenn ich dann näher an meine Arbeit ziehe, dafür weniger Fahrkosten aber mehr Mietkosten habe - warum sollte ich das dann nicht absetzen können nach der Logik?Camarasaurus » So 22. Apr 2012, 17:27 hat geschrieben:
Abgesehen davon, dass der Vorschlag von der FDP nur Wahlkampfgetöse und nicht wirklich ernst gemeint ist, steckt da schon ziemlich viel Sinn drin. Jeder Selbstständige kann die Kosten, die er hat, um seinen Gewinn zu erwirtschaften, absetzen und zahlt seine Steuern nur auf den Nettogewinn. Auf den Arbeitnehmer übertragen heißt das, der Weg zur Arbeit mit seinen vollen Kosten ist die Investition, die erst den Gewinn (Einkommen) möglich macht. Nach dem Gleichheitsgrundsatz müsste man also von den gesamten Fahrzeugkosten den auf den Arbeitsweg entfallenden Anteil absetzen können. Je nach Fahrzeug wäre das schon in der Nähe des Betrags, den die FDP aufgeworfen hat.
Denn da investiere ich ja auch zugunsten der sicheren Erreichbarkeit meiner Arbeitsstätte.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Falscher Ansatz! Die Absetzbarkeit des Arbeitswegs ist keine Vergünstigung.frems » So 22. Apr 2012, 16:32 hat geschrieben: Die Gleichheit entsteht aber nicht dadurch, wenn nur ein gewisser Kreis an Menschen, unabhängig ihrer monatlichen Kosten, an Vergünstigungen rankommt oder nicht.
Dann würde aber auch jeder privat gefahrene Kilometer wie der Arbeitsweg behandelt, was auch nicht Sinn der Sache ist.Gerechter wäre es allemal, wenn man beispielsweise die Pendlerpauschale abschafft und zumindest zum Teil auf Mineralölsteuern verzichtet.
Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Camarasaurus » So 22. Apr 2012, 17:32 hat geschrieben:
Ein ganz gewöhnlicher Opel Astra kommt schon über 40 Cent.
http://www.adac.de/_mmm/pdf/autokostenu ... _47085.pdf
Ja beim ADAC. Wenn du den Marburger Bund fragst verdienen Chefärzte ja auch nur knapp über Hartz IV...
Wie wäre es mit einer weniger lobbyistischen Quelle?
Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Und davon hätten die Pendler in Tram, S-Bahn, U-Bahn, Eisenbahn oder Bus genau welche Verbesserung?frems » So 22. Apr 2012, 17:32 hat geschrieben:[...] Gerechter wäre es allemal, wenn man beispielsweise die Pendlerpauschale abschafft und zumindest zum Teil auf Mineralölsteuern verzichtet.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Im Prinzip schon. Nur während man den Anteil der Pkw-Kosten genau beziffern kann, geht das bei der Wohnung schlecht. Es kann ja durchaus sein, dass man nicht nur wegen der Arbeit, sondern sowieso gerne dort wohnt. Warum sollte das dann steuerlich begünstigt sein?Thomas I » So 22. Apr 2012, 16:34 hat geschrieben:
Wenn ich dann näher an meine Arbeit ziehe, dafür weniger Fahrkosten aber mehr Mietkosten habe - warum sollte ich das dann nicht absetzen können nach der Logik?
Denn da investiere ich ja auch zugunsten der sicheren Erreichbarkeit meiner Arbeitsstätte.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Der größte Posten in dieser Tabelle ist der Wertverlust, der fast 50% ausmacht. Ich hab keine Ahnung, wieso die Gesellschaft für das Vergnügen weniger in dem Maße aufkommen sollte. 60 Cent sind unrealistisch und nur Wahlkampfgetöse, der eh nie umgesetzt wird.Camarasaurus » So 22. Apr 2012, 17:32 hat geschrieben:
Ein ganz gewöhnlicher Opel Astra kommt schon über 40 Cent.
http://www.adac.de/_mmm/pdf/autokostenu ... _47085.pdf
Die Zahl der Einpendler, also derjenigen, die in Hamburg arbeiten, aber außerhalb wohnen, kletterte von knapp 295000 im Jahr 2007 um 3,5 Prozent auf knapp 305000 im vergangenen Jahr.
http://www.welt.de/regionales/hamburg/a ... eiten.html
Merkwürdigerweise sind die Randgebiete Hamburgs nicht bettelarm und die Pendler benötigen dringend Zuschüsse, sondern haben die höchsten Einkommen im ganzen Bundesland. Da ist Wählerfang immer gut.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
frems » So 22. Apr 2012, 16:17 hat geschrieben: Vielleicht fällt Dir die Logik ja irgendwann auf. Man verlangt ein Recht darauf, bloß niemals umzuziehen zu müssen und fordert dafür auch noch Subventionen, um Menschen finanziell und gesundheitlich zu belasten, denen man wiederum rät, sie sollen umziehen, wenn sie sich von der eigenen Belästigung gestört fühlen. Besser geht's kaum.
Wo habe ich geschrieben das ich nicht bereit bin umzuziehen? Und welche Subvention meinen sie? Der ÖPNV ist doch subventioniert. Genau wie Schwimmbäder und Theater.
Der Pendler kann nur einen geringen Teil seiner Kosten steuerlich geltend machen. Übrigens auch wenn er das Fahrrad nutzt. Ihre Argumentation geht also ins Leere.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Ohne Frage ist der ADAC ein Lobbyverein, aber seine Kalkulation der echten Kosten je km ist transparent und nachrechenbar. Welchen Posten daraus erkennst du denn nicht an?Thomas I » So 22. Apr 2012, 16:37 hat geschrieben:
Ja beim ADAC. Wenn du den Marburger Bund fragst verdienen Chefärzte ja auch nur knapp über Hartz IV...
Wie wäre es mit einer weniger lobbyistischen Quelle?
Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Eben. Weder muß man immer einen Neuwagen kaufen, noch braucht man alle vier Jahre ein neues Auto.frems » So 22. Apr 2012, 17:39 hat geschrieben: Der größte Posten in dieser Tabelle ist der Wertverlust, der fast 50% ausmacht. Ich hab keine Ahnung, wieso die Gesellschaft für das Vergnügen weniger in dem Maße aufkommen sollte. 60 Cent sind unrealistisch und nur Wahlkampfgetöse, der eh nie umgesetzt wird.
frems » So 22. Apr 2012, 17:39 hat geschrieben: Die Zahl der Einpendler, also derjenigen, die in Hamburg arbeiten, aber außerhalb wohnen, kletterte von knapp 295000 im Jahr 2007 um 3,5 Prozent auf knapp 305000 im vergangenen Jahr.
http://www.welt.de/regionales/hamburg/a ... eiten.html
Merkwürdigerweise sind die Randgebiete Hamburgs nicht bettelarm und die Pendler benötigen dringend Zuschüsse, sondern haben die höchsten Einkommen im ganzen Bundesland. Da ist Wählerfang immer gut.
Eben. Die Pendler sind meist diejenigen die einen guten Job haben, ein nicht kleines Auto fahren, ein nettes Haus im Grünen ihr eigen nennen und meist auch nicht ganz ungebildet sind.
Das ist die Masse!
Diejenigen "armen Schweine" die um nicht arbeitslos zu sein im Osten täglich 200km pendeln hingegen sind die absolute Ausnahme, werden aber in der Debatte sofort zur Verteidigung der Pfründe der erstgenannte "Normalpendler" angeführt.
Zuletzt geändert von Thomas I am So 22. Apr 2012, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Erstmal wenig. Es ging um die Gerechtigkeit, da nicht jeder Werbekosten steuerlich absetzen kann. Zudem kamen ja noch die von mir genannten Aspekte der Schädigung hinzu. Wie groß aber der Schaden durch Pendler, die Straßen abnutzen, die Luft verschmutzen und Menschen, die sie finanzieren, mit Lärm belasten, das muß letztendlich die Politik entscheiden; genau wie die Frage, wie viele weitere Flächen durch Häuser und Straßen versiegelt werden sollen, während die Rohstoffe knapper und teurer werden.Thomas I » So 22. Apr 2012, 17:38 hat geschrieben:
Und davon hätten die Pendler in Tram, S-Bahn, U-Bahn, Eisenbahn oder Bus genau welche Verbesserung?
Die steigenden Ölpreise werden eh dafür sorgen, daß mehr Menschen feststellen, daß sie sich plötzlich dann doch mit einem Leben etwas dichter am Arbeitsplatz anfreunden können und daß vielleicht ein Auto für die Familie reicht. Ich denke, das wird von ganz alleine kommen, wenn der Staat nicht weiterhin Milliarden für das Privatvergnügen einiger bezahlt.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler
Thomas I » So 22. Apr 2012, 16:26 hat geschrieben:
Wenn er mehr Kosten für seine Pendelei hat als 0,30 EUR pro km muss er aber schon etwas in der Größenordnung fahren.
Denn sonst käme er nicht auf über 30 Cent pro km an Kosten.
Wenn man keine Ahnung hat. Einfach mal den Mund halten!